Gesund trotz Werbung! - Gesundheitsförderung durch Medienkompetenzentwicklung in der vierten Klasse - Medienzentrum Greifswald eV
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MEDIENBILDUNG IN DER GRUNDSCHULE Gesund trotz Werbung! Gesundheitsförderung durch Medienkompetenzentwicklung in der vierten Klasse
von Prof. Roland Rosenstock Anja Schweiger Ines Sura Laura Schmid Stefanie Krauel Birgit Hofmann Jana Maurer-Trautmann Unter Mitarbeit von Eva Schwarz Förderer Gestaltung und Illustration Techniker Krankenkasse Gestaltungsbüro Franka Pannwitz, Greifswald Bramfelder Straße 140, 22305 Hamburg www.linguafranka.de Telefon 040 - 6909-2706, Fax 040-6909-82706 www.tk.de Druck Druckhaus Panzig Ansprechpartner Inh. Thomas Panzig Prof. Roland Rosenstock USt.-Id.-Nr.: DE 137599979 roland.rosenstock@uni-greifswald.de Studentenberg 1a, 17489 Greifswald Anja Schweiger Telefon 03834 – 595240, Fax 03834 – 595259 schweiger@medienzentrum-greifswald.de www.druckhaus-panzig.de Bezugsadresse Medienzentrum Greifswald e. V. Lange Straße 14, 17489 Greifswald 3. Auflage Erprobungsfassung Telefon 03834 – 4125446, Mobil 0176 – 23560116 Stand Januar 2019 kontakt@medienzentrum-greifswald.de 2.000 Exemplare © 2019 Konzeption in der Erprobungsfassung Entwickelt durch das Medienzentrum Greifswald e. V. sowie Universität Greifswald, Lehrstuhl für Religions- und Medienpädagogik mit Unterstützung durch die Techniker Krankenkasse
Liebe Pädoginnen und Pädagogen, herzlich willkommen im Modul Gesund trotz Werbung! Werbung begegnet uns inzwischen jenseits von Prospekten und Litfaßsäulen in allen medialen Be- reichen des alltäglichen Lebens. Neben Print-, Radio- und Fernsehwerbung tritt verstärkt Online- Werbung in Erscheinung. Gleich in welcher Form, ist sie in erster Linie kommerziell ausgerichteter Ausdruck unserer Konsumgesellschaft. Zur Werbung zählen wir inzwischen alle Formen der Kommu- nikation, die durch eine emotionale Ansprache den Adressaten veranlassen möchten, etwas in seine Biographie zu übernehmen. Dieses „Etwas“ können Dinge, Überzeugungen, Symbole, Handlungen, Ideen und Werte sein (vgl. Fuhs/Rosenstock 2009, S. 31). Verbunden mit Werbung in diesem weit gefassten Verständnis werden noch immer fragwürdige Rollenbilder, Schönheitsideale und Lebens- vorstellungen transportiert. Zu den Adressaten der Werbeschaffenden zählen bereits die Kleinsten. Ein kritischer Blick auf Werbeangebote und ein gesundes Misstrauen werden sinnvollerweise schon früh geschult, um ein Bewusstsein zu schaffen und späteren gesundheitlichen Auswirkungen vorzu- beugen. Dies können verzerrte Selbst- und Körperwahrnehmung, Geschlechterrollen oder ungesunde Verhaltensweisen und Lebensgewohnheiten, z.B. ungesunde Ernährung, sein. Ein ausreichendes Ver- ständnis von Werbung liegt jedoch erst dann vor, wenn die Bedingungen der Produktion bekannt sind und ihre Absichten und ihr appellierender Charakter benannt werden können. Im Modul entstehen Lernräume, in denen sich die Kinder intensiv mit Werbung in ihrem Alltag, deren potentiellem Ein- fluss und Hintergründen auseinandersetzen können. Zur Sensibilisierung für die eigentlichen Ziele der Werbung erstellen die Kinder beispielsweise einen eigenen Werbespot. Sie lernen so, die Werbung zu durchschauen und eigene gesundheitsfördernde Botschaften medial zu vermitteln. Vor dem Hintergrund des kompetenzorientierten Lernens wird den Schülerinnen und Schülern zu Beginn des Moduls die Möglichkeit eingeräumt, ihren eigenen Kompetenzbaum zu gestalten (siehe Basismodul, Baustein 1, Mein Kompetenzbaum, Seite 6). Dadurch werden die Schülerinnen und Schüler entlang der neu erworbenen Kompetenzen und noch zu bearbeitenden Fragen Schritt für Schritt zur Auseinandersetzung mit ihrem Gesundheits- und Medienbewusstsein gebracht. Diese Me- thode wird in jedem Baustein ausgeführt und zeigt am Ende den Lernfortschritt der Kinder. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Umsetzung! Schon gewusst? Bereits 1995 führte Michael Charlton u. a. eine Untersuchung zum Thema Kinder und Werbung durch. Darin wurde deutlich, dass Grundschüler in der Lage waren, Spots wiederzuerkennen. Die Mehrheit der Kinder zwischen 6-10 Jahren wusste jedoch nicht, wer Werbung überhaupt herstellt. Erst ab etwa 11 Jahren konnten die Kinder sicher zwischen Spot und Nonspot unter- scheiden und es war ihnen bewusst, welche Intention Werbung tatsächlich hat – dass Werbung verkaufen will und zur Kaufentscheidung beiträgt, ist allerdings schon den 7-Jährigen klar (vgl. Charlton 1995 u. 2002). 3
Modul Gesund trotz Werbung | Übersicht Übersicht 0 Basismodul 1 Elternveranstaltung | Werbung im Alltag meines Kindes 2 Werbung in meinem Alltag 3 Wie funktioniert Werbung? 4 Schein oder Sein? 5 Spot an! Auf dem Weg zum eigenen Spot pro Gesundheit 6 Eltern- und Abschlussveranstaltung | Werbemesse 7 Literatur und Linktipps Materialkiste 4
Modul Gesund trotz Werbung | Inhaltsverzeichnis Inhalt Modul Gesund trotz Werbung Baustein 1 | Elternveranstaltung | Werbung im Alltag meines Kindes 6 Baustein 2 | Werbung in meinem Alltag 8 Baustein 3 | Wie funktioniert Werbung? 10 Baustein 4 | Schein oder Sein 12 Baustein 5 | Spot an! Auf dem Weg zum eigenen Spot pro Gesundheit 15 Baustein 6 | Eltern- und Abschlussveranstaltung | Werbemesse 18 Materialkiste19 Baustein 1 | Vorlage für einen Elternbrief 20 Baustein 1 | Einverständniserklärung 21 Baustein 2 | Ergänzungsarbeitsblatt Werbung in meinem Alltag 22 Baustein 2 | Symbolkarten 23 Baustein 2 | Arbeitsblatt Meine Medienheldin/mein Medienheld 24 Baustein 3 | Arbeitsblatt 1 von 2 Wie entsteht Werbung? 25 Baustein 3 | Arbeitsblatt 2 von 2 Wie entsteht Werbung? 26 Baustein 3 | Arbeitsblatt Werbespots – wir schauen genau hin! 27 Baustein 4 | Arbeitsblatt 1 von 2 Ist das wirklich so – wir testen! 28 Baustein 4 | Arbeitsblatt 2 von 2 Ist das wirklich so – den Nährstoffen auf der Spur 29 Baustein 5 | Arbeitsblatt Werbespot pro Gesundheit 30 Baustein 5 | Arbeitsblatt 1 von 3 Unser Werbespot – unser Produkt 31 Baustein 5 | Arbeitsblatt 2 von 3 Unser Werbespot – unser Beitrag 32 Baustein 5 | Arbeitsblatt 3 von 3 Unser Werbespot – die Werbespots der Anderen 33 Baustein 6 | Mein Feedback zum Modul 34 Baustein 7 | Literatur und Linktipps 35 Folgende Materialien finden Sie im Basismodul Baustein 1 | Mein Kompetenzbaum 6 Baustein 2 | Mein Medientagebuch 8 Baustein 11 | Feedbackregeln 53 5
Modul Gesund trotz Werbung | Baustein 1 | Elternveranstaltung I Werbung im Alltag meines Kindes Elternveranstaltung Werbung im Alltag meines Kindes Mama, kann ich das haben? Kriege ich das zum Geburtstag? Solche vehementen Wunschäußerungen sind so oder so ähnlich wohl in den meisten Elternhäusern zu hören. Die Werbewirtschaft hat schon die Kleinsten als Adressaten im Blick. Kinder begegnen einerseits Werbung, die eigentlich auf Erwachsene abzielt. Anderseits werden sie direkt angesprochen. Mediale Identifikationsfiguren sollen Kinder bereits früh an Marken und Produkte binden. Sichtbar wird dies in crossmedialen Ver- marktungsstrategien und entsprechendem Merchandising. So finden sich Medienheldinnen und Medienhelden nicht nur auf Federtaschen, Turnschuhen und Rucksäcken, sondern auch auf diversen Lebensmittelverpackungen. Werbung begegnet Kin- dern praktisch überall. In ihren neuen digitalen Erscheinungsformen wird für Kinder die Trennung von Werbung und Nicht- Werbung zusätzlich schwieriger. Die Bilderflut und aufdringliche Jingles können auf Dauer stressen, das Überangebot die Jüngsten schon mal überfordern. Eltern sollten sich im Klaren darüber sein, mit welchen Mitteln Werbung arbeitet und wie sie dadurch erst Bedürfnisse schafft und unsere Vorstellungen sowie die der Kinder z. B. von Schönheit und Gesundheit beein- flusst. Im Laufe der kindlichen Entwicklung können daraus verzerrte Selbstbilder und eine besorgniserregende Wahrnehmung des eigenen Körpers entstehen. Der beste Schutz ist die Stärkung der Werbekompetenz der Kinder. Auf dem Weg dahin ist die Zusammenarbeit mit Eltern unerlässlich. In der Veranstaltung erhalten die Eltern einen Überblick über das Modul Gesund trotz Werbung!, das geplante Vorgehen, die Modulbausteine sowie über die Arbeitsweise mit dem Medientagebuch. Ziel ist es, den Eltern die Wirkung von Werbung auf gesellschaftliche Vorstellungen und ihre gesundheitlich bedenklichen Auswirkun- gen bewusst zu machen und die medienpädagogische Arbeit am Thema als effektive Präventionsmöglichkeit transparent zu veranschaulichen. Vorbereitung Dauer: 1,5 Stunden Einladen der Eltern Für diesen Baustein benötigen Sie: Um die Eltern zu erreichen und Ihnen mitzuteilen, was sie er- wartet, eignet sich ein Elternbrief, mit dem sie angesprochen und eingeladen werden. Viele Eltern sind über E-Mail zu errei- ▪▪ Beamer chen; nutzen Sie diesen schnellen digitalen Kommunikations- weg auch für sich. In der Materialkiste finden Sie ein Beispiel ▪▪ Computer/Laptop für einen Elternbrief (siehe Materialkiste, Seite 20). ▪▪ Beispiele für Werbespots Einholen der Einverständniserklärung zu Veröffentlichungen ▪▪ Elternbrief Um die Rechte des Kindes zu wahren, sind Einverständnis- (Materialkiste, Seite 20) erklärungen der Erziehungsberechtigten notwendig (Vorlage siehe Materialkiste, Seite 21). ▪▪ Einverständniserklärung (Materialkiste, Seite 21) Unterstützungsbedarf Der Modulablauf steht, die Zuständigkeiten sind geklärt. Die beteiligten Fachkolleginnen und Fachkollegen sowie externe Expertinnen und Experten sind informiert. Besteht weiterer Unterstützungsbedarf? Kann dieser durch die Mobilisierung der Eltern gedeckt werden? Mögliche Kosten Portokosten Elternbrief, Anschaffung/Ausleihe Technik, Raummiete, Catering, Aufwandsentschädigung/Honorarkos- ten für externe Referentinnen bzw. Referenten 6
▪▪ Orientieren sie sich an Werbefiguren, z. B. Elsa und Ablauf Anna aus Die Eiskönigin oder auch Fußballprofis? ▪▪ Welchen Einfluss auf die Gesundheit Begrüßung und Vorstellung der Durchführenden der Kinder sehen Sie? ▪▪ Werden Werbebotschaften gemeinsam hinterfragt – Einstieg: Sensibilisierung im Sinne einer kritisch-reflexiven Mediennutzung? Steigen Sie mit einem Gespräch ein, in welches Sie die Erfah- ▪▪ Wie können wir als Eltern und Pädagoginnen/ rungen der Eltern einbinden und kommen Sie zu einer tiefe- Pädagogen mit der alltäglichen Präsenz von Werbung ren Auseinandersetzung mit dem Thema Werbung. umgehen? ▪▪ Welche Produkte fallen Ihnen im Zusammenhang mit Werbung sofort ein? Methodisch-didaktische Anregung ▪▪ Wo begegnet Ihnen Werbung im (Medien-)Alltag? Gestalten Sie die Vorträge interaktiv, sofern es der Zeit Welche Rolle spielt sie dort für Sie? rahmen ermöglicht. Verständnisfragen sollten einen ▪▪ Wo begegnet Werbung Ihren Kindern? Raum erhalten. Lassen Sie Meinungen hingegen erst in ▪▪ Fühlen Sie sich von Werbung beeinflusst? der Diskussionsrunde zu. ▪▪ Wie empfinden Sie die unterschiedlichen Werbebotschaften? Vorgehensweise vorstellen: Geben Sie nun einen Überblick über die Bausteine des Moduls Methodisch-didaktische Anregung Gesund trotz Werbung! Stellen Sie das Medientagebuch (siehe Steigen Sie mit ausgesuchten aussagekräftigen auditi- Basismodul, Baustein 3: Mein Medientagebuch) vor und bitten ven und filmischen Werbespots oder gedruckter Wer- Sie die Eltern, das Ausfüllen zu begleiten. Während der Arbeit bung in die Fragerunde ein. am Modul produzieren die Kinder mit ihrem Smartphone Vi- deobeiträge und fotografieren; informieren Sie auch darüber. Abschließend werden die Schülerinnen und Schüler einen ei- Vertiefung der Thematik: genen Spot drehen bzw. einen Radiobeitrag erstellen. Günstig Folgende Struktur kann Ihnen als Orientierung dienen: ist es, wenn einige Kinder ihr eigenes Smartphone oder Tablet benutzen können. Dabei leisten auch abgelegte Geräte der El- ▪▪ Vortrag: Wie wirkt Werbung? tern oder älteren Geschwister gute Dienste. Je nach Auswahl ▪▪ Vortrag: Wie entsteht Werbung? der Bausteine, sollten darauf ein aktueller Virenschutz und ▪▪ Diskussion – Welchen Einfluss hat Werbung Apps zum Aufnehmen und Bearbeiten von Tönen, Fotos und auf mich und mein Kind? Videos installiert sein. Ist es nicht möglich, dass jedes Kind ein eigenes Gerät benutzt, arbeiten die Schülerinnen und Schüler In den Literaturangaben und der Linkliste (siehe Materialkis- in Kleingruppen zusammen. Bitten Sie die Eltern, in Vorberei- te, Seite 35) finden Sie viele Informationen, die Sie zur in- tung auf die Arbeit am Modul die reibungslose Übertragung haltlichen Vorbereitung der beiden Vorträge nutzen können, von aufgenommenen Daten vom Gerät auf einen Computer/ falls Sie sich nicht dafür entscheiden, diese durch eine Exper- ein Laptop zu testen und verweisen sie auf benötigte Uten- tin oder einen Experten halten zu lassen. silien, wie z. B. Mini-USB-Kabel. Treffen Sie außerdem Ab- sprachen zu den Hausaufgaben und finden Sie gemeinsam Leitfragen für eine problemorientierte Diskussion mit den Eltern einen praktikablen Weg, um bspw. bestimmte können beispielsweise sein: Spots auf einen Datenträger zu übertragen. Sie können die El- ▪▪ Welche Rolle nimmt Werbung tern bereits zur Abschlussveranstaltung, die in diesem Modul in der familiären Mediennutzung ein? in Form einer Werbemesse gestaltet werden kann, einladen. ▪▪ Wie wirkt sich das auf Gesprächsthemen oder Kaufwünsche aus? Vereinbarungen, Einverständniserklärungen ▪▪ Nehmen Werbefiguren und Werbebotschaften und Verabschiedung ■ Einfluss auf Interessen der Kinder? 7
Modul Gesund trotz Werbung | Baustein 2 | Werbung in meinem Alltag Werbung in meinem Alltag Werbung ist überall und begegnet unausweichlich auch Kindern in ihrem Alltag. Ab dem Grundschulalter sind Kinder bereits in der Lage, Werbeformate von anderen Formaten wie zum Beispiel Fernsehserien, Nachrichten usw. zu unterscheiden. Im Hinblick auf ihre Mediennutzung und in Zeiten der Medienkonvergenz sollten die Schülerinnen und Schüler auch interaktive Formate und crossmediale Kampagnen als Marketingwege erkennen können. Werbung ist an Werbemittel gebunden und sie braucht Medien, die die gewünschte Botschaft an bestimmte Adressaten übermitteln. Die Vielfalt und die Reichweite der Werbemittel sind inzwischen enorm: Zur Verbreitung der Werbebotschaften werden Printmedien, z.B. Zeitungsanzeigen, Pla- kate, Prospekte, Kataloge, Rundfunktechniken, also Hörfunk und Fernsehen, sowie hochkomplexe Kommunikationsnetze und Multimediasysteme wie das Internet und das Smartphone genutzt. Finden Sie gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern heraus, welche Werbemittel derzeit das Konsumverhalten der Jüngeren beeinflussen. ihnen begegnet, mit einem Strich dokumentiert wird. In ei- Dauer: 1,5 Stunden nem zweiten Schritt überlegen die Kinder, in welchen Medien sie welche Form von Werbung gefunden haben. War es ein Video oder ein Plakat? Ein Lied im Radio oder ein Fenster, Für diesen Baustein benötigen Sie: das während des Computerspielens oder beim Schauen ei- nes YouTube-Videos aufpoppte? Unterstützend kann das Arbeitsblatt Werbung in meinem Alltag (siehe Materialkiste, ▪▪ Mein Medientagebuch Seite 22) eingesetzt werden. (Basismodul, Baustein 3, Seite 8) ▪▪ Ergänzungsarbeitsblatt Werbung in meinem Alltag Ablauf (Materialkiste, Seite 22) Einstieg: Sensibilisierung für die Thematik Werbung ▪▪ Ausgeschnittene Symbolkarten Werten Sie gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern (Materialkiste, Seite 23) das Arbeitsblatt Werbung in meinem Alltag aus. Verglei- chen Sie zunächst die Zählungen: Wer hat wieviel Werbung ▪▪ Tafel/Moderationswand, gezählt? Es schließt sich die Frage an, wo den Schülerinnen dazugehörige Magnete/Pins und Schülern Werbung begegnet ist. Ordnen Sie dazu die zuvor ausgeschnittenen Symbolkarten an der Tafel an. Nun ▪▪ Kameras (Foto-, Tablet- oder Smartphonekamera mit können die Antworten der Kinder gesammelt und der pas- Datenübertragungskabel oder Kartenlesegerät) senden Werbeform zugeordnet werden (siehe Materialkiste, Seite 23). ▪▪ Beamer und Computer/Laptop Werbung in unserem Klassenraum ▪▪ Wäscheleine und Klammern Die Kinder suchen nach direkter und indirekter Werbung in der Umgebung des Klassenraums. Dies können Markennamen, ▪▪ Arbeitsblatt Meine Medienheldin/ Logos oder Medienfiguren sein. Verteilen Sie Digitalkameras mein Medienheld (Materialkiste, Seite 24) und/oder lassen Sie die Kinder ihre Smartphone- oder Tablet- Kamera benutzen. Die Schülerinnen und Schüler dokumen- tieren mit ihrer Kamera Schriftzüge auf Schuhen, Etiketten in Pullovern und Figuren auf Schultaschen und Federmappen. Vorbereitung Hierfür finden sich die Schülerinnen und Schüler in Paaren zusammen. So vermeiden Sie doppelte Schnappschüsse. Die Einheit knüpft an den Basisbaustein Mein Medientage- Zur Orientierung werden pro Paar ca. 5 Fotos angesetzt. Die buch an. Die Medientagebücher wurden eingesammelt und Übung kann auch als Wettbewerb durchgeführt werden: Wel- ausgewertet. Sie geben Aufschluss über das aktuelle Medi- ches Paar findet in 5 Minuten die meisten Motive? Lassen Sie ennutzungsverhalten der Kinder. Die Schülerinnen und Schü- die Kinder in diesem Fall in einer ersten Auswertung nur die ler bekommen vor Beginn des Moduls den Auftrag, einen Anzahl der gefundenen Motive nennen, ansonsten fragen Sie Tag lang eine Strichliste zu führen, bei der jede Werbung, die kurz einige gefundene Beispiele ab. 8
Zur späteren Ansicht und Auswertung werden die Fotos häufig als Werbeträger eingesetzt? Warum wohl? Nehmt ihr auf einem Computer/Laptop gespeichert. Idealerweise diese Werbung in eurem Alltag eigentlich wahr? übernehmen das die Kinder. Alternativ oder als paralleles Angebot kann auch die Übung des Bilderrätsels eingesetzt In einer zweiten Abschlussrunde kann jedes Kind, das möch- werden (siehe Basismodul, Baustein 9, Medienpraktisch: te, seine Medienheldin bzw. seinen Medienhelden kurz vor- Bitte lächeln! Seite 42). stellen. Lassen Sie die Kinder in einer wertungsfreien Runde berichten und reflektieren, warum genau sie diese/diesen so Meine Medienheldin/mein Medienheld faszinierend finden: Sind sie von deren Fähigkeiten oder von Thematisieren Sie in einem kurzen Unterrichtsgespräch die deren Aussehen begeistert? Wären sie selbst gern so wie ihre sichtbaren Medienheldinnen und Medienhelden auf Feder- Heldin oder ihr Held? (Anregungen zur Weiterführung und taschen, T-Shirts usw. Welche mögen die Kinder und welche Vertiefung der Thematik finden Sie im Modul Mädchen oder nicht? Warum? Anschließend stellen die Schülerinnen und Junge – selbstbewusst ist gesund!) Schüler eine Heldinnen- bzw. Heldenleine zusammen. Dafür nutzen sie das Arbeitsblatt Meine Medienheldin/mein Me- Hausaufgabe dienheld (siehe Materialkiste, Seite 24). Jede Schülerin In Vorbereitung auf Baustein 4 beobachten die Kinder ihre und jeder Schüler malt seine Medienheldin bzw. seinen Me- Medienheldin/ ihren Medienhelden und notieren alle Gegen- dienhelden auf dieses Blatt und hält deren wichtigste Eigen- stände, auf denen sie ihn/sie entdecken. Vielleicht wird auch schaften darauf fest. Ist das Kunstwerk fertig, wird es an die ein Werbespot im Fernsehen oder Internet oder eine Anzeige im Klassenraum gespannte Wäscheleine geklammert. Mit den gefunden, in der sie oder er vorkommt? Der Spot sollte ge- ausgefüllten Arbeitsblättern ist ein kleine Kunstsammlung speichert oder die Anzeige ausgeschnitten werden.. entstanden. Ein Gallerierundgang bietet den Kindern eine erweiterte Möglichkeit, um über ihre Medienheldinnen und Feedback- und Reflexionszeit -helden ins Gespräch zu kommen – Gemeinsamkeiten und Am Ende des Bausteins erhalten die Kinder die Möglichkeit, Unterschiede können erkannt werden. ein zusammenfassendes Feedback zu geben. Exemplari- sche Feedbackregeln finden Sie im Basismodul, Seite 53. Auswertung Anschließend erhalten die Kinder Zeit, um ihren eigenen Zeigen Sie zunächst die Fotos über einen Beamer und lassen Kompetenzbaum zu „schmücken“, indem sie die Reflexions- Sie die Kinder ihre Eindrücke dazu wiedergeben. Welche Mo- fragen auf den farblich passenden Baumblättern beantwor- tive tauchen besonders häufig auf? Für welche Produkte wird ten und ankleben oder anpinnen (siehe Basismodul, Bau- damit geworben? Welche Gegenstände werden besonders stein 1, Mein Kompetenzbaum, Seite 6). ■ Ihre Notizen Ihre Notizen 9
Modul Gesund trotz Werbung | Baustein 3 | Wie funktioniert Werbung? Wie funktioniert Werbung? Auf dem Weg von einer Produktidee hin zur Werbung sind viele Arbeitsschritte notwendig. Wollen die Schülerinnen und Schü- ler später im Modul ihren eigenen Spot erstellen, sollten sie zunächst den Entstehungsprozess verstehen. Dazu werden die Schülerinnen und Schüler selbst produktiv und probieren sich an einem Lege-Erklärfilm aus. Zuerst ist zu klären, aus welchen Grundelementen Werbung besteht. Um die gewünschte Wirkung beim Konsumenten zu erzeugen, arbeitet sie mit verschiede- nen stilistischen Mitteln. So wird beispielsweise Musik mit Wiedererkennungswert eingesetzt oder man verwendet eingängige Slogans. Zumeist werden die Botschaften innerhalb einer Geschichte transportiert, die leicht zugänglich und dadurch einfach zu merken ist. Die Schülerinnen und Schüler nähern sich dem Wirkpotenzial von Werbung durch das Analysieren ausgewählter Werbespots. Durch spielerische Übungen bereiten sie sich zudem auf die aktive Medienarbeit des abschließenden Bausteins vor. beziel zum Werbemittel: Wie findet man einen tollen Werbe- Dauer: Einheit 1: 2,5 Stunden spruch? Was machen Sie, wenn Ihnen zu einem Produkt nichts Einheit 2: 1,5 Stunden einfällt? Welche Tätigkeiten sind notwendig, damit aus Ihrer + Zeit für den Besuch im Werbestudio Idee ein Werbespot wird? Müssen Sie manchmal tricksen? oder den Vortrag der Expertin/des Experten Ablauf Einheit 1 Für diesen Baustein benötigen Sie: Einstieg: Heute schon entspannt? ▪▪ Beamer, Computer/Laptop, Tablet, Schaffen Sie eine gemütliche Raumatmosphäre und ermög- Smartphone zur Recherche lichen Sie den Schülerinnen und Schülern eine entspannte Sitz- oder Liegeposition. Das Vermeiden von Störfaktoren und ▪▪ Arbeitsblatt Wie entsteht Werbung? ein abgedunkelter Raum unterstützen eine entspannte Um- (Materialkiste, Seite 25) gebung. Während dieser Findungsphase kann im Hintergrund leise entspannende Musik zu hören sein. Hat jedes Kind seine ▪▪ Scheren Wohlfühlposition eingenommen, spielen Sie bewusst gewähl- te Audioclips (zum Beispiel aus dem Basismodul, Baustein 7, ▪▪ weiße Blätter Papier Zu viel, zu laut, zu schnell? – auf die Dosis kommt es an!, Seite 28) ab, in denen Geräusche der Natur wie Wellenrauschen ▪▪ Kameras (mit Datenübertragungskabel oder Vogelzwitschern zu hören sind. Bitten Sie die Schülerinnen oder Kartenlesegerät) und Stativ und Schüler, sich darauf mit geschlossenen Augen einzulassen, den unterschiedlichen Geräuschen zu lauschen, diese auf sich ▪▪ Ausgewählte Werbespots wirken zu lassen und dabei zu versuchen, ganz tief in sich hin- einzuschauen. Mit dem Gehörten werden bei jedem Einzelnen ▪▪ Arbeitsblatt Werbespots – wir schauen Assoziationen ausgelöst, die die Kinder anschließend in gestal- genau hin! (Materialkiste, Seite 27) terischer Form ausdrücken können. Die Werke können bespro- chen, im Raum aufgehängt, in ein Portfolio eingefügt oder mit ▪▪ Speichermedien (z. B. USB-Sticks) nach Hause genommen werden (siehe Basismodul, Baustein 7, Zu viel, zu laut, zu schnell? – auf die Dosis kommt es an!). Vorbereitung Wie entsteht Werbung? Ergänzend oder alternativ zum Ausflug in die Werbeagentur Informieren Sie sich und die Schülerinnen und Schüler, indem beginnen Sie mit einem Rechercheauftrag zum Thema. Rich- Sie z. B. eine Werbeagentur besuchen. Wahlweise können Sie ten Sie dafür kindgerechte Suchmaschinen wie z. B. blinde- sich eine Expertin oder einen Experten auf dem Gebiet ein- kuh.de oder fragfinn.de als Startseite ein und lassen Sie die laden, welche/r anschaulich über die Arbeit berichtet. Vorbe- Kinder nach dem Begriff Werbung suchen. Testen Sie vorab reitend werden – wenn möglich gemeinsam mit den Kindern die Suche für bestimmte Begriffe, um den Zeitaufwand für die – Fragen erarbeitet, die der Besuch der Agentur klären soll. Kinder genau abschätzen zu können und um möglicherweise Diese bekommt die Agentur vor dem Termin übermittelt. Sol- eine Vorauswahl bei den Suchergebnissen zu treffen. Für die che Fragen beschäftigen sich vor allem mit dem Weg vom Wer- Suche geeignete kindgerechte Internetseiten und Apps finden 10
Sie im Basismodul, Baustein 6, Recherche-Schule, Seite 22. Vorbereitung für den eigenen Werbespot Für das Erkunden der Internetseiten benötigen die Schülerin- Die Schülerinnen und Schüler schließen die Einheit mit spiele- nen und Schüler Zeit. Räumen Sie ihnen diese ein. Erteilen Sie rischen Übungen ab, die die spätere Ideenfindung zu eigenen konkrete Rechercheaufträge, die einen Bezug zu den nächs- Jingles, Slogans und Werbetexten unterstützen können. Dazu ten Arbeitsschritten in diesem Baustein haben, wie z. B.: Mit lassen Sie die Kinder beispielsweise kleine Elfchen dichten. welchen Tricks arbeitet Werbung? Wie entsteht Werbung? Diese regen die Kreativität an und erweitern den eigenen Ho- Was ist ein Slogan? Wer macht Werbung? Welche Arbeits- rizont. Elfchen bestehen aus fünf Zeilen und heißen so, weil schritte benötigen Werbeschaffende? Das Recherchieren sie mit elf Worten auskommen. In der 1. Zeile wird ein Gedan- im Internet können die Kinder zudem während der Umset- ke, eine Farbe, ein Gegenstand o. Ä. genannt. In der 2. Zeile zung des Basisbausteins Recherche-Schule, (siehe Basismo- wird erklärt, was das Wort in Zeile 1 macht oder worauf es dul, Baustein 6, Seite 18), erlernen. Die Schülerinnen und sich bezieht. Die 3. Zeile erläutert, wo oder wie das Wort in Schüler machen sich Notizen zu den Fragen, um den folgen- Zeile 1 ist. Die Zeile 4 beschreibt, was gemeint ist, um schließ- den Erklär-Legefilm fundiert umsetzen zu können. Werten Sie lich in Zeile 5 das Fazit zu ziehen. die Ergebnisse des Besuches in der Werbeagentur und der In- ternetrecherche in einer Gesprächsrunde aus, um sicherzuge- Ein Beispiel für ein Elfchen könnte so aussehen: hen, dass die Klasse zu ähnlichen Sachkenntnissen gelangt ist. Schwarz Wir erklären, wie Werbung entsteht Mein Haar In Partner- oder Gruppenarbeit erstellen die Schülerinnen Es ist kurz und Schüler einen kurzen Erklär-Legefilm. Dafür können sie Ich habe es abgeschnitten das Arbeitsblatt mit dem vorgefertigten Legecomic nutzen Warum?! (siehe Materialkiste, Seite 25). Die Kinder benötigen ein weißes A4-Blatt, die ausgeschnittenen Elemente vom Ar- Nützlich sind auch Übungen wie das Melodienraten. Spielen beitsblatt und eine Kamera mit einem Stativ. Beispiele für Er- Sie dazu Jingles und Melodien aus Werbung und Fernsehse- klär-Legefilme sehen Sie bei den Erklärfilmen von Handysek- rien ab, die den Kindern wahrscheinlich bekannt sind, und tor unter www.handysektor.de/mediathek/videos.html. Von lassen Sie die Schülerinnen und Schüler raten, um welches nun an kann diese Form des Erklärvideos für die Bearbeitung Stück es sich handelt. Den Kindern wird deutlich, dass Musik weiterer Themen eingesetzt werden. So lässt sich beispiels- einen Wiedererkennungswert hat und man sich an besonders weise das Storyboard für den späteren eigenen Werbespot eingängige Melodien lange erinnern kann. auf diese Weise umsetzen. Hausaufgabe In Vorbereitung auf den Baustein 4 werden die Schülerinnen Ablauf Einheit 2 und Schüler aufgefordert etwas mitzubringen, das sie in der Werbung gesehen und sich daraufhin gekauft oder gewünscht Analyse eines Werbespots haben. Dies können der Gegenstand selbst oder auch eine Die Schülerinnen und Schüler analysieren unterschiedliche Abbildung dessen auf einem Foto, aus einer Zeitschrift oder Werbespots mit Hilfe des Arbeitsblattes Werbespots – wir einem Werbeprospekt usw. sein. Idealerweise finden sie dazu schauen genau hin! (siehe Materialkiste, Seite 27). Werbe- den passenden Werbespot und bringen diesen ebenfalls mit. spots finden Sie z. B. auf Video-Plattformen wie YouTube. Die- So, wie in der Elternveranstaltung besprochen, speichern die se sollten die wesentlichen Elemente von Werbung wie einen Kinder den Spot auf einem Datenträger. Slogan, Musik und eine Geschichte beinhalten. Achten Sie bei der Auswahl der Spots auf die gesetzlichen Regelungen wie Feedback- und Reflexionszeit zum Beispiel das Urheberrecht (siehe Basismodul, Baustein 5, Am Ende des Bausteins erhalten die Kinder die Möglichkeit, Rechte-ABC, Seite 12). ein zusammenfassendes Feedback zu geben. Exemplarische Feedbackregeln finden Sie im Basismodul, Seite 53. An- Möchten Sie mit Videoclips arbeiten, Kenntnisse festigen oder schließend erhalten die Kinder Zeit, um ihren eigenen Kom- Gespräche anregen, dann achten Sie dabei sowohl auf die petenzbaum zu „schmücken“, indem sie die Reflexionsfragen rechtlichen Aspekte, als auch auf die Länge der Beiträge. Die auf den farblich passenden Baumblättern beantworten und Clips sollten nicht länger als drei Minuten sein. Halten Sie den ankleben oder anpinnen (siehe Basismodul, Baustein 1, Mein Clip gegebenenfalls an, um auf wichtige Details hinzuweisen. Kompetenzbaum, Seite 6). ■ 11
Modul Gesund trotz Werbung | Baustein 4 | Schein oder Sein Schein oder Sein Zu den Zielen von Werbung gehört es, Namen, Artikel oder Marken bekannter zu machen und Bedürfnisse zu wecken, die uns verführen und verlocken, die entsprechenden Produkte schließlich zu kaufen. Dabei werden nicht nur die Grundbedürf- nisse des Menschen angesprochen, sondern auch vermeintliche Individualbedürfnisse geschaffen. Werbung zielt damit auf die Wünsche hinter den Wünschen (Abenteuer, Sicherheit, Anerkennung etc.) und drängt uns ganze Lebensstile auf. Super- lative und Übertreibungen zielen auch auf Kinder als Konsumentinnen und Konsumenten. Mediale Figuren werden über ihr Identifikationspotenzial eingesetzt, um schon in jüngsten Jahren den Weg für eine Marken- bzw. Produktbindung zu ebnen. Kinder müssen lernen, dass Werbung mit bestimmten ästhetischen Mitteln arbeitet und dadurch unsere Vorstellungen, z. B. von Schönheit, beeinflusst. Im Laufe der Entwicklung der Kinder können daraus verzerrte Selbstbilder und eine besorgnis- erregende Wahrnehmung des eigenen Körpers entstehen. Ziel der Einheit ist es, Werbung als Scheinwelt zu durchleuchten, die nicht selten beabsichtigt, Kinder frühzeitig durch crossmediale Strategien bzw. Merchandising an Marken zu binden. Die Kinder erkennen, dass hier Versprechungen gemacht werden, die in der Realität meist nicht umgesetzt werden können. Damit können sie früh abschätzen, wann Werbung nur ihre Gefühle anspricht und das eigentliche Produkt überflüssig ist. Spielen Sie an der jeweiligen passenden Stelle die mitge- Dauer: 1 Projekttag brachten Spots ab. Für diesen Baustein benötigen Sie: Wie jetzt Spotlightmethode? Beim Spotlight soll allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben werden, Beiträge zu formulieren ▪▪ Hausaufgabe aus Baustein 2 und 3 und Meinungen und Gefühle auszudrücken. Dazu neh- men die Schülerinnen und Schüler nacheinander kurz ▪▪ Ausgewählte Werbespots und prägnant zu einer Aufgabe oder Frage Stellung. Die Äußerungen werden dabei weder kritisiert noch kom- ▪▪ Beamer und Computer/Laptop mentiert, damit zunächst alle zu Wort kommen. ▪▪ Scheren und Kleber Was will ich und was will Werbung, das ich will? ▪▪ Arbeitsblätter Ist das wirklich so? (Materialkiste, Seite 28 und Seite 29) Welchen Einfluss Werbung tatsächlich auf ihre Adres- saten nimmt, hängt von vielen Faktoren ab. Inwieweit ▪▪ Drucker Kinder Werbung wahrnehmen, sie verstehen und auf sich beziehen ist individuell und vom Alter abhängig (vgl. ▪▪ Computer/Laptop in ausreichender Anzahl flimmo-fachportal, letzter Zugriff: 04.11.2018). Sicher ist, für Die Sims dass Kinder Werbung gegenüber nicht abgeneigt sind. „Ab etwa zehn Jahren erkennen Kinder in der Regel auch ▪▪ Fotobearbeitungsprogramm(e) raffiniertere Werbeformen. Sie durchschauen das Ziel von Werbung und ziehen ihre Glaubwürdigkeit in Zwei- fel.“ (Vgl. ebd.) Ablauf Meine Wünsche, Meinungen, Bedürfnisse und Werbung Einstieg: Werbung und Wirklichkeit Geben Sie den Kindern die Gelegenheit, sich ihrer eigenen Die Hausaufgabe aus Baustein 3 wird ausgewertet. Die Schü- Wünsche, Bedürfnisse, Sehnsüchte und Ziele bewusst zu wer- lerinnen und Schüler legen ihre mitgebrachten Gegenstände den und sie in einen Zusammenhang mit Werbung und Wer- bzw. Abbildungen in die Mitte und erklären ihr Mitbringsel mit bebotschaften zu bringen. So stellt die Creme-Werbung „ewig Hilfe der Spotlightmethode. Dabei äußern sich im besten Fall junge Haut“ in Aussicht, der Müsliriegel-Spot „Gesundheit“ alle reihum zum gewählten Gegenstand und erklären, was die und die Auto-Anzeige behauptet ein „Abenteuererlebnis“. Zu- Werbung versprach und wie es sich in Wirklichkeit verhält. nächst geht es um das Herausarbeiten der eigenen Wünsche, 12
Bedürfnisse, Sehnsüchte und Ziele. Jede Schülerin und jeder Seite 9) zurückzukommen. Die Kinder haben ihren Me- Schüler macht sich dazu Notizen. Regen Sie die Denkprozesse dienheldinnen und Medienhelden bereits erstrebenswerte der Kinder mit folgenden Fragen an: Was wünschst du dir für Eigenschaften wie Schönheit, Stärke und Unbesiegbarkeit zu- dich? Welche Dinge? Was möchtest du haben? Was brauchst geordnet. In der Hausaufgabe nach Baustein 2 haben sie sich du? Was macht dich glücklich? Anschließend finden sich die auf die Spuren ihrer Medienheldin oder ihres Medienhelden Kinder in Zweiergruppen zusammen und tauschen sich mit begeben, Werbespots und Anzeigen gesammelt. Lassen Sie der Partnerin/dem Partner über das Notierte aus. Führen die Kinder zunächst berichten und die mitgebrachten Funde Sie nun ausgesuchte Werbespots vor, mit denen Kinder an- zeigen. Fassen Sie gemeinsam die Beobachtungen zusam- gesprochen werden sollen. Nutzen Sie möglichst die mitge- men, indem Sie die Kinder ihre Notizen auf dem Arbeitsblatt brachten Spots aus der Hausaufgabe und sprechen Sie mit Meine Medienheldin/mein Medienheld (siehe Materialkiste, den Kindern darüber. Stellen Sie dabei nach und nach einen Seite 24) in Beziehung zu den beworbenen Produkten Zusammenhang zwischen den in den ersten beiden Schritten setzen lassen: Für welche Produkte werben die Heldin bzw. erarbeiteten individuellen Bedürfnissen der Kinder und der der Held? Welche Eigenschaften werden damit dem Produkt konstruierten Werbung her. Welche Ziele verfolgt Werbung? zugeordnet? Kann das Produkt dies wirklich leisten? Gibt es Gemeinsamkeiten, gibt es Unterschiede zu den Vor- stellungen der Schülerinnen und Schüler? Fotos bearbeiten Die Schülerinnen und Schüler finden sich in Paaren zusammen Werbebotschaften hinterfragen und machen voneinander Portraitfotos. Mit Hilfe einer Soft- Zeigen Sie noch einmal Werbespots, diesmal zu Frühstücks- ware wie Photoscape oder Gimp verändern sie die Gesichter flocken, Getränken, Süßigkeiten und Milchprodukten, die mit beispielsweise hin zu lustig, verschönernd oder absurd. Wenn der Eigenschaft „gesund“ beworben werden. Bringen Sie die dies technisch oder zeitlich schwierig durchführbar ist, können Produkte mit und lassen Sie die Kinder diese in Gruppenar- die Fotos auch mit einer FotoApp auf dem Smartphone be- beit auf ihre Inhaltsstoffe untersuchen. Die Materialkiste arbeitet werden. Für einfache lustige Bearbeitungen ist bei- hält als Hilfe das Arbeitsblatt Ist das wirklich so – wir tes- spielsweise die App Funny Foto Editor geeignet. Anspruchsvol- ten! (1/2) und Ist das wirklich so – den Nährstoffen auf der le Bearbeitungen gelingen mit PicsArt. Ähnliche Erfahrungen Spur (2/2) bereit (siehe Materialkiste, Seite 28 und Seite können die Schülerinnen und Schüler mit dem Computerspiel 29). Kindgerecht aufbereitete Informationen rund um das Die Sims 4 machen. Bereits mit der kostenlosen Demo-Version Thema gesunde Ernährung finden Sie und die Schülerinnen des Spiels lassen sich Charaktere erstellen und bearbeiten. Die und Schüler unter mauswiesel.bildung.hessen.de/wissen/ Schülerinnen und Schüler machen Screenshots von ihren Er- mensch/ernaehrung/nahrungsmittel/index.html. Verglei- gebnissen oder drucken diese aus. Werten Sie im Gespräch die chen Sie gemeinsam die Versprechungen der Werbung mit Erfahrungen aus, thematisieren Sie in diesem Zusammenhang den Untersuchungsergebnissen und den Empfehlungen für die Überbewertung der Schönheitsideale und des Äußeren per gesunde Ernährung. Wenn es die Zeit erlaubt, organisieren se und stellen Sie die Relevanz innerer Werte heraus. (Weiter- Sie mit den Kindern ein wirklich gesundes Frühstück. Weitere führende Auseinandersetzung im Modul Mädchen oder Jun- Anknüpfungspunkte bietet das Modul Erlebnis Ernährung – gen – selbstbewusst ist gesund!) bewusst essen und trinken! Models wie du und ich Wie jetzt Screenshot? Werbemodels wirken makellos, obwohl sie es in Wirklichkeit Mit der Druck-Taste wird ein Bildschirmfoto gemacht nicht sind. Kinder benötigen eine pädagogische Begleitung, und in die Zwischenablage kopiert. Mit Strg + V kön- um sich dessen bewusst zu werden, das damit verbundene nen Sie das Foto z. B. in Paint einfügen. Wenn Sie die Wirkungspotenzial zu erkennen und für sich zu reflektieren. Windows-Taste + Druck benutzen, wird ihr Bildschirm- Präsentieren Sie den Kindern Werbespots, in denen weibliche foto automatisch im Bilder > Bildschirmfotos-Ord- und männliche Models als schmückendes Beiwerk zum Pro- ner gespeichert. dukt eingesetzt werden. Arbeiten Sie im Gespräch gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern heraus, dass attraktive Men- schen benutzt werden, um ein Produkt aufzuwerten. Die Mo- Wir spielen Detektiv – Versteckte Werbung dels werden zudem oft am Computer/Laptop nochmals ver- YouTube-Stars haben längst einen festen Platz im Medienall- ändert, um sie sogenannten Schönheitsidealen anzupassen. tag von Kindern gefunden. Damit übernehmen sie eine Sozi- Wie sehr man Menschen durch den Computer verändern kann, alisationsfunktion für die Heranwachsenden. YouTube-Stars finden Sie im Anschluss gemeinsam mit den Kindern heraus. funktionieren so auch als Werbeträger. Kindern und Jugendli- chen fällt es zunächst schwer, diese zu identifizieren. Schauen Eine andere Möglichkeit besteht darin, an dieser Stelle noch Sie sich mit den Schülerinnen und Schülern ein Beispiel-You- einmal auf die Heldinnen- bzw. Heldenleine (siehe Baustein 2, Tube-Video an und untersuchen Sie, welche versteckten Wer- 13
bebotschaften hier die Zielgruppe erreichen sollen. Passende Mein Körper reflektiert Beispiele liefern sogenannte Hauls, in denen Stars vom Kanal Geben Sie den Kindern die Möglichkeit, ihre Reflexion in Form Dagi Bee und vom Kanal Bibis Beauty Palace gerade gekaufte einer Körperhaltung, einer aussagekräftigen Körperbewe- Produkte vorstellen und bewerten. Auch in (Spiele-)Apps für gung oder auch deutlichen Geste darzustellen und die der an- Smartphone oder Tablet ist (versteckte) Werbung enthalten. deren zu erraten – ohne zu kommentieren, zu werten. Die Schülerinnen und Schüler lernen, dass sich Werbung häu- fig an Stellen verbirgt, an denen sie nicht mit ihr gerechnet Feedback- und Reflexionszeit hätten, und hinterfragen diese Werbeform. Weitere Möglich- Am Ende des Bausteins erhalten die Kinder die Möglichkeit, keiten zur Auseinandersetzung mit Apps und Werbung finden ein zusammenfassendes Feedback zu geben. Exemplarische Sie im Modul: Mobil, kreativ, gesund – mit Apps) Feedbackregeln finden Sie im Basismodul, Seite 53. An- schließend erhalten die Kinder Zeit, um ihren eigenen Kom- petenzbaum zu „schmücken“, indem sie die Reflexionsfragen Methodisch-didaktische Anregung auf den farblich passenden Baumblättern beantworten und Befragen Sie ihre Schülerinnen und Schüler nach ihren ankleben oder anpinnen (siehe Basismodul, Baustein 1, Mein LieblingsYouTubern und den beliebtesten (Spiele-)Apps. Kompetenzbaum, Seite 6). ■ Wählen Sie aus dem Genannten passende Beispiele für die Behandlung des Themas heraus. Einen Überblick über beliebte YouTuberinnen und YouTuber und Apps fin- den Sie zudem in der KIM-Studie 2016 (Medienpädago- gischer Forschungsverbund Südwest http://www.mpfs. de/fileadmin/files/Studien/KIM/2016/KIM_2016_ Web-PDF.pdf (letzter Zugriff: 25.05.2018) Ihre Notizen 14
Modul Gesund trotz Werbung | Baustein 5 | Spot an! Auf dem Weg zum eigenen Spot pro Gesundheit Spot an! Auf dem Weg zum eigenen Spot pro Gesundheit Werbung, die Kinder im Blick hat, birgt die Gefahr, ungesundes Verhalten als Norm zu konstruieren. Um Kinder zu befähigen, sich dieser Werbeinhalte bewusst zu werden und sich von ihnen zu distanzieren, eignet sich die Methode der aktiven Me- dienarbeit, die in den folgenden beiden Einheiten angewendet wird. Die Kinder erwerben und vertiefen ihre Kenntnisse über Medien, indem sie ihren eigenen TV- oder Radio-Werbespot produzieren. Dazu nutzen sie ihre zuvor gewonnenen Erkennt- nisse zur Wirkungsweise von Werbestrategien für eine Umkehrung ins Positive. Sie erfinden beispielsweise ein Produkt mit gesundheitsfördernder Wirkung. Ablauf Tag 1 Dauer: ca. 2 Projekttage Wir entwerfen ein gesundes Produkt Für diesen Baustein benötigen Sie: Einstieg: Heute schon entspannt? Zu Beginn dieser Einheit wird mit den Schülerinnen und Schü- lern eine Fantasiereise durchgeführt. Diese wirkt beruhigend ▪▪ Arbeitsblatt Werbespot pro Gesundheit und anregend zugleich. Sie eignet sich zum Entspannen und (Materialkiste, Seite 30) Anstoßen kreativer Prozesse. In einem gemütlich gestalteten Umfeld machen es sich die Schülerinnen und Schüler bequem; ▪▪ Storyboard zum Film (Basismodul, Baustein 10, ob sitzend oder liegend, ist ihnen überlassen. Ein abgedunkel- Medienpraktisch: Film ab!, Seite 51) ter Raum unterstützt das Eintauchen in die eigene Fantasie. Versuchen Sie, Störfaktoren zu vermeiden, um ein aktives Zu- ▪▪ Arbeitsblatt Wir planen einen Hörbeitrag hören zu ermöglichen. Die Kinder gehen mit Ihnen auf eine (Basismodul, Baustein 8, Medienpraktisch: Ton an!, angeleitete Fantasiereise. Lesen Sie ihnen hierfür eine geeig- Seite 34) nete Fantasiereise vor. Im Anschluss daran geben Sie ihnen Raum, um assoziativ zu malen und die im Kopf entstandenen ▪▪ Checkliste zur Videoarbeit (Basismodul, Baustein 10, Bilder zu gestalten. Atmosphärische Musik im Hintergrund Medienpraktisch: Film ab!, Seite 50) rundet die kreative Stimmung ab. Hier kann auch eine der im Basisbaustein Medienpraktisch: Ton an! erstellten Klangge- ▪▪ Requisiten schichten zum Einsatz kommen (siehe Basismodul, Baustein 8, Medienpraktisch: Ton an!, Seite 34). ▪▪ Videokameras, Stativ und Datenübertragungskabel Brainstorming zur Ideenfindung ▪▪ Mikrofone/Headsets In Gruppenarbeit entwerfen die Schülerinnen und Schüler ein reales oder fiktives Produkt. Dieses wird später mit einem ▪▪ Beamer und Computer/Laptop eigenen Radio- oder TV-Spot beworben. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt, einzige Voraussetzung ist, dass ▪▪ Computer/Laptops das Produkt einen Bezug zum Thema Gesundheit aufweist. mit Audioprogamm/Videoschnittprogramm Geben Sie den Kindern genügend Raum und Anregungen für eigene Ideen. ▪▪ Arbeitsblatt Unser Werbespot – unser Produkt (Materialkiste, Seite 31) Jeweils drei bis vier Schülerinnen und Schüler finden sich zu einer Gruppe zusammen. In einem Brainstorming sammelt ▪▪ Arbeitsblatt Unser Werbespot – unser Beitrag jede Gruppe Ideen für ihr Produkt. Was wäre beispielswei- (Materialkiste, Seite 32) se ein besonders wertvolles Produkt, um die Gesundheit von Kindern zu stärken? Wie könnte das Produkt aussehen? ▪▪ Arbeitsblatt Unser Werbespot – Werbespots Welche Eigenschaften müsste es besitzen? Regen Sie den der Anderen (Materialkiste, Seite 33) Findungsprozess an und begleiten Sie, wenn nötig, das Kon- kretisieren des Produkts. Lassen Sie auch abstrakt wirkende Produkte zu, sofern diese im Zusammenhang mit dem Thema 15
stehen. Sollten die Kinder keine eigenen Ideen entwickeln, Ton an! erworbenen Kompetenzen zurückgreifen (siehe Ba- dienen ihnen folgende Vorschläge zur Orientierung: sismodul, Baustein 10, Medienpraktisch: Film ab!, Seite 46 und Medienpraktisch: Ton an!, Seite 34). Gegebenenfalls Gesundheitsthemen ist eine Wiederholungs- und Übungsphase notwendig. Ernährung Die Schülerinnen und Schüler haben die Rollen verteilt. Jeder ▪▪ Müsliriegel kennt seine Aufgabe. Mit Hilfe des Storyboards vom Vortag ▪▪ Der Power-Apfel machen sie sich an die Umsetzung. Sie als pädagogische Fach- ▪▪ Die Energie-Banane kraft stehen hier vor allem begleitend und unterstützend zur ▪▪ Die Gemüse-Schokolade Seite. Hilfe wird erfahrungsgemäß bei technischen Schwie- rigkeiten und bei der Koordination der Abläufe notwendig. Bewegung ▪▪ Eine Sportart nur für Kinder Für die Aufnahme eines Radiospots eignet sich beispielsweise ▪▪ Bewegungsgeräte oder Sportgeräte das kostenlose Programm Audacity (siehe Basismodul, Bau- ▪▪ Sport-App stein 8, Medienpraktisch: Ton an!, Seite 34). Um bei der ▪▪ Kleidung Videoarbeit nicht den Überblick zu verlieren, können Sie die ▪▪ Auf geht´s mit unserem Computerspiel Checkliste zur Videoarbeit zu Rate ziehen (siehe Basismodul, Baustein 10, Medienpraktisch: Film ab!, Seite 50). Achten Entspannung Sie darüber hinaus auf die rechtlichen Aspekte bei der Pro- ▪▪ Unsere Entspannungsmatte duktion eines Medienprodukts (siehe Basismodul, Baustein 5, ▪▪ Entspannungs-CD, Entspannungs-Hörbuch, Rechte-ABC, Seite 12). Entspannungs-Buch ▪▪ Entspannungsspielzeug Wie jetzt Audacity? Die Gruppe berät sich anschließend über die einzelnen Ele- Audacity ist eine Art kostenloses Tonstudio, eine soge- mente ihres Spots wie Slogan, Name des Produkts und Bot- nannte Open-Source-Software. Neben grundlegenden schaft. Ihre Ideen und Entscheidungen halten sie auf dem Funktionen zum Schneiden, Kopieren oder zum Abmi- Arbeitsblatt Werbespot pro Gesundheit schriftlich fest (siehe schen bietet die Software verschiedene Effekte. Wird Materialkiste, Seite 30). ein Mikrofon angeschlossen, kann mit Audacity auch ein Podcast erstellt werden. Verteilung der Arbeitsaufgaben Wurden alle Entscheidungen gefällt, werden die Arbeitsaufga- ben verteilt. Wer bringt welche Requisiten mit? Wer schreibt Schnitt und Präsentation die Texte? Wer sind die Sprecherinnen oder Sprecher, wer Am Ende jedes Produktionsprozesses steht das Schneiden die Darstellerinnen oder Darsteller und wer steht hinter der der aufgenommenen Materialien. An dieser Stelle benötigen Kamera? Anschließend beginnen die Gruppenmitglieder, ge- Kinder, je nach Vorerfahrung, oft die Unterstützung der Er- meinsam einen Ablauf und eine Geschichte zu erdenken. Der wachsenen. Stellen Sie den Schülerinnen und Schülern die oder die zum Schreiben Erwählte füllt das Storyboard aus und Schnittprogramme (siehe Basismodul, Baustein 10, Medien- macht sich Notizen zu Drehorten und Requisiten. Eine Vorlage praktisch: Film ab!, Seite 46 oder Medienpraktisch: Ton für ein Storyboard finden Sie im Basismodul (Baustein 10, Me- an!, Seite 34) vor. Binden Sie hier die Kenntnisse von Kin- dienpraktisch: Film ab!, Storyboard zum Film, Seite 51). dern ein, die bereits Erfahrungen damit gemacht haben. Im besten Fall schneiden die Gruppen ihre Materialien selbst zu Hausaufgabe einem Gesamtwerk zusammen. Eine enge Begleitung durch Die Schülerinnen und Schüler sammeln die benötigten Requi- erfahrene Personen ist an dieser Stelle notwendig. Ansprech- siten und bringen diese für den 2. Projekttag mit. partnerinnen und Ansprechpartner sind landesweit agieren- de Medienpädagoginnen und Medienpädagogen. Vielleicht finden Sie auch Unterstützung in der Elternschaft. Sollte es Ablauf Tag 2 der zeitliche Rahmen nicht zulassen, dass die Kinder selbst Wir produzieren unseren Spot schneiden, liegt die Schnittverantwortung bei Ihnen. Lassen Sie in diesem Fall die Schülerinnen und Schüler an Ihrem Ar- Die Kinder produzieren ihren eigenen Werbespot entspre- beitsprozess teilhaben, beispielsweise in Form einer medial chend der in den Gruppen entwickelten Ideen. Für die tech- gestützten Präsentation. nisch-praktische Umsetzung können sie auf ihre in den Basis- bausteinen Medienpraktisch: Film ab! oder Medienpraktisch: 16
Sind alle Beiträge fertiggestellt, werden diese der Klasse vor- Feedback- und Reflexionszeit gestellt und jeweils auf ihre gesundheitsrelevanten Themen Am Ende des Bausteins erhalten die Kinder die Möglichkeit, hin untersucht. Dazu denken die Schülerinnen und Schüler ein zusammenfassendes Feedback zu geben. Exemplarische – für sich und in der Gruppe – noch einmal über die Arbeit Feedbackregeln finden Sie im Basismodul, Seite 53. An- an den Beiträgen nach. Die Arbeitsblätter Unser Werbespot schließend erhalten die Kinder Zeit, um ihren eigenen Kom- – unser Produkt (Seite 31) und Unser Werbespot – unser petenzbaum zu „schmücken“, indem sie die Reflexionsfragen Beitrag (Seite 32) helfen ihnen dabei, ihren Beitrag kurz auf den farblich passenden Baumblättern beantworten und vorzustellen, nachdem dieser der Klasse gezeigt wurde. Sie ankleben oder anpinnen (siehe Basismodul, Baustein 1, Mein dienen aber auch der Reflexion des Arbeitsprozesses und Kompetenzbaum, Seite 6). des eigenen Kompetenzerwerbs. Die Klasse gibt mit Hilfe des ausgefüllten Arbeitsblattes Unser Werbespot – die Wer- Die Kinder betrachten ihren vollständigen Kompetenzbaum bespots der Anderen, (Seite 33) der Gruppe ein Feedback und überlegen, ob inzwischen Baumblätter um- oder abge- zu deren Umsetzung. hängt werden können. Gibt es Dinge, die sie zunächst nicht verstanden hatten, inzwischen hat sich dies jedoch geändert? Haben sie im Laufe des Moduls die Dinge erfahren, über die Methodisch-didaktische Anregung sie mehr wissen wollten? Die Schülerinnen und Schüler tau- Wenn Sie die Beiträge selbst schneiden, verlegen Sie schen sich im Plenum über ihre Erfahrungen im Modul aus. die Feedback- und Reflexionszeit zum Modul und dem Was würden sie wieder genauso machen? Was hat ihnen so letzten Baustein sowie die abschließende Bearbeitung gar nicht gefallen? Unterstützend kann das Arbeitsblatt Mein des Kompetenzbaumes vor den Schnitt. So können Sie Feedback zum Modul (siehe Materialkiste, Seite 34) ge- das Vorstellen der Beiträge zu einem späteren Zeit- nutzt werden. ■ punkt durchführen. Ihre Notizen 17
Modul Gesund trotz Werbung | Baustein 6 | Eltern- und Abschlussveranstaltung I Werbemesse Eltern- und Abschlussveranstaltung Werbemesse Eine Abschlussmesse gibt den Beteiligten die Möglichkeit, ihre Modularbeit vorzustellen, ihre erworbenen Kompetenzen zu präsentieren, ihr Wissen für andere bereitzustellen und ihre fiktiven Produkte zu bewerben. Hierfür können weitere Wer- beartikel wie beklebte Stifte angefertigt, PowerPoint-Shows oder Plakate vorbereitet und die Gäste zu wirklich gesunden Mahlzeiten eingeladen werden. Während der Messe können gemeinsam Werbung analysiert, kleine Spots gedreht oder auch Unterschiede und Gemeinsamkeiten unterschiedlicher Werbeformen besprochen werden. Die Teilnehmenden können dazu angeregt werden, ihre Medienheldinnen und Medienhelden der Kindheit aufzumalen und entsprechende Eigenschaften zuzu- ordnen. In kleinen Diskussionsrunden können sich die Generationen schließlich über die mediale Kindheit austauschen. Es bietet sich zudem an, an einer Station Fotos bearbeiten zu lassen, deren Wirkung dann besprochen wird. Die Werbemesse sollte beworben werden. Erstellen Sie gemeinsam mit den Kindern entsprechendes Werbematerial, sorgen sie für Musik und Verpflegung. Laden Sie zu dieser Veranstaltung die Eltern und Familien der Schülerinnen und Schüler ein. Ge- ben Sie den Kindern größtmögliche Freiheiten in der Umsetzung ihrer Ideen und Vorstellungen. Lassen Sie sie selbstgesteuert agieren und Umsetzungsstrategien entwickeln. ■ Ihre Notizen 18
Gesund – trotz Werbung! Materialkiste 19
Modul Gesund trotz Werbung | Baustein 1 | Vorlage für einen Elternbrief Elternbrief Absender Empfänger Liebe Eltern, hiermit laden wir Sie herzlich zu unserer nächsten thematischen Elternveranstaltung ein. Datum Uhrzeit (von, bis) Ort Das Thema unserer Veranstaltung ist: Werbung im Alltag meines Kindes. Die Veranstaltung bildet den Auftakt zur Umsetzung des Moduls Gesund trotz Werbung! mit dem Ziel der Gesundheits- und Medienkompetenzförderung Ih- res Kindes. Dieses Thema haben wir gewählt, weil Werbung im Lebensalltag der Kinder eine wesentliche Rolle spielt. Inzwischen begegnet sie uns jenseits von Prospekten und Litfaßsäulen in allen medialen Bereichen des alltäglichen Lebens. Neben Print-, Radio- und Fernsehwerbung tritt verstärkt Online-Werbung in Erscheinung. Gleich in welcher Form, ist sie in erster Linie kommerziell ausgerichteter Ausdruck unserer Konsumgesellschaft. Ein kritischer Blick auf Werbeangebote sowie ein gesundes Misstrauen werden sinnvollerweise schon früh geschult, um späteren gesund- heitlichen Auswirkungen vorzubeugen. Das können verzerrte Selbst- und Körperwahrnehmung, Geschlechterrollen oder ungesunde Verhaltensweisen und Lebensgewohnheiten wie z. B. ungesunde Ernährung sein. Während der Elternveranstaltung werden wir uns mit dem Thema auseinandersetzen und Ihnen einen Überblick über das geplante Modul und unser Vorgehen geben. Wir freuen uns, Sie auf der Veranstaltung zu treffen und uns mit Ihnen auszutauschen! Mit freundlichen Grüßen Unterschrift Bitte trennen Sie den Abschnitt ab und geben Sie ihn Ihrem Kind wieder mit. Vielen Dank! Name des Kindes: An der Informationsveranstaltung werde ich/werden wir ⃝ teilnehmen. ⃝ nicht teilnehmen. Datum Unterschrift Werbung in meinem Alltag 20
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