Gute besuchte GV des Rennvereins Zürich mit der Ankündigung positiver Neuerungen - Rennverein Zürich
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Gute besuchte GV des Rennvereins Zürich mit der Ankündigung positiver Neuerungen Samstag, 13. April 2019 14:07 An der 146. ordentlichen Generalversammlung des Rennvereins Zürich durften rund 70 Mitglieder am Dienstag, 9.4.2019, im Horse Park Zürich-Dielsdorf erfreut zur Kenntnis nehmen, dass sich sowohl RVZ wie Horse Park auf Kurs befinden. Für 2019 sind zwar nach dem Wegfall der PREMIUM-Soirée nur noch drei Renntage geplant, dafür gibt es für das Publikum mit einem neuen Caterer sowie anderem Ticket-Konzept Verbesserungen. Von Markus Monstein (Artikel nachträglich recherchiert und verfasst; der Autor war am GV-Abend unpässlich) Die Mitglieder des RVZ kamen wie so oft zahlreich an die Generalversammlung des am 24. Mai 1872 im Zunfthaus zur Saffran gegründeten Vereins. Sie tun dies offenbar umso lieber, seit die Jahresversammlung auf der Rennbahn, also im Horse Park, stattfindet. Nach der rund 100 Jahr langen Suche nach einer eigenen Pferderennbahn führt der Rennverein Zürich bekanntlich seit 1973 Rennen auf der Parkrennbahn in Dielsdorf durch. Doch so richtig zu Hause angekommen ist der RVZ hier erst in den letzten Jahren mit dem Ausbau des Horse Park durch Anton Kräuliger. Die Vision eines polysportiven Pferdezentrums, das finanziell auf mehreren Säulen steht, ist Wirklichkeit geworden. Doch dazu weiter unten mehr.
Anton Kräuliger (Mitte) hat in Dielsdorf nicht nur aufgrund seiner Pferde Grund zur Freude (Foto:N.Vorburger). Renn-Rechnung 2018 war trotz aller Bemühungen und Kostenreduktion nicht ausgeglichen Die wichtigsten Anlässe im Horse Park sind und bleiben die Pferderennen. Vier Renntage fanden im vergangenen Jahr statt, wobei der RVZ jeden Renntag unter ein spezielles Motto gestellt hat. Bereits beim Saisonauftakt (Zürcher Renntag) mussten die Organisatoren gegen Widerstände ankämpfen. Nach Stürzen drohte ein Renntags-Abbruch, der von verschiedenen (auch offiziellen) Seiten gefordert wurde. Nur weil der Krisenstab kühlen Kopf bewahrte, die Situation mit Spezialisten sowie Direktbetroffenen in Ruhe analysierte, Massnahmen traf, Verantwortung übernahm und schliesslich trotz Widerstand den Entscheid fällte, die Rennen fortzusetzen, konnte ein grösseres Fiasko verhindert werden. Damit ist nicht nur die finanzielle Seite gemeint (wobei durch ein Abbruch das Loch in der Kasse so gross gewesen wäre, dass es keinen Kids’ Day gegeben hätte im letzten Jahr). Zu den Vorkommnissen am ersten Renntag hielt Anton Kräuliger fest: «Die klimatischen Verhältnisse wie die neuen Wahrnehmungen der Öffentlichkeit, Tierschutz etc. stellen besondere Herausforderungen für den Rennverein dar. Allfällige Reputations- und finanzielle Risiken sind nicht zu unterschätzen. Die abschliessende Verantwortung liegt beim Organisator, dem Rennverein.»
Der zweite Renntag, eben der Kids’ Day, war finanziell das «Sorgen-Kind». Denn weil nicht sämtliche Dotationen durch Sponsorengelder gedeckt werden konnten und weitere budgetierte Deckungsbeiträge fehlten, entstand an diesem Renntag Verlust von etwas über 60'000 Franken. «Zum guten Glück wurde dies durch den After Work Race Day (+13'000 CHF) dank den Erträgen aus den im Ausland erzielten Wettumsätzen sowie durch den Jockey Club Renntag (+ knapp 22'000 CHF) mit hohen Dotationen mit entsprechenden Nenngebühren und Deckungsbeiträgen teilweise kompensiert», so RVZ-Präsident Anton Kräuliger in seinem Jahresbericht. Über alle vier Renntage schloss die Rennrechnung 2018 mit einem Verlust von 24'518.88 ab, rund 2000 Franken besser als im Vorjahr. Anton Kräuliger betont in Sachen Kosten: «Es bleibt eine Tatsache, dass neben der Akquisition der Sponsorengelder für die Dotationen der einzelnen Rennen die nahezu fixen Kosten im Betrag von gegen 140'000 Franken für die Durchführung eines Renntages eine grosse Herausforderung darstellen.» Dass der Horse Park dem Rennverein Zürich pro Renntag eine Miete von 50'000 Franken verrechne, erscheine mehr als angemessen. «Dass aber zusätzliche Kosten für die Verbände (SPV, VRV, Galopp Schweiz, Suisse Trot) sowie für die Durchführung des Renntages inklusive des Wettgeschäfts (IENA und eigene Kosten) im Gesamtbetrag von 70'000 bis 80'000 Franken pro Renntag anfallen, stellt eine deutlich zu hohe Hürde dar.» So sei es nicht möglich, im Horse Park mehr Renntage durchzuführen. Auf einer Infrastruktur, die problemlos Kapazitäten auch für 6 bis 7 Renntage hätte. «Dies bleibt ohne neue Optionen leider eine Illusion», so Kräuliger. Statt mehr wird es im 2019 nun leider weniger RVZ-Renntage geben, drei statt vier. Durch die neue Strategie des französischen Wett-Giganten PMU, das Angebot ausländischer Rennen massiv zu kürzen und Abend-Rennen fast ausschliesslich auf Frankreich zu beschränken, entfiel die Grundlage für den «After Work Race Day», der sich in den letzten beiden Jahren so positiv entwickelt hatte. Eine bittere Pille. Dafür gibt es am Zürcher Renntag, beim Saisonstart am 5. Mai 2019, eine spezielle Attraktion in Form eines Zweikampfes «Mensch gegen Tier»: Der ehemalige Rad-Profi Franco Marvulli (vierfacher Weltmeister; Olympia- Silbermedaillen-Gewinner) tritt gegen Bombastic du Merle (mit Heiner Bracher im Sulky) an. Dieses «Match Race» hat im Vorfeld schon einige Medienpräsenz bekommen.
Ausgeglichene RVZ-Jahresrechnung mit kleinem Gewinn Die RVZ-Jahresrechnung 2018 konnte insgesamt mit einem budgetkonformen Gewinn von 2946.99 CHF abgeschlossen werden (Vorjahr 6261.12 CHF). Das Eigenkapital des RVZ beträgt per 31.12.2018 damit 215'444.25 CHF. «Die eigentliche Vereinsrechnung ohne Berücksichtigung der Abrechnung der einzelnen Renntage ermöglicht es, dank den Mitgliederbeiträgen sowie der Verrechnung des Unterbaurechtes an die Horse Park Zürich Dielsdorf AG, einerseits Abschreibungen vorzunehmen, andererseits die Abrechnung der Renntage auszugleichen», erklärte Anton Kräuliger im Jahresbericht. Neuigkeiten in den Bereichen Catering und Ticketing Neu wird an den Renntagen die Compass Group für das leibliche Wohl sorgen, und zwar für das «Public- und VIP-Catering». Sowohl im VIP-Zelt wie auf dem gesamten Platz sorgt nun die in Kloten ansässige Catering-Firma, die in Frauenfeld für das VIP-Catering verantwortlich ist und als Co-Sponsor auftritt,
für frischen Wind. Die umfassende Zusammenarbeit mit dem neuen Caterer «Compass» ermöglicht dem RVZ, den VIP-Bereich und das gesamte Catering-Angebot auf dem Platz flexibler und attraktiver zu gestalten, so der Tenor. Der Preis für einen Platz im VIP-Zelt beträgt 300 Franken (exkl. MWSt), wovon 160 Franken für das VIP-Catering entfallen, 50.- für den VIP-Eintritt und 90 Franken sind als «Rennsport-Förderung» (also als Deckungsbeitrag zur Durchführung des Renntags) kalkuliert. Für Sponsoren gibt es Möglichkeiten als «Presenting Sponsor», als Renn-Sponsor, Co-Sponsor etc. aufzutreten. Für «Otto Normalzuschauer» wird neben dem neuen Platzcatering-Angebot (mit einem Marché-Konzept mit Selbstbedienung in der Reithalle, verschiedenen Foodständen und mehreren Bars) insbesondere das neue Ticketing-Konzept augenscheinlich. Der Eintritt kostet neu 20 statt 15 Franken (Kinder bis 16 Jahre sind gratis, auch das Rennprogramm ist für alle umsonst), dafür ist der Zugang auf die Tribüne inbegriffen (unnummerierte Tribüne in den Sektoren C, D, E und F). Die Plätze der Haupttribüne in den Sektoren A und B unmittelbar beim Ziel (unterhalb der Rennleitung) sind weiterhin nummeriert und folgendem Personenkreis vorbehalten: Besitzern/Trainern mit Startern, VIP- und Ehrengästen sowie Inhabern von gekauften Tribünen-Tickets (diese können für 45 Franken erworben werden). Das Tribünenrestaurant wird neu mit einem sogenannten «Lounge-Konzept» geführt. Der Preis für den Zutritt zum Tribünen-Restaurant inklusive kaltes und warmes Buffet à discrétion (ohne Getränke) beträgt 45 Franken.
Die Tribüne ist ab Sektor C künftig für alle offen - und im Tribünen-Restaurant gibt es für 45 Franken ein Buffet "à discrétion (Foto: Ueli Wild) Horse Park weiter ausgebaut – polysportives Pferdezentrum wird Wirklichkeit Erfreuliche Nachrichten gibt es auch von Seiten der Horse Park Zürich-Dielsdorf AG. Bis Ende 2018 konnte die zweite Bauetappe im Horse Park abgeschlossen werden. Schon für den Jockey Club-Renntag war der neue Stalltrakt mit 40 grosszügigen Gästeboxen bereit. Dieser fanden selbstredend grossen Anklang – kein Vergleich zu Zeltboxen… Mit der Fertigstellung der zweiten Reithalle hat der Horse Park seine Infrastruktur weiter ausgebaut. Dies hilft, das tägliche Training (auch während Nicht-Pferdesport-Anlässen) für Renn- und Sportpferde anderer Disziplinen zu optimieren. Zudem ist der Horse Park damit nun noch interessanter für Anlässe wie «Horse Park Dressage Masters» oder die «Elite- Fohlenauktion», die im letzten Herbst erstmals im Horse Park stattfand. Auch bei den Nicht-Pferdesport-Anlässen ist die Horse Park Zürich-Dielsdorf AG auf gutem Weg. So fand letztes Jahr u.a. die Gewerbeausstellung sowie zum zweiten Mal das Terrazza Horse Park Festival (Musikfestival) statt. Die Nicht- Pferdesport-Events erzielten im 2018 einen Umsatz von 147'200 Franken, Reitsport-Events einen solchen von 55'000 Franken. Der für 2018 budgetierte Horse-Park-Betriebsertrag wurde übertroffen:
1'208'819 Franken betrug der Umsatz letztendlich (20 Prozent mehr als im Vorjahr), wobei das Plus aus der Trainingszentrale kommt (668'642 Franken, gegenüber dem Budget von 614'000 Franken. Im 2017 hatte der Ertrag aus der Trainingszentrale noch 579'863 Franken betragen). Von den rund 100 Pferden, die auf der Anlage des Horse Park stationiert sind, beziffert Anton Kräuliger den Anteil der Rennpferde auf rund 70: «Die permanenten Boxen sind voll belegt, rund 30 bis 40 durch Nicht-Rennpferde.» Der EBITDA (d.h. der Gewinn ohne Berücksichtigung von, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen) der Horse Park Zürich-Dielsdorf AG betrug für 2018 sage und schreibe 31.2 Prozent, das sind 377'299.58 (Vorjahr 288'962 Franken). Damit konnten Abschreibungen in Höhe von rund 300'000 Franken getätigt werden, mit dem Rest wurden die Hypothekarzinsen bezahlt. «Innert sechs Jahren seit der Gründung unserer Gesellschaft ist es uns gelungen, den Horse Park nahezu komplett zu erneuern und gleichzeitig als multifunktionale Anlage mit grosser regionaler Ausstrahlung auszurichten», erklärte Anton Kräuliger in seiner Funktion als Präsident des Verwaltungsrates der Horse Park Zürich-Dielsdorf AG, «die Phase des gezielten Ausbaues ist abgeschlossen, so dass wir uns nun ganz auf einen erfolgreichen Betrieb ausrichten können.» Wenn es gelinge, so Kräuliger weiter, den Umsatz im Event-Bereich weiter zu steigern, könnte draus in Zukunft womöglich ein zusätzlicher Renntag nachhaltig finanziert werden. Dann hätte sich der Kreis geschlossen.
Hier geht es in drei Wochen bereits mit dem Zürcher Renntag los. Aktuelle Renntage 22.04.2019 Fehraltorf 18.04.2019 Avenches 17.04.2019 Avenches 14.04.2019 Fehraltorf 07.04.2019 Avenches 03.04.2019 Avenches Werbe-Partner
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