GUSTAV MAHLER JUGEND-ORCHESTER - ELBPHILHARMONIE SOMMER - AUGUST 2021 ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
MODERNE KULTUR IN EINZIGARTIGER GESTALT. WELCHE VISION MÖCHTEN SIE VERWIRKLICHEN? PRINCIPAL SPONSOR Julius Bär ist Principal Sponsor der Elbphilharmonie Hamburg. juliusbaer.com
Sonntag, 29. August 2021 | 18 & 21 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal ELBPHILHARMONIE SOMMER GUSTAV MAHLER JUGENDORCHESTER MATTHIAS GOERNE BARITON DIRIGENT MANFRED HONECK Richard Wagner (1813–1883) Siegfried-Idyll E-Dur WWV 103 (1870) Franz Schubert (1797–1828) An Silvia D 891 (1923) / Bearbeitung von Alexander Schmalcz Des Fischers Liebesglück D 933 (1827) / Bearbeitung von Alexander Schmalcz Pilgerweise D 789 (1823) / Bearbeitung von Alexander Schmalcz Der Wegweiser D 911/20 (1827) / Bearbeitung von Anton Webern (1903) Tränenregen D 795/10 (1823) / Bearbeitung von Anton Webern (1903) Ludwig van Beethoven (1770–1827) Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 (1804–1808) Allegro con brio Andante con moto Allegro Allegro keine Pause / Dauer ca. 75 Minuten Unterstützt von
WILLKOMMEN F inale! Mit dem heutigen Gastspiel des Gustav Mahler Jugendorchesters endet der Elbphilharmonie Sommer nach fünf vollen und schönen Wochen, in denen die Livemusik endlich wieder voll aufblühen konnte. Zum Abschluss dürfen die jungen Musikerinnen und Musiker des legendären Jugendorches- ters heute unter der Leitung von Manfred Honeck noch einmal voll auffahren – mit Wagner und Beethoven. Und mit ausgefeilten Orchesterbearbeitungen der Lieder Franz Schuberts, über die der Bariton Matthias Goerne einmal sagte: »Mit Schubert können Sie den ganzen Menschen erklären, in all seinen Facet- ten, Sehnsüchten, Ängsten und Fehlern.«
DIE MUSIK MEIN SOHN, EIN HELD Richard Wagner: Siegfried-Idyll Nur für Orchester zu schreiben war Richard Wagner zu wenig. Nein, für ihn musste es das Gesamtkunstwerk mit allem Drum und Dran sein. Trotzdem vollendete er eine Sinfonie, einige Konzertouvertüren und die sinfonische Dich- tung Siegfried-Idyll, die den heutigen Abend eröffnet. Als »sinfonische Dich- tung« bezeichnet man ein Instrumentalstück, das mit einem außermusika- lischen Inhalt, einem Programm, versehen ist. Vorbild war Hector Berlioz’ Symphonie fantastique, die die Geschichte einer unglücklichen Liebe nachzeich- net. Um Mitte des 19. Jahrhunderts perfektionierte der Zirkel der sogenannten Neudeutschen Schule um Franz Liszt die Gattung. Zu ihm hatte Wagner eine enge Beziehung; später heiratete er sogar dessen Tochter Cosima. Cosima war allerdings mit dem Dirigenten Hans von Bülow verheiratet und Mutter zweier Kinder, als sie ein Verhältnis mit Wagner anfing und von ihm die Tochter Isolde bekam. Sie trennte sich von Bülow und zog mit den Kindern in Wagners Landhaus in Tribschen bei Luzern, wo 1867 die zweite Tochter Eva und 1869 Siegfried zur Welt kamen. In dieser »Tribschener Idylle«, wie Co- sima sie nannte, komponierte Wagner ein Jahr später das Siegfried-Idyll als »sinfonischen Geburtstagsgruß« an Cosima und nachträglich zur Geburt von »Fidi«, wie er seinen Sohn liebevoll rief. So schrieb Wagner in einem Begleit- gedicht: »Für ihn und Dich durft’ ich in Tönen danken – wie gäb’ es Liebesta- ten hold’ren Lohn?« Das Werk wurde zu Weihnachten 1870 im Familienkreis uraufgeführt, einen Tag nach Cosimas Geburtstag. Durch den Namen Siegfried stellte Wagner eine inhaltliche Verbindung zum gleichnamigen Musikdrama aus dem Ring des Nibelungen her (auch die Schwestern Isolde und Eva sind nach Opernfiguren benannt). Cosima berich- tet über das Siegfried-Idyll, Richard habe »unbewusst unser ganzes Leben darin verwoben: Fidis Geburt, meine Genesung, Fidis Vogel«. Mit Wagners Absicht, das Werk zu veröffentlichen, war Cosima daher nicht einverstanden – das Idyll sei zu intim. »Fidis Vogel« bezieht sich auf die Geburt des Soh- nes, der um vier Uhr morgens auf die Welt kam, als ein Vogel zwitscherte und die Sonne den Raum in ein verklärtes Licht tauchte. Dieses Zwitschern veranschaulicht Wagner im Stück mit Klarinetten und Flöten. Außerdem be-
Cosima und Richard Wagner mit Sohn Siegfried zieht er sich damit auf den Waldvogel, der Siegfried in der Ring-Oper zum feuerumflammten Felsen führt, wo Brünnhilde schläft. Das Leitmotiv, das im Siegfried-Idyll gleich zu Beginn erklingt, erscheint im dritten Aufzug des Sieg- fried, kurz bevor sich beide nach Brünnhildes Befreiung ihre Liebe gestehen. Stolz malt sich Wagner im Siegfried-Idyll die Zukunft seines erstgebo- renen Sohnes aus und assoziiert ihn mit dem Musterhelden Siegfried. Die glücklichen Eltern erträumen eine Zukunftsvision für ihren Sohn – oder, wie Wagner schrieb: »die Heldenwelt uns zaubernd zum Idylle, uraltes Fern zu trautem Heimatland«. Dass die Opernfigur Siegfried der Sohn des inzestuö- sen Paares Sieglinde und Siegmund ist und am Ende zudem gemeuchelt wird, übersah Wagner dabei großzügig. Held bleibt eben Held! INKEN MEENTS
»Schubertiade« genannter privater Liederabend bei Schuberts Freund Joseph von Spaun. Am Flügel der Komponist, im Vordergrund sein Lieblingssänger Johann Michael Vogl, hinter ihm stehend der Hausherr. LEID UND LIEBE Franz Schubert: Ausgewählte Lieder Von den mehr als 630 Liedern, die Franz Schubert in seinem kurzen Leben schrieb, basieren nur drei auf Texten William Shakespeares – darunter auch An Silvia aus dem Jahr 1826. Sein Freund Eduard von Bauernfeld besorgte die Übersetzung, aber die schöne Geschichte um die Entstehung des Liedes ist leider erfunden: In einem Ausflugslokal soll Schubert die Musik spontan auf die Rückseite einer Rechnung geschrieben haben. Dachte man, bis vor 50 Jahren die handschriftliche Partitur auftauchte, die auf ganz normalem Pa- pier notiert ist. In jedem Fall schrieb Schubert das Lied für die Pianistin und Komponistin Marie Pachler, bei der er ein Jahr später »seit langer Zeit die vergnügtesten Tage« verlebte. Ob das Lied geholfen hat?
DIE MUSIK Die Orchesterfassung dieses und der zwei folgenden Lieder des Abends stammen von Matthias Goernes langjährigem Klavierpartner Alexander Schmalcz. Der Wegweiser und Tränenregen wurden bereits von Anton We- bern für Orchester eingerichtet. So strikt Schubert bei Shakespeare dem Textfluss folgt, so frei vertont er ein Jahr später, im November 1827, Fischers Liebesglück. Aus den hastigen, kurzatmigen Zeilen Karl Gottfried von Leitners macht Schubert ein »ziemlich langsam« zu singendes Lied und bleibt ganz bei den beiden Liebenden im Boot, das sich sanft in den Wellen wiegt. »So schweben wir selig« – der Text erreicht diese Stimmung erst in der vierten Strophe; bei Schubert herrscht sie vom ersten Takt der Barcarole im 6/8-Takt an, die sich ideal für eine Orchester bearbeitung eignet. Rastlosigkeit und Unruhe sind das Thema der Pilgerreise. Schon in Gret- chen am Spinnrade hatte Schubert 1817 für den Ausdruck dieses Gefühls den kreisenden 6/8-Takt gewählt, den er auch in diesem – 1823 komponierten – sehr langen Lied auf ein Gedicht seines Freundes Franz von Schober anschlägt. Vermutlich hat dieser das Gedicht speziell zur Vertonung durch seinen Freund geschrieben, denn es ist so etwas wie ein Porträt Schuberts: Der Pilger, stets unterwegs von einem zum anderen Freund, abhängig von Unterstützung. Und trotzdem bleibt er einsam. Ebenso tief, aber alles andere als einfach konstruiert ist Der Wegweiser aus der Winterreise. Schubert verwendet hier ein als »Teufelsmühle« bekanntes Stimmführungsmodell, um die ausweglose Verirrung zu vertonen: Mit »Einen Weiser sah ich stehen« beginnen stete Tonwiederholungen der Stimme, zu denen das Orchester verschlungene Wege verfolgt, die im Kreise doch wieder nur zum Ausgangspunkt zurückführen. Fast noch trostloser als die Winterreise mutet Schuberts anderer großer Liedzyklus an: Die schöne Müllerin, die ebenfalls auf Texten des Dichters Wilhelm Müller basiert. Der Zyklus erzählt vom Glück und Leid eines jungen Müllerburschen, der auf Wanderschaft einer treulosen Müllerin verfällt. Sie verlässt ihn für einen Jäger, woraufhin sich der Müller im Bach ertränkt. An jenem Bach, der sich wie ein Leitmotiv thematisch durch die Texte zieht, be- gegnen sich die Liebenden auch in Tränenregen. Vom Wechselspiel zwischen Licht und Schatten geprägt, kippt das Lied am Ende nach Moll – gerade in dem Moment, da sich die Augen des Müllers mit Tränen füllen. KLEMENS HIPPEL
GESANGSTEXTE FRANZ SCHUBERT Fein Liebchen schleicht traulich Vom Stübchen herunter An Silvia Und sputet sich munter Text: William Shakespeare Zu mir in das Boot. Gelinde dann treiben Was ist Silvia, saget an, Die Winde uns wieder Dass sie die weite Flur preist? Seeeinwärts zum Flieder Schön und zart seh’ ich sie nah’n, Des Ufers hin dann. Auf Himmels Gunst und Spur weist, Die blassen Nachtnebel Dass ihr alles untertan. Umfassen mit Hüllen Ist sie schön und gut dazu? Vor Spähern den stillen, Reiz labt wie milde Kindheit; Unschuldigen Scherz. Ihrem Aug’ eilt Amor zu, Und tauschen wir Küsse Dort heilt er seine Blindheit So rauschen die Wellen, Und verweilt in süßer Ruh’. Im Sinken und Schwellen Darum Silvia, tön’, oh Sang, Den Horchern zum Trotz. Der holden Silvia Ehren! Nur Sterne belauschen Jeden Reiz besiegt sie lang, Uns ferne, und baden Den Erde kann gewähren: Tief unter den Pfaden Kränze ihr und Saitenklang! Des gleitenden Kahns. So schweben wir selig Umgeben vom Dunkel, Des Fischers Liebesglück Hoch überm Gefunkel Text: Karl Gottfried von Leitner Der Sterne einher. Und weinen und lächeln, Dort blinket durch Weiden Und meinen enthoben Und winket ein Schimmer Der Erde schon oben, Blassstrahlig vom Zimmer Schon drüben zu sein. Der Holden mir zu. Es gaukelt wie Irrlicht Und schaukelt sich leise, Pilgerweise Sein Abglanz im Kreise Text: Franz von Schober Des schwankenden Sees. Ich schaue mit Sehnen Ich bin ein Waller auf der Erde Ins Blaue der Wellen Und gehe still von Haus zu Haus, Und grüße den hellen, O reicht mit freundlicher Gebärde Gespiegelten Strahl. Der Liebe Gaben mir heraus! Und springe zum Ruder Mit off’nen, teilnahmsvollen Blicken, Und schwinge den Nachen Mit einem warmen Händedruck Dahin auf den flachen, Könnt ihr dies’ arme Herz erquicken, Kristallenen Weg. Und es befrei’n von langem Druck.
Doch rechnet nicht, dass ich euch’s lohnen, Weiser stehen auf den Strassen, Mit Gegendienst vergelten soll; Weisen auf die Städte zu, Ich streue nur mit Blumenkronen, Und ich wandre sonder Massen, Mit blauen, eure Schwelle voll. Ohne Ruh’, und suche Ruh’. Und geb’ ein Lied euch noch zur Zither, Einen Weiser seh’ ich stehen Mit Fleiß gesungen und gespielt, Unverrückt vor meinem Blick; Das euch vielleicht nur leichter Flitter, Eine Strasse muss ich gehen, Ein leicht entbehrlich’ Gut euch gilt – Die noch Keiner ging zurück. Mir gilt es viel, ich kann’s nicht missen, Und allen Pilgern ist es wert; Doch freilich ihr, ihr könnt nicht wissen, Tränenregen Was den beseligt, der entbehrt. Text: Wilhelm Müller Vom Überfluss seid ihr erfreuet, Und findet tausendfach Ersatz; Wir saßen so traulich beisammen Ein Tag dem andern angereihet Im kühlen Erlendach, Vergrößert euren Liebesschatz. Wir schauten so traulich zusammen Doch mir, so wie ich weiter strebe Hinab in den rieselnden Bach. An meinem harten Wanderstab, Der Mond war auch gekommen, Reißt in des Glückes Lustgewebe Die Sternlein hinterdrein, Ein Faden nach dem andern ab. Und schauten so traulich zusammen Drum kann ich nur von Gaben leben, In den silbernen Spiegel hinein. Von Augenblick zu Augenblick, Ich sah nach keinem Monde, O wollet vorwurfslos sie geben, Nach keinem Sternenschein, Zu eurer Lust, zu meinem Glück. Ich schaute nach ihrem Bilde, Ich bin ein Waller auf der Erde, Nach ihren Augen allein. Und gehe still von Haus zu Haus, Und sahe sie nicken und blicken O reicht mit freundlicher Gebärde Herauf aus dem seligen Bach, Der Liebe Gaben mir heraus! Die Blümlein am Ufer, die blauen, Sie nickten und blickten ihr nach. Und in den Bach versunken Der Wegweiser Der ganze Himmel schien, Text: Wilhelm Müller Und wollte mich mit hinunter In seine Tiefe ziehn. Was vermeid’ ich denn die Wege Und über den Wolken und Sternen Wo die anderen Wandrer geh'n, Da rieselte munter der Bach, Suche mir versteckte Stege Und rief mit Singen und Klingen: Durch verschneite Felsenhöhn? »Geselle, Geselle, mir nach!« Habe ja doch nichts begangen, Da gingen die Augen mir über, Dass ich Menschen sollte scheu'n – Da ward es im Spiegel so kraus; Welch ein törichtes Verlangen Sie sprach: »Es kommt ein Regen, Treibt mich in die Wüstenei'n? Ade, ich geh’ nach Haus.«
DIE MUSIK KOMPONIEREN MIT LEGOSTEINEN Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 »So pocht das Schicksal an die Pforte!« Beethovens Sekretär und Biograf An- ton Schindler hat diesen Satz überliefert. Und obwohl niemand weiß, bei wel- cher Gelegenheit der übereifrige Protokollant ihn aufgeschnappt hat oder ob er ihn am Ende gar selbst erfunden und seinem Chef bloß in den Mund gelegt hat, prägt er seither das Bild Beethovens und seiner Fünften Sinfonie, der Schicksalssinfonie. Er passt ja auch so schön ins Bild des grimmigen Künst- lergenies, das mit seiner aufkommenden Taubheit hadert und »dem Schick- sal in den Rachen greifen« will. Aus dieser Rezeptionshaltung heraus sind unzählige Statuen und Denkmäler für Beethoven entworfen worden. Doch es lohnt sich, die Patina und das Pathos abzukratzen und zu schauen, was es mit der Musik und dem berühmten »Klopfmotiv«, das jeder kennt und sofort mit klassischer Musik assoziiert, wirklich auf sich hat. Worin besteht eigentlich Beethovens Genialität? Das Motiv aus drei Ach- teln und einer Halben ist an sich ja nichts Besonderes; Haydn benutzt es schon 1765 in seiner 28. Sinfonie. Nun, die Genialität besteht darin, einen ganzen Satz ausschließlich aus diesem einen Motiv heraus zu entwickeln. In fast jedem der 500 Takte des Kopfsatzes ist es zu hören. Beethoven kompo- niert, wie Kinder mit Legosteinen bauen – mit dem Unterschied, dass er seine Bausteine immer selbst erfindet. Auch die Eroica-Sinfonie (Dreiklang) oder das Violinkonzert in D-Dur (vier Viertel) basieren auf denkbar simplen musikalischen Klötzchen, und auch bei diesen beiden Werken ist Beethoven so zuvorkommend, uns ganz zu Beginn sein Material einmal isoliert vorzustellen, bevor er es ineinandergreifen lässt und damit atemberaubende Konstruktionen auftürmt. Doch so konsequent wie in der Fünften ist das Verfahren selten zu besichtigen. Die erste »Melo- die« beispielsweise entsteht zunächst nur durch das Aneinanderreihen des Motivs auf verschiedenen Tonhöhen, dann durch die Erweiterung der drei
Ludwig van Beethoven (1820) gleichen Achtel auf verschiedene Tonhöhen und schließlich durch die Ver- knüpfung des Motivs zu endlosen Achtelketten. Selbst die Begleitung des schlichten Gegenthemas gestaltet Beethoven mit dem Ausgangsmotiv. Die Wucht des vorandrängenden Kopfsatzes stockt nur ein einziges Mal: An der Nahtstelle von Reprise (der Wiederholung des Anfangsteils) und abschließender Coda nimmt sich die Oboe Zeit für eine kleine Kadenz. Im rechteckigen Lego-Bau ist dies die einzige »runde« Stelle. Sie nimmt die At- mosphäre des zweiten Satzes vorweg, der mit seiner innigen Melodie einem beschaulichen Spaziergang gleicht.
Es ist das Besondere, das Wellen schlägt. ANZEIGE, Z.B. MAGAZIN Der offizielle Weinpartner der Elbphilharmonie Mehr Infos unter: hawesko.de/elphi
DIE MUSIK Der dritte Satz tritt zunächst auf der Stelle. Die Streicher wirken unruhig, suchend, fragend. Die »Antwort« ertönt in Form einer militärisch-zackigen Fanfare, deren Rhythmus eindeutig auf das Motiv des ersten Satzes verweist. Den Mittelteil bildet dann eine Fuge – wobei sich Beethoven zwischendrin den Scherz erlaubt, das ruppige Thema der tiefen Streicher mehrfach unvermit- telt abbrechen zu lassen, als ob die Musiker sich verspielen würden. Mindestens so genial wie der Kopfsatz ist der Übergang ins Finale. Die Musik zieht sich bis ins Pianissimo zurück, scharrt mit den Hufen und scheint nur auf den passenden Moment zu lauern, um ins strahlende Fortissimo aus- zubrechen. Zudem kippt die Musik vom finsteren Moll des Kopfsatzes in hel- les Dur – eine Pointe, die als »per aspera ad astra« (wörtlich: »durch das Raue zu den Sternen« oder sinngemäß: »durch die Finsternis zum Licht«) zu einem der wichtigsten ästhetischen Konzepte des Abendlandes geworden ist. Auch das Lego-Motiv des ersten Satz kehrt hier – leicht abgewandelt – in strahlender Form zurück. Nicht zufällig hat die schmissige Musik ihre Vorbil- der in den Freiheitsliedern der Französischen Revolution, die den glühenden Republikaner Beethoven begeisterte. Auf diesen Zusammenhang verweisen auch einige typische Militärinstrumente, die bis dato noch nie im Konzertsaal zu hören waren und die Beethoven gewissermaßen als Spezialeffekt verwen- det. Stolz schreibt er dem Widmungsträger, Graf von Oppersdorff: »Der letzte Satz ist mit Piccoloflöte und drei Posaunen besetzt – zwar nicht drei Pauken, wird aber mehr Lärm machen als sechs Pauken, und zwar besseren Lärm.« Die Uraufführung der Fünften Sinfonie im Jahr 1808 war allerdings ein legendäres Desaster. Das Konzert fand im Dezember bei sibirischen Tempe- raturen im ungeheizten Theater an der Wien statt. Das in Pelzmäntel gehüllte Publikum zitterte sich ganze vier Stunden lang durch ein wahres Mammut- programm, denn Beethoven hatte es sich in den Kopf gesetzt, einen Großteil der Werke aufzuführen, an denen er zuletzt parallel gearbeitet hatte: die Fünfte und Sechste Sinfonie, das Vierte Klavierkonzert, Auszüge aus Chor- werken und mehr. Kein Wunder, dass einem zeitgenössischen Rezensenten zur Fünften lediglich zwei Wörter einfielen: »zu lang«. Dafür wurde ihr gut 100 Jahre später die Ehre zuteil, als erstes Orchesterwerk überhaupt auf Schall- platte aufgenommen zu werden: 1913, von den Berliner Philharmonikern. CLEMENS MATUSCHEK
BIOGR AFIEN DIRIGENT MANFRED HONECK Der österreichische Dirigent Manfred Honeck ist seit bald 13 Jahren Musik- direktor des Pittsburgh Symphony Orchestra. Gastspiele führen ihn und das Orchester regelmäßig an die Carnegie Hall und ins Lincoln Center in New York sowie in die bedeutenden europäischen Musikmetropolen und zu Festi- vals wie den BBC Proms, den Salzburger Festspielen, dem Lucerne Festival und dem Rheingau Musik Festival. Elf vielfach ausgezeichnete CD-Einspie- lungen mit Werken von Ludwig van Beethoven bis Richard Strauss bestätigen die erfolgreiche Zusammenarbeit. Die Alben erhielten unter anderem meh- rere Grammy-Nominierungen. Als Gastdirigent stand Manfred Honeck am Pult der führenden Klang- körper weltweit, darunter das Symphonieorchester des Bayerischen Rund- funks, die Berliner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Royal Concertgebouw Orchestra und die Wiener Philharmoniker. Aber auch in der Sparte Oper feiert der Dirigent Erfolge. So war Manfred Honeck von 2007 bis 2011 Generalmusikdirektor der Staatsoper Stuttgart und leitete dort unter anderem umjubelte Premieren von Hector Berlioz’ Les Troyens, Wolfgang Amadeus Mozarts Idomeneo, Francis Poulencs Dialogues des Carmélites sowie Richard Wagners Lohengrin und Parsifal. Gastspiele führten ihn an die Semeroper Dresden, die Komische Oper Berlin, zum White Nights Festival in Sankt Petersburg und zu den Salz- burger Festspielen. Auch eigene sinfonische Arrangements zu szenischen Werken wie Leoš Janáčeks Jenůfa und Richard Strauss’ Elektra führt der vielseitige Musiker regelmäßig mit großen internationalen Orchestern auf. Die langjährige Erfahrung als Mitglied der Wiener Philharmoniker und des Wiener Staatsopernorchesters war nachhaltig prägend für seine Arbeit als Dirigent. Seine Pultkarriere begann der heute 62-Jährige als Assistent von Claudio Abbado sowie als Leiter des Jeunesse Orchesters Wien. Spätere Stationen als Chefdirigent waren unter anderem das MDR-Sinfonieorchester Leipzig und das Swedish Radio Symphony Orchestra. 2018 wurde Manfred Honeck mit dem International Classical Music Award als Artist of the Year ausgezeichnet. Am Pult des Gustav Mahler Jugendorchesters steht er in die- sen Wochen gleich für mehrere Konzerte im Rahmen einer umfangreichen Sommertournee, unter anderem auch bei den Salzburger Festspielen und beim Kunstfest Weimar.
BIOGR A FIEN MATTHIAS GOERNE BARITON »Kraftvoll lyrisch, entschlossen poetisch«, so beschreibt die Süddeutsche Zeitung den Bariton Matthias Goerne, einen der vielseitigsten und gefragtes- ten Sänger seines Stimmfachs. Als regelmäßiger Gast an den renommierten internationalen Konzerthäusern sowie bei den bedeutenden Festivals hat er mit nahezu allen namhaften Dirigenten und Orchestern zusammengearbeitet. Es sind die großen Partien wie Wolfram in Richard Wagners Tannhäuser, Wo- tan in Das Rheingold und Die Walküre sowie Alban Bergs Wozzeck, mit denen der Sänger auf Opernbühnen weltweit gefeiert wird. Dazu zählen die Wiener Staatsoper, die Bayerische Staatsoper, das Royal Opera House in London, die Opéra National de Paris, das Teatro Real in Madrid, die Metropolitan Opera in New York und die Mailänder Scala. Gleichzeitig hat sich Matthias Goerne höchstes Ansehen als Botschafter des deutschen Kunstlieds von Franz Schubert über Johannes Brahms bis Alban Berg und Hanns Eisler erworben. Daneben widmet er sich Urauffüh- rungen und Wiederentdeckungen bedeutender Werke der zeitgenössischen Musik, darunter Komponisten wie Karl Amadeus Hartmann, Hans Werner Henze und der österreichische Komponist Thomas Larcher. Zu den Höhepunkten in jüngster Zeit zählten Residenzen in der Elbphilhar- monie sowie beim New York Philharmonic Orchestra (2018/19) und eine Welt- tournee mit Schuberts Winterreise in einer Produktion von William Kentridge. Im Sommer 2021 war der Bariton in den Eröffnungskonzerten der Salzburger Festspiele mit den Wiener Philharmonikern unter Franz Welser-Möst zu er- leben. Seine zahlreichen Aufnahmen wurden teilweise gleich mehrfach aus- gezeichnet, darunter der Preis der deutschen Schallplattenkritik, der ICMA Award, der Diapason d’Or, der Gramophone Award und 2017 der Echo Klassik als Sänger des Jahres. Hervorzuheben ist Matthias Goernes große Schubert- Edition in zwölf Alben mit berühmten Partnern wie dem Dirigenten Christoph Eschenbach und Leif Ove Andsnes am Klavier. 2020 und 2021 veröffentlichte der Sänger zwei neue Einspielungen: Beethoven-Lieder mit dem Pianisten Jan Lisiecki sowie Lieder von Hans Pfitzner, Richard Strauss und Richard Wagner mit dem Pianisten Seong-Jin Cho.
BIOGR A FIEN GUSTAV MAHLER JUGENDORCHESTER Das Gustav Mahler Jugendorchester (GMJO ) wurde in der Spielzeit 1986/87 auf Initiative Claudio Abbados in Wien ge- gründet. Es gilt heute als das weltweit führende Jugend orchester und wurde 2007 mit einem Preis der Europäischen Kultur-Stiftung gewürdigt. Neben der Förderung des musikalischen Nachwuchses war es Abbado ein wichtiges Anliegen, sich für das gemein- same Musizieren junger österreichischer Musiker mit Kol- legen aus der damaligen Tschechoslowakischen Sozialisti- schen Republik (ČSSR) und Ungarn einzusetzen. So gelang es dem GMJO als erstem internationalen Jugendorchester, freie Probespiele in den Ländern des ehemaligen Ostblocks abzuhalten. 1992 wurde das GMJO für Musikerinnen und Mu- siker bis zum 26. Lebensjahr aus ganz Europa zugänglich. Es steht als das gesamteuropäische Jugendorchester unter dem Patronat des Europarates. Bei den jährlich stattfindenden Probespielen in mehr als 25 europäischen Städten trifft eine Jury eine Auswahl unter den regelmäßig mehr als 2000 Bewerbern. Prominente Or- chestermusiker sind Mitglieder der Jury und betreuen auch Das GMJO wird seit seiner während der Probephasen des Orchesters die Erarbeitung Gründung 1986/87 unterstützt vom Bundesministerium für der Programme. Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst Das Tournee-Repertoire des GMJO erstreckt sich von und Sport und von der Kultur- der Klassik bis hin zu zeitgenössischer Musik mit einem abteilung der Stadt Wien. Schwerpunkt auf den großen Werken der Romantik. Sein hohes künstlerisches Niveau und der internationale Erfolg Erste Group und Vienna Insurance animierten zahlreiche bedeutende Musiker, mit dem GMJO Group – Hauptsponsoren des Gustav Mahler Jugendorchesters zu arbeiten. So haben in der Vergangenheit Dirigenten wie Claudio Abbado, Herbert Blomstedt, Pierre Boulez, Sir Co- lin Davis, Christoph Eschenbach, Iván Fischer, Daniele Gatti, Daniel Harding, Mariss Jansons, Philippe Jordan, Vladimir Jurowski, Václav Neumann, Jonathan Nott, Seiji Ozawa, Sir
Antonio Pappano, Christian Thielemann, Lorenzo Viotti und Franz Welser- Möst das GMJO geleitet. Zu den Solistinnen und Solisten, die mit dem Orches- ter zusammengearbeitet haben, zählen Martha Argerich, Renaud und Gautier Capuçon, Christian Gerhaher, Matthias Goerne, Thomas Hampson, Leonidas Kavakos, Evgenij Kissin, Christa Ludwig, Radu Lupu, Yo-Yo Ma, Maxim Venge- rov und Frank Peter Zimmermann. Seit Jahren ist das GMJO ständiger Gast bei renommierten Konzert- veranstaltern und Festivals weltweit, darunter die Gesellschaft der Mu- sikfreunde in Wien, das Concertgebouw Amsterdam, die Suntor y Hall in Tokio, das Mozarteum Argentino Buenos Aires, die Osterfestspiele Salz- burg, das Edinburgh International Festival, die BBC Proms und das Lucerne Festival. Eine besondere Zusammenarbeit verbindet das GMJO seit seinen Gründungsjahren mit den Salzburger Festspielen. Viele ehemalige Mitglieder des GMJO sind heute in den großen Orches- tern Europas engagiert. 2012 wurde eine Partnerschaft mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden vereinbart, die Konzerte unter Beteiligung von Mit- gliedern beider Orchester vorsieht. Anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums wurde das GMJO zum Botschafter Unicef Österreich ernannt.
BESETZUNG VIOLINE I VIOLONCELLO Stefan Zientek (GER) * Pierre Deppe (FRA) ** Annouk Brönnimann (CHE) Constantin Duisberg (GER) Camille Bughin (BEL) Charles Gaugué (FRA) Antoine Guillier (FRA) Alina Holender (AUT) Aleksandra Hałaczkiewicz (POL) Louisa Kaltenbach (GER ) Esther Hermann (GER) Romana Šimbera (SVN) Laura-Delia Knecht (CHE) Joanna Janina Paluch (POL) KONTRABASS Marta Madara Papāne (LTU) Moritz Tunn (GER) ** Leonie Trips (GER) Pau Galgo Garcia (ESP) Tina Zajec (SVN) Clea Garzon Tenorio (ESP) Benjamin Heymans (BEL) VIOLINE II Anna Kögler (AUT) Kamilia Boris (LTU) ** Carla Alonso Borrego (ESP) FLÖTE Angus Bain (GBR) Iria Castro Real (ESP) Annika Bernklau (GER) Iris Daverio (FRA) Paloma Castellar Escamilla (ESP) Ana Ferraz (PRT) Frederike Gast (GER) Torben Jans (GER) OBOE Iona McDonald (GBR) Luca Di Manso (ITA) Camilla Pedini (ITA) Faustine Médeville-Bogard (FRA) Mirjam Šolar (SVN) KLARINETTE VIOLA Stephan Mayrhuber (AUT) Francisco Lourenço (PRT) ** Szymon Parulski (POL) Josef Hundsbichler (AUT) Isabel Kreuzpointner (GER) FAGOTT Lilia Rubin (GER) Juan Calero Jimenez (ESP) Christina Scap (AUT) Giovanni Epasto (ITA) Blanca Sellers Rasero (ESP) Aaron Schuirmann (GER) Ana Margarida Varandas Lamelas (PRT) Oreto Vayá Chover (ESP)
BE SE T ZUNG HORN Mercedes Gutiérrez Domínguez (ESP) Daniel Schimmer (GER) Solène Souchères (FRA) TROMPETE Tobias Krieger (GER) Adrià De Sales Ortega Ribera (ESP) POSAUNE Mario Montes Aguilera (ESP) Erik Pignotti (ITA) Ines Zeitlhofer (AUT) SCHLAGWERK Guillem Ruiz Brichs (ESP) HARFE Margot Gélie (FRA) * Konzertmeister ** Stimmführer/-in
DAS ELBPHILHARMONIE MAGAZIN ∙ HANNS EISLER Ein Leben voller Widersprüche und aufregender Musik ∙ MAX RICHTER Wanderer zwischen den Welten ∙ FLORIAN BOESCH »Ich bin ein Bekenner« und vieles mehr … Ab sofort für € 6,50 erhältlich an der Garderobe im Foyer, im Elbphilharmonie Shop auf der Plaza, den Vorverkaufsstellen der Elbphilharmonie sowie am Kiosk und im Bahnhofsbuchhandel.
TIPP DIANA DAMRAU SINGT STRAUSS »Richard Strauss ist für mich einer der großartigsten Kom- ponisten«, bekennt die Sopranistin Diana Damrau, die wie Matthias Goerne zu den größten Stimmen unserer Zeit ge- hört. Nun kommt Damrau mit sorgfältig ausgewählten Lie- dern nach Hamburg. An die Seite hat sie sich dazu die Deut- sche Kammerphilharmonie Bremen geholt, bekannt für ihre packenden Interpretationen. Und auch der junge französi- sche Dirigent Jérémie Rhorer geht stets mit äußerstem Ein- satz zur Sache. Unter seiner Leitung darf man sich überdies auf eine ausdrucksstarke Dritte Sinfonie von Piotr Tschai- kowsky und Strauss’ ergreifende Metamorphosen freuen. Di, 7. September 2021 | Elbphilharmonie Großer Saal | 20 Uhr Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren. IMPRESSUM Herausgeber: HamburgMusik gGmbH Geschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen Margedant Redaktion: Simon Chlosta, Laura Etspüler, Julika von Werder, Juliane Weigel-Krämer Lektorat: Reinhard Helling Gestaltung: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyer Druck: Flyer-Druck.de Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, antje.sievert@kultur-anzeigen.com BILDNACHWEIS Cosima und Richard Wagner mit ihrem Sohn Siegfried: Foto von Adolf von Gross, 1873 (Nationalarchiv der Richard Wagner Stiftung, Bayreuth); Schubertiade: Zeichnung von Moritz von Schwind (Wikimedia Commons); Ludwig van Beethoven: Gemälde von Joseph Karl Stieler, 1820 (Beethoven-Haus Bonn); Manfred Honeck (Felix Broede); Matthias Goerne (Marie Staggat / Deutsche Grammophon); Gustav Mahler Jugendorchester (Cosimo Filippini); Diana Damrau (Jiyang Chen)
WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN PRINCIPAL SPONSORS PRODUCT SPONSORS FÖRDERSTIFTUNGEN Montblanc Coca-Cola Claussen-Simon-Stiftung SAP Hawesko Cyril & Jutta A. Palmer Stiftung Kühne-Stiftung Melitta Ernst von Siemens Musikstiftung Julius Bär Ricola G. u. L. Powalla Bunny’s Stiftung Deutsche Telekom Störtebeker Hans-Otto und Porsche Engelke Schümann Stiftung Haspa Musik Stiftung CLASSIC SPONSORS Hubertus Wald Stiftung Aurubis Körber-Stiftung Bankhaus Berenberg Mara & Holger Cassens Stiftung Commerzbank AG Programm Kreatives Europa DZ HYP der Europäischen Union Edekabank GALENpharma Hamburg Commercial Bank STIFTUNG Hamburger Feuerkasse ELBPHILHARMONIE Hamburger Sparkasse HanseMerkur Jyske Bank A/S FREUNDESKREIS KRAVAG-Versicherungen ELBPHILHARMONIE + Wall GmbH LAEISZHALLE E.V. M.M.Warburg & CO ELBPHILHARMONIE CIRCLE
REFLEKTOR MAX RICHTER EIN FESTIVAL VON MAX RICHTER & YULIA MAHR MIT DANIEL BRANDT, KALI MALONE, PORTICO QUARTET, JLIN, JASON MORAN & CHRISTIAN MCBRIDE U.V.A. 6.– 10.10.2021 © Mike Terry ELBPHILHARMONIE WWW.ELBPHILHARMONIE.DE Projektförderer
W W W.ELBPHILHARMONIE.DE
Sie können auch lesen