HARTBERGERLAND Tauch ein ins - STADT
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Tauch ein ins HARTBERGERLAND NATUR. KULTUR. KULINARIK. STADT Was macht eine Stadt lebenswert? LAND 12 Plätze, die man nicht übersehen sollte GARTEN Kulturradl‘n und -wandern im Garten Österreichs
Buchbare Erlebnis- Führungen Kultur & Genuss Waldwandern VOM BACH ZUR MÜHLE BÄUME IM (KLIMA-)WANDEL Erfahren Sie von der Geschichte der Stadt und der Begeben Sie sich mit einem erfahrenen Waldpäd- Bedeutung des Stadtbaches. Dabei besuchen wir die agogen auf eine Reise in die Welt der Bäume. Wir 500 Jahre alte Posch Mühle. Gemeinsam kochen wir sehen, was der Klimawandel für den Wald bedeutet einen Heidensterz, ein kulinarisches Erbe Österreichs. und warum wir Bäume pflanzen müssen. Wann: 8. 5., 15. 5., 22. 5. u. 29. 5. 2021, 14 bis 16.30 Wann: 15. 5. 2021, 10 bis 13 Uhr, Treffpunkt: Baum- Uhr, Treffpunkt: Tourismusbüro, Alleegasse 6, 8230 schule Loidl, 8224 Kaindorf 300, Preis: € 15,00 p. P. Hartberg, Preis: € 15,00 p. P. inkl. Sterzverkostung IM LAND DER GRAFEN VOM WEINGARTEN ZUM BUSCHENSCHANK Wandern Sie von Schloss zu Schloss: durch Schluch- Wolfgang Schmallegger, ein Pionier im biologischen ten und über sanft hügelige Landschaft; dazu span- Weinbau, spricht über Sorten, Bodenpflege, das Kli- nende Geschichte(n) über das Werden der Oststeier- ma und die Region. Verkosten Sie unterschiedliche mark. Wann: 5. 6. u. 24. 7. 2021, 10 bis 13 Uhr, Weine, dazu eine steirische Jause. Herrlicher Ausblick Treffpunkt: Schloss Aichberg, Preis: € 25,00 p. P. auf die Weingärten inklusive. Wann: 28. 5., 4. 6. u. (inkl. Rücktransfer) 11. 6. 2021, 14 bis 16.30 Uhr, Treffpunkt: Tourismus- büro, Alleegasse 6, 8230 Hartberg, Preis: € 18,00 WALDBADEN TUT GUT p. P. inkl. Weinverkostung u. Jause Erkunden Sie die Wunderwelt des Waldes mit allen Sinnen, und lassen Sie dessen heilsame Kräfte auf Naturwandern sich wirken. Wann: 26. 6. 2021, 10 bis 13 Uhr, Treffpunkt: Parkplatz Bahnhof St. Johann i. d. Haide, DIE NATUR UNTER DIE LUPE NEHMEN Preis: € 15,00 p. P. Werden Sie zum Forscher und begeben Sie sich auf eine Expedition, bei der Sie so manches Geheimnis IM WOOD-WIDE-WEB der Natur lüften. Ein Erlebnis für Jung und Alt. Erforschen Sie bei dieser waldpädagogischen Wan- Wann: 8. 5., 10. 7. u. 7. 8. 2021, 10 bis 13 Uhr, Treff- derung die Geheimnisse des Waldes. Lernen Sie punkt: Ökopark Hartberg, Parkplatz, Preis: € 15,00 über die Strategien und Kreisläufe der Bäume und p. P. (€ 3,00 Ermäßigung für Kinder bis 15 Jahre) erkennen Sie, dass Bäume Persönlichkeiten sind. Wann: 28. 8. u. 4. 9. 2021, 10 bis 13 Uhr, Treffpunkt: NATURJUWEL GMOOS Spielstätte an der Ringkogelstraße, Hubertuskapelle, Entlang eines Rundweges erkunden Sie dieses Preis: € 15,00 p. P. Naturjuwel, das als letztes großes Feuchtgebiet der Oststeiermark gilt. Entdecken Sie seltene Schmetter- lingsarten, wilde Orchideen uvm. Wann: 23. 5. 2021, 10 bis 12 Uhr, Treffpunkt: Hartberghalle, Wiesengasse 43, 8230 Hartberg, Preis: € 5,00 p. P. EIN FLUSS. EIN ERLEBNIS. DIE LAFNITZ Entdecken Sie eine vielfältige Pflanzen- und Natur- welt und hören Sie von der faszinierenden Geschichte dieses über Jahrtausende geltenden Grenzflusses. Wann: 3. 7. 2021, 10 bis 13 Uhr, Treffpunkt: Jausen- station Uhl, Koglerau 15, 8234 Rohrbach a. d. Lafnitz, Preis: € 15,00 p. P. NATURERLEBNIS BRÜHL Wandern Sie in einem Naturschutzgebiet entlang des Brühlbaches und erfahren Sie interessante Geschich- ten rund um diesen sagenumwobenen Bach, der zahlreiche Mühlen, Sägen und Stampfen antrieb. Wann: 18. 7. 2021, 10 bis 12 Uhr, Treffpunkt: Schlosspark Hartberg, Preis: € 5,00 p. P. (exkl. Eintritt Ringwarte € 1,00) Buchung und Information Anmeldungen bitte per E-Mail an: info@hartbergerland.at. Oder telefonisch unter: +43 3332 603 300. 2 Programmänderungen vorbehalten. Weitere Informationen finden Sie auf www.hartbergerland.at
Stadt Land Garten KUNST & KULTUR HISTORISCHE RÄUME IM GARTEN ÖSTERREICHS 2009 wurde Hartberg als erste steirische Stadt Tauch ein in die Geschichte des Hartbergerlan- Ins gute Leben einzutauchen fällt im Hartber- mit dem Siegel „Città Slow“ ausgezeichnet – eine des. Vom Werden der Oststeiermark erzählt die gerland, mitten im „Garten Österreichs“, nicht international renommierte Auszeichnung für Ausstellung im Museum Hartberg. Spuren kelti- schwer. Felder und Wälder, Wiesen und Gärten, Städte, die ihr Augenmerk auf das kulturelle Erbe, scher Besiedelung finden sich noch am Ringkogel. überall grünt und blüht es. Garteln ist hier Le- regionale Produkte und nachhaltige Techno- Die Lafnitz, oft schwerumkämpft, bildete über bensphilosophie, Fitness und Yoga in der Natur logien legen. Seit 2020 ist Hartberg eine von 17 Jahrhunderte die Grenze des Habsburgerreiches. zugleich. Tipps für Kulturgenuss im Grünen fin- „Kleinen Historischen Städten“ in Österreich. Sie Die Burgen und Schlösser entlang der „Schlösser- den Sie auf der letzten Seite. stehen für städtebauliche Qualität, für ein leben- straße“ sind imposante Zeugen jener Zeit. Schloss Seite 12 bis 16 diges Kulturleben und für einen bewussten Um- Aichberg ist eine wundersame Schatzkammer, gang mit ihrer Geschichte. deren Besichtigung sich wahrlich lohnt. and Seite 4 bis 8 Seite 9 bis 11 Wechsell afn Dechantskirchen Wien B54 L itz Abfahrt WILLKOMMEN Friedberg/ B63 Vorau Rohrbach a.d.Lafnitz Pinggau Liebe Leserin, lieber Leser! am Ufer der Lafnitz D G.E.R.A.-Park Schloss ie Sehnsucht nach Urlaub ist in diesem Jahr so groß wie nie Eichberg Aichberg zuvor. Unser Inneres verlangt nach neuen Erfahrungen und inspirierenden Momenten des unbeschwerten Glücks. Im Hartber- gerland, wo sanfte Hügellandschaften auf kulturelle Besonderheiten Masenberg Schloss Kirchberg a.W. treffen, wo Tradition und Innovation Hand in Hand gehen und die Grafendorf steirische Gastfreundschaft lebt, können Sie die kleinen Momente Wallfahrtskirche St.Pankratzen Heimatmuseum bei Hartberg des Glücks erfahren. Hier haben Sie die Zeit und den Raum, um ak- Land der Schlösser Lafnitz A2 tiv den Funken der Neugierde wieder zu entfachen und neue Aben- Greinbach B54 teuer ins Leben zu bringen. Badespaß und Mit diesem Magazin wollen wir Ihnen Plätze zeigen, die Sie inspi- Freizeitvergnügen Greini-Freizeit-Welt rieren, Geschichten erzählen, die überraschende Blickwinkel auf das ABC-Park Wald-u.Sonnenbad Hartbergerland werfen und über das Urlaubsangebot informieren. St.Johann i.d. Haide Abfahrt Wir führen Sie an Orte von historisch gewachsener und kultureller Ringwarte Waldklimatischer Erholungsort Lafnitztal/ Besonderheit und zeigen Ihnen, wo Sie Natur erleben und die kuli- HistorischeStadt Hartberg Oberwart narische Vielfalt genießen können. Nehmen Sie sich Zeit und tau- Pöllau Kunst- und L a f n itz chen Sie ein ins gute Leben. Kommen Sie zur Ruhe und genießen Naturpark Pöllauertal Kulturgenuss Villa Rustica Abfahrt Sie eine unbeschwerte Zeit. Slow Motion ist die Zauberformel fürs Hartberg Gmoos Hartberg Hartbergerland. Umgebung Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und hoffe, Sie schon Stubenberg Ökopark bald im Hartbergerland begrüßen zu dürfen. am See Themen-Wanderwege Ölmühle Höfler Graz Herzlichst, Ihre Freibad Kaindorf KARTE: Marotte / Cordi Brunner Tierwelt Herberstein bei Hartberg A2 B54 Graz Ökoregion und Therme Radsportdestination n- u.Vu Abfahrt lkanlan Sebersdorf/ d Maria Klampfl Geschäftsführerin Tourismusverband Hartbergerland Bad Waltersdorf IMPRESSUM: Tauch ein ins Hartbergerland, Herausgeber: Tourismusverband Hartbergerland, www.hartbergerland.at Design und Konzeption: www.studio31.cc, Fotos: Bernhard Bergmann, außer gekennzeichnet, Auflage: 15.000 Stück. Druck- und Satzfehler vorbehalten. 3
LEBENSADER EINER STADT Ohne Bach, Fluss oder See konnte sich eine Stadt lange Zeit kaum entwickeln. Der „Steinerne Fluss“ in Hartberg erinnert daran Kunst schafft Wirklichkeit und umgekehrt. Das funktioniert besonders gut in einer Stadt, einem „künstlich“ geschaffenen Ort. In Hartberg ist das beispielsweise der „Steinerne Fluss“: Im 18 Jhdt. den Gassen entlang fließend, wurde der Stadtbach später unterirdisch verlegt. Und eben hier unter der Fußgängerzone der Wienerstraße darf er an drei großen Brunnen aus Serpentin wieder an die Oberfläche. Die Bildhauerin Ulrike Truger setzt dem Fluss, der einstigen Lebensader Hartbergs, damit ein einzigartiges Denkmal. Bilder rechts: Schwimmende Fotoausstellung im ehemaligen Badeteich der Stadt. Der Schölbingerturm war Teil der einstigen mittelalterlichen Stadtmauer. Vermutlich gruben schon die Römer die 4 ersten Bewässerungsrinnen in der Brühl.
Stadt KUNST & KULTUR Mit der „Schatzkarte“ – erhältlich im Büro des Tourismusverbands Hartbergerland – lassen sich die Besonderheiten der „kleinen historischen Stadt“ Hartberg bei einem Rundgang entdecken. DER BETTLER UND DER BACH Von der Sage, wie Hartberg zu seinem Bach kam Was für ein finsteres Verlies! Ausgerechnet hier, an diesem sonnigen Ort am Fuße des Ringkogels! Vor ein paar Tagen, da kam ein Mann, in Lumpen geklei- det, niemand kennt seinen Namen, aus der Vorauer Gegend über den Wiesenberg und die Hochwarth hier her. Doch nun schmachtet er hinter feuchten, dicken Steinmauern. Das Betteln hätte ihm nicht ge- schadet, aber der Laib Brot, den er vom Bäcker „mit- genommen“ hatte, ist ihm zum Verhängnis gewor- den. Durch ein dickes Eisengitter beobachtet er die Frau des Gefängnisaufsehers, wie sie gerade Wäsche an die Leine hängt und dabei jammert: „Gar nicht sauber, das Tuch. Bei so wenig Wasser kann man nicht ordentlich schwemmen. Wenigstens ein kleines Bächlein hätte uns der Herr bescheren können!“ Der liebe Gott, sinnierte der Bettler, an was der alles denken soll. Mir könnte er auch helfen, aus diesem Loch rauszukommen. Jetzt eine Forelle braten, zart und frisch aus dem … Bach … und die Freiheit dazu? Was für eine Idee: Er bittet den Aufseher, er möge ihn dem Richter vorführen. Bald sitzt der mit einigen Bürgern im Burgsaal und fragt den vorgeführten Bettler um sein Begehr. „Ich möchte euch ein wert- volles Geschenk anbieten!“ „Hört hört,“, spotten die Bürger, „ein Bettler will uns beschenken!“ „Ihr möget reich sein,“, meint der Bettler, „aber ihr habt nicht, was das ärmste Dorf an der Safen besitzt: einen simplen Bach. Ich wüsste, wie ihr zu einem solchen W kommt.“ “Was willst du dafür?“, fragt der Richter. „Meine Freiheit!“, so der Bettler. Ein Raunen geht ie viele Sagen geht auch nebenstehen- garten zur Platzmühle und über den Hauptplatz durch die Reihen. „Nun denn: Der Handel gilt. Aber de auf das Mittelalter oder die frühe im offenen Gerinne durch die Zapfgasse (Wie- wehe, du führst uns an der Nase herum!“ Richter, et- liche Bürger und der Bettler, sie wandern bald darauf Neuzeit zurück. Wahrscheinlicher: nerstraße), wo es die Abwässer und Fäkalien aus durch den Graben hinauf zur Spielstatt und weiter Die Römer haben den Brühlbach gegraben. Der den angrenzenden Häusern aufnahm, wiederum zum Wiesberg. Dort, wo sich auf der Hochwarth neun Name leitet sich übrigens vom mhd. brüel ab, was eine Mühle mit Stampfe antrieb und mit letzter Quellen zu einem Bächlein vereinigen, bleibt der feuchte, fette Wiese bedeutet. Das Wasser im neu Kraft aus dem durch Regenwasser aufgestauten Bettler plötzlich stehen, wartet einen Moment: „Seht gegrabenen Bachbeet musste Ungarteich die Grabenmühle doch! Hier ist der Bach, den ich meine. Lenkt ihn zu gleich nach seinem Ursprung versorgte. eurem Nutzen ...“ Und in dem Augenblick des völli- in der Hochwarth mehrere Lebensader Wasser: Lebendig ist die Geschichte gen Staunens, der Verwunderung und der Offensicht- Mühlen antreiben. Durch das Das Fließen bringt des Stadtbaches bis heute in lichkeit ob dieses Vorschlags tritt der Bettler leise aus folgende schluchtartige Ge- der Posch Mühle. 1542 er- der Menge, macht ein paar Schritte in den dichten Bewegung, Wachstum, lände floss es über Holzrinnen baut, wurde das Mühlrad über Wald und wird bald nicht mehr gesehen. Die Männer in Richtung Spielstätte, dort Wohlstand, Veränderung Jahrhunderte vom Brühlbach wollen ihn sogleich verfolgen, doch der Richter winkt über die Wasserräder einer angetrieben. Erst 1979 wurde ab: „Was wir alle nicht sahen, hat uns ein lausiger Mautmühle, zweier Sägen und fünf Mühlen, um das Wasserrecht zurückgegeben, seitdem wird die Bettler gezeigt!“ im Brühlgraben etwas zur Ruhe zu kommen. Vor Mühle rein elektrisch betrieben. Bei Führungen den Toren der Stadt warteten wiederum sechs erfährt man viel Wissenswertes. Roman Posch, Mühlen; die beiden in der Brühlgasse bestehen Müllermeister in dritter Generation, erklärt etwa noch heute. Drei Wäscheschwemmen waren nun sein Handwerk in drei Arbeitsphasen: Reinigen, zu überwinden, die Schwemme am Nordrand Zerkleinern und Sieben. Was seine Mühle auch des Stadtparks existiert noch. Im Bereich der besonders macht: Er hat für jedes Korn den rich- Stadtparkschwemme zweigte eine Leitung in das tigen Mahlstein. So kann er auch die alten Sorten Kapuzinerkloster ab, eine zweite zur Bleiche und wie Hanf, Buchweizen, Dinkel und Emmer, eines anschließend zur Gerberei in die Herrengasse. der ältesten kultivierten Getreidesorten, zu feins- Das restliche Wasser floss durch den Schloss- tem Mehl mahlen. 5
STADT- LAND- BEZIEHUNG Was macht eine Stadt wie Hartberg liebens- und lebenswert? E ine Stadt ist ein lebendiger Ort. Als Dreh- und Angelpunkt ge- sellschaftlicher Entwicklungen erfindet sich eine Stadt immer aufs Neue. Öffentlichen Räumen, Plätzen, Frei- und Grünräu- men wurde bereits in der Antike eine besondere Bedeutung bei- gemessen. So spiegelt die gesamte Gestaltung einer Stadt auch ihre Einzigartigkeit. In Hartberg verschreibt man sich ganz der Prämisse, den Stadtraum lebenswerter zu gestalten. Fußgänger, Radfahrer und Autos teilen sich den Raum im rücksichtsvollen Miteinander. Fla- nieren und Spazieren werden so zu einem entschleunigten Erlebnis. Drei Rundwege – Stadtweg, Gmoosweg und Brühlweg – machen die Natur in und rund um die Stadt erlebbar. Nachhaltige Konzepte, innovative Lösungen und verantwortungsbewusster Natur- und Um- weltschutz setzen klare Impulse für zukunftsorientiertes Handeln. STÄDTE SIND ORTE DER INNOVATION Die Entwicklung einer Stadt überträgt sich auch auf die Region. Durch ihre Dichte kann eine Stadt und deren Umfeld enorme Res- sourcen sparen und große Schritte in Richtung Kreislaufwirtschaft machen. Hartberg unternimmt solche Schritte. Als erste „Città Slow“ in der Steiermark und als Mitglied der „Kleinen Historischen Städte“ zeigt sie mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern, dem innovativen Ökopark und dem Naturschutzgebiet Gmoos nicht nur viel Ge- schichte, Kultur und Natur, sondern auch Innovationskraft. Zeitge- nössische Architekturprojekte, wie der Zu- und Umbau von Schloss Hartberg, 2012 mit der GerambRose ausgezeichnet, das Landes- krankenhaus oder die Brücke über die Michaeligasse, sie stehen symbolhaft für die Verbindung von Altem und Neuem. KULTURGENUSS IM GRÜNEN Und natürlich lebt eine Stadt wie Hartberg von ihrem vielfältigen Angebot an Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben, von Boutiquen, Cafés, Bars, Restaurants und einem bunten Programm an Kultur- veranstaltungen: Freiluftausstellungen wie die „Menschenbilder“, die „Steiermark Schau“, Erwin Wurms frühe Werke im Museum; oder die Ausstellung „Ritter, Bürger, Bauern“. Dazu klassische Konzerte wie die „Schlosshofserenade“; die Festspiele im Schloss; oder das Klarinetten-Festival „ClariArte“. All dies kreiert eine ganz eigene, stadttypische Atmosphäre, die durch die Unterschiede und Vielsei- tigkeit ihrer Menschen wiederum Vielfalt schafft. Hier darf und soll Tradition auf Moderne treffen, Städtisches auf Ländliches, Inter- nationales auf Lokales. „Stadtluft macht frei“, hieß es im Mittelalter. Heute darf man ergänzen: Vor allem, wenn diese Luft im ständigen Austausch mit dem Land ist. 6
Stadt KUNST & KULTUR „Stadtluft macht frei?“ Vor allem, wenn sie im Austausch mit dem Land ist Bilder einer Stadt (von links oben im Uhrzeigersinn): Erwin Wurms „Fat Car“ zwischen Palmen im Sprühnebel. Das Natur- und Europaschutzgebiet so nah an einer Stadt, das ist einzigartig: Das „Gmoos“ lädt zum Spazieren, Laufen, Walken, Sinnieren und Naturbeobachten ein. Dolce Vita an lauen Sommerabenden am Hauptplatz. In der Michaeligasse verbindet eine neue Brücke Altes. Der Zu- und Umbau von Schloss Hartberg wurde mit der begehrten „GerambRose“ als Zeichen für gelungene zeitgenössische Baukultur ausgezeichnet. 7
Stadt KUNST & KULTUR Der romanische Karner von Hartberg gehört zu den bedeutendsten Bauwerken der Stauferzeit in Österreich. Doch warum wurde er gebaut? ROMANISCHES JUWEL S pätromanische Architektur trifft hier auf erste gotische Elemente. Manches an diesem Bauwerk mit seinen Kegeldächern ist faszinierend und mysteriös zugleich. Die Mauern etwa sind kreisrund gebaut und bestehen aus exakt gehauenen Quadern in gebogener Form. Das Material: die Seele und den auferstehenden Leib schützen sollen, ande- rerseits der Gemeinschaft den Verlust eines ihrer Mitglieder einprägt. Ort der Bestattung ist ein umfriedeter, mit Asylrecht ausgestatteter Raum um die Kirche, der „Fried“-Hof. Einzig Klerus und Angehörige der Oberschicht finden – gern gegen Muschelkalk aus dem Meer, das im Tertiär vor rund 60 bis drei eine großzügige Stiftung – im Kirchenboden ihre letzte Ruhe. Millionen Jahren an den Küsten des Ringkogels brandete. Wird der Friedhof zu eng, muss er neu belegt werden. Und weil Über die Funktion und den Namen dieses Gebäudes ist man man lange Zeit der Überzeugung ist, dass die Gebeine aufbe- sich uneinig: Ist der Hartberger Karner ein Beinhaus im ur- wahrt werden sollen, um sie vor bösen Geistern zu schützen sprünglichen Sinne? und die Auferstehung zu sichern, werden die ausgegrabenen Wie in jeder Weltreligion verbindet das Christentum Sterben Knochen, aus Platzgründen oft nur mehr die Schädel, in einem und Bestattung mit einer Fülle von Zeremonien, die einerseits eigens dazu errichteten Tempel aufbewahrt. 8
Land HISTORISCHE RÄUME RITTER, BÜRGER, BAUERN Die neue Ausstellung im Museum Hartberg erzählt vom Werden der Oststeiermark Beinhaus oder Taufkapelle Neuere Forschungen datieren die Fertigstellung des Hart- berger Karners auf das Jahr 1270. Also auf rund 100 Jahre später, als man dies lange Zeit angenommen hatte. Eine – mittlerweile verlorene – Inschrift aus dem Jahr 1167 habe dies angeblich belegt. Weil die Errichtung damit in das aus- gehende Hochmittelalter fällt und der Rundbau zudem zwei Geschoße hat, kommt man zur Annahme, nur das Unterge- schoß habe als Beinhaus gedient, das Obergeschoß hingegen als Taufkapelle; der Wasserabfluss außen an der Südseite sei ein Indiz dafür. Der Raum über dem „Beinkeller“ könnte Was machen die Kelten im Museum von Hartberg? auch ein Andachtsraum für Bestattungen und andere kirch- Unten: Der berühmte steirische Minnesänger Ulrich von Liechtenstein. D liche Zeremonien gewesen sein. Der Karner als Wohn- und Versammlungsort der Lebenden und der armen Seelen? Sind ie Oststeiermark war im frühen Mittel- Schriften des Mittelalters keine Aufmerksamkeit ge- nicht im Christentum die Auferstehung und das Warten auf alter ein stark bewaldeter Grenzraum funden haben? Wer waren die treibenden Kräfte der das Kommen des Herren zentrale Bestandteile des Glaubens? ohne feste Grenze, eine Übergangszone Gesellschaften und was waren ihre Motive? Die Etymologie des Wortes Karner bleibt weiterhin unklar: zwischen rivalisierenden Herrschaftsbereichen. Adel, Klerus, Bürger, Bauern rangen um Recht und Im Lateinischen bedeutet „carnarium“ nämlich Fleischkam- Franken, Awaren, Slawen und Bedeutung und schufen eine Gesellschaftsord- mer, aber auch Blutbad und Gemetzel. Und das mittelhoch- Ungarn begegneten sich, ver- nung, die einige Jahrhunderte bestimmend war. deutsche „karn“ meint nichts anderes als klagen und trauern. mischten sich und trugen hier einen Wer waren die Ritter, wann war eine Stadt eine Nicht zu verwechseln ist der Karner mit dem Karn- oder Ka- Teil ihrer Konflikte aus. Ganze Völker Stadt, wann war man Bürger? renhaus, das einen Anbau an einem Kirchengebäude bezeich- wurden gezwungen, den Glauben Welche Rolle spielten die Klöster, gab es freie net, in dem sich die Gläubigen, die mit einer Kirchenbuße ihrer Vorfahren aufzugeben. Ob Bauern, und wie erging es den Unfreien? belegt waren, während des Gottesdienstes aufhalten mussten. ihnen das Christentum nach römi- War es nicht ebenso eine Zeit des Wandels Die Kirchenbuße war nämlich oft eine öffentliche Sühneleis- schem oder byzantinischem Muster von Gesellschaft, Klima, Technologie, tung für schwere Sünden. auferlegt wurde, war eine Frage der Kultur? Ist die Zeit um 1000 mit europäischen Machtpolitik. unserer um 2000 vergleichbar? Symbolträchtige Fresken Überall in der Oststeiermark Antworten auf diese Fragen gibt die Die aufwendige und künstlerisch hochwertige Bauausführung sehen wir noch heute eindrucks- Ausstellung „Ritter, Bürger, Bauern des Hartberger Karners, mit den filigranen Zahnschnitt- und volle Spuren aus dem Mittelalter. – das Werden der Oststeiermark“. Rundbogenfriesen, den Säulen-Bündeln, mit den Kapitellen Mächtige Burgen wie Neuberg, und den Fratzen, dem imposanten Portal und den wulsti- Thalberg, Festenburg, Reste der Stadtmauern in Die Ausstellung wird von 25. 6. – 14. 11. 2021 im gen Rundbögen und nicht zuletzt mit den symbolträchtigen Hartberg und Fürstenfeld, respektvolle Kirchtürme Museum Hartberg zu sehen sein. Fresken im Inneren, zu denen es etliche Deutungsversuche aus dieser Zeit wie in Hartberg, einsame Kirchen Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 10 – 16 Uhr gibt, sie legen die Vermutung nahe: Hier steht die prächti- wie St. Gilgen an der Lafnitz; alle sie regen uns zum Für Führungen bitte um Voranmeldung. ge Kapelle eines Herrschers oder einer sehr bedeutenden Nachspüren an. Persönlichkeit an dessen Hof. Etwa jemand aus den engsten Wie war das Leben jener Menschen, die diese MUSEUM HARTBERG Reihen des ungarischen Königs Béla IV., oder seines Nach- Bauten mühevoll errichtet haben? Wie lebten jene Herrengasse 6, 8230 Hartberg folgers: des „eisernen und goldenen Königs von Böhmen“, Menschen, die uns die Namen von Flüssen und Tel.: +43 3332 66001 Ottokar II. Premysl. Dörfern hinterlassen haben, die aber sonst in den E-Mail: museum@hartberg.at 9
1 2 ICH BIN DANN MA 12 best places im O b smartphonesüchtiger Instagrammer, videobloggender Kultur- journalist, gruppenführender Geschichtsprofessor, fotobegeiste- ter Weitwanderer, durchtrainierter E-Biker mit Actionkamera am Helm, smarter Familienausflügler, oder gendergerecht und neutraler ge- sagt: Regionsinteressierte und -r. Hier stellen wir ein volles Dutzend Plätze im Hartbergerland vor, die es immer wieder wert sind, besucht zu werden. 12 Egal ob bei Sonne oder Regen (da gibt es oft die besseren Fotos). 1. Lorettokapelle: Einsam und je nach Wetter ganz schön mystisch liegt diese Kapelle im Wald bei Mitterberg in St. Johann in der Haide. 2. Ringwarte: Wo die Kelten einst eine befestigte Höhensiedlung erbaut haben, steht seit 1906 Hartbergs Wahrzeichen, aus Holz gebaut und zusammen mit dem Ringkogel (789 m) 829 Meter hoch, garantiert der Aussichtsturm eine herrliche Panoramasicht. 3. Ökopark Hartberg: Erfahre, was man von Tieren und Pflanzen lernen kann, bestau- ne „Nemo“ im Korallenriff und power dich danach im Bewegungspark aus; oder lehn dich zurück und genieße einen spannenden Film im Maxoom-Kino. Hier ist der echte Ökopark-Effekt zu Hause! 4. Filialkirche St. Pankratius (auch St.-Pankratzen-Kirche genannt): Nicht nur für echte Pilger am sog. Pankratiusweg ist dieses Kirchlein, vermutlich aus dem 16. Jhdt., eine Augenweide. Sein Standort und die Aussicht von dort sind es genauso. 5. Museum in Grafendorf: Alte bäuerliche Geräte und Aufzeichnungen aus der Bevöl- kerung vermitteln einen lebendigen Eindruck über den Alltag von einst auf einem Bau- 11 ernhof in Grafendorf. Besichtigung mit Voranmeldung. Infos unter Tel. 03338 2262. 10 10 9
Foto: CM-Visuals 3 4 AL UNTERWEGS Hartbergerland 6. Greinis Badesee: Die Karibik fühlt sich hier schon ganz schön nah an, am türkis- grünen Badesee in Greinbach. Vielleicht gibt’s auch die passende Pina Colada im dortigen Café „Seaside“. 7. Hanf einmal anders: Bei der Familie Thurner erfahren wir von der wertvollen Wirkung des Hanfes, der auch als alte Sorte für die Biodiversität unserer Erde einen wichtigen Beitrag leistet. Im hauseigenen Hanfshop gibt es Hanfprotein-Produkte. Nähere Informationen zu den Hanffeld-Führungen unter: www.hartbergerland.at. 5 8. Hofladen am Reisingerhof: der neue Nahversorger in Schölbing. Neben Brot, Ge- bäck, Mehlspeisen, Fleisch, Wurst, Aufstrichen, Obst, Gemüse, Joghurt, Frischkäse, Teigwaren, Honig und Gewürzen steht auch selbstgebrautes Bier im Regal. 9. Ölmühle Höfler und Heimatgenussladen: Wie aus dem steirischen Kern das Kür- biskernöl wird, erfahren wir bei einer Ölmühlenführung. Im anschließenden Laden wird ein großes Sortiment regionaler Köstlichkeiten angeboten. 10. Taucherkapelle: Wanderwege der besonderen Art findest du in Kaindorf. Wandere entlang des Marterl- und Kapellenweges und erfahre vom Ursprung dieser kleinen Denkmäler. Oder begib dich auf eine Entdeckungsreise voller Sagen, sie werden dich begeistern und zum Träumen anregen. 11. Schloss Aichberg: Mit markanter anthrazitgrauer Fassade zeigt dieses Schloss im Inneren faszinierende zeitgenössische Kunst-Statements und eine Daueraus- stellung. 12. Römergrab in Lebing: Ebenso spannend wie der restaurierte römische Grab- stein mit dem rekonstruierten Grabhügel ist das Stahldach darüber. 6 Foto: A-Ware 11 8 7
Garten IM GARTEN ÖSTERREICHS In velo veritas Große Erkenntnisse und unvergessliche Erfahrun- gen liegen oft im Leisen und vermutlich Unspek- takulären. Wie auf dem Pedal eines Drahtesels. Genau damit lässt sich das Fahrrad-Paradies Hart- bergerland neu erkunden F ür Urlauber, Durchreisende, Kurz- verweiler und selbstverständlich auch für Hiesige: Die Oststeiermark ist bekanntlich der „Garten Österreichs“. Auf Hügeln, Feldern, Wiesen und Wäl- dern gedeiht hier das ganze Jahr über eine schiere Fülle an Früchten, Getreiden, Gemüse, Kräutern und was Mutter Natur sonst noch so alles gibt. Und das Hart- bergerland? Es liegt ebendort mittendrin und hat einiges an – wie wir meinen – Vorzügen zu bieten: abwechslungsreiche Natur, reichhaltige Geschichte, faszinie- rende Kultur und ebensolche Kulinarik. All das findet in diesem bezaubernden Stück Land zu einem einträglichen Mit- einander. Das oststeirische Hügelland bietet also nicht nur landschaftlich viel Abwechslung, es lässt sich obendrein per (Elektro-)Drahtesel schwungvoll und mit Leichtigkeit erkunden. Viele kleine und oft scheinbar unscheinbare Plätze laden zum Absteigen ein, um die Spuren ihrer faszinierenden Geschichte zu lesen. Eine Geschichte, die ja aus Geschichten besteht. Eben davon gibt es am einstigen „Hof- zaun des Reiches“ unzählige. Nicht von ungefähr entstand hier ab dem Hoch- mittelalter, an der Grenze des christlichen Abendlandes, ein dichter Wall von Burgen und späteren Schlössern. Damit gehört die Oststeiermark zu den Regionen mit einer der dichtesten Konzentrationen von Burgen und Schlössern in Mitteleuropa. Nun denn: Auf geht’s per pedales. Und es darf gerne beschaulich und gemütlich sein. Denn wenn es stimmt, dass Radfah- ren Meditation in Bewegung ist, dann vor allem hier im Hartbergerland. 12
Von Kunst, Kultur und Käse Die Drei-Schlösser-Tour bietet unvergessliche Landschaft, viel sichtbare Geschichte und köstlichen Käse A ls Startpunkt empfiehlt sich Stam- bach bei Grafendorf. Von dort führt der Weg gleich zum einstigen Wasser- Renovierungsarbeiten zeigte sich, dass die ursprüngliche Fassadenfarbe anthra- zitgrau war – scheinbar im 17. Jhdt. die schloss Reitenau, das erste von drei Modefarbe für Schlösser. Und weil er Schlössern auf dieser Tour. Es ist in Pri- keine Lust hatte, die vielen morschen vatbesitz und leider nicht zu besichtigen. Barocktüren zu ersetzen, bat er kurzer- Ein Blick in den Arkaden-Innenhof ist hand Künstler. diese zu gestalten. Bei jedoch meist möglich. Für einem Rundgang taucht man Proviant sorgt ein paar Kilo- in ein Eldorado zeitgenös- meter weiter der Käsemax; sischer Kunst-Statements. die Biohofkäserei bietet Die Dauerausstellung „Das feinste Käsespezialitäten. Schloss und seine Bewohner“ Jetzt geht’s bergauf über ist jeden Sonntag von 10 bis das Zeilenviertel. Später: 18 Uhr und nach Verein- herrlicher Pananoramablick barung zu besichtigen. Infos: bei der Aussichtswarte am G.E.R.A.-Park. www.aichberg.at. Das Land ringsum Schloss Aichberg und das Dorf Eichberg offenbart immer wieder seine römische liegen nicht mehr weit. Bei den Türken- Vergangenheit: das Römergrab in Lebing, einfällen im 16. und 17. Jhdt. wurde die die Römersteine bei der Kirche von Gegend mehrfach ausgeraubt und ver- Grafendorf, das dortige Museum u. a. mit wüstet. Die kostspieligen Aufbauarbeiten römerzeitlichen Funden. Vor Grafendorf trieben die Schlossherren in den Ruin. passieren wir Schloss Kirchberg. Um Es folgten zahlreiche Besitzerwechsel. 1130 als Burg erbaut, beherbergt es Ab 1986 haucht ein Kunsthändler dem heute eine Schule für Landwirtschaft mit Schloss neues Leben ein. Mit seiner Hofladen. markanten grauen Fassade wirkt es trutzig. Schlossherr Cajetan Gril du Guern Mit dem QR-Code meint, dies sei keine Absicht. Bei den direkt zur Tour ... Von Schmankerl, Wein und Hopfen Durch die Ökoregion Kaindorf radelt es sich genussvoll. Alljährlich im Sommer findet hier einer der größten Rad- Events Österreichs statt V om 23. bis 24. Juli 2021 steht die Region ganz im Zeichen des Rad- sports. Mit rund 1.000 Teilnehmern aus Weg liegt der Naturteich Großhart, ein Juwel mit artenreicher Fauna und Flora. Bekanntschaft mit einer eher seltenen ganz Österreich und dem benachbarten Spezies in der Region macht man am Ausland zählt die Ultra Rad Challenge zu Bauernhof Radl. Hier werden Alpakas, die den größten und beliebtesten Rad-Events eigentlich aus den südamerikanischen in Österreich. Für den Genussradler Anden stammen, gehalten. Die flau- sind es die Radtou- schigen Wollknäuel werden ren mit kulinarischen wegen ihres Felles geschätzt. Erlebnissen sowie der Die weiche, seidig-glänzende „Geero“-Rundkurs, die Alpaka-Faser ist eine der die Lust zum Urlaub auf wertvollsten Naturfasern. Ent- zwei Rädern wecken. lang der Hopfen-Tour wird die Vorwiegend auf wenig Führung durch die Bio-Braue- befahrenen Landstraßen rei Toni Bräu zum Vergnügen. führen die Touren durch Das Brauen des Naturbieres die abwechslungsreiche Landschaft des ist hier in weiblicher Hand. Man weiß Hartbergerlandes. Das Radlerherz schlägt zu erzählen, dass bereits im Mittelalter im genussvollen Takt. Zum Einradeln Hildegard von Bingen sich in der Kunst empfiehlt sich die Wein- & Wasser-Tour, des Brauens bewährte. Am Stutenmilch- die von Kaindorf über den Wallfahrtsort hof erfährt man vom Wert einer Trinkkur. Maria Fieberbründl zur Tierwelt Herbers- Beliebt seit der Antike war die Stuten- tein führt. Nach einem Rundgang durch milch an den russischen Zarenhöfen, ein den Tiergarten ist beim Weiterradeln das hochgeschätzter Energy-Drink. In der Einkehren bei einem der Buschenschän- Ölmühle Höfler holt man sich mit einem ke ein Muss. Bei der Genuss-Tour wird Glas fruchtig mundenden Kürbis-Secco 13 das Landschaftsradeln zum Erlebnis. Am Schwung für die nächste Tour.
WANDER- WUNDERLAND Grenze“. Im 12. Jahrhundert wurde Grafendorf mit der Burg Kirchberg und dem dazugehörigen „Dorf des Grafens“ gegründet. Das waldreiche St. Das Hartbergerland liegt im Garten der grünen Steiermark, Johann i. d. Haide lässt noch erahnen, dass das Gebiet einst Urwald war, der gerodet wurde, um in einer Region, in der Genuss eine lange Tradition hat das fruchtbare Land, den Garten Österreichs, K urbar zu machen. Wir erreichen Greinbach, wo die idyllische Lage des Badesees zum Verweilen ultiviert wird das Land seit den Römern. Lust aufs Wandern. Sonnige Höhen und lauschige einlädt. Eingebettet ins hügelige Panorama, blickt Der Weinbau blickt auf eine 2000jährige Rastplätze wechseln sich ab, ein entschleunigter man auf die Ringwarte, die zum Aufstieg lockt. Geschichte zurück, eine archäologische Modus stellt sich ein. Erquickende Wälder laden Von Hartberg, der Stadt am Fuße des Ringkogels Spur der Römerzeit zieht sich durch sanftes Hü- zum „Waldbaden“ ein. Bergige Höhen, die letzten mit den nördlichsten Weingärten der Steier- gelland, Wälder und Weinberge. Traditionsreiche Ausläufer der Ostalpen, fordern zu anspruchsvol- mark, führt uns der landschaftliche Reigen in die Buschenschenken tischen herzhafte Jausn auf, leren Tageswanderungen heraus. Ökoregion Kaindorf, wo das Hartbergerland ins die würzige Ruckwurst auf frisch gebackenem Ein Streifzug durchs Hartbergerland soll Einblick Apfelland übergeht. Bauernbrot bleibt unvergesslich. Für Vegetarier in unsere einzigartige Region geben. Beginnen Zeit für Genuss! Die kulinarische Vielfalt ist groß: darf es frischcremiger Schafskäse, beträufelt mit wir am östlichen Zipfel des Jogllandes. Hier liegt Ob Wine & Dine-Haubenküche, steirisches Back- Kürbiskernöl, sein. Dazu mundet der typische Rohrbach an der Lafnitz. Über Jahrhunderte hendl, saftiges ALMO-Steak oder traditionelle Welschriesling oder der elegante Zweigelt. war der Fluss die Grenze des Habsburgerreiches, Hausmannskost. Tauch ein ins Hartbergerland, Doch bevor sich der Hunger einstellt, kommt die heute bahnt sich die Lafnitz ihren Weg mit Mäan- erlebe das Oststeirische Hügelland auf Wan- Freude an der Bewegung hoch. Denn der land- dern und Altarmen. Schlösser und Burgen zeugen der- und Themenwegen. Zwei Touren seien hier schaftliche Liebreiz des Hartbergerlandes macht von der bewegten Geschichte des „Landes an der exemplarisch vorgestellt. 14
Drei-Schlösser-Wanderung mit Himmelsstiege Ü ber die drei Schlösser Aichberg, Kirchberg und Reitenau wurde schon bei den Rad- touren berichtet (siehe vorige Doppelseite). Wie schon das Radfahren zeigt uns vor allem das Wandern ein bewusstes Erleben, das Eintauchen in eine Landschaft. „Nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen“, schreibt Johann Wolfgang von Goethe. Und wenn du wirklich wo gewesen sein sollst, dann eben im oststeiri- schen Hartbergerland. Das „schwarze Schloss“ Aichberg gehört zu jenem mittelalterlichen Burgengürtel, der an der Grenze des christlichen Abendlandes marodierende Reiterkrieger und Söldner aus dem Osten abwehren sollte. Ein Themenweg, der den Wanderweg mit spannen- den Informationen begleitet, erzählt von Leid und Zerstörungen im Land an der Grenze. Aber Magische Wälder im auch Verwunderliches: etwa von geheimnis- Keltenland vollen unterirdischen Gängen. Von der Schloss- kirche geht es abwärts zum Lungitzbach. Der Bacherlweg führt weiter nach Reibersdorf, dort die sog. „Himmelsstiege“ – ein tiefer, steiler W aldluft ist Medizin. Deshalb gibt es ja den Begriff „waldbaden“. Bäume sind also nicht nur lebenswichtige Klimaschützer, sie sind Graben – hinauf zum Schloss Kirchberg, das auch äußerst wertvoll für Gesundheit und Erho- heute eine Landwirtschaftsschule beherbergt. lung. Das eine bedingt auch das andere. Wenn Und einen Hofladen dazu (freitags zu Schul- nun der Zauber des Waldes und die Spuren der zeiten geöffnet). Weiter des Weges und wir Kelten in mystischer Verbindung stehen, dann kommen zum einstigen Wasserschloss Reitenau wird es spannend. Den keltischen Druiden sagt (in Privatbesitz), in einer schönen Parklandschaft man ja ein besonderes Gespür für Naturphäno- gelegen. Durch das Tor an der Vorderseite lässt mene und Kraftplätze nach. Es gibt so einen Ort, sich der Innenhof besichtigen. an dem man beides finden kann: Die Kelten am Ringkogel, dem Hausberg von Hartberg – das Mit dem QR-Code sich übrigens von mdt. „hardt“ herleitet und so direkt zur Tour ... viel wie Wald oder Waldhang bedeutet. Dort bauten die Kelten ein Oppidum, eine be- festigte Siedlung mit einem mächtigen Ringwall, genaugenommen sind es drei Wälle. Diese ge- waltigen Mauern aus Schüttstein, Cäsar schrieb von sog. „murus gallicus“, gaben dem Kogel seinen Namen. Und auch der 30 Meter hohen Ringwarte. Seit 1906 ist sie das Wahrzeichen von Hartberg. Wer ihre 99 Stufen erklimmt und den Blick vom Joglland bis hinab nach Panno- nien streifen lässt, wird schnell spüren: Frische Tannenluft, weites Land und die Sonne am Hori- zont füllen das Herz und erleuchten das Hirn. Naturjuwel Brühl Kraft gibt auch die Brühl, ein Naturschutzge- biet am Ringkogel. Hier fließt ein Bächlein, das vermutlich schon die Römer gegraben haben, und das die spätere Stadt Hartberg mit Wasser versorgte. Nur mehr wenige wissen davon, denn die Brühl verschwindet vor den Toren der Stadt im Untergrund, fließt unter dem Hauptplatz und der Wienerstraße hindurch und kommt erst wie- Neuesder am ausanderen Ende der Stadt dem Hartberger zum Vorschein. Museum: So Der Wanderweg interessant durchwurde und spannend die Brühl-Klamm hoch die Geschichte der Steiermark schon zur Ringwarte (undlange nicht weiter zumerzählt. Masenberg) führt vorbei an alten Mühlen, Ruinen und kleinen Wasserfällen. Mit dem QR-Code 15 direkt zur Tour ...
Tauch ein ins gute Leben Kulturgenuss im Grünen „Der Gurk“ Erwin Wurm – Kunst im öffentlichen Raum Wann: 24. 4. bis 20. 10. 2021. Wo: Hauptplatz Hartberg Foto: Atelier Wurm „Erwin Wurm“ Ausstellung Wann: 24. 4. bis 13. 6. 2021, Mi bis So, 10 bis 16 Uhr. Wo: Museum Hartberg STEIERMARK SCHAU, die „Ausstellung des Landes“ Im mobilen Pavillon. Wann: 8. 5. bis 4. 6. 2021, tgl. 10 bis 18 Uhr, Eintritt frei. Wo: Schlosspark Hartberg Freiluft-Fotoausstellung „Sommerfrische in Hartberg“ Wann: 19. 5. bis 15. 11. 2021. Wo: Stadtpark Hartberg Ritter, Bürger, Bauern – Vom Werden der Oststeiermark Wann: 25. 6. bis 14. 11. 2021, Mi bis So, 10 bis 16 Uhr. Wo: Museum Hartberg „Beethoven und Bruch“ Schlosshofserenade Wann: 26. 6. 2021. Wo: Arkadenhof Schloss Hartberg „Jesus Christ Superstar“, Musical Festspiele Wann: 16. 7. bis 30. 7. 2021. Wo: Schlosshof Hartberg Garten + Kunst Wann: 26. 6. bis 18. 7. 2021, tgl. 10 bis 18 Uhr, Gartenführungen: 10 u. 15 Uhr. Wo: Schaugarten Bella Bayer Klarinettenfestival „ClariArte“ Wann: 21. 8. bis 29. 8. 2021. Wo: Hartberg Keramik trifft Blumen! Open-Air Galerie Wann: 3. 7., 14. 8., 11. 9. 2021, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Wo: Innenhof Keramikwerkstätte Petra Saurugg Foto: Gert Kragol Weitere Infos: www.hartbergerland.at www.hartbergerland.at
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