Godi / Gabi Gerber, Landwirt /-in
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1 | Beispiel Kiesabbau | Kiesabbauplanung | Rollenspiel | Landwirtschaft Godi / Gabi Gerber, Landwirt /-in Rollenbeschrieb Godi / Gabi Gerber ist 38 Jahre alt und bewirtschaftet zusammen mit seiner / ihrer Familie den elterlichen Bauernhof von 20 ha Fläche. Godi / Gabi Gerber ist Mitglieder der landwirtschaftlichen Schätzungskommission und setzt sich seit längerem für eine Güterumlegung in der Gemeinde Hüntwangen ein. Er / Sie kennt die Böden im Rafzerfeld gut: Es handelt sich um für den Ackerbau günstige, eher tiefgründige Schwarzerdeböden mit wenig Steinen. Der kieshaltige Untergrund kann aber zu Problemen führen: Dünger und Pflanzenschutz- mittel können ins Grundwasser gelangen. Die Landwirtschaft wird für erhöhte Nitratwerte im Trinkwasser verantwortlich gemacht. Die rekultivierten Flächen auf den ehemaligen Abbaugebieten erweisen sich diesbezüglich als weniger heikel: Das Oberflächenwasser versickert weniger schnell, Düngemittel werden besser im Oberboden zurück gehalten. 10% der Fläche des Dreiecks gehören der Familie Gerber. Godi / Gabi Gerber ist im Dilemma: Sein / ihr Bauernhof ist eher zu klein, Pachtland ist gefragt. Die Abbauentschädigung würde es aber erleichtern, den Betrieb auf biologischen Landbau umzustellen. Vorbereitung in der Kleingruppe Rollenbeschrieb und Unterlagen lesen Haltung der Person gegenüber dem Kiesabbau definieren Welche Botschaft will die Person am Podiumsgespräch herüberbringen? Argumente sammeln für diese Botschaft sammeln, 3 Hauptargumente festlegen Forderung der Person und ihrer Organisation an eine künftige Regelung des Kiesabbaus schriftlich festhalten Kurzes Einstiegsstatement vorbereiten Bestimmen, wer aus der Gruppe Godi / Gabi Gerber spielen soll Unterlagen Planungsgeschichte, ev. Portrait der Gemeinden und Bildmaterial Kiesabbau Rollenspezifische Unterlagen
2 | Beispiel Kiesabbau | Kiesabbauplanung | Rollenspiel | Landwirtschaft Informationen zur Landwirtschaft Klima Das Rafzerfeld befindet sich, je nach Weterlage, im Windschatten des Schwarzwaldes oder des Juras. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt deshalb mit 955 mm pro Jahr unter dem zürcherischen Mittel. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt ungefähr 9.5ºC. Zum Vergleich: Stadt Zürich, SMA Zürichberg: Jährliche Niederschlagsmenge: 1136 mm, mittlere Jahrestemperatur 8.5ºC Landwirtschaft Die Molassehänge im Norden des Rafzerfeldes werden vielfältig genutzt: Reb- und Obstbau, aber auch Wiesen und Weiden. Auf der Ebene des Rafzerfeldes dominiert der Ackerbau, Die Felder wurde durch die intensive Landwirtschaft weitgehend ausgeräumt und bieten keinen attrktiven Lebensrau für Flora und Fauna. Auf der Südseite wird die Ebene durch ausgedehnte Waldgebiete begrenzt. Die Landwirtschaft bietet noch 7% der Bevölkerung Beschäftigung (Kanton Zürich: 1%). Von 1975 bis 1985 ging die Anzahl Betriebe von 253 auf 208 zurück (1996: 170). Böden Die Böden in der Ebene des Rafzerfeldes sind mässig tiefgründig bis tiefgründig mit relativ schwachem Skelettgehalt (Steine). Die Braunerden eignen sich vorzüglich für den Ackerbau. Wegen des relativ trockenen Klimas steht der Anbau von Getreide im Vordergrund. Da der Tierbestand tief ist, kommt relativ viel Kunstdünger zum Einsatz. Wegen des des hohen Kiesanteils werden diese Stoffe im Unterboden relativ schlecht zurück gehalten. Das Grund- und Trinkwasserqualität ist zum Teil mit Nitrat belastet. Rekultivierte Flächen Die Eignung der rekultivierten Flächen für die Landwirtschaft hängt von der sorgfältigen Rekultivierung ab: Der Humus muss getrennt vom Unterboden abgetragen, gelagert und nach dem Kiesabbau und der Wiederauffüllung durch Aushubmaterial als rund 30 cm starke Schicht wieder aufgebracht werden. Die Rekultivierungsflächen dürfen nur bei trockenen Verhältnissen mit schweren Maschinen befahren werden, um Bodenverdichtungen und künftige Staunässe zur vermeiden. Die Landwirte im Rafzerfeld schätzen die rekultivierten Flächen: Sie halten die Feuchtigkeit länger zurück und sind weniger anfällig bezüglich Überdüngung. Die Erträge sind mindestens ebenso gut wie auf den gewachsenen Böden. Ausserdem sind die Parzellen grösser und dadurch rationeller zu bearbeiten.
3 | Beispiel Kiesabbau | Kiesabbauplanung | Rollenspiel | Landwirtschaft Besitzverhältnisse Die Kiesunternehmen haben in den 60er Jahren relativ viel Boden aufgekauft und dafür Realersatz (Grundstücke an anderen Orten) und eine Entschädigung ausgerichtet. Die für damalige Verhältnisse grosszügige Entschädigung hat aber auch ihre Nachteile: Der landwirtschaftliche Boden wird durch den Kiesabbau verknappt, die Preise für landwirtschaftlichen Boden steigen übermässig stark. Nutzung der Landwirtschaftlichen Flächen im Talboden, 1990 ha 700 600 500 400 300 200 100 0 Wasterkingen Hüntwangen Wil Rafz offenes Ackerland Wiesen / Weiden übriges Kulturland Offene Kiesgruben
4 | Beispiel Kiesabbau | Kiesabbauplanung | Rollenspiel | Landwirtschaft Auszüge aus dem Tages-Anzeiger Magazin 45/1988 über den Kiesabbau im Rafzerfeld
5 | Beispiel Kiesabbau | Kiesabbauplanung | Rollenspiel | Landwirtschaft
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