Gute Gründe für Biokraftstoffe - Fakten zur Fortsetzung der Dekarbonisierung im Straßenverkehr - ufop

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Gute Gründe für Biokraftstoffe - Fakten zur Fortsetzung der Dekarbonisierung im Straßenverkehr - ufop
UNION ZUR FÖRDERUNG VON OEL- UND PROTEINPFLANZEN E. V.

Gute Gründe für Biokraftstoffe
Fakten zur Fortsetzung der Dekarbonisierung im Straßenverkehr
Gute Gründe für Biokraftstoffe
Fakten zur Fortsetzung der Dekarbonisierung im Straßenverkehr

Marktsituation bei Agrarrohstoffen prekär!.............................................................................................. 6
Bedeutung für die Landwirtschaft............................................................................................................. 8
Sicherung der heimischen Eiweißfuttermittelproduktion........................................................................ 10
Biodieselmarkt sichert Absatz für gentechnikfreies Rapsschrot............................................................. 12
Die Pflanzenölproduktion wächst stärker als die Nachfrage................................................................... 14
Deutschland: Treibhausgasminderungspflicht, Treiber für
Biomasserohstoff-, Treibhausgasminderungs- und Kosteneffizienz........................................................ 16
Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft........................................................................................ 18
Straßenverkehr: Dekarbonisierung nur im Verbund möglich..................................................................20
Befragung bestätigt: Verbraucher sehen Biokraftstoffe positiv*............................................................22
Das wollen wir!........................................................................................................................................ 24
Einführung

    Der von Menschen verursachte Klimawandel ist         sektor muss ab 2050 praktisch ohne fossile
    bereits heute sichtbar und vor allem für die Land-   Kraftstoffe und Antriebe auskommen.
    wirtschaft spürbar, wie das „Dürrejahr“ 2018
    deutlich gezeigt hat. Die Landwirtschaft ist aber    Nachhaltig zertifizierter und treibhausgasopti-
    nicht nur betroffen; sie ist auch Teil der Lösung    mierter Biodiesel aus Raps kann schon heute
    einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen.        einen spürbaren Beitrag zur Dekarbonisierung im
                                                         Straßenverkehr und in der Land- und Forstwirt-
    Der Klimaschutzaktionsplan 2020 und Klima-           schaft leisten, im Verbund mit weiteren erneuer-
    schutzplan 2050 zeigen die Herausforderungen         baren Kraftstoffen und Antrieben.
    bei der Dekarbonisierung des Straßenverkehrs
    auf. Der Sonderbericht des Weltklimarates (IPCC)     Deutschland geht zwar mit dem Klimaschutzplan
    drängt gleichzeitig zur Eile. Denn der Verkehrs-     2050 voran, das Klimaschutzziel von 40 % in

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2020 wird jedoch verfehlt. Bis 2030 soll sogar      zentrale Rolle spielen. Denn nur hier sind bereits
eine Reduktion um 55 % erreicht werden.             heute ausreichende Produktionskapazitäten vor-
                                                    handen. Außerdem setzt vor allem die deutsche
Bis 2020 müssen die Unterzeichner des Klima-        Biokraftstoffgesetzgebung weltweit Standards
schutzabkommens von Paris nationale Aktions-        bei der Nachhaltigkeit der Rohstoffe.
pläne vorlegen. Diese werden zeigen, wie ernst
diese Verpflichtung genommen wird. Insbeson-
dere die EU-Mitgliedsstaaten sind gefordert,
ambitionierte Pläne vorzulegen. Biokraftstoffe
aus Anbaubiomasse wie Raps, Getreide oder
Zuckerrüben werden in den nationalen Aktions-
plänen zur Mobilität kurz- bis mittelfristig eine   Wolfgang Vogel, Vorsitzender der UFOP

                                                                                                         5
Marktsituation bei Agrarrohstoffen prekär!

    Heizöl ist mehr „wert“ als Raps und Getreide
    ›› Seit Jahren bestimmt ein dramatisch niedriges     ›› Eine zusätzliche Nachfrage zur dringend
       Preisniveau die Erlöse bei Raps und Brotweizen,      notwendigen Verbesserung der Preise für Raps
       daran ändert auch das „Dürrejahr 2018“ nichts.       und Getreide ist nicht absehbar. Eine politische
                                                            Diskussion über die prekäre Marktsituation findet
    ›› Energiepreise und Preise für Agrarrohstoffe          praktisch nicht statt.
       entwickeln sich gegenläufig, die Landwirtschaft
       ist der „Inflationsbremser“!                      ›› In einer „Tank-Teller-“Diskussion oder auch einer
                                                            Debatte um iLUC gegen nachhaltig zertifizierte
                                                            Biokraftstoffe zu argumentieren, wird der
                                                            Situation nicht gerecht.

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Lebensmittel billiger als Energie!?
Preise für Brotweizen, Raps und Stroh sowie Heizöl, umgerechnet in Heizöläquivalent,
in Euro je kg bzw. l, inkl. MwSt.

1,00
                                                                   Heizöl
0,80 0,66
                                                                                                                            0,70
0,60
       0,42                                                                                                   Raps          0,48
0,40                                                                                                                        0,37
       0,26                                                                           Brotweizen
                                                                                                                            0,31
0,20
       0,20                                                  Stroh
0,00
       01.10        01.11        01.12        01.13        01.14        01.15        01.16        01.17        01.18        01.19
Umrechnung der Erzeugerpreise für Agrarprodukte mit Heizöläquivalent (1 l Heizöl = 1,35 kg Raps = 1,95 kg Brotweizen = 2,9 kg Stroh)
sowie Heizölpreis für Mengen ab 3.500 l frei Haus | Quelle: AMI
                                                                                                                                       7
Bedeutung für die Landwirtschaft

    Biokraftstoffe entlasten die Agrarmärkte und bremsen den Sinkflug der Erzeugerpreise
    ›› Rekordernten und Überschüsse prägen die        Deutsche Rapsölexporte
       globale Versorgungssituation und gleichen
       geringere Ernten in anderen Regionen aus.
                                                      1.000 in 1.000 t
    ›› Rekordernten in Süd- und Nordamerika lassen
       weltweit die Lagerbestände wachsen.             800
                                                       600
    ›› Aber: Der Rohstoffpreis bestimmt die Endver-
       wendung. Die Nahrungsmittelverwendung           400
       hat daher durch die höhere Wertschöpfung        200
       immer Vorrang gegenüber der energetischen
       Verwertung.                                        0
                                                              02/03 04/05 06/07 08/09 10/11 12/13 14/15 16/17
                                                      © Quellen: Statistisches Bundesamt, AMI
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Biodiesel  – Absatzentwicklung
 Absatzentwicklung                       und| Rohstoffzusammensetzung
                   Biodiesel in Deutschland    Rohstoffzusammensetzung| Dieselverbrauch
 Inlandsverbrauch 2014 – 20181 | Quotenanrechnung2
Inlandsverbrauch 2014 – 20181 | Quotenanrechnung2
in                 gesamt: 2.3632           gesamt: 2.1462           gesamt: 2.1592           gesamt: 2.1722   gesamt3
1.000 t                                      THG-Quote                 THG-Quote               THG-Quote       THG-Quote
                                               3,5 %                    3,5 %                    4,0 %          4,0 %
2.500                                                                                                                           HVO
                         336                                                                         33                         (Hydriertes Palmöl)
2.000                                           169                       165                                                   UCOME
                         517                                                                         843                        (Altspeiseöl-
                                                550                      868
1.500                    88                                                                                                     methylester)
                         22                    4 128                                            44
                                                4                                                                               PME (Pflanzen-
1.000
                                                                        2                             492                       ölmethylester)
                                                                          263
           1.510

                                    1.427
                         1.400                 1.291                    1                        2                                Sonnenblumen

                                                             1.126

                                                                                      1.297
  500                                                                                                                             Palmöl
                                                                         860                         759                          Soja
     0                                                                                                                            Raps
     BAFA                2.3201                2.1511                   2.1501                   2.2161         2.3804
    Dieselkraftstoff1
    (inkl. Bio-Anteil) 35.587                    36.756                   37.901                     38.703             36.8804
                        2014                      2015                      2016                      2017               2018
Quellen:
   Quelle: BAFA,
         1
           1
                     2
                       BLE,
             BAFA, 2BLE, 3
                             3
                               BLE-Evaluationsbericht
                          BLE-Evaluationsbericht              2018
                                                 2018 für Oktober    für
                                                                  2019   Oktober
                                                                       erwartet, 4    2019 erwartet,
                                                                                   Hochrechnung
                                                                                                        4
                                                                                                          Hochrechnung
                                                                                                nach Monatsangaben BAFA nach Monatsangaben BAFA       9
Sicherung der heimischen Eiweißfuttermittelproduktion

     ›› Raps ist die mit Abstand wichtigste gentechnik-   ›› Das Deutsche Milchkontor (DMK) ist die größte
        freie Proteinquelle in Deutschland und der EU.       Genossenschaftsmolkerei in Deutschland mit
        Raps ist damit Grundlage für eine nationale und      einer Erfassung von 7,3 Mrd. kg von 8.600
        europäische Eiweißpflanzenstrategie.                 Betrieben. 2017 betrug der Anteil gentechnik-
                                                             freier Milch 31,5 Prozent bzw. 2,3 Mrd. kg!
     ›› Der EU-Rapsanbau reduziert mit einer Ernte-
        menge von ca. 20 Mio. t Rapssaat Soja- und        ›› 2015 wurde erstmals mehr Rapsschrot als
        damit auch „Flächen-“ bzw. „Nährstoffimporte“        Sojaschrot verfüttert.
        von etwa mehr als 5 Mio. ha-Äquivalent.
                                                          ›› Und: Raps ist als Blühpflanze unverzichtbar
     ›› Die Rapsschrotverwendung steigt insbesondere         in getreidereichen Fruchtfolgen.
        in der Milchviehfütterung.

10
Was füttern die deutschen Bauern?
in Mio. t
5
                                                                                                  Rapsschrot
4

                                                                                                  Sojaschrot
3

2

2004    2005     2006    2007     2008    2009     2010    2011    2012     2013    2014   2015    2016   2017

© OVID Homepage | Quellen: Oil World, UFOP, DLG Futterwerttabelle, BMEL, Eurostat
                                                                                                                 11
Biodieselmarkt sichert Absatz für gentechnikfreies Rapsschrot

     (indirekte) Landnutzungsänderungen – eine Frage der Kontrolle!
     ›› EU-Anbaufläche Raps seit 10 Jahren konstant bei         ›› Treibhausgas-Maluswerte (iLUC-Faktoren)
        etwa 6,5 Mio. ha                                           bestrafen nur die europäischen Ölsaatenerzeuger!
                                                                   Palmöl wird global über den Preis verkauft
     ›› EU-Biodieselabsatz aus Raps seit 2008:
        ca. 6 Mio. t pro Jahr, das entspricht ca. 4,3 Mio. ha   ›› Der Urwaldschutz ist unmittelbare Regierungs-
                                                                   aufgabe und lässt sich durch iLUC-Faktoren
     ›› Der Biodieselabsatz sichert die Wirtschaftlichkeit         nicht lösen – deshalb: Verbot der Verwendung
        des Rapsanbaus und damit die gentechnikfreie               von Palmöl durchsetzen, wie es das Europä-
        Eiweißfuttermittelproduktion von ca. 8,5 Mio. t            ische Parlament fordert

     ›› EU-Biokraftstoffpolitik – Ursache-Wirkungs-Be-
        ziehung für iLUC wissenschaftlich nicht belegbar,
        im Gegenteil: EU-Rapsanbau verringert Import-
        und „Flächenanspruch“
12
Rapsverarbeitung in Deutschland – ohne Biodieselherstellung
deutlich weniger gentechnikfreies Rapsschrot
                                          in 1.000 t
       5.228                                           mit Anteil an
2017                                                   Rapsschrot aus der
       1.721
                                                       Verarbeitung von Raps
       5.285                                           zu Rapsöl für Biodiesel
2016
       2.063
       5.205
2015
       2.134
       5.298                                           ohne Anteil an
2014
       2.225
                                                       Rapsschrot aus der
                                                       Verarbeitung von Raps
2013 5.094
     2.242                                             zu Rapsöl für Biodiesel
Quellen: BLE, AMI
                                                                                 13
Die Pflanzenölproduktion wächst stärker als die Nachfrage

     ›› Die globale Pflanzenölproduktion wächst stetig,      ›› Ausweg in Drittstaaten: steigende Verpflich-
        und hier besonders der Anteil an Palm- und              tungsvorgaben für die Biodieselbeimischung in
        Sojaöl.                                                 Dieselkraftstoff.

     ›› Sojaschrot-/Eiweißfuttermittel-Nachfrage treibt      Biokraftstoffmandate*
        die Anbauflächenausdehnung in Südamerika an.
                                                             Biokraftstoffmandate %          2018                  2019
                                                                                                                            20
     ›› Palm- und Sojaölproduktion steigen, obwohl           Indonesien                               20
                                                                                                              (30 wird geprüft)
        der Biokraftstoffabsatz in der EU stagniert.         Malaysia                                  7                    10
                                                             Argentinien                               8                    12
     ›› Deutschland exportiert Rapsöl, weil der Biodiesel-   Brasilien                                 8                    10
        absatz stagniert.                                    Thailand                                  7                    10
                                                                                                                      6,3 Mio. t
                                                             USA RFS-Programm                  5,8 Mio. t
     ›› Nahrungsmittelverwendung und stoffliche                                                               (2017: 6,7 Mio. t)
        Nutzung treffen auf reichliches Angebot.             * außerhalb der EU höher
                                                             Quelle: F.O. Licht, Bifuel Digest, FAS, Platts
14
Globale Pflanzenölproduktion                Preisentwicklung Pflanzenöle
in Mio. t                                   Großhandelspreise                         in EUR/t
70                                                                                            790
                                   Palmöl
60                                                                                            740

50                                                                                            690
                                   Sojaöl
40                                                                                            640

30                                                                                            590
                                   Rapsöl
20                                                                                            540

10                                                                                            490
                           Sonnenblumenöl
 02/03                 …   18/19            04/18 05/18 06/18 07/18 08/18 09/18 10/18 11/18

© Quellen: USDA, AMI                        Quelle: AMI
                                                                                                    15
Deutschland: Treibhausgasminderungspflicht, Treiber für Biomasse-
     rohstoff-, Treibhausgasminderungs- und Kosteneffizienz
     Treibhausgasminderungspflicht treibt THG-Wettbewerb an – Klimaschutzpotenzial nicht ausgeschöpft
     ›› Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und                ›› Biodiesel ist im Dieselmarkt aktuell die einzige
        Ernährung (BLE) bestätigt die erheblich                    flächendeckende Option zur Dekarbonisierung
        verbesserte Treibhausgaseffizienz.                         des Schwerlastverkehrs und der nichtstraßenge-
                                                                   bundenen Maschinen (Land- und Forstwirtschaft,
     ›› Die THG-Minderungspflicht muss sich an den                 Bauwirtschaft) mit hohem Leistungsbedarf.
        durch Normen vorgegebenen Beimischungsan-
        teilen für Biokraftstoffe (E10, B7, B30) orientieren.   ›› Das THG-Minderungspotenzial kann in beste-
                                                                   henden Fahrzeugflotten gehoben sofort werden.
     ›› Eine verstetigte schrittweise Erhöhung der
        THG-Minderungspflicht ist sachgerecht, die              ›› 2017: Beitrag der Biokraftstoffe zur Treibhaus-
        Verpflichteten und die Biokraftstoffwirtschaft             gasminderung: 7,7 Mio. t
        können sich flexibel darauf einstellen.

16
THG-Minderungs-                                      THG-Einsparung Biokraftstoffe in %
quote bis 2030*                                      in %
                                                     100

                       Forderung***

                                      im Verkehrs­
         Regelung**
         Gesetzliche

                       Verbände-

                                      entspricht

                                      sektor***
                                      EE-Anteil
                                                      80

2019     – 4,0         – 4,0              –           60                                                                       60 %
2020     – 6,0         – 6,0            10,0                                                                                   50 %
2022     – 6,0         – 8,0            12,0          40
                                                                                                                               35 %
2024     – 6,0         – 10,0           14,0
2026     – 6,0         – 12,0           16,0
                                                      20

                                                             2015
                                                                    2016
                                                                           2017
2028     – 6,0         – 14,0           18,0
2030     – 6,0         – 16,0           20,0                Pflanzenöl              FAME        Biomethan         Bioethanol
                                                                                  (Biodiesel)
* in % der ges. Diesel- und Benzinmengen
** § 37a Absatz 4 Satz 2 BImSchG                     Quelle: © BLE | Evaluations- und Erfahrungsbericht für das Jahr 2017, S. 64
*** BBE-Vorschlag zum Klimaschutzgesetz
    vom 21.11.2018                                                                                                                    17
Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft

     Nachhaltig zertifizierte und treibhausgasoptimierte Biokraftstoffe schaffen Wertschöpfung
     ›› Regionale Stoffkreisläufe durch Verwendung           ›› Klimaschutzplan 2050
        von Pflanzenölkraftstoffen in der Land-                 »» THG-Minderungsverpflichtung
        und Forstwirtschaft („Haferprinzip“)                       Landwirtschaft: –34 %!
                                                                »» Kraftstoffbedarf Landwirtschaft ca. 1,5 Mio. t,
     ›› Öffentliche Akzeptanz außerordentlich hoch                 entspricht ca. 4 Mio. t CO2-Äquivalent
                                                                »» Ziel: 100 % Pflanzenölkraftstoffeinsatz –
     ›› Einstieg in die Dekarbonisierung nur mit Biokraft­         THG-Effizienz: 65 %
        stoffen aufgrund der hohen Energiedichte möglich        »» THG-Vermeidungspotenzial:
        (Leistungsanforderung: Feldarbeiten, Ernte etc.)           ca. 2,5 Mio. t CO2-Äquivalent
                                                                »» Flächenbedarf: max. 1 Mio. ha Raps

18
Klimaschutzgesetz: Minderungs-                               Landwirtschaftliche Emissionen
ziele verpflichtend verankert:                               durch Energienutzung
Handlungsfeld       1990* 2014*     2030*        2030**      in Mio. t CO2-Äquivalent
Energiewirtschaft     466    358     175 – 183   62 – 61 %           10,3
                                                             10
                                                                                        fossile Energien/Kraftstoffe
Gebäude               209     119      70 – 72   67 – 66 %                              Biokraftstoffpotenzial
                                                              8
Verkehr               163    160       95 – 98   42 – 40 %
                                                                                    6,3            5,8           5,8
Industrie             283    181     140 – 143   51 – 49 %    6
                                                                                                  Strom         Strom
                                                                                                u. Wärme     u. Wärme***
Landwirtschaft        88      72       58 – 61   34 – 31 %    4
Teilsumme           1.209    890     538 – 557   56 – 54 %                                                                  Kraft­stoff­
                                                              2                                                             anteil
Sonstige               39     12            5        87 %
                                                              0
Gesamtsumme         1.248    902    543 – 562    56 – 55 %           1990          2000           2015         2030
                                                                                                           UFOP-Projektion
* Emissionen in Mio. t CO2-Äquivalent                        *** THG-Minderungspotenzial durch Nutzung von Strom und
** Minderungsziel in % gegenüber 1990                            Wärme aus Biogasanlagen, Windkraft und Photovoltaik
Quelle: Klimaschutzplan 2050 (14.11.2016)                    Quelle (bis 2015): Nationale Treibhausgasinventarberichte | © DBV    19
Straßenverkehr: Dekarbonisierung nur im Verbund möglich
     Herausforderung: Kraftstoffverbrauch in Deutschland im Straßenverkehr
     2018: ca. 37 Mio. t Diesel und ca. 18 Mio. t Benzin
     Die Dekarbonisierung des Ver-       Herausforderung:                    Herausforderung öffentliche
     kehrs als evolutionären Prozess     mit Biokraftstoffen jetzt           Akzeptanz – wo kommt der
     begreifen und „antreiben“:          Treibhausgase sparen!               erneuerbare Strom her?
     ››Verkehrsverlagerung               ››Nachhaltig zertifizierte und      ››Situation: Biokraftstoffe sind mit
                                           treibhausgasoptimierte              5,2 % Marktanteil die einzige
     ››Treibhausgaseffiziente              Biokraftstoffe in bestehende        spürbare Alternative
       Biokraftstoffe                      Fahrzeugflotten einsetzen
                                                                             ››THG-Effizienz und Innovation
     ››Schrittweise Elektrifizierung –   ››Biokraftstoffe als Blendkom-        bestimmen den Marktzugang:
       Hybridisierungsstrategie            ponente in Plug-in-Hybridfahr-      biomasserohstoff- und technolo-
     ››Effizientere Motoren                zeugen                              gieoffener Wettbewerb!
                                         ››Problemschwerpunkt Schwer-
                                           lastverkehr: hohe Energiedichte
20                                         Vorteil Biokraftstoffe
Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energieträgern (2017)
Etwa 30 Biokraftstoffanlagen stellen so viel Energie bereit wie ca. 8.115 Windkraftanlagen

                       Solarthermie           2%                                    Photovoltaik
                            7,9 TWh                    10 %                         39,4 TWh

    Geothermie und Umweltwärme**
                         13,6 TWh             3%                                    Windenergie        28.675
                                                                      26%           105,7 TWh
                                                                                                       Anlagen
Biogene Brennstoffe und Gase, Wärme*        35 %         409
                                                                                    Wasserkraft
                           143,7 TWh                     TWh               5%       20,1 TWh

                       Biokraftstoffe                               12 %            Biogene Brennstoffe und Gase, Strom*
 30 Anlagen                30,2 TWh                           7%                    48,2 TWh

© Umweltbundesamt (UBA) auf Basis AGEE-Stat, Stand: 08/2018 | * mit biogenem Anteil des Abfalls | ** Stromerzeugung aus
Geothermie etwa 0,16 TWh (nicht separat dargestellt)
                                                                                                                           21
Befragung bestätigt: Verbraucher sehen Biokraftstoffe positiv*

     Fehleinschätzung zum Image von Biokraftstoffen hemmt die Politik
     ›› 69 Prozent der Deutschen bewerten Biokraft-              ›› Wichtig: Die Umfrage zeigt den grundsätzlichen
        stoffe positiv.                                             Informationsbedarf zur Verwendung von
                                                                    Biomasse auf, unabhängig, ob energetische oder
     ›› Die Kritik zur Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen           stoffliche Nutzung.
        wird wahrgenommen.
                                                                 ›› Erforderlich: mehr Öffentlichkeitsarbeit
     ›› Der Umfrage von TNS Infratest (2016) zufolge                und sachgerechte Aufklärung
        ändern Skeptiker bei sachlicher Aufklärung ihre
        Meinung.

     * Verbraucherumfrage Biokraftstoffe, Veröffentlichung von UFOP, OVID, VDB; (2016)
22
Was denkt Deutschland
über Biokraftstoffe?

            69 %
     der Bevölkerung bewerten
                                                 Befürworter

      Biokraftstoffe allgemein
             als positiv                          Skeptiker   k.A.
                                                    25 %      6%

© Umfrage von UFOP, OVID, VDB; 1. Quartal 2016
                                                                     23
Das wollen wir! – Das Treibhausgasminderungspotenzial der
     Landwirtschaft als Energieversorger und -anwender heben,
     Perspektiven und Akzeptanz schaffen!

     Ausgestaltung der förderrechtlichen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige und ausgewogene
     Biokraftstoffpolitik nach 2020 – die Landwirtschaft mitnehmen!

     ›› Beibehaltung der Kappungsgrenze von 7 % für   ›› Landnutzungsänderungen müssen schnellst-
        Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse nach 2020       möglich durch Regierungsabkommen und
        als „iLUC-freie Basismenge“.                     Kompensationsangebote gelöst und begleitet
                                                         werden.
     ›› 2019 palmölbasierte Kraftstoffe möglichst
        begrenzen und auslaufen lassen.               ›› Der „iLUC-Standpunkt“ der EU-Kommission darf
                                                         nicht die Grundlage für die politische Entscheidung
                                                         sein – ein wissenschaftlicher Nachweis für die
                                                         Ursache-Wirkungs-Beziehung ist nicht möglich –
                                                         Modelle sind keine Entscheidungsgrundlage.
24
›› iLUC/dLUC betrifft alle Verwendungsoptionen          ›› Evolutionäre Entwicklung der Alternativen zur
   von Palmöl, eine verwendungsunabhängige                 Vermeidung von Versorgungsrisiken.
   und transparente Nachhaltigkeitszertifizierung
   muss gesetzlich umgesetzt werden! Freiwillige        ›› Die Hybridisierung der Antriebe ist der
   Zertifizierungssysteme sind sanktionsschwach.           Einstieg. Nachhaltig zertifizierte Biokraftstoffe
                                                           überbrücken den Übergang in rein strombasierte
›› Einführung einer THG-Minderungspflicht in der EU.       Antriebe und nicht biogene Kraftstoffe.

›› Schrittweise Anhebung der THG-Minderungspflicht      ›› Fortschreibung der vollen Steuerentlastung für
   in Deutschland, diese fördert weitere Alternativen      Biokraftstoffe in der Land- und Forstwirtschaft
   wie Kraftstoffe aus erneuerbaren Strom (e-Fuels).       nach 2020 bis mindestens 2030.

›› Technologie- und rohstoffoffene Förderung            ›› Steuererstattungsverfahren entbürokratisieren,
   im Wettbewerb ist Treiber einer möglichst               energiesteuerfreien Bezug für die Land- und
   auch kosteneffizienten Nutzung der nachhaltig           Forstwirtschaft ermöglichen.
   zertifizierten Biomasseressourcen (einschließlich
   Reststoffe wie Stroh).
                                                                                                               25
Impressum

     Herausgeber und Text:
     ›› Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP)
        Claire-Waldoff-Str. 7 · 10117 Berlin
        info@ufop.de
        www.ufop.de

     Stand:
     ›› Januar 2019, 3. Auflage

     Bildnachweis Titel:
     ›› OFC Pictures/Shutterstock.com

     Gestaltung:
     ›› WPR COMMUNICATION
        www.wprc.de
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Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V.
Claire-Waldoff-Straße 7 · 10117 Berlin

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