"Man muss lernen, mit Abschieden umzugehen" - 3|18 - Freiwilligenarbeit - Pro Senectute Schweiz
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3|18 september Was MacHt eiGentlicH? Zu Besuch bei René Regenass Blick in die GescHicHte Schwerpunkt: Hochdorfs Wirtschaftswunder Freiwilligenarbeit um 1900 Heidi Maria Glössner «Man muss lernen, mit Abschieden umzugehen»
tric k en S e n d as geg e ssen. Verg Informationen zur grössten Strick-Aktion der Schweiz: Demenz kann jeden treffen Besuchen Sie uns an der MESSE ZUKUNFT ALTER 30. November - 2. Dezember 2018 Messe Luzern, Stand Nr. 203 Holen Sie s jetzt ich Ihr Grat istick (siehe et! Eine Kampagne von: Agen d a Se ite 2 7)
editorial freiwilliges engagement inhalt 04 im zenit im gespräch mit der schauspielerin Freiwilligenarbeit hat in der Schweiz eine lange Tradition. Sie heidi maria glössner. entstand ursprünglich aus der Freiwilligenarbeit von Frauen, für die es früher eine der wenigen Möglichkeiten war, sich, 10 gesellschaftliches engagement Jakub samochowiec über soziale kontakte neben den Aufgaben in der Familie, auch ausserhalb der und die formen von freiwilliger arbeit. eigenen vier Wände gesellschaftlich zu engagieren. Die karitative Arbeit von Freiwilligen führte über die Jahrzehnte zur Gründung der heute in der Schweiz bekannten Hilfsorgani- 13 herbstsammlung die ortsvertreterinnen von willisau, sationen. So auch zur Gründung von Pro Senectute. Freiwilligen- barbara schwegler Peyer und irene arbeit ist für Pro Senectute nicht nur essenziell, sondern auch hurschler-eiholzer, erzählen von ihren impressum aufgaben. ZENIT ist ein Produkt ein Merkmal für gelebte Kultur und Tradition. Sie ist der Ursprung von Pro Senectute unserer 100-jährigen Geschichte, als 1917 Freiwillige das Hilfs- Kanton Luzern Erscheint vierteljährlich werk für «bedürftige Greise beiderlei Geschlechts» (seit 1978 16 munterwegs warum sich ältere menschen ein Jahr redaktionsadresse Pro Senectute), gründeten, um die «armengenössige» ältere lang als bezugspersonen für kinder ZENIT, Pro Senectute Bevölkerung mit Mahlzeiten und Kleidern, mit Pflege und einem mit migrationshintergrund engagieren. Kanton Luzern Bundesplatz 14 Dach über dem Kopf zu unterstützen. 6002 Luzern Telefon: 041 226 11 88 Heute leisten in der Schweiz 44 Prozent der Frauen und 42 18 persönlichkeiten marlene michel-burri und Josef amrein E-Mail: Prozent der Männer eine institutionalisierte, freiwillige Arbeit. info@lu.prosenectute.ch verraten, was ihnen bewegung und sport Mit 53 Prozent bilden die 65- bis 74-jährigen Personen die bedeuten. redaktion grösste Gruppe. Hinzu kommt die sogenannte informelle Jürg Lauber (Leitung) Stefan Brändlin Freiwilligenarbeit, die tagtäglich für Familie und Haushalt 22 10-Jahr-Jubiläum Monika Fischer geleistet wird. Die unzähligen in unserem Kanton und in Porträt über Josef gnos, den dirigenten Esther Peter unserem Land geleisteten Stunden an Freiwilligenarbeit sind des seniorenorchesters luzern. layout/produktion eine unverzichtbare Ressource für das Funktionieren unserer Media Station GmbH Gesellschaft. Aktuell unterstützen über 1300 freiwillige Mitar- 26 agenda inserate spannende anlässe, die man sich beitende die Stiftung Pro Senectute Kanton Luzern bei ihrem vormerken sollte. Pro Senectute Kanton Luzern, Geschäftsstelle Auftrag im Dienste der Seniorinnen und Senioren. Wie facettenreich Freiwilligenarbeit im Kanton Luzern ist, druck und expedition zeigen die Beiträge in der aktuellen Ausgabe. Zum Beispiel 32 VorabendeVent Vogt-Schild Druck AG rückschau auf die erfolgreiche Gutenbergstrasse 1 lernen Sie die freiwilligen Ortsvertreterinnen von Pro Senec- Veranstaltung im kkl zum thema CH-4552 Derendingen «heimat – geht sie uns verloren?». tute in der Gemeinde Willisau kennen und erfahren, wie wich- auflage 49 000 tig ihre Arbeit für die Herbstsammlung ist. Von einer anderen Form der Freiwilligenarbeit erzählt Seppi Gnos, der seit zehn 35 was macht eigentlich …? abonnemente zu besuch beim ehemaligen Journalisten Für club-sixtysix- Jahren das Seniorenorchester Luzern dirigiert. Ich wünsche rené regenass. Mitglieder im Ihnen eine interessante Lektüre. Jahresbeitrag inbegriffen 38 blick in die geschichte ruedi fahrni, geschäftsleiter pro senectute kanton luzern walter steffen über den hochdorfer wirtschaftsboom um 1900. PS: Möchten auch Sie sich freiwillig bei Pro Senectute Kanton Luzern engagieren? Mehr dazu – unter anderem zu 43 gut zu wissen wichtige adressen von Pro senectute win60plus – lesen Sie auf Seite 11. kanton luzern Pro senectute kanton luzern 3 | 18 3
im zenit «Man muss lernen, mit Abschieden umzugehen» Neben vielen grossen Rollen auf Schweizer Theaterbühnen wurde sie durch den Film «Die Herbstzeitlosen» in der ganzen Schweiz bekannt. Elf Jahre lang hatte Heidi Maria Glössner ein festes Engagement im Stadttheater Luzern und bezeichnet sich als Heimweh-Luzernerin. Gerne reist sie zum Besuch der Familie ihres Sohnes oder fürs Theater nach Luzern. Von monika fischer Elegant und entspannt sitzt Heidi Maria Glössner (1943) kurz treffen. Wenn wir nicht beobachtet wurden, steckte im Garten des Restaurants Giardino in Bern. «Ich wohne ich ihr heimlich ein Schoggistängeli zu.» ganz nahe und komme oft hierher. Ich bin mitten in der Natur und doch in der Nähe der Stadt», sagt sie mit Blick glücklich mit zwei müttern auf den Weiher, die Gräser und Sträucher. Ein braun So wurde das Pflegemami zu ihrer Herzensmama. «Die gebrannter Bekannter wechselt im Vorbeigehen ein paar leibliche Mutter war das Müeti, die Pflegemutter die Worte mit ihr. «Ihr Männer habt es gut, ihr bekommt von Mama. In ihrer Familie wurde ich überaus liebevoll der Sonne nicht so viele Falten wie wir Frauen», lacht die aufgenommen.» Als sich die Grenzen 1948 öffneten, be- Grande Dame des Schweizer Theaters und meint: «Ich bin suchte die kleine Heidi ihre leibliche Mutter regelmässig trotzdem gerne an der Sonne und lade meine Batterien in den Ferien. Jedoch wollte sie unter keinen Umständen auf. Die Falten gehören nun einmal zum Alter und stören in Deutschland leben. Der Anblick der zerbombten mich eigentlich nicht.» Häuser, von denen oft nur noch die Fassade stehen geblie- Auch eine Kellnerin spricht sie an: «Frau Glössner, wir ben war, löste Angst in ihr aus. Hingegen genoss sie das haben Sie gestern im Fernsehen gesehen.» Die Schau- freie Leben im Dorf, wo sie in Felsen und Höhlen herum- spielerin erzählt von ihrem Auftritt als Wochenendgast bei klettern konnte, ohne ständig «Pass auf» zu hören. Faszi- «Glanz & Gloria». Für die Serie «Zurück zu den Wurzeln» niert war sie auch von den vielen Burgen, Schlössern und kehrte sie, von einer Kamera begleitet, in ihre süddeutsche Ruinen, die ihre Fantasie beflügelten. «So hatte ich mit Heimat zurück: in die Gemeinde Beuron in Baden-Würt- zwei Müttern trotz allem eine glückliche Kindheit», freut temberg. Noch immer berührt von dieser Reise erzählt sie sie sich. von ihrem bewegten Leben. Sie spielt seit je Theater: im Kindergarten, beim Blau- Im Oktober 1943 mitten im Krieg geboren, brachte sie ring, im Kirchenchor. An die erste Theateraufführung ihre Mutter zu ihrer besten Freundin nach Niederuzwil in erinnert sie sich noch genau. «Ich konnte es kaum erwar- Sicherheit. Auch die Mutter war dort aufgewachsen, hatte ten, bis der Vorhang aufging, und habe sofort mit Erzäh- sich jedoch nie einbürgern lassen. Sie plante, mit dem len begonnen.» Mit ihrem Berufswunsch, Schauspielerin zwölf Jahre älteren Bruder nachzukommen. Doch war zu werden, war ihre Pflegefamilie einverstanden. Aller- dies wegen der inzwischen geschlossenen Grenze nicht dings unter der Bedingung, dass sie zuerst einen Beruf er- fotos: Peter lauth mehr möglich. Die Trennung begleitete ihre Kindheit. lerne und die Ausbildung selber bezahle. Nach Abschluss «Noch heute habe ich Herzklopfen, wenn ich in Kreuzlin- der Kantonsschule St. Gallen besuchte sie vorerst mit ihrer gen an der Grenze stehe. Wir konnten dort die Mutter Mutter den älteren Bruder in Santa Monica, Kalifornien. 4 Pro senectute kanton luzern 3 | 18
im zenit «Zum ersten Mal wohnten wir ein Jahr als Kernfamilie zu- mir am Herzen und bringt unglaublich tolle Stücke wie sammen. Das war eine schöne Zeit, obwohl mein wesent- zum Beispiel den ‹Jedermann›.» lich älterer Bruder etwas zu sehr meinte, auf mich auf- Heidi Maria Glössner ist offen für die verschiedensten passen zu müssen.» Richtungen. Das Theater darf für sie so frech und flippig Mit ihrer Arbeit als Sekretärin trug sie zum sein, wie es will, wenn es um die Sache, um die Geschichte Lebensunterhalt der Familie bei – und kam daneben auch geht. «Ich bin neugierig und liebe die Menschen mit ihren in Kontakt mit dem Theater. Auf ein Inserat hin bewarb unterschiedlichen Lebensentwürfen. Deshalb schätze ich sie sich zum Mitmachen in einer Revue mit Ausschnitten es, in den verschiedenen Rollen Parallelgeschichten zu aus den schönsten Broadway-Musicals. Sie tanzte, sang erleben. Mich in ein anderes Leben hineinzudenken und und hatte vor allem Einsätze als «Umbaunummer». Im hineinzufühlen, ist das Spannende am Beruf und macht blauen Kleid und Béret sang sie zur Begeisterung des das Schauspielerleben so farbig.» Gerne lernt sie auch da- Publikums französische Chansons. Über Bekannte kam zu, zum Beispiel durch Kritiken, wenn diese fundiert und sie sogar in Kontakt mit Hollywood und konnte dort bei sachbezogen sind. den Dreharbeiten zuschauen. Lust auf den Film bekam sie Sie freut sich, dass sie viele wunderschöne Rollen spie- deswegen nicht, im Gegenteil. Sie fand es langweilig, wenn len durfte. Dazu gehörte die Maria Callas in «Meis- die gleiche Szene x-mal wiederholt werden musste. terklasse», eine Hommage an die berühmte Primadonna der Opernwelt. Diese Frau mit ihrer Leidenschaft und schauspielerin und mutter in luzern ihrer verzweifelten Einsamkeit hat sie enorm berührt. Nach der Rückkehr verdiente sie ihren Unterhalt und das Ganze 250 Mal stand sie als Marlene Dietrich im Stück dreijährige Schauspielstudium mit ihrer Arbeit für den «Marlène» auf der Bühne. Heute erzählt sie in einer redu- Schulrat der ETH. Sehr gut erinnert sie sich an ihr erstes zierten Fassung als «Plauderei am Klavier» Anekdoten aus Profiengagement in einer kleinen Rolle am Stadttheater dem Leben der Dietrich und singt das Konzertprogramm. Bern. 1968 spielte sie an ihrem 25. Geburtstag bei der Pre- Die Verbindung von Wort und Musik auch in anderen miere in «Kabale und Liebe» die Sophie. Nach fünf Jahren Stücken liebt sie ganz besonders. in Deutschland kam sie 1974 mit ihrem Mann und ihrem dreijährigen Sohn Volker nach Luzern. «die herbstzeitlosen» Um beim Kind zu sein und nichts zu verpassen, nahm Die Schauspielerin bezeichnet sich als Theatermenschen. sie die ersten zwei Jahre als Gast nur zwei Rollen jährlich Sie liebt das Live-Erlebnis, den Austausch mit dem an. «Ein eigenes Kind zu haben, war für mich ein Wunder. Publikum, dass sie eine Geschichte von Anfang bis Ende Es war für mich kein Opfer, auf die Angebote von gros- erzählen und entwickeln kann. Am Film dagegen faszi- sen Bühnen zu verzichten. So ein kleines Menschlein ist niert sie die Intimität. «Die Kamera nimmt meine spannender als alles andere, was ich mir erträumen Gedanken in meinem Blick auf. Eigentlich gefällt mir könnte», fasst sie die damalige Zeit zusammen. Nach ihrer beides: das Feinnervige vor der Kamera wie der Umgang Scheidung hatte sie als alleinerziehende Mutter immer ein mit einer Geschichte im Theater.» schlechtes Gewissen, wenn sie bei der Arbeit war. Umso Heidi Maria Glössner hat auch in zahlreichen Filmen mehr freut sie sich heute über den gelasseneren Umgang in grösseren oder kleineren Rollen mitgewirkt. Besonders mit den beiden Enkelinnen. gefiel ihr im Fernsehfilm «Verstrickt und zugenäht» die Als sie Direktor Philipp de Bros beim Wechsel ans Rolle der Fabrikantenfrau Charlotte Rittmeyer: eine Stadttheater Bern unbedingt mitnehmen wollte, fiel ihr schräge, freche Figur. Mitgewirkt hat sie in den letzten der Abschied von Luzern schwer. Noch immer schwärmt Jahren unter anderem auch im Film «Usfahrt Örlike», im sie von Luzern: «Es war für mich eine wunderbare, eine «Bestatter» oder im «Luzerner Tatort», der Anfang August himmlisch-fröhlich-friedliche Theaterzeit. Am Stadt- ausgestrahlt wurde. theater ging es familiär zu und her. Zu allen Sparten pfleg- Ihr wichtigster Film war mit Abstand «Die Herbst- ten wir eine gute Beziehung. Das Publikum in der katho- zeitlosen», wo sie das Lisi spielte. Obwohl er schon 2006 in lischen Innerschweiz war kontaktfreudig und lebenslustig die Kinos kam, wird sie noch heute darauf angesprochen. im Unterschied zu den protestantischen und zurückhal- «Ich hätte nie gedacht, dass ein Film so viel auslösen kann. tenden Bernern.» Viele Frauen berichteten mir, sie seien nach dem Film Gerne kehrte sie deshalb später für bestimmte Rollen heimgekehrt und hätten etwas Neues begonnen. Oder wie die Mrs. Higgins in «My Fair Lady» oder den Puck im eine junge Ärztin meinte, vielleicht sei das Altwerden «Sommernachtstraum» zurück und verfolgt die Ent- doch nicht so schlimm. Es hänge davon ab, was man wicklung am Stadttheater Luzern aufmerksam. «Es liegt daraus mache.» 6 Pro senectute kanton luzern 3 | 18
Wie das Frauenquartett im Film «Herbstzeitlosen» ders ist es im Privatleben, wo ich besonders Namen schnell auch ist Heidi Maria Glössner seit der Pensionierung aktiv vergesse.» und offen für Neues. Auftritte im Theater und im Fern- sehen geben ihr zudem einen willkommenen Zustupf zur mit abschieden umgehen lernen Rente. «Das Theaterleben war sehr anspruchsvoll. Wir Die Wohnung in Bern teilt sie mit den beiden Katzen waren immer daran, arbeiteten fast Tag und Nacht. Es war Wanda und Chili. «Sie lassen sich nicht erziehen oder beglückend, machte Spass, das Geld war zweitrangig. zähmen und sind freiheitsliebend wie ich. Ich will das Doch im Alter merkt man es, wenn man im Berufsleben Recht, das ich für mich beanspruche, auch anderen wenig verdient hat.» Glücklicherweise hat sie mit dem zugestehen.» Seit der Scheidung im verflixten siebten Auswendiglernen auch mit 75 Jahren keine Mühe, selbst Ehejahr hält sie sich die Männer auf Distanz. «Es geht mir wenn ein Soloprogramm länger als eine Stunde dauert. gut so. Ich bin gerne allein. Mir fehlt der Mut für die «Es geht immer noch gleich schnell wie früher. Ganz an- kleinen Alltäglichkeiten im Zusammenleben.» Sie erzählt Pro senectute kanton luzern 3 | 18 7
WOMM Einige Empfehlungen in eigener Sache: Martha Argerich spielt Liszt Pärt, Schubert, Liszt Luzerner Sinfonieorchester | James Gaffigan, Leitung | Martha Argerich, Klavier Mittwoch, 17. & Donnerstag, 18. Oktober 2018 | 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Preise: CHF 150 | 125 | 90 | 55 | 25 VORAUS- SCHAUEN UND Gipfelkonzerte auf dem Pilatus mit Schumann TICKETS SICHERN! Schumann & Chopin Schumann Quartett | Yulianna Avdeeva Samstag, 13. & Sonntag, 14. Oktober 2018 | 18.30 & 10 Uhr | Hotel Pilatus-Kulm, Queen-Victoria-Saal Preise: CHF 45 (Nachtkonzert) | 55 (Matinee) Weitere Gipfelkonzerte finden am Wochenende vom 20./21. und 27./28. Oktober statt. An American in Lucerne Barber Ives & Bernstein mit James Gaffigan Luzerner Sinfonieorchester | James Gaffigan, Leitung | Paul Jacobs, Orgel Mittwoch, 14. & Donnerstag, 15. November 2018 | 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Preise: CHF 120 | 95 | 70 | 50 | 25 Elisabeth Leonskaja spielt Brahms 2 Die Grande Dame der russischen Klavierschule Luzerner Sinfonieorchester | Thomas Dausgaard, Leitung | Elisabeth Leonskaja, Klavier Mittwoch, 5. & Donnerstag, 6. Dezember 2018 | 19.30 Uhr | KKL Luzern, Konzertsaal Preise: CHF 120 | 95 | 70 | 50 | 25 Alle weiteren Highlights, alle Konzerte und Angebote, alle Informationen zur Saison 2018/19 finden Sie auf: sinfonieorchester.ch Benützen Sie den Vorverkauf: KKL Luzern T 041 226 77 77 | kkl-luzern.ch | karten@sinfonieorchester.ch Online buchen: sinfonieorchester.ch | Ticket-Line 041 226 05 15
Inserat von der langjährigen Fernbeziehung mit dem Italiener Giovanni, der vor fünf Jahren gestorben ist. Nach seinem Tod fiel sie in ein tiefes Loch. «Man muss lernen, mit Ab- schied umzugehen. Das bringt das Alter mit sich.» Deshalb ist sie in den Ferien noch einmal an einen Ort gereist, den sie mit ihm verbindet. «Dort konnte ich definitiv Abschied nehmen. Seither geht es mir wieder gut.» Heidi Maria Glössner geht gerne schwimmen, wan- dern und Velo fahren. Sie besucht Konzerte, Theater und Filme und freut sich über die Freundschaft mit einem liebenswerten Mann. «Wir geniessen das Wiedersehen; jedes Zusammensein wird für uns zu einer Feierstunde.» Die 75-Jährige ist enorm dankbar für ihre gute Gesundheit und hofft, dass die Makuladegeneration im … alles aus Auge so langsam wie bisher fortschreitet. einer Hand! Sie denkt, dass sich der Nie und nimmer: • immer die gleiche Mensch im Alter an Welche Rolle würden Sie nie spielen? Nacktrollen. Mitarbeiterin die Veränderungen In welchem Theater würden Sie nie auftreten? Im • individuell gewöhnen muss. Des- Rotlichtmilieu. • pünktlich halb will sie sich im Wem möchten Sie nie begegnen? Trump. • zuverlässig Hinblick auf die Zu- Wohin würden Sie nie reisen? Auf den Mond. • flexibel kunft keine Sorgen Was würden Sie nie sagen? Vulgäre Flüche. machen, sondern im Was möchten Sie nie hören? Beschimpfungen. Heute leben. WIR NEHMEN UNS Was würden Sie nie anziehen? Boxershorts. GERNE ZEIT FÜR SIE! Was sie allerdings Welche Musik würden sie nie hören? Keine. stark beschäftigt, ist all das Elend in der Welt. ICH BIN AN FOLGENDEM «Ich bin dünnhäutiger geworden. Oft fühle ich mich INTERESSIERT: deprimiert und ohnmächtig angesichts des Lebens – ins- Allgemeine Informationen zu den besondere der Kinder im Krieg und auf der Flucht. Dies Angeboten in der Pflege, Betreuung und Haushalthilfe liegt mir als Last auf meinen Schultern.» Bei der Reise in Informationen zu unserem ihre alte Heimat für die Sendung «Zurück zu den Wur- Demenz-Angebot zeln» wurde ihr bewusst: Es hat mit Verlust zu tun. Dies Inkontinenzprodukte spürte sie, als sie in Beuron in der alten Kirchenbank sass. Karteimitgliedschaft (Fr. 27.– pro Jahr) «Ich erinnerte mich an die Zeit, als ich mich in diesen Bitte rufen Sie mich an wunderschönen Kirchenräumen und im katholischen Glauben mit den vielen festlichen Anlässen daheim fühlte. Name /Vorname Damals gab es noch Wunder, und ich konnte noch stau- nen. Mit den Jahren musste ich erfahren, dass die Welt Strasse nicht so heil ist.» Doch möchte sie sich nicht niederdrücken lassen von PLZ /Ort all den Negativmeldungen, die uns täglich über die Me- Telefon/E-Mail dien erreichen, und betont: «Ich bin einfach nur dankbar, dass ich in dieser schönen Welt leben und immer wieder Momente des Glücks erfahren darf. Zum Beispiel, wenn Coupon einsenden an: ich am Abend über die Kornhausbrücke gehe, im Osten Spitex für Stadt und Land AG Eiger, Mönch und Jungfrau und im Westen den Himmel Worbstrasse 46 | Postfach 345 Zenit 2018 in allen Farben wie auf einem Bild von William Turner 3074 Muri b. Bern | T 0844 77 48 48 sehe. Das ist mein Glück.» www.homecare.ch Pro senectute kanton luzern 3 | 18 9
Freiwilliges Engagement Wer im Alter viele soziale Kontakte pflegt und über ein vielfältiges Netzwerk verfügt, ist nicht nur zufriedener, sondern bleibt auch länger gesund. Freiwilliges Engagement ist ein sicherer Weg, um neue Beziehungen zu knüpfen, sich Herausforderungen zu stellen und Verantwortung zu übernehmen. Von Jakub samochowiec Der mit dem Alter assoziierte mentale Abbau hat nicht Grippeimpfungen und Zeckenrisikogebieten sollten nur biologische Gründe. Viel hängt auch mit einem Broschüren über Möglichkeiten zum Engagement im Verfallen in Routinen zusammen. Wir verfallen in Rou- Wartezimmer aufliegen. Denn Engagement ist ein sicherer tinen, weil Entscheidungen anstrengend sind und diese Weg hin zu neuen Herausforderungen, der Übernahme Anstrengung mit Routine vermieden wird. Je weniger wir von Verantwortung und sozialen Kontakten. Doch die aber entscheiden, desto schwieriger fällt es uns. Es ist Organisation der freiwilligen Arbeit wandelt sich. Bisher wie mit einem Muskel, der regelmässig trainiert werden organisierte sich freiwilliges Engagement stark über lokale muss, um nicht zu verkümmern. Studien in Altersheimen Strukturen wie Vereine und Organisationen, die Kirche zeigen, dass schon nur die Verantwortung über Pflanzen und das Dorfleben. und die Möglichkeit, über einfache Alltagsfragen mitzu- Unsere Gesellschaft ist aber immer mobiler geworden, bestimmen, geistige Beweglichkeit und das Wohlbefinden weshalb der Bezug zum Lokalen schwindet. Viele kennen steigern. kaum noch ihre Nachbarn. Dafür sind auch Gemeinden Im Alter schrumpft auch unser soziales Umfeld. Wir verantwortlich, die ihre Bewohnerinnen und Bewohner haben weniger, dafür aber stärkere und bedeutsamere als Kunden behandeln, wodurch das Gemeinschaftsgefühl Beziehungen. In manchen Fällen aber auch zu wenige. ebenfalls leidet. Die unendlich vielen Möglichkeiten, wie Einsamkeit ist ein häufiges Phänomen bei älteren wir unser Leben gestalten wollen, machen es zusätzlich Menschen. Wer viele soziale Kontakte hat, ist nicht nur schwerer, uns auf etwas festzulegen. Viele alte Strukturen zufriedener, sondern bleibt auch länger gesund. Dabei lösen sich auf. Das muss nicht nur schlecht sein, doch zeigt sich, dass ein vielfältiges soziales Netzwerk, welches stellt sich die Frage, wie die Zivilgesellschaft das Wegfallen nicht nur die Familie beinhaltet, auch von Vorteil ist. dieser Strukturen kompensieren kann. Das Ausbrechen aus Routinen, das Fällen von Ent- scheidungen, die Übernahme von Verantwortung Verschiedenste aufgaben für freiwillige und möglichst vielfältige soziale Kontakte sind also Eine Möglichkeit ist, freiwilliges Engagement im Internet psychologische Faktoren, die für unsere Gesundheit zu koordinieren. Auf «benevol-jobs.ch» haben diverse besonders wichtig sind. Und das nicht erst im Altersheim, Organisationen Aufgaben für Freiwillige ausgeschrieben. sondern in unserem gesamten Erwachsenenleben. Doch Das sind Sprach- und Nachhilfestunden, Besuchsdienste, kann man für das Übernehmen von Verantwortung keine Fahrdienste und vieles mehr. Wer gleich anpacken will, Pille nehmen. Neue Freunde lassen sich nicht vom Haus- ist dort bestens bedient. arzt verschreiben. Manche Angebote streichen den persönlichen Nutzen Was ein Hausarzt aber verschreiben könnte, ist stärker hervor. Auf Zeitbörsen, wie «zeitboerse.ch», wird freiwilliges Engagement. Neben den Broschüren zu Engagement mit Zeit vergütet. Eine Stunde einer geleis- teten Hilfeleistung kann bei jemand anderem wieder als Von Jakub samochowiec, senior Hilfe bezogen werden. «kiss-zeit.ch» und «zeitvorsorge.ch» researcher, gottlieb duttweiler institut. haben dieses Konzept als Ergänzung zur Altersvorsorge er ist autor der gdi-studie «die neuen freiwilligen», die im auftrag des migros- entworfen. Man legt nicht Geld, sondern ein Zeitguthaben kulturprozents verfasst wurde. die studie an, über welches man später Hilfe beziehen kann. formuliert rahmenbedingungen für ein Eine andere Möglichkeit ist, nicht direkt Missstände zivilgesellschaftliches engagement der zukunft. kostenloser download: anzugehen, welche durch Freiwilligenarbeit gelöst werden gdi.ch/freiwillige2018 müssten, sondern gemeinsam neue, zeitgemässere Struk- 10 Pro senectute kanton luzern 3 | 18
freiwilligenarbeit tut Körper und Geist wohl foto: fotolia Soziale Kontakte – auch zwischen den generationen – sind psychologische faktoren, die für die gesundheit im alter wichtig sind. turen aufzubauen, die zivilgesellschaftliches Engagement revolution (grossmuetter.ch), eine Organisation, die fördern. Da sind alle gefordert. Der Staat kann Freiräume Frauen der heutigen Grossmütter-Generation miteinan- dafür schaffen, indem er Räume vor der Übernahme der vernetzt. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, einen «wesent- durch Investoren bewahrt, damit beispielsweise Quartier- lichen Beitrag zum Gelingen der Generationsbeziehungen treffpunkte daraus entstehen können. Gleichzeitig sollte im Wandel der Gesellschaft» zu leisten. Wie dies genau der Staat nicht alles regulieren, mit der Absicht, jegliche durchgeführt wird, entscheidet sich durch eine Debatte, nur denkbaren Risiken zu vermeiden. Als Einzelpersonen nicht durch vorgegebene und auszuführende Aufgaben. sind wir auch gefordert, Strukturen zu schaffen. Beispiels- Aber natürlich gibt es auch Menschen, die lieber direkt weise, indem wir neue Nachbarn zum Abendessen einladen. etwas anpacken wollen, anstatt erst lange über Sinn und Auch für nachbarschaftliche Kontakte gibt es Zweck zu debattieren. Diese sind auf Freiwilligen- Hilfsmittel. Auf der Webseite «pumpipumpe.ch» kann plattformen besser bedient. Zu tun gibt es für alle genug. man beispielsweise Aufkleber bestellen, auf denen Herausfordernd ist beides. Gesund und befriedigend des- unterschiedliche Gegenstände abgebildet sind, etwa eine halb auch. Fahrradpumpe oder eine Bohrmaschine. Durch das Anbringen der Kleber am eigenen Briefkasten zeige ich zeit schenken, lebenserfahrung teilen den Nachbarn, welche Gegenstände sie bei mir ausleihen können. Das schont die Umwelt, spart Geld und animiert Sind Sie in Pension oder stehen Sie kurz davor? Möchten Sie Ihre Fähigkeiten weiterhin sinnvoll einsetzen? Pro Senectute Kanton zur Kontaktaufnahme. Sind diese Bekanntschaften im Luzern bietet Ihnen die Möglichkeit, sich Ihren Wünschen entspre- Wohnhaus oder im Quartier erst mal gegeben, entstehen chend freiwillig zu engagieren. Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung in in der Folge viele Dinge. Der Garten kann zusammen folgenden Bereichen: Bildung+Sport, Hilfen zu Hause, Ortsvertre- bepflanzt werden. Ein Strassenfest oder ein Quartierfloh- tung, Seniorinnen und Senioren im Klassenzimmer, Treuhand- und markt kann organisiert werden. Ein Repaircafé kann Steuererklärungsdienst. Ist Ihr Interesse geweckt? Weitere Auskünf- gegründet werden, wo Gegenstände der Nachbarschaft te: Telefon 041 226 11 88 oder lu.prosenectute.ch/Ihr Engagement. repariert werden, anstatt sie wegzuwerfen. In einem leer Interessante freiwillige Engagements finden Sie auch bei stehenden Lokal kann ein Quartiertreffpunkt entstehen. win60plus, Geschäftsstelle Luzern, Telefon 041 210 53 70, Zweigstelle Seetal, Telefon 041 910 10 70 (siehe Inserat S. 29.) Die Idee, dass zunächst Strukturen geschaffen werden Wir danken Ihnen für Ihr Engagement und freuen uns auf Sie. müssen, verfolgt beispielsweise auch die Grossmütter- Pro senectute kanton luzern 3 | 18 11
inserate «Stöcklin holt mich an der Haustür ab und bringt mich wieder heim. So kann man auch im Alter noch auf Reisen gehen.» Rosmarie Rüegg, Uster « mir Eine Freundin hat Bad Wörishofen in den schönsten Oben: Ortsbild Bad Wörisho- fen Links: Aromagarten Bad Farben geschildert. Wörishofen Und ich muss ihr recht geben. Was ich an Bad Wöris- hofen besonders schätze, sind das Bad Wörishofen Stöcklin Angebot Stöcklin Katalog viele Grün und die Kurstadt mit grosser Kur- und Ferienaufenthal- Im Programm neben Bad Stöcklin Reisen AG Kneipp-Tradition und te Bad Wörishofen von Wörishofen auch Abano- Dorfstrasse 49 gepflegten Anla- vielen anderen Angebo- 4, 5, 8, 11, 12, 15 oder Montegrotto, Monteca- CH-5430 Wettingen gen – und es gibt ten vom Kurpark über mehr Tagen. 11 erst- tini und Ischia. Fordern Tel. 056 437 29 29 Gott sei Dank keine klassige 3- und 4-Stern- Sie den Stöcklin Katalog www.stoecklin.ch, » die Südseetherme bis zu Hochhäuser! Golf und Segelfliegen. Hotels. Schnupperreisen. 2018 unverbindlich an! info@stoecklin.ch Herzlich willkomm en im Team Wir suchen Sie. Mahlzeitenverträger/innen für freiwillige Einsätze Ihre Aufgaben Ihr Profil – Lieferung von vollwertigen Mahlzeiten – Freude und Einfühlungsvermögen im 3x pro Woche, jeweils Montag‑, Umgang mit älteren Menschen Mittwoch‑ und Freitagvormittag – Eigener PW, gültiger Führerausweis – je zirka 3 - 5 Stunden Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung: Pro Senectute Kanton Luzern · Andy Muff · Habsburgerstrasse 26 6003 Luzern · Telefon 041 360 07 70 · andy.muff@lu.prosenectute.ch · lu.prosenectute.ch 12 Pro senectute kanton luzern 3 | 18
herbstsammlung zu zweit gehts besser: barbara schwegler Peyer (li.) und irene hurschler- eiholzer sind froh, dass sie sich die aufgaben teilen können. foto: Peter lauth «Wir geben Pro Senectute ein Gesicht» Barbara Schwegler Peyer und Irene Hurschler-Eiholzer sind die Ortsvertreterinnen von Pro Senectute Kanton Luzern in Willisau. Sie organisieren unter anderem die Herbstsammlung. Dieses freiwillige Engagement üben sie gemeinsam aus. Von bernadette kurmann Spätestens nach den Sommerferien können Barbara unterwegs. Jedes Jahr gibt es Rücktritte, und neue Frauen Schwegler Peyer und Irene Hurschler-Eiholzer nicht mehr und Männer müssen gefunden werden. «Man muss die ruhig auf ihren Stühlen sitzen. Sie sind die Ortsver- Leute mögen, sonst macht man diese Arbeit nicht», sagt treterinnen von Pro Senectute Kanton Luzern in Willisau. Barbara Schwegler Peyer. «Ja, und ein offenes Ohr braucht Ende September beginnt die Herbstsammlung, und diese es auch», ergänzt Irene Hurschler. will organisiert und durchgeführt sein. Die beiden Ortsvertreterinnen (OV) verstehen sich gut Die Arbeit der beiden Frauen beginnt aber schon lange und sind froh, dass sie die freiwillige Arbeit zu zweit aus- vorher. «Nach der Sammlung ist nämlich vor der Samm- üben. Die eine hat Stärken am Computer und erledigt die lung», sind sie sich einig. Rund 17 Frauen sind in Willisau Schreibarbeit, die andere mag Zahlen und ist für die Pro senectute kanton luzern 3 | 18 13
inserat Ein Haus mit herzlicher Atmosphäre Fantastische Lage. Herzliche Gastlichkeit. Gut ausgebildetes Personal betreut die Gäste und bietet bei Pflegerische Kompetenz. Das Kurhaus Seeblick in Bedarf fachkundige Pflege und Spitex-Leistungen. Weggis ist der perfekte Ort für eine Auszeit. Gönnen Sie sich eine Auszeit im Kurhaus Seeblick. Lassen Sie sich verwöhnen und geniessen Sie die traumhaft schöne Hier fühlen Sie sich rundum wohl. Das Kurhaus Seeblick in Gegend um Weggis! Unser Wohlfühl-Paket für 3 oder 5 Tage Weggis verbindet den Komfort eines modernen Hotels mit der mit Halbpension und Gratis-Eintritt in eine Wellnessanlage familiären Atmosphäre einer gemütlichen Pension. Schöne gibt's bereits ab Fr. 489.- pro Person. und stilvoll renovierte Hotelzimmer mit Balkon bieten ein wohnliches Ambiente und einen herrlichen Blick über den Kurhaus Seeblick Vierwaldstättersee. Eine feine Küche mit regionalen Produkten, Baumenweg 20, CH-6353 Weggis T +41 (0)41 392 02 02 ein gepflegter Hotelgarten, gemütliche Räume, Terrassen und reservation@kurhaus-seeblick.ch Winkel: Im Seeblick können Sie wunderbar entspannen. www.kurhaus-seeblick.ch Infoveranstaltung Dienstag , 30. Okto ber 2018 18.30 Uh r «Vorsorge im Alter» Vorausdenken und selber entscheiden Luzern Referate ‑ Finanzielle Vorsorge im Alter, Marcel Hüsler, Raiffeisenbank Luzern ‑ Vorsorgedossier DOCUPASS, Léa Thüring, Leiterin Soziale Arbeit ‑ Vorsorgeauftrag - Rolle und Aufaben der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde, lic. iur. Marco Kathriner, KESB Luzern‑Land Austausch beim anschliessenden Apéro Informationen und Anmeldung (Eintritt gratis): Kanton Luzern 041 226 11 88 · event@lu.prosenectute.ch lu.prosenectute.ch 14 Pro senectute kanton luzern 3 | 18
herbstsammlung Finanzen und Abrechnungen zuständig. Irene Hurschler spenden für die sozial- und ist seit acht Jahren Ortsvertreterin und hat vorher schon jahrelang gesammelt. «Das Sammeln ist in der Regel der altersarbeit in den gemeinden Einstieg.» Barbara Schwegler Peyer ist seit 2015 dabei. Vom 24. September bis 3. November 2018 findet die von der Gemeinsam organisieren sie die vierte Herbstsammlung. ZEWO bewilligte Jahressammlung von Pro Senectute statt. In Kurz vor Beginn kommen alle Sammlerinnen zusam- rund 70 Gemeinden des Kantons Luzern werden in dieser Zeit men. Das Material wird verteilt, Informationen weiter- zirka 700 Sammlerinnen und Sammler von Tür zu Tür unter- wegs sein, in 21 Gemeinden verteilen Ehrenamtliche schriftliche gegeben und Fragen beantwortet. «Es gibt Frauen, die Sammlungsaufrufe. In der Stadt Luzern und vier weiteren würden am liebsten am gleichen Abend loslegen.» Die Gemeinden werden diese per Post verschickt. Drei Viertel des Zeitspanne für die diesjährige Spendensammlung ist von Spendenertrags werden für die Arbeit im Bereich der kosten- der Stiftung ZEWO für die ganze Schweiz fix auf sechs losen Sozialberatung eingesetzt, sodass ältere Menschen Wochen festgelegt. In allen Medien wird sie angekündigt: möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier durch Fernsehspots und Artikel in nationalen und Wänden führen können. Ein Viertel steht für die Altersarbeit in regionalen Zeitungen. den Gemeinden zur Verfügung. Dann geht es los. Jede Sammlerin übernimmt ein Gebiet. Sie läutet an Haus- und Wohnungstüren, er- kennen, weshalb ich für sie Geld sammeln soll.» Dann rea- klärt, wer sie ist und weshalb sie Geld für die kostenlose lisierte die ehemalige Pflegefachfrau, dass in der Schweiz Sozialhilfe von Pro Senectute sammelt. Viele Personen jede achte Person im Alter unter der Armutsgrenze lebt. sind den Freiwilligen bekannt, andere noch nicht. «Vor «Vor allem für diese Menschen und ihre Angehörigen ist die allem die Jungen brauchen Informationen», sagt Irene kostenlose Beratung durch Pro Senectute sehr wertvoll.» Hurschler. Sie findet es wichtig, dass die Leute gut informiert sind. zusätzliche männer und frauen erwünscht Jeder Betrag ist willkommen. Die Kontakte sind unter- Die beiden Ortsvertreterinnen wissen, wie wichtig die schiedlich lang und dauern von einer Minute bis zu einer Sammlerinnen für Pro Senectute sind: «Wir geben ihr ein Stunde. Abgewiesen werden die Sammlerinnen nur selten. Gesicht», betont Barbara Schwegler Peyer. Irene Hurschler Nicht immer sind alle daheim, andere wollen die Türe ergänzt: «Wir erzählen von den Angeboten und sind vor nicht öffnen. «Ich muss gute Laune haben, wenn ich gehe, Ort präsent.» Dank der Sammlung kommt ein namhaf- sonst bleibe ich besser daheim», erzählt Barbara Schwegler ter Betrag zusammen. Drei Viertel davon gehen an Pro Peyer mit einem Lächeln und erklärt: «Die Leute spüren, Senectute Kanton Luzern für die kostenlose Sozial- wenn man nicht gut drauf ist, und dann läuft gar nichts.» beratung. Der Rest bleibt in der Gemeinde. Damit werden Altersprojekte in Willisau unterstützt. freude am kontakt ist eine gute Voraussetzung Nach der Herbstsammlung treffen sich alle Samm- Es kommt vor, dass die Sammlerinnen auf schwierige Si- lerinnen noch einmal. Sie sind gespannt auf das Ergebnis tuationen treffen: Eine Frau musste ihren Mann gerade ins und freuen sich, wenn es gut gelaufen ist. Gemeinsam wird Spital bringen oder eine nahestehende Person ist gestor- auch besprochen, welche Projekte unterstützt werden sol- ben. Dann braucht es Zeit und Fingerspitzengefühl. «Man len. Die Freiwilligen werden jedes Jahr von Pro Senectute muss gut hinhören können. Manchmal ist es auch mög- als Zeichen des Dankes zu einem – von Firmen gesponser- lich, einen Tipp zu geben oder auf ein Angebot von Pro ten – Fest eingeladen. Senectute aufmerksam zu machen», weiss Irene Hurschler. Pro Senectute ist gut beraten, zu ihren Freiwilligen Den Erfolg ihrer Tätigkeit erfahren die Freiwilligen oft im Sorge zu tragen. Denn Sammelnde sind selbst im ländli- Nachhinein, wenn das Interesse an den Angeboten von chen Willisau rar. Barbara Schwegler Peyer und Irene Pro Senectute wieder gestiegen ist. Hurschler würden sich über ein paar zusätzliche Frauen – Warum leisten die beiden Frauen diese Freiwilligen- und auch Männer – sehr freuen. arbeit? Irene Hurschler mag betagte Menschen, das war Für die beiden Willisauer Ortsvertreterinnen ist die schon früher so, als sie als medizinische Praxisassistentin Herbstsammlung eine ihrer Hauptaufgaben im Jahr. arbeitete. Aus Freude am Kontakt mit ihnen hat sie vor Dazu kommen rund 60 Besuche von Geburtstagsjubila- Jahren spontan fürs Sammeln zugesagt. Barbara Schweg- rinnen und -jubilaren. Dies wird in jeder Gemeinde in- ler Peyer ist überzeugt, dass eine Gesellschaft ohne Frei- dividuell gehandhabt. So organisieren andere Ortsvertre- willigenarbeit nicht Bestand hat. Trotzdem brauchte sie tungen zusätzlich zur Herbstsammlung z.B. Ausflüge, Zeit für die Zusage. «Im Wissen, dass bei der älteren Gene- Ferien, Spiel- und Jassnachmittage oder Mittagstische für ration viel Geld liegt, war es mir wichtig, gute Gründe zu Seniorinnen und Senioren. Pro senectute kanton luzern 3 | 18 15
hedy frank (66) und elana (6) haben viel zeit zusammen verbracht (li.). munterwegs-koordinatorin rita Pasquale serviert auf der schiff- fahrt feine leckereien. christina weibel (68) und clara (11) blättern im tagebuch, in dem sie ihre aktivitäten festgehalten haben (re.). Alt und Jung ein Jahr lang Vieles trennt Hedy Frank und Elana: das Alter, die Hautfarbe, die Herkunft. Und doch haben die Rentnerin und das Kindergartenkind viel Spass zusammen – dank dem Projekt MUNTERwegs. Von astrid bossard meier len. Die Idee fruchtete. Heute wird MUNTERwegs an Hedy Frank ist 66 und wohnt in Kriens. Elana ist 6, sechs Standorten umgesetzt: Baar, Basel-Stadt, Cham, stammt aus Eritrea und wohnt in Emmenbrücke. Seit Emmen, Risch/Rotkreuz und im Rontal. letztem Herbst haben die beiden viel zusammen Seitdem sich Mentorin Hedy Frank und die sechs- unternommen. Sie fuhren mit der Seilbahn auf die Krien- jährige Elana im letzten Herbst beim Kennenlernanlass ser Egg, bauten einen Schneemann, verzierten Weih- zum ersten Mal sahen, ist beinahe ein Jahr vergangen. Nun nachtsguetsli, planschten im Freibad oder besuch- ist das Schuljahr zu Ende, und damit endet auch die ten das Spiegellabyrinth im Gletschergarten. gemeinsame Zeit. Denn das MUNTERwegs-Projekt ist «Nach meiner Pensionierung wollte ich mich ir- immer auf acht Monate ausgelegt. «Die zeitliche Begren- gendwo engagieren», sagt Hedy Frank. Durch eine Info- zung finde ich gut», sagt Hedy Frank. «Das Engagement Veranstaltung über Freiwilligenarbeit wurde sie auf ist überschaubar, und nach einem Jahr kann man sich neu MUNTERwegs aufmerksam. «Das ist es», dachte die ehe- entscheiden, ob man mitmachen möchte.» Natürlich ist es malige Pflegefachfrau und wurde zur «Mentorin», wie die erlaubt, den Kontakt zum Kind und zu dessen Eltern wei- Freiwilligen bei MUNTERwegs heissen. Die Idee ist so terhin auf privater Basis zu pflegen. Das möchte Hedy einfach wie bestechend: Vom Herbst bis zum nächsten Frank tun, «denn inzwischen habe ich Elana und ihre Sommer treffen sich Kind und Mentorin mindestens alle Familie ins Herz geschlossen». Zusätzlich wird sie bald ein zwei Wochen und unternehmen etwas. Durch die gemein- neues Kind begleiten. samen Aktivitäten erhalten die Kinder Impulse für ihre Zum Abschluss des Projektjahres sind alle 15 teilneh- Freizeit, sie werden in der Selbstständigkeit unterstützt, menden Kinder des Standorts Emmen und die Freiwilli- und der Austausch hilft insbesondere fremdsprachigen gen zu einer Schifffahrt eingeladen. Elana sitzt neben ihrer Kindern, noch besser Deutsch zu lernen. Rund ein Viertel Mentorin und lässt sich ein Stück Kuchen schmecken, aller Mentorinnen und Mentoren sind im Pensionsalter. während das Boot über das glitzernde Wasser gleitet. Mit an Bord sind auch Christina Weibel (68) und Clara (11). bezugsperson für kinder mit migrationshintergrund «Andere Senioren setzen sich beispielsweise für den Be- Gegründet wurde MUNTERwegs 2009 von Miriam Hess suchsdienst im Altersheim ein», sagt Christina Weibel. fotos: astrid bossard meier und Karin Lindner, die beide im pädagogisch-therapeuti- «Ich unternehme lieber etwas mit Kindern.» Sie versuche, schen Bereich arbeiten. Die Initiantinnen wollten Kindern das zu fördern, was in Claras Familie aus Zeitgründen mit Migrationshintergrund, Kindern aus armutsbetroffe- weniger gut möglich sei. Das Mädchen zieht ein dickes nen Familien oder solchen, die sozial noch nicht gut inte- Tagebuch aus der Tasche und blättert darin. Es zeigt Ein- griert sind, eine zusätzliche Bezugsperson zur Seite stel- träge und Fotos vom vergangenen Jahr. «Hier habe ich 16 Pro senectute kanton luzern 3 | 18
im zenit nun heisst es abschied nehmen. die munterwegs-teams aus emmen beim schlussanlass. ganz rechts erwachsenenbildnerin rita Pasquale, die standortverantwortliche für emmen. zusammen unterwegs Clara geholfen, sich zu verkleiden. Danach sind wir ge- Kind, sondern auch er selber vom Projekt profitiere. «Ich meinsam nach Luzern an den Fasnachtsumzug gegan- habe keine Grosskinder und geniesse diese Rolle. Das gen», erinnert sich Christina Weibel und zeigt auf ein Kinderlachen und die Lebensfreude sind ein richtiger Foto. «Und hier waren wir an der Apfel-Ausstellung im Aufsteller.» Naturmuseum», erklärt Clara den nächsten Eintrag. Damit MUNTERwegs rundläuft, ist viel Hintergrund- arbeit nötig. Der Verein beschäftigt an jedem der sechs unterwegs mit einem ausweis Standorte eine professionelle Koordinatorin im Auch Jürg Karrer und Denis geniessen den letzten ge- Kleinstpensum, welche die Mentoren in ihrer Aufgabe meinsamen Nachmittag auf dem Schiff. Der 72-jäh- unterstützt. In Emmen ist Erwachsenenbildnerin Rita rige Rentner und das zehnjährige Mädchen sind ein Pasquale dafür verantwortlich. Sie bringt interessierte aussergewöhnliches Team. Normalerweise vermittelt Mentorinnen und Kinder zusammen oder organisiert MUNTERwegs keine Mädchen an Männer. Doch Denis gemeinsame Aktivitäten wie den Kennenlern- oder kannte Jürg Karrer bereits von seinem Einsatz als «Senior Abschiedsanlass. Zudem bietet sie den Mentorinnen und im Klassenzimmer», und sie freute sich über ihn als Mentoren ein Coaching und lädt sie regelmässig zu Aus- Begleiter. tausch-Treffen ein. «Die Freiwilligen sind sehr nahe bei Welche Unternehmungen haben ihr besonders gut ge- den Familien und bekommen auch Schwierigkeiten mit», fallen? «Wir waren im Zoo, und einmal haben wir sogar sagt Rita Pasquale. Leben mit wenig Geld oder wenig eine Schoggifabrik besucht», erzählt das Mädchen mit Wohnraum beispielsweise, Probleme in der Familie oder leuchtenden Augen. «Und wir haben oft gebacken. Pizza zwischen den Ehepartnern. «Das muss man aushalten oder Kuchen beispielsweise», ergänzt Jürg Karrer und können. An den Treffen können wir uns austauschen.» zeigt auf seinem Handy das Foto einer reich verzierten Die Abschieds-Schifffahrt neigt sich dem Ende entge- Torte. Doch es gibt auch Herausforderungen. Als Mann gen. «Gerade für uns Pensionierte ist MUNTERwegs ein müsse er mit Nähe und Distanz besonders sorgsam umge- tolles Projekt», sagt Hedy Frank, während sie Elanas Sachen hen, sagt er. Im Vorjahr begleitete er einen Buben aus Sri zusammenpackt. «Man lernt selber Neues kennen. Nun Lanka als Mentor. Auf einer Zugfahrt hörte eine Reisende weiss ich wieder, wo die schönen Spielplätze sind. Und ich zu, wie er den Jungen nach seinen Geschwistern fragte. war in Museen, die ich alleine eher weniger besucht hätte.» Prompt wollte sie von ihm wissen, was er mit diesem Kind Als das Schiff beim Steg ankommt, verabschieden sich die mache. «Einerseits hat es mich gekränkt, dass mir als beiden von den anderen Kindern. Dann begleitet Hedy Mann mit Kind sofort Böses unterstellt wird. Andererseits Frank ihren Schützling ein letztes Mal nach Hause. ist die Zivilcourage dieser Person ja auch positiv.» Heute haben MUNTERwegs-Mentorinnen und -Men- Ab Herbst 2018 plant MUNTERwegs an den Standorten toren einen Ausweis, der ihre Funktion erklärt. «Ich habe Emmen und Rontal neue Gruppen. Informationsabend jedoch nie mehr etwas Ähnliches erlebt.» Dafür werde für interessierte Mentorinnen und Mentoren: Denis öfter gefragt, ob es ihr gefalle, mit dem Grossvater Donnerstag, 30. August, in Root; Montag, 3. September, etwas zu unternehmen. «Dann müssen wir beide immer in Ebikon; Montag, 10. September, in Emmen. etwas schmunzeln.» Jürg Karrer betont, dass nicht nur das Weitere Informationen unter www.munterwegs.eu. Pro senectute kanton luzern 3 | 18 17
Sport und Bewegung als Lebenselixier Bewegung prägt den Alltag von Josef Amrein (95) und Marlene Michel-Burri, 63, Malters Marlene Michel (63). Beide steckten viel Herzblut, Energie und Engagement in ihre jahrzehntelange sport- liche Tätigkeit. Freiwilligen- arbeit war dabei für beide kein Fremdwort. Von Esther Peter fotos: esther Peter Turnkleider gehören für Marlene ihre berufliche Zukunft vorstellte. Michel praktisch zum Alltag. Und Ihre Augen strahlen bei diesen Aussa- dies sage und schreibe seit 45 Jahren. gen, und es ist deutlich zu spüren, dass Die 63-Jährige «erbte» die Leiden- sie auch nach so vielen Jahren nichts schaft fürs Vorturnen von ihrer Mut- von ihrer Power, Energie und Freude ter, die als Gründungspräsidentin der für das Vorturnen verloren hat. Frauenriege Malters eine aktive Tur- Dass sie Mitte der 70er-Jahre ihre nerin war. grosse Leidenschaft aber tatsächlich Die sportliche Erfolgsgeschichte zum Beruf machen konnte, ist für die Möchten Sie einen Kurs von Bildung+Sport startete für Marlene Michel 1973, als Mutter von drei erwachsenen Kin- besuchen? Das aktuelle Kursprogramm beim Altersturnen eine Leiterin aus- dern keineswegs selbstverständlich. «impulse» finden Sie auf unserer Homepage www.lu.prosenectute.ch. Die Kurse können fiel. «Es war für mich sofort klar, dass Die dreijährige Ausbildung zur Gym- direkt auf der Homepage gebucht werden. ich einspringe», erzählt sie von ihren nastik-Lehrerin an der Gymnastik- Haben Sie Fragen zu einem unserer über Anfängen, «auch wenn mir als 18-jäh- schule Guggenbühl in Basel war zu 300 Kurse? Informationen erhalten Sie rigem Teenager damals die Erfahrung jener Zeit ein Novum. Sie liess sich unter Telefon 041 226 11 99 oder per Mail und das Know-how noch fehlten.» aber trotz dieser leichten Ungewiss- bildung.sport@lu.prosenectute.ch. Sie spürte, dass sie sich genau dies für heit, wohin sie dieser Weg führen 18 Pro senectute kanton luzern 3 | 18
Persönlichkeiten ” würde, von ihrem Vorhaben nicht Mit der Planung gelegt. Auch wenn es turnerisch nun mehr abbringen. «Turnen und Senio- beginnt die Vor- etwas ruhiger geworden ist, langweilig renturnen ganz besonders bedeutete wird es im Hause Michel-Burri noch mir so viel, dass ich genau wusste, freude auf die lange nicht. Nach wie vor mit viel was ich wollte.» nächste Stunde. Freude, Engagement und Herzblut Bewegung und Sport gehörten fortan zu ihrem täglichen Leben. Bei ” leitet sie die drei Altersturngruppen in Malters. Auch ihre beiden Schwestern der Planung der Lektionen wird das Planung beginnt für mich die Vor- und ihr Ehemann nehmen regelmäs- Wohnzimmer zum Vorbereitungs- freude auf die nächste Stunde.» sig an diesen Turnstunden teil. studio umfunktioniert. Nach wie vor Ihr Können, ihre Begeisterungs- Hier kommt auch der kamerad- hält sie die Lektionen schriftlich fest. und Motivationsfähigkeit blieben schaftliche Teil nicht zu kurz. So wird Sie baut die Faktoren Ausdauer, Kraft nicht lange unbemerkt. So kamen wei- jedes Jahr gemeinsam ein Ausflug und Beweglichkeit mit ein und achtet tere Institutionen auf sie zu. In der organisiert und anlässlich der Weih- darauf, dass nebst den sportlichen Folge unterrichtete Marlene Michel nachtsfeier Rückblick gehalten, ein Komponenten stets auch Einheiten für die Bewegungstherapie Stiftung Zobig genossen, gemeinsam musi- fürs Gedächtnis mit dabei sind. Abge- Schürmatt Zetzwil, das Therapie- ziert und Lotto gespielt. «Dies ist für rundet werden die Vorbereitungen zentrum Ausserhofmatt Schachen mich der perfekte Ausgleich zum mit der Suche nach geeigneter Musik, oder in den Fitnessgruppen in Mal- Haushalt.» Schliesslich müsse sie dem passenden Turngerät wie zum ters, Schwarzenberg und Menznau. auch für ihre drei Grosskinder im Beispiel Theraband oder Ball, hin Diese Liste könnte um ein Vielfaches Alter von sechs, vier und zwei Jahren und wieder kommt auch etwas Un- verlängert werden. All diese Tätigkei- fit bleiben, ergänzt sie mit einem konventionelles zum Einsatz. «Mit der ten hat sie aber vor einiger Zeit ad acta Schmunzeln. Josef Amrein, 95, Kriens Spiel, Satz, Sieg. Tennis ist seit einigen Jahren, ja sogar Jahrzehnten die grosse Leidenschaft von Josef Amrein. Jeden Montag steht der 95-Jährige mit grosser Begeisterung auf dem Court. Lehrbuchmässig schlägt er die Bälle mit der Vorhand, der Rückhand oder beim Aufschlag. Kursleiterin Heidi Steiner korrigiert hin und wieder, vor allem aber motiviert sie die Teilneh- merinnen und Teilnehmer. «Sie hat viel Geduld mit uns», sagt Josef Amrein und ergänzt mit einem charmanten Lächeln: «Sie ist ein Goldschatz.» Bei der abschliessenden Doppelpartie gehört Josef Amrein zu den Gewinnern. Doch dies steht für ihn nicht mehr im Vordergrund. Viel wichtiger ist für ihn Kameradschaft, Bewegung und damit verbunden «das Fitbleiben». «Ich habe in diesem Pro- Senectute-Kurs neue Freundschaften geschlossen. Mit einer Tennislektion in die Woche zu starten, das ist für Dank diesen Tennisstunden von für Josef Amrein die Woche immer mich einfach wunderbar.» Pro Senectute Kanton Luzern beginnt mit einem persönlichen Höhepunkt. Pro senectute kanton luzern 3 | 18 19
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Persönlichkeiten ” Sie geben ihm eine Struktur im All- Es macht mich unzähligen Kindern das Skifahr-ABC tag. Die Leidenschaft für den gelben glücklich, dass bei. Josef Amrein schwärmt von seiner Ball entdeckte er vor einigen Jahren in sportlichen Vergangenheit. Er habe in den Ferien in Scuol. Sportlich unter- ich auch im Alter dieser Zeit viel gelernt. Unter anderem wegs war der Vater von fünf Kindern von 95 Jahren mit Niederlagen umzugehen, aber aber schon immer. Dies ist auch der auch, dass das Selbstwertgefühl nach Grund, dass er im hohen Alter von noch regelmässig Erfolgen steigt. 95 Jahren immer noch so fit unter- Sport treiben Die Führungsaufgaben in den ver- wegs ist. schiedenen Sportarten hat er auch mit Aktuell sind es die Tennisstunden, kann. ins Berufsleben genommen. Nach der die fix eingeplant sind. Gerne unter- ” Lehre als Mechaniker arbeitete er bis nimmt er auch längere Spaziergänge. zur Pension beim Flugplatz Emmen Das Naherholungsgebiet rund um Lu- ihn kein Fremdwort. Im Turnverein «Auch wenn mich diese Zeit geprägt zern ist dafür bestens geeignet. Die Kriens stand er mehrere Jahre als hat, dies ist Vergangenheit», sagt er. Freude an der Bewegung «entdeckte» Oberturner und Leichtathletik- Zukunft ist die Tennislektion von Josef Amrein bereits als kleiner Junge. trainer im Einsatz. Beim Eidgenös- Pro Senectute Kanton Luzern am Fussball und Leichtathletik standen sischen Turnfest in Bern gewann er Montagvormittag im Tenniszentrum in seinen Jugendjahren im Vorder- im Zehnkampf den begehrten Lor- Pilatus in der Gruppe von Heidi grund. Diese Sportarten übte er auch beerkranz. Steiner. «Es ist für mich nicht selbst- als Familienvater aus. Er war unter Die Liste seiner sportlichen Betäti- verständlich, dass ich in meinem anderem Mitbegründer des Sport- gungen ist endlos lang. Zu erwähnen hohen Alter noch regelmässig Sport clubs Kriens und hatte längere Zeit gilt es unter anderem noch seine treiben kann», erzählt Josef Amrein, die Funktion als Spieler-Trainer inne. Tätigkeit als Skilehrer in der Skischule «umso glücklicher bin ich, dass es Auch ehrenamtliches Wirken war für Luzern. In dieser Funktion brachte er noch so gut geht.» Inserat Fer i e und naufen Pro b thal jede e te r z ei wo h n e tm ögli n ch. Willkommen zu Hause! Wohnen und Leben im Alter heisst hohe Wohnqualität, individuelle Dienstleistungen und eine ausgezeichnete Gastronomie -- dafür steht die Senevita. Ihre Hausarbeit können Sie getrost uns überlassen. Geniessen Sie stattdessen unser vielseitiges Freizeitangebot: Mit einer bunten Palette an Veranstaltungen und Aktivitäten bringen wir Kultur, Bewegung und Kulinarik in Ihren Alltag. Finden Sie Ihr neues Zuhause unter: www.senevita.ch Senevita AG | Worbstrasse 46 | Postfach 345 | 3074 Muri b. Bern Telefon 031 960 99 99 | kontakt@senevita.ch | www.senevita.ch Pro senectute kanton luzern 3 | 18 21
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