Gottesdienst für zu Hause Sexagesimä (07.02.2021)
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Gottesdienst für zu Hause Sexagesimä (07.02.2021) von Prädikant Volker Geisel Kerze anzünden Eröffnung Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Hinführung „Das Wort wirkt.“ – So lautet der Leitgedanke für den heutigen Sonntag. Sexagesimä, der Sechzigste, lautet der Name dieses Sonntags. Etwas weniger als 60 Tage sind es noch bis Ostern. Davor liegt die Passionszeit, in der die Themen nachdenklicher werden. Heute geht es darum, wie Gottes Wort uns anspricht und was es bewirkt. Das erste Lied verweist uns auf Gottes Wort, das auch in diesem Gottesdienst wirken soll. Wir singen oder sprechen: Lied EG 161: Liebster Jesu, wir sind hier 1. Liebster Jesu, wir sind hier, dich und dein Wort anzuhören; lenke Sinnen und Begier auf die süßen Himmelslehren, dass die Herzen von der Erden ganz zu dir gezogen werden. 2. Unser Wissen und Verstand ist mit Finsternis verhüllet, wo nicht deines Geistes Hand uns mit hellem Licht erfüllet; Gutes denken, tun und dichten musst du selbst in uns verrichten. 3. O du Glanz der Herrlichkeit, Licht vom Licht, aus Gott geboren: Mach uns allesamt bereit, öffne Herzen, Mund und Ohren; unser Bitten, Flehn und Singen lass, Herr Jesu, wohl gelingen. Überleitung Dass Gottes Wort uns Orientierung in unserem Leben schenkt, hat der Beter des Psalms 119 vor Augen: Psalmgebet aus Ps 119 Wohl denen, die ohne Tadel leben, die im Gesetz des Herrn wandeln! Wohl denen, die sich an seine Mahnungen halten, die ihn von ganzem Herzen suchen, die auf seinen Wegen wandeln und kein Unrecht tun. Wenn ich schaue allein auf deine Gebote, so werde ich nicht zuschanden. Ich danke dir mit aufrichtigem Herzen, dass du mich lehrst die Ordnungen deiner Gerechtigkeit.
Deine Gebote will ich halten; verlass mich nimmermehr! Öffne mir die Augen, dass ich sehe die Wunder an deinem Gesetz. Zeige mir, Herr, den Weg deiner Gebote, dass ich sie bewahre bis ans Ende. Meine Seele verlangt nach deinem Heil; ich hoffe auf dein Wort. Meine Augen sehnen sich nach deinem Wort und sagen: Wann tröstest du mich? Wenn dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre, so wäre ich vergangen in meinem Elend. Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. Erhalte mich durch dein Wort, dass ich lebe, und lass mich nicht zuschanden werden in meiner Hoffnung. Stärke mich, dass ich gerettet werde, so will ich stets Freude haben an deinen Geboten. Eingangsgebet Wir beten weiter: Lebendiger Gott, dein Wort hast du uns gegeben. Du hast es zu uns gesprochen, mitten in unser Leben hinein. Wir wissen, was du von uns erwartest. Wir kennen den Sinn deiner Weisungen und erfahren immer wieder, wie nötig sie für unser Zusammenleben sind. Aber wir sehen auch, wie dein Wort des Lebens verletzt wird, durch andere und durch uns selbst. Wir haben keine Ausreden und können uns in keine Ausflüchte retten. Wir gehen vorüber am Unglück anderer Menschen und verschließen uns davor. Wir sehen darauf, was uns selbst nützt, und setzen dies manchmal rücksichtslos durch, auch zum Schaden anderer. Wir vertrauen so sehr auf unser eigenes Wissen und unsere eigene Kraft, dass wir dadurch dich aus dem Blick verlieren und unser Lebensweg zur Sackgasse wird. Gott, gib du, dass wir uns wieder von deinem Wort erreichen lassen, und stärke uns, auch danach zu leben. Lass uns daraus neue Kraft und Zuversicht schöpfen, immer wieder. Um dein Erbarmen bitten wir dich. Amen. Gnadenzusage Joh 8, 31.32 Wir finden Antwort und werden gestärkt durch Jesu Worte: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen. Überleitung Dafür danken wir Gott und singen ihm unser Lob:
Lied EG 272: Ich lobe meinen Gott Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen. Erzählen will ich von all seinen Wundern und singen seinem Namen. Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen. Ich freue mich und bin fröhlich, Herr, in dir. Halleluja! Ich freue mich und bin fröhlich, Herr, in dir. Halleluja! Überleitung Jesus kleidet seine Worte oft in Bilder, in Gleichnisse. Einem Gleichnis aus dem Lukas- Evangelium gehen wir heute genauer nach: Schriftlesung Lk 8, 4-8 Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus jeder Stadt zu ihm eilten, sprach Jesus durch ein Gleichnis: Es ging ein Sämann aus zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel einiges an den Weg und wurde zertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen’s auf. Und anderes fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten’s. Und anderes fiel auf das gute Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht. Da er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Lied EG 585: Nun geh uns auf, du Morgenstern 1. Nun geh uns auf, du Morgenstern, du seligmachend Wort des Herrn, du Pfand des Heils, das uns im Sohn der Vater gab von seinem Thron. 2. Bereitet ist für dich die Bahn, die Herzen sind dir aufgetan; wir sehnen uns nach deinem Licht und seufzen auf: Versäum uns nicht! 3. Du Wort der Wahrheit, lautrer Quell, mach unsre dunklen Augen hell, dass wir die Wege Gottes sehn und in der Welt nicht irre gehen. Impuls Lk 8, 4-8 Liebe Gemeinde! „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ – So ruft Jesus und hat seinen Zuhörern vorher mit Worten ein Bild aus dem alltäglichen Leben gemalt, das allen vertraut war. Vor unserem geistigen Auge steht ein Sämann, wie er im Frühjahr auf das Feld geht. Vor sich in einem Tuch trägt er die Samenkörner. Die hatte er im Vorjahr gleich nach der Ernte in eine besonders sichere Vorratskammer getan. Als Saatgut für das kommende Jahr durften sie den Winter hindurch keinesfalls angetastet werden. Und jetzt ist die Zeit der Aussaat gekommen. So streut er sie nun auf das vorbereitete Feld, in gleichmäßigem, breitem Wurf, damit sich die Körner gut verteilen. Da bleibt es natürlich nicht aus, dass einiges auf den Weg gerät, wo die Vögel es aufpicken oder wo es zertreten wird. Anderes fällt zwar auf den Acker, sprießt aber nur für kurze Zeit. Denn dicht unter der Erdoberfläche, aber nicht sichtbar, ist der Grund voller Felsen, die Erdkrume trocknet bald aus. Wieder anderes wächst zuerst ganz normal. Aber im Boden versteckt liegen auch Samen und Wurzelgeflecht von Dornenpflanzen. Die überwuchern das Getreide und lassen es nicht zur Reife kommen.
Schließlich aber ist auch etliches auf guten Boden gefallen: Da reifen dann aus einem Samenkorn Halme und Ähren heran, die das Hundertfache an Körnern enthalten. „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ – Zunächst nehmen die damaligen Zuhörer die wörtliche Ebene wahr und erkennen: Das meiste wird der Sämann schon auf guten Boden gestreut haben. Aber wie es unter der Oberfläche im Acker aussieht, das kann er nicht erkennen. Und dass ein bisschen sogar ganz danebengeht, das lässt sich kaum vermeiden. Und trotzdem: Er wird seinen Samen ausstreuen, aus Erfahrung und auf Hoffnung. Das macht er jetzt so, und das wird er im nächsten Jahr aufs Neue tun. Denn ein Teil bringt gute Frucht. Ja sogar überreichlich: hundertfältig aus einem Samenkorn! So lohnt sich das Ganze. „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ – Das ist auch ein Bild gegen die Entmutigung. Eine Einladung zu offenem Zutrauen und beherztem Handeln. Ich höre das auch als Beispiel für Menschen, die – wie ich – im pädagogischen Bereich arbeiten: Wir wissen nicht im Voraus, bei wem unsere Bemühungen auf welche Weise fruchten und bei wem nicht oder nur sehr begrenzt – das gilt für Schule und Konfi, Kita und Erwachsenenbildung gleichermaßen. Und doch sollen wir immer wieder den uns anvertrauten Menschen offen und mit Zutrauen begegnen. Für mich drückt das Bibelwort Optimismus aus: „Einiges fällt auf gutes Land.“ Und es gibt noch viele weitere Parallelen. Besonders da, wo wir uns in irgendeiner Weise um andere Menschen bemühen, um ihnen zu helfen, um ihnen etwas nahezubringen, um sie für etwas zu gewinnen: Überall da finden wir uns selbst in der Situation des Sämanns wieder. Erleben wir da nicht auch manchmal Erstaunliches? „Einiges fiel auf das gute Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht.“ „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ – Das Erzählte ist auch ein Gleichnis für Gott: So großzügig ist Gott! Er muss nicht alles von vornherein fest im Griff haben. Bei ihm herrscht keine enge Zweckrationalität. Er teilt aus mit breitem Wurf, ohne jemanden auszugrenzen. Er vertraut auf das, was wächst – und dass es am Ende mehr als genug sein wird. Wie wäre es wohl, wenn wir dieser Großzügigkeit auch bei uns Raum gäben, wenn wir uns von dieser Freiheit und Offenheit anstecken ließen? Hüten wir uns doch vor der Enge, die alles schon im Voraus wissen und bestimmen will. Akzeptieren wir getrost, dass auch Misserfolge zum Leben gehören. Wenn dieser Sämann uns etwas von Gott zeigt, dann ist in der Welt Gottes auch Raum für Irrtümer und Irrwege! Es muss nicht alles gelingen. Doch die Freude über das Gelingende und über alles, was Frucht bringt, ist dann umso größer! „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ – Die Geschichte geht in der Bibel an dieser Stelle noch weiter, zumindest für die Jünger. Und da deutet Jesus dieses Gleichnis im Hinblick darauf, wie Gottes Wort wirkt. Vielleicht wollen Sie den Fortgang der Geschichte einmal selber nachlesen [Lk 8, 9-15]. Diese Deutung, die dem eigentlichen Gleichnis hinzugefügt wurde, ist wohl aus der Situation der frühen Gemeinden heraus zu verstehen. Da wird das Gleichnis zur Antwort auf eine tiefgreifende Verunsicherung. In der Anfangszeit hatte sich wohl eine erhebliche Zahl von Menschen durch Gottes Wort ansprechen und gewinnen lassen. Viele hatten den Glauben an Jesus angenommen und haben sich den jungen Gemeinden angeschlossen. Doch dann sind längst nicht alle auf Dauer bei diesem Glauben und in der Gemeinschaft der Glaubenden geblieben.
Und nun stellten sich den damals engagierten Menschen bedrängende Fragen, Fragen des Zweifels: Hat das Wort Gottes nicht die Kraft, alle Glaubenden dauerhaft bei sich zu halten? Oder liegt es an uns, an unserer Weise, das Wort Gottes weiterzusagen? Hat es denn Sinn, immer wieder neu Menschen für diesen Glauben gewinnen zu wollen, wenn das oft nur vorübergehend Erfolg hat? Und schließlich auch: Hat es denn Sinn für uns selbst, bei diesem Glauben zu bleiben, wenn so viele doch anscheinend auch ohne ihn leben können? Auf solche Fragen will die Deutung des Gleichnisses antworten. Sie sagt zunächst einmal: Ja, das ist so. Das Wort Gottes schlägt nicht bei allen Wurzeln. Und auch da, wo es für eine Weile so scheint, kann es doch passieren, dass es nicht dauerhaft lebendig bleibt. Die Verkündigung von Gottes Wort ist so etwas wie das Aussäen von Samen. Und da gehört es nun einmal dazu, dass nicht jeder Same aufgeht und dass nicht jede Pflanze es bis zur Fruchtreife bringt. So ergeht es auch dem Wort Gottes unter uns Menschen. Eine solche Sichtweise hat etwas sehr Entlastendes. Man muss sich dann selbst nicht überfordern. Jesus könnte das sogar für sich selbst gesagt haben. Auch er hat ja mit seiner Verkündigung längst nicht alle seine Zuhörer gewinnen können. Sogar er musste die Erfahrung machen, dass viele nicht auf Dauer bei ihm blieben. Doch es ist eben nicht vorher zu erkennen, bei wem das Wort dauerhaft Wurzeln schlagen und schließlich Frucht bringen wird und bei wem nicht! Auch das wird mit diesem Gleichnis und seiner Deutung gezeigt. Deshalb sollten die Christen sich auch durch Enttäuschungen nicht davon abhalten lassen, ihren Glauben weiterzusagen, den Samen weiterhin auszustreuen – an jede und jeden! An jeden, der in irgendeiner Weise dafür ansprechbar ist, an jede, die danach fragt. Vor allem aber sollten sie sich selbst in ihrem Glauben nicht zu sehr verunsichern lassen. Denn das Glück, wenn der Glaube sich bewährt und trägt und Frucht bringt, das war doch unvergleichlich größer. Hundertfach trägt der Same Frucht, wenn er auf guten Boden fällt. Am Schluss der angefügten Deutung wird das in die Gemeinde hinein übersetzt: „Das aber auf dem guten Land sind die, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und Frucht bringen in Geduld.“ „In Geduld“ – das scheint mir das eigentliche Ziel dieser Deutung zu sein. In solcher Geduld und Treue möchte Lukas seine Leser bestärken: Er will sie davor bewahren, dass der Glaube für sie nur ein kurzes Strohfeuer ist, voller Begeisterung zuerst, aber dann ohne dauerhafte Substanz. Er möchte sie auch davor bewahren, dass anderes im Leben den Glauben überwuchert; seien es Sorgen und Nöte oder seien es Bequemlichkeit und Hochmut, wenn man meint, keinen Glauben mehr zu brauchen und sich selbst zu genügen. Auch Besitz und Wohlstand sollen das Herz nicht so gefangen nehmen, dass man dem Ruf Gottes nicht mehr folgen mag. Hört das Wort Gottes, immer wieder neu, sagt Lukas, und bewahrt es in euren Herzen. Bleibt geduldig dabei. Auch in Zeiten, wo ihr wenig davon spürt, wo es euch kraftlos zu sein scheint, wo ihr euch vielleicht sogar fragt, ob der Same nicht bei euch selbst schon längst verweht ist oder ob ihr ihn noch länger werdet festhalten können. Bleibt geduldig dabei, lasst dem Samen des Wortes Gottes die Zeit, die er braucht zum Wachsen und zum Reifen in eurem Leben. Dann werdet auch ihr seine Kraft erfahren und werdet erleben, wie er Frucht bringt.
Dieser seelsorgliche Zuspruch, liebe Gemeinde, der galt nicht nur für damals. Diesen Zuspruch können auch wir heute gut brauchen. Und zwar egal, wo wir uns selbst in dem Gleichnis und in seiner Deutung angesprochen sehen. Es ist ja durchaus nicht gesagt, dass wir alle uns am ehesten bei den Samenkörnern wiederfinden, die auf guten, fruchtbaren Boden gefallen sind und wo das Wort Gottes ganz wie von selbst hundertfältig Frucht bringt. Lassen Sie mich zum Schluss noch zwei Gedanken dazu sagen. Erstens: In der Deutung des Gleichnisses, die Lukas erzählt, steckt eine Gefahr. Sie erweckt den Eindruck, als könnte man hier klar sortieren: Die Einen, die gar nicht glauben. Die Anderen, die es zwar versuchen, aber irgendwie doch nicht so richtig. Und nur zum kleineren Teil diejenigen, die wirklich und auf Dauer glauben. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass Glauben oft eher ein Prozess ist, der im Leben unterschiedliche Phasen durchlaufen kann – Zeiten größerer Nähe, Zeiten größerer Ferne, dann aber vielleicht auch wieder neu Zeiten der Annäherung und des Neuanfangs. Und manchmal hat der angefochtene Glaube, für den es viele Fragen gibt und der sich oft ganz schwach vorkommt, mehr Wahrheit und auch viel mehr Kraft in sich, als er glaubt! Mehr Wahrheit und mehr Kraft jedenfalls als ein Glaube, der vorsichtshalber gar keine Fragen an sich heranlässt und der noch nie wirklich existenziell auf den Prüfstand geraten ist. Deshalb sollte keiner das Gleichnis und seine Deutung in allzu selbstgewisser Sicherheit hören. Und zweitens: Es sollte aber auch keiner das Gleichnis und seine Deutung als Urteil über den eigenen Unglauben hören müssen. Vielmehr sollten wir, wenn wir es denn für uns aufnehmen möchten, alle miteinander so bitten, wie wir es gleich auch singen werden: „Ach hilf, Herr, dass wir werden gleich dem guten, fruchtbarn Lande und sein an guten Werken reich in unserm Amt und Stande, viel Früchte bringen in Geduld, bewahren deine Lehr und Huld in feinem, gutem Herzen.“ Amen. Lied EG 196: Herr, für dein Wort sei hoch gepreist 1. Herr, für dein Wort sei hoch gepreist; lass uns dabei verbleiben und gib uns deinen Heilgen Geist, dass wir dem Worte glauben, dasselb annehmen jederzeit mit Sanftmut, Ehre, Lieb und Freud als Gottes, nicht der Menschen. 3. Am Weg der Same wird sofort vom Teufel hingenommen; in Fels und Steinen kann das Wort die Wurzel nicht bekommen; der Same, der in Dornen fällt, von Sorg und Lüsten dieser Welt verdirbet und ersticket. 4. Ach hilf, Herr, dass wir werden gleich dem guten, fruchtbarn Lande und sein an guten Werken reich in unserm Amt und Stande, viel Früchte bringen in Geduld, bewahren deine Lehr und Huld in feinem, gutem Herzen. Fürbitten Wir beten miteinander und füreinander: Gott, dein Reich hast du uns versprochen, und dein Reich ist schon angebrochen, wo Menschen sich auf dich verlassen und ihr Leben von deinem Wort bestimmt wird. Gib, dass dein Wort bei uns auf gutes Land fällt, dass es unter uns wachsen kann, dass es stark wird und Gehör findet, trotz allem, was so laut und dröhnend in unserer Welt ist. Wir bitten dich um dein Wort der Liebe für die Menschen am Rande, die sich ausgegrenzt fühlen und von anderen verachtet werden. Wir bitten dich um dein Wort der Barmherzigkeit für die Menschen, die unter ungerechten Verhältnissen leiden und überall nur auf Widerstand stoßen.
Wir bitten dich um dein Wort des Friedens für die Menschen, die unter Krieg und Terror leiden und die sich nach Ruhe und Schutz sehnen. Wir bitten dich um dein Wort des Trostes für die Menschen, die unter der Last von Krankheit und Angst, von Abschied, Trauer und Ungewissheit leiden. Wir bitten dich um dein Wort der Hoffnung für die Menschen, die sich aufgegeben haben, die keine Kraft mehr haben, den Lebensweg weiterzugehen. Wir bitten dich um dein Wort der Zuversicht für die Menschen, denen die Einschränkungen im Alltag immer mehr zu schaffen machen, die unter den Belastungen leiden und manchmal auch am Verzweifeln sind. Gott, wir bitten dich: Sprich zu uns und richte uns auf, mach uns Mut und schenke uns neue Hoffnung. Lass uns zu Menschen werden, die die Kraft deiner Liebe in dieser Welt ausbreiten. Gib, dass dein Wort uns leitet auf allen unseren Wegen. Was uns ganz persönlich bewegt, vertrauen wir dir in der Stille an: Gebetsstille Alles, was uns bewegt, legen wir in die Worte, die Jesus uns gelehrt hat: Vaterunser Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Überleitung Mit dem Schlusslied lassen wir uns für den Alltag stärken und ermutigen – einen Alltag, in dem Gottes Wort uns leitet. Wir sprechen oder singen: Lied EG 295: Wohl denen, die da wandeln 1. Wohl denen, die da wandeln vor Gott in Heiligkeit, nach seinem Worte handeln und leben allezeit; die recht von Herzen suchen Gott und seine Zeugniss‘ halten, sind stets bei ihm in Gnad. 3. Mein Herz hängt treu und feste an dem, was dein Wort lehrt. Herr, tu bei mir das Beste, sonst ich zuschanden wird. Wenn du mich leitest, treuer Gott, so kann ich richtig laufen den Weg deiner Gebot. 4. Dein Wort, Herr, nicht vergehet, es bleibet ewiglich, so weit der Himmel gehet, der stets beweget sich; dein Wahrheit bleibt zu aller Zeit gleichwie der Grund der Erden, durch deine Hand bereit‘. Wochenspruch Hebr 3, 15 Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.
Segen Ich bitte um deinen Segen, dass er mich und meine Lieben behüte und begleite. Herr, segne uns und behüte uns! Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig! Herr, erhebe dein Angesicht über uns und gib uns Frieden! Amen. Kerze ausblasen Bleiben Sie behütet! Ihre Evangelische Kirchengemeinde Ubstadt-Weiher
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