GRUNDPOST - AUF AUGENHÖHE - BEZIRK ADLISWIL-ZÜRICH 2 - Adliswil-Zürich 2
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GRUNDPOST AUSGABE 1/2022 — JANUAR FEBRUAR MÄRZ BEZIRK ADLISWIL-ZÜRICH 2 AUF AUGENHÖHE Foto: unsplash.com
INHALTSVERZEICHNIS RUBRIK SEITE AUF EIN WORT 3 NEUES AUS DER GEMEINDEFAMILIE 4-7 INFORMATIONEN AUS DEM BEZIRKSVORSTAND 8-9 THEMA: AUF AUGENHÖHE 10 - 13 GOTTESDIENSTPLAN ADLISWIL 14 GOTTESDIENSTPLAN ZÜRICH 2-REGENBOGENKIRCHE 15 THEMA: AUF AUGENHÖHE 16 - 21 VERANSTALTUNGEN 22 - 23 KINDERSEITE 24 IN EIGENER SACHE 25 ZU GUTER LETZT / IMPRESSUM 26 WICHTIGE KONTAKTADRESSEN / FERIEN PFARRER 27 JAHRESLOSUNG 2022 28 2
AUF EIN WORT Auf ein Wort Im neuen Jahr begleitet uns ein Satz Jesu Das Geheimnis ist wohl, dass Jesus, an- als Losung: "Wer zu mir kommt, den werde ders als wir, meistens eine Gemeinschaft ich nicht hinausstossen!" (Jh 6,37) Ich lasse nicht von ihren Grenzen, sondern über das den grösseren Zusammenhang, in dem er Zentrum definiert. Er fragt nicht, wer zu steht, vorläufig ausser Acht. Dann höre ich weit weg ist und demzufolge nicht mehr zunächst ein bedingungsloses "Herzlich dazugehören kann. Sondern er vertraut willkommen!“ Und ich überlege mir, wie auf seine Anziehungskraft als Zentrum und das wohl wäre, wenn wir dem nachleben sieht: Wer noch weit weg ist, kann ja mit würden. Wenn Zöllner an der Grenze zu der Zeit näher kommen. Darum: Wer sich – allen, die auf der Flucht sind, sagen wür- in welcher Entfernung auch immer – nach den: "Herzlich willkommen bei uns!“ Wenn dem Zentrum ausrichtet, gehört dazu und an der Kirchentür alle mit offenen Armen wird nicht verstossen. empfangen würden, unabhängig davon, wie sie dreinschauen oder riechen, wie sie Irgendwie klingt das doch nach ‘Begeg- angezogen sind, welchen Lebensstil sie nung auf Augenhöhe’: Alle, die kommen pflegen oder was sie sagen und denken. wollen, werden herzlich empfangen Wenn Verkäuferinnen in Boutiquen an der und werden so respektiert, wie sie sind. Zürcher Bahnhofstrasse auch Obdachlose "Wer zu mir kommt, den werde ich nicht sich im Laden umschauen liessen... Suche hinausstossen!" Ein gutes Motto, eine tolle selbst weitere Beispiele! Losung – gerade für eine Gemeinde, die offen sein will, gerade für eine Kirche, Wenn ich meiner Fantasie so freien Lauf die sich auf die Fahnen geschrieben hat: lasse, gerate ich schnell in Bereiche, die Open doors – open hearts – open minds. sich vielleicht schön anfühlen, die aber Übrigens: 2022 gibt es wieder eine EMK- unrealistisch, wenn nicht ganz und gar Jahreslosung. Sie ist bestellt und wird unmöglich sind. Alle mit offenen Armen demnächst in den Kirchen zur Verfügung empfangen, das geht doch nicht. Wie ei- stehen. ner mal formulierte: ‘Wer für alles offen ist, kann ja nicht ganz dicht sein!’ Daniel Eschbach Und doch weiss ich aus Erfahrung, dass Jesus ernst meint, was er sagt. Was ich vielleicht unmöglich finde, gibt er mir doch als lohnendes Ziel vor. Hier also die Auf- forderung: Stosse Menschen, deine Ge- schwister, nicht weg! Grenze nicht aus, sondern integriere. Und geh dabei so weit wie nur irgend möglich. 3
NEUES AUS DER GEMEINDEFAMILIE ABSCHIED VON ROSMARIE KESTENHOLZ-GAUERNIK 31.08.1938–5.11.2021 Auf den Tag genau 65 Jahre nachdem sie ihre Autofahrprüfung bestanden hat- te, ist Rosmarie Kestenholz-Gauernik zu ihrer letzten Fahrt aufgebrochen. Ein Le- ben lang hat sie viele andere Menschen unterstützt. Gerne war sie für andere da, machte Krankenbesuche in Spital und Al- tersheim und engagierte sich für Familie und Angehörige. Im von ihrer Tochter ver- fassten Lebenslauf heisst es: "Wir verlieren mit ihr einen aufopfernden Menschen, der es allen gerne recht machen wollte.“ Sehr gerne hat Rosmarie viele Jahre im Chor der EMK Adliswil mitgesungen. Aus- serdem kannten wir sie als regelmässige Gottesdienstbesucherin. Im Herbst wurde bei ihr ein Hirntumor dia- gnostiziert. Es ist ihr zu gönnen, dass das Leiden daran nicht viele Wochen dauern musste. Gut umsorgt auf der Palliativ- Abteilung des Zürcher Stadtspitals Waid Foto: zVg schlief sie am 5.11.2021 für immer ein. Der Abschied von ihr stand unter der Zusa- ge von Jesaja 54,10: "Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer." Daniel Eschbach 4
NEUES AUS DER GEMEINDEFAMILIE ABSCHIED VON HEIDI WÜGER 17.12.1930–8.11.2021 Fast ihr ganzes Leben lang war Heidi Wüger in Adliswil zu Hause. Einzige Aus- nahme war eine Zeit im Welschland in Jugendjahren. Heidi Wüger war eine en- gagierte, selbstbewusste, unabhängige und fröhliche Frau gewesen. Sie ist be- wusst ledig geblieben, weil ihr die Selb- ständigkeit wichtig war. In ihrer Freizeit ist sie gerne gewandert und gereist, u.a. auf Kreta und in Graubünden. Sie liebte Musik und Literatur. Auf ein TV- Gerät dagegen verzichtete sie bewusst. Lieber verwendete sie ihre Zeit für den Be- such von Ausstellungen und Aufführungen. In Begegnungen war sie sehr herzlich und natürlich. Sie kümmerte sich auch oft um andere Menschen. Unter anderem pflegte sie aufopfernd ihre Mutter bis zu deren Tod. Auffallend war Heidi Wügers Fröhlich- keit. Sie lachte gerne und viel. Seit vielen Jahren war sie Mitglied der EMK Adliswil, in der sie ihre geistige Heimat gefunden hatte. Foto: zVg Die letzten Jahre waren geprägt von ihrer Demenzkrankheit. So ist ihr zu gönnen, dass sie jetzt gehen und bei ihrem himm- lischen Vater Aufnahme finden konnte. Durch den Abschiedsgottesdienst leitete Psalm 23 mit seinen Zusagen, u.a. dem Bekenntnis: "Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück. Denn du bist bei mir. Dein Stecken und Stab trösten mich.“ Daniel Eschbach 5
NEUES AUS DER GEMEINDEFAMILIE GESCHICHTENSTRASSENFEST Am 24. September 2021 konnten wir bei und mussten dann ihre gemeinschaftlichen schönstem spätsommerlichem Wetter un- Kommunikationsfähigkeiten beim Bau ei- ser Geschichtenstrassenfest feiern. nes Fröbelturmes unter Beweis stellen, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Insgesamt elf Kinder, viele aus der Nach- barschaft, und ihre Eltern lauschten ge- Bei Spaghettiplausch und Glace liessen spannt der Geschichte von Kasimir, dem wir das Fest ausklingen. Es hat allen viel Krokodil, der, so ganz anders als der Rest Freude gemacht und wir konnten bereits seiner Familie, gar keine Lust auf Wett- bei der nächsten regulären Geschichten- kämpfe hat und doch am Ende einen strasse einige der neuen Kinder wieder grossen Sieg erringt. begrüssen. Annika Im Anschluss durften die Kinder in kleinen Spielen zunächst gegeneinander antreten Fotos: zVg 6
NEUES AUS DER GEMEINDEFAMILIE EIN LIEBER GRUSS VON GERDA Gerda wohnt seit diesem Jahr im Alma- casa in Zürich, wo sie sich sehr gut auf- gehoben fühlt. Die Gottesdienste in der EMK kann sie leider nicht mehr besuchen. Oft bekommt sie aber Besuch von lieben Bekannten aus der EMK. Sie freut sich je- weils sehr darüber und richtet liebe Grüs- se aus an alle, die sie kennen. Dies wollen wir an dieser Stelle gerne tun und wünschen ihr weiterhin Gottes spür- bare Liebe und Nähe. Christopher und Petra Foto: zVg 7
INFORMATIONEN DES BEZIRKSVORSTANDS „STILLE“ MITGLIEDER Als Bezirksvorstand haben wir uns im FreundIn werden oder den Kontakt ganz Verlauf dieses Jahres bemüht, Kontakt abbrechen wollen. aufzunehmen zu Mitgliedern unseres An der nächsten Bezirksversammlung wer- Gemeindebezirkes, von denen wir schon den wir dann informieren, wer ausgetreten lange nichts mehr gehört hatten. Brieflich ist. fragten wir sie an, ob sie Mitglied bleiben, Daniel Eschbach ÖKUMENISCHE KINDERMUSICALWOCHE VOM 25.–30.4.2022 Auch im kommenden Frühjahr wird es virtuell, sondern vor Publikum. wieder eine ökumenische Kindermusical- ‘De David wird König’ heisst der Titel des Woche geben. Sie findet im römisch-ka- Musicals. tholischen Pfarreizentrum in Adliswil statt. Wir laden herzlich ein, sich schon jetzt den Wir freuen uns darauf, die Fortsetzung Termin vorzumerken. der Davidsgeschichte zu erarbeiten und Daniel Eschbach aufzuführen, hoffentlich dann nicht nur INFORMATIONEN DES KASSIERS Connexio – Abzugsfähigkeit von Spen- Ich bitte euch deshalb, künftig eure den Connexio Einzahlungen direkt an einen Wie ihr wisst, hat sich die rechtliche Situa- der beiden Vereine zu überweisen. Vielen tion zwischen der EMK und Connexio in Dank. diesem Jahr verändert. Seit 2009 konnten Spenden an Connexio bei den Steuern in Mitgliederbeiträge – Abzugsfähigkeit Abzug gebracht werden. Mit der Verselb- von den Steuern ständigung von Connexio in die beiden Mitglieder, die ihre Mitgliederbeiträge als Vereine "Connexio-Hope“ und "Connexio- Aufwendung bei der Steuererklärung in Develop“ gibt es jetzt hierzu eine wichtige Abzug bringen wollen/können, bitte ich, Veränderung. mir dies bis Ende Januar 2022 mitzuteilen. Neu sind nur die Spenden an "Conne- Aus Erfahrung kann ich mitteilen, dass die- xio-Develop“ bei der Steuererklärung se Beiträge grundsätzlich nicht abzugsbe- als abzugsberechtigte Zuwendungen rechtigt sind. Es scheint aber Steuerämter zugelassen. Connexio wird den Spendern zu geben, die den Abzug akzeptieren. die entsprechenden Bestätigungen ausstellen. Erich, Kassier 8
INFORMATIONEN DES BEZIRKSVORSTANDS ZÄME UND VIS-À-VIS Seit den Herbstferien gibt es die neuen Nächste Daten vis-à-vis: Angebote ZÄME und vis-à-vis. Ich per- sönlich freue mich über den Austausch • 15.01.2022, 10.30 und die Begegnungen, die dabei möglich • 26.01.2022, 18:30 werden. Und ich mache sehr gerne damit • 05.02.2022, 10:30 weiter. Alle sind herzlich eingeladen, bei der ei- • 15.02.2022, 18:30 nen oder anderen Gelegenheit herein- • 12.03.2022, 10.30 zuschauen und die Gemeinschaft zu ge- • 22.03.2022, 18:30 niessen. Und zu erleben, wie zusammen ‘gspröchle’ (in vis-à-vis), beten, singen, in • 02.04.2022, 10:30 der Bibel lesen oder spazieren gut tut und • 12.04.2022, 18.30 Freude macht. Daniel Eschbach Nächste Daten ZÄME: • 08.01.2022, 10:30 ... spaziere • 12.01.2022, 19:00 ... fiire (Vesper) • 19.01.2022, 19:30 ... bäte • 25.01.2022, 19:30 ... singe • 01.02.2022, 19:30 ... mit de Bible • 09.02.2022, 19:00 ... fiire (Vesper) • 17.02.2022, 19:30 ... bäte • 09.03.2022, 19:00 ... fiire (Vesper) • 15.03.2022, 19:30 ... singe • 26.03.2022, 10:30 ... spaziere • 30.03.2022, 19:30 ... mit de Bible (Bilder-Besinnung mit Max Huber) • 06.04.2022, 19:30 ... bäte • 13.04.2022, 19:00 ... fiire (Vesper) 9
THEMA: AUF AUGENHÖHE AUF AUGENHÖHE Es ist schon lange her und doch erinnere und ohne sich von jemandem klein ma- ich mich noch sehr genau: Beim interna- chen zu lassen – eben: auf Augenhöhe. tionalen Flughafen von Los Angeles hatten wir einen kleinen Unfall. Wir kollidierten Ganz einfach ist es aber offenbar doch mit unserem gemieteten Wohnmobil mit nicht. Gerade bei unterschiedlichen, einem Taxi. Nichts Schlimmes. Ein wenig sich widersprechenden und verfestigten Blechschaden. Beide Fahrzeuge waren Überzeugungen gelingt die Begegnung noch fahrtüchtig. Weil wir nicht in unse- auf Augenhöhe oft nicht wie gewünscht. rem eigenen Fahrzeug unterwegs waren, Gerade auch, wenn es um Glaubensfra- fanden wir es dennoch wichtig, dass ein gen geht. Im letzten Jahr hatte ich für Polizist den Unfall aufnehme. Der Sheriff ERF/Life Channel eine Radioandacht zu war auch bald vor Ort. Er war freund- Römer 14,17 zu erarbeiten. Dort geht es lich und gelassen. Kein Problem also. In um Begegnung auf Augenhöhe innerhalb Erinnerung geblieben ist mir der Vorfall der christlichen Gemeinde. Darum erlaube wegen dem Verhalten des Taxifahrers. Er ich mir, an dieser Stelle diese Anacht, die war ein Schwarzer. Der Sheriff war weiss. am 30.08.2020 über den Sender ging, an Vermutlich hatte der Taxifahrer schon dieser Stelle abzudrucken: schlechte Erfahrungen mit weissen Poli- zisten gemacht. Jedenfalls begegnete er Worüber haben Christen nicht schon ge- dem Gesetzeshüter fast unterwürfig, war stritten im Laufe der Zeit! Seit der Refor- ausgesprochen nervös, quittierte jeden mation gibt es zum Beispiel den Streit Satz des Polizisten sofort mit ‘Yes, Sir!’ und um die Gültigkeit der Kindertaufe. In der wirkte überhaupt wie ein Rekrut, der von Gründerzeit meiner, der methodistischen seinem Offizier herumgescheucht wird. Kirche, gab es Auseinandersetzungen Die Begegnung dieser beiden verlief of- darüber, ob ein ausserhalb einer Kirche, fensichtlich nicht auf Augenhöhe... womöglich im Freien abgehaltener Got- tesdienst gültig sei oder nicht. Die Rolle Gleichartigen und gleichgesinnten Men- der Frauen in der Kirche, die Teilnahme von schen begegnen wir leicht auf Augenhö- Kindern am Abendmahl, die Frage nach he. Zur Herausforderung wird das aber, dem einem Gottesdienst angemessenen wenn die Unterschiede zunehmen. Und Musikstil oder die richtige Kirchenstruktur wenn in Beziehungen oder Begegnungen sind andere Themen, die Christen gegen- das Gefälle zunimmt, steigt auch das Kon- einander aufbringen können. Und es gibt fliktpotenzial. Dabei sollte es gar nicht so noch viel, viel mehr davon. schwierig sein: Wir alle sind geliebte Ge- schöpfe Gottes. Wir haben in etwa das- In meinen Augen ist freilich nicht dies das selbe Risiko, bei bestem Wissen und Ge- Problem, dass es in vielen Fragen unter- wissen doch im einen oder anderen Punkt schiedliche, ja widersprüchliche christ- falsch zu liegen mit unserer Meinung. Alle liche Haltungen gibt. Sondern schwierig suchen Anerkennung und Wertschätzung... wird es da, wo der Konflikt ausgetragen Da sollte man sich doch begegnen kön- wird, als stünde dabei der Glaube an sich nen, ohne auf andere herabzuschauen auf dem Spiel. Ähnliche Konflikte, die mit 10
THEMA: AUF AUGENHÖHE solcher Heftigkeit ausgetragen wurden, greifen. Darum geht es vor allem ande- gab es auch schon zu neutestamentli- ren. Daran erinnert Paulus die Gemeinde cher Zeit. In Rom stritt man sich offenbar in Rom. Im Johannes-Evangelium und in darüber, ob Christen Fleisch essen dürf- der Bergpredigt ist im selben Zusammen- ten. Dabei ging es nicht um Vegetarismus hang von den Früchten die Rede, auf die oder Veganismus. Sondern Auslöser war es letztlich ankommt. die Tatsache, dass es auf den Märkten nur Fleisch zu kaufen gab, das vorher in einem Das heisst nicht, dass wir nicht auch kon- heidnischen Tempel den Göttern geweiht trovers über alle möglichen Fragen disku- worden war. Manche Christen fanden, tieren dürften. Doch. Wir dürfen. Das ist das spiele keine Rolle. Christus sei ja eh ja auch oft spannend und anregend. Aber stärker. Andere aber hatten Angst davor, bitte nicht so, dass man sich gegensei- mit dem Verzehr solchen Fleisches ihrem tig den Glauben anzuzweifeln oder gar Glauben zu schaden. Paulus redet in sei- abzusprechen beginnt. Sondern so, dass nem Brief beiden Seiten ins Gewissen und darin Gerechtigkeit, Frieden und Freude fasst dann in Römer 14,17 zusammen: "Beim spürbar werden. Denn das ist es, was Gott Reich Gottes geht es schliesslich nicht um für uns alle will. Sein Reich ist das Reich Essen und Trinken. Es geht um Gerechtig- der Gerechtigkeit, des Friedens und der keit, Frieden und Freude, die der Heilige Freude. Geist schenkt.“ Daniel Eschbach Es ist wirklich tragisch, wie schnell oft vergessen geht, worauf es ankommt. Wir schiessen uns auf unsere Themen ein. Und gerade weil es uns ernst ist mit dem Glauben, verteidigen wir Ansichten gna- denlos, über die Christus vielleicht nur müde lächelt. Weil sie bei weitem nicht so wichtig sind, wie wir meinen. Es ist ja nicht die richtige Lehre, die uns rettet. Sondern Christus allein rettet. Und ihm ist wichtig, dass das Reich Gottes wächst. Das heisst, dass die Gerechtigkeit sich ausbreitet und gestärkt wird. Dass Menschen Frieden fin- den mit Gott und miteinander. Dass wir uns öffnen, damit der Heilige Geist uns mit Freude füllen kann, uns durchdringen und prägen kann. Es ist kein Zufall, dass Bild: pixabay.com das Reich Gottes in der ganzen Bibel im- mer wieder mit dem Bild eines Festes um- schrieben wird, eines Festes, das steigt, weil Gerechtigkeit und Friede um sich 11
THEMA: AUF AUGENHÖHE AUF AUGENHÖHE IN DER REGENBOGENKIRCHE Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, die/der hungert nicht mehr. Wer ihn hat, den werde ich nicht abweisen. der/die ist damit schon ganz bei ihm, Johannes 6,37 also drinnen. Das Wort Jesu ist verblüffend. Es ist Jesus ist nicht einer, der etwas Schönes enorm weit. In vielen Gruppen, Firmen anpreist und anbietet, das dann aber und Kirchen gibt es bewusst gewählte doch nur gegen gewisse Vorleistungen Zielgruppen: Für die sind wir da, für die zur Verfügung steht. Jesus bringt keine nicht. Mit denen können wir’s, mit denen Heilsgüter, deren Verteilung durch die nicht so. Die sind bei uns besonders will- Kirche oder seine Jüngerinnen und Jün- kommen, die aber passen nicht so recht ger reguliert oder kontrolliert werden zu uns. Und: Jeder Verein, jeder Club hat könnte. Sondern Jesus ist etwas – er – oft unausgesprochen – seinen Verhal- ist das Lebensbrot. Wer zu ihm kommt, tenskodex punkto Kleidung, Pünktlichkeit, die/der kann somit gar nicht mehr von Regeln in der Gruppe… Man gibt sich moralischen Hüterinnen und Hütern des schon offen, hat gern neue Besucher, Schatzes abgewiesen werden. Wer mit aber die neuen sollen halt schon auch Jesus in Beziehung ist, ist drin. Der/die zu den Werten der Gruppe passen. hat den Schatz gefunden! Und wenn es um den Glauben geht, dann Auf Augenhöhe einander begegnen. kommt noch eine weitere Dimension in Davon erzählt diese Nummer der Grund- den Blick: Wie schuldbewusst, büsserhaft post. Auf Augenhöhe meint: Nicht von muss ich sein, um mich Gott nahen zu oben herab. Nicht elitär. Nicht herab- dürfen? Muss ich zuerst beichten, um lassend. Nicht dem Muster "drinnen und mitmachen zu können? Was muss ich vor draussen“ verhaftet. Sondern: 1:1. Von dem Abendmahl tun, um an den Tisch bedürftigem Menschen zu bedürftigem Gottes kommen zu dürfen? Egal, wie oft Menschen. Nicht: Ich hab’s, du nicht und wir beteuern: "Du kannst kommen, so wie ich geb dir davon. du bist“, fühlen sich Menschen gerade in Glaubenssachen oft beurteilt oder gar in "Ich bin zuerst Mensch und erst sekundär Frage gestellt. Jesus aber sagt: Wer zu Christ". Diesen Satz habe ich mal aufge- mir kommt, den werde ich nicht abwei- schnappt in einer Diskussion und seither sen. Eine immense Offenheit. buchstabiere ich ihn immer wieder. Das meint nicht, dass der Glaube für mich In jenem Kapitel in Johannes 6, dem nur etwas Sekundäres sein soll, oder die neue Jahreslosung entnommen ist, dass lauwarm glauben vollauf genügt. redet Jesus wenige Verse vorher vom Nein, mein Glaube an Gott ist durchaus Brot des Lebens. Interessant finde ich: etwas tiefgegründetes, existentiell wich- Er sagt nicht nur, dass er uns Brot für tiges. Aber er meint: Wie verschieden wir unsere Seele geben kann, sondern dass auch denken, empfinden und Antworten er selbst das Brot des Lebens ist. Wer gefunden haben; was auch immer ich zu ihm kommt und von seinem Brot isst, glaube – es trennt mich nicht von Men- 12
THEMA: AUF AUGENHÖHE schen, die anders glauben. Es bleiben zu geben, zuzuhören, vorurteilsfrei ein- immer noch mehr Dimensionen, die mich ander anzunehmen. Niemand muss hier mit anderen Mitmenschen verbinden, so zuerst etwas anderes werden, um dabei verschieden sie auch leben. Wir alle ha- sein zu können. Wir üben hier miteinan- ben ähnliche Grundbedürfnisse: Wir seh- der ein, die Denkweise der Heteros nur nen uns nach Verständnis, nach Respekt, als eine mögliche anzusehen, nicht als nach Sinn, nach Aufgehobensein, nach prioritäre, als normative. Damit es ge- Entwicklung – darin sind wir uns extrem lingt, unter dem Regenbogen zusammen nah. Dieses Bewusstsein schafft Brücken. zu leben, braucht es viele Begegnungen, Wir sind zuerst Menschen. Deshalb blei- viele Gespräche auf Augenhöhe. Wem ben wir mit allen auf Augenhöhe. nun sollte das besser gelingen, als Men- schen, die erfahren haben, dass Christus In der Regenbogenkirche finden viele sie bedingungslos liebt, mit allen Ecken Begegnungen auf Augenhöhe statt: Das und Kanten und Prägungen? zeigt sich nur schon daran, dass die Ge- spräche beim Imbiss oft deutlich länger Wenn es uns gelingt, dann beglückt es gehen als der Gottesdienst selbst. Das enorm: Wir haben dann etwas von der zeigt sich daran, dass sich manche, so vielfältigen Schönheit entdeckt, die die klein wir auch sind, einbringen und mit- Schöpferin in ihre Schöpfung gelegt hat. arbeiten. Und es zeigt sich darin, dass der Mitarbeit in der Ökumene ein hoher Stefan Zolliker Stellenwert gegeben wird. Eigentlich sind die Menschen, die die Re- genbogenkirche bilden, ja sehr verschie- den: Punkto Alter, Herkunft, Geschlecht, Beruf, Identität, Liebe. Zu denken, eine LGBTQIA+ Gemeinschaft entstehe von selbst, da diese Menschen ja gleichge- sinnt wären, greift aber deutlich zu kurz. Ein schwuler Mann und eine Person mit Transidentität zum Beispiel sind über- haupt nicht ähnlich. Sie machen total verschiedene Erfahrungen. Eine lesbi- sche junge Frau und eine verwitwete ältere Hetero-Frau leben in verschiede- nen Welten. Wenn sich hier in Wollishofen Menschen unter dem Regenbogen tref- fen, so nicht, weil sie einander so ähn- lich sind, sondern weil sie sich dazu ent- Foto: zVg schlossen haben, anderen Menschen auf Augenhöhe begegnen zu wollen, Anteil 13
GOTTESDIENSTPLAN ADLISWIL Alle Angaben ohne Gewähr! JANUAR So 2. 10.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst, ref. Kirche So 9. 9.30 Uhr Gottesdienst, Daniel Eschbach So 16. 9.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl, Daniel Eschbach Fr 21. 19.30 Uhr Ökumenisches Taizé-Gebet So 23. 9.30 Uhr Gottesdienst, Daniel Eschbach So 30. 9.30 Uhr Gottesdienst, Daniel Eschbach FEBRUAR 9.30 Uhr Gottesdienst mit Band GRUNDton, So 6. Daniel Eschbach 9.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl, Daniel Eschbach, So 13. Posaunenchor So 20. 9.30 Uhr Gottesdienst, Hanna Läng So 27. 9.30 Uhr Gottesdienst, Werner Wydler MÄRZ 19.00 Uhr Weltgebetstagsgottesdienst in der EMK, ökum. Fr 4. Vorbereitungsteam, Liturgie aus England 9.30 Uhr Gottesdienst mit Salbung, Daniel Eschbach, So 6. Posaunenchor 9.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl, Urs Baumann So 13. (Kanzeltausch) So 20. 9.30 Uhr Gottesdienst, Daniel Eschbach So 27. 10.30 Uhr Ökumenischer Aktionstag, kath. Kirche 14
GOTTESDIENSTPLAN ZÜRICH 2 – REGENBOGENKIRCHE Alle Angaben ohne Gewähr! JANUAR 18.30 Uhr Regenbogen-Gottesdienst mit Band, Abendmahl, So 2. Stefan Zolliker 18.30 Uhr Regenbogen-Gottesdienst mit Orgel, So 9. Andy Hostettler 18.30 Uhr Regenbogen-Gottesdienst mit Band, Predigtreihe So 16. "Weder Mann noch Frau“, Stefan Zolliker 18.30 Uhr Regenbogen-Gottesdienst Taizé, Stefan Zolliker So 23. und Urs Bertschinger 19.00 Uhr ökum. Brot- und Weinfeier , kath. Kirche So 30. St. Franziskus FEBRUAR 18.30 Uhr Regenbogen-Gottesdienst mit Band, Abendmahl, So 6. Andy Hostettler 18.30 Uhr Regenbogen-Gottesdienst mit Orgel, Predigtreihe So 13. "Jenseits von Geschlecht“, Stefan Zolliker So 20. 18.30 Uhr Regenbogen-Gottesdienst mit Band, Stefan Zolliker 18.30 Uhr together, Infos folgen So 27. Stefan Zolliker und Urs Bertschinger MÄRZ 19.00 Uhr Weltgebetstagsgottesdienst in der EMK, ökum. Fr 4. Vorbereitungsteam, Liturgie aus England 18.30 Uhr Regenbogen-Gottesdienst mit Band, So 6. Andy Hostettler 10.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst mit Suppenzmittag, kath. Kirche St. Franziskus So 13. 18.30 Uhr Regenbogen-Gottesdienst mit Orgel, Predigtreihe "In was für Beziehungen Jesus lebte“, St. Zolliker 18.30 Uhr Regenbogen-Gottesdienst mit Band, So 20. Stefan Zolliker 18.30 Uhr Regenbogen-Gottesdienst Taizé, Stefan Zolliker So 27. und Urs Bertschinger 15
THEMA: AUF AUGENHÖHE SICH AUF AUGENHÖHE BEGEGNEN IN DER REGENBOGEN- KIRCHE Samuel, seit Beginn der Regenbogen- kirche bist du aktiv mit dabei und sehr engagiert in unserem Team. Die Gemeinde in Adliswil freut sich, dich auch näher kennenzulernen. Danke für deine Bereitschaft, mir einige Fragen zu beantworten. Wer bist du, Samuel? Ich bin 59, geschieden, habe zwei er- wachsene Kinder und wohne und arbeite in Uster, beruflich bin ich Zivilstandsbeam- ter. Ich bin in einem betont evangelikalen Elternhaus aufgewachsen und habe mich früh entschieden, Jesus nachzufolgen und war in einer christlichen Gemeinde zuerst in der Jungschar/Jugendgruppe und spä- ter auch in der Gemeindeleitung aktiv. Du bist von Anfang an dabei, wie hast du Foto: zVg von dem Projekt Regenbogenkirche erfah- ren? Samuel und eine Riesenschildkröte in seinen Im Zwischenraum, einem Netzwerk von letzten Ferien in Zanzibar Menschen, die gleichgeschlechtlich emp- finden und ihren Glauben in einer per- mals 20 Minuten bis zur Regenbogenkir- sönlichen Beziehung zu Gott durch Jesus che. Das nehme ich gerne in Kauf, weil ich Christus leben wollen, war es schon lange dort sowohl in meinem Glauben gestärkt ein Thema, dass die EMK eine Kirche ist, in werde als auch als Mensch, so wie Gott der auch wir willkommen sind und so an- mich geschaffen hat, willkommen bin. genommen werden, wie wir sind. Als Urs Bertschinger, dann davon sprach, dass die Wie empfindest du die Menschen in der EMK Adliswil-Zürich2 in Wollishofen nicht Regenbogenkirche? nur für alle offen - sondern sogar einen Schwerpunkt auf LGBT-Menschen setzen Die Menschen sind sehr unterschied- wolle, da war für mich klar, dass auch lich und die Wertschätzung, die ich mein Herz dafür schlägt. hier erfahre, hängt weder von einem Von meiner Wohnung in Uster habe ich gesellschaftlichen Status, noch von der zwanzig Minuten bis Zürich HB und noch- geistlichen Reife ab; alle werden integriert 16
THEMA: AUF AUGENHÖHE und abgeholt wo sie sind, und man spürt Was gefällt dir jetzt schon und wo sollen nicht nur Akzeptanz, sondern gegenseiti- wir deiner Meinung nach unbedingt dran- ges, aufrichtiges Interesse. Einigen spürt bleiben? man regelrecht an, dass sie auch im Gebet füreinander einstehen und unaufdringlich Ich freue mich, dass Etliche, so wie ich am persönlichen Ergehen Anteil nehmen. auch, sich hier in der Regenbogenkirche immer stärker heimisch fühlen, beginnen, Sich auf Augenhöhe begegnen, denkst du, Gemeinde zu leben und mitzuarbeiten das wird umgesetzt? und auch zwischen Älteren und Jüngeren eine starke Verbindung zu spüren ist, das Ja, das wird gelebt. Auch eine echte Rück- verdient ein Dranbleiben. sichtnahme findet gegenseitig statt. Eine gelebte Sensibilität für die Bedürfnisse so- Herzlichen Dank, Samuel, dass du mit wohl von LGBT-Menschen als auch Pflege einer grossen Offenheit meine Fragen traditioneller Werte finden hier ihren Platz. schriftlich beantwortet hast. Konservativ anmutende pietistische Fröm- migkeit und reflektiertes zeitgenössisches Silvia Denken werden miteinander praktiziert und nicht als Gegensätze empfunden. Hast du Wünsche an die Regenbogen- kirche? Was können wir zukünftig besser machen? Mein Wunsch ist es, dass vermehrt auch Menschen erreicht werden können, die dem Glauben und der Kirche distanziert gegenüberstehen. Das Musical "Küstenpfad“ habe ich als äusserst kraftvolle, ganzheitliche fro- he Botschaft erlebt. Das Evangelium ist Gottes Kraft, die wir, in dem wir Leben teilen, sowohl andern weiter geben als auch selber erst in der Tiefe erfahren. So den Weg zu Gott und dem Näch- sten zu finden und Gottes Lie- be zu erfahren und weiterzugeben, da liegt noch ganz viel mehr drin. 17
THEMA: AUF AUGENHÖHE EIN BEZIRK, ZWEI KIRCHEN – ADLISWIL UND WOLLIS- HOFEN – WAS UNTERSCHEIDET SIE? Eine persönliche Beurteilung • Die Verantwortung für das Kirchen- leben lastet auf wenigen Schultern. Ich bewege mich in beiden Kirchen. Ger- ne in beiden Kirchen. Beide geben mir et- Wollishofen was. Beide sind mir wichtig. Ich versuche meine Gedanken und Gefühle dazu zu Mit der Regenbogenkirche in Wollishofen formulieren: verbinden mich Gefühle wie: Adliswil • Sie ist neu, noch nicht etabliert, die- se Kirche ist immer noch am Entste- Mit unserer EMK Kirche in Adliswil verbin- hen, das ist spannend. den mich Gefühle wie: • Sie ist offen für Mitglieder der • Die Kirche ist mir vertraut. Ich weiss LGBTQ+ Gemeinschaft und für alle, was läuft, ich weiss was mich erwar- die sich interessieren. tet. Es ist sehr spannend zu sehen, wer • Die Gottesdienste sind eher kon- da kommt. ventionell, ich fühle mich aber wohl dabei. • Einige Gesichter sind bekannt und kommen regelmässig, immer noch • Ich kenne die meisten Leute und tauchen fast jeden Sonntag auch pflege Beziehungen zu ihnen. neue Gesichter auf. • Ich fühle mich akzeptiert, ich fühle • Alle Personen kommen, weil es ihnen mich aufgehoben, ich habe Heimat- ein persönliches Bedürfnis ist. gefühle. Sie sind auf der Suche nach Akzep- • Ich fühle mich auch verantwortlich tanz, nach einem Platz in einer reli- für meine Kirche und versuche mit- giösen Gemeinschaft. zugestalten. • Abläufe ändern sich und verschie- • Die Adliswilerkirche bereitet mir dene Gottesdienstformen werden aber auch Sorgen. ausprobiert. • Wir sind in unseren Wegen ein biss- • Es besteht eine grosse Bereitschaft chen festgefahren, es verändert sich zum Mitwirken und Mitgestalten. wenig. • In der Regenbogenkirche ist die • Unser Mitgliederbestand ist eher Neugierde spürbar, die Leute wollen konstant, es kommen wenig neue etwas, die Erwartungen sind hoch. Leute dazu. 18
THEMA: AUF AUGENHÖHE Mein Wunsch Wollishofen kommen und umgekehrt, dass an einem Sonntagmorgen auch Leute Ich wünsche mir mehr Durchmischung. Die aus der Regenbogenkirche nach Adliswil Standorte Adliswil und Wollishofen haben kommen. Eine gegenseitige Befruchtung verschiedene Angebote. Ich wünsche mir, sozusagen. dass die Mitglieder beider Kirchen ver- mehrt beide Angebote wahrnehmen und Das wäre doch wunderschön und ein Zei- beanspruchen. Dass an einem Sonntag- chen für eine lebendige Kirche. abend noch mehr Leute aus Adliswil nach Christopher DIESER GOTTESDIENST GING UNTER DIE HAUT Esther, was gefällt dir in der Regenbogen- in vielen Gottesdiensten selbst mit. Dafür kirche? möchte ich ihm danken. Ich war beim Eröffnungsgottesdienst schon dabei und war begeistert! Die Kir- Gibt es einen Unterschied zu deiner Hei- che in Wollishofen war voll, es waren viele matgemeinde in Adliswil? junge Leute da und der Gemeindegesang Die Gottesdienste sind etwas anders, war fantastisch – das ging mir richtig unter aber ich mag beide. Die Musik ist auch die Haut, es war ein ganz besonderes Er- nicht ausschlaggebend für mich. Wichtig lebnis und ich erinnere mich gerne daran ist mir, dass ich mich wohl fühle und das ist zurück. Mir gefallen auch die Predigten in der Regenbogenkirche der Fall. – früher von Christoph Schluep und jetzt auch von Stefan Zolliker. Andy Hostettler habe ich noch nie predigen gehört. Was wünschst du dir für die Regenbogen- kirche? Ich wünsche mir, dass wieder mehr Be- Was motiviert dich, an den Gottesdiensten sucher kommen. Nach dem fulminanten teilzunehmen? Start ist es durch die Coronapandemie Ich fühle mich einerseits sehr wohl in der etwas ruhiger geworden und es kommen schönen Kapelle und andererseits treffe nicht mehr so viele Teilnehmende. Schön ich dort liebe Bekannte an, wie beispiels- wäre es auch, wenn die Durchmischung weise Heidi oder früher auch Gerda. Ich auf dem Bezirk etwas belebt würde und fühle mich sehr wohl in der Gemeinschaft vermehrt auch Adliswiler im einen oder der Regenbogengemeinde. anderen Regenbogengottesdienst dabei Ich möchte erwähnen, dass mir Urs Bert- wären. Ich kann euch sagen: Es lohnt sich! schinger grossen Eindruck macht. Er en- gagiert sich mit Herzblut für die Regen- Das Gespräch führte Petra bogenkirche, plant, organisiert und wirkt 19
THEMA: AUF AUGENHÖHE WARUM BESUCHST DU DIE REGENBOGENKIRCHE? Einerseits besuche ich die Regenbogen- gilt. Es gefällt mir, wenn das Verbindende kirche, weil dort oft Gottesdienste mit im Vordergrund steht. Die Besucher:innen Band stattfinden und mir die Musikrich- sind bunt gemischt und ich habe immer tung und die Begleitung mit Gitarre oder wieder spannende Begegnungen mit neu- Klavier gefällt und andererseits, weil das en Menschen. Taizé Gebet dort gefeiert wird. Im Taizé Gebet finde ich durch Gesang und viel Ich wünsche mir für die Regenbogenkir- Stille zur Ruhe und kann ganz im Jetzt che, dass sie vielen Menschen Heimat bie- sein. tet und noch mehr davon erfahren. In der Regenbogenkirche wird immer wie- Romy der die Einladung an ALLE ausgesprochen und dass die Liebe Jesu ALLEN Menschen WARUM ENGAGIERST DU DICH IN DER REGENBOGEN- KIRCHE? Maya, du engagierst dich seit vielen Mo- naten in der Moderation der Regenbo- gen-Gottesdienste. Wer bist du? Ich bin Maya, 47, und arbeite im Kultur- bereich. Wie bist du auf die Regenbogenkirche aufmerksam geworden? Ich habe die Regenbogenkirche kennen- gelernt, weil Urs eine Musicalaufführung von mir gesehen hat und mir darauf eine Rückmeldung geschrieben hat. Weshalb engagierst du dich für die Re- genbogenkirche? Durch die Absage aller Veranstaltungen war ich letzten Winter arbeits- und per- BIild: zVg spektivlos. Dass ich damals beginnen durf- te in der Regenbogenkirche in den Got- 20
THEMA: AUF AUGENHÖHE tesdiensten mitzuwirken, hat mir in dieser nähe, gute Begegnungen, herzliche Auf- schwierigen Zeit sehr geholfen. Unterdes- nahme, Ermutigung, Horizonterweiterung. sen habe ich wieder genug Arbeit, aber ich schätze die Gemeinschaft, die bedin- Was gefällt dir an der Regenbogenkirche? gungslose Annahme und die ermutigenden Gottesdienste unterdessen so sehr, dass Mir gefällt die Willkommenskultur. Hier ich weiterhin so oft wie möglich dabei bin. ist wirklich jeder voll angenommen, wie er ist. Die Selbstverständlichkeit des Was unterscheidet die Regenbogenkirche Miteinanders von Regenbogen- und an- von deiner Heimatgemeinde? deren Christ:innen riecht für mich wirk- lich nach Jesus. Ich finde es auch sehr Meine Heimatgemeinde ist deutlich schön, wie viele ältere Menschen of- grösser, vom Stil her sehr modern, das fen und herzlich diesen Weg mitgehen. Durchschnittsalter ist tief und mei- ne Teenager fühlen sich sehr wohl dort. Was wünschst du dir für die Zukunft der Regenbogenkirche? Du wohnst im Kanton Graubünden. Wes- halb nimmst du den weiten Weg auf dich? Ich wünsche mir, dass noch viele Men- schen Zugang finden zu dieser Gemein- Es macht für mich Sinn. Einerseits möchte schaft und dass Gottes Geist jeden Sonn- ich etwas beitragen zu diesem wertvollen tag Herzen erfrischt, Wunden heilt und Projekt. Andererseits gewinne ich viel mehr neue Kraft gibt für den Alltag. als ich aufwende: Momente von Gottes- Die Fragen stellte Petra 21
VERANSTALTUNGEN ÖKUMENISCHER NEUJAHRSGOTTESDIENST AM 2. JANUAR Thema Jahreslosung: "Jesus Christus begleitet. spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen." (Johannes 6,37) Dieser Gottesdienst untersteht der Zer- tifikatspflicht gemäss Weisung des Bun- Ref. Kirche Adliswil desrates. 2. Januar 2022, 10.00 Uhr Anschliessend Apéro, offeriert von der Die adliswiler Kirchen laden zum ökume- Stadt Adliswil. nischen Neujahrsgottesdienst ein. Er wird musikalisch vom Posaunenchor Adliswil NACHT DER LICHTER: TAIZÉ-ABENDGEBET AM 21. JANUAR Im Rahmen der Gebetswoche für die Einheit der Christen laden die Kirchen von Adliswil zum ökumenischen Taizé- Abendgebet in die EMK Adliswil ein. Seit 1966 wird die Gebetswoche für die Einheit der Christen, deren Ursprung be- reits auf das Jahr 1910 zurückgeht, vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Ein- heit der Christen und von der Kommission Glaube und Kirchenverfassung des Öku- menischen Rates der Kirchen vorbereitet. Jedes Jahr werden die Texte von einer anderen Region der Welt verfasst, 2022 vom Middle East Council of Churches. Die Woche steht unter dem Thema: Wir haben seinen Stern im Osten ge- sehen und sind gekommen, ihn anzu- beten (Mt 2,2). Christinnen und Christen werden erinnert an das Gebet Jesu für seine Jünger "dass sie alle eins seien [...], damit die Welt glaube“ (vgl. Joh 17,21). 22
VERANSTALTUNGEN WELTGEBETSTAG, 4. MÄRZ "Ich will euch Zukunft und Hoffnung Flüchtlingen aus allen Erdteilen seit dem geben" Zweiten Weltkrieg. Die diesjährige Liturgie wurde vom Weltge- Die Verfasserinnen der Liturgie freuen betstagskomitee England, Wales und Nor- sich über die kulturelle Vielfalt ihres Lan- dirland zusammengestellt. (Schottland, des, bringen in ihrer Feier aber auch die die vierte Landesregion des "Vereinigten Probleme grosser sozialer Unterschiede Königreichs von Grossbritannien und und die Ausgrenzung von Menschen zur Nordirland", hat aus historischen und Sprache. geographischen Gründen ein eigenes Komitee.) Ich will euch Zukunft und Hoffnung ge- ben Die Bevölkerung von England, Wales und Nordirland ist multiethnisch, multikultu- Der Titel der Liturgie ist ein Zitat aus Jere- rell und multireligiös. Dies hat zum einen mia 29,11. Es ist Gottes Verheissung an das mit der Kolonialgeschichte des britischen Volk Israel in der Verbannung in Babylon, Königreichs zu tun, zum andern mit der fern ihrer Heimat. Die Verheissung richtet Einwanderung und der Aufnahme von sich in der heutigen Zeit in England, Wales und Nordirland sowie auf der ganzen Welt an die Ausgegrenzten und Ausgestosse- nen, die da, wo sie wohnen, keine Heimat haben. Die Künstlerin Angie Fox gestaltet diese Aussage in einem Bild, das gesprengte Fesseln und eine aufgebrochene Tür zeigt, durch die ein Weg, aus dem Friedenslilien wachsen, in eine Zukunft der Freiheit und des Friedens führt. Feier fürs Sihltal: EMK Adliswil, 19 Uhr Feier Wollishofen: EMK Zürich 2-Regenbogenkirche, 19 Uhr Bild: Angie Fox 23
Bild: gemeindebrief.de 24 KINDERSEITE
IN EIGENER SACHE DER GRUNDPOST-VERSAND – WER MACHT DIESEN KÜNFTIG? Seit vielen Jahren liegt die liebevolle Ver- Nun wären Kirsten und ihre Familie froh, antwortung für den Versand der Grund- wenn sie diese Aufgabe weitergeben post in der Hand der Familie Flückiger- könnten. Pankratz. Wäre das etwas für dich? Könntest du dir Früher kümmerten sich Fritz und Rosmarie alle drei Monate Zeit nehmen, die rund während unzähliger Jahre um den pünkt- 200 Couverts zu füllen und zur Post zu lichen Versand dieses Gemeinde-Heftes. bringen? Und seit wiederum vielen Jahren sind Kir- sten und ihre Familie dafür besorgt, dass Wenn ja, so melde dich bitte direkt bei Kir- die Grundpost mit all ihren Beilagen sorg- sten, Tel. 079 291 74 39. fältig eingepackt wird und termingerecht Petra bei euch ankommt. Ein riesiges Danke- schön an dieser Stelle, für euren treuen Dienst! HERZLICH WILLKOMMEN IM REDAKTIONSTEAM Vielleicht habt ihr es bereits gemerkt: Das Grundpost-Team hat Zuwachs bekommen! Wir freuen uns sehr, dass Annika, Marcel und Silvia zu unserem Redaktionsteam ge- stossen sind und einmal Reinschnuppern, ob diese Aufgabe etwas für sie ist. Wir "alten Hasen“ heissen euch herzlich willkommen und freuen uns, dass ihr es wagt. Schön, dass wir bereits erste Bei- träge von euch lesen können! Wir hoffen, dass euch diese Arbeit Freude bereitet und ihr ein Weilchen dabeibleibt – zur Bereicherung dieses Heftes und zur Freude aller Leserinnen und Leser. Fürs Redaktionsteam: Petra 25
ZU GUTER LETZT / IMPRESSUM IMPRESSUM / QUELLENANGABEN Herausgeber: Evangelisch-methodistische Kirche, Bezirk Adliswil-Zürich 2 Redaktion: Annika Blech, Daniel Eschbach, Christoph Hug, Petra Hunold, Silvia Meyer, Marcel Schmidt, Christopher Schnorf Copyright: Alle Texte und Fotos in diesem Heft unterliegen dem Copyright. Kopien bedürfen der Zustimmung der Redaktion. Website: www.emk-adliswil-zuerich-2.ch / www.regenbogenkirche.ch PC Konto: 80-35783-5, Evangelisch-methodistische Kirche in der Schweiz Bezirk Adliswil-Zürich 2, 8004 Zürich Druck: horizonte Druckzentrum, Thalwil: www.verein-horizonte.ch Einsendeschluss für die Ausgabe Nr. 2/2022 (April-Juni) ist der 25.02.2022. Beiträge (unformatiert in einem word.doc und Fotos bitte separat) senden an: petra.hunold@bluewin.ch 26
WICHTIGE KONTAKTADRESSEN PFARRER (100%) RAUMVERMIETUNG ZÜRICH 2 Daniel Eschbach Urs Bertschinger Grundstrasse 12 u_bertschinger@gmx.ch 8134 Adliswil 044 491 16 45 daniel.eschbach@methodisten.ch 044 710 62 51 / 079 316 56 69 HAUSVERWALTUNG ZÜRICH 2 Heinz Moser PFARRER REGENBOGENKIRCHE hemos@bluewin.ch Stefan Zolliker (40%) 044 481 12 94 / 079 437 36 85 stefan.zolliker@methodisten.ch 052 212 17 39 / 079 573 41 79 HAUSVERWALTUNG ADLISWIL vakant Andy Hostettler (10%) andy.hostettler@emk-schweiz.ch 079 439 77 85 BEZIRKSVORSTAND (Vorsitzende) Ferienabwesenheit Barbara Berroth der Pfarrer: barbara@berroth.ch 079 487 92 36 5.-12. Februar Stefan Zolliker 19.-28. Februar Daniel Eschbach BEZIRKSLAIENFÜHRER-TEAM Antje Wolff Schnorf antje.wolff@bluewin.ch 044 482 86 62 Urs Bertschinger PC Konto 80-35783-5 oder u_bertschinger@gmx.ch Spenden via Twint: 044 491 16 45 AUSSCHUSS FÜR VERWALTUNG (Vorsitzender) Roger Schaufelberger schaufelberger.r@bluemail.ch 044 483 02 02 KASSIER Erich Hunold erich.hunold@bluewin.ch 044 721 42 74 27
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