MEHR SCHUTZ FÜR UNSERE WALDSCHMETTERLINGE
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April 2017 Informationen des Amts für Wald beider Basel, des Försterverbands beider Basel und von WaldBeiderBasel MEHR SCHUTZ FÜR UNSERE WALDSCHMETTERLINGE INHALT Viele Waldschmetterlinge sind akut gefährdet. Seit bald 20 Jahren 3 Refugium für fördert deshalb der Kanton Basel-Landschaft Massnahmen, um die Tagfalter vielfältigen Sommervögel wieder zurückzuholen. Eine Schwalbe macht bekanntlich noch keinen Frühling – wenn aber Aurora- und Zitronenfalter um unsere Nasen flattern, ist der Lenz schon eher da. Mit diesen Frühlingsboten erwachen viele Pflanzen und Klein- tiere des Waldes wieder zu neuem Leben. Besonders wärmehungrig sind die Tagfalter. Die meisten Arten bewohnen darum besonnte Magerwiesen. Namen wie Wo sich Wald mit Brauner Waldvogel, Waldbrettspiel oder Offenland eng Weisser Waldportier weisen jedoch verzahnt, entstehen darauf hin, dass einige Arten auch besonders wertvolle im Wald leben oder dessen Nähe Lebensräume für bevorzugen. Allerdings kommen Tagfalter. heute etliche Waldschmetterlinge in unseren Wäldern kaum mehr 6 Erfolgreicher vor, weil die Raupennahrungs- Schmetterlings- pflanzen fehlen oder weil sich mit schutz in Allschwil der Umwandlung der mittelalter- lichen Wytweiden in Hochwälder 7 Projekte und Tipps die Besonnungsverhältnisse stark für die Tagfalterför- verschlechtert haben. derung Im Baselbiet profitieren die Tagfalter von den beiden Programmen «Biodiversitätsförde- 8 Zu Gast: Ulf Küster, rung im Landwirtschaftsgebiet» und «Naturschutz im Wald», die seit 1998 Kurator der aktuellen gemeinsam vom Amt für Wald sowie der Abteilung Natur und Landschaft «Monet»-Schau des Landwirtschaftlichen Zentrums Ebenrain (LZE) umgesetzt werden. Viele Waldentwicklungspläne enthalten eine Liste von Zielarten, darunter 10 Amt für Wald beider auch einige Tagfalterarten. Die Förderung dieser Arten hat bei der Wald- Basel pflege Priorität. Bisher wurden im Kanton total 1,87 Quadratkilometer lichter Wald neu geschaffen und 222 Kilometer Waldrand aufgewertet. 11 «Leitbild Wild» Beide Lebensraumtypen sind nicht nur für Schmetterlinge von grosser lanciert Bedeutung, sondern auch für weitere Tierarten. Wichtigste Partner bei der Umsetzung der Fördermassnahmen sind die 12 Försterverband Forstreviere und die Pro-Natura-Arbeitsgruppe Tagfalterschutz Baselland. beider Basel Die ersten Erfolge können sich sehen lassen. Nun bleibt zu wünschen, dass sich auch national prioritäre Waldschmetterlinge in den Baselbieter 13 WaldBeiderBasel Wäldern bald wieder heimisch fühlen. 14 Personelles PAUL IMBECK Leiter Biotopschutz Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain, 16 Termine paul.imbeck@bl.ch
EDITORIAL / IMPRESSUM EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser «… und war ein wunderschöner Schmetterling.» nachrichten mit einem elektronischen Newsletter. So Dazu die grosse bunte Doppelseite – wer kennt sind Sie besser über Aktualitäten, Kurse und Veran- sie nicht, die kleine Raupe Nimmersatt! Eric Carle staltungen informiert. begeistert noch immer Millionen von Kindern (und Die Zeitschrift mit den Schwerpunktthemen bleibt ihre Eltern) für die Schmetterlings-Metamorphose. erhalten, erscheint jedoch statt vier noch drei Mal pro Es ist ja auch unglaublich, wie so eine unscheinbare Jahr. Raupe zu einem schillernden Tagfalter wird! Doch der Landschaftswandel bringt es mit sich, dass viele Tagfalterarten gefährdet sind. Der Newsletter wird drei bis vier Mal jährlich ver- Auch sind die meisten Schmetterlingsraupen wähle- sendet. Bitte melden Sie sich gleich jetzt unter rischer als die kleine Raupe Nimmersatt. Die einen folgendem Link an: fressen nur frische Brennnesselblätter, die anderen www.bl.ch/waldnachrichten Salweiden, dritte brauchen den Kreuzdorn. Um ge- eignete Lebensräume und Futterpflanzen für Tagfalter bereitzustellen, sind heute enorme Anstrengungen Neu ist auch unser Redaktor: Seit Anfang Jahr unter- notwendig. Das sind Massnahmen, die nur dank stützt uns Pieter Poldervaart vom Pressebüro Koh- Fachleuten, WaldeigentümerInnen und den Forstbe- lenberg. Poldervaart ist freier Journalist und Redaktor trieben sowie der finanziellen Unterstützung des Kan- mehrerer Zeitschriften mit Schwerpunkt Ökologie. tons möglich sind – und eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten erfordern. Die vielfältigen Landschaf- ten, die so entstehen, hat auch Claude Monet gemalt – lesen Sie dazu mehr auf den Seiten 8 und 9. Auch wenn Sie keinen Wald besitzen oder bewirt- schaften, können Sie dank der Tipps auf Seite 7 IMPRESSUM etwas für Tagfalter tun. Es wäre ja trostlos, wenn die Abkömmlinge der Raupe Nimmersatt eines Tages kei- ne Kinder, keine Waldarbeiter, keine Waldgängerinnen und keine Weltbewunderer mehr erfreuen würden. «Waldnachrichten» ist die Zeitschrift des Amts für Wald beider Basel, des Försterverbands beider Basel Wir wünschen Ihnen viele bunte Frühlingsentdeckun- und von WaldBeiderBasel. gen und frisches Licht im Wald. Erscheinungsweise: April, August, Dezember Redaktionskommission: Milena Conzetti (AfW), Für die Waldnachrichten: Markus Lack (FVB), Raphael Häner (WBB) Redaktor: Pieter Poldervaart, Pressebüro Kohlenberg, MILENA CONZETTI Kohlenberggasse 21, 4001 Basel, (Amt für Wald beider Basel) poldervaart@kohlenberg.ch Gestaltung: spooo design, Urs Bösswetter, RAPHAEL HÄNER www.spooodesign.net (WaldBeiderBasel) Auflage: 1500 Exemplare MARKUS LACK Druck: Schul- und Büromaterialverwaltung Baselland (Försterverband beider Basel) Papier: Cocoon 100% Recycling mit Blauem Engel Abonnementbestellungen und Adressänderungen: Amt für Wald beider Basel, T 061 552 56 59, afw@bl.ch Mehr Informationen – weniger Papier Sie werden es gemerkt haben: Die Waldnachrichten Bildnachweise: erscheinen in einem aufgefrischten Kleid, das AfW (Seite 15,16), J. Aspinall (11), BAFU (15), R. Bay- Urs Bösswetter von spooo design für uns genäht hat. er (8, 9), Ch. Bühler (5), P. Imbeck (1), M. Lack (6,12), Das ist nicht die einzige Neuerung. Um Sie zeitnäher M. Plattner (5), B. Schaffner (1, 6), T. Stalling (3, 4), zu informieren, ergänzen wir die gedruckten Wald- zvg (7, 14,15,16) 2 WALDNACHRICHTEN 1-17
SCHWERPUNKT DER WALD: REFUGIUM FÜR SCHMETTERLINGE Im intensiv genutzten und dicht bevölkerten Baselbiet hat neben mageren Wiesen und Weiden auch der Wald den Tagfaltern als Lebensraum viel zu bieten. Hier leben besonders grosse und schöne Sommervö- gel wie Schillerfalter, Eisvogel und Kaisermantel. Und wo sich Wald und Offenland eng verzahnen, ist die Vielfalt noch markant höher. Spaziergängerinnen und Spaziergänger erleben den Wald nicht als Eldorado für Tagfalter: Nur wenige Arten fühlen sich unter einem dichten Blätterdach wohl. Die diesbezüglich vielleicht genügsamste Art ist das Waldbrettspiel. Ein paar Flecken mit Sonnenlicht und etwas Grasbewuchs auf dem Wald- boden reichen ihm als Lebensraum aus. Weitere Arten entwickeln sich im geschlossenen Laubwald auf Bäumen: der Ulmen-Zipfelfalter auf Ulmen, der Blaue Eichen-Zipfelfalter auf Eichen und der Grosse Schil- lerfalter auf der Salweide. Wo hingegen mehr Licht auf den Waldboden fällt und sich eine ent- sprechend üppigere Krautvegetation einstellt, namentlich entlang von Waldwegen sowie auf Schlagflächen und Lichtungen, kommen bedeu- tend mehr Arten vor. Beispiele sind der Kaisermantel, das Landkärt- chen und der Zitronenfalter. Insgesamt sind es rund 15 Arten, die im normal bewirtschafteten Wald einen Lebensraum finden. Bei guten Voraussetzungen und an Spezialstandorten können im Waldbrettspiel: Ein echter Waldschmetterling, der fast Wald und an Waldrändern noch weitere spezialisierte Tagfalter leben, in jedem Wald vorkommt. darunter zahlreiche seltene und gefährdete Arten. In den folgenden Abschnitten werden die vier für den Tagfalterschutz im Wald beson- ders wichtigen Lebensräume vorgestellt und Massnahmen präsentiert, mit denen diese Kostbarkeiten gefördert werden können. Karg, aber wertvoll: Felsen und Felsköpfe Felsen und Felsköpfe beherbergen eine aussergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt. Auf den flachgründigen, oft heissen und trockenen Standorten ist das Wachstum der Bäume gehemmt. Neben vegetationsfreien Felsen können sich wärmelieben- de Sträucher und eine reiche Krautschicht mit typischen Fels- und Rasenpflanzen entwickeln. Viele Felsstandorte sind in den letzten Jahrzehnten zugewachsen oder wurden vom angrenzenden Wald beschattet, was ihre Qualität als Lebensraum für Tagfalter beeinträchtigt. Eine charakteristische Tagfalterart der Felsgebiete ist der Walliser Waldportier. Die Der Felslebensraum an der Baflue (Wahlen/Grindel) punktet mit einem Art fliegt im Spätsommer und sitzt gerne gut getarnt auf Felsen oder Baumstäm- Mosaik aus Felsrasen, trockenwarmen men. Die Raupen entwickeln sich an Gräsern. Im Baselbiet ist die Art nur sehr lokal Gebüschen und offenem Fels. verbreitet, vor allem in den Felsgebieten des Laufentals. Der Kreuzdorn-Zipfelfalter lebt an Standorten, wo der Kreuzdorn vorkommt, an denen seine Raupen fressen. Tipps für die Praxis Die Falter besuchen im Frühsommer gerne die blütenreiche Saumvegetation. Die -- Freistellen besonnter Fels- Art kommt lokal in den grossen Felsgebieten des ganzen Kantonsgebiets vor. standorte durch selektives Felsen und Felsköpfe sind zudem ein wichtiger Lebensraum vieler weiterer, spe- Entfernen v.a. der schnell zialisierter Tier- und Pflanzenarten wie wachsenden Gehölze; beispielsweise der Grenobler Nelke und -- Schonen der beiden Kreuz- der Aspisviper. All diese Arten können dornarten zugunsten des durch das Auflichten von Baumbestän- Kreuzdorn-Zipfelfalters. den gefördert werden, wobei auf den kargen Standorten schon ein beschei- dener Unterhalt genügt. Die Felsen, die früher durch Beweidung oder andere Nutzungen viel offener waren, erhalten dadurch wieder Licht und Wärme. Ein Beispiel einer sehr erfolgreichen Aufwertung durch die Forstdiens- Der Walliser Waldportier ist auf offene Felspartien te findet sich an der Richtifluh. Hier wurde im Rahmen grossflächiger angewiesen. WALDNACHRICHTEN 1-17 3
SCHWERPUNKT Auflichtungen der vorhandene Kreuzdorn bewusst geschont. Zudem entwickelte sich auf den freigestellten Flächen eine blütenreiche Krautvegetation. So konnte der Lebensraum für die Raupen und die Falter des Kreuzdorn-Zipfelfalters aufgewertet werden. Im solothurnisch-basellandschaftlichen Grenzgebiet an der Baflue (Wahlen/ Grindel) profitiert auch der Walliser Waldportier vom Freistellen der Felsen. Lichter Wald – Blumenwiese unter dem Kronendach Lichte Wälder mit offenem Kronendach und grasigem oder krautigem Unterwuchs Lichter Wald im Gebiet Esel (Wal- denburg): Von der regelmässigen und stellenweise besonntem Boden beherbergen ein reiches Spektrum an Tagfalter- Pflege-Mahd profitieren neben Tag- arten. Besonders interessant sind trockenwarme Standorte sowie feuchte Flächen faltern auch Pflanzenarten wie der Fransenenzian. mit Pfeifengras. Aufgelichtete Wälder, die di- rekt an Magerwiesen angrenzen, sind speziell wertvoll; sie ergänzen diese optimal. Tipps für die Praxis Lichte Wälder waren früher weit verbreitet. -- lichte Baumbestände Sie sind inzwischen aufgrund der veränderten mit reicher Krautschicht Waldnutzung (Verbot der Waldweide, Aufgabe schaffen beziehungsweise der Mittelwaldbewirtschaftung, Aufkommen offenhalten; des geschlossenen Hochwaldes) fast voll- -- Eingriffsflächen optimal ständig aus dem Waldbild unserer Region auswählen: wenig wüch- verschwunden. Seit einigen Jahren werden sige, flachgründige oder solche Lebensräume im Rahmen der kantona- wechselfeuchte Standorte; Der Veilchen-Perlmuttfalter lebt in lichten Wäl- len Programme aber wieder gezielt geschaf- idealerweise angrenzend dern mit krautiger Vegetation. Seine Raupe lebt an Veilchen-Arten. fen. Um die Eingriffsflächen langfristig offen zu an Magerwiesen und halten, ist nach dem forstlichen Eingriff eine -weiden; geregelte Nachpflege nötig. -- auch kleine Flächen an Arten wie der Veilchen-Perlmutterfalter haben Waldwegen und Wegkreu- sich trotz einer Verschlechterung ihres Lebens- zungen nutzen; raums halten können und profitieren von den -- sorgfältige Nachpflege nach aktuellen Naturschutzbemühungen im Wald. Eingriffen in den Baumbe- Mehrere typische Waldarten sind dagegen im stand, damit sich Problem- Lauf des letzten Jahrhunderts im Baselbiet pflanzen wie Brombeeren, ausgestorben, darunter die bis in die Fünfzi- Hasel oder Adlerfarn nicht Wenn aufkommende Weichhölzer gerjahre noch weit verbreiteten Arten Weiss- ausbreiten; wie hier Espen in Allschwil geduldet werden, profitiert die Artenvielfalt stark. bindiges Wiesenvögelchen und Blauschwarzer -- Pflegeregime wählen, Eisvogel. welches das Verbuschen Tipps für die Praxis Inzwischen gibt es mehrere sehr erfolgreiche der Krautschicht verhin- -- Espen und Salweiden scho- Lichtwald-Projekte. In Liesberg beispielsweise dert: Mahd oder geregelte nen, sowohl Gebüsche wie wurden vor einigen Jahren grosse Flächen Beweidung (in Naturschutz- auch Bäume, sowohl an aufgewertet; seither werden die Flächen durch gebieten). trocken-warmen als auch Mahd offengehalten. Unterdessen haben sich an feucht-kühlen Standor- zahlreiche Pflanzenarten der Magerwiesen ten; etabliert. Und zunehmend wandern auch die anspruchsvolleren Tagfalterarten -- an Waldwegen, Wegkreu- wie der Himmelblaue Bläuling aus den angrenzenden Magerrasen ein. zungen und auf Schlag- flächen aufkommende Weichhölzer machen Wirtschaftswald vielfältiger Jungpflanzen selektiv Salweide, Espe und weitere Weichhölzer bieten Lebensraum für eine Vielzahl herauspflegen oder neu bedrohter Waldschmetterlinge. Die Weichhölzer sind wirtschaftlich kaum pflanzen; interessant und wurden daher früher oft nicht geduldet. Sie beanspruchen -- alte Bäume stehen lassen jedoch wenig Platz und können die Artenvielfalt im Wald stark erhöhen. Da und Naturverjüngung sie Licht benötigen, wachsen sie insbesondere an offenen Waldstandorten zulassen; sowie entlang von Waldwegen und an Waldrändern. Ihre Förderung ist mit -- Waldrandaufwertungen ge- wenig Aufwand möglich. zielt nutzen, um lokal gros- Auch wenn man ihn nur selten zu Gesicht bekommt, ist der prächtige se Bestände von Weiden Grosse Schillerfalter im ganzen Kanton weit verbreitet. Seine Raupen leben und Espen zu ermöglichen. auf schattig oder halbschattig stehenden Salweiden. Die Falter sitzen gerne auf Waldwegen und nehmen dabei Mineralstoffe auf. Der Grosse Eisvogel 4 WALDNACHRICHTEN 1-17
SCHWERPUNKT seinerseits ist an die Espe gebunden, kommt aber nur selten und sehr lokal vor. Aktuell ist die Art im Kanton Basel-Landschaft nur an der Nordseite des Blauen bekannt. Da der Grosse Eisvogel kühlfeuchte Lagen bevorzugt, dürfte er aber auch in den höheren Lagen des Faltenjuras noch vereinzelt vorkommen. Weitere Tagfal- terarten der Weichhölzer sind unter anderem der Kleine Schillerfalter, der Grosse Fuchs und der Trauermantel. Zudem leben zahlreiche weitere Insektenarten an Weich- hölzern. Beispiele gelungener Aufwertungsmassnahmen gibt es etwa im Leimental. Hier wurde der Lebensraum des Kleinen Schillerfalters durch die Förderung von Espen aufgewertet. Um zwei Schillerfalter-Vorkommen mitein- ander zu verbinden, wurden durch Espenpflanzungen im Der seltene Pflaumen-Zipfelfalter ist auf Waldränder mit viel Schlehen Rahmen von Waldrandaufwertungen Trittstein-Lebensräu- angewiesen. me geschaffen. Strukturreiche Waldränder – ein Segen für Wald und Kulturland Der Übergang zwischen Wald und Freiland ist auch für die Tagfalter von grosser Bedeutung. Da in unserer Land- schaft die natürliche Dynamik etwa von wilden Flussauen weitgehend fehlt, muss der Förster nachhelfen, damit ökologisch wertvolle Waldränder entstehen können. Im Baselbiet sind die Erfolge solcher Waldrandaufwertungen dank eines kantonalen Förderungsprogramms allgegenwärtig. Vor allem die Arten des Gebüschmantels profitieren stark davon. Dazu gehört unter den Tagfaltern der schöne Nierenfleck-Zipfelfalter. Wo die Schlehe gefördert wird, siedelt er sich fast immer an. Viel seltener ist der Pflaumen-Zipfelfalter. Auch seine Raupe ernährt sich von den Blättern des Schwarzdorns. Noch viel reicher an Tagfaltern und anderen Insekten sind Waldränder, wenn sich Buchten mit blumenreichen Wiesen und Saumvegetation eng mit Waldzungen, Einzelbäumen und Gebüschen verzahnen. Hier finden Arten des Waldes und des angrenzenden Kulturlands zusam- men. Im Waldsaum fühlt sich etwa der Waldteufel wohl, ein seltener Vertreter der sogenannten Mohrenfalter. Aber auch die Zauneidechse und die Gemeine Sichelschrecke finden hier neuen Lebensraum. Die Pflege dieses Lebensraummosaiks verlangt dem Förster einiges an Mehraufwand ab, denn Wiesenbuchten wie Krautsäume müssen regelmässig gemäht werden, damit sie nicht verbuschen. Aufwer- tungsprojekte an verschiedenen Stellen wie etwa in Liesberg, Lau- Der für Tagfalter und andere Insekten optimal strukturierte Waldrand kann auch in einem relativ schmalen Streifen wil und Eptingen zeigen aber, dass sich der Aufwand aus Sicht der umgesetzt werden. Artenvielfalt lohnt. Und wenn es bei der Finanzierung harzt, so gilt auch hier: Weniger ist oft mehr. Es ist besser, nur einen Abschnitt Tipps für die Praxis eines Waldrands aufzuwerten, dafür aber umfassend. An geeigneten -- regelmässig gemähte Wiesenbuchten Objekten, um dem für Insekten attraktiven Waldrand noch stärker zum und Saumstreifen etablieren, die nicht Durchbruch zu verhelfen, mangelt es jedenfalls nicht. verbuschen; -- Waldzungen und Einzelbäume stehen STEFAN BIRRER lassen; Projektleiter Hintermann & Weber AG, -- Wertvolle Dornsträucher, vor allem die Koordinator Tagfalterschutz Baselland, Schlehe, selektiv herauspflegen und sie birrer@hintermannweber.ch so stärken; -- liegendes und stehendes Totholz im THOMAS STALLING Waldrand belassen. wissenschaftlicher Mitarbeiter Hintermann & Weber AG, stalling@hintermannweber.ch Mitarbeit: Christoph Bühler, Markus Fluri und Matthias Plattner WALDNACHRICHTEN 1-17 5
SCHWERPUNKT TAGFALTERFÖRDERUNG IM MÜLIBACHTAL Das Mülibachtal in Allschwil ist eingebettet in abwechslungsreiche und vielfältig strukturierte Landschaf- ten mit Wald und Flur. Davon profitieren insbesondere seltene Arten wie der Schillerfalter. Der Allschwiler Wald mit seinen eichenreichen Laub- einer Flügelspannweite bis sieben Zentimeter. mischwäldern bietet eine ideale Grundlage für arten- Der Erfolg der umfangreichen Förderungsmassnahmen reiche Lebensräume auch ausserhalb des Waldes. Die zeigt sich in einigen Beobachtungen des Kleinen Schiller- stufigen Waldränder und die Naturwiesen etwa sind falters in den Jahren 2008 bis 2011. Der Fund einer Raupe wichtige Habitate für viele Tagfalterarten. In den letzten des Kleinen Schillerfalters Jahren wurde zugunsten von seltenen Waldschmetter- auf einem Aspenblatt lingen viel unternommen und erreicht. Der Forstbetrieb beweist zudem, dass sich Allschwil/vorderes Leimental etwa hat in Zusammenar- diese Art im Mülibachtal beit mit dem Amt für Wald beider Basel, der Abteilung fortpflanzt. Der Kleine Natur und Landschaft und dem Landwirtschaftlichen Schillerfalter wurde 2011 Zentrum Ebenrain etliche Massnahmen umgesetzt. im Mülibachtal auf einem Nebst einem natur- Waldweg beobachtet nahen Waldbau mit und fotografiert. Diese Ein fliegendes Juwel – das Männchen des Kleinen Schillerfalters langfristiger Eichen- Meldung ist deswegen förderung und der stu- erwähnenswert, weil sich figen Gestaltung von diese Art für uns Menschen sehr unauffällig bewegt: Die Waldrändern wurden Falter ruhen meistens auf Eichen sitzend mehrere Meter seit zirka 20 Jahren über dem Boden, wobei die Weibchen gern im Kronen- gezielt Weichhölzer bereich fliegen und deswegen nur selten am Boden zu Die neu gepflanzten Aspen an südex- wie Aspen (Zitter- sehen sind. ponierten Lagen dienen dem Kleinen pappeln) und Salwei- Um den Wert dieser Lebensräume auch künftig zu si- Schillerfalter als Futterpflanze. den im Bereich der chern, sind wiederkehrende Pflegemassnahmen notwen- Ufergehölze und Waldränder gefördert. Insbesondere dig. Auf den nährstoffreichen und üppigen Lösslehmbö- Salweiden und Aspen wurden in mehreren Aktionen ge- den entwickelt sich eine Vielzahl verschiedener Pflanzen, zielt gepflanzt und entsprechend gepflegt. Inzwischen die für Aspen und Salweiden sehr konkurrenzstark sind. verjüngen sie sich stellenweise bereits natürlich. Die Ohne gezielte Eingriffe zugunsten der genannten Arten beiden Weichholzarten sind als Raupenfutterpflanzen würde die Artenvielfalt sinken. Für das Forstpersonal für die beiden Schillerfalterarten und weitere Schmet- bieten solche Pflegemassnahmen eine willkommene terlinge sehr bedeutend. Dank diesen Massnahmen Abwechslung zu den übrigen Forstarbeiten. konnten insbesondere für den Kleinen Schillerfalter und für den Grossen Schillerfalter ideale Lebensräume MARKUS LACK gezielt aufgewertet werden. Der Grosse Schillerfalter ist Revierförster Allschwil/vorderes Leimental ein wunderschöner Falter von respektabler Grösse mit markus.lack@forst-revier.ch VERSIEGEN DIE NEKTARQUELLEN? Inwiefern wirkt sich ein erhöhter CO2-Gehalt in der wie die Partnersuche und Vermehrung negativ beein- Atmosphäre auf unsere Schmetterlinge aus? Mit flusst. dieser Fragestellung befasste sich ein Forscherteam Aber nicht nur das macht den Schmetterlingen zu des Instituts für Natur-, Landschafts- und Umwelt- schaffen: Die unnatürlich hohen Stickstoffeinträge aus schutz (NLU) der Universität Basel. Was die Forscher der Landwirtschaft führen dazu, dass viele Schmetter- dabei feststellten, ist alarmierend: Wichtige Nektar- lingspflanzen, sowohl Futter- als auch Nektarpflanzen, pflanzen wie zum Beispiel die Skabiose, der Rotklee, verschwinden und damit die Schmetterlinge ihrer die Wiesenflockenblume und der Wiesenschoten- Nahrungs- und Existenzgrundlage beraubt werden. klee verringern ihre Nektarproduktion bei erhöhten Kohlendioxidwerten um bis zu 50 Prozent. Als Folge BEAT FEIGENWINTER davon müssen die Schmetterlinge mehr Zeit mit der Kreisforstingenieur Amt für Wald beider Basel, Nahrungssuche verbringen, was andere Aktivitäten beat.feigenwinter@bl.ch 6 WALDNACHRICHTEN 1-17
SCHWERPUNKT ARBEITSGRUPPE SCHÜTZT TAGFALTER In der Schweiz leben gegen 3600 verschiedene Schmetterlingsarten. 192 davon gehören zu den Tagfaltern, den wohl bekanntesten und beliebtesten Insekten überhaupt. Das Projekt «Tagfalterschutz Baselland» will diese Tiere schützen und setzt sich insbesondere für die Erhaltung ihres Lebensraums ein. Unter der Leitung von Marcel Goverde bildete sich lichen Zentrum Ebenrain und dem Amt für Wald Bei- das Projekt «Tagfalterschutz Baselland» und wurde der Basel deutlich aufgewertet werden. Dies betraf 2007 zu einer Arbeitsgruppe der Sektion Pro Natura insbesondere die wertvollen Flächen in den Gemein- Baselland. Ziel ist es, die Tagfal- den Liesberg und Rothenfluh, tervielfalt im Kanton langfristig ausserdem Hotspots in Walden- zu sichern und Gebiete mit einer burg, Eptingen und Oberdorf. hohen Artenvielfalt gezielt zu 2014 konnte der Tagfalterschutz fördern. In einer ersten Phase dank der Unterstützung von Pro erstellte die Arbeitsgruppe ein Natura und weiteren Stiftungen Konzept mit 27 ausserordentlich die zweite Umsetzungsphase wertvollen Vorranggebieten. Für in Angriff nehmen. Bei neun be- jedes Gebiet wurden Schutz- sonders bedrohten Tagfalterarten ziele und Fördermassnahmen hat sich gezeigt, dass sehr rasch definiert. Zusätzlich wurden für gehandelt werden muss, um ihr einige besonders bedrohte Tagfal- Die Arbeitsgruppe Tagfalterschutz auf ihrem Ausflug in Aussterben im Kanton verhindern die Dittinger Weide 2014. terarten spezielle Schutzprojekte zu können. ausgearbeitet. Für unsere Projekte sind 2007 startete die erste Umsetzungsphase. Dank weitere freiwillige Helfer willkommen (Kontakt: grosszügiger Unterstützung des Swisslos-Fonds und pronatura-bl@pronatura.ch). Weitere Informationen von Pro Natura Schweiz konnten von sieben prioritä- zum Projekt unter www.tagfalter.net ren Projekten sechs mit grossem Erfolg abgeschlos- sen werden. Davon profitierten beispielsweise der ANDREAS ERHARDT Violette Silberfalter und das Bergkronwicken-Widder- emeritierter Professor an der Universität Basel und chen. Ferner konnten zahlreiche Tagfalter-Hotspots seit 2014 Leiter der Arbeitsgruppe Tagfalterschutz, dank guter Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaft- andreas.erhardt@unibas.ch WIE FÖRDERE ICH SCHMETTERLINGE IM EIGENEN GARTEN? Tagfalter brauchen viel Sonne, bestimmte Raupen- drei Mal jährlich mähen) nahrungspflanzen, ein reiches Blütenangebot, -- Förderung beliebter Nektarpflanzen wie Lavendel, vielfältige Struktur und Lebensraum sowie geeig- Dost, Thymian, Feld-Witwenblume, Klee-Arten nete Eiablageplätze. Falterweibchen legen ihre Eier -- Förderung von Raupennahrungspflanzen wie: nur dann an eine Nahrungspflanze, wenn auch das Fenchel und Dill (Schwalbenschwanz), Stockrosen Mikroklima stimmt. Für die Eiablage werden daher oft (Malven-Dickkopffalter), Bauernsenf (Karst-Weiss- kümmerliche Pflanzen an lückig bewachsenen Stellen ling), Gemeiner Hornklee (Blutströpfchen), Roter oder an Rändern von Kulturen bevorzugt. Wer einen Wiesenklee (Bläulinge), Brennnessel (Kleiner Fuchs, schmetterlingsfreundlichen Garten pflegen will, kann Tagpfauenauge, Admiral, C-Falter) auf diese Vorlieben achten. -- Einheimische Sträucher wählen wie Schwarzdorn (Nierenfleck), Liguster (Nektarpflanze) Folgende Massnahmen sind empfehlenswert: -- Im Spätsommer bewusst einzelne Früchte hängen -- Kies oder Mergel anstelle von Hartbelag lassen (Apfel, Birne, Feige); wegen der Kirschessig- -- Nicht alle Flächen regelmässig bearbeiten, Ruhepau- fliege aber keine Beeren und Kirschen sen und zeitweise «vergessene Plätze» zulassen -- Im Beet und Rasen einen spontanen Wildkrautauf- PAUL IMBECK wuchs zulassen (nicht klinisch sauber halten) Leiter Biotopschutz Landwirtschaftliches Zentrum -- Blumenreiche, extensive Wiesen fördern (zwei bis Ebenrain, paul.imbeck@bl.ch WALDNACHRICHTEN 1-17 7
ZU GAST «MONET WOLLTE TEIL DER NATUR WERDEN» Ulf Küster, Kurator an der Fondation Beyeler, ist aus beruflichen Gründen häufig in Städten unterwegs. In seiner Freizeit zieht es den gebürtigen Stuttgarter, der auch für die aktuelle «Monet»-Ausstellung am Riehener Museum verantwortlich zeichnet, jedoch häufig in die freie Natur. Als sich Ernst Beyeler in den frühen Achtziger- damals. Unter ihnen befindet sich auch einer, den jahren dazu entschloss, für seine Sammlung ein der 2004 verstorbene Schauspieler und Schriftsteller Museum zu bauen, suchte er dafür in seinem Peter Ustinov angepflanzt hatte. Toll präsentieren Heimatort Riehen ein Grundstück mit Bezug zur sich zudem eine Linde und ein Ginkgobaum, die über Natur. Warum war ihm dieser so wichtig? die Jahre zusammengewachsen sind und nun stark Ernst Beyeler war ein Naturschützer. Er war auch im aufeinander reagieren. übertragenen Sinn ein Wanderer und Spaziergänger. Und nicht zuletzt zeigte er sich zeitlebens ökologisch Der 2010 verstorbene Ernst Beyeler war auch interessiert. Initiator der Stiftung «Kunst für den Tropenwald», die etwa dazu beitrug, das südamerikanische Im Riehener Berower Park fand der Galerist den Pantanal-Feuchtgebiet vor Brandrodungen zu passenden Ort für seine Kunstsammlung. Der Bau schützen. Sind Fondation Beyeler und Stiftung des italienischen Architekten Renzo Piano musste weiterhin miteinander verbunden? die Auflage erfüllen, die Kunst möglichst har- Ernst Beyeler hatte die Stiftung 2002 gegründet, um monisch auf die Natur treffen zu lassen. Wie hat mit finanziellen Mitteln, die dem Kunstbetrieb ent- Piano dies erreicht? stammen, den Tropenwald zu schützen. Heute hat die Ernst Beyeler und Renzo Piano setzten sich früh Fondation Beyeler keinen Sitz mehr im Stiftungsrat. zusammen und arbeiteten gemeinsam an einer Vision Die Stiftung ist aber nach wie vor aktiv. für das Museum. Dieses sollte die Besuchenden Anlässlich ihres 20. Ge- unmittelbar empfangen burtstags widmet sich und ohne Treppen erleb- die Fondation Beyeler bar sein. In der Fondation nach 2002 erneut dem Beyeler gilt die Natur bis Schaffen von Claude heute als Prüfstein für Monet. In der aktuellen die Kunst. Das lässt sich Ausstellung sind sowohl etwa daran ablesen, dass wilde Atlantikküsten als der vor dem Museum auch Blumenwiesen und angelegte Seerosenteich Seerosen zu sehen. Wel- nur durch eine Glasschei- che Bedeutung nimmt be von Claude Monets die Natur in den Bildern Triptychon «Le bassin des französischen Im- aux nymphéas» getrennt pressionisten ein? bleibt. Dabei spiegelt Claude Monet ist der sich die Wasserfläche im Naturmaler schlechthin. Werk des französischen Es war sein Anliegen, die Impressionisten wider sich verändernde Natur und bildet einen sanften festzuhalten. Mittels Spie- Übergang zwischen innen Spiegelungen und Schatten waren Claude Monet wichtig, wie hier in gelungen und Schattendar- «Seerosen», 1916 - 1919. und aussen. stellungen ist es ihm ge- lungen, die Möglichkeiten 1997 wurde die Fondation Beyeler eröffnet. Wie des Bildes auszuloten. Es gibt Hinweise darauf, dass hat sich die Natur rund um das Museum seither Monet sich nicht nur der Natur annähern, sondern als verändert? Maler gar Teil von ihr werden wollte. Der Park muss kontinuierlich gepflegt werden. Hin und wieder wurde ein kranker Baum gefällt, aber die Für seinen Garten in Giverny, wo Monet seit 1883 Bepflanzung unterscheidet sich kaum von derjeni- ein Haus hatte, kaufte er auch exotische Pflanzen. gen von 1997. Natürlich sind die Bäume grösser als Dies, um das Farbzusammenspiel der Blüten zu 8 WALDNACHRICHTEN 1-17
ZU GAST komponieren. Gleichwohl war es für ihn alles andere als wich- tig, realitätsgetreu zu malen. Warum? Monet interessierte sich für die Atmosphäre aus Luft und Licht sowie das Zusammenspiel der Pflanzen. Es war ihm wichtig, das grosse Ganze zu zeigen. Das hatte für ihn weit mehr Belang als realitätsgetreues Abbilden. Als Kurator sind Sie viel unter- wegs, oft in Städten. Inwiefern gelingt Ihnen der Naturgenuss? Ich stamme aus dem Schwarz- wald und somit bin ich mit der Natur vertraut aufgewachsen. Jetzt lebe ich in Riehen, gut 300 Meter vom Wald entfernt. Es Claude Monet, «Blick auf Bordighera», 1884: Claude Monet wollte als Maler Teil der Natur werden. stimmt zwar, dass ich viel auf Reisen bin. Aber wenn immer möglich versuche ich, den Sonntag auch unter freiem Himmel zu verbringen. Mit meiner Frau und den Ulf Küster (*1966) ist in beiden Söhnen spazieren wir dann nach Bettingen Stuttgart geboren und oder bis zur Chrischona hinauf. Das empfinde ich als studierte in Freiburg im wunderbar. Breisgau, Berlin und London Kunstgeschichte. Gibt es eine Begegnung mit der Natur rund um Nach seiner Promotion die Fondation Beyeler, die Sie persönlich beson- assistierte er bis 1999 am ders berührt hat? Museum der bildenden Im Berower Park begegne ich Libellen und Schmet- Künste in Leipzig. Anschliessend arbeitete er als terlingen, es stehen dort auch zwei Bienenstöcke freier Kunsthistoriker und Ausstellungskurator. und im Sommer quaken die Frösche. Und zwar so Seit 2004 fungiert er als Kurator an der Fondation laut, dass die Anwohnerinnen und Anwohner kaum Beyeler. Im Rahmen dieser Tätigkeit kuratierte er schlafen können. Sicher einmalig ist, dass ich von am Riehener Museum Ausstellungen wie «Pierre meinem Büro aus nicht nur die Werke von Monet Bonnard», «Ferdinand Hodler», «Kandinsky, Marc oder Picasso, sondern auch die Natur und weidende & Der Blaue Reiter» und nun auch «Monet». Kühe betrachten kann. Zu ihrem 20. Geburtstag präsentiert die Fon- dation Beyeler mit Claude Monet einen der Interview: Michael Gasser bedeutendsten und beliebtesten Künstler. Die Ausstellung ist ein Fest des Lichts, der Farben und der Natur. Sie beleuchtet die künstlerische Entwicklung des französischen Malers von der Zeit des Impressionismus bis zum berühmten Spätwerk. Die insgesamt 62 Meisterwerke, die aus privaten Sammlungen und Museen wie dem Pariser Musée d’Orsay stammen, sind bis zum 28. Mai 2017 in Riehen zu sehen. www.fondationbeyeler.ch WALDNACHRICHTEN 1-17 9
AMT FÜR WALD BEIDER BASEL Ebenrainweg 25, 4450 Sissach Nationales Waldgesetz www.wald-basel.ch per 1. Januar 2017 revidiert Seit Anfang Jahr sind verschiedene Änderungen im nationalen Waldgesetz in Kraft getreten. Die wich- Wald und Klimawandel – was die tigsten Neuerungen betreffen die Bereiche Holzför- Revierförster vom Amt erwarten derung, Anpassungen an den Klimawandel sowie Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass der Prävention und Bekämpfung von biotischen Gefahren. Wald in unserer Region in den nächsten Jahrzehnten Holzförderung: Der Bund erhält eine bessere stark vom Klimawandel betroffen sein wird (siehe Grundlage, um Absatz und Verwertung von nachhaltig Waldnachrichten 4/16). Zwar gibt es keinen Anlass zu produziertem Holz zu fördern; dies gilt etwa bei der Hektik oder Panik. Allerdings spricht viel dafür, jetzt Errichtung und dem Betrieb von Bundesbauten. langfristig ausgerichtete Massnahmen zu lancieren, Anpassung an den Klimawandel: Mit der Förderung um den Wald fit für das Klima in 100 Jahren zu ma- der Waldverjüngung sollen die Waldbestände für chen. die erwarteten Klimaänderungen widerstands- und Anlässlich des Försterrapports im Januar hatten die anpassungsfähiger werden. Revierförster Gelegenheit, ihre Anliegen und Bedürf- Prävention und Bekämpfung von biotischen nisse im Umgang mit dem Thema «Wald im Klima- Gefahren: Schadorganismen wie beispielsweise der wandel» zu formulieren. Eine Zusammenfassung der Asiatische Laubholzbockkäfer müssen zum Schutz Ergebnisse: des Waldes auch ausserhalb des Waldareales über- wacht, vernichtet oder eingedämmt werden. Kommunikation: Gewünscht werden eine regions- Am Försterrapport vom 25. Januar wurden die Re- spezifische Aufarbeitung des aktuellen Stands des vierförster über diese Änderungen informiert. Wissens und eine zügige, adressatengerechte Vermittlung für Waldeigentümer, kommunale und kantonale politische Entscheidungsträger sowie die Arbeitsgruppe Sport und Natur Bevölkerung durch das AfW. Seit Anfang Jahr existiert die neue Arbeitsgruppe Grundlagen: Neben Empfehlungen für die zukünftige «Sport und Natur» der Volkswirtschafts- und Gesund- Wahl der Baumarten werden zusätzliche Informati- heitsdirektion. Landrat Dominik Straumann (Kontakt: onen zur Standortsansprache (Risikoeinschätzung) dominik.straumann@gmx.ch) leitet das Gremium als erwartet. Als notwendig erachtet werden zudem externer Präsident. Die Arbeitsgruppe ist ein nie- waldbauliche Empfehlungen und eine gezielte wald- derschwelliges Angebot für alle Beteiligten aus den bauliche Beratung. Bereichen Sport und Natur. Dazu gehören Behörden- Ausbildung: Als zentral eingeschätzt wird die Inte- mitglieder sowie Sportverbände. Ueli Meier vertritt gration des Themas in die Ausbildung (überbetrieb- das Amt für Wald beider Basel in der Arbeitsgruppe. liche Kurse, Schulunterricht). Gewünscht wird auch Die Arbeitsgruppe ermöglicht es Sportverbänden, ein spezifisches Weiterbildungsprogramm auf allen Themen frühzeitig einzubringen, zu besprechen und Stufen des Forstpersonals, unter anderem als Basis sich untereinander auszutauschen. Die Verwaltung für eine kohärente Kommunikation. kann beratend und erklärend tätig sein, schon bevor Beiträge: Erwartet wird die Anpassung und Erwei- sich allfällige Konflikte anbahnen. Ein Beispiel ist das terung des aktuellen Jungwaldpflegeprogramms zur Klettern an Felsen, wo es darum geht, gemeinsame Bewältigung der Folgen und zur Anpassung an die Lösungen zwischen Vogelschutz, KletterInnen und Zukunft. Dazu gehören insbesondere die finanzielle WaldeigentümerInnen zu finden. Unterstützung von Pflanzarbeiten, wenn ein Wechsel Die neue Arbeitsgruppe löst den runden Tisch «Sport der Baumarten nötig wird, beziehungsweise Beiträge und Naturschutz» ab. bei einem allfällig nötigen vorzeitigen Abtrieb. 10 WALDNACHRICHTEN 1-17
AMT FÜR WALD BEIDER BASEL DAS LEITBILD WILD IST DA Im Januar 2017 hat der verantwortliche Steuerungs- finden. In der Einleitung zum Leitbild wird dies mit ausschuss das Leitbild Wild verabschiedet. Darin folgenden Worten festgehalten: Einsitz hatten die Regierungsräte Thomas Weber, «Die verschiedenen Lebensräume der Wildtiere Baschi Dürr und Christoph Brutschin sowie Amtsleiter sind zugleich Lebensräume einer Vielzahl weiterer Ueli Meier. Somit hat die Region erstmals ein von Tier- und Pflanzenarten. Für uns Menschen sind diese den verschiedenen Akteuren im Bereich Wildtiere und Lebensräume häufig Freizeit-, Wirtschafts-, Verkehrs- Jagd gemeinsam erarbeitetes Grundlagenpapier, das und Siedlungsraum. Durch die unterschiedlichen, sich folgende Stakeholder betrifft: Einwohner- und Bürger- teilweise überlagernden Bedürfnisse kommt es zu gemeinden, Jagd, Forst, Naturschutz, Landwirtschaft, Konflikten. Mit diesem Leitbild soll aufgezeigt wer- Wildtierbiologie, Sportverbände und Hundesport. Das den, wie den verschiedenen Interessen Rechnung Amt für Wald beider Basel hat den partizipativen Pro- getragen werden kann, so dass wir für die Zukunft zess zur Erarbeitung des Leitbilds initiiert und geleitet vielfältige und gesunde Wildtierbestände erhalten (siehe Waldnachrichten 4/16). Das Leitbild Wild bildet die Grundlage für die Gesetzesrevision, die nun in An- griff genommen wird. Die Broschüre finden Sie als Beilage zu diesen Waldnachrichten. Die ganze Arbeit, das Ringen um Ausdrücke und die Diskussionen um ein gemeinsames Verständnis haben sich gelohnt. Hinter dem Leitbild Wild können nun alle stehen, die im Prozess dabei waren. Das ist keineswegs selbstver- können. Dabei leiten uns ökologische Ansprüche, ständlich. Es galt, einige Gräben zu überwinden und insbesondere jene der Wildtiere, sowie die verschie- Missverständnisse aufzuklären, ein gemeinsames denen gesellschaftlichen und ökonomischen Interes- Ziel zu suchen und eine gemeinsame Sprache zu sen.(…)» Das Leitbild Wild greift verschiedene Aspekte zum Thema Wildtiere auf. Dazu gehören Lebensräume und Biodiversität ebenso wie Wildtiermanagement Umwelttage Basel und Jagd. Besondere Herausforderungen betreffen An den Umwelttagen in Basel vom 9. bis 11. Juni das Siedlungsgebiet. Das Leitbild baut auf den Dialog 2017 präsentiert das Amt für Wald das Leitbild zwischen den verschiedenen Anspruchsgruppen. Wild. Am Freitag können Schulklassen an einem Diese Themen sind in acht Leitsätzen aufgeführt, in Postenlauf heimische Wildtiere und ihre Lebens- der jeweils eine erläuternde Ergänzung steht: räume kennenlernen. Am Samstag ist die breite Öffentlichkeit dazu eingeladen, sich mit dem 1. Wir erhalten, entwickeln und vernetzen die Le- Thema auseinanderzusetzen. Kommen Sie beim bensräume der Wildtiere. Kleinen Klingental/Unterer Rheinweg vorbei und 2. Wir fördern die heimischen Wildtiere und leisten lassen Sie sich überraschen (Umwelttage-Route damit einen Beitrag zur Artenvielfalt. Kleinbasel «Alltag im Wandel»). Am Sonntag 3. Wir sorgen für vitale, den Lebensräumen ange- nimmt Sie der Jagdverwalter Walo Stiegeler mit passte Wildtierbestände. auf eine spannende Wildtier-Exkursion. Weitere 4. Wir etablieren ein breit gefächertes Wildtierma- Informationen: www.umwelttage-basel.ch nagement. 5. Wir betrachten die Jagd als eine Säule des Auch der Waldpavillon in den Langen Erlen wird Wildtiermanagements und entwickeln sie als Teil sich ab Mitte Juni den Themen Wildtiere, Wildtier- unserer Kultur weiter. management und Leitbild Wild widmen. Am 3. 6. Wir erleben das Wild in seinen Lebensräumen, September 2017 präsentieren wir das Thema am indem wir gesetzte Grenzen respektieren. Ebenraintag. Für Jägerinnen und Jäger plant das 7. Wir meistern die Herausforderungen im Sied- AfW einen halbtägigen Kurs, bei dem es um den lungsraum. Wald als Lebensraum des Wildes gehen wird. 8. Wildtiere gehen uns alle etwas an! Dazu nehmen alle ihre Rolle wahr. Wir sind im Dialog. WALDNACHRICHTEN 1-17 11
FÖRSTERVERBAND BEIDER BASEL Försterverband beider Basel Christian Kleiber, Präsident Burenweg 100, 4127 Birsfelden christian.kleiber@buergergemeindebasel.ch Projekt «GAV-Forst Schweiz» www.foersterverband.ch startet im Frühjahr Die Delegiertenversammlung des Verbands Schweizer Forstpersonal (VSF) diskutierte die Kantonale Holzhauereimeisterschaften Machbarkeit eines schweizerischen Gesamtar- 2017 in Wisen/SO beitsvertrags für das Forstpersonal (GAV-Forst Der Verband Forstpersonal Solothurn und der Förster- Schweiz). Ein Etappenziel ist, die Mitgliederzahlen verband beider Basel führen in diesem Jahr wieder stark zu erhöhen. gemeinsam die kantonalen Holzhauereimeister- Die Vorabklärungen, die in Zusammenarbeit mit den schaften durch. Der Wettkampf findet am Samstag, Partnerverbänden Forstunternehmer Schweiz (FUS) und WaldSchweiz stattgefunden hatten, zeigen auf, dass eine Mehrheit der Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden innerhalb der Forstbranche in einem GAV-Forst Schweiz vereinigt werden können. Unter Federführung des VSF - Vorstands wurde ein Projekt «GAV-Forst Schweiz» vorbereitet, das in diesem Früh- jahr starten soll. Damit der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) dereinst Wirk- lichkeit wird, werden die Partnerverbände eng zusam- menarbeiten müssen. Das Projekt sieht ein kontinu- ierliches, gut koordiniertes Vorgehen vor, damit das hochgesteckte Ziel eines gültigen, allgemeinverbindli- chen GAV Schritt für Schritt erreicht werden kann. Mitgliederzahl soll wachsen Als eine wichtige Massnahme auf dem Weg zum GAV soll der heutige Mitgliederbestand bei den Ver- Beim kombinierten Schnitt zählen Sicherheit und Präzision. bänden FUS und VSF um je die Hälfte erhöht werden. Mit Hilfe von Informationsveranstaltungen, Werbeun- 24. Juni 2017, in der Solothurner Gemeinde Wisen terlagen und Aufklärungskampagnen sollen Neu- mit Unterstützung des örtlichen Turnvereins statt. mitglieder an der Basis und innerhalb der Sektionen Präzision, Schnelligkeit und das Einhalten von Si- mobilisiert werden. Eine umfassende und einheitlich cherheitsbestimmungen: Darauf kommt es bei den geführte Mitgliederdatenbank ist dabei ein unabding- Berufswettkämpfen in der Holzhauerei an. Wer die bares Hilfsmittel. Weiter soll das Staatssekretariat Säge zum Beispiel nicht am Boden oder zwischen für Wirtschaft (Seco) früh in den Prozess eingebun- den Knien startet oder wer das Werkzeug nur mit den werden; dies gewährleistet ein schlankes und einer Hand bei laufender Kette führt, bekommt Straf- kosteneffizientes Vorgehen beim langwierigen Aufbau punkte. Der Anlass bietet Gelegenheit, einen Einblick der Allgemeinverbindlichkeit (AVE) des GAV-Forst in das spektakuläre Handwerk des Forstpersonals zu Schweiz. bekommen. Gegen hundert Forstleute aus den betei- Die Forstbranche als Ganzes hat es nun in der Hand, ligten Kantonen duellieren sich in folgenden Diszipli- dieses nützliche Instrument zur Regulierung des allge- nen: Vorbereiten der Motorsäge, Fällen, kombinierter meinverbindlichen Grundeinkommens aller Branchen- Schnitt, Präzisionsschnitt und Entasten. Das Organi- angehörigen zu erarbeiten. sationskomitee hat die Arbeit bereits aufgenommen, um den Teilnehmern faire und sichere Wettkampfbe- dingungen bieten zu können. 12 WALDNACHRICHTEN 1-17
WALDBEIDERBASEL Geschäftsstelle, Raphael Häner, Drosselweg Projekt Holznutzung im Privatwald 12, 4242 Laufen, info@waldbeiderbasel.ch Das von Swisslos unterstützte Projekt Holzmobili- www.waldbeiderbasel.ch sierung im Privatwald wird auch 2017 weitergeführt. Das Projekt wendet sich einerseits an Betriebsleiter und andererseits direkt an Privatwaldbesitzer: Die Herzlich willkommen! Betriebsleiter werden für ihren zusätzlichen Planungs- Im Jahr 2016 sind sieben Einwohnergemeinden un- aufwand bei der Information und Sensibilisierung der serem Verband beigetreten (siehe «Waldnachrichten» Privatwaldeigentümer entschädigt. Die Privatwaldei- 2-16). Gerne begrüssen wir im neuen Jahr auch die gentümer ihrerseits können mit ihren «Wald-Nach- Einwohnergemeinde Blauen. Damit sind 31 Einwoh- barn» bei einem Apéro ins Gespräch kommen und nergemeinden in unserem Verband Mitglied. Möglichkeiten diskutieren, wie der Wald gemeinsam bewirtschaftet werden kann. WaldBeiderBasel unter- stützt diese Initiative mit 400 Franken pro Event. Vorschläge zur Finanzierung Seit mehreren Jahren schreibt der Verband Wald- Starkes Zeichen für FagusJura BeiderBasel rote Zahlen. Der Vorstand hat Anfang Die Mitglieder von WaldSchweiz haben an der ausser- Jahr verschiedene Vorschläge diskutiert und schlägt ordentlichen Generalversammlung vom 21. Februar nun zuhanden der Generalversammlung ein neues 2017 ein starkes Zeichen für die Wertschöpfungskette Beitragsreglement vor. Es umfasst folgende drei Holz und das Startup FagusJura gesetzt. Das Unter- Kernelemente: nehmen will mit Buchenkonstruktionsholz eine Alter- -- Neu wird ein Leistungsbeitrag erhoben. Dem native zu Stahlelementen auf den Markt bringen. Aus ortsansässigen Waldbesitzer wird 0,04 Franken pro dem Selbsthilfefonds, der durch die Waldeigentümer Einwohner in Rechnung gestellt. gespeist wird, werden 600’000 Franken (350’000 -- Pro Hiebsatz wird 0,85 Franken pro Kubikmeter Franken à fonds perdu und 250’000 Franken als Darle- erhoben. hen) den Kantonalverbänden zweckgebunden zuguns- -- Die Beitragserhöhung wird gestaffelt eingeführt, da- ten von FagusJura zur Verfügung gestellt. Heute sind mit die Gemeinden den Beitrag für 2018 ordentlich die folgenden Kantonalverbände von WaldSchweiz budgetieren können. gewillt, an der Umsetzung mitzuhelfen: AI/AR, BL/BS, AG, GL, JU, SG, SH, TG, VD, VS, ZH. Der Vorstand von WaldBeiderBasel hat beschlossen, Ausschreibung zum Thema Vernetzung dass auch unser Verband mithilft, den Beschluss Die Ausschreibung der Hermann und Elisabeth der ausserordentlichen Delegiertenversammlung Walder-Bachmann-Stiftung im Rahmen des Förder- von WaldSchweiz umzusetzen. WaldSchweiz wird programms «Vernetzung von Offenland und Wald» unserem Verband insgesamt 100‘000 Franken über- richtet sich unter anderem auch an alle Waldbesitzer. weisen. Für diesen Betrag wird WaldBeiderBasel Einreichefrist für Projektgesuche ist der 13. April 2017. anschliessend Aktien von FagusJura zeichnen. Der als Mehr Informationen: www.cms-basel.ch Darlehen zur Verfügung gestellte Betrag von 40‘000 Franken muss WaldBeiderBasel nach 20 Jahren zu- rückbezahlen. Es ist zu hoffen, dass wir damit einem Green Dinner für GönnerInnen innovativen Hightech-Unternehmen aus der Waldwirt- WaldBeiderBasel zählt 55 Firmen-Gönnermitglieder schaft den Weg zum Start ebnen konnten. Im Som- und 13 Privat-Gönnermitglieder. Für all unsere Gönner mer 2017 wird entschieden werden, ob FagusJura sowie für alle Grossrätinnen und Grossräte sowie ihre Produktionsanlage realisieren wird. Wir wün- Landrätinnen und Landräte führen wir am Donners- schen dem Unternehmen gutes Gelingen und eine tag, 9. September 2017, ab 17 Uhr einen Gönneran- hohe Nachfrage an Buchen-Konstruktionsholz. lass durch. Reservieren Sie sich bereits das Datum Bauen auch Sie Ihren neuen Werkhof, Ihr neues Büro- und nehmen Sie am gemeinsamen Green Dinner teil. gebäude oder Ihr neues Schlafzimmer in Buche. Eine Einladung folgt. WALDNACHRICHTEN 1-17 13
PERSONELLES PERSONELLES Dienstjubiläen Das Amt für Wald gratuliert drei Revierförstern im Christoph Hitz Forstkreis Ergolz zu ihren Dienstjubiläen. Kreisforstin- wechselt zum Kan- genieur Ernst Spahr dankt den Jubilaren für ihren ton Luzern Einsatz zugunsten des Waldes in der Region Basel Ab Juni wird Christoph Hitz und wünscht ihnen weiterhin viel Erfüllung bei ihrer neue Aufgaben beim Kan- Tätigkeit. ton Luzern in der Dienst- stelle Landwirtschaft und Peter Schmid, 35 Jahre CHRISTOPH HITZ Wald übernehmen. Er wird Im Jahr 1982 nahm Peter Schmid in den Luzerner Rigi-Ge- seine Arbeit als Gemeindeförster meinden sowie am Pilatus (Schwarzenberg, Mal- von Sissach und Wintersingen auf. ters) als Revierförster tätig sein. Während fünf Seit 2005 ist er als Revierförster und Jahren hat sich Hitz beim Amt für Wald beider Betriebsleiter des Zweckverbands Basel mit viel Fachkompetenz und Engagement Forstrevier Sissach tätig. Der Ver- um Waldentwicklungsplanung, Entwicklung und band besteht aus sieben Gemeinden Betrieb des Waldportals sowie die Begleitung mit insgesamt 1260 Hektar Wald. PETER SCHMID von Aus- und Weiterbildungsthemen gekümmert. Zudem ist er Geschäftsführer der Seine hilfsbereite, freundschaftliche und ruhige IG Holzenergie Nordwestschweiz. Art werden wir ebenso vermissen wie seine fachliche Kompetenz. Wir wünschen Christoph an Andreas Freivogel, 30 Jahre seiner neuen Stelle viel Erfüllung und Erfolg! Als Gemeindeförster begann Andreas Freivogel 1987 seine Tätig- keit in Gelterkinden und Rickenbach. Mittlerweile ist er Revierförster im Simon Czendlik, neu im Revier Farnsberg mit sieben Ge- Revier Oberer Hauenstein meinden sowie 1400 Hektar Wald Im August 2016 wurde Simon Czendlik zum Nachfol- und leitet seit zehn Jahren den Forst- ger des scheidenden Revierförsters Roger Maurer im betrieb «Zweckverband Forstrevier ANDREAS FREIVOGEL Revier Oberer Hauenstein gewählt. Der 31-Jährige Farnsberg». absolvierte seine Lehre als Forstwart im Revier Ried- bach, Bubendorf. Er machte danach seinen Bachelor Dani Wenk, 25 Jahre of Science in Forstwirtschaft (Forstingenieur FH) an Auf 25 Jahre Förstertätigkeit kann der BFH in Zollikofen, wo er auch mehrere Jahre als Dani Wenk zurückblicken. Er begann Assistent tätig war. Anschliessend leitete er im Auf- als Förster in Bennwil, Hölstein und trag der Partnerhilfe-Organisation Comundo auf den Ramlinsburg. Seit 2010 ist Dani Philippinen verschiedene Projekte – unter anderem Wenk Revierförster, Betriebsleiter Aufforstungsprogramme, Öffentlichkeitsarbeit und und Verwalter der Bürgergemeinde Sensibilisierung der Lokalbevölkerung für den Wald. Liestal. Zudem ist er im Vorstand Czendlik war für den tech- von WaldBeiderBasel und im Ver- DANI WENK nischen Wissenstransfer zu waltungsrat der Raurica Wald AG den lokalen Partnern verant- engagiert. wortlich. Daneben baute er zusammen mit seiner Frau auf den Philippinen ein Dienst- leistungsunternehmen im Bereich erneuerbare Energien und Baumaterialien auf. SIMON CZENDLIK besser zu nutzen. Czendlik ist verheiratet und wohnt Revierförster Czendlik pflegt mit seiner Frau Imelda und seinen zwei Kindern Sean seit seiner Wahl zum Revierförster eine Kooperation und Chiara in Bubendorf. Wir heissen ihn im Kreis mit dem Revier Hohwacht von André Minnig. Die der Revierförster herzlich willkommen und schätzen beiden Reviere wollen künftig noch enger zusammen- bereits jetzt die gute Zusammenarbeit und seine arbeiten, um die Stärken der beiden Revierförster positiven Impulse im Forstkreis. (AfW/feb) 14 WALDNACHRICHTEN 1-17
PERSONELLES Erste Kantonsförsterin Herzlichen Dank, der Schweiz Heiner! Wir gratulieren Mélanie Oriet zu ihrer Wir danken Heiner Leut- neuen Aufgabe als Kantonsförsterin hardt für seine langjährige in unserem Nachbarkanton Jura. Sie Arbeit als Redaktor der ist die erste Frau in der Schweiz mit Waldnachrichten. Er hat dieser Funktion. Die Forstingenieu- das Blatt von Anfang an rin ETH hat die Leitung des Amts HEINER LEUTHARDT mitgedacht und mitgestal- MÉLANIE ORIET «Forêts et Dangers naturels» am tet. Während acht Jahren 1. Februar 2017 übernommen. hat Heiner Leuthardt Redaktionssitzungen gelei- tet, Beiträge für die Waldnachrichten organisiert, Texte geschrieben, Interviews geführt, Fotos Benjamin Scherer, Praktikant Amt für geschossen, das Heft gelayoutet und zum Dru- Wald beider Basel cker befördert. Seine Sicht als Aussenstehender «Seit 1. Februar 2017 bin ich Praktikant bei Beat hat dabei viele interessante Aspekte aufgezeigt. Feigenwinter vom Amt für Wald beider Basel. Im Sep- Die Waldnachrichten sind zu einem wichtigen tember 2016 habe ich mein Informationsblatt der Waldbranche in der Region Studium an der Hochschule Basel geworden; die Zahl der Adressaten hat sich für Agrar-, Forst- und Lebens- seit Beginn beinahe verdoppelt. mittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen abgeschlossen. Meine Schwerpunkte waren Persönlichkeiten aus gutem Holz Gebirgswald und Naturgefah- geschnitzt ren sowie Wald und Holz- Im Mittelpunkt der Sensibilisierungskampagne Wood- wirtschaft. Während meiner BENJAMIN SCHERER vetia stehen 21 lebensgrosse Figuren von Schweizer Forstwartlehre in Riehen bei Persönlichkeiten. Diese werden jeweils aus einer Andreas Wyss habe ich wertvolle Praxiserfahrungen Holzart hergestellt, die typisch für die Herkunftsregion sammeln können. Ich freue mich, nun die Wälder der dargestellten Person ist. So wurde der in Basel beider Basel aus einer anderen Perspektive kennen- geborene Ingenieur und Physiker Auguste Piccard in zulernen.» Allschwiler Erle gefertigt, und zwar nicht einfach ge- schnitzt, sondern CNC-gefräst. Am 2. April präsentierte die neue Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann Markus Plattner wird neuer Leiter die Frauenrecht- Natur und Landschaft lerin Iris von Per 1. Mai wird Markus Plattner neuer Leiter der Roten, gefer- Abteilung Natur und Landschaft am Landwirtschaftli- tigt aus einer chen Zentrum Ebenrain. Plattner ist Förster HFF, Jäger Basler Robinie. und Imker. Er ist seit 16 Jahren in der Abteilung tätig Ausgerechnet und verantwortlich für die Planung und Umsetzung Robinie! Es sei von Naturschutzprojekten sowie für die Pflege von dahingestellt, Naturschutzgebieten in der Landwirt- ob das zähe und schaft und im Wald. Plattner enga- sehr dauerhafte giert sich mit Erfolg konzeptionell Robinienholz ein und praktisch für die Natur und ist Hinweis darauf ausgezeichnet vernetzt mit Bauern, sein soll, dass Ueli Meier, Kantonsforstingenieur und Präsi- dent der Konferenz der Kantonsförster (KoK), Förstern, Jägern, Imkern und Natur- es Frauenanlie- Madame Tussaud aus einer Berner Winter- schutzkreisen. Er kennt deshalb die gen in der Forst- linde und Thomas Abt, Generalsekretär der Konferenz Wald, Wild und Landschaft (KWL), Anliegen und Herausforderungen der branche schwer beim Kampagnenstart von Woodvetia. MARKUS PLATTNER verschiedenen Anspruchsgruppen haben – oder bestens. Plattner leitete zahlreiche ob diese Anliegen so unbeliebt sind wie wuchernde herausragende Naturschutzprojekte und erhielt für Robinien im Wald … Die Holzfiguren können für Anläs- sein Engagement den Naturschutzpreis Pro Natura se ausgeliehen werden. Mehr zum «Making of» der Baselland 2012. Figuren siehe auch «Wald und Holz» Nr. 2/17. www.woodvetia.ch WALDNACHRICHTEN 1-17 15
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