Geschlechtergleichstellung in der Migrationsgesellschaft - G mit Niedersachsen Fachtagung - G mit ...
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Herzlich willkommen zur… G mit Niedersachsen Fachtagung Geschlechtergleichstellung in der f Migrationsgesellschaft Erwartungen. Erfahrungen. Entwicklungen. Gefördert Projektträger: durch:
Begrüßung Claudia Sanner f Vorstand Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen (VNB e.V. ) Gefördert Projektträger: durch:
Begrüßung Ulrike Westphal f MinDirig‘in Nds. Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Gefördert Projektträger: durch:
Projektvorstellung Unsere Bildungs-, Beratungs- und Vernetzungsarbeit im Themenfeld f Geschlechtergleichstellung und Migration Anuschka Abutalebi | Manfred Brink G mit Niedersachsen (VNB e.V.)
Willkommen in der Gegenwart: Willkommenskultur unwillkommen?! Lagen, Dynamiken und Diskurse 2015/2016 „Der lange Sommer der Migration“ (Beispiellose Hilfsbereitschaft, Erstversorgung, Erstintegration). Erste Fragen und Spannungsfelder im Kontextfeld Migration und Gender. Migration Beschleunigt den gesellschaftlichen Wandel (Wertewandel). Eröffnet Chancen. Löst Ängste, Konflikte,Verunsicherungen und Verteilungsfragen aus.
Geschlechtergerechte Teilhabe gestalten Fragen zur Erreichbarkeit Flucht als heftiger Bruch in der Biographie Selbstkonzept muss neu entwickelt werden Strukturelle Benachteiligungen Erhebliche „Anpassungsleistung“ (Sprache, Kultur, Familien- und Arbeitskonzepte) Normalität der Gesellschaft Individualismus | Permanentes Aushandlungsverhältnis (Familie) | Arbeit Verunsicherungen erkennen und Transformationsleistungen anerkennen.
Migration und Geschlecht: Mehr als Strukturkategorien • Feminisierung der Migration • 80% der Geflüchteten leben in Familien (Zahl Nds. Sozialministerium 2016) Fokus: Defizitperspektive auf geflüchtete Männer
Chancen und Risiken von… …Genderperspektiven im Migrationskontext. …Migrationsperspektiven im Genderkontext.
(Geschlechter-)Rollen im Migrationskontext Mikroebene / Individuum: Makroebene / Gesellschaft: • Schutz zur Teilhabe • Vermittlungsfragen • Identität • Rollenerwartungen • Rollenauf-/abwertung • Rollenzuschreibungen • Rollenvielfalt • Platzanweisungen und Ausschlüsse
Unsere Bedarfserhebungen: Arbeit mit geflüchteten Frauen Bei den Haupt- und Ehrenamtlichen: • Wie beziehe ich kulturelle Unterschiede zu meinem Gegenüber mit ein, ohne dass ich kulturalisierende/ethnisierende Zuschreibungen vornehme? • Wie kann gender- und kultursensibel mit den Frauen über sensible Themen gesprochen werden (Verhütung, Krankheit, etc.)? • Welche Angebote unterstützen die Frauen ressourcenorientiert und nachhaltig? Welche bewährten Projekte/Methoden gibt es in anderen Kommunen? • Wie kann ich dazu beitragen, dass die Frauen nachhaltig am gesellschaftlichen Leben teilhaben (insb. über Arbeit oder außerhäusliches Engagement für sich, die Kinder und andere)? • Wann kann Unterstützung zur Last, Anforderung zur Überforderung werden? Wo setze ich dem Gegenüber und mir selbst Grenzen? Wo interveniere ich und wie? • Mit welcher Haltung stelle ich mich zu dem meist dichotomen öffentlichen Diskurs, der geflüchtete Frauen entweder als „Opfer“ per se oder „emanzipationswillig“ per se einstuft? • Wie erreiche ich geflüchtete Frauen in ihren Familien? Wie gehe ich mit Verweigerungshaltungen um? • Welche Angebote zur Wertevermittlung gibt es für die (Ehe-)Männer? • Wie gehe ich langfristig mit meiner eigenen Verunsicherung um?
Unsere Bedarfserhebungen: Arbeit mit geflüchteten Frauen Bei den geflüchteten Frauen / Frauen mit Migrationserfahrung: • Welche Rechte (zum Schutz und zur Entfaltung) stehen mir in Deutschland zu? • Wie funktionieren Familienmodelle in Deutschland (Arbeitsteilung, Rollen, Aushandlungsebene)? • Wie können (neue) Lebensentwürfe von Frausein und Selbstbestimmungsrechte umgesetzt werden? • Welche Erwartungen werden von der Gesellschaft an mich als migrantische Frau gestellt? • Welche formellen und informellen Unterstützungsangebote gibt es, um Strategien zu erlernen, wie ich in meiner Familie ein Klima des Werte- und Aufgabenaushandels etablieren kann? Wie können die Männer zu Gleichstellungsdefiziten/tradierten Rollenvorstellungen angesprochen werden? • Wie gehe ich mit Unsicherheiten bzgl. des Umgangs mit (bisher) unbekannten sichtbaren und unsichtbaren Spielregeln des Miteinanders um? • Wie kann ich eine „zweite Sozialisation“ in Deutschland durchlaufen und trotzdem Subjekt bleiben/werden? Wie kann ich mir Räume zur Selbstfindung schaffen? • Wie kann Bikulturalität, Unterschiedlichkeit als ein positives Wesensmerkmal bestehen bleiben? Wie gehe ich dauerhaft mit Unsicherheiten um?
Unsere Bedarfserhebungen: Arbeit mit geflüchteten Männern Bei den Haupt- und Ehrenamtlichen: • Wie gestalte ich Bildungsangebote, die die Männer ressourcenorientiert, dialogisch- begegnend, anerkennend und nachhaltig in eine konstruktive Auseinandersetzung mit zentralen Werten und Rechten des Zusammenlebens in Deutschlands bringen? • Was muss ich bei der Entwicklung und/oder Ausgestaltung von Bildungsangeboten im Gleichstellungs-/Wertevermittlungskontext beachten, um nicht (insb. öffentlich-medial wirksame) defizitorientierte, teils sexistische und rassistische Diskurse über migrantische Männer/Männlichkeiten zu befeuern? • Wie gehe ich akzeptierend und achtend mit kulturellen Unterschieden um, bei gleichzeitiger Vermeidung einer Überbetonung von (vermeintlichen oder wirklichen) Differenzen? Wie mit inter-/transkulturellen Missverständnissen und insb. Grenzverletzungen? • Wie selbstreflexiv und sensibilisiert bin ich hinsichtlich meiner eigenen (unbewussten) Kategorisierungen, Einstellungen und Verhaltensweisen? • Wie erreiche ich bildungsferne Männer bzw. Männer, die nicht in Regelangebote (Schule, Ausbildung, Arbeitsmarkt) eingebunden sind?
Unsere Bedarfserhebungen: Arbeit mit geflüchteten Männern Bei den geflüchteten Männern / Männern mit Migrationserfahrung: • Wie wird mit der (vor allem innerfamiliären) Rollendynamik durch Flucht/Migration umgegangen? Wie mit Machtverlust, Abwertung, Identitätskrisen, Unsicherheit? • Welche (Geschlechter-)Rollenarrangements sind in Deutschland umsetzbar und identitätsstiftend? Welche Rollenvorstellungen (bspw. die des „alleinigen Familienversorgers“) sind anachronistisch? • Welche Regeln des Miteinanders sind einzuhalten und welche auszuhandeln? • Wie kann nachhaltige Partizipation an gesellschaftlich relevanten Prozessen initiiert werden, um demokratische Werte nicht nur zu erfahren, sondern diese auch selbst weiter vermitteln zu können?
Unsere Angebote: Bildung | Beratung | Vernetzung …zu allen Fragen des gleichberechtigten Zusammenlebens im Migrationskontext.
Inhalte und Haltungsgrundsätze: Wir arbeiten grundsätzlich… Wir bieten Bildung und Beratung… für die diversitätsbewusste und unter Anerkennung von Vielfalt differenzierte Vermittlung grundgesetzlich verankerter dialogisch begegnend Werte und Rechte der inter-/transkulturellen intersektionell Sensibilisierung zum Thema Geschlechtergleichstellung gendersensibel zur Stärkung der kritischen, selbstreflexiven kultursensibel Auseinandersetzung mit dem Rollenverständnis der Geschlechter
Zielgruppen und Formate: Wir richten uns an… Wir veranstalten… Multiplikator_innen Institutionen / Workshops Organisationen Seminare Pädagog_innen Schulungen und Ehrenamtliche Qualifizierungen Hauptamtliche Vernetzungstreffen Erzieher_innen Sozialarbeiter_innen
Unsere Website: Aktuelles und Links und Bildungsangebote Themenübersichten www.g-mit-niedersachsen.de Downloads Infothek
Fachtag 2017 „Geschlechtergleichstellung im Migrationskontext gelingend gestalten.“ Austausch und Vernetzung mit über 140 Akteur_innen an den Schnittstellen Gender/Gleichstellung/Migration/Teilhabe aus ganz Niedersachsen. Für die praktische Arbeit mit Migrant_innen braucht es mehr als eine Perspektive. Daher boten vier Workshops Einblicke und Transfermöglichkeiten für die Praxis.
Fachtag 2017 – Workshops Migrant_innen durch Netzwerkarbeit zu stärken und zu Teilhabe und gesellschaftlicher Mitgestaltung zu aktivieren. Empowerment-Ansätze in die Beratungsarbeit mit einfließen zu lassen. Geschlechtsspezifische Angebote so zu gestalten, dass migrantische Frauen von ihren Rechten erfahren und Gebrauch machen. Selbstreflexiv die eigene Haltung zu hinterfragen und zu stärken im inter-/transkulturellen Arbeitsfeld (insb. zu Fragen der eigenen Grenzen und Interventionen). Methoden vermitteln, wie insb. männliche Geflüchtete erreicht werden können.
Fachforum „Arbeitsmarktintegration von Frauen im Kontext Flucht“ Ausgangslage: Für die nachhaltige und gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft, stellt der Zugang zum Arbeitsmarkt das zentrale Schlüsselelement dar. Umso kritischer muss der Blick auf nachweislich genderspezifische Benachteiligungen migrantischer Frauen gerichtet werden. BAMF-Kurzanalyse „Qualifikationsstruktur, Arbeitsmarktbeteiligung und Zukunftsorientierungen 2016: Mehrzahl geflüchteter Frauen will in Deutschland einer Arbeit nachgehen. Aufnahme gelingt nur in sehr geringem Maße und deutlich seltener als geflüchteten Männern.
Fachforum „Arbeitsmarktintegration von Frauen im Kontext Flucht“ Eingangsfrage: Multiplikator_innen aus ganz Niedersachsen gingen der gleichstellungs- und zukunftsrelevanten Frage nach: Wie können migrantische Frauen unter Berücksichtigung von Genderperspektiven (besser) erreicht und Arbeitsmarktzugänge geschaffen werden?
Modellprojekt – Arbeit mit geflüchteten Männern
Modellprojekt – Arbeit mit geflüchteten Männern Ausgangslage: Zwischenergebnisse (05/17) CJD-Studie zur Situation männlicher Geflüchteter in Deutschland. Viele geflüchtete junge Männer in Deutschland… sind strukturellen Integrationshemmnissen und Alltagsrassismen ausgesetzt. fühlen sich oftmals allein gelassen bei der Entwicklung von Bewältigungs- und Gegenstrategien (auch trotz „Erstintegration“ über Sprachkurse/Ausbildung/Schule/Beruf. sind in ihren Wünschen und Zielen den schon länger oder immer schon in Deutschland lebenden jungen Männern sehr ähnlich. wünschen sich mehr Teilhabe. Austausch und Antworten zu Fragen des Zusammenlebens.
Modellprojekt – Arbeit mit geflüchteten Männern Ziele und Wege: Dialog mit den Männern zu Erwartungen, Fragen, Irritationen, transkulturellen Missverständnissen, zu Rechten und Normen im Zusammenleben zwischen Mann und Frau in Deutschland. Ehren- und hauptamtlich Tätige der Integrationsarbeit vor Ort durch ihre Einbindung für die Berücksichtigung von Geschlechteraspekten in ihrer Arbeit sensibilisieren. Einbindung von Männern aus migrantischen Communities. (Interviews, Logodesign, Fotos, Übersetzungen) Schaffung einer wertschätzenden Diskussionskultur affektbesetzter Themen.
Rollenspielen – Über Geschlechterrollen gemeinsam reden Tischfußball Diskussions- runde trifft
Eine Rolle spielen in Niedersachsen? Na klar! Faire Tischfußballturniere kombiniert mit lockeren Diskussionsrunden zu Rollenvorstellungen und Geschlechterrollen. Rollenspielen bringt Geflüchtete Männer vor Ort an die Tische und teilhaberelevante Themen auf den Tisch. Ständige Rollen- und Perspektivwechsel auf spielerischer und pädagogischer Ebene. Anerkennend begegnend sprachen wir mit den Männern und VOR ALLEM: Hörten ihnen zu!
Rollenspielen – Über Geschlechterrollen gemeinsam reden Nienburg Hannover Delmenhorst
Welche Themen spielten eine Rolle? Selbstverortung, (Selbst-)Verständnis Identitätsbildung, von Zukunftsfragen Geschlechterrollen Rollen (Identität, Akzeptanz von Druck, Aufwertung, Verschiedenheit Abwertung) Vielfalt moderner Lebensmodelle jenseits historische Genese tradierter, einer vielfältigen heteronormativer und Wertekultur (insb. im machtasymmetrischer Geschlechterkontext) Muster
Geflüchtete Männer setzen sich für Geschlechtergleichstellung ein „Das hat mich positiv überrascht, wie stark die Frauen hier sind“. „Ich finde, die Frauen müssen die gleichen Rechte haben wie die Männer“.
Migrantisch-männliche Lebenswirklichkeiten sind vielfältig! Alireza Husseini Fotograf aus Hannover
Rollenspielen – Interaktives PDF in Kooperation mit: Cameo Collektiv Formatwahl: Möglichkeit der Erweiterung, Aktualisierung und des Austausches Inhalte: Zusammenfassung des Projektes (Planung, Durchführung, insb. Stolpersteine und Umwege, praktische Erfahrungen, Stimmen aller Beteiligten). Links, Interviews,Videos. Ziele: Multiplikator_innen Methoden/Hinweise und adaptierbare Umsetzungsstrategien für Projekte ähnlicher Art aufzeigen. Anleitungen/Impulse zur gender- und vielfaltssensiblen Schulung von Ehrenamtlichen und Migrant_innen geben. Veröffentlichung: November 2018
Rollenspielen – Fortbildungsangebote „Wie wir besser (nicht) über Geschlechterrollen im Migrationskontext reden.“ Fortbildung für Mitarbeiter_innen in der niedersächsischen Erwachsenen- und Weiterbildung AEWB | Hannover | 24.10.18
G mit Niedersachsen – Bildungs- und Beratungsstelle Videos, Fotos und weitere Eindrücke unserer Veranstaltung finden Sie hier: f www.g-mit-niedersachsen.de/fachtag-2018/
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