Hauszeitung Bruderliebe Wels - Die Hauszeitung der Kreuzschwestern Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels
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Hauszeitung Bruderliebe Wels Die Hauszeitung der Kreuzschwestern Ausgabe 1/20 Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels
2 Inhalt Wort der Geschäftsführung 3 habe ich seit meinem ersten Besuch in der Bruderliebe stets erfahren dürfen und als Inhalt Angenommen stärkend wahrgenommen. statt „nur“ Zu meiner eigenen Person kann ich Ih- nen sagen, dass meine Kernanliegen, die Angekommen Wort der Geschäftsführung..........................................................................................................Seite 3 Bereiche Soziales und Gesundheit, mich Wort der Hausleitung.....................................................................................................................Seite 4 seit vielen Jahren beruflich prägen. Neben Besuche...............................................................................................................................................Seite 5 meiner Funktion als Geschäftsführer der Wort der Pflegedienstleitung...................................................................................................Seite 6-7 Biografie........................................................................................................................................Seite 8-10 Alten- und Pflegeheime der Kreuzschwes- PhDr. Hausfasching.....................................................................................................................................Seite 11 tern GmbH und der Kreuzschwestern Maximilian 160 Jahre Kreuzschwestern....................................................................................................Seite 12-13 Laxenburg Alten- und Pflegeheim GmbH Aichinger, MSc Beziehungen...............................................................................................................................Seite 14-15 bin ich Leiter des Direktionsbüros und PraktikantInnen..............................................................................................................................Seite 16 der Abteilung Organisationsentwicklung Geschäfts- Aus dem Schwesternkonvent.....................................................................................................Seite 17 und Qualitätsmanagement im Klinikum führung Festgottesdienst.......................................................................................................................Seite 18-19 Wels-Grieskirchen. Priesterfest.................................................................................................................................Seite 20-21 Neue BewohnerInnen und neue MitarbeiterInnen............................................................Seite 22 Gerade im heurigen Jubiläumsjahr – 160 A Geburtstage.....................................................................................................................................Seite 23 ls mich Sr. Emanuela gefragt hat, ob ich Jahre Bruderliebe in Wels – ist es mir Nachruf Theresia Fragner.....................................................................................................Seite 24-25 einen kleinen Beitrag und eine kurze ein besonderes Anliegen, den Ausblick Nachruf Heinz Puschmann.........................................................................................................Seite 26 Vorstellung meiner Person für die Hauszei- gemeinsam hoffnungsfroh nach vorne in Wir gedenken..................................................................................................................................Seite 27 tung schreiben könnte, habe ich mich sehr die Zukunft zu richten – ganz im Sinne Vortrag Hospiz- und Palliativversorgung........................................................................Seite 28-29 gefreut. eines für mich sehr wertvollen Zitates aus Erntedank und Kreuzerhöhung................................................................................................Seite 30 dem Segengebet der Hl. Klara: „Lass uns Seelsorge.....................................................................................................................................Seite 32-33 Abschied von Sr. Ratholda....................................................................................................Seite 34-35 Seit April darf ich die Verantwortung für die allezeit deine zärtliche Zuwendung spüren Häuser für Wohnen mit Pflege der Kreuz- und durch sie mit gleicher Liebe unsere Termine: Anekdote aus dem Heimalltag: schwestern in OÖ und NÖ gemeinsam mit Schwestern und Brüder lieben. Liebevoll Corona-bedingt werden alle Die Bewohnerin erhält einen Anruf den engagierten Hausleitungen überneh- hast du jede einzelne Seele gestaltet. Hilf öffentlichen Veranstaltungen auf ihr Handy. Es meldet sich eine men und diese Aufgabe erfüllt mich mit uns, stets ihre Einmaligkeit zu ehren und zu abgesagt. Mitarbeiterin der Krankenkasse und sehr viel Freude und Kraft. Vor allem durch achten und die Melodie zu hören, die du in fragt nach, ob sie den Rollstuhl noch unsere „neue Lebensrealität“ mit Abstand ihr spielst. Mit Sorgfalt und Eifer wollen wir Geschäftsführung und Hausleitung benötige. „Ich lebe ja noch!“ ruft und gelebter Solidarität mit den uns umge- einander helfen, unser Leben nach dieser bitten dafür um Verständnis. die Bewohnerin spontan in den Hörer. benden Menschen in Verantwortung und Melodie zu entfalten, damit uns gelingt Rücksicht, waren neue, vielleicht „leisere“ worum wir bitten, sei du mit uns zu allen Impressum E-Mail Hausleitung: klaus.hackl@bruderliebe.kreuzschwestern.at Töne besser zu vernehmen als in unserer Zeiten und gib, dass wir allezeit in dir sind.“ 38. Ausgabe Betreuungs- und Pflegedienstleitung: Herausgeber: Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels gertraud.bachleitner@bruderliebe.kreuzschwestern.at sonst so hektischen und lauten Lebens- Herrengasse 12, 4600 Wels, Tel. 07242 / 46254, Fax DW 30 Konventoberin: und Arbeitswelt. Gerade diese leiseren In diesem Sinne wünsche ich Ihnen – Foto: © Daniela Köppl Druck: Druckerei PrintOn, www.print-on.at sr.emanuela.lasinger@bruderliebe.kreuzschwestern.at Redaktion: Elisabeth Brameshuber, Karin Bodensteiner, Bankverbindung für freiwillige Spenden: Töne sind es aber, die unser Zusammen- BewohnerInnen, Mitarbeitende, Angehörige, IBAN: AT15 1860 0000 1702 6972, BIC: VKBLAT2L Margarita Jankowska, Sr. Emanuela Lasinger leben als Gemeinschaft wertvoll und ein- BesucherInnen und Freunde – ein gutes Fotos: WmP Bruderliebe Wels, Pixabay, Daniela Köppl Titelfoto: Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels Ein herzliches DANKE allen, die uns mit einer Spende unterstützt und geholfen haben! zigartig werden lassen. Dieses besondere Miteinander und Freude an der Begegnung Gespür für die Kraft der Gemeinschaft im Haus Bruderliebe. Ausgabe 1/20 Ausgabe 1/20
4 Wort der Hausleitung Besuche 5 Seit fast 40 Jahren bin ich im Altenpflege- bereich tätig und habe viele interessante Sehr geehrte Entwicklungen miterleben können. Bis Besuch der Geschäftsführung 2017 leitete ich ein privates Pflegeheim der Damen und Vinzenzgemeinschaft Hl. Familie – den Sonnenhof Lenaupark – mit 130 Bewoh- Herren! nerplätzen in Linz und anschließend zwei- einhalb Jahre das Seniorenwohn- und Pfle- A m 9. September 2020 bekamen wir Besuch von Herrn Mag. geheim der Marktgemeinde Gunskirchen. Dietbert Timmerer, Geschäftsführer Es ist mir persönlich ein großes Anliegen, des Klinikum Wels-Grieskirchen und Klaus Hackl, dass wir den Menschen, die bei uns leben, Die neue Provinzleitung im Kreise der Schwestern von Herrn PhDr. Maximilian Aichin- Hausleitung in der Bruderliebe mit größter Wertschätzung und Respekt ger, Geschäftsführer der Alten- und begegnen. Sicherheit und Geborgenheit Pflegeheime der Kreuzschwestern. sind dabei wichtige Ziele. Nach einem gemeinsamen Aus- Neben professioneller Pflege und Betreu- Besuch unserer tausch und Kennenlernen gab es eine ung durch gut ausgebildete MitarbeiterIn- Besichtigung des Hauses. Danach nen lege ich Wert darauf, dass auf individu- Provinzleitung gab es auf der Arkade noch eine M it 31.5.2020 wechselte Sr. Ratholda offiziell in den wohlverdienten Ru- hestand. Sie wohnt weiterhin im Haus elle Wünsche der Menschen eingegangen wird um höchstmögliche Lebensqualität ermöglichen zu können. Dass wir das eige- A m 14. Jänner 2020 meldete sich unsere neu ernannte Provinzleitung zu einem Stärkung mit Kaffee und Kuchen. Bei den Begegnungen war beidsei- und wer sie kennt, weiß, dass Sie überall ne Zuhause nicht ersetzen können, ist mir Besuch an. tige Freude und Wertschätzung zu mithelfen wird, wo man sie braucht. Sie dabei völlig bewusst. Ein „Zweites DaHeim“ spüren. übergibt ein wunderbar geführtes Haus mit anzubieten, in dem Menschen sich wohl- Beim Treffen im Festsaal gab es eine Vor- sehr hoher Betreuungs- und Pflegequalität, fühlen und in einem hohen Maße selbstbe- stellrunde der Provinzleitung. Dann durfte v.l.n.r.: Mag. Dietbert Timmerer, PhDr. Maximilian mit motivierten MitarbeiterInnen und mit stimmt leben können, muss stets im Fokus jede Schwester erzählen von ihrem Beruf, Aichinger, Gertraud Bachleitner, Klaus Hackl einem dementsprechenden guten Ruf in unseres Handelns stehen. Gemeinsam Ziele ihren Tätigkeiten heute und wie lange sie der Öffentlichkeit. zu vereinbaren und in einem Klima des hier ist und was sie bewegt. Im Anschluss Vertrauens und der Ehrlichkeit in Teamar- machten wir uns noch Gedanken über das Ab 1. Juni 2020 wurde ich mit der Hauslei- beit zu erreichen, war ein Leitsatz, den ich Charisma und wo jede Schwester - egal tung betraut und ich möchte mich gerne mitgestaltet habe. Dieser Satz hat für mich in welchen Alter - beauftragt ist, ihre kurz bei Ihnen vorstellen. Mein Name ist bis heute nichts an Wichtigkeit verloren. Berufung zu leben und von der Gegenwart Klaus Hackl, ich wurde in Linz geboren, bin Gottes Zeugnis zu geben. dort zur Schule gegangen und habe eine Für die nächsten Jahre wünsche ich mir, sehr schöne Kindheit verbracht. dass wir die hohe menschliche und fachliche Die Vesper beteten wir gemeinsam in Qualität, die angenehme Atmosphäre und der Kapelle. Dann gab es ein gemütliches Seit 1983 bin ich glücklich mit Elke verhei- den guten Geist in der Bruderliebe beibehal- Abendessen mit gegenseitigem Kennen- ratet, habe drei erwachsene Kinder, Julia, ten werden und die notwendigen Schritte lernen und der Freude im Miteinander. Florian und David, zwei Enkelkinder Ma- für eine gute Zukunft gemeinsam gehen ximilian und Emma, einen Hund Max und werden. Ich freue mich auf eine schöne Zeit Beim Abschied versprachen wir uns, im lebe seit 1994 in Sankt Marien. und eine gute Zusammenarbeit. Gebet füreinander da zu sein. Ausgabe 1/20 Ausgabe 1/20
6 Wort der Pflegedienstleitung 7 Spuren im Leben, die wir hinterlassen ... Hausleiterwechsel Am 2. Juni 2020 durften wir un- seren neuen Hausleiter begrüßen, Ihre Menschenkenntnis! Herrn Klaus Hackl. Herr PhDr. Sie hat ein besonderes Gespür für Men- Maximilian Aichinger übergab ihm schen, denen sie vertrauen kann. Ebenso und ganz hinter einem und hat mit Zu- die Hausleitung und wünschte DGKP Gertraud hat sie genau gewusst, auf wen sie zählen spruch und Mut Optimismus geschaffen. ihm alles Gute für den Neubeginn. Bachleitner, und sich voll und ganz verlassen kann. Danke Sr. Ratholda für die 23 Jahre mit dir Er bedankte sich bei Sr. Ratholda Leiterin für in der Bruderliebe! In deine Fußstapfen zu für die vielen Jahre in der Leitung Betreuung Ihre Geradlinigkeit und Offenheit! treten ist gewiss nicht einfach. des Hauses Bruderliebe mit einem und Pflege Bei Sr. Ratholda hat man immer gewusst, Blumenstrauß. So war ein neuer woran man „dran“ war. Sie hat gewusst, Ich denke, dass die Geschäftsführung mit Anfang gesetzt und wir schauen was sie wollte und hat auch versucht, ihre Hr. Hackl Klaus eine sehr gute Auswahl voller Vertrauen in die Zukunft, N icht ganz so überraschend wie so manch anderes Ereignis in diesem Jahr, ist der Pensionsantritt von Sr. Ra- Ideen so gut wie möglich umzusetzen. Sie ist ihren Prinzipien immer treu geblieben und trotzdem war sie in den richtigen getroffen hat. Herr Hackl besitzt eine große Erfahrung und wird dieses Haus mit neuen Schwerpunkten, im Austausch und weil wir wissen, dass Gottes Segen uns gewiss ist! Unseren neuen Heimleiter Herrn Klaus Hackl wün- tholda auf uns zugekommen. Nach über Momenten bereit, Kompromisse einzuge- im Miteinander mit den Kreuzschwestern, schen wir ein gutes Ankommen 50 Jahren an der obersten Stelle in der hen. erfolgreich weiterführen. und Hineinwachsen in unsere Bruderliebe und nach über 30 Jahren offi- Hausgemeinschaft! ziell als Hausleitung hat Sr. Ratholda viele Ihre eigene tiefe Verbundenheit Ich habe Herrn Hackl bis jetzt als einen Spuren in der Bruderliebe hinterlassen und zur Bruderliebe! sehr menschlichen und aufgeschlossenen viele Menschen geprägt und begleitet. Et- Loyalität, Teamgeist und Einsatzbereit- Hausleiter erlebt. Gerade in schwierigen was leichter ist uns der Wechsel gefallen, schaft waren immer ihr Motto. Sie hat Zeiten, ist es sehr wichtig, sich auch auf da Sr. Ratholda weiterhin im Hause sehr dies auch von ihren MitarbeiterInnen das zu konzentrieren, „was wirklich zählt“. tatkräftig mithilft. Sie unterstützt uns vorausgesetzt und man hat ein Vielfaches ehrenamtlich bei vielen Tätigkeiten. Sei an Dankbarkeit im Gegenzug zurückbe- So wünsche ich uns allen, die in diesem es bei der Gartenarbeit, am Wochenende kommen. So hat sie ein starkes Team in Haus Bruderliebe leben und arbeiten, dass im Cafe, beim Verteilen vieler Gebrauchs- der Bruderliebe aufgebaut. wir uns weiterhin auch auf das GUTE besin- güter in den Wohnbereichen, … Auch ich nen können. Denn nur durch die Kraft der habe 23 Jahre neben und mit Sr. Ratholda Wichtig ist mir auch, ihre Menschlichkeit schönen Momente und auch guter Gedan- arbeiten dürfen. Sie war mir eine sehr gute zu erwähnen! ken, halten wir die oft bedrohlichen Nach- Lehrmeisterin. Ich habe mir viel von ihr Denn es gab auch Tage, da brauchte man richten und Ereignisse in dieser Welt aus abschauen können und von ihrer Erfah- mehr Kraft im Beruf, als man gerade zur und müssen uns nicht entmutigen lassen. rung profitiert. Einige ihrer Stärken, die sie Verfügung hatte. Gerade in diesen Situati- als Führungskraft ausgezeichnet haben, onen war sie mehr als nur eine Chefin, die So kann jeder von uns seine positiven Spu- möchte ich jetzt erwähnen: einen unterstützt hat, sondern stand voll ren hinterlassen. Ausgabe 1/20 Ausgabe 1/20
8 Biografie Biografie 9 geboren. Wegen der Platznot und weil sie Unsere Bewohnerin wegen der großen Kinderschar die Haus meistertätigkeit nicht mehr ausüben konn- erzählt ... te, suchte die Familie ein neues Heim. Pfr. Stefan Mascady von der neuen Pfarre St. Stefan / Lichtenegg bot ihnen in der Stefan- siedlung Baugrund an. Auf einfachste Weise wurde das Haus gebaut, 1962 wurde ein- gezogen und 1965 kam Tochter Margarete als Nesthäkchen zur Welt. Nach 5 Buben war nun ein Mädchen in der Kinderschar, Frau Margareta Linsmaier welch eine Freude. Frau Linsmaier erzählt erzählt uns aus ihrem Leben: stolz, dass sie alles selbst gemacht hat, aus „Der Herrgott ist für alle da. alt wurde neu, z.B. alte Pullover wurden Es gibt nur verschiedene aufgetrennt und neu gestrickt. Gemüse Zugänge.“ wurde im eigenen Garten gezogen. Alle 6 Kinder erhielten eine gute Ausbildung. Der Gatte Johann war gelernter Schlosser, S ie wurde im August 1932 in Steyregg/ Linz als ältestes von 5 Kindern gebo- ren. Die Mutter war Hausfrau, ihr Vater regg Erstkommunion und am Pfingstmon- tag 1941 wurde sie im Linzer Mariendom von Diözesanbischof Josef Calasanz Fließer Labor angelernt. Von 1950 bis 1953 besuch- te sie die Krankenpflegeschule und schloß mit dem Diplom ab. Ihren späteren Mann er brachte es nach der Meisterprüfung bis zum Werkstättenleiter. Zusätzlich war er Gebietsleiter der KAJ. Der Priester und konnte in der Zeit der Weltwirtschaftskrise gefirmt. Johann lernte sie durch die Jugendgruppe spätere Kardinal Josef Cardijn war sein geis- in den 1930er Jahren mangels Arbeit als der KAJ – die katholische Arbeiterjugend tiger Vater. Sie selbst hat diesen charismati- Hafner und Ofensetzermeister die Familie Eine Klasse musste sie wiederholen, da des Kardinal Josef Cardijn – kennen. Nach schen Priester bei einem Jugendtreffen in nur mühsam ernähren. 1939 wurde er, durch die Bombenangriffe von Okto- ihrem Ausbildungsabschluss heirateten Mariazell kennengelernt. zu Beginn des 2. Weltkrieges, wegen des ber 1944 bis Mai 1945 kein Schulbesuch sie im Herbst 1953. Zunächst hatten sie ein fortgeschrittenen Alters für die Front un- möglich war. Die Donaubrücken waren Zimmer in der Wohnung der Schwieger- 1978, zum 25. Hochzeitstag, schenkten die tauglich erklärt und als Wehrmachtsoldat beschädigt, der Vater musste das Fahrrad mutter in Lichtenegg. Die Schwiegermut- Kinder den Eltern einen Städteflug nach in Linz-Wegscheid für die Ofenbetreuung in über die Eisenbahnbrücke schieben. We- ter hatte kaum Einkommen (Gelegenheits- Athen. Dies weckte in ihnen die Reiselust den Soldatenunterkünften eingesetzt. gen der ständigen Bombardierung suchte arbeiterin). Mit einem Handwagen holte und so machten sie in den folgenden Jahren ihre Mutter mit ihr und den Geschwistern sie jede Woche Holzabfälle von der Welser jedes Jahr eine gemeinsame Flugreise. Frau Margarete Linsmaier besuchte in Zuflucht im Luftschutzkeller im Schloss Papierfabrik für den Ofen zu Hause ab. 1988, mit 60 Jahren, ging ihr Mann Johann Steyregg 4 Klassen Volksschule und weil Steyregg. Sie schliefen dort auf Matratzen- nach längerer Krankheit in Pension. Um sie von ihrer Statur noch zu klein war, um lagern und ernährten sich von Maisbrot, 1955 wurde der erste Sohn Hans gebo- die gewonnene Freizeit gut zu nützen, auf den Zug zu steigen, verlängerte sie um das zerbröselte, Kraut und Kartoffeln. ren. Kurz vor der Geburt des 2. Sohnes besuchte Frau Linsmair einen Malkurs. ein Jahr. Erst danach war es möglich, mit Josef 1956 erhielten sie in Wels/Neustadt Ihr Mann ging in einen Schnitzkurs und dem Zug nach Linz in die Hauptschule – 1948 kam sie nach ihrem Schulabschluss auf Vermittlung von Pfr. Weidinger eine versuchte sich auch als Herrgottsschnitzer. Goetheschule – zu fahren. durch die Kreuzschwester Blanda, eine Hausmeisterwohnung im Jugendheim 1992 besuchten beide einen Vortrag von leibliche Schwester der Mutter, ins Welser der Herz Jesu Pfarre. 1957 wurde Sohn Bischof Erwin Kräutler während seines 1941 feierte sie in ihrer Heimatpfarre Stey- Krankenhaus und wurde als Hilfskraft im Kurt, 1960 Sohn Michael und Eduard 1961 Heimaturlaubes und begannen sich für die Ausgabe 1/20 Ausgabe 1/20
10 Biografie Veranstaltung 11 Fortsetzung der Seiten 6-7 ... Frau Linsmaier mit ihrem Mann nach Rui Barbosa um zu sehen, was daraus geworden ist. Zunächst wurde das Geld Hausfasching für den Ausbau der Landwirtschaftsschule in Rui Barbosa verwendet. Das Wasser aus Die letzte Veranstaltung in diesen Nachmittag zu einer lustigen der Erde ist in dieser Gegend salzhaltig, dieser Größe vor der Corona- Abwechslung. Die Musikanten von Linz daher wird das Regenwasser am Dach in Pandemie war unser Fasching. spielten auf und motivierten zum Tanz. Es einer Zisterne aufgefangen, abgekocht und An diesen Tag ahnte noch gab Krapfen, Knabbereien und verschie- sichert einer Familie Trinkwasser bis zu niemand was kommt und so dene Getränke und viel zu schauen und einem halben Jahr. ging es närrisch zu. zu lachen. Die Fotos von diesem bunten Nachmittag sagen vieles aus. In Zusammenarbeit mit Bischof Andre de Witte wurde 1997 von der Familie Lins- maier der Verein Wasser für Rui Barbosa D ie vielen verschiedenen Masken, die lustigen Spiele: Modenschau von den BewohnerInnen, Berufe-Präsentation von Die Volkstanzgruppe aus Grieskirchen besuchte uns am Faschingsdienstag und gegründet. Mit dem Geld aus den Bene- den MitarbeiterInnen, Ermi Oma, gespielt erfreute uns mit Tanz und Arkordeonspiel fizveranstaltungen und Spenden wurde von Eva Hofer und vieles mehr machte von Herrn Dir. Josef Wimmer. nach und nach die Landwirtschafts- schule ausgebaut, über 600 Zisternen wurden gebaut, das Bildungsangebot für Jugendliche und Erwachsene wurde Missionsarbeit zu interessieren. Sie be- aufgebaut. schlossen, einen ausbezahlten Bauspar- vertrag von ATS 50.000,- für die Mission Herr Linsmaier verstarb 2012 an einer zu verwenden. Krebserkrankung, er hatte nie über seine Krankheit geredet. Frau Linsmaier kam Eduard Ploier, der Leiter des Bildungshaus nach 2 Hüftoperationen bereits als Kurz- Schloss Puchberg, war Ratgeber für das zeitpflege ins Haus. Nach einem Sturz mit Ehepaar. Ihre Bedingung war: sie wollten Wirbelbruch zog sie im Mai dieses Jahres wissen, was mit dem Geld geschieht. Herr endgültig zu uns in die Bruderliebe. Ploier empfahl ihnen die Entwicklungs- helferin Friederike Huber aus NÖ, die auf Sie fühlt sich sehr wohl und genießt die einer katholischen Missionsstation in Rui zahlreichen Besuche ihrer großen Familie. Barbosa/Bahia im Nordosten von Brasili- Alle Kinder haben geheiratet und mittler- en arbeitete. weile hat Frau Linsmaier 15 Enkelkinder und 15 Urenkelkinder. Das Projekt Rui Bar- „Der Herrgott ist für alle da. bosa wird in der Familie weitergetragen. Es gibt nur verschiedene Zugänge.“ Wir wünschen unserer liebenswürdigen Nach dem Briefkontakt wurde das Geld Bewohnerin alles Gute und noch eine überwiesen, und nach 2 Jahren reiste schöne Zeit bei uns. Ausgabe 1/20 Ausgabe 1/20
12 160 Jahre Kreuzschwestern 160 Jahre Kreuzschwestern 13 1. Mai 2020 - 160 Jahre Kreuz- schwestern in Österreich Am 1. Mai 1860 kamen die ersten So betraten die ersten drei Kreuzschwes- drei Kreuzschwestern nach Wels tern österreichischen Boden: Sr. Thoma- in die Herrengasse. sina Weser als Oberin, Sr. Ladislava und Sr. Olympia. Sie bezogen das kleine Haus I m Auftrag des Linzer Bischofs Franz Josef Rudigier hatte Gräfin Mathilde von Revertera von Salandra in einem Brief an in der Welser Herrengasse. Sofort begann ihre Tätigkeit. Alle Kranken, ohne Unter- schied von Stand und Konfession wurden Mutter Maria Theresia Scherer davor, im gepflegt, was großes Staunen erregte. Dezember 1859, um Schwestern gebeten. Dazu war P. Theodosius Florentini im Laut Vertrag waren ihnen jährlich 40 Gul- Jänner 1860 eigens über Linz nach Wien den zu entrichten. Die Ersten Schwestern gereist, um von Kaiser Franz Joseph die verzichteten zugunsten der Armen auch Erlaubnis zu erbitten, dass die Schwes- auf diese minimale Besoldung. Die Schwestern der Bruderliebe in der Kapelle tern vom Mutterhaus in Ingenbohl auch in die Habsburgermonarchie kommen In diesem Haus stieg P. Theodosius ger- dürfen. ne ab und Mutter M. Theresia verweilte Bedingt durch die Covid-19 Maßnahmen hier oft, wenn sie Österreich bereist konnte dieses Jubiläum nur im kleinen, hat. privaten Rahmen hier im Haus Bruder- liebe gefeiert werden. In der festlichen „Das Gramm Gold entdecken, hl. Messe würdigte Pfr. Josef Kammerer das in jedem Menschen verborgen ist.“ das treue und segensreiche Wirken der Schwestern in der Stadt und im Haus. 1861 gründeten die Welser Stadtväter den Verein „Bruderliebe“, der sich die Sorge Als Geste des Dankes und der Anerken- für kranke Gesellen und Dienstboten nung erhielten alle 16 Schwestern des zum Ziel setzte, baute ein Spital in der Hauskonventes von der Mitarbeiterin Herrengasse 12, in dem ab Frühjahr 1862 Frau Elisabeth Brameshuber eine weiße die Schwestern 30, dann 50 und immer Rose überreicht. mehr Patienten pflegten. 1920 übergab die Stadt Wels das Haus Bruderliebe der Das Gruppenfoto mit allen Schwestern in Kongregation der Kreuzschwestern mit der Kapelle, ein Sektempfang im 5. Stock der Auflage, es stets für wohltätige Zwe- und der festtäglich gedeckte Mittagstisch Das Haus Bruderliebe im Jahr 2020 cke zu verwenden. rundete das Gedenken ab. Überreichung der weißen Rose durch Frau Brameshuber Ausgabe 1/20 Ausgabe 1/20
14 Beziehungen 15 Beziehung im Pflegealltag (er)leben Beziehung ist ein wesentlicher wohltuende, vertrauensvolle Beziehung Aspekt in der Pflege und im SEIN gestalten, welche das Leben trotz aller Ein- mit „unseren“ BewohnerInnen. und Beschränkungen lebenswert macht. Vertrauensbildung. Das erfordert oft keine angebote wie gemeinsames Singen, Ball zusätzliche Zeit, Mitgefühl und Empathie spielen in geselliger Runde um den Tisch, B esonders in den letzten Wochen spüren wir auf Grund der Corona-bedingten Einschränkungen unserer Begegnungen Beziehung fördern und gestalten heißt für uns: Zuwendung geben – BewohnerInnen in ihrer zeigt sich in kleinsten Pflegehandlungen. Während der Pflege werden so leichter und ungezwungen Ängste, verborgene Gefühle, Themengespräche, bei schönem Wetter gemeinsam Zeit im Garten verbringen, Gedächtnistraining und Bastelrunden sehr deutlich den großen Wert von guten Einzigartigkeit mit all ihren Lebensprä- aufgetreten Beschwerden und Wünsche tragen zu einer wohltuenden Beziehungs- Beziehungen. Ein gutes Gespräch, lebendi- gungen wahrnehmen und wertschätzend ausgesprochen. gestaltung bei. Besonders im religiösen ger Austausch unter Freunden, miteinander begegnen. Zuwenden bedeutet auch Bereich gilt es, gut auf nicht versöhnte feiern und fröhlich sein tragen maßgeblich immer, einfach gut zuhören können, sich Sicherheit geben – durch ein fachlich und Lebensbrüche und Wünsche in der Gestal- zu unserem Wohlbefinden bei, geben uns auf die „Zeit“ der BewohnerInnen einlassen menschlich adäquates Reagieren bei tung des Glaubenslebens hinzuhören und Halt und stärken und beleben uns. können und ihnen auf Augenhöhe begeg- Ängsten, Traurigkeit, Verwirrtheit, neu anzubieten, wie z.B für die BewohnerInnen nen. Zuwenden möchten wir uns auch den auftretenden Beschwerden, Schmerzen, wertvolle Rituale, Tischgebet, Abendgebet, Traurigkeit und Ohnmacht werden durch Angehörigen, welche immer einen grund- Obstipation, Fieber, … Sicherheit vermitteln Teilnahme am Gottesdienst, … vertrauensvolle Beziehungen tragbar, frohe legenden und wichtigen Stellenwert im möchten wir besonders auch im DA-SEIN Stunden erleben wir mit liebgewordenen Leben unserer BewohnerInnen haben. für unsere BewohnerInnen, wenn es Eine gemeinsame Festkultur bringt immer Wegbegleitern viel intensiver und schöner „schwer“ wird, wenn Endlichkeit spürbar wieder Freude und Innigkeit mitten im als alleine. Würde geben – indem ich die BewohnerIn- wird, wenn Angst und Ohnmacht sich Alltag. Das Feiern des Geburtstages ge- nen in ihrer Ganzheit wahrnehme – das ist breitmachen möchte. Gerade dann sollen hört ebenso dazu wie die vielen Freude, „In jedem Menschen, in all seinen Grenzen und ein großes Wort, aber es heißt ganz ein- sie wissen und spüren, dass sie wertvoll, Hoffnung und Trost spendenden religiösen Verlusterfahrungen, begegnet uns fach, dass ich im Zimmer mit ihnen bin, und geliebt und angenommen sind. Das be- Feiern im Jahreskreis. Die vielfältige Le- die Kostbarkeit des Lebens“ nicht über sie spreche; dass ich während wusste und ehrliche Hinschauen auf unsere benserfahrung unserer betagten Menschen der Pflege ganz bei ihnen bin und nicht in begrenzte Lebenszeit – und das gilt für und die Art, mit den unterschiedlichen Ein- Wir können unseren BewohnerInnen Gedanken bei den Nächsten oder bei einer BewohnerInnen und Pflegepersonen glei- schränkungen umzugehen, verlangen uns zwar nicht den Verlust ihres vertrauten Besprechung; dass ich sie mit ihrer ganzen chermaßen – ist auch Ermutigung für eine immer wieder Respekt ab. Eine von Ver- „Daheim“, ihrer eventuell verstorbenen Lebensgeschichte bejahe und nach evtl. bewusste Lebensgestaltung. trauen und Wertschätzung geprägte Be- Ehepartner und Freunde, liebgewordener Schwierigkeiten täglich neu auf sie zugehe. ziehungsgestaltung ist nicht nur für deren Gewohnheiten, der Gesundheit, … erset- Wünsche und Sehnsüchte wahrnehmen und Wohlbefinden wichtig, sondern stärkt in zen, doch können wir durch ein liebevolles Eine achtsame und wertschätzende Pflege – im Rahmen der Möglichkeiten erfüllen. besonderer Weise auch die Motivation und und wertschätzendes Zugehen auf alle während der Pflege mich ganz auf die Beim Zusammenführen von BewohnerIn- Freude in der Arbeit von uns Pflegenden. BewohnerInnen mit ihren individuellen BewohnerInnen einzulassen hilft we- nen mit ähnlichen Interessen entstehen oft Lebensgeschichten und Bedürfnissen eine sentlich zur Beziehungsgestaltung und wertvolle Freundschaften. Beschäftigungs- DGKS Christa Fischer Ausgabe 1/20 Ausgabe 1/20
16 PraktikantInnen Aus dem Schwesternkonvent 17 Danke an die Freiwilliges Praktikanten! Ordensjahr Mein Name ist Maryann Onyekachi Eheli. Ich wurde am 27. Mai 1994 geboren. Ich komme aus Nigeria und lebe jetzt in Wels in der Bruderliebe bei den Kreuzschwestern. Ich habe ein Diplom in Massenkommuni- kation am Nigerianischen Polytechnikum gemacht. tische Erfahrungen in Bezug auf Alten- pflege sammeln und gleichzeitig bei den Schwestern im Konvent mithelfen. Das Zusammenleben mit den Schwestern ist Ich kam am 31. August 2017 nach Öster- spannend und herausfordernd. Es gibt mir reich und war Studentin an der Kepler die Gelegenheit den Alltag einer Gemein- Universität Linz (JKU), wo ich Biologische schaft und so auch die Kreuzschwestern, Chemie studierte. die Kongregation, kennen zu lernen. Es hilft mir zu sehen, wie man den Glauben Am 22. August 2020 kam ich in die Bru- und die Berufung im Miteinander leben derliebe zu den Kreuzschwestern, wo ich kann. Es ist eine großartige Gelegenheit durch die Hilfe von Sr. Petra, meiner Kon- für mich hier zu sein. Ich wurde mit offe- taktschwester, ein freiwilliges Ordensjahr nen Armen und Herzen aufgenommen, machen darf. Dabei kann ich auch prak- bin gerne hier und freue mich. Zuwachs Am 7. Februar 2020 kam aus der Schwesterngemeinschaft Gmunden Sr. Anna Katharina Leitner mit der Provinzrätin Sr. Maria Dolores Scherrer zu uns. Sie bezog ein Zimmer im 5. Stock. Inzwischen hat sie sich in unserer Gemeinschaft schon gut eingelebt und macht mit Sr. Meinharda tägliche Ausflüge in den Garten oder auf die Dachterrasse. Ausgabe 1/20 Ausgabe 1/20
18 Aus dem Schwesternkonvent Festgottesdienst am 13. September 2020 mit dem ehemaligen Bischof Dr. Ludwig Schwarz SDB 160 Jahre Kreuzschwestern in che die Barmherzigen Schwestern vom hl. Österreich/Wels - 100 Jahre Haus Kreuz im Haus seit 160 Jahren vorleben. Bruderliebe im Kreuzschwestern- Anschließend war im Festsaal noch ein Eigentum. Danke an Sr. Ratholda kleiner Festakt unter Einhalt der gebote- Hinterdorfer für über 30 Jahre nen Vorschriften. Zwei Mitarbeiterinnen Hausleitung, die sie am 1. Juni stellten in einer kurzen Szene den Brief- 2020 an Herrn Klaus Hackl über- wechsel zwischen Gräfin Mathilde von geben hat. Revertera von Salandra mit Mutter Maria Theresia Scherer dar. W ieder machten die Covid-19 Maßnah- men dem Organisationsteam einen Strich durch die Rechnung. Was als großes Sr. Emanuela, Konventoberin, zeigte eine PP-Präsentation über die Geschichte des Fest geplant war, konnte nun nur in der Hauses Bruderliebe und den Beginn der Hausgemeinschaft gefeiert werden. Wir Kreuzschwestern in Österreich. Zuletzt sind dankbar, dass der emeritierte Bischof überreichte Provinzoberin Sr. Magdalena Dr. Ludwig Schwarz unsere Einladung einen Blumenstrauß an Sr. Ratholda und wahrnahm und die Festmesse zelebrierte. dankte ihr für die wertvolle, gewissenhafte und treue Leitung über viele Jahre im Zur großen Freude gaben uns alle Schwes- Haus. Eine gemütliche Vormittagsjause tern der Provinzleitung die Ehre und rundete das fröhliche Fest ab. gestalteten das Fest mit. Provinzoberin Sr. Magdalena Walcher begrüßte in der „Gottes Güte hat keine Grenzen“ Kapelle, Sr. Petra Car und Sr. Maria Dolores Scherrer umrahmten die hl. Messe musi- Die frohe Hingabe, mit der die ersten kalisch. Sr. Verena Bergmair war Lektorin Schwestern begonnen haben, schenke und Sr. Clara Mair fotografierte. auch uns in der heutigen Zeit den Mut für jeden neuen Tag und die Offenheit dem In seiner Festpredigt ausgehend vom Bedürfnis der Zeit auf der Spur zu sein. Sonntagsevangelium betonte Bischof „Gottes Güte hat keine Grenzen“, sagt Ludwig die Wichtigkeit der Vergebung als unsere Gründerin und zeigt uns den Weg, Grundlage für die Barmherzigkeit. Es ist der unser Leben als barmherzige Schwes- eine Grundhaltung für uns Christen, wel- tern ausmacht. Ausgabe 1/20
20 Priesterfest 21 und ihm vertrauen. Dabei ist es nicht un- sere eigene Initiative, sondern die Initiative Bruderliebe Jesu, die uns die Liebe und Freundschaft zu ihm ermöglicht. Das Amt des Auferstande- Priesterfest nen ist das Trösteramt. Die Begegnung mit dem Auferstandenen schenkt Identität, die zerbrochen war.“ Er dankte dem Jubilar und den anwesenden, konzelebrierenden Pries- Am 29. Juni 2020 jährte sich tern für Ihre Antwort auf den Ruf Jesu, der zum 70. Mal die Priesterweihe von an sie erging, die Freude, Beharrlichkeit und Pfr. Josef Kammerer. Für Sonntag Barmherzigkeit im priesterlichen Dienst. den 5. Juli wurde seine Jubiläums- messe festgesetzt, unser Diözesan- „Das Weihejubiläum ist ein Kairos, ein bischof Dr. Manfred Scheuer sagte Gnadenmoment, dass wir zur ersten Liebe bereits im Sommer 2019 dafür zurückkehren, dass wir unsere priesterliche persönlich sein Kommen zu. Lebensfreude erneuern.“ (Bischof Manfred Scheuer beging selbst am 10. Oktober im V iele Monate im Voraus begannen die Vorbereitungen, der Jubilar erfreute sich guter Gesundheit und so wuchs die Linzer Mariendom sein 40. Priesterweihe- jubiläum). Der Jubilar Pfr. Josef Kammerer, Pfr. Josef Schachner und Pfr. Johann Bach- Vorfreude auf dieses seltene Priester- mair konzelebrierten bei der Hl. Messe, die jubiläum. In seiner ehemaligen Pfarre Mitarbeiterin Karin Bodensteiner spielte auf Waldneukirchen probte eine „Rud“ - ein der Orgel. Mit einem frohen Tedeum, Dank Männergesangsverein der Pfarre - die an Gott, wurde diese Gnadenstunde been- passenden Lieder für die Liturgie. Jedoch det. Der Diözesanbischof nahm sich danach die Corona Maßnahmen erforderten ein noch kurz für eine Agape mit den Priestern völliges Umplanen wenige Tage vor dem Zeit. Anschließend besuchte er noch die Fest. Schweren Herzens mussten die kranken Priester Pfr. Herbert Wasserbauer bereits eingeladenen persönlichen Fest- und Pfr. Alfons Illig, die ihr 55-jähriges gäste samt Bus mit Pfarrmitgliedern von Weihejubiläum gefeiert hätten. Mit seinem Waldneukirchen abgesagt werden. Das Besuch und seinem bischöflichen Segen Fest konnte nur in der Hausgemeinschaft sprach er Ihnen Dank und Anerkennung stattfinden. Unter Wahrung der COVID-19 für ihr treues priesterliches Wirken in der Bestimmungen kamen nur Bischof Manfred Diözese zu. Scheuer und der Stadtpfarrer Nico Tomic von auswärts zum Festgottesdienst. In “Cor ad cor loquitur. – Herz spricht zum seiner Predigt ging der Bischof ausgehend Herzen.“ (Hl. Kardinal John Henry New- vom Tagesevangelium auf das Schriftwort man) Dies durften wir an diesem Festtag ein: „Denn ich bin gütig und von Herzen de- voll dankbarem Staunen erfahren. mütig.“ Mt 11, 25. „Wir können uns auf Jesus absolut in bedingungsloser Liebe einlassen FSB-A Elisabeth Brameshuber Ausgabe 1/20 Ausgabe 1/20
22 Neue BewohnerInnen und MitarbeiterInnen Geburtstagskinder 23 Herzlich willkommen! Ein herzliches Grüß Gott den neuen MitarbeiterInnen: Wir begrüßen Steinerberger Gabriele – Wir gratulieren von Herzen ... herzlich ... Pflegefachassistentin ... unseren BewohnerInnen, die im Jahr 2020 in der Manfred Bolda Katharina Blum Berta Huemer Kepplinger Angelika – Heimhilfe Bruderliebe ihren Geburtstag feierten! ... unsere neuen Haus- Emilia Reisinger bewohnerInnen, die Anna Hackl-Greifeneder Hapichova Munoz Monica – FSB-A Jänner April Harry Florian in der Bruderliebe Pfr. Josef Kammerer Aloisia Traxler Denkmayr Maria Schmaranzer (Bild u.) eingezogen sind. Franziska Fellner Pfr. Herbert Wasserbauer Josef Weinberger Bachleitner Silvia – FSB-A Johanna Wallnstorfer Ingeborg Zauner Maria Moser Margarete Linsmaier Maria Schwarzmüller Erna Kolmhofer Fuchs Brigitte – DGKP Katharina Linsmayr Johann Arzt Maria Anna Kepl Juli Auguste Stöglehner Christine Koblmiller- Anna Hackl-Greifeneder Reinhardt-Holzinger Angela – DGKP Mai Kampmüller Hildegard Christl Februar Johanna Wiesinger Frieda Stockhammer Hermine Nöttling Jovanovic Jason – Zivildiener Adelheid Hindinger Gottfried Wagner Hilde Spöttl Johanna Wallnstorfer Anna Bindreiter katharina Linsmayr Pfr. Alfons Illig November Ettinger-Iovanovic Kovinca – Reinhold Koblmiller- Hermine Auer Anna Helene Maier Berta Woldrich Edeltrud Fux Alis Praktikantin Kampmüller Hildegard Roider Franz Hradil Augustine Forstner Hildegard Bachner Berta Kondler August Hedwig Nigl Gottfried Wagner Fritz Bernhard Elisabeth Wuinovic Margareta Linsmaier Roberta Hermann Gertrud Maria Riedl Emma Emmerstorfer Alija Berbic Theresia Wawra März Augustine Forstner Ingeborg Huber Ingeborg Huber Einen herzlichen Dank Christine Lohr Johann Spielvogel September Pfr. Johann Bachmair Klaus Marehard sagen wir allen Praktikant- Dr. Erich Mallner Klaus Marehard Hedwig Gahleitner Emma Emmerstorfer innen und Praktikanten, Maria Schachner Gisela Gitterle Maria Antonia Gruber Dezember die bei uns ihr Praktikum Josefa Fraß Hermine Nöttling Anna Koss Gertrud Maria Riedl absolvierten und unseren Pfr. Josef Schachner Juni Rosa Hütter Karl Flotzinger Ingeborg Zauner Heimalltag belebt haben! Hildegard Christl Amalia Grüner Theresia Fragner Gertrude Bucher Auguste Stöglehner Wilhelmine Starkl Ingeborg Klein Theresia Wawra Theresia Fischer Irmgard Bubek Berta Elfriede Huemer Franz Franz Hradil Voneinander lernen ist immer Maria Schmuckermair Baumgartner Oktober Harald Pretzl Roberta Hermann wertvoll und erweitert den Horizont. Edeltrud Fux Franz Fröschl Erich Graf Ludwig Reichart Hildegard Bachner Maria Hinterberger Frieda Holzer Franz Rebhahn Rosa Gruber Ausgabe 1/20 Ausgabe 1/20
24 Nachruf Nachruf 25 die Schweine behielten sie bis zur Fremd- Nachruf auf vergabe der Küche 1995. 1980 kam nach ihrer Profeß Sr. Emanuela. Resi ging ein Jahr unsere „Resi“ später in Pension, blieb aber im Haus und half mit wo sie gebraucht wurde, vor allem im Garten und in der Waschküche. Den zweiten Umbau von 2004-2007 erlebte sie nicht mehr so schlimm wie den vorigen, Am Abend des 3. November weil er bei laufendem Betrieb abgewickelt verstarb Frau Theresia „Resi“ wurde. Über ihr sonniges und geräumiges Fragner mit 96 Jahren ruhig Zimmer mit Dusche/WC hat sie sich sehr nach längerem Leiden in un- gefreut. Bis 2010 hat sie pflichtbewusst im- serem Haus. 63 Jahre war sie mer noch in der Waschküche ausgeholfen. in unserem Haus, mit ihr ging Im Winter war sie nach einer Grippeerkran- ein Stück Hausgeschichte. kung lange geschwächt und erholungsbe- dürftig. Mit ihrer Zimmernachbarin Frau Johanna Wiesinger ging sie gerne täglich I m Jahr 2010 erzählte sie uns für die Haus- zeitung ein wenig aus ihrem Leben: Sie stammte aus Unterweissenbach und lernte half bei der Heumahd, bei den Obstbäumen, im Gemüsegarten und bei den Blumen mit. Damals lebten im Haus 40 Insassen und ne und nach der Baubewilligung wurde von 1963-1967 das 5-stöckige Gebäude in der Herrengasse errichtet. Die BewohnerInnen morgens zur Hl. Messe und abends zum ge- meinsamen Rosenkranzgebet in die Haus- kapelle. Spaziergänge zum Mühlbach und mit ihren drei Schwestern von klein auf in Resi half im Garten, beim Putzen und in der wurden alle auswärts in der Umgebung kleine Besorgungen unternahm sie immer der elterlichen Landwirtschaft mitzuarbei- Küche mit. Das Essen wurde damals schon untergebracht, vom Magistrat der Stadt wieder und bei den Treffen der Hausgehilf- ten. Als junges Mädchen half sie dreieinhalb auf Tablett serviert, jeder hatte sein eige- Wels erhielten sie während der Bauphase innen und Pfarrwallfahrten der Stadtpfarre Jahre in der Linzer Pfarre Herz Jesu im nes Häferl. Sr. Kubertin war in der Küche eine provisorische Küche. Zur Freude aller St. Johannes Wels fehlte sie selten. Mit ihren Pfarrhof mit. Ein Lungenleiden beendete und kochte auf einem Holzofen. Das Haus blieb der große schöne Garten erhalten. Vor Schwestern und deren Kindern hatte sie diese Tätigkeit, weil ihr der Arzt verboten war noch vom Krieg bombengeschädigt, dem Lifteinbau wurde noch der schwere guten Kontakt, so schmerzte sie der Verlust hat, wegen der Voest-Luft wieder nach so durfte sie keine Fenster putzen, weil Marmoraltar mit einer Seilwinde durch den ihrer Schwester in Pasching vor 2 Jahren Linz zu gehen. So kam sie über Vermittlung das Glas gestückelt war, das Dach in der leeren Liftschacht für die Kapelle in den 5. sehr. Ein Beinleiden zwang sie noch kürzer von der Kreuzschwester Scholastika nach Speisekammer war unverputzt. Anfangs Stock hinaufgezogen. Der Brunnen wurde zu treten und zuletzt sich auf ihre letzte Wels ins Haus Bruderliebe, damals unter der wollte sie gar nicht dableiben, weil sie die gegraben, die BewohnerInnen wurden große Reise zu machen. Sie wurde im Fami- Leitung von Sr. Leonidas. Am 1. Januar 1957 ganze Sache nicht angesehen hatte. Es war wieder umgesiedelt und im Herbst 1967 war liengrab in Unterweissenbach begraben. trat sie ihren Dienst an. 2 Kreuzschwestern doch eine große Umstellung vom Pfarrhof die feierliche Eröffnung. Im Dezember 1967 holten sie mit einem Leiterwagen für ihr hierher. Nach einem Jahr kam jedoch Sr. kamen Sr. Ratholda und Johanna Wiesin- Wir wünschen ihr den Frieden bei Gott, Gepäck am Bahnhof ab. Damals waren im Notburga als Oberin und 1960 begrüßten sie ger, die beide noch im Haus wohnen. Prof. auf den sie zeitlebens gläubig vertraut hat. Haus noch 4 Kühe, 1 Schwein, 20 Hühner, voll Freude einen eigenen Hausgeistlichen: Dametz bezog seine kleine Garconniere im Uns bleibt die Erinnerung an Resi mit ihrer 1 Hund und 1 Katze, ein riesengroßer Ge- Prof. Alois Dametz (+2016) wechselte von 5. Stock. Das Personal erhielt neue schöne liebenswürdigen, bescheidenen und auf- müsegarten und die Heuernte war von der der Vorstadtpfarre in den Schuldienst und Zimmer im sanierten Altbau, sie fühlten sich merksamen Art. Pachtwiese des Stadtpfarrhofes in der Nähe bezog ein Zimmer mit Fließwasser im Haus damals wie im Himmel. Nach den Kühen einzubringen. Der buckelige Knecht Sepp Bruderliebe. Auch gab es schon Neubauplä- wurden jetzt auch die Hühner weggegeben, FSB-A Elisabeth Brameshuber Ausgabe 1/20 Ausgabe 1/20
26 Nachruf Allerseelen 27 Nachruf auf Allerseelen 2020 Heinz Puschmann Am 30. September 2020 ist A m 2. November fand die hl. Messe zu Allerseelen mit Totengedenken für die Verstorbenen BewohnerInnen des Herr Heinz Puschmann früh- vergangenen Jahres statt. Wir gedenken ... morgens im Klinikum nach kurzem Aufenthalt verstorben. Corona-bedingt konnten diesmal leider ... unseren BewohnerInnen, Am 12. Dezember wäre er keine Angehörigen dazu eingeladen wer- die von November 2019 bis 85 Jahre geworden. den. Für jeden der 25 Verstorbenen war November 2020 von uns eine gelbe Rose am Altarrand in einer gegangen sind. N ach dem Tod seiner Mutter kam er 1985 zu uns ins Haus. 35 Jahre hat er bei uns gelebt und ist Teil der Hausge- kleinen Vase aufgestellt und nach der Na- mensnennung wurde für jeden die davor bereitgestellte Kerze in einer Glasschale Notburga Famler Karl Wallnstorfer meinschaft geworden. angezündet. Anna Priglinger Juliana Doppelbauer Theresia Kneidinger Maria Anna Köhrer Als Erinnerung an ihn bleibt uns beson- Mittags wurden die Kerzen nochmals er- Ingeborg Blaschitz Liselotte Höfner Rosina Grüner Stefan Krenslehner ders seine Tierliebe, er war ausgezeich- neuert, sodass den ganzen Tag über beim Marie Tikal Anna Fath neter Vogelkundler und hielt sich bis Chorgebet der Schwestern, dem gemein- Alfred Wolfgang Lepka Gabriele Schöfend zuletzt einen Wellensittich. Lange Zeit samen Rosenkranz vor dem Allerheiligsten Pfarrer Walter Huber Theresia Fürlinger bezeichneten man ihn liebevoll als den und beim stillen privaten Gebet durch die Margit Ortner Berta Schraml Heinz Puschmann „Bürgermeister der Bruderliebe“ weil er an Kerzen die heimgegangenen Bewohner- Wilhelm Leidlmair Theresia Kamptner allem interessiert war, alles wusste und an Innen geistig bei uns waren. Es war ein Hermann Salfinger Friederike Baumberger allem Anteil nahm. aller mit seiner schönen Tenorstimme ruhiger Tag des Gebetes und Gedenkens. Erika Gisela Mathilde Hildegard Dreher Gütl Heinz Puschmann mitgesungen. Der Tod seiner geliebten Als gläubiger Christ ging er bei jedem Schwester Gretl im vergangenen Sommer Alle mögen ruhen in Frieden. Wetter, Sonn- und Feiertags zur hl. Messe hat ihn sehr getroffen. Viele Jahre hatten in die Stadtpfarrkirche. Als das Gehen sie gemeinsame Reisen und Ausflüge un- beschwerlich wurde, besuchte er gerne ternommen, sie hat ihn bis kurz vor ihrem Aus Gottes Hand unsere Hauskapelle. Die hl. Messe, Anbe- Tod regelmäßig besucht. empfing ich mein Leben, tung oder auch das einfache vor Gott sein unter Gottes Hand liebte er. Für seine gutmütige und auch Am 13. Oktober haben sich Schwestern, gestalte ich mein Leben, humorvolle Art war er bei den Mit- MitarbeiterInnen und BewohnerInnen in bewohnerInnen sehr geschätzt. einer feierlichen Begräbnismesse im Haus in Gottes Hand verabschiedet. Möge Gott der Herr, auf gebe ich mein Leben zurück. Die Singstunden hat er geliebt. Die ihm den er zeitlebens vertraute, ihn in sein bekannten Lieder hat er zur Freude Reich aufnehmen. Er ruhe in Frieden. Aurelius Augustinus Ausgabe 1/20 Ausgabe 1/20
28 Vortrag Vortrag 29 Vortrag Hospiz- und Nähere Infos zum Thema Paliativversorgung Begriffsklärung: Am 2. März 2020 referierte Frau Dr. Christine • aktive Sterbehilfe: Eckmayr, Vorstandsvorsitzende der Hospizbe- Tötung auf Verlangen wegung Wels Stadt/Land vor der Heimleitung • Beihilfe zum Suizid: Sr. Ratholda Hinterdorfer, PDL Gertraud Bach- Medikament wird bereitgestellt leitner, Konventoberin Sr. Emanuela Lasinger, • Passive Sterbehilfe: zahlreichen Schwestern, MitarbeiterInnen, keine lebensverlängernden Ehrenamtlichen, BewohnerInnen und Gästen Maßnahmen, den natürlichen zu diesem hochaktuellen Thema. Ablauf des Sterbens zulassen • Indirekte Sterbehilfe: Schmerzbehandlung intensivieren Z u Beginn hielt sie fest, dass die Ster- bebegleitung im Altersheim ein we- sentlicher Aufgabenbereich der Pflegemit- Hospiz- und Palliativarbeit bedeutet Le- bensbegleitung in den Bedürfnissen dieser alten und kranken Menschen: „Was brau- nung finden. Wichtig sei, den Menschen an der Hand nehmen und schauen was mög- lich ist. arbeiterInnen ist. Ihr gehe es darum, das chen diese PatientInnen“: theoretische Wissen dazu zu ergänzen. Der letzte Wille in Patientenverfügung, PalliativpatientInnen haben zumeist ein • Körperlich: Beschwerdefreiheit – mög- Vorsorgevollmacht, Vorsorgedialog, hohes Alter, sind multimorbid, ohne Aus- lichst keine Schmerzen „total pain“, ange- Bewohnervertretung, Testament soll sicht auf Heilung. Dies ermöglicht keine messener Umgang mit Übelkeit, Atemnot, möglichst rechtzeitig schriftlich verfasst kurative Therapie mehr. Hunger, Durst, Müdigkeit „Fatigue“, Ver- werden. dauungsprobleme,… Die Arbeit in der Palliativ Care beginnt Vorsorgedialog: vorausschauendes Nach- jetzt: „Wenn andere meinen, da kann man • Psychisch: LIEBE – Zuwendung, Zeit, denken ans Lebensende ist eine sonstige nichts mehr tun, gibt es für uns noch viel Verständnis, Dasein, Akzeptanz, Vertrauen, Patientenverfügung, erfolgt schriftlich (§8 zu tun.“ Palliative Care wurde 1967 von der Kommunikation u. Information, letzte Din- Patientenverfügungs-Gesetz) Es gilt im- Britin Cecily Saunders im St. Christoph ge ordnen mer der letzte geäußerte Wille. Er schafft Behandlungsteam Hospice, London, gegründet. Diese Be- Rechtssicherheit, bringt Orientierung in Für Frau Dr. Eckmayr, Arbeitsmedi- treuung „ummantelt“ unheilbare Patien- • Sozial: Familie, zu Hause sein, nicht allein Krisensituation nach den Wünschen der zinerin in Alten und Pflegeheimen, tInnen mit Medizin, Pflege, psychosoziale sein, an Aktivitäten teilnehmen (Ausflüge, BewohnerInnen handeln zu können. ist es auch wichtig, dass die Mit- Betreuung und Seelsorge. Es gibt eine Be- Familienfeste etc.) arbeiterInnen in diesen oft belas- griffsunterscheidung in „Hospizbetreuung“ Mutmaßlicher Patientenwille: der Versuch tenden Situationen auf das eigene (Lebens-Sterbe-Trauerbegleitung) und • Spirituell: woher kommen wir, wohin zu erfahren (in Gespräch mit Angehörigen Wohl achten und in Supervision, „Palliativbetreuung“ (multiprofessionelles gehen wir – Gebet, Sakramente, kulturellen und Pflegepersonen und Hausarzt) wenn Fall- und Teambesprechungen ihre Team: Arzt, Pflege, Therapeut, Seelsorge). Hintergrund beachten, Frieden und Versöh- sich die PatientInnen nicht mehr äußern eigenen Erfahrungen aufarbeiten. Ausgabe 1/20 Ausgabe 1/20
30 Vortrag Veranstaltungen 31 Erntedank 2020 D as Erntedankfest am Fest des Hl. Franziskus, am 4. Oktober, feierten wir in der Hausgemeinschaft. Einen Dank an alle, die sich um das tägliche Brot mühen und es bereiten. Einen Dank an Gott unserem Vater, der zu allem Tun des Fortsetzung Recht auf gutes Sterben - aus der Deklaration Menschen seinen Segen gibt. der Seiten 26-27 ... der Menschenrechte Sterbender „Herr sei gelobt, durch Mutter Erde, die uns „Ich habe das Recht, von fürsorglichen, ernährt, erhält und Früchte trägt, die auch empfindsamen und klugen Menschen geschmückt mit Blumen und Gesträuch.“ können, Bedürfnisse können sich im Be- umsorgt zu werden, die sich bemühen, treuungsverlauf verändern, wichtig ist, zu meine Bedürfnisse zu verstehen und Einen Dank an alle, die dabei auch an klären: wo stehen wir, wo wollen wir hin fähig sind, innere Befriedigung daraus zu die armen Menschen denken und teilen. Fest und wie kommen wir hin. gewinnen, dass sie mir helfen, meinem So wie Franziskus wollen wir immer Tod entgegenzusehen. Ich habe das Recht, achtsam mit der Schöpfung in unserem Kreuzerhöhung Umgang mit PatientInnen in Frieden und Würde zu sterben.“ Die alltäglichen Leben umgehen und so wie mit Sterbewunsch/Todeswunsch Ursachen: körperliche Symptome, psychi- MitarbeiterInnen zeigten sich dankbar und erfreut, in ihrem täglichen Handeln durch den Vortrag von Frau Dr. Eckmayr er den Schöpfer preisen im wunderbaren Sonnengesang. D as große Hochfest der Kreuz- schwestern am 14. September feierten wir in unserer Hausge- sche Probleme, soziale und spirituelle Prob- bestärkt und ermutigt worden zu sein. meinschaft. leme werden nicht mehr ertragen, man will Besonders wertvoll wurde der Hinweis anderen nicht zur Last fallen … empfunden, die oft als drückend erlebte Beim Gottesdienst gedachten wir Nahrungskarenz in der Sterbephase als der Liebe Gottes, die sich für uns Aufgabe ist es hier, diesen Wunsch wahrzu- „Fastenvorbereitung“ für die „Transzen- am Kreuze ausstreckt nach oben nehmen und zu erkennen, auch Verständ- denz“ zu sehen. Ihre reiche Erfahrung, ihr und unten, nach rechts und links, nis zeigen in Hinblick der akuten Situation, engagiertes Eintreten für die Hospiz- und um alle Menschen zu erreichen. die BewohnerInnen kompetent begleiten Palliativbewegung und ihr wertschätzen- und für Suizidprävention zu sorgen. der Umgang mit den Menschen werden In dieser maßlosen Liebe sind wir als sehr wohltuend erlebt. geborgen, aber wir werden auch Die Erfahrung zeigt, dass diese Äußerungen täglich neu gesendet, davon Zeug- vielschichtig sind und gleichzeitig mit dem Wir sind der Hausleitung dankbar für diese nis zu geben und unsere Berufung Wunsch nach Leben verbunden sind. sehr bereichernde Fortbildung. zu leben. Ausgabe 1/20 Ausgabe 1/20
32 Seelsorge 33 Glaube in Zeiten von Corona Dieser Generation wird kein das Wort des Herrn an Jona und er ging Bevor die Corona-Pandemie anderes Zeichen gegeben werden, nach Ninive um zu rufen: alles einschränkte, hatten wir am als das Zeichen des Jona. (Mt 16,4) 28. Februar eine Kreuzwegandacht „Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört!“ in unserer Kapelle, die durch Radio W as meint Jesus Christus mit dieser Antwort auf die Bitte der Pharisäer und Sadduzäer um ein Zeichen, wer war Jon 3,4 „Als der König von Ninive davon erfuhr ließ schon festgestellt: „Die Kapelle ist für viele Maria Live übertragen wurde. Die Hl. Messe am darauffolgenden Tag um 8.00 Uhr wurde auch durch Ra- Jona? er befehlen: Alle Menschen und Tiere, Rinder, Schwestern zum Aufenthaltsraum gewor- dio Maria Live übertragen. (Foto o.r.) Schafe und Ziegen sollen nichts essen, nicht den.“ Der abendliche Rosenkranz ist auf den Das kleine Buch Jona findet sich in der Hl. weiden und kein Wasser trinken. Sie sollen Nachmittag in die Anbetungsstunde verlegt Allein den Betern kann es noch Schrift im 12-Prophetenbuch am Ende des sich in Bußgewänder hüllen, Menschen und worden, sodass nun Priester, Schwestern, gelingen, das Schwert ob unsern Alten Testamentes, die Entstehung wird Tiere. Sie sollen laut zu Gott rufen und jeder BewohnerInnen und MitarbeiterInnen Häuptern aufzuhalten und diese Welt um 4.-3. Jahrhundert vor Christus datiert. soll umkehren und sich von seinen bösen Taten gemeinsam beten. Die tägliche Feier der hl. den richtenden Gewalten durch ein abwenden und von dem Unrecht, das an Messe ist für die Hausgemeinschaft Kraft- geheiligtes Leben abzuringen. „Jona der Sohn Amittais erhielt das Wort des seinen Händen klebt. Da reute Gott das quelle für das Leben und Arbeiten im Haus. Herrn: Mach dich auf den Weg und geh nach Unheil, das er ihnen angedroht hatte und er Die Mittwochanbetung wird im Lockdown Denn Täter werden nie den Himmel Ninive, in die große Stadt und droh ihr das führte die Drohung nicht aus.“ Jon 3, 7 u.10 stellvertretend von Schwestern und Mitar- zwingen, was sie vereinen, wird sicher Strafgericht an. Denn die Kunde von ihrer beiterInnen weitergetragen. wieder spalten, was sie erneuern, über Schlechtigkeit ist bis zu mir heraufgedrungen.“ Wie es mit dem Prophet Jona weiterging ist Nacht veralten, und was sie stiften, Not Jon 1 im Buch Jona 4. Kapitel nachzulesen. Das Gebet ist Lob Gottes und Fürbitte in und Unheil bringen. den Anliegen des Hauses, der Kirche und Ninive am Tigris war bis zu seiner Zerstö- Gott nimmt seine Erwählung nicht zurück, der Welt. Auch die Gelegenheit zur hl. Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil rung 612 v. Chr. Hauptstadt des Assyrerrei- vielmehr führt er Jona und hilft ihm zur Beichte wird regelmäßig genützt, zur im- verbirgt, und Menschenhochmut ches. Jona floh vor dem Herrn und bestieg Umkehr. Jetzt ist Jona bereit den Willen mer notwendigen persönlichen Umkehr. auf dem markte feiert, indes im Dom ein Schiff Richtung westliches Mittelmeer. Gottes auszuführen. Seine Predigt bewirkt die Beter sich verhüllen. Wegen des heftigen Sturmes ließ er sich ins Gebet und Reue. Gott verschont die buß- Damit verbindet sich die vertrauensvolle Meer werfen, um das Schiff zu retten, und fertigen Stadtbewohner. Er ist Liebe und Hoffnung auf Gottes Schutz und Segen, Bis Gott aus unsern Opfern Segen wurde von einem großen Fisch zur Rettung Erbarmen. dass Gott bei denen, die ihn lieben, wirkt, und in den Tiefen, die kein Aug‘ verschluckt. Drei Tage und drei Nächte war alles zum Guten führt. entschleiert, die trocknen Brunnen sich Jona im Fischbauch, er betete zu Gott und Schon seit dem ersten Lockdown im Früh- Röm 8,28 mit Leben füllen. ging in sich. Als er sich entschlossen hatte, jahr ist das gemeinsame und persönliche den Willen des Herrn auszuführen, wurde Gebet der Schwestern im Haus intensi- Reinhold Schneider (1903-1958) er vom Fisch ans Land gespien. Wieder ging viert worden. So hat die Oberin damals FSB-A Elisabeth Brameshuber Ausgabe 1/20 Ausgabe 1/20
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