Gute Gründe für Biokraftstoffe - Fakten zur Fortsetzung der Dekarbonisierung im Straßenverkehr - ufop
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UNION ZUR FÖRDERUNG VON OEL- UND PROTEINPFLANZEN E. V. Gute Gründe für Biokraftstoffe Fakten zur Fortsetzung der Dekarbonisierung im Straßenverkehr
Gute Gründe für Biokraftstoffe Fakten zur Fortsetzung der Dekarbonisierung im Straßenverkehr Marktsituation bei Agrarrohstoffen prekär!.............................................................................................. 6 Bedeutung für die Landwirtschaft............................................................................................................. 8 Sicherung der heimischen Eiweißfuttermittelproduktion........................................................................ 10 Biodieselmarkt sichert Absatz für gentechnikfreies Rapsschrot............................................................. 12 Die Pflanzenölproduktion wächst stärker als die Nachfrage................................................................... 14 Deutschland: Treibhausgasminderungspflicht, Treiber für Biomasserohstoff-, Treibhausgasminderungs- und Kosteneffizienz........................................................ 16 Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft........................................................................................ 18 Straßenverkehr: Dekarbonisierung nur im Verbund möglich..................................................................20 Befragung bestätigt: Verbraucher sehen Biokraftstoffe positiv*............................................................22 Das wollen wir!........................................................................................................................................ 24
Einführung Der von Menschen verursachte Klimawandel ist sektor muss ab 2050 praktisch ohne fossile bereits heute sichtbar und vor allem für die Land- Kraftstoffe und Antriebe auskommen. wirtschaft spürbar, wie das „Dürrejahr“ 2018 deutlich gezeigt hat. Die Landwirtschaft ist aber Nachhaltig zertifizierter und treibhausgasopti- nicht nur betroffen; sie ist auch Teil der Lösung mierter Biodiesel aus Raps kann schon heute einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen. einen spürbaren Beitrag zur Dekarbonisierung im Straßenverkehr und in der Land- und Forstwirt- Der Klimaschutzaktionsplan 2020 und Klima- schaft leisten, im Verbund mit weiteren erneuer- schutzplan 2050 zeigen die Herausforderungen baren Kraftstoffen und Antrieben. bei der Dekarbonisierung des Straßenverkehrs auf. Der Sonderbericht des Weltklimarates (IPCC) Deutschland geht zwar mit dem Klimaschutzplan drängt gleichzeitig zur Eile. Denn der Verkehrs- 2050 voran, das Klimaschutzziel von 40 % in 4
2020 wird jedoch verfehlt. Bis 2030 soll sogar zentrale Rolle spielen. Denn nur hier sind bereits eine Reduktion um 55 % erreicht werden. heute ausreichende Produktionskapazitäten vor- handen. Außerdem setzt vor allem die deutsche Bis 2020 müssen die Unterzeichner des Klima- Biokraftstoffgesetzgebung weltweit Standards schutzabkommens von Paris nationale Aktions- bei der Nachhaltigkeit der Rohstoffe. pläne vorlegen. Diese werden zeigen, wie ernst diese Verpflichtung genommen wird. Insbeson- dere die EU-Mitgliedsstaaten sind gefordert, ambitionierte Pläne vorzulegen. Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse wie Raps, Getreide oder Zuckerrüben werden in den nationalen Aktions- plänen zur Mobilität kurz- bis mittelfristig eine Wolfgang Vogel, Vorsitzender der UFOP 5
Marktsituation bei Agrarrohstoffen prekär! Heizöl ist mehr „wert“ als Raps und Getreide ›› Seit Jahren bestimmt ein dramatisch niedriges ›› Eine zusätzliche Nachfrage zur dringend Preisniveau die Erlöse bei Raps und Brotweizen, notwendigen Verbesserung der Preise für Raps daran ändert auch das „Dürrejahr 2018“ nichts. und Getreide ist nicht absehbar. Eine politische Diskussion über die prekäre Marktsituation findet ›› Energiepreise und Preise für Agrarrohstoffe praktisch nicht statt. entwickeln sich gegenläufig, die Landwirtschaft ist der „Inflationsbremser“! ›› In einer „Tank-Teller-“Diskussion oder auch einer Debatte um iLUC gegen nachhaltig zertifizierte Biokraftstoffe zu argumentieren, wird der Situation nicht gerecht. 6
Lebensmittel billiger als Energie!? Preise für Brotweizen, Raps und Stroh sowie Heizöl, umgerechnet in Heizöläquivalent, in Euro je kg bzw. l, inkl. MwSt. 1,00 Heizöl 0,80 0,66 0,70 0,60 0,42 Raps 0,48 0,40 0,37 0,26 Brotweizen 0,31 0,20 0,20 Stroh 0,00 01.10 01.11 01.12 01.13 01.14 01.15 01.16 01.17 01.18 01.19 Umrechnung der Erzeugerpreise für Agrarprodukte mit Heizöläquivalent (1 l Heizöl = 1,35 kg Raps = 1,95 kg Brotweizen = 2,9 kg Stroh) sowie Heizölpreis für Mengen ab 3.500 l frei Haus | Quelle: AMI 7
Bedeutung für die Landwirtschaft Biokraftstoffe entlasten die Agrarmärkte und bremsen den Sinkflug der Erzeugerpreise ›› Rekordernten und Überschüsse prägen die Deutsche Rapsölexporte globale Versorgungssituation und gleichen geringere Ernten in anderen Regionen aus. 1.000 in 1.000 t ›› Rekordernten in Süd- und Nordamerika lassen weltweit die Lagerbestände wachsen. 800 600 ›› Aber: Der Rohstoffpreis bestimmt die Endver- wendung. Die Nahrungsmittelverwendung 400 hat daher durch die höhere Wertschöpfung 200 immer Vorrang gegenüber der energetischen Verwertung. 0 02/03 04/05 06/07 08/09 10/11 12/13 14/15 16/17 © Quellen: Statistisches Bundesamt, AMI 8
Biodiesel – Absatzentwicklung Absatzentwicklung und| Rohstoffzusammensetzung Biodiesel in Deutschland Rohstoffzusammensetzung| Dieselverbrauch Inlandsverbrauch 2014 – 20181 | Quotenanrechnung2 Inlandsverbrauch 2014 – 20181 | Quotenanrechnung2 in gesamt: 2.3632 gesamt: 2.1462 gesamt: 2.1592 gesamt: 2.1722 gesamt3 1.000 t THG-Quote THG-Quote THG-Quote THG-Quote 3,5 % 3,5 % 4,0 % 4,0 % 2.500 HVO 336 33 (Hydriertes Palmöl) 2.000 169 165 UCOME 517 843 (Altspeiseöl- 550 868 1.500 88 methylester) 22 4 128 44 4 PME (Pflanzen- 1.000 2 492 ölmethylester) 263 1.510 1.427 1.400 1.291 1 2 Sonnenblumen 1.126 1.297 500 Palmöl 860 759 Soja 0 Raps BAFA 2.3201 2.1511 2.1501 2.2161 2.3804 Dieselkraftstoff1 (inkl. Bio-Anteil) 35.587 36.756 37.901 38.703 36.8804 2014 2015 2016 2017 2018 Quellen: Quelle: BAFA, 1 1 2 BLE, BAFA, 2BLE, 3 3 BLE-Evaluationsbericht BLE-Evaluationsbericht 2018 2018 für Oktober für 2019 Oktober erwartet, 4 2019 erwartet, Hochrechnung 4 Hochrechnung nach Monatsangaben BAFA nach Monatsangaben BAFA 9
Sicherung der heimischen Eiweißfuttermittelproduktion ›› Raps ist die mit Abstand wichtigste gentechnik- ›› Das Deutsche Milchkontor (DMK) ist die größte freie Proteinquelle in Deutschland und der EU. Genossenschaftsmolkerei in Deutschland mit Raps ist damit Grundlage für eine nationale und einer Erfassung von 7,3 Mrd. kg von 8.600 europäische Eiweißpflanzenstrategie. Betrieben. 2017 betrug der Anteil gentechnik- freier Milch 31,5 Prozent bzw. 2,3 Mrd. kg! ›› Der EU-Rapsanbau reduziert mit einer Ernte- menge von ca. 20 Mio. t Rapssaat Soja- und ›› 2015 wurde erstmals mehr Rapsschrot als damit auch „Flächen-“ bzw. „Nährstoffimporte“ Sojaschrot verfüttert. von etwa mehr als 5 Mio. ha-Äquivalent. ›› Und: Raps ist als Blühpflanze unverzichtbar ›› Die Rapsschrotverwendung steigt insbesondere in getreidereichen Fruchtfolgen. in der Milchviehfütterung. 10
Was füttern die deutschen Bauern? in Mio. t 5 Rapsschrot 4 Sojaschrot 3 2 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 © OVID Homepage | Quellen: Oil World, UFOP, DLG Futterwerttabelle, BMEL, Eurostat 11
Biodieselmarkt sichert Absatz für gentechnikfreies Rapsschrot (indirekte) Landnutzungsänderungen – eine Frage der Kontrolle! ›› EU-Anbaufläche Raps seit 10 Jahren konstant bei ›› Treibhausgas-Maluswerte (iLUC-Faktoren) etwa 6,5 Mio. ha bestrafen nur die europäischen Ölsaatenerzeuger! Palmöl wird global über den Preis verkauft ›› EU-Biodieselabsatz aus Raps seit 2008: ca. 6 Mio. t pro Jahr, das entspricht ca. 4,3 Mio. ha ›› Der Urwaldschutz ist unmittelbare Regierungs- aufgabe und lässt sich durch iLUC-Faktoren ›› Der Biodieselabsatz sichert die Wirtschaftlichkeit nicht lösen – deshalb: Verbot der Verwendung des Rapsanbaus und damit die gentechnikfreie von Palmöl durchsetzen, wie es das Europä- Eiweißfuttermittelproduktion von ca. 8,5 Mio. t ische Parlament fordert ›› EU-Biokraftstoffpolitik – Ursache-Wirkungs-Be- ziehung für iLUC wissenschaftlich nicht belegbar, im Gegenteil: EU-Rapsanbau verringert Import- und „Flächenanspruch“ 12
Rapsverarbeitung in Deutschland – ohne Biodieselherstellung deutlich weniger gentechnikfreies Rapsschrot in 1.000 t 5.228 mit Anteil an 2017 Rapsschrot aus der 1.721 Verarbeitung von Raps 5.285 zu Rapsöl für Biodiesel 2016 2.063 5.205 2015 2.134 5.298 ohne Anteil an 2014 2.225 Rapsschrot aus der Verarbeitung von Raps 2013 5.094 2.242 zu Rapsöl für Biodiesel Quellen: BLE, AMI 13
Die Pflanzenölproduktion wächst stärker als die Nachfrage ›› Die globale Pflanzenölproduktion wächst stetig, ›› Ausweg in Drittstaaten: steigende Verpflich- und hier besonders der Anteil an Palm- und tungsvorgaben für die Biodieselbeimischung in Sojaöl. Dieselkraftstoff. ›› Sojaschrot-/Eiweißfuttermittel-Nachfrage treibt Biokraftstoffmandate* die Anbauflächenausdehnung in Südamerika an. Biokraftstoffmandate % 2018 2019 20 ›› Palm- und Sojaölproduktion steigen, obwohl Indonesien 20 (30 wird geprüft) der Biokraftstoffabsatz in der EU stagniert. Malaysia 7 10 Argentinien 8 12 ›› Deutschland exportiert Rapsöl, weil der Biodiesel- Brasilien 8 10 absatz stagniert. Thailand 7 10 6,3 Mio. t USA RFS-Programm 5,8 Mio. t ›› Nahrungsmittelverwendung und stoffliche (2017: 6,7 Mio. t) Nutzung treffen auf reichliches Angebot. * außerhalb der EU höher Quelle: F.O. Licht, Bifuel Digest, FAS, Platts 14
Globale Pflanzenölproduktion Preisentwicklung Pflanzenöle in Mio. t Großhandelspreise in EUR/t 70 790 Palmöl 60 740 50 690 Sojaöl 40 640 30 590 Rapsöl 20 540 10 490 Sonnenblumenöl 02/03 … 18/19 04/18 05/18 06/18 07/18 08/18 09/18 10/18 11/18 © Quellen: USDA, AMI Quelle: AMI 15
Deutschland: Treibhausgasminderungspflicht, Treiber für Biomasse- rohstoff-, Treibhausgasminderungs- und Kosteneffizienz Treibhausgasminderungspflicht treibt THG-Wettbewerb an – Klimaschutzpotenzial nicht ausgeschöpft ›› Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und ›› Biodiesel ist im Dieselmarkt aktuell die einzige Ernährung (BLE) bestätigt die erheblich flächendeckende Option zur Dekarbonisierung verbesserte Treibhausgaseffizienz. des Schwerlastverkehrs und der nichtstraßenge- bundenen Maschinen (Land- und Forstwirtschaft, ›› Die THG-Minderungspflicht muss sich an den Bauwirtschaft) mit hohem Leistungsbedarf. durch Normen vorgegebenen Beimischungsan- teilen für Biokraftstoffe (E10, B7, B30) orientieren. ›› Das THG-Minderungspotenzial kann in beste- henden Fahrzeugflotten gehoben sofort werden. ›› Eine verstetigte schrittweise Erhöhung der THG-Minderungspflicht ist sachgerecht, die ›› 2017: Beitrag der Biokraftstoffe zur Treibhaus- Verpflichteten und die Biokraftstoffwirtschaft gasminderung: 7,7 Mio. t können sich flexibel darauf einstellen. 16
THG-Minderungs- THG-Einsparung Biokraftstoffe in % quote bis 2030* in % 100 Forderung*** im Verkehrs Regelung** Gesetzliche Verbände- entspricht sektor*** EE-Anteil 80 2019 – 4,0 – 4,0 – 60 60 % 2020 – 6,0 – 6,0 10,0 50 % 2022 – 6,0 – 8,0 12,0 40 35 % 2024 – 6,0 – 10,0 14,0 2026 – 6,0 – 12,0 16,0 20 2015 2016 2017 2028 – 6,0 – 14,0 18,0 2030 – 6,0 – 16,0 20,0 Pflanzenöl FAME Biomethan Bioethanol (Biodiesel) * in % der ges. Diesel- und Benzinmengen ** § 37a Absatz 4 Satz 2 BImSchG Quelle: © BLE | Evaluations- und Erfahrungsbericht für das Jahr 2017, S. 64 *** BBE-Vorschlag zum Klimaschutzgesetz vom 21.11.2018 17
Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft Nachhaltig zertifizierte und treibhausgasoptimierte Biokraftstoffe schaffen Wertschöpfung ›› Regionale Stoffkreisläufe durch Verwendung ›› Klimaschutzplan 2050 von Pflanzenölkraftstoffen in der Land- »» THG-Minderungsverpflichtung und Forstwirtschaft („Haferprinzip“) Landwirtschaft: –34 %! »» Kraftstoffbedarf Landwirtschaft ca. 1,5 Mio. t, ›› Öffentliche Akzeptanz außerordentlich hoch entspricht ca. 4 Mio. t CO2-Äquivalent »» Ziel: 100 % Pflanzenölkraftstoffeinsatz – ›› Einstieg in die Dekarbonisierung nur mit Biokraft THG-Effizienz: 65 % stoffen aufgrund der hohen Energiedichte möglich »» THG-Vermeidungspotenzial: (Leistungsanforderung: Feldarbeiten, Ernte etc.) ca. 2,5 Mio. t CO2-Äquivalent »» Flächenbedarf: max. 1 Mio. ha Raps 18
Klimaschutzgesetz: Minderungs- Landwirtschaftliche Emissionen ziele verpflichtend verankert: durch Energienutzung Handlungsfeld 1990* 2014* 2030* 2030** in Mio. t CO2-Äquivalent Energiewirtschaft 466 358 175 – 183 62 – 61 % 10,3 10 fossile Energien/Kraftstoffe Gebäude 209 119 70 – 72 67 – 66 % Biokraftstoffpotenzial 8 Verkehr 163 160 95 – 98 42 – 40 % 6,3 5,8 5,8 Industrie 283 181 140 – 143 51 – 49 % 6 Strom Strom u. Wärme u. Wärme*** Landwirtschaft 88 72 58 – 61 34 – 31 % 4 Teilsumme 1.209 890 538 – 557 56 – 54 % Kraftstoff 2 anteil Sonstige 39 12 5 87 % 0 Gesamtsumme 1.248 902 543 – 562 56 – 55 % 1990 2000 2015 2030 UFOP-Projektion * Emissionen in Mio. t CO2-Äquivalent *** THG-Minderungspotenzial durch Nutzung von Strom und ** Minderungsziel in % gegenüber 1990 Wärme aus Biogasanlagen, Windkraft und Photovoltaik Quelle: Klimaschutzplan 2050 (14.11.2016) Quelle (bis 2015): Nationale Treibhausgasinventarberichte | © DBV 19
Straßenverkehr: Dekarbonisierung nur im Verbund möglich Herausforderung: Kraftstoffverbrauch in Deutschland im Straßenverkehr 2018: ca. 37 Mio. t Diesel und ca. 18 Mio. t Benzin Die Dekarbonisierung des Ver- Herausforderung: Herausforderung öffentliche kehrs als evolutionären Prozess mit Biokraftstoffen jetzt Akzeptanz – wo kommt der begreifen und „antreiben“: Treibhausgase sparen! erneuerbare Strom her? ››Verkehrsverlagerung ››Nachhaltig zertifizierte und ››Situation: Biokraftstoffe sind mit treibhausgasoptimierte 5,2 % Marktanteil die einzige ››Treibhausgaseffiziente Biokraftstoffe in bestehende spürbare Alternative Biokraftstoffe Fahrzeugflotten einsetzen ››THG-Effizienz und Innovation ››Schrittweise Elektrifizierung – ››Biokraftstoffe als Blendkom- bestimmen den Marktzugang: Hybridisierungsstrategie ponente in Plug-in-Hybridfahr- biomasserohstoff- und technolo- ››Effizientere Motoren zeugen gieoffener Wettbewerb! ››Problemschwerpunkt Schwer- lastverkehr: hohe Energiedichte 20 Vorteil Biokraftstoffe
Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energieträgern (2017) Etwa 30 Biokraftstoffanlagen stellen so viel Energie bereit wie ca. 8.115 Windkraftanlagen Solarthermie 2% Photovoltaik 7,9 TWh 10 % 39,4 TWh Geothermie und Umweltwärme** 13,6 TWh 3% Windenergie 28.675 26% 105,7 TWh Anlagen Biogene Brennstoffe und Gase, Wärme* 35 % 409 Wasserkraft 143,7 TWh TWh 5% 20,1 TWh Biokraftstoffe 12 % Biogene Brennstoffe und Gase, Strom* 30 Anlagen 30,2 TWh 7% 48,2 TWh © Umweltbundesamt (UBA) auf Basis AGEE-Stat, Stand: 08/2018 | * mit biogenem Anteil des Abfalls | ** Stromerzeugung aus Geothermie etwa 0,16 TWh (nicht separat dargestellt) 21
Befragung bestätigt: Verbraucher sehen Biokraftstoffe positiv* Fehleinschätzung zum Image von Biokraftstoffen hemmt die Politik ›› 69 Prozent der Deutschen bewerten Biokraft- ›› Wichtig: Die Umfrage zeigt den grundsätzlichen stoffe positiv. Informationsbedarf zur Verwendung von Biomasse auf, unabhängig, ob energetische oder ›› Die Kritik zur Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen stoffliche Nutzung. wird wahrgenommen. ›› Erforderlich: mehr Öffentlichkeitsarbeit ›› Der Umfrage von TNS Infratest (2016) zufolge und sachgerechte Aufklärung ändern Skeptiker bei sachlicher Aufklärung ihre Meinung. * Verbraucherumfrage Biokraftstoffe, Veröffentlichung von UFOP, OVID, VDB; (2016) 22
Was denkt Deutschland über Biokraftstoffe? 69 % der Bevölkerung bewerten Befürworter Biokraftstoffe allgemein als positiv Skeptiker k.A. 25 % 6% © Umfrage von UFOP, OVID, VDB; 1. Quartal 2016 23
Das wollen wir! – Das Treibhausgasminderungspotenzial der Landwirtschaft als Energieversorger und -anwender heben, Perspektiven und Akzeptanz schaffen! Ausgestaltung der förderrechtlichen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige und ausgewogene Biokraftstoffpolitik nach 2020 – die Landwirtschaft mitnehmen! ›› Beibehaltung der Kappungsgrenze von 7 % für ›› Landnutzungsänderungen müssen schnellst- Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse nach 2020 möglich durch Regierungsabkommen und als „iLUC-freie Basismenge“. Kompensationsangebote gelöst und begleitet werden. ›› 2019 palmölbasierte Kraftstoffe möglichst begrenzen und auslaufen lassen. ›› Der „iLUC-Standpunkt“ der EU-Kommission darf nicht die Grundlage für die politische Entscheidung sein – ein wissenschaftlicher Nachweis für die Ursache-Wirkungs-Beziehung ist nicht möglich – Modelle sind keine Entscheidungsgrundlage. 24
›› iLUC/dLUC betrifft alle Verwendungsoptionen ›› Evolutionäre Entwicklung der Alternativen zur von Palmöl, eine verwendungsunabhängige Vermeidung von Versorgungsrisiken. und transparente Nachhaltigkeitszertifizierung muss gesetzlich umgesetzt werden! Freiwillige ›› Die Hybridisierung der Antriebe ist der Zertifizierungssysteme sind sanktionsschwach. Einstieg. Nachhaltig zertifizierte Biokraftstoffe überbrücken den Übergang in rein strombasierte ›› Einführung einer THG-Minderungspflicht in der EU. Antriebe und nicht biogene Kraftstoffe. ›› Schrittweise Anhebung der THG-Minderungspflicht ›› Fortschreibung der vollen Steuerentlastung für in Deutschland, diese fördert weitere Alternativen Biokraftstoffe in der Land- und Forstwirtschaft wie Kraftstoffe aus erneuerbaren Strom (e-Fuels). nach 2020 bis mindestens 2030. ›› Technologie- und rohstoffoffene Förderung ›› Steuererstattungsverfahren entbürokratisieren, im Wettbewerb ist Treiber einer möglichst energiesteuerfreien Bezug für die Land- und auch kosteneffizienten Nutzung der nachhaltig Forstwirtschaft ermöglichen. zertifizierten Biomasseressourcen (einschließlich Reststoffe wie Stroh). 25
Impressum Herausgeber und Text: ›› Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) Claire-Waldoff-Str. 7 · 10117 Berlin info@ufop.de www.ufop.de Stand: ›› Januar 2019, 3. Auflage Bildnachweis Titel: ›› OFC Pictures/Shutterstock.com Gestaltung: ›› WPR COMMUNICATION www.wprc.de 26
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Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. Claire-Waldoff-Straße 7 · 10117 Berlin info@ufop.de www.ufop.de
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