Grand titre principal - Nr. 130 | August 2013
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Übersicht Offizielle Publikation der Deutschland gewinnt Europäischen Fußballunion die Women’s EURO 4 Getty Images Chefredakteur: Die Frauen-Europameisterschaft ist seit 1995 fest in deutscher André Vieli Hand: Deutschland gewann den Pokal bei der diesjährigen Layout und Realisierung: Endrunde in Schweden zum nunmehr sechsten Mal in Folge. Atema Communication SA, CH-1196 Gland Druck: Artgraphic Cavin SA, Polnische Juniorinnen CH-1422 Grandson siegreich in Nyon 7 Redaktionsschluss dieser Ausgabe: Polen ist erstmals U17-Frauen-Europameister: Die polnischen Sportsfile 6. August 2013 Juniorinnen setzten sich in der Endrunde in Nyon durch, die zum letzten Mal am UEFA-Sitz ausgetragen wurde. Die gezeichneten Artikel decken sich nicht unbedingt mit dem Standpunkt der UEFA. Der Abdruck von Artikeln oder Auszügen aus uefa·direct ist unter Quellenangabe erlaubt. Spanien verteidigt seinen U21-Titel 8 Spanien bleibt in der Erfolgsspur: Die U21-Junioren taten Getty Images es der A-Nationalelf gleich und verteidigten in Israel ihren EM-Titel gegen Italien. Premiere für Serbien 10 Mit der U19-Europameisterschaft gewann Serbien zum allerersten Mal einen UEFA-Nationalmannschaftswettbewerb. Sportsfile Titelseite: Ausschüttungen im Rahmen Die deutschen Frauen sicherten sich in Schweden der Klubwettbewerbe 12 ihren sechsten EM-Titel Die Teilnehmerklubs der UEFA Champions League und der Sportsfile in Folge. UEFA Europa League 2012/13 haben ihren Anteil der Foto: Getty Images Ausschüttungen erhalten. Auch die übrigen Erstligavereine gingen dank der Solidaritätszahlungen nicht leer aus. Letztere sind für die Juniorenförderung vorgesehen. nachrichten der mitgliedsverbände 19 2 | UEFA • direct | 08.13
Editorial UEFA DIE STIMME DER FANS ist wichtig Der von Football Supporters Europe Mitte Juli Fans sind von jeher ein wesentliches Element in Amsterdam organisierte europäische Fußball- des Profifußballs. Die Verbundenheit mit ihrem fan-Kongress bot der UEFA ein ausgezeichnetes Klub ist Teil ihrer Identität und hält ein Leben Forum, um mit den Menschen, die Herz und lang. In Zeiten, in denen die globale Krise und Seele unseres Sports darstellen, in Kontakt zu mangelnde finanzielle Disziplin das Überleben treten. vieler Klubs gefährden, bietet die Beteiligung Zu Beginn dieser neuen Saison sollten wir uns von Fans eine glaubwürdige, nachhaltige Alter- eines klarmachen: Die Anhänger sind diejenigen, native zum aktuellen Modell von Klubeigner- die den Fußball zur populärsten Sportart welt- schaft und -führung. weit machen, und deshalb ist es wichtig, ihnen Auch das finanzielle Fairplay und die Klubli- zuzuhören und sie bei der Gestaltung der Zu- zenzierung sind positiv für die Anhänger, die kunft unseres Sports zu berücksichtigen. möchten, dass ihr Verein auch in den kommen- Das Spieler- und Trainerkarussell dreht sich den Jahrzehnten auf gesunden Füßen steht. Es schneller und schneller, und selbst Klubeigentü- sind dies Grundpfeiler des Konzepts der UEFA mer wechseln immer häufiger – einzig die Fans für die Zukunft des europäischen Klubfußballs, halten ihrem geliebten Verein bedingungslos die in der die Fans eine gewichtige Rolle spielen. Treue. Sie bilden die Existenzgrundlage des Fuß- Die Partnerschaft zwischen den Fans und den balls, und deshalb hat die UEFA einen Dialog mit Verwaltungsorganen des Fußballs sollte sich je- Fanvertretern begonnen, um ihre eigenen Über- doch nicht auf diesen Bereich beschränken. Beim legungen und Vorschläge zu erläutern, aber XXXVII. Ordentlichen UEFA-Kongress im Mai un- auch, um die Ideen, Klagen und Anregungen der terstrich der europäische Fußball, d.h. die UEFA Fanbasis zu hören. und ihre Mitgliedsverbände, sein Engagement Als Hüter des Spiels sind wir uns der Probleme für den Kampf gegen Rassismus im Rahmen bewusst. Sicherheit ist eine unserer obersten Pri- einer Elf-Punkte-Resolution, deren Zielsetzung oritäten. Wir sind der festen Überzeugung, dass klarer nicht sein könnte. Die UEFA wird mithilfe sich Sicherheit gewährleisten lässt, ohne unschul ihrer neu gestalteten Rechtspflegeordnung stren dige Fans durch schwer bewaffnete Polizeiein- gere Maßstäbe denn je anlegen, wenn es um die sätze oder Reiseverbote, welche die Freiheit der Bestrafung rassistischer Vorfälle und ihrer Urhe- Anhänger einschränken und diese nicht wie ganz ber geht. Aber auch die Fans können ihren Teil normale Menschen behandeln, zu Kriminellen dazu beitragen und wir zählen darauf, dass sie zu stigmatisieren. Unser Ziel ist es, Fans einen diese Resolution aktiv unterstützen. Stoppen wir sicheren, angenehmen Rahmen zu bieten, indem den Rassismus. Jetzt. wir Sicherheitsvorschriften erlassen, die die Stan- dards in ganz Europa anheben sollen. Auch hinsichtlich der Eintrittskarten ist sich die UEFA mit den Fans einig, dass höhere Preise bei der aktuellen wirtschaftlichen Lage zahlrei- che Menschen und insbesondere Familien von einem Stadionbesuch abhalten können. Wir sind auf der Suche nach der richtigen Balance zwi- Gianni Infantino schen einem angemessenen Ertrag für die Klubs UEFA-Generalsekretär und fairen, bezahlbaren Preisen für die Fans. Als erstes greifbares Ergebnis wurde eine neue Ticket kategorie für das UEFA-Champions-League-Finale eingeführt, in die über 20 % der verfügbaren Ein trittskarten fallen. UEFA • direct | 08.13 | 3
Women’s EURO 2013 Sportsfile Die häufigen Titelgewinne tun der Freude der Sieger keinen Abbruch. Beste Werbung für den FrauenfuSSball Die 25 Partien der Endrunde in Schweden mit 12 Teams werden zweifelsohne in die Geschichte eingehen. Doch manchmal ist ein Turnier so viel mehr als die Summe seiner Einzelteile. Die Women’s EURO 2013 ist ein Paradebeispiel dafür. Die Endrunde in Schweden bot nicht ohne Beteiligung des Heimteams auf; so wurde nur 2 310 Minuten Spitzensport, son- beispielsweise die Viertelfinalpartie zwischen dern sie war auch eine eindrucksvolle Norwegen und Spanien von 10 435 Personen Werbung für den Frauenfußball, insbe- verfolgt. Die Fanzonen, die es zum ersten Mal sondere dank der ausgezeichneten Or- bei einer Frauen-EM-Endrunde an den Spielorten ganisation durch den Schwedischen gab, zogen über eine Viertelmillion Menschen Fußballverband, der sich zum Ziel ge- an. Über 1 000 Medienvertreter waren akkredi- setzt hatte, die Frauen-EM 2013 zur tiert. Europaweit wurde die 60-Millionen-Marke besten aller Zeiten zu machen. Unbedingt er- bei den TV-Zuschauern übertroffen. UEFA-General- wähnt werden müssen auch die 1 400 freiwilli- sekretär Gianni Infantino und Karen Espelund, gen Helfer, ohne die ein so erfolgreiches Turnier Exekutivkomiteemitglied und Vorsitzende der nicht möglich gewesen wäre. UEFA-Frauenfußballkommission, bezeichneten die Endrunde bei einer Medienkonferenz als die bes- Rekorde allenthalben te aller Zeiten. „Ich kann das mit voller Überzeu- Statistiken sprechen für sich selbst. Die EM- gung sagen, denn ich war seit 1987 an allen Endrunde in Schweden hat etliche Rekorde ge- dabei“, sagte Espelund. brochen. Die 25 Spiele an sieben schwedischen Spielorten wurden insgesamt von 216 888 Zu- Festliche Atmosphäre schauerinnen und Zuschauern verfolgt, was einem Die hervorragende Stimmung wurde mit tol- Anstieg von 68 % gegenüber der EURO 2009 lem Fußball belohnt. Neutrale Beobachter kons- entspricht. Beim Endspiel zwischen Deutschland tatierten einen bemerkenswerten Qualitätsan- und Norwegen waren 41 301 Zuschauer in der stieg, obwohl elf der zwölf Endrundenteilneh- wunderbaren Friends Arena in Solna, so viele wie mer die gleichen wie 2009 waren. Das technische noch nie bei einem Frauen-EM-Spiel. Rekordver- Niveau und die Fitness haben sich verbessert, dächtige Besucherzahlen wiesen auch Spiele ebenso die Qualität des Defensivspiels und der 4 | UEFA • direct | 08.13
Torhüterinnen. Die Spanierinnen, die feld von den entfesselten Schwedinnen einzigen Neulinge, zeigten einen lauf- Ergebnisse regelrecht überrannt wurden, verteidig- intensiven, ballbesitzorientierten Fuß- ten die Deutschen gut genug, um so- ball, der ohne Weiteres mit der Philo- Gruppe A wohl gegen Antonio Cabrinis Italien als sophie des spanischen Männerteams 10. Juli Italien – Finnland 0:0 auch gegen Gastgeber Schweden 1:0- vergleichbar ist. Auch Dänemark war- 10. Juli Schweden – Dänemark 1:1 Siege über die Runden zu bringen. Das tete mit einem gepflegten Kombina- 13. Juli Italien – Dänemark 2:1 italienische Team, das nach Verletzun- tionsspiel auf. Das französische Team 13. Juli Finnland – Schweden 0:5 gen noch einmal in letzter Minute umge musste nach Hause fahren, obwohl es 16. Juli Schweden – Italien 3:1 krempelt werden musste, dominierte ohne Niederlage blieb und einen Top- 16. Juli Dänemark – Finnland 1:1 das Eröffnungsspiel gegen Finnland, be- fußball zeigte, der es nach Experten- siegte das gut aufgelegte Dänemark meinung eigentlich ins Finale hätte Gruppe B und musste dann gegen Schweden in von führen müssen. Das schwedische Team 11. Juli Norwegen – Island 1:1 seinem Trainer bezeichneten „verrück- wiederum glänzte mit einem kraftvol- 11. Juli Deutschland – Niederlande 0:0 ten 15 Minuten“ drei Tore hinnehmen. len und mitreißenden Angriffsfußball, 14. Juli Norwegen – Niederlande 1:0 Pia Sundhages Schwedinnen zeigten angeführt von Stürmerin Lotta Sche- 14. Juli Island – Deutschland 0:3 sich im Viertelfinale gegen Island ähn- lin, mit fünf Toren in fünf Spielen beste 17. Juli Deutschland – Norwegen 0:1 lich torfreudig und führten bereits nach Torschützin des Turniers. 17. Juli Niederlande – Island 0:1 19 Minuten mit 3:0. Doch dann kam Die Tatsache, dass keines dieser das Halbfinale gegen Deutschland, in Teams das Endspiel erreichte, stellt Gruppe C dem Torhüterin Nadine Angerer und die durchaus eine Überraschung dar. Innenverteidigerinnen Saskia Batusiak 12. Juli Frankreich – Russland 3:1 Deutschland, fünf Mal in Folge Europa und Annike Krahn wieder einmal ein 12. Juli England – Spanien 2:3 meister, gewann nur ein Gruppenspiel unüberwindbares Hindernis darstellten. 15. Juli England – Russland 1:1 und blieb in den anderen beiden ohne Dies sollte auch im Endspiel so sein, wo 15. Juli Spanien – Frankreich 0:1 Torerfolg. Die Niederlande, 2009 Halb die Norwegerinnen mehr vom Spiel hat- 18. Juli Frankreich – England 3:0 finalist, fuhren ohne Sieg und Torer- ten, doch zweimal per Elfmeter an An- 18. Juli Russland – Spanien 1:1 folg nach Hause. England, 2009 Vize- gerer scheiterten; es wurde ihnen ein europameister, musste mit nur einem Tor wegen Abseits aberkannt, und direkt Viertelfinale Punkt ebenfalls früh die Heimreise an- nach der Halbzeitpause erhielten sie treten. Island wiederum sorgte für 21. Juli Schweden – Island 4:0 nach einem schnellen deutschen Konter eine Premiere, indem es durch ein 1:1- 21. Juli Italien – Deutschland 0:1 über links von Joker Anja Mittag den Unentschieden gegen Norwegen den 22. Juli Norwegen – Spanien 3:1 entscheidenden Gegentreffer. ersten Punkt und dann durch einen 22. Juli Frankreich – Dänemark 1:1* Angerer, deutsche Teamkapitänin und 1:0-Sieg gegen die Niederlande den * Dänemark 4:2 nach Elfmeterschiessen Spielerin des Spiels, konnte so zum fünf ersten Sieg bei einer Frauen-EM erzielte. ten Mal in ihrer Karriere den EM-Pokal Zusammen mit den Spanierinnen wa- Halbfinale in die Höhe stemmen. Es war der sechste ren die Isländerinnen die „Underdogs“ 24. Juli Schweden – Deutschland 0:1 EM-Titel in Folge für Deutschland, die im Viertelfinale. 25. Juli Norwegen – Dänemark 1:1* einzige „Konstante“ an einem alles an- Auch den Däninnen, die als Dritte * Norwegen 4:2 nach Elfmeterschiessen dere als gewöhnlichen Turnier. l ihrer Gruppe mit nur zwei Punkten die K.-o.-Runde erreichten, war eher Endspiel eine Außenseiterrolle zugeschrieben. 28. Juli Deutschland – Norwegen 1:0 Im Endspiel gegen Deutschland wird es Doch sie rangen Frankreich ein 1:1 ab gefährlich im norwegischen Strafraum. und hatten dann im Elfmeterschießen das nötige Quäntchen Glück. Das gleiche Kunst- stück schien ihnen auch im Halbfinale gegen die Norwegerinnen zu gelingen, die nach Startschwie rigkeiten mit Siegen gegen die Niederlande, Deutschland und im Viertelfinale gegen Spanien immer mehr an Selbstvertrauen gewonnen hat- ten. Doch dieses Mal hatte Dänemark das Nach- sehen im Elfmeterschießen, und die von Even Pellerud trainierten Norwegerinnen zogen ins Endspiel ein. Außergewöhnliches Turnier Doch wer von Frauen-Europameisterschaften redet, muss auch über Deutschland reden. Nach einer holprigen Gruppenphase realisierte das Team von Silvia Neid, dass für ein Weiterkom- men eher Kampf und Teamgeist denn Zauber- Sportsfile fußball gefragt waren. Auch wenn sie in ihren Spielen häufig eher reagierten als agierten und in der zweiten Halbzeit des Halbfinales im Mittel- UEFA • direct | 08.13 | 5
Workshop in Stockholm Förderung des FrauenfuSSballs Im Rahmen des Endspiels der Women’s EURO in Stockholm kamen vom 26. bis 28. Juli die UEFA-Mitgliedsverbände zu einem dreitägigen Workshop zusammen, um sich über ihre Erfahrungen bei der Entwicklung des Frauenfußballs auszutauschen. Karen Espelund, Vorsitzende der UEFA-Frauen gen auf das Wachstum des Frauenfußballs haben fußballkommission, erklärte: „Ziel war es, sich im kann. Jozef Kliment aus der Slowakei erklärte, Rahmen der EURO über Entwicklungsprojekte dass mehr Mädchen Fußball spielen, wenn die und die Aktivitäten der Nationalverbände auszu- Ligen starke regionale Strukturen aufweisen und tauschen. In erster Linie ging es zwar darum, die dadurch auch kostengünstiger sind. Den Mäd- Vorstellungen der UEFA zu erläutern, es sollten chen die Möglichkeit zu geben, in ihrer unmittel- sich jedoch alle Beteiligten aktiv einbringen und baren Nachbarschaft Fußball zu spielen, stellt möglichst zahlreich Rückmeldungen geben. Es eines der Hauptziele der UEFA dar. Den National- war definitiv ein gleichberechtigter Dialog.“ verbänden wurde zugesichert, dass sie auf die volle Unterstützung der UEFA zählen können, Fußballstrukturen um dieses Ziel zu erreichen. Der Workshop war in drei Teile zu je einem spezifischen Thema unterteilt, wobei der erste Führung der Wettbewerbe Tag unter dem Motto „Verbesserung der Fuß- Das Hauptthema des zweiten Tages lautete ballstrukturen“ stand. Dabei ging es vor allem „Wettbewerb bringt Entwicklung”. Vorreiter im um die Frage, wie junge Spielerinnen angewor- europäischen Frauenfußball ist Deutschland, das ben und gehalten werden können und wie Aktivitä im Hinblick auf den Ausbau der Klubs und Ligen ten an Schulen oder sonstige Breitenfußballver- neue Maßstäbe setzt. Natürlich kann nicht jeder anstaltungen einen dauerhaften Mehrwert für Verband sofort deutsche Standards erreichen, den organisierten Fußball bringen können. Als weshalb Vertreter aus Ländern wie Estland, der Prämisse galt beim Workshop, dass die Entwick- EJR Mazedonien und Schottland Ratschläge und lung der Klubs unerlässlich ist für ein nachhalti- Beispiele lieferten, die auch für Länder auf ande- ges Wachstum im Frauenfußball. Und der erste ren Entwicklungsstufen nützlich sind. Auf der Schritt liegt darin, junge Mädchen dazu zu brin- höchsten Ebene bleibt der internationale Spiel- gen, sich einem Klub anzuschließen. kalender ein heikles Thema. Wie damit umzuge- Rachel Pavlou (England), Øyvind Strøm (Nor- hen ist, wurde beim Workshop in Stockholm wegen), Sara Booth (Nordirland), Erden Or (Tür- ausführlich diskutiert. kei) und Zoran Mijović (Montenegro) präsentier- ten verschiedene Methoden, mit denen dieses Förderung des Fußballs Ziel erreicht werden kann. Eine ganz klare Bot- Thema des dritten und letzten Workshop- schaft war, dass es wichtig ist, nicht nur Spieler Tages war die „Förderung des Fußballs”. Hierbei Die Beteiligten äußerten sich sehr positiv über den innen, sondern auch freiwillige Helfer zu rekru- ging es darum, Ideen darüber auszutauschen, Workshop zur Entwick- tieren. Als weiteres Schlüsselelement wurde die wie der Frauenfußball von staatlicher Seite aus lung des Frauenfußballs. Ligastruktur genannt, die erhebliche Auswirkun- unterstützt werden kann. In diesem Zusammen- hang sprach zum Beispiel die ehemalige niederländische Sportministerin Clémence Ross darüber, Politiker zu ermutigen, den Frauen fußball langfristig in der Gesell- schaft zu verankern. Daran knüpfte eine Diskussion über die Überwindung kultu- reller Hindernisse an. So wird es in eini- gen Ländern nach wie vor nicht gern ge- sehen, dass Mädchen Fußball spielen. Daraufhin wurde auch die Bedeutung des Marketings mitsamt Themen wie Sponsoren, Marken und Werbekampag- nen diskutiert. Karen Espelund sagte am Ende des Workshops: „Ziel war es, von den Mit- gliedsverbänden selbst zu erfahren, was die UEFA zur Unterstützung ihrer Frauen- fußball-Entwicklungsprojekte leisten kann. Sportsfile Wir haben zahlreiche Rückmeldungen erhalten, was uns dabei helfen wird, den Frauenfußball weiter zu stärken.“ l 6 | UEFA • direct | 08.13
U17-Frauen-Europameisterschaft Erster Titel für Polen Die letzte in Nyon ausgetragene Endrunde der U17-Frauen-EM gewann Polen, das mit dem Finalsieg über Schweden seinen ersten Titel überhaupt errang. In Zukunft werden an der U17-EM- Endrunde acht Teams teilnehmen – ein Zeichen für den Erfolg und das Wachstum des Frauenfußballs. Die nächste Endrunde wird Ende No- vember / Anfang Dezember 2013 in England stattfinden. Wettbewerbsneulinge Mit Belgien, Polen und Schweden waren drei der vier teilnehmenden Teams zum ersten Mal bei einer U17-Endrunde vertreten. Alle drei Debü tanten starteten nach ihren Erfolgen in der Qua- lifikation mit großen Hoffnungen, während Spa- Sportsfile nien, Europameister von 2010 und 2011, nach dem dritten Titel schielte. Die vier Trainer – Joëlle Piron (Belgien), Zbig- niew Witkowski (Polen), Jorge Vilda (Spanien) Bei der letzten Ausgabe und Yvonne Ekroth (Schweden) – waren sich einig, einem spannenden Elfmeterschießen belohnt in Nyon hieß der Sieger dass das Ziel bei diesem Turnier nicht nur sein wurde. Die beeindruckende Nahikari García zum ersten Mal Polen. dürfe, Spiele zu gewinnen und Erfolge auf euro- brachte die Spanierinnen zwar in Führung, doch päischer Ebene zu feiern, sondern dass es für die Stina Blackstenius glich direkt im Anschluss wie- Juniorinnen auch darum gehen müsse, hilfreiche der aus. Jennifer Karlsson brachte Schweden in sportliche und persönliche Erfahrungen für die der Folge auf die Siegerstraße, doch dank Maddi Zukunft mitzunehmen. Torres spätem Kopfballtreffer ging die Partie ins Turnierbotschafter der diesjährigen Endrunde, Elfmeterschießen. In einer spannenden Entschei- die seit 2007/08 im Colovray-Stadion gegenüber dung vom Punkt setzten sich die Schwedinnen dem UEFA-Sitz in Nyon ausgetragen wurde, war durch, für die Torhüterin Emma Holmgren den in diesem Jahr die Schweizer Fußballlegende Sté- letzten Elfmeter versenkte. phane Chapuisat. Beim Turnier dabei waren außerdem der ehemalige französische National- Umkämpftes Endspiel torhüter Grégory Coupet sowie die beiden Im Spiel um Platz 3 waren die Spanierinnen Schweizer Nationalspielerinnen Martina Moser eine Nummer zu groß für die Belgierinnen. Nach und Caroline Abbé. Alle vier trafen das Publi- einem Eigentor von Laura Baetens sowie Treffern kum, schrieben fleißig Autogramme und sahen von Nahikari García und Teamführerin María Cal- bei speziellen Übungseinheiten für Mädchen dentey führten die Spanierinnen bereits zur und Jungen aus der Region zu. Halbzeit mit 3:0. Nach der Pause erhöhte Patricia Guijarro dann noch auf den Endstand von 4:0. Physisch starke Polinnen Das Endspiel war deutlich enger und umkämpf- Bei der diesjährigen Endrunde stand wieder ter. Ein einziges Tor, erzielt von Ewelina Kamczyk einmal die neue Generation junger Nachwuchs- in der 15. Minute, machte hier den Unterschied. spielerinnen im Rampenlicht. Im ersten Halbfinale Die gefährliche Pajor hätte mit etwas mehr Glück feierte Polen einen 3:1-Sieg über Belgien. Die bereits in der ersten Hälfte einen Hattrick erzie- Tore für die Polinnen erzielten Katarzyna Konat, len können, während die niemals aufgebenden Paulina Dudek und die begabte und dynamische Schwedinnen zwei mal den Stürmerin Ewa Pajor, die in ihrer Heimat „Lili Pfosten trafen. Doch letztlich Messi“ genannt wird, da ihr Spielstil dem des blieb es bei dem einen Treffer Ergebnisse Barcelona-Stars ähnelt. Als Tine De Caigny in der und die Polinnen konnten ih- Halbfinale ersten Hälfte per Kopf ausgeglichen hatte, war ren ersten europäischen Titel 25. Juni Belgien – Polen 1:3 bei den Belgierinnen Hoffnung aufgekeimt, feiern. Nyon musste sich 25. Juni Spanien – Schweden 2:2* doch letztlich setzten sich die physisch stärkeren indes von der wieder einmal * Schweden 5:4 nach Elfmeterschiessen Polinnen durch. erfolgreichen und spannen- Spiel um Platz 3 Das zweite Halbfinale endete mit einer Ent- den Frauen-U17-EM-Endrunde täuschung für Spanien und großer Freude bei verabschieden, welche die 28. Juni Belgien – Spanien 0:4 den entschlossenen Schwedinnen, welche die Qualität des Frauenfußballs Endspiel meiste Zeit des Spiels unter Druck gestanden einmal mehr unter Beweis 28. Juni Polen – Schweden 1:0 hatten, deren starke Defensivarbeit jedoch in stellte. l UEFA • direct | 08.13 | 7
U21-Europameisterschaft SPANISCHE FREUDE IN JERUSALEM Nur zwei der acht Teams, die 2011 in Dänemark um den Titel gespielt hatten, waren auch bei der U21-Europameisterschaft in Israel mit von der Partie: England und Titelverteidiger Spanien. Andererseits waren einige der tradi- Bei dem 15 Spiele umfassenden Turnier konnten tionell „großen Nummern“ wieder insgesamt 172 543 Zuschauer begrüßt werden, mit dabei. So gesellten sich zu Gast- was einen Schnitt von 11 503 Besuchern pro geber Israel und den erstmals seit Partie ergibt, wobei das Endspiel mit 29 320 Zu- ihrem dritten Platz 1998 wieder schauern den Höhepunkt darstellte. qualifizierten Norwegern die Teams Hinzu kam, dass die Auftritte des Gastgeber- von Deutschland, Italien, der Niederlande und teams die Erwartungen der einheimischen Fans Russland. Trotz der Stärke der anderen Teilneh- übertrafen. Die von Guy Luzon trainierten Israelis mer kam es doch recht überraschend, dass lagen in ihrer Auftaktpartie gegen Norwegen Deutschland bereits nach zwei Spielen ausge- 2:1 in Führung, bevor Harmeet Singh in der schieden war und England nach viereinhalb Nachspielzeit für die in Unterzahl spielenden Stunden Fußball ohne jeden Punkt und mit ei- Skandinavier ausglich. Im nächsten Spiel war es nem einzigen – per Elfmeter – erzielten Treffer dann das israelische Team, das einen Teil der Par- nach Hause fuhr. Rückblickend mag der Verlauf tie mit zehn Mann bestreiten musste, was zu ei- vorhersehbar gewesen sein – nichtsdestotrotz ner 0:4-Niederlage gegen Italien führte. Doch im war der Weg ins Finale von Jerusalem gepflastert letzten Spiel schlug die israelische U21 zurück mit Überraschungen. und verabschiedete sich mit einem 1:0-Sieg über England erhobenen Hauptes aus dem Turnier. Großer Zuschauerzuspruch Italien war nach einem 1:0-Sieg gegen England Zunächst einmal konnten sich jedoch alle teil- im ersten Spiel und dem erwähnten 4:0-Sieg nehmenden Teams freuen – über hervorragende über Israel bereits nach zwei Partien für die K.-o.- Spielbedingungen. So wurde einhellig der aus- Phase qualifiziert, ebenso wie die von Tor Ole gezeichnete Rasen an allen vier Spielorten (Jeru- Skullerud trainierten Norweger, die mit ihrem salem, Netanja, Petach Tikwa und Tel Aviv) gelobt. Konterfußball zu einem deutlichen 3:1-Sieg gegen Und auch die Veranstalter hatten Grund zur die punktlose Auswahl von Stuart Pearce kamen. Thiago Alcántara, der Freude, denn die Werbeaktivitäten des Israeli- Auch in der anderen Gruppe war nach zwei zum besten Spieler des Endspiels und des schen Fußballverbands hatten sich ausgezahlt: Spieltagen bereits alles entschieden: Spanien be- gesamten Turniers siegte sowohl Russland als auch Deutschland gewählt wurde, wird dank Treffern in der Schlussphase (82. bzw. 86. im Finale vom Italiener Minute) mit 1:0. Die von Cor Pot trainierten Nie- Fausto Rossi getackelt. derländer gaben in ihrem ersten Spiel gegen Deutschland eine 2:0-Führung preis, um die spannende Partie dann letztlich doch mit 3:2 für sich zu entscheiden. Danach besiegten sie Russ- land deutlich mit 5:1 und zogen so ins Halbfinale ein – allerdings als Gruppenzweite, da das letzte Spiel bei stark veränderten Aufstellungen mit ei- nem 3:0-Sieg für Spanien endete. Die Niederlän- der trafen somit auf Italien. Halbfinale Es sollte eine weitere packende Partie werden, die das Oranje-Team mit seinem flüssigen Kom- binationsspiel die meiste Zeit im Griff hatte. Tor- wart Jeroen Zoet musste erst nach einer halben Stunde zum ersten Mal eingreifen und Bonds- coach Louis van Gaal hatte berechtigten Grund zur Hoffnung, die jungen Niederländer, von de- nen ein Dutzend bereits A-Länderspiele bestrit- ten hat, beim Endspiel in Jerusalem live verfol- gen zu können. Doch elf Minuten vor Schluss zog Liverpool-Stürmer Fabio Borini am frisch ein- Getty Images gewechselten Mike van der Hoorn vorbei, über- wand Zoet mit einem Flachschuss und erzielte somit den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg der Italiener. 8 | UEFA • direct | 08.13
Das andere Halbfinale wurde von Spanien do- miniert, auch wenn die mutigen und engagier- ten Norweger alles gaben, um ein Wörtchen mitreden zu können. Wie sagte Spaniens Trainer Julen Lopetegui: „Sie griffen mit allem an und verteidigten mit allem, was sie hatten. Zu einem gewissen Zeitpunkt sah ich die Verlängerung auf uns zukommen.“ Dieser Zeitpunkt war, als Spa- nien spät 1:0 führte, ihr Torhüter David De Gea von Manchester United jedoch einige wichtige Paraden zeigen musste, um das Ergebnis zu hal- ten. Die Erlösung kam in der 87. Minute durch ein herrliches Tor des talentierten Isco. In der Nachspielzeit fügte Edeljoker Alvaro Morata noch einen dritten Treffer hinzu, sein vierter ins- gesamt, womit er sich auch zum besten Tor- schützen des Turniers kürte. Zum dritten Mal Sportsfile lautete die Finalpaarung bei der U21-EM also Italien gegen Spanien. Und natürlich waren sich auch im Endspiel der EURO 2012 diese beiden Länder begegnet. Spanien hatte vor dem Finale Vierter U21-Europa- in 25 Spielen kein einziges Mal verloren und da- nahezu identischer Spielzug damit, dass Barça- meistertitel für Spanien. bei 23 Siege gefeiert. Torhüter De Gea lief beim Außenverteidiger Martín Montoya von den Bei- Finale in Jerusalem zum 27. Mal für die spani- nen geholt wurde, und diesmal war es Isco, der sche U21 auf und egalisierte damit den Rekord den Strafstoß souverän einnetzte. von Santi Denia, der als Co-Trainer von Julen Das war’s, mögen viele gedacht haben. Aber Lopetegui fungierte. Aber auch die Italiener gin- Devis Mangia und sein Team waren noch nicht gen mit einer beachtlichen Statistik in die Partie, bereit, das Handtuch zu werfen. In der Schluss- schließlich ist die Squadra Azzurra mit fünf Titeln phase dieser temporeichen und technisch hoch- das erfolgreichste Land in diesem Wettbewerb, stehenden Partie gelang Borini noch das 2:4, gefolgt von den Spaniern mit drei Titeln. doch mehr war für die Italiener nicht drin. Julen Lopetegui führte sein Team so zum vierten U21- Finale mit Spektakel Titel für Spanien. Gleichzeitig ist Spanien erst Diejenigen, die für das Finale der EURO 2012 das vierte Land, das diesen Titel erfolgreich ver- eine torarme Partie vorausgesagt hatten, hätten teidigt. dies wohl auch für dieses Endspiel getan. Spanien Das Sechs-Tore-Spektakel in Jerusalem schraub hatte auf dem Weg ins Finale keinen einzigen te das Torkonto für das gesamte Turnier auf 45 Gegentreffer zugelassen, Italien einen, den aller- Treffer, was drei Tore pro Begegnung bedeutet, dings auch nur per Elfmeter. Deshalb war es und stellte das perfekte Ende für die größte Fuß- durchaus überraschend, als es im Teddy-Stadion ballveranstaltung dar, die je in Israel stattgefun- von Jerusalem bereits nach zehn Minuten 1:1 den hat. l stand. Real-Madrid-Stürmer Morata, der erst zum zweiten Mal in der Startformation stand, flankte von links zur Mitte, wo der spanische Kapi Ergebnisse tän Thiago Alcántara aus kurzer Distanz einköp- Gruppe A fen konnte. Nach einem langen Ball von Innen- 5. Juni Israel – Norwegen 2:2 verteidiger Matteo Bianchetti kam Stürmer Ciro 5. Juni England – Italien 0:1 Immobile hinter die spanische Abwehr und 8. Juni England – Norwegen 1:3 konnte mit einem Heber über De Gea für Italien 8. Juni Italien – Israel 4:0 ausgleichen. Spaniens Torwart wurde dann in 11. Juni Israel – England 1:0 den folgenden Minuten zu einigen reflexartigen 11. Juni Norwegen – Italien 1:1 Paraden gezwungen, da die Italiener die Anfäl- Gruppe B ligkeit der spanischen Hintermannschaft bei lan- 6. Juni Spanien – Russland 1:0 gen hohen Bällen erkannt hatten. Zu diesem 6. Juni Niederlande – Deutschland 3:2 Zeitpunkt hätte das Spiel auch einen anderen 9. Juni Niederlande – Russland 5:1 Verlauf nehmen können, doch die Spanier fan- 9. Juni Deutschland – Spanien 0:1 12. Juni Spanien – Niederlande 3:0 den den Weg auf die Siegerstraße dank des 12. Juni Russland – Deutschland 1:2 zweiten Treffers von Thiago nach einer Flanke von Mittelfeldspieler Koke und einem weiteren Halbfinale Tor wenige Minuten später. Auch dieses ging auf 15. Juni Spanien – Norwegen 3:0 das Konto des spanischen Kapitäns, der nach ei- 15. Juni Italien – Niederlande 1:0 nem Foul an Christian Tello vom FC Barcelona Endspiel den fälligen Elfmeter verwandelte und somit ei- 18. Juni Italien – Spanien 2:4 nen Hattrick erzielte. Nach der Pause endete ein UEFA • direct | 08.13 | 9
U19-Europameisterschaft Ein groSSer Erfolg für Ergebnisse den serbischen FuSSball Gruppe A 20. Juli Litauen – Niederlande 2:3 20. Juli Spanien – Portugal 1:0 Serbien gewinnt bei der Endrunde der U19-Europa- 23. Juli Niederlande – Portugal 1:4 meisterschaft am 1. August in Litauen nach einem 23. Juli Litauen – Spanien 0:2 umkämpften 1:0-Finalsieg gegen Frankreich den lang 26. Juli Portugal – Litauen 4:2 26. Juli Niederlande – Spanien 2:3 ersehnten ersten europäischen Titel. Gruppe B 20. Juli Serbien – Türkei 2:1 An der ersten Endrunde in Litauen 20. Juli Georgien – Frankreich 0:0 nahmen acht Teams teil. Neben den 23. Juli Serbien – Georgien 1:0 Gastgebern waren dies Frankreich, 23. Juli Türkei – Frankreich 1:2 Georgien, die Niederlande, Portugal, 26. Juli Frankreich – Serbien 1:1 Spanien, Serbien und die Türkei. Die 26. Juli Türkei – Georgien 4:2 Partien wurden an drei Spielorten aus Halbfinale getragen. In Kaunas und in Alytus fanden jeweils 29. Juli Serbien – Portugal 2:2* vier Gruppenspiele und ein Halbfinale statt, in Mari * Serbien gewinnt 3:2 n.E. jampole wurden vier Gruppenspiele und das Finale 29. Juli Spanien – Frankreich 1:2** gespielt. ** nach Verlängerung Sechs der acht Teams hatten bereits zuvor an Endspiel U19-Endrunden teilgenommen, Georgien und Li- 1. August Frankreich – Serbien 0:1 tauen waren zum allerersten Mal dabei. Spanien zog mit einer beeindruckenden Statistik in die End- runde ein, hat es doch seit 2002 sechsmal den Elfmeterschießen ins Endspiel ein. Im spannenden U19-Titel gewinnen können. Frankreich wiederum Halbfinale von Kaunas lag Frankreich zunächst ge- wollte nach den Siegen 2005 und 2010 seinen gen Spanien zurück, die „Bleus“ kamen jedoch dritten Titel holen. zurück und gewannen am Ende mit 2:1. Sechs Schiedsrichter, acht Schiedsrichterassis- Das Finale in Marijampole war eine enge, um- tenten und zwei vierte Offizielle aus dem Gastge- kämpfte Angelegenheit. Andrija Luković erzielte in berland waren für die Endrunde ausgewählt wor- der 57. Minute den entscheidenden Treffer, der den und konnten so wertvolle Erfahrung für ihre Serbien den ersten Titel einbrachte. „Das ist defini- weitere Karriere sammeln. Die acht Teams wurden tiv der größte Erfolg der serbischen Fußballge- im Vorfeld des Turniers im Rahmen des Sensibilisie- schichte”, sagte Serbiens Trainer Ljubinko Drulović. rungsprogramms der UEFA über die Gefahren von Doping und Spielmanipulationen aufgeklärt. Hohe Zuschauerzahlen Die Gesamtzuschauerzahl bei der Endrunde Spannende Halbfinalspiele überstieg die Erwartungen der Gastgeber. Diese In Gruppe A setzten sich Spanien und Portugal hatten die Zahl von 50 000 als Ziel ausgegeben, durch, in Gruppe B qualifizierten sich Serbien und doch letztlich lockten die 15 Partien sogar 56 169 Frankreich fürs Halbfinale. Das Halbfinale in Alytus Zuschauer an, was einen Durchschnitt von 3 745 Die serbischen zwischen Serbien und Portugal wurde erst im Elf- pro Spiel ergibt. Besonders viele und lautstarke Zu- Nachwuchsspieler feiern ihren meterschießen entschieden, nachdem es nach der schauer kamen zu den Spielen des Heimteams: geschichtsträchtigen Verlängerung 2:2 gestanden hatte. Die Serben be- 8 900 gegen Spanien, 8 075 gegen Portugal und Erfolg. hielten die Nerven und zogen dank eines 3:2 im 7 436 gegen die Niederlande. Das Endspiel in Mari jampole wurde von 6 211 Zuschauern, die Halbfinal partien Spanien-Frankreich und Serbien-Portugal von 4 436 bzw. 3 280 Zuschauern verfolgt. Litauen bekam von den teilnehmenden Teams viel Lob für die Organisation der U19-EM-Endrunde. Turnierdirektor Mindaugas Verbickas sagte: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ablauf des Turniers. Es sind sehr viele Zuschauer in die Stadien gekommen, und die Teams zeigten starke Leistungen auf dem Platz. Es war ein historisches Turnier für uns, denn wir haben zum ersten Mal überhaupt ein Fußball- turnier dieser Größenordnung ausgerichtet. Ich bin überzeugt, dass dieses Turnier ein Meilenstein in der Entwicklung des Fußballs in Litauen sein wird. Mein Wunsch ist, dass es noch mehr Kinder dazu Sportsfile motiviert hat, aktiv Fußball zu spielen und dass in Zukunft auch die Zuschauerzahlen in den litaui- schen Spielklassen ansteigen werden.“ l 10 | UEFA • direct | 08.13
UEFA-Regionen-Pokal DAS EWIGE DUELL ITALIEN - SPANIEN Im Endspiel des UEFA-Regionen- Pokals behalten jedoch für einmal die Italiener die Oberhand. Geschichte wiederholt sich – manchmal sogar mehrmals. Am 29. Juni 2013 be- siegte das Amateurteam der italieni- Sportsfile schen Region Venetien die für Spanien angetretene Selecció Catalana nach tor- losen 120 Minuten im Elfmeterschießen. Das Endspiel des Regionen-Pokals fand nur zwei Tage Ausgelassener Jubel nach dem Halbfinale zwischen den beiden Ländern nach Hause. Am letzten Spieltag machten sie es den bei der Auswahl beim FIFA-Konföderationen-Pokal, das ebenfalls im Katalanen sehr schwer, doch diese konnten das Spiel aus Venetien nach dem Sieg im Endspiel. Elfmeterschießen entschieden wurde, sowie elf Tage letztlich mit 1:0 für sich entscheiden. Dies war eine nach dem EM-Finale zwischen den U21-Teams der überaus schlechte Nachricht für Isloch, das gegen beiden Länder in Jerusalem statt. Yugoiztochen zwar ebenfalls mit 1:0 gewann, sich da- Statistikliebhaber würden vermutlich noch zurück- durch aber nur noch Platz 3 sichern konnte. Das fuß- verweisen auf das Endspiel der EURO 2012 in Kiew ballerische Niveau war in beiden Gruppen sehr hoch. und das Viertelfinale der EURO 2008, das ebenfalls mit 0:0 und Elfmeterschießen endete. Stets hatten Ausgeglichener Wettbewerb die Iberer die Oberhand behalten, doch im Regionen- Das Endspiel in Abano Terme spiegelte den Geist Pokal sollte sich das Blatt wenden. Als der Kapitän der des Wettbewerbs und die geringen Unterschiede italienischen Gastgeber, Paolo Gagno, den entschei- zwischen den teilnehmenden Teams aufs Beste wi- denden Elfmeter versenkte, wurde ein neues Kapitel der. Die katalanische Auswahl unter Leitung von Toni in dieser Geschichte geschrieben. Die Region Vene- Almendros hatte den besseren Start und Oscar Muñoz tien gewann somit auf eigenem Boden den 8. UEFA- und Guillem Cornellà waren nah dran an der Füh- Regionen-Pokal, so wie sie bereits die erste Ausgabe rung. Doch das Heimteam von Fabrizio Toniutto fand dieses UEFA-Wettbewerbs für regionale Amateur- zurück in eine Partie, in der beide Teams Schwierig- teams im Jahr 1999 für sich entschieden hatte. keiten bekundeten, ihre Angriffsbemühungen in Tor- chancen umzumünzen. Schließlich musste die Ent- Hohes Niveau scheidung im Elfmeterschießen fallen. Nachdem der Die Endrunde des Wettbewerbs fand in vier Städten katalanische Kapitän seinen Elfmeter verschossen in Venetien statt. Die Gastgeber starteten in Abano hatte, war es dann sein italienischer Kollege, der den Terme mit einem klaren 4:1-Sieg gegen die Region entscheidenden Treffer setzte. Stürmer Francesco Ost-Nordirland. Danach besiegten sie in Bagnoli di Gasparato kommentierte den Erfolg seines Teams Sopra das aserbeidschanische Team aus Karaschal wie folgt: „Am Montag geht es zurück zur Arbeit, mit 1:0 und sicherten sich schließlich den Platz im aber mit einem großen Lächeln im Gesicht. Der größte Endspiel mit einem 1:0-Sieg gegen die Ungarn von Moment in meinem Leben war die Geburt meines Keleti Régio. Bei beiden Spielen ging der Siegtreffer Kindes… aber jetzt ist dies noch dazugekommen.“ l auf das Konto von Franco Ballarini. Obwohl er für das Endspiel gesperrt war, wurde der 26-jährige Steuer- Gruppe A beamte mit vier Treffern bester Torschütze des Tur- niers. Außerdem trennten sich die Ungarn und die 22.6. Venetien – Region Ost-Nordirland 4:1 22.6. Karaschal – Keleti Régio 0:2 Nordiren in Piove di Sacco 2:2 unentschieden und 24.6. Venetien – Karaschal 1:0 besiegten beide Karaschal. Letztlich standen in dieser 24.6. Region Ost-Nordirland – Keleti Régio 2:2 Gruppe 20 Tore zu Buche, deutlich mehr als in der 27.6. Keleti Régio – Venetien 0:1 Gruppe B, in der in sechs Spielen lediglich neun Tore 27.6. Region Ost-Nordirland – Karaschal 5:2 fielen. Dabei war das 2:2 in Este zwischen der Selecció Gruppe B Catalana und der vom Industriellen Teodor Stepanow 22.6. Isloch – Selecció Catalana 0:2 unterstützten Region Yugoiztochen aus Bulgarien das 22.6. Olimp Moskau – Region Yugoiztochen 0:0 einzige Spiel, in dem beide Teams Treffer erzielten. 24.6. Isloch – Olimp Moskau 1:0 Dieses Unentschieden am zweiten Spieltag machte 24.6. Selecció Catalana – Region Yugoiztochen 2:2 diese Gruppe überaus spannend. Die Katalanen hat- 27.6. Region Yugoiztochen – Isloch 0:1 ten zuvor Isloch aus Belarus 2:0 geschlagen, doch 27.6. Selecció Catalana – Olimp Moskau 1:0 diese siegten dank eines Tores in der 89. Minute mit Endspiel 1:0 gegen Olimp Moskau. Die Russen wussten in der 29.6. Venetien – Selecció Catalana 0:0* Defensive und auch im Spielaufbau durchaus zu * Venetien 5:4 nach Elfmeterschießen überzeugen, fuhren allerdings ohne jeden Treffer UEFA • direct | 08.13 | 11
UEFA Champions League AUSSCHÜTTUNG AN TEILNEHMENDE KLUBS Die Saison 2012/13 stand in finanzieller Hinsicht im Zeichen eines neuen Drei- jahreszyklus für die kommerzielle Verwer- tung des Wettbewerbs. Der neue Zyklus brachte gestiegene Einnahmen mit sich, die so hoch ausfielen, dass an die 32 an der Gruppenphase der UEFA Champions League teilnehmenden Vereine insgesamt 900 Millionen Euro ausgeschüttet werden Empics konnten. In der Vorsaison waren es 790 Mio. Euro gewesen. I Gruppenphase I K.-o.-Phase I Klub Startprämie Leistungs- Marktpool Achtelfinale Viertelfinale Halbfinale Endspiel Total EUR prämie Gruppe A Dynamo Kiew 8 600 000 2 000 000 884 000 11 484 000 Dinamo Zagreb 8 600 000 500 000 1 400 000 10 500 000 FC Porto 8 600 000 4 500 000 3 163 000 3 500 000 19 763 000 Paris Saint-Germain 8 600 000 5 000 000 23 690 000 3 500 000 3 900 000 44 690 000 Gruppe B FC Schalke 04 8 600 000 4 500 000 11 380 000 3 500 000 27 980 000 HSC Montpellier 8 600 000 1 000 000 22 752 000 32 352 000 FC Arsenal 8 600 000 3 500 000 15 823 000 3 500 000 31 423 000 Olympiakos Piräus 8 600 000 3 000 000 11 646 000 23 246 000 Gruppe C RSC Anderlecht 8 600 000 2 000 000 3 206 000 13 806 000 FC Málaga 8 600 000 4 500 000 11 607 000 3 500 000 3 900 000 32 107 000 Zenit St. Petersburg 8 600 000 2 500 000 6 074 000 17 174 000 AC Mailand 8 600 000 3 000 000 36 257 000 3 500 000 51 357 000 Gruppe D Manchester City 8 600 000 1 500 000 18 677 000 28 777 000 Borussia Dortmund 8 600 000 5 000 000 21 761 000 3 500 000 3 900 000 4 900 000 6 500 000 54 161 000 Ajax Amsterdam 8 600 000 1 500 000 9 798 000 19 898 000 Real Madrid 8 600 000 4 000 000 23 541 000 3 500 000 3 900 000 4 900 000 48 441 000 Gruppe E Juventus Turin 8 600 000 4 500 000 44 815 000 3 500 000 3 900 000 65 315 000 Schachtar Donezk 8 600 000 3 500 000 1 387 000 3 500 000 16 987 000 FC Nordsjaelland 8 600 000 500 000 11 302 000 20 402 000 FC Chelsea 8 600 000 3 500 000 18 677 000 30 777 000 Gruppe F FC Valencia 8 600 000 4 500 000 13 405 000 3 500 000 30 005 000 OSC Lille 8 600 000 1 000 000 12 447 000 22 047 000 BATE Borissow 8 600 000 2 000 000 290 000 10 890 000 FC Bayern München 8 600 000 4 500 000 19 146 000 3 500 000 3 900 000 4 900 000 10 500 000 55 046 000 Gruppe G Benfica Lissabon 8 600 000 3 000 000 2 284 000 13 884 000 FC Barcelona 8 600 000 4 500 000 20 108 000 3 500 000 3 900 000 4 900 000 45 508 000 Spartak Moskau 8 600 000 1 000 000 4 490 000 14 090 000 Celtic Glasgow 8 600 000 3 500 000 8 070 000 3 500 000 23 670 000 Gruppe H CFR Cluj 8 600 000 3 500 000 5 202 000 17 302 000 Manchester United 8 600 000 4 000 000 19 455 000 3 500 000 35 555 000 Galatasaray Istanbul 8 600 000 3 500 000 5 282 000 3 500 000 3 900 000 24 782 000 SC Braga 8 600 000 1 000 000 1 581 000 11 181 000 TOTAL AUSSCHÜTTUNG 275 200 000 96 000 000 409 600 000 56 000 000 31 200 000 19 600 000 17 000 000 904 600 000 12 | UEFA • direct | 08.13
Der Einnahmenverteilungsschlüssel blieb im EUR l 1 Mio. für jeden Sieg in der Gruppen- Vergleich zum letzten Zyklus unverändert. Dies phase sowie EUR 500 000 für jedes Unent- bedeutet, dass sich die an die Klubs überwiese- schieden, d.h. maximal EUR 6 Mio.; nen Beträge zum einen aus festen Leistungsprä- EUR 3,5 Mio. für die Teilnahme am Achtel- l mien und zum anderen aus dem Wert der kom- finale; merziellen Rechte für ihren jeweiligen nationalen Markt (dem sogenannten „Marktpool“) zusam- EUR 3,9 Mio. für die Viertelfinalqualifikation; l mensetzten. EUR 4,9 Mio. für alle Halbfinalisten; l Den größten Anteil verzeichnete Juventus Turin EUR 6,5 Mio. für den unterlegenen Finalisten; l mit 65,32 Mio. Euro, obwohl die „Alte Dame“ EUR 10,5 Mio. für den Wettbewerbssieger. l im Viertelfinale ausschied. Diese Summe erklärt sich durch den hohen Marktanteil des Vereins Bei Siegen in sämtlichen Begegnungen hätte aus dem Piemont (vgl. Spalte „Marktpool“ in der ein Verein folglich insgesamt 37,4 Mio. Euro an Tabelle links); die Beträge aus dem Marktpool Leistungsprämien gewinnen können. Dieser Maxi werden jeweils unter den teilnehmenden Verei- malsumme am nächsten kam logischerweise nen eines Nationalverbands aufgeteilt und sind Bayern München mit 35,9 Mio. Euro. in diesem Fall so hoch, weil mit Juventus und Die Einnahmen aus dem Eintrittskartenverkauf dem AC Mailand lediglich zwei italienische Ver- durften die Klubs vollständig für sich behalten. eine mit von der Partie waren. Die Differenz zwi- schen den an die beiden Klubs ausgeschütteten ■ Als Zeichen der Solidarität wurden 40 Mio. Beträgen ergibt sich wiederum aus der Platzie- Euro aus den Champions-League-Einnahmen der rung in der Serie A 2011/12 und der Anzahl der UEFA Europa League zugewiesen, um die Aus- in der UEFA Champions League 2012/13 bestrit- schüttungen an die Teilnehmer dieses Wettbe- tenen Spiele (zwei mehr für Juventus). werbs zu erhöhen. Schließlich wurden Solidaritätszahlungen an Feste Beträge alle nationalen Meistervereine (EUR 200 000 pro Die festen Beträge wurden wie folgt festge- Klub) sowie an alle anderen Klubs geleistet, die legt: in der Qualifikation der beiden UEFA-Klubwett- l EUR 8,6 Mio. für jeden Klub, der die sechs bewerbe ausgeschieden sind. Die genauen Zahlen Partien der Gruppenphase bestritt; finden sich in Ausgabe Nr. 124 von UEFA∙direct. l Sportsfile UEFA • direct | 08.13 | 13
UEFA Europa League ÜBER 200 MILLIONEN EURO FÜR DIE TEILNEHMER Wie in der Champions League begann 2012 auch in der UEFA Europa League ein neuer kommerzieller Dreijahreszyklus. Dank einer Quersubventionierung aus der Champions League in Höhe von 40 Mio. Euro überstieg die Summe der an die Vereine ausgeschütteten Gelder die 200-Millionen-Grenze. Die Anteile der ab der Gruppenpha- l Prämie von EUR 200 000 für alle Sechzehntel- se am Wettbewerb teilnehmenden finalisten; Klubs beruhen wie in der Champi- EUR 350 000 für die Achtelfinalisten; l ons League auf zwei Pfeilern und EUR 450 000 für das Erreichen des Viertelfinales; l setzen sich aus festen Beträgen (60 % der Gesamtsumme) sowie EUR 1 Mio. für die Halbfinalqualifikation; l dem kommerziellen Wert des nationalen Mark- EUR 2,5 Mio. für den unterlegenen Finalisten l tes (40 %) zusammen. Benfica; EUR 5 Mio. für Wettbewerbssieger Chelsea. l Folgende feste Beträge wurden ausgeschüttet: EUR 1,3 Mio. für die Teilnahme an der Grup- l Der im Rahmen der festen Prämien erreichbare penphase; Höchstbetrag belief sich auf 9,9 Mio. Euro. Mit l EUR 200 000 pro gewonnenes Gruppenspiel, 7 Mio. Euro kam der FC Chelsea diesem Betrag EUR 100 000 für jedes Unentschieden – Olym- am nächsten – dies trotz der Tatsache, dass die pique Lyon erspielte mit fünf Siegen und einem Londoner als Gruppendritte der Champions Unentschieden den höchsten Betrag (EUR 1,1 League erst ab der K.-o.-Phase am Wettbewerb Mio.); teilnahmen und somit die Gruppenspiele nicht absolvierten. l Bonus von EUR 400 000 für die Gruppensie- Unter Einschluss des Marktpools war die ab- ger und von EUR 200 000 für die Zweitplat- gelaufene Europa League für Fenerbahçe Istan- zierten; bul am lukrativsten; der türkische Verein kam auf eine Summe von über 11 Mio. Euro und übertraf damit mehrere Champions-League-Teilnehmer. Beim Marktpool gestaltet sich der Verteilungs- schlüssel ein wenig komplizierter als in der Königs klasse, da in der Europa League die zentrale Ver- marktung der kommerziellen Rechte erst in der K.-o.-Phase beginnt; in der Gruppenphase wer- den einzig die Medienrechte zentral vermarktet. Bei der Festlegung der Beiträge aus dem Marktpool wurde zunächst die Gesamtsumme (EUR 83,5 Mio.) in zwei gleiche Hälften aufge- teilt. Die erste Hälfte wurde in so viele Anteile aufgeteilt, wie Nationalverbände in der Gruppen phase vertreten waren, d.h. 25. Bei den 15 Ver- bänden mit mehr als einem Vertreter wurden diese Anteile, deren Höhe sich aus dem Wert des nationalen Marktes ergab, nach einem Vertei- lungsschlüssel aufgeteilt, der den Pokalsieger bevorteilt. Die zweite Hälfte der 83,5 Mio. Euro wurden entsprechend der Anzahl Wettbewerbsphasen ab den Gruppenspielen in sechs Tranchen aufge- teilt, in aufsteigender Größe vom Endspiel (1,67 Mio.) bis zur Gruppenphase (16,7 Mio.). An- schließend wurden die einzelnen Tranchen in so viele Anteile aufgeteilt, wie in der entsprechen- den Wettbewerbsphase Verbände vertreten wa- ren. Bei Nationalverbänden mit mehr als einem Verein wurden die Beträge jeweils zu gleichen Teilen aufgeteilt. Getty Images Die Einnahmen aus dem Eintrittskartenver- kauf sowie die Anteile der Finalisten am Karten- verkauf für das Endspiel sind in den in der Tabelle rechts aufgeführten Beträgen nicht enthalten. l 14 | UEFA • direct | 08.13
I Gruppenphase I K.-o.-Phase I Klub Startprämie Leistungs- Bonus für Marktpool Sechzehntel- Achtelfinale Viertelfinale Halbfinale Endspiel Total EUR Gruppenphase prämie K.-o.-Phase finale Gruppe A Anschi Machatschkala 1 300 000 700 000 200 000 2 139 010 200 000 350 000 4 889 010 Young Boys Bern 1 300 000 700 000 212 164 2 212 164 FC Liverpool 1 300 000 700 000 400 000 2 433 719 200 000 5 033 719 Udinese Calcio 1 300 000 300 000 2 408 947 4 008 947 Gruppe B Académica de Coimbra 1 300 000 400 000 528 204 2 228 204 Hapoel Tel Aviv 1 300 000 300 000 77 131 1 677 131 Atlético Madrid 1 300 000 800 000 200 000 2 917 273 200 000 5 417 273 Viktoria Pilsen 1 300 000 900 000 400 000 171 565 200 000 350 000 3 321 565 Gruppe C Olympique Marseille 1 300 000 400 000 2 085 242 3 785 242 AEL Limassol 1 300 000 300 000 253 524 1 853 524 Borussia Mönchengladbach 1 300 000 800 000 200 000 2 043 401 200 000 4 543 401 Fenerbahçe Istanbul 1 300 000 900 000 400 000 6 581 270 200 000 350 000 450 000 1 000 000 11 181 270 Gruppe D Club Brügge 1 300 000 300 000 429 773 2 029 773 Marítimo Funchal 1 300 000 500 000 320 204 2 120 204 Newcastle United 1 300 000 700 000 200 000 2 102 106 200 000 350 000 450 000 5 302 106 Girondins Bordeaux 1 300 000 900 000 400 000 3 751 704 200 000 350 000 6 901 704 Gruppe E Molde FK 1 300 000 400 000 751 983 2 451 983 VfB Stuttgart 1 300 000 600 000 200 000 3 040 187 200 000 350 000 5 690 187 Steaua Bukarest 1 300 000 800 000 400 000 1 316 707 200 000 350 000 4 366 707 FC Kopenhagen 1 300 000 600 000 1 286 802 3 186 802 Gruppe F AIK Solna 1 300 000 300 000 256 245 1 856 245 Dnipro Dnipropetrowsk 1 300 000 1 000 000 400 000 440 383 200 000 3 340 383 PSV Eindhoven 1 300 000 500 000 1 485 670 3 285 670 SSC Neapel 1 300 000 600 000 200 000 4 598 534 200 000 6 898 534 Gruppe G FC Basel 1 300 000 700 000 200 000 768 490 200 000 350 000 450 000 1 000 000 4 968 490 KRC Genk 1 300 000 900 000 400 000 563 622 200 000 3 363 622 FC Videoton 1 300 000 400 000 170 695 1 870 695 Sporting Lissabon 1 300 000 400 000 320 204 2 020 204 Gruppe H Neftçi Baku 1 300 000 300 000 90 902 1 690 902 Inter Mailand 1 300 000 800 000 200 000 3 784 851 200 000 350 000 6 634 851 Rubin Kasan 1 300 000 1 000 000 400 000 3 913 381 200 000 350 000 450 000 7 613 381 Partizan Belgrad 1 300 000 300 000 323 209 1 923 209 Gruppe I Hapoel Kirjat Schmona 1 300 000 200 000 50 131 1 550 131 Olympique Lyon 1 300 000 1 100 000 400 000 4 038 242 200 000 7 038 242 Sparta Prag 1 300 000 700 000 200 000 137 827 200 000 2 537 827 Athletic Bilbao 1 300 000 400 000 1 505 901 3 205 901 Gruppe J Lazio Rom 1 300 000 900 000 400 000 5 960 976 200 000 350 000 450 000 9 560 976 NK Maribor 1 300 000 300 000 82 829 1 682 829 Panathinaikos Athen 1 300 000 400 000 2 084 735 3 784 735 Tottenham Hotspur 1 300 000 800 000 200 000 2 102 106 200 000 350 000 450 000 5 402 106 Gruppe K Metalist Charkiw 1 300 000 900 000 400 000 440 383 200 000 3 240 383 Rapid Wien 1 300 000 200 000 380 786 1 880 786 Rosenborg Trondheim 1 300 000 400 000 751 983 2 451 983 Bayer 04 Leverkusen 1 300 000 900 000 200 000 2 043 401 200 000 4 643 401 Gruppe L Hannover 96 1 300 000 900 000 400 000 2 043 401 200 000 4 843 401 Levante UD 1 300 000 800 000 200 000 2 709 721 200 000 350 000 5 559 721 Helsingborgs IF 1 300 000 300 000 396 245 1 996 245 Twente Enschede 1 300 000 400 000 961 670 2661 670 Klubs aus der UEFA Champions League Ajax Amsterdam 381 214 200 000 581 214 BATE Borissow 5 648 200 000 205 648 CFR Cluj 84 149 200 000 284 149 Benfica Lissabon 1 270 144 200 000 350 000 450 000 1 000 000 2 500 000 5 770 144 Olympiakos Piräus 324 738 200 000 524 738 Zenit St. Petersburg 430 374 200 000 350 000 980 374 Dynamo Kiew 41 416 200 000 241 416 FC Chelsea 3 704 878 200 000 350 000 450 000 1 000 000 5 000 000 10 704 878 TOTAL AUSSCHÜTTUNG 62 400 000 28 800 000 7 200 000 83 500 000 6 400 000 5 600 000 3 600 000 4 000 000 7 500 000 209 000 000 UEFA • direct | 08.13 | 15
Solidaritätszahlungen FÜR DIE Ausschüttung an in der Gruppenphase vertretene Verbände NACHWUCHSFÖRDERUNG Saison 2012/13 Playoffs Total EUR Italien 13 023 739 145 000 13 168 739 Von den Einnahmen der UEFA Champions League England 11 667 912 11 667 912 können auch die Erstligaklubs profitieren, die nicht Spanien 11 029 876 145 000 11 174 876 Frankreich 9 460 240 145 000 9 605 240 am Wettbewerb teilnehmen. Sie erhalten über Deutschland 8 399 675 145 000 8 544 675 80 Millionen Euro für ihre Juniorenförderung. Griechenland 1 870 837 145 000 2 015 837 Dänemark 1 815 687 145 000 1 960 687 Russland 1 696 904 145 000 1 841 904 Die Ausschüttung der Geldbe- schüttete Mindestbetrag beläuft Niederlande 1 573 879 1 573 879 träge erfolgt über die entspre- sich auf 570 000 Euro, 20 000 Euro Schottland 1 296 435 145 000 1 441 435 chende Liga bzw. den Nationalver- mehr als letztes Jahr. Portugal 1 129 290 145 000 1 274 290 Türkei 848 452 145 000 993 452 band, falls es keine anerkannte In der zweiten Kategorie befin- Rumänien 835 725 145 000 980 725 Liga gibt. Alle UEFA-Mitgliedsver- den sich die verbleibenden 36 Nati- Belarus 570 000 145 000 715 000 bände können davon profitieren onalverbände. Hier entspricht der Belgien 570 000 145 000 715 000 (für die letzte Saison sind dies 53, Mindestbetrag von 280 000 Euro im Kroatien 570 000 145 000 715 000 da Gibraltar noch nicht UEFA-Mit- Vergleich zum Vorjahr ebenfalls Ukraine 570 000 145 000 715 000 glied war), allerdings nicht die 20 000 Euro mehr. TOTAL 66 928 651 2 175 000 69 103 651 Klubs, die an den Playoffs oder der In beiden Kategorien wird ein Zu- Gruppenphase der UEFA Cham satzbetrag bereitgestellt für die ins- pions League teilgenommen ha- gesamt 20 Verbände, bei denen ei- ben, da diese ihren Anteil direkt ner oder mehrere Klubs an den Play- Ausschüttung an nicht in der erhalten. Die Höhe der Beträge offs teilgenommen haben. Gruppenphase vertretene Verbände variiert und hängt vom Wert des Grundsätzlich werden die Beträge nationalen TV-Marktes des jeweili- gleichmäßig unter den betroffenen Saison 2012/13 Playoffs Total EUR gen Nationalverbands ab. Klubs einer Liga bzw. eines Verbands Schweden 366 860 145 000 511 860 verteilt; da das Geld zur Nach- Norwegen 500 790 500 790 Die Verbände werden zwei Ka- wuchsförderung eingesetzt werden Schweiz 306 850 145 000 451 850 tegorien zugeteilt: muss, ist es allerdings unerlässlich, Zypern 303 050 145 000 448 050 dass die entsprechenden Klubs über Israel 302 320 145 000 447 320 l Verbände mit einem oder meh- ein Juniorenausbildungsprogramm Slowenien 289 010 145 000 434 010 Polen 430 980 430 980 reren Vertretern in der Grup- verfügen, das den Kriterien des na- Republik Irland 317 340 317 340 penphase der UEFA Champions tionalen, von der UEFA genehmig- Österreich 314 090 314 090 League 2012/13; ten Klublizenzierungshandbuchs ent Ungarn 313 650 313 650 spricht. Jegliche Abweichung bedarf Serbien 312 630 312 630 l Verbände ohne Vertreter in der der Einwilligung seitens der UEFA, Tschechische Republik 303 950 303 950 Gruppenphase. welcher die Verbände / Ligen einen Bulgarien 301 100 301 100 detaillierten Bericht über die getä- Bosnien-Herzegowina 291 120 291 120 Die erste Kategorie umfasst 17 tigten Überweisungen vorlegen müs- Finnland 290 670 290 670 Nationalverbände und der ausge- sen. l Malta 289 250 289 250 Albanien 287 960 287 960 Montenegro 284 720 284 720 EJR Mazedonien 284 300 284 300 Aserbeidschan 284 060 284 060 Island 283 250 283 250 Litauen 283 250 283 250 Georgien 283 120 283 120 Kasachstan 282 980 282 980 Lettland 280 810 280 810 Slowakei 280 540 280 540 Armenien 280 530 280 530 Estland 280 410 280 410 Moldawien 280 410 280 410 Andorra 280 000 280 000 Färöer-Inseln 280 000 280 000 Liechtenstein 280 000 280 000 Luxemburg 280 000 280 000 Nordirland 280 000 280 000 Sportsfile San Marino 280 000 280 000 Wales 280 000 280 000 TOTAL 10 870 000 725 000 11 595 000 Mit den Einnahmen der UEFA Champions League werden auch die Junioren- ausbildungsprogramme der Klubs finanziert. 16 | UEFA • direct | 08.13
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