Hauszeitung Bruderliebe Wels - Die Hauszeitung der Kreuzschwestern Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels

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Hauszeitung Bruderliebe Wels - Die Hauszeitung der Kreuzschwestern Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels
Hauszeitung
Bruderliebe Wels

Die Hauszeitung der Kreuzschwestern   Ausgabe 1/20
Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels
Hauszeitung Bruderliebe Wels - Die Hauszeitung der Kreuzschwestern Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels
2                                                                                                                                                    Inhalt                              Wort der Geschäftsführung                                                                      3

                                                                                                                                                                                                                                         habe ich seit meinem ersten Besuch in der
                                                                                                                                                                                                                                         Bruderliebe stets erfahren dürfen und als
Inhalt                                                                                                                                                                                   Angenommen                                      stärkend wahrgenommen.

                                                                                                                                                                                         statt „nur“                                     Zu meiner eigenen Person kann ich Ih-
                                                                                                                                                                                                                                         nen sagen, dass meine Kernanliegen, die

                                                                                                                                                                                         Angekommen
Wort der Geschäftsführung..........................................................................................................Seite 3
                                                                                                                                                                                                                                         Bereiche Soziales und Gesundheit, mich
Wort der Hausleitung.....................................................................................................................Seite 4
                                                                                                                                                                                                                                         seit vielen Jahren beruflich prägen. Neben
Besuche...............................................................................................................................................Seite 5
                                                                                                                                                                                                                                         meiner Funktion als Geschäftsführer der
Wort der Pflegedienstleitung...................................................................................................Seite 6-7
Biografie........................................................................................................................................Seite 8-10                                                                             Alten- und Pflegeheime der Kreuzschwes-
                                                                                                                                                                                                                 PhDr.
Hausfasching.....................................................................................................................................Seite 11                                                                               tern GmbH und der Kreuzschwestern
                                                                                                                                                                                                                 Maximilian
160 Jahre Kreuzschwestern....................................................................................................Seite 12-13                                                                                                Laxenburg Alten- und Pflegeheim GmbH
                                                                                                                                                                                                                 Aichinger, MSc
Beziehungen...............................................................................................................................Seite 14-15                                                                                   bin ich Leiter des Direktionsbüros und
PraktikantInnen..............................................................................................................................Seite 16                                                                                   der Abteilung Organisationsentwicklung
                                                                                                                                                                                                                 Geschäfts-
Aus dem Schwesternkonvent.....................................................................................................Seite 17                                                                                                  und Qualitätsmanagement im Klinikum
                                                                                                                                                                                                                 führung
Festgottesdienst.......................................................................................................................Seite 18-19                                                                                      Wels-Grieskirchen.
Priesterfest.................................................................................................................................Seite 20-21
Neue BewohnerInnen und neue MitarbeiterInnen............................................................Seite 22                                                                                                                        Gerade im heurigen Jubiläumsjahr – 160

                                                                                                                                                                                         A
Geburtstage.....................................................................................................................................Seite 23                                    ls mich Sr. Emanuela gefragt hat, ob ich    Jahre Bruderliebe in Wels – ist es mir
Nachruf Theresia Fragner.....................................................................................................Seite 24-25                                                    einen kleinen Beitrag und eine kurze        ein besonderes Anliegen, den Ausblick
Nachruf Heinz Puschmann.........................................................................................................Seite 26
                                                                                                                                                                                         Vorstellung meiner Person für die Hauszei-      gemeinsam hoffnungsfroh nach vorne in
Wir gedenken..................................................................................................................................Seite 27
                                                                                                                                                                                         tung schreiben könnte, habe ich mich sehr       die Zukunft zu richten – ganz im Sinne
Vortrag Hospiz- und Palliativversorgung........................................................................Seite 28-29
                                                                                                                                                                                         gefreut.                                        eines für mich sehr wertvollen Zitates aus
Erntedank und Kreuzerhöhung................................................................................................Seite 30
                                                                                                                                                                                                                                         dem Segengebet der Hl. Klara: „Lass uns
Seelsorge.....................................................................................................................................Seite 32-33
Abschied von Sr. Ratholda....................................................................................................Seite 34-35                                                Seit April darf ich die Verantwortung für die   allezeit deine zärtliche Zuwendung spüren
                                                                                                                                                                                         Häuser für Wohnen mit Pflege der Kreuz-         und durch sie mit gleicher Liebe unsere
    Termine:                                                                          Anekdote aus dem Heimalltag:                                                                       schwestern in OÖ und NÖ gemeinsam mit           Schwestern und Brüder lieben. Liebevoll
    Corona-bedingt werden alle                                                        Die Bewohnerin erhält einen Anruf                                                                  den engagierten Hausleitungen überneh-          hast du jede einzelne Seele gestaltet. Hilf
    öffentlichen Veranstaltungen                                                      auf ihr Handy. Es meldet sich eine                                                                 men und diese Aufgabe erfüllt mich mit          uns, stets ihre Einmaligkeit zu ehren und zu
    abgesagt.                                                                         Mitarbeiterin der Krankenkasse und                                                                 sehr viel Freude und Kraft. Vor allem durch     achten und die Melodie zu hören, die du in
                                                                                      fragt nach, ob sie den Rollstuhl noch
                                                                                                                                                                                         unsere „neue Lebensrealität“ mit Abstand        ihr spielst. Mit Sorgfalt und Eifer wollen wir
    Geschäftsführung und Hausleitung                                                  benötige. „Ich lebe ja noch!“ ruft
                                                                                                                                                                                         und gelebter Solidarität mit den uns umge-      einander helfen, unser Leben nach dieser
    bitten dafür um Verständnis.                                                      die Bewohnerin spontan in den Hörer.
                                                                                                                                                                                         benden Menschen in Verantwortung und            Melodie zu entfalten, damit uns gelingt
                                                                                                                                                                                         Rücksicht, waren neue, vielleicht „leisere“     worum wir bitten, sei du mit uns zu allen
    Impressum                                                                    E-Mail
                                                                                 Hausleitung:
                                                                                 klaus.hackl@bruderliebe.kreuzschwestern.at                                                              Töne besser zu vernehmen als in unserer         Zeiten und gib, dass wir allezeit in dir sind.“
    38. Ausgabe
                                                                                 Betreuungs- und Pflegedienstleitung:
    Herausgeber: Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels
                                                                                 gertraud.bachleitner@bruderliebe.kreuzschwestern.at
                                                                                                                                                                                         sonst so hektischen und lauten Lebens-
    Herrengasse 12, 4600 Wels, Tel. 07242 / 46254, Fax DW 30
                                                                                 Konventoberin:
                                                                                                                                                                                         und Arbeitswelt. Gerade diese leiseren          In diesem Sinne wünsche ich Ihnen –
                                                                                                                                                                 Foto: © Daniela Köppl

    Druck: Druckerei PrintOn, www.print-on.at                                    sr.emanuela.lasinger@bruderliebe.kreuzschwestern.at

    Redaktion: Elisabeth Brameshuber, Karin Bodensteiner,                        Bankverbindung für freiwillige Spenden:                                                                 Töne sind es aber, die unser Zusammen-          BewohnerInnen, Mitarbeitende, Angehörige,
                                                                                 IBAN: AT15 1860 0000 1702 6972, BIC: VKBLAT2L
    Margarita Jankowska, Sr. Emanuela Lasinger                                                                                                                                           leben als Gemeinschaft wertvoll und ein-        BesucherInnen und Freunde – ein gutes
    Fotos: WmP Bruderliebe Wels, Pixabay, Daniela Köppl
    Titelfoto: Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels
                                                                                 Ein herzliches DANKE allen, die uns mit einer Spende
                                                                                 unterstützt und geholfen haben!
                                                                                                                                                                                         zigartig werden lassen. Dieses besondere        Miteinander und Freude an der Begegnung
                                                                                                                                                                                         Gespür für die Kraft der Gemeinschaft           im Haus Bruderliebe.

Ausgabe 1/20                                                                                                                                                                                                                                                                 Ausgabe 1/20
Hauszeitung Bruderliebe Wels - Die Hauszeitung der Kreuzschwestern Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels
4                                                                         Wort der Hausleitung   Besuche                                                                                            5

                                               Seit fast 40 Jahren bin ich im Altenpflege-
                                               bereich tätig und habe viele interessante
Sehr geehrte                                   Entwicklungen miterleben können. Bis                                                                 Besuch der
                                                                                                                                                    Geschäftsführung
                                               2017 leitete ich ein privates Pflegeheim der

Damen und                                      Vinzenzgemeinschaft Hl. Familie – den
                                               Sonnenhof Lenaupark – mit 130 Bewoh-

Herren!                                        nerplätzen in Linz und anschließend zwei-
                                               einhalb Jahre das Seniorenwohn- und Pfle-                                                            A    m 9. September 2020 bekamen
                                                                                                                                                         wir Besuch von Herrn Mag.
                                               geheim der Marktgemeinde Gunskirchen.                                                                Dietbert Timmerer, Geschäftsführer
                                               Es ist mir persönlich ein großes Anliegen,                                                           des Klinikum Wels-Grieskirchen und
                      Klaus Hackl,
                                               dass wir den Menschen, die bei uns leben,         Die neue Provinzleitung im Kreise der Schwestern   von Herrn PhDr. Maximilian Aichin-
                      Hausleitung                                                                in der Bruderliebe
                                               mit größter Wertschätzung und Respekt                                                                ger, Geschäftsführer der Alten- und
                                               begegnen. Sicherheit und Geborgenheit                                                                Pflegeheime der Kreuzschwestern.
                                               sind dabei wichtige Ziele.
                                                                                                                                                    Nach einem gemeinsamen Aus-
                                               Neben professioneller Pflege und Betreu-          Besuch unserer                                     tausch und Kennenlernen gab es eine
                                               ung durch gut ausgebildete MitarbeiterIn-                                                            Besichtigung des Hauses. Danach
                                               nen lege ich Wert darauf, dass auf individu-      Provinzleitung                                     gab es auf der Arkade noch eine

M     it 31.5.2020 wechselte Sr. Ratholda
      offiziell in den wohlverdienten Ru-
hestand. Sie wohnt weiterhin im Haus
                                               elle Wünsche der Menschen eingegangen
                                               wird um höchstmögliche Lebensqualität
                                               ermöglichen zu können. Dass wir das eige-         A   m 14. Jänner 2020 meldete sich unsere
                                                                                                     neu ernannte Provinzleitung zu einem
                                                                                                                                                    Stärkung mit Kaffee und Kuchen.

                                                                                                                                                    Bei den Begegnungen war beidsei-
und wer sie kennt, weiß, dass Sie überall      ne Zuhause nicht ersetzen können, ist mir         Besuch an.                                         tige Freude und Wertschätzung zu
mithelfen wird, wo man sie braucht. Sie        dabei völlig bewusst. Ein „Zweites DaHeim“                                                           spüren.
übergibt ein wunderbar geführtes Haus mit      anzubieten, in dem Menschen sich wohl-            Beim Treffen im Festsaal gab es eine Vor-
sehr hoher Betreuungs- und Pflegequalität,     fühlen und in einem hohen Maße selbstbe-          stellrunde der Provinzleitung. Dann durfte         v.l.n.r.: Mag. Dietbert Timmerer, PhDr. Maximilian
mit motivierten MitarbeiterInnen und mit       stimmt leben können, muss stets im Fokus          jede Schwester erzählen von ihrem Beruf,           Aichinger, Gertraud Bachleitner, Klaus Hackl
einem dementsprechenden guten Ruf in           unseres Handelns stehen. Gemeinsam Ziele          ihren Tätigkeiten heute und wie lange sie
der Öffentlichkeit.                            zu vereinbaren und in einem Klima des             hier ist und was sie bewegt. Im Anschluss
                                               Vertrauens und der Ehrlichkeit in Teamar-         machten wir uns noch Gedanken über das
Ab 1. Juni 2020 wurde ich mit der Hauslei-     beit zu erreichen, war ein Leitsatz, den ich      Charisma und wo jede Schwester - egal
tung betraut und ich möchte mich gerne         mitgestaltet habe. Dieser Satz hat für mich       in welchen Alter - beauftragt ist, ihre
kurz bei Ihnen vorstellen. Mein Name ist       bis heute nichts an Wichtigkeit verloren.         Berufung zu leben und von der Gegenwart
Klaus Hackl, ich wurde in Linz geboren, bin                                                      Gottes Zeugnis zu geben.
dort zur Schule gegangen und habe eine         Für die nächsten Jahre wünsche ich mir,
sehr schöne Kindheit verbracht.                dass wir die hohe menschliche und fachliche       Die Vesper beteten wir gemeinsam in
                                               Qualität, die angenehme Atmosphäre und            der Kapelle. Dann gab es ein gemütliches
Seit 1983 bin ich glücklich mit Elke verhei-   den guten Geist in der Bruderliebe beibehal-      Abendessen mit gegenseitigem Kennen-
ratet, habe drei erwachsene Kinder, Julia,     ten werden und die notwendigen Schritte           lernen und der Freude im Miteinander.
Florian und David, zwei Enkelkinder Ma-        für eine gute Zukunft gemeinsam gehen
ximilian und Emma, einen Hund Max und          werden. Ich freue mich auf eine schöne Zeit       Beim Abschied versprachen wir uns, im
lebe seit 1994 in Sankt Marien.                und eine gute Zusammenarbeit.                     Gebet füreinander da zu sein.

Ausgabe 1/20                                                                                                                                                                           Ausgabe 1/20
Hauszeitung Bruderliebe Wels - Die Hauszeitung der Kreuzschwestern Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels
6                                                                    Wort der Pflegedienstleitung                                                                                         7

Spuren im Leben,
die wir hinterlassen ...                                                                                                                          Hausleiterwechsel

                                                                                                                                                  Am 2. Juni 2020 durften wir un-
                                                                                                                                                  seren neuen Hausleiter begrüßen,
                                                 Ihre Menschenkenntnis!                                                                           Herrn Klaus Hackl. Herr PhDr.
                                                 Sie hat ein besonderes Gespür für Men-                                                           Maximilian Aichinger übergab ihm
                                                 schen, denen sie vertrauen kann. Ebenso            und ganz hinter einem und hat mit Zu-         die Hausleitung und wünschte
                     DGKP Gertraud               hat sie genau gewusst, auf wen sie zählen          spruch und Mut Optimismus geschaffen.         ihm alles Gute für den Neubeginn.
                     Bachleitner,                und sich voll und ganz verlassen kann.             Danke Sr. Ratholda für die 23 Jahre mit dir   Er bedankte sich bei Sr. Ratholda
                     Leiterin für                                                                   in der Bruderliebe! In deine Fußstapfen zu    für die vielen Jahre in der Leitung
                     Betreuung                   Ihre Geradlinigkeit und Offenheit!                 treten ist gewiss nicht einfach.              des Hauses Bruderliebe mit einem
                     und Pflege                  Bei Sr. Ratholda hat man immer gewusst,                                                          Blumenstrauß. So war ein neuer
                                                 woran man „dran“ war. Sie hat gewusst,             Ich denke, dass die Geschäftsführung mit      Anfang gesetzt und wir schauen
                                                 was sie wollte und hat auch versucht, ihre         Hr. Hackl Klaus eine sehr gute Auswahl        voller Vertrauen in die Zukunft,

N     icht ganz so überraschend wie so
      manch anderes Ereignis in diesem
Jahr, ist der Pensionsantritt von Sr. Ra-
                                                 Ideen so gut wie möglich umzusetzen. Sie
                                                 ist ihren Prinzipien immer treu geblieben
                                                 und trotzdem war sie in den richtigen
                                                                                                    getroffen hat. Herr Hackl besitzt eine
                                                                                                    große Erfahrung und wird dieses Haus mit
                                                                                                    neuen Schwerpunkten, im Austausch und
                                                                                                                                                  weil wir wissen, dass Gottes Segen
                                                                                                                                                  uns gewiss ist! Unseren neuen
                                                                                                                                                  Heimleiter Herrn Klaus Hackl wün-
tholda auf uns zugekommen. Nach über             Momenten bereit, Kompromisse einzuge-              im Miteinander mit den Kreuzschwestern,       schen wir ein gutes Ankommen
50 Jahren an der obersten Stelle in der          hen.                                               erfolgreich weiterführen.                     und Hineinwachsen in unsere
Bruderliebe und nach über 30 Jahren offi-                                                                                                         Hausgemeinschaft!
ziell als Hausleitung hat Sr. Ratholda viele     Ihre eigene tiefe Verbundenheit                    Ich habe Herrn Hackl bis jetzt als einen
Spuren in der Bruderliebe hinterlassen und       zur Bruderliebe!                                   sehr menschlichen und aufgeschlossenen
viele Menschen geprägt und begleitet. Et-        Loyalität, Teamgeist und Einsatzbereit-            Hausleiter erlebt. Gerade in schwierigen
was leichter ist uns der Wechsel gefallen,       schaft waren immer ihr Motto. Sie hat              Zeiten, ist es sehr wichtig, sich auch auf
da Sr. Ratholda weiterhin im Hause sehr          dies auch von ihren MitarbeiterInnen               das zu konzentrieren, „was wirklich zählt“.
tatkräftig mithilft. Sie unterstützt uns         vorausgesetzt und man hat ein Vielfaches
ehrenamtlich bei vielen Tätigkeiten. Sei         an Dankbarkeit im Gegenzug zurückbe-               So wünsche ich uns allen, die in diesem
es bei der Gartenarbeit, am Wochenende           kommen. So hat sie ein starkes Team in             Haus Bruderliebe leben und arbeiten, dass
im Cafe, beim Verteilen vieler Gebrauchs-        der Bruderliebe aufgebaut.                         wir uns weiterhin auch auf das GUTE besin-
güter in den Wohnbereichen, … Auch ich                                                              nen können. Denn nur durch die Kraft der
habe 23 Jahre neben und mit Sr. Ratholda         Wichtig ist mir auch, ihre Menschlichkeit          schönen Momente und auch guter Gedan-
arbeiten dürfen. Sie war mir eine sehr gute      zu erwähnen!                                       ken, halten wir die oft bedrohlichen Nach-
Lehrmeisterin. Ich habe mir viel von ihr         Denn es gab auch Tage, da brauchte man             richten und Ereignisse in dieser Welt aus
abschauen können und von ihrer Erfah-            mehr Kraft im Beruf, als man gerade zur            und müssen uns nicht entmutigen lassen.
rung profitiert. Einige ihrer Stärken, die sie   Verfügung hatte. Gerade in diesen Situati-
als Führungskraft ausgezeichnet haben,           onen war sie mehr als nur eine Chefin, die         So kann jeder von uns seine positiven Spu-
möchte ich jetzt erwähnen:                       einen unterstützt hat, sondern stand voll          ren hinterlassen.

Ausgabe 1/20                                                                                                                                                                   Ausgabe 1/20
Hauszeitung Bruderliebe Wels - Die Hauszeitung der Kreuzschwestern Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels
8                                                        Biografie                           Biografie                                                                                  9

                                                                                                                                           geboren. Wegen der Platznot und weil sie
Unsere Bewohnerin                                                                                                                          wegen der großen Kinderschar die Haus­
                                                                                                                                           meis­ter­tätigkeit nicht mehr ausüben konn-

erzählt ...                                                                                                                                te, suchte die Familie ein neues Heim. Pfr.
                                                                                                                                           Stefan Mascady von der neuen Pfarre St.
                                                                                                                                           Stefan / Lichtenegg bot ihnen in der Stefan-
                                                                                                                                           siedlung Bau­grund an. Auf einfachste Weise
                                                                                                                                           wurde das Haus gebaut, 1962 wurde ein-
                                                                                                                                           gezogen und 1965 kam Tochter Margarete
                                                                                                                                           als Nesthäkchen zur Welt. Nach 5 Buben
                                                                                                                                           war nun ein Mädchen in der Kinderschar,
                     Frau Margareta Linsmaier                                                                                              welch eine Freude. Frau Linsmaier erzählt
                     erzählt uns aus ihrem Leben:                                                                                          stolz, dass sie alles selbst gemacht hat, aus
                     „Der Herrgott ist für alle da.                                                                                        alt wurde neu, z.B. alte Pullover wurden
                     Es gibt nur verschiedene                                                                                              aufgetrennt und neu gestrickt. Gemüse
                     Zugänge.“                                                                                                             wurde im eigenen Garten gezogen. Alle
                                                                                                                                           6 Kinder erhielten eine gute Ausbildung.
                                                                                                                                           Der Gatte Johann war gelernter Schlosser,

S   ie wurde im August 1932 in Steyregg/
    Linz als ältestes von 5 Kindern gebo-
ren. Die Mutter war Hausfrau, ihr Vater
                                               regg Erstkomm­union und am Pfingstmon-
                                               tag 1941 wurde sie im Linzer Mariendom
                                               von Diözesanbischof Josef Calasanz Fließer
                                                                                             Labor ange­lernt. Von 1950 bis 1953 besuch-
                                                                                             te sie die Krankenpflege­schule und schloß
                                                                                             mit dem Diplom ab. Ihren späteren Mann
                                                                                                                                           er brachte es nach der Meisterprüfung
                                                                                                                                           bis zum Werkstätten­leiter. Zusätzlich war
                                                                                                                                           er Gebietsleiter der KAJ. Der Priester und
konnte in der Zeit der Weltwirtschaftskrise    gefirmt.                                      Johann lernte sie durch die Jugendgruppe      spätere Kardinal Josef Cardijn war sein geis-
in den 1930er Jahren mangels Arbeit als                                                      der KAJ – die katholische Arbeiterjugend      tiger Vater. Sie selbst hat diesen charismati-
Hafner und Ofensetzermeister die Familie       Eine Klasse musste sie wiederholen, da        des Kardinal Josef Cardijn – kennen. Nach     schen Priester bei einem Jugendtreffen in
nur mühsam ernähren. 1939 wurde er,            durch die Bombenangriffe von Okto-            ihrem Ausbildungs­­­abschluss heirateten      Mariazell kennen­gelernt.
zu Beginn des 2. Weltkrieges, wegen des        ber 1944 bis Mai 1945 kein Schulbesuch        sie im Herbst 1953. Zunächst hatten sie ein
fortgeschrittenen Alters für die Front un-     möglich war. Die Donau­brücken waren          Zimmer in der Wohnung der Schwieger-          1978, zum 25. Hochzeitstag, schenkten die
tauglich erklärt und als Wehrmachtsoldat       beschädigt, der Vater musste das Fahrrad      mutter in Lichtenegg. Die Schwiegermut-       Kinder den Eltern einen Städteflug nach
in Linz-Wegscheid für die Ofen­be­treuung in   über die Eisenbahnbrücke schieben. We-        ter hatte kaum Einkommen (Gelegenheits-       Athen. Dies weckte in ihnen die Reiselust
den Soldaten­unter­künften eingesetzt.         gen der ständigen Bombar­dierung suchte       arbeiterin). Mit einem Handwagen holte        und so machten sie in den folgenden Jahren
                                               ihre Mutter mit ihr und den Geschwistern      sie jede Woche Holzabfälle von der Welser     jedes Jahr eine gemeinsame Flugreise.
Frau Margarete Linsmaier besuchte in           Zuflucht im Luftschutzkeller im Schloss       Papierfabrik für den Ofen zu Hause ab.        1988, mit 60 Jahren, ging ihr Mann Johann
Steyregg 4 Klassen Volksschule und weil        Steyregg. Sie schliefen dort auf Matratzen-                                                 nach längerer Krankheit in Pension. Um
sie von ihrer Statur noch zu klein war, um     lagern und ernährten sich von Maisbrot,       1955 wurde der erste Sohn Hans gebo-          die gewonnene Freizeit gut zu nützen,
auf den Zug zu steigen, verlängerte sie um     das zerbröselte, Kraut und Kartoffeln.        ren. Kurz vor der Geburt des 2. Sohnes        besuchte Frau Linsmair einen Malkurs.
ein Jahr. Erst danach war es möglich, mit                                                    Josef 1956 erhielten sie in Wels/Neustadt     Ihr Mann ging in einen Schnitzkurs und
dem Zug nach Linz in die Hauptschule –         1948 kam sie nach ihrem Schulabschluss        auf Vermittlung von Pfr. Weidinger eine       versuchte sich auch als Herrgottsschnitzer.
Goetheschule – zu fahren.                      durch die Kreuzschwester Blanda, eine         Hausmeister­wohnung im Jugendheim             1992 besuchten beide einen Vortrag von
                                               leibliche Schwester der Mutter, ins Welser    der Herz Jesu Pfarre. 1957 wurde Sohn         Bischof Erwin Kräutler während seines
1941 feierte sie in ihrer Heimatpfarre Stey-   Krankenhaus und wurde als Hilfskraft im       Kurt, 1960 Sohn Michael und Eduard 1961       Heimaturlaubes und begannen sich für die

Ausgabe 1/20                                                                                                                                                                  Ausgabe 1/20
Hauszeitung Bruderliebe Wels - Die Hauszeitung der Kreuzschwestern Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels
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Fortsetzung der Seiten 6-7 ...               Frau Linsmaier mit ihrem Mann nach
                                             Rui Barbosa um zu sehen, was daraus
                                             geworden ist. Zunächst wurde das Geld
                                                                                            Hausfasching
                                             für den Ausbau der Landwirtschaftsschule
                                             in Rui Barbosa verwendet. Das Wasser aus       Die letzte Veranstaltung in                diesen Nachmittag zu einer lustigen
                                             der Erde ist in dieser Gegend salzhaltig,      dieser Größe vor der Corona-               Abwechslung. Die Musikanten von Linz
                                             daher wird das Regenwasser am Dach in          Pandemie war unser Fasching.               spielten auf und motivierten zum Tanz. Es
                                             einer Zisterne aufgefangen, abgekocht und      An diesen Tag ahnte noch                   gab Krapfen, Knabbereien und verschie-
                                             sichert einer Familie Trinkwasser bis zu       niemand was kommt und so                   dene Getränke und viel zu schauen und
                                             einem halben Jahr.                             ging es närrisch zu.                       zu lachen. Die Fotos von diesem bunten
                                                                                                                                       Nachmittag sagen vieles aus.
                                             In Zusammenarbeit mit Bischof Andre de
                                             Witte wurde 1997 von der Familie Lins-
                                             maier der Verein Wasser für Rui Barbosa
                                                                                            D   ie vielen verschiedenen Masken, die
                                                                                                lustigen Spiele: Modenschau von den
                                                                                            BewohnerInnen, Berufe-Präsentation von
                                                                                                                                       Die Volkstanzgruppe aus Grieskirchen
                                                                                                                                       besuchte uns am Faschingsdienstag und
                                             gegründet. Mit dem Geld aus den Bene-          den MitarbeiterInnen, Ermi Oma, gespielt   erfreute uns mit Tanz und Arkordeonspiel
                                             fizveranstaltungen und Spenden wurde           von Eva Hofer und vieles mehr machte       von Herrn Dir. Josef Wimmer.
                                             nach und nach die Landwirtschafts-
                                             schule ausgebaut, über 600 Zisternen
                                             wurden gebaut, das Bildungsangebot
                                             für Jugendliche und Erwachsene wurde
Missionsarbeit zu interessieren. Sie be-     aufgebaut.
schlossen, einen ausbezahlten Bauspar-
vertrag von ATS 50.000,- für die Mission     Herr Linsmaier verstarb 2012 an einer
zu verwenden.                                Krebs­erkrankung, er hatte nie über seine
                                             Krankheit geredet. Frau Linsmaier kam
Eduard Ploier, der Leiter des Bildungshaus   nach 2 Hüftoperationen bereits als Kurz-
Schloss Puchberg, war Ratgeber für das       zeitpflege ins Haus. Nach einem Sturz mit
Ehepaar. Ihre Bedingung war: sie wollten     Wirbelbruch zog sie im Mai dieses Jahres
wissen, was mit dem Geld geschieht. Herr     endgültig zu uns in die Bruderliebe.
Ploier empfahl ihnen die Entwicklungs-
helferin Friederike Huber aus NÖ, die auf    Sie fühlt sich sehr wohl und genießt die
einer katholischen Missionsstation in Rui    zahlreichen Besuche ihrer großen Familie.
Barbosa/Bahia im Nordosten von Brasili-      Alle Kinder haben geheiratet und mittler-
en arbeitete.                                weile hat Frau Linsmaier 15 Enkelkinder
                                             und 15 Urenkelkinder. Das Projekt Rui Bar-
        „Der Herrgott ist für alle da.       bosa wird in der Familie weitergetragen.
     Es gibt nur verschiedene Zugänge.“
                                             Wir wünschen unserer liebenswürdigen
Nach dem Briefkontakt wurde das Geld         Bewohnerin alles Gute und noch eine
überwiesen, und nach 2 Jahren reiste         schöne Zeit bei uns.

Ausgabe 1/20                                                                                                                                                           Ausgabe 1/20
Hauszeitung Bruderliebe Wels - Die Hauszeitung der Kreuzschwestern Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels
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1. Mai 2020 - 160 Jahre Kreuz-
schwestern in Österreich
Am 1. Mai 1860 kamen die ersten              So betraten die ersten drei Kreuzschwes-
drei Kreuzschwestern nach Wels               tern österreichischen Boden: Sr. Thoma-
in die Herrengasse.                          sina Weser als Oberin, Sr. Ladislava und
                                             Sr. Olympia. Sie bezogen das kleine Haus

I m Auftrag des Linzer Bischofs Franz
  Josef Rudigier hatte Gräfin Mathilde von
Revertera von Salandra in einem Brief an
                                             in der Welser Herrengasse. Sofort begann
                                             ihre Tätigkeit. Alle Kranken, ohne Unter-
                                             schied von Stand und Konfession wurden
Mutter Maria Theresia Scherer davor, im      gepflegt, was großes Staunen erregte.
Dezember 1859, um Schwestern gebeten.
Dazu war P. Theodosius Florentini im         Laut Vertrag waren ihnen jährlich 40 Gul-
Jänner 1860 eigens über Linz nach Wien       den zu entrichten. Die Ersten Schwestern
gereist, um von Kaiser Franz Joseph die      verzichteten zugunsten der Armen auch
Erlaubnis zu erbitten, dass die Schwes-      auf diese minimale Besoldung.                    Die Schwestern der Bruderliebe in der Kapelle
tern vom Mutterhaus in Ingenbohl auch
in die Habsburgermonarchie kommen            In diesem Haus stieg P. Theodosius ger-
dürfen.                                      ne ab und Mutter M. Theresia verweilte           Bedingt durch die Covid-19 Maßnahmen
                                             hier oft, wenn sie Österreich bereist            konnte dieses Jubiläum nur im kleinen,
                                             hat.                                             privaten Rahmen hier im Haus Bruder-
                                                                                              liebe gefeiert werden. In der festlichen
                                                    „Das Gramm Gold entdecken,                hl. Messe würdigte Pfr. Josef Kammerer
                                               das in jedem Menschen verborgen ist.“          das treue und segensreiche Wirken der
                                                                                              Schwestern in der Stadt und im Haus.
                                             1861 gründeten die Welser Stadtväter den
                                             Verein „Bruderliebe“, der sich die Sorge         Als Geste des Dankes und der Anerken-
                                             für kranke Gesellen und Dienstboten              nung erhielten alle 16 Schwestern des
                                             zum Ziel setzte, baute ein Spital in der         Hauskonventes von der Mitarbeiterin
                                             Herrengasse 12, in dem ab Frühjahr 1862          Frau Elisabeth Brameshuber eine weiße
                                             die Schwestern 30, dann 50 und immer             Rose überreicht.
                                             mehr Patienten pflegten. 1920 übergab
                                             die Stadt Wels das Haus Bruderliebe der          Das Gruppenfoto mit allen Schwestern in
                                             Kongregation der Kreuzschwestern mit             der Kapelle, ein Sektempfang im 5. Stock
                                             der Auflage, es stets für wohltätige Zwe-        und der festtäglich gedeckte Mittagstisch
Das Haus Bruderliebe im Jahr 2020            cke zu verwenden.                                rundete das Gedenken ab.                        Überreichung der weißen Rose durch Frau Brameshuber

Ausgabe 1/20                                                                                                                                                                         Ausgabe 1/20
Hauszeitung Bruderliebe Wels - Die Hauszeitung der Kreuzschwestern Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels
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Beziehung im Pflegealltag
(er)leben
Beziehung ist ein wesentlicher                  wohltuende, vertrauensvolle Beziehung
Aspekt in der Pflege und im SEIN                gestalten, welche das Leben trotz aller Ein-
mit „unseren“ BewohnerInnen.                    und Beschränkungen lebenswert macht.            Vertrauensbildung. Das erfordert oft keine     angebote wie gemeinsames Singen, Ball
                                                                                                zusätzliche Zeit, Mitgefühl und Empathie       spielen in geselliger Runde um den Tisch,

B   esonders in den letzten Wochen spüren
    wir auf Grund der Corona-bedingten
Einschränkungen unserer Begegnungen
                                                Beziehung fördern und gestalten
                                                heißt für uns:
                                                Zuwendung geben – BewohnerInnen in ihrer
                                                                                                zeigt sich in kleinsten Pflegehandlungen.
                                                                                                Während der Pflege werden so leichter und
                                                                                                ungezwungen Ängste, verborgene Gefühle,
                                                                                                                                               Themengespräche, bei schönem Wetter
                                                                                                                                               gemeinsam Zeit im Garten verbringen,
                                                                                                                                               Gedächtnistraining und Bastelrunden
sehr deutlich den großen Wert von guten         Einzigartigkeit mit all ihren Lebensprä-        aufgetreten Beschwerden und Wünsche            tragen zu einer wohltuenden Beziehungs-
Beziehungen. Ein gutes Gespräch, lebendi-       gungen wahrnehmen und wertschätzend             ausgesprochen.                                 gestaltung bei. Besonders im religiösen
ger Austausch unter Freunden, miteinander       begegnen. Zuwenden bedeutet auch                                                               Bereich gilt es, gut auf nicht versöhnte
feiern und fröhlich sein tragen maßgeblich      immer, einfach gut zuhören können, sich         Sicherheit geben – durch ein fachlich und      Lebensbrüche und Wünsche in der Gestal-
zu unserem Wohlbefinden bei, geben uns          auf die „Zeit“ der BewohnerInnen einlassen      menschlich adäquates Reagieren bei             tung des Glaubenslebens hinzuhören und
Halt und stärken und beleben uns.               können und ihnen auf Augenhöhe begeg-           Ängsten, Traurigkeit, Verwirrtheit, neu        anzubieten, wie z.B für die BewohnerInnen
                                                nen. Zuwenden möchten wir uns auch den          auftretenden Beschwerden, Schmerzen,           wertvolle Rituale, Tischgebet, Abendgebet,
Traurigkeit und Ohnmacht werden durch           Angehörigen, welche immer einen grund-          Obstipation, Fieber, … Sicherheit vermitteln   Teilnahme am Gottesdienst, …
vertrauensvolle Beziehungen tragbar, frohe      legenden und wichtigen Stellenwert im           möchten wir besonders auch im DA-SEIN
Stunden erleben wir mit liebgewordenen          Leben unserer BewohnerInnen haben.              für unsere BewohnerInnen, wenn es              Eine gemeinsame Festkultur bringt immer
Wegbegleitern viel intensiver und schöner                                                       „schwer“ wird, wenn Endlichkeit spürbar        wieder Freude und Innigkeit mitten im
als alleine.                                    Würde geben – indem ich die BewohnerIn-         wird, wenn Angst und Ohnmacht sich             Alltag. Das Feiern des Geburtstages ge-
                                                nen in ihrer Ganzheit wahrnehme – das ist       breitmachen möchte. Gerade dann sollen         hört ebenso dazu wie die vielen Freude,
„In jedem Menschen, in all seinen Grenzen und   ein großes Wort, aber es heißt ganz ein-        sie wissen und spüren, dass sie wertvoll,      Hoffnung und Trost spendenden religiösen
       Verlusterfahrungen, begegnet uns         fach, dass ich im Zimmer mit ihnen bin, und     geliebt und angenommen sind. Das be-           Feiern im Jahreskreis. Die vielfältige Le-
          die Kostbarkeit des Lebens“           nicht über sie spreche; dass ich während        wusste und ehrliche Hinschauen auf unsere      benserfahrung unserer betagten Menschen
                                                der Pflege ganz bei ihnen bin und nicht in      begrenzte Lebenszeit – und das gilt für        und die Art, mit den unterschiedlichen Ein-
Wir können unseren BewohnerInnen                Gedanken bei den Nächsten oder bei einer        BewohnerInnen und Pflegepersonen glei-         schränkungen umzugehen, verlangen uns
zwar nicht den Verlust ihres vertrauten         Besprechung; dass ich sie mit ihrer ganzen      chermaßen – ist auch Ermutigung für eine       immer wieder Respekt ab. Eine von Ver-
„Daheim“, ihrer eventuell verstorbenen          Lebensgeschichte bejahe und nach evtl.          bewusste Lebensgestaltung.                     trauen und Wertschätzung geprägte Be-
Ehepartner und Freunde, liebgewordener          Schwierigkeiten täglich neu auf sie zugehe.                                                    ziehungsgestaltung ist nicht nur für deren
Gewohnheiten, der Gesundheit, … erset-                                                          Wünsche und Sehnsüchte wahrnehmen und          Wohlbefinden wichtig, sondern stärkt in
zen, doch können wir durch ein liebevolles      Eine achtsame und wertschätzende Pflege –       im Rahmen der Möglichkeiten erfüllen.          besonderer Weise auch die Motivation und
und wertschätzendes Zugehen auf alle            während der Pflege mich ganz auf die            Beim Zusammenführen von BewohnerIn-            Freude in der Arbeit von uns Pflegenden.
BewohnerInnen mit ihren individuellen           BewohnerInnen einzulassen hilft we-             nen mit ähnlichen Interessen entstehen oft
Lebensgeschichten und Bedürfnissen eine         sentlich zur Beziehungsgestaltung und           wertvolle Freundschaften. Beschäftigungs-                            DGKS Christa Fischer

Ausgabe 1/20                                                                                                                                                                   Ausgabe 1/20
Hauszeitung Bruderliebe Wels - Die Hauszeitung der Kreuzschwestern Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels
16                      PraktikantInnen   Aus dem Schwesternkonvent                                                                 17

               Danke an die               Freiwilliges
               Praktikanten!              Ordensjahr
                                          Mein Name ist Maryann
                                          Onyekachi Eheli. Ich wurde
                                          am 27. Mai 1994 geboren. Ich
                                          komme aus Nigeria und lebe
                                          jetzt in Wels in der Bruderliebe
                                          bei den Kreuzschwestern.

                                          Ich habe ein Diplom in Massenkommuni-
                                           kation am Nigerianischen Polytechnikum
                                          gemacht.
                                                                                        tische Erfahrungen in Bezug auf Alten-
                                                                                        pflege sammeln und gleichzeitig bei den
                                                                                        Schwestern im Konvent mithelfen. Das
                                                                                        Zusammenleben mit den Schwestern ist
                                          Ich kam am 31. August 2017 nach Öster-        spannend und herausfordernd. Es gibt mir
                                          reich und war Studentin an der Kepler         die Gelegenheit den Alltag einer Gemein-
                                          Universität Linz (JKU), wo ich Biologische    schaft und so auch die Kreuzschwestern,
                                          Chemie studierte.                             die Kongregation, kennen zu lernen. Es
                                                                                        hilft mir zu sehen, wie man den Glauben
                                          Am 22. August 2020 kam ich in die Bru-        und die Berufung im Miteinander leben
                                          derliebe zu den Kreuzschwestern, wo ich       kann. Es ist eine großartige Gelegenheit
                                          durch die Hilfe von Sr. Petra, meiner Kon-    für mich hier zu sein. Ich wurde mit offe-
                                          taktschwester, ein freiwilliges Ordensjahr    nen Armen und Herzen aufgenommen,
                                          machen darf. Dabei kann ich auch prak-        bin gerne hier und freue mich.

                                                                      Zuwachs
                                                                       Am 7. Februar 2020 kam aus der Schwesterngemeinschaft
                                                                       Gmunden Sr. Anna Katharina Leitner mit der Provinzrätin
                                                                       Sr. Maria Dolores Scherrer zu uns. Sie bezog ein Zimmer im
                                                                       5. Stock. Inzwischen hat sie sich in unserer Gemeinschaft
                                                                       schon gut eingelebt und macht mit Sr. Meinharda tägliche
                                                                       Ausflüge in den Garten oder auf die Dachterrasse.

Ausgabe 1/20                                                                                                             Ausgabe 1/20
Hauszeitung Bruderliebe Wels - Die Hauszeitung der Kreuzschwestern Wohnen mit Pflege Bruderliebe Wels
18                                                                 Aus dem Schwesternkonvent

Festgottesdienst
am 13. September 2020
mit dem ehemaligen Bischof Dr. Ludwig Schwarz SDB

160 Jahre Kreuzschwestern in                   che die Barmherzigen Schwestern vom hl.
Österreich/Wels - 100 Jahre Haus               Kreuz im Haus seit 160 Jahren vorleben.
Bruderliebe im Kreuzschwestern-                Anschließend war im Festsaal noch ein
Eigentum. Danke an Sr. Ratholda                kleiner Festakt unter Einhalt der gebote-
Hinterdorfer für über 30 Jahre                 nen Vorschriften. Zwei Mitarbeiterinnen
Hausleitung, die sie am 1. Juni                stellten in einer kurzen Szene den Brief-
2020 an Herrn Klaus Hackl über-                wechsel zwischen Gräfin Mathilde von
geben hat.                                     Revertera von Salandra mit Mutter Maria
                                               Theresia Scherer dar.

W      ieder machten die Covid-19 Maßnah-
       men dem Organisationsteam einen
Strich durch die Rechnung. Was als großes
                                               Sr. Emanuela, Konventoberin, zeigte eine
                                               PP-Präsentation über die Geschichte des
Fest geplant war, konnte nun nur in der        Hauses Bruderliebe und den Beginn der
Hausgemeinschaft gefeiert werden. Wir          Kreuzschwestern in Österreich. Zuletzt
sind dankbar, dass der emeritierte Bischof     überreichte Provinzoberin Sr. Magdalena
Dr. Ludwig Schwarz unsere Einladung            einen Blumenstrauß an Sr. Ratholda und
wahrnahm und die Festmesse zelebrierte.        dankte ihr für die wertvolle, gewissenhafte
                                               und treue Leitung über viele Jahre im
Zur großen Freude gaben uns alle Schwes-       Haus. Eine gemütliche Vormittagsjause
tern der Provinzleitung die Ehre und           rundete das fröhliche Fest ab.
gestalteten das Fest mit. Provinzoberin
Sr. Magdalena Walcher begrüßte in der                „Gottes Güte hat keine Grenzen“
Kapelle, Sr. Petra Car und Sr. Maria Dolores
Scherrer umrahmten die hl. Messe musi-         Die frohe Hingabe, mit der die ersten
kalisch. Sr. Verena Bergmair war Lektorin      Schwestern begonnen haben, schenke
und Sr. Clara Mair fotografierte.              auch uns in der heutigen Zeit den Mut für
                                               jeden neuen Tag und die Offenheit dem
In seiner Festpredigt ausgehend vom            Bedürfnis der Zeit auf der Spur zu sein.
Sonntagsevangelium betonte Bischof             „Gottes Güte hat keine Grenzen“, sagt
Ludwig die Wichtigkeit der Vergebung als       unsere Gründerin und zeigt uns den Weg,
Grundlage für die Barmherzigkeit. Es ist       der unser Leben als barmherzige Schwes-
eine Grundhaltung für uns Christen, wel-       tern ausmacht.

Ausgabe 1/20
20             Priesterfest                                                                                21

                                                              und ihm vertrauen. Dabei ist es nicht un-
                                                              sere eigene Initiative, sondern die Initiative

               Bruderliebe                                    Jesu, die uns die Liebe und Freundschaft zu
                                                              ihm ermöglicht. Das Amt des Auferstande-

               Priesterfest                                   nen ist das Trösteramt. Die Begegnung mit
                                                              dem Auferstandenen schenkt Identität, die
                                                              zerbrochen war.“ Er dankte dem Jubilar und
                                                              den anwesenden, konzelebrierenden Pries-
               Am 29. Juni 2020 jährte sich                   tern für Ihre Antwort auf den Ruf Jesu, der
               zum 70. Mal die Priesterweihe von              an sie erging, die Freude, Beharrlichkeit und
               Pfr. Josef Kammerer. Für Sonntag               Barmherzigkeit im priesterlichen Dienst.
               den 5. Juli wurde seine Jubiläums-
               messe festgesetzt, unser Diözesan-             „Das Weihejubiläum ist ein Kairos, ein
               bischof Dr. Manfred Scheuer sagte              Gnadenmoment, dass wir zur ersten Liebe
               bereits im Sommer 2019 dafür                   zurückkehren, dass wir unsere priesterliche
               persönlich sein Kommen zu.                     Lebensfreude erneuern.“ (Bischof Manfred
                                                              Scheuer beging selbst am 10. Oktober im

               V    iele Monate im Voraus begannen die
                    Vorbereitungen, der Jubilar erfreute
               sich guter Gesundheit und so wuchs die
                                                              Linzer Mariendom sein 40. Priesterweihe-
                                                              jubiläum). Der Jubilar Pfr. Josef Kammerer,
                                                              Pfr. Josef Schachner und Pfr. Johann Bach-
               Vorfreude auf dieses seltene Priester-         mair konzelebrierten bei der Hl. Messe, die
               jubiläum. In seiner ehemaligen Pfarre          Mitarbeiterin Karin Bodensteiner spielte auf
               Waldneukirchen probte eine „Rud“ - ein         der Orgel. Mit einem frohen Tedeum, Dank
               Männergesangsverein der Pfarre - die           an Gott, wurde diese Gnadenstunde been-
               passenden Lieder für die Liturgie. Jedoch      det. Der Diözesanbischof nahm sich danach
               die Corona Maßnahmen erforderten ein           noch kurz für eine Agape mit den Priestern
               völliges Umplanen wenige Tage vor dem          Zeit. Anschließend besuchte er noch die
               Fest. Schweren Herzens mussten die             kranken Priester Pfr. Herbert Wasserbauer
               bereits eingeladenen persönlichen Fest-        und Pfr. Alfons Illig, die ihr 55-jähriges
               gäste samt Bus mit Pfarrmitgliedern von        Weihejubiläum gefeiert hätten. Mit seinem
               Waldneukirchen abgesagt werden. Das            Besuch und seinem bischöflichen Segen
               Fest konnte nur in der Hausgemeinschaft        sprach er Ihnen Dank und Anerkennung
               stattfinden. Unter Wahrung der COVID-19        für ihr treues priesterliches Wirken in der
               Bestimmungen kamen nur Bischof Manfred         Diözese zu.
               Scheuer und der Stadtpfarrer Nico Tomic
               von auswärts zum Festgottesdienst. In          “Cor ad cor loquitur. – Herz spricht zum
               seiner Predigt ging der Bischof ausgehend      Herzen.“ (Hl. Kardinal John Henry New-
               vom Tagesevangelium auf das Schriftwort        man) Dies durften wir an diesem Festtag
               ein: „Denn ich bin gütig und von Herzen de-    voll dankbarem Staunen erfahren.
               mütig.“ Mt 11, 25. „Wir können uns auf Jesus
               absolut in bedingungsloser Liebe einlassen                     FSB-A Elisabeth Brameshuber

Ausgabe 1/20                                                                                     Ausgabe 1/20
22                            Neue BewohnerInnen und MitarbeiterInnen   Geburtstagskinder                                                                                    23

                         Herzlich
                         willkommen!
                         Ein herzliches Grüß Gott den
                         neuen MitarbeiterInnen:

Wir begrüßen             Steinerberger Gabriele –                       Wir gratulieren von Herzen ...
herzlich ...             Pflegefachassistentin
                                                                        ... unseren BewohnerInnen, die im Jahr 2020 in der
                                                                                                                                                  Manfred Bolda
                                                                                                                                                  Katharina Blum
                                                                                                                                                  Berta Huemer
                         Kepplinger Angelika – Heimhilfe                Bruderliebe ihren Geburtstag feierten!
... unsere neuen Haus-                                                                                                                            Emilia Reisinger
bewohnerInnen, die                                                                                                                                Anna Hackl-Greifeneder
                         Hapichova Munoz Monica – FSB-A                 Jänner                 April                      Harry Florian
in der Bruderliebe                                                      Pfr. Josef Kammerer    Aloisia Traxler            Denkmayr
                                                                                                                                                  Maria Schmaranzer (Bild u.)
eingezogen sind.                                                        Franziska Fellner      Pfr. Herbert Wasserbauer   Josef Weinberger
                         Bachleitner Silvia – FSB-A
                                                                        Johanna Wallnstorfer   Ingeborg Zauner            Maria Moser
Margarete Linsmaier                                                     Maria Schwarzmüller    Erna Kolmhofer
                         Fuchs Brigitte – DGKP
Katharina Linsmayr                                                      Johann Arzt            Maria Anna Kepl            Juli
                                                                        Auguste Stöglehner                                Christine Koblmiller-
Anna Hackl-Greifeneder   Reinhardt-Holzinger Angela – DGKP
                                                                                               Mai                        Kampmüller
Hildegard Christl                                                       Februar                Johanna Wiesinger          Frieda Stockhammer
Hermine Nöttling         Jovanovic Jason – Zivildiener                  Adelheid Hindinger     Gottfried Wagner           Hilde Spöttl
Johanna Wallnstorfer                                                    Anna Bindreiter        katharina Linsmayr         Pfr. Alfons Illig       November
                         Ettinger-Iovanovic Kovinca –                   Reinhold Koblmiller-   Hermine Auer               Anna Helene Maier       Berta Woldrich
Edeltrud Fux             Alis Praktikantin                              Kampmüller             Hildegard Roider                                   Franz Hradil
Augustine Forstner                                                      Hildegard Bachner      Berta Kondler              August                  Hedwig Nigl
Gottfried Wagner                                                        Fritz Bernhard         Elisabeth Wuinovic         Margareta Linsmaier     Roberta Hermann
                                                                                               Gertrud Maria Riedl        Emma Emmerstorfer       Alija Berbic
Theresia Wawra
                                                                        März                   Augustine Forstner                                 Ingeborg Huber
Ingeborg Huber           Einen herzlichen Dank                          Christine Lohr         Johann Spielvogel          September               Pfr. Johann Bachmair
Klaus Marehard           sagen wir allen Praktikant-                    Dr. Erich Mallner      Klaus Marehard             Hedwig Gahleitner

Emma Emmerstorfer        innen und Praktikanten,                        Maria Schachner        Gisela Gitterle            Maria Antonia Gruber    Dezember
                         die bei uns ihr Praktikum                      Josefa Fraß                                       Hermine Nöttling        Anna Koss
Gertrud Maria Riedl
                         absolvierten und unseren                       Pfr. Josef Schachner   Juni                       Rosa Hütter             Karl Flotzinger
Ingeborg Zauner          Heimalltag belebt haben!                       Hildegard Christl      Amalia Grüner              Theresia Fragner        Gertrude Bucher

Auguste Stöglehner                                                      Wilhelmine Starkl      Ingeborg Klein             Theresia Wawra          Theresia Fischer
                                                                        Irmgard Bubek          Berta Elfriede                                     Huemer Franz
Franz Hradil             Voneinander lernen ist immer                   Maria Schmuckermair    Baumgartner                Oktober                 Harald Pretzl
Roberta Hermann          wertvoll und erweitert den Horizont.           Edeltrud Fux           Franz Fröschl              Erich Graf              Ludwig Reichart
Hildegard Bachner                                                       Maria Hinterberger     Frieda Holzer              Franz Rebhahn           Rosa Gruber

Ausgabe 1/20                                                                                                                                                        Ausgabe 1/20
24                                                                                  Nachruf   Nachruf                                                                                       25

                                                                                                                                             die Schweine behielten sie bis zur Fremd-
Nachruf auf                                                                                                                                  vergabe der Küche 1995. 1980 kam nach
                                                                                                                                             ihrer Profeß Sr. Emanuela. Resi ging ein Jahr

unsere „Resi“                                                                                                                                später in Pension, blieb aber im Haus und
                                                                                                                                             half mit wo sie gebraucht wurde, vor allem
                                                                                                                                             im Garten und in der Waschküche.

                                                                                                                                             Den zweiten Umbau von 2004-2007 erlebte
                                                                                                                                             sie nicht mehr so schlimm wie den vorigen,
                    Am Abend des 3. November                                                                                                 weil er bei laufendem Betrieb abgewickelt
                    verstarb Frau Theresia „Resi“                                                                                            wurde. Über ihr sonniges und geräumiges
                    Fragner mit 96 Jahren ruhig                                                                                              Zimmer mit Dusche/WC hat sie sich sehr
                    nach längerem Leiden in un-                                                                                              gefreut. Bis 2010 hat sie pflichtbewusst im-
                    serem Haus. 63 Jahre war sie                                                                                             mer noch in der Waschküche ausgeholfen.
                    in unserem Haus, mit ihr ging                                                                                            Im Winter war sie nach einer Grippeerkran-
                    ein Stück Hausgeschichte.                                                                                                kung lange geschwächt und erholungsbe-
                                                                                                                                             dürftig. Mit ihrer Zimmernachbarin Frau
                                                                                                                                             Johanna Wiesinger ging sie gerne täglich

I m Jahr 2010 erzählte sie uns für die Haus-
  zeitung ein wenig aus ihrem Leben: Sie
stammte aus Unterweissenbach und lernte
                                               half bei der Heumahd, bei den Obstbäumen,
                                               im Gemüsegarten und bei den Blumen mit.
                                               Damals lebten im Haus 40 Insassen und
                                                                                              ne und nach der Baubewilligung wurde von
                                                                                              1963-1967 das 5-stöckige Gebäude in der
                                                                                              Herrengasse errichtet. Die BewohnerInnen
                                                                                                                                             morgens zur Hl. Messe und abends zum ge-
                                                                                                                                             meinsamen Rosenkranzgebet in die Haus-
                                                                                                                                             kapelle. Spaziergänge zum Mühlbach und
mit ihren drei Schwestern von klein auf in     Resi half im Garten, beim Putzen und in der    wurden alle auswärts in der Umgebung           kleine Besorgungen unternahm sie immer
der elterlichen Landwirtschaft mitzuarbei-     Küche mit. Das Essen wurde damals schon        untergebracht, vom Magistrat der Stadt         wieder und bei den Treffen der Hausgehilf-
ten. Als junges Mädchen half sie dreieinhalb   auf Tablett serviert, jeder hatte sein eige-   Wels erhielten sie während der Bauphase        innen und Pfarrwallfahrten der Stadtpfarre
Jahre in der Linzer Pfarre Herz Jesu im        nes Häferl. Sr. Kubertin war in der Küche      eine provisorische Küche. Zur Freude aller     St. Johannes Wels fehlte sie selten. Mit ihren
Pfarrhof mit. Ein Lungenleiden beendete        und kochte auf einem Holzofen. Das Haus        blieb der große schöne Garten erhalten. Vor    Schwestern und deren Kindern hatte sie
diese Tätigkeit, weil ihr der Arzt verboten    war noch vom Krieg bombengeschädigt,           dem Lifteinbau wurde noch der schwere          guten Kontakt, so schmerzte sie der Verlust
hat, wegen der Voest-Luft wieder nach          so durfte sie keine Fenster putzen, weil       Marmoraltar mit einer Seilwinde durch den      ihrer Schwester in Pasching vor 2 Jahren
Linz zu gehen. So kam sie über Vermittlung     das Glas gestückelt war, das Dach in der       leeren Liftschacht für die Kapelle in den 5.   sehr. Ein Beinleiden zwang sie noch kürzer
von der Kreuzschwester Scholastika nach        Speisekammer war unverputzt. Anfangs           Stock hinaufgezogen. Der Brunnen wurde         zu treten und zuletzt sich auf ihre letzte
Wels ins Haus Bruderliebe, damals unter der    wollte sie gar nicht dableiben, weil sie die   gegraben, die BewohnerInnen wurden             große Reise zu machen. Sie wurde im Fami-
Leitung von Sr. Leonidas. Am 1. Januar 1957    ganze Sache nicht angesehen hatte. Es war      wieder umgesiedelt und im Herbst 1967 war      liengrab in Unterweissenbach begraben.
trat sie ihren Dienst an. 2 Kreuzschwestern    doch eine große Umstellung vom Pfarrhof        die feierliche Eröffnung. Im Dezember 1967
holten sie mit einem Leiterwagen für ihr       hierher. Nach einem Jahr kam jedoch Sr.        kamen Sr. Ratholda und Johanna Wiesin-         Wir wünschen ihr den Frieden bei Gott,
Gepäck am Bahnhof ab. Damals waren im          Notburga als Oberin und 1960 begrüßten sie     ger, die beide noch im Haus wohnen. Prof.      auf den sie zeitlebens gläubig vertraut hat.
Haus noch 4 Kühe, 1 Schwein, 20 Hühner,        voll Freude einen eigenen Hausgeistlichen:     Dametz bezog seine kleine Garconniere im       Uns bleibt die Erinnerung an Resi mit ihrer
1 Hund und 1 Katze, ein riesengroßer Ge-       Prof. Alois Dametz (+2016) wechselte von       5. Stock. Das Personal erhielt neue schöne     liebenswürdigen, bescheidenen und auf-
müsegarten und die Heuernte war von der        der Vorstadtpfarre in den Schuldienst und      Zimmer im sanierten Altbau, sie fühlten sich   merksamen Art.
Pachtwiese des Stadtpfarrhofes in der Nähe     bezog ein Zimmer mit Fließwasser im Haus       damals wie im Himmel. Nach den Kühen
einzubringen. Der buckelige Knecht Sepp        Bruderliebe. Auch gab es schon Neubauplä-      wurden jetzt auch die Hühner weggegeben,                       FSB-A Elisabeth Brameshuber

Ausgabe 1/20                                                                                                                                                                    Ausgabe 1/20
26                                                                                Nachruf   Allerseelen                                                                               27

Nachruf auf                                                                                 Allerseelen
                                                                                            2020
Heinz Puschmann
Am 30. September 2020 ist
                                                                                            A    m 2. November fand die hl. Messe
                                                                                                 zu Allerseelen mit Totengedenken
                                                                                            für die Verstorbenen BewohnerInnen des
Herr Heinz Puschmann früh-                                                                  vergangenen Jahres statt.                   Wir gedenken ...
morgens im Klinikum nach
kurzem Aufenthalt verstorben.                                                               Corona-bedingt konnten diesmal leider
                                                                                                                                        ... unseren BewohnerInnen,
Am 12. Dezember wäre er                                                                     keine Angehörigen dazu eingeladen wer-
                                                                                                                                        die von November 2019 bis
85 Jahre geworden.                                                                          den. Für jeden der 25 Verstorbenen war
                                                                                                                                        November 2020 von uns
                                                                                            eine gelbe Rose am Altarrand in einer
                                                                                                                                        gegangen sind.
N    ach dem Tod seiner Mutter kam er
     1985 zu uns ins Haus. 35 Jahre hat er
bei uns gelebt und ist Teil der Hausge-
                                                                                            kleinen Vase aufgestellt und nach der Na-
                                                                                            mensnennung wurde für jeden die davor
                                                                                            bereitgestellte Kerze in einer Glasschale   Notburga Famler         Karl Wallnstorfer
meinschaft geworden.                                                                        angezündet.                                 Anna Priglinger         Juliana Doppelbauer
                                                                                                                                        Theresia Kneidinger     Maria Anna Köhrer
Als Erinnerung an ihn bleibt uns beson-                                                     Mittags wurden die Kerzen nochmals er-      Ingeborg Blaschitz      Liselotte Höfner
                                                                                                                                        Rosina Grüner           Stefan Krenslehner
ders seine Tierliebe, er war ausgezeich-                                                    neuert, sodass den ganzen Tag über beim
                                                                                                                                        Marie Tikal             Anna Fath
neter Vogelkundler und hielt sich bis                                                       Chorgebet der Schwestern, dem gemein-
                                                                                                                                        Alfred Wolfgang Lepka Gabriele Schöfend
zuletzt einen Wellensittich. Lange Zeit                                                     samen Rosenkranz vor dem Allerheiligsten    Pfarrer Walter Huber    Theresia Fürlinger
bezeichneten man ihn liebevoll als den                                                      und beim stillen privaten Gebet durch die   Margit Ortner           Berta Schraml
                                              Heinz Puschmann
„Bürgermeister der Bruderliebe“ weil er an                                                  Kerzen die heimgegangenen Bewohner-         Wilhelm Leidlmair       Theresia Kamptner
allem interessiert war, alles wusste und an                                                 Innen geistig bei uns waren. Es war ein     Hermann Salfinger       Friederike Baumberger
allem Anteil nahm.                            aller mit seiner schönen Tenorstimme          ruhiger Tag des Gebetes und Gedenkens.      Erika Gisela Mathilde   Hildegard Dreher
                                                                                                                                        Gütl                    Heinz Puschmann
                                              mitgesungen. Der Tod seiner geliebten
Als gläubiger Christ ging er bei jedem        Schwester Gretl im vergangenen Sommer         Alle mögen ruhen in Frieden.
Wetter, Sonn- und Feiertags zur hl. Messe     hat ihn sehr getroffen. Viele Jahre hatten
in die Stadtpfarrkirche. Als das Gehen        sie gemeinsame Reisen und Ausflüge un-
beschwerlich wurde, besuchte er gerne         ternommen, sie hat ihn bis kurz vor ihrem                                                 Aus Gottes Hand
unsere Hauskapelle. Die hl. Messe, Anbe-      Tod regelmäßig besucht.                                                                   empfing ich mein Leben,
tung oder auch das einfache vor Gott sein
                                                                                                                                        unter Gottes Hand
liebte er. Für seine gutmütige und auch       Am 13. Oktober haben sich Schwestern,
                                                                                                                                        gestalte ich mein Leben,
humorvolle Art war er bei den Mit-            MitarbeiterInnen und BewohnerInnen in
bewohnerInnen sehr geschätzt.                 einer feierlichen Begräbnismesse im Haus                                                  in Gottes Hand
                                              verabschiedet. Möge Gott der Herr, auf                                                    gebe ich mein Leben zurück.
Die Singstunden hat er geliebt. Die ihm       den er zeitlebens vertraute, ihn in sein
bekannten Lieder hat er zur Freude            Reich aufnehmen. Er ruhe in Frieden.                                                      Aurelius Augustinus

Ausgabe 1/20                                                                                                                                                                Ausgabe 1/20
28                                                                                    Vortrag   Vortrag                                                                        29

Vortrag Hospiz- und                                                                                                                           Nähere Infos
                                                                                                                                              zum Thema
Paliativversorgung
                                                                                                                                              Begriffsklärung:

Am 2. März 2020 referierte Frau Dr. Christine                                                                                                 • aktive Sterbehilfe:
Eckmayr, Vorstandsvorsitzende der Hospizbe-                                                                                                     Tötung auf Verlangen
wegung Wels Stadt/Land vor der Heimleitung                                                                                                    • Beihilfe zum Suizid:
Sr. Ratholda Hinterdorfer, PDL Gertraud Bach-                                                                                                   Medikament wird bereitgestellt
leitner, Konventoberin Sr. Emanuela Lasinger,                                                                                                 • Passive Sterbehilfe:
zahlreichen Schwestern, MitarbeiterInnen,                                                                                                       keine lebensverlängernden
Ehrenamtlichen, BewohnerInnen und Gästen                                                                                                        Maßnahmen, den natürlichen
zu diesem hochaktuellen Thema.                                                                                                                  Ablauf des Sterbens zulassen
                                                                                                                                              • Indirekte Sterbehilfe:
                                                                                                                                                Schmerzbehandlung intensivieren

Z   u Beginn hielt sie fest, dass die Ster-
    bebegleitung im Altersheim ein we-
sentlicher Aufgabenbereich der Pflegemit-
                                              Hospiz- und Palliativarbeit bedeutet Le-
                                              bensbegleitung in den Bedürfnissen dieser
                                              alten und kranken Menschen: „Was brau-
                                                                                                nung finden. Wichtig sei, den Menschen an
                                                                                                der Hand nehmen und schauen was mög-
                                                                                                lich ist.
arbeiterInnen ist. Ihr gehe es darum, das     chen diese PatientInnen“:
theoretische Wissen dazu zu ergänzen.                                                           Der letzte Wille in Patientenverfügung,
PalliativpatientInnen haben zumeist ein       • Körperlich: Beschwerdefreiheit – mög-           Vorsorgevollmacht, Vorsorgedialog,
hohes Alter, sind multimorbid, ohne Aus-      lichst keine Schmerzen „total pain“, ange-        Bewohnervertretung, Testament soll
sicht auf Heilung. Dies ermöglicht keine      messener Umgang mit Übelkeit, Atemnot,            möglichst rechtzeitig schriftlich verfasst
kurative Therapie mehr.                       Hunger, Durst, Müdigkeit „Fatigue“, Ver-          werden.
                                              dauungsprobleme,…
Die Arbeit in der Palliativ Care beginnt                                                        Vorsorgedialog: vorausschauendes Nach-
jetzt: „Wenn andere meinen, da kann man       • Psychisch: LIEBE – Zuwendung, Zeit,             denken ans Lebensende ist eine sonstige
nichts mehr tun, gibt es für uns noch viel    Verständnis, Dasein, Akzeptanz, Vertrauen,        Patientenverfügung, erfolgt schriftlich (§8
zu tun.“ Palliative Care wurde 1967 von der   Kommunikation u. Information, letzte Din-         Patientenverfügungs-Gesetz) Es gilt im-
Britin Cecily Saunders im St. Christoph       ge ordnen                                         mer der letzte geäußerte Wille. Er schafft    Behandlungsteam
Hospice, London, gegründet. Diese Be-                                                           Rechtssicherheit, bringt Orientierung in      Für Frau Dr. Eckmayr, Arbeitsmedi-
treuung „ummantelt“ unheilbare Patien-        • Sozial: Familie, zu Hause sein, nicht allein    Krisensituation nach den Wünschen der         zinerin in Alten und Pflegeheimen,
tInnen mit Medizin, Pflege, psychosoziale     sein, an Aktivitäten teilnehmen (Ausflüge,        BewohnerInnen handeln zu können.              ist es auch wichtig, dass die Mit-
Betreuung und Seelsorge. Es gibt eine Be-     Familienfeste etc.)                                                                             arbeiterInnen in diesen oft belas-
griffsunterscheidung in „Hospizbetreuung“                                                       Mutmaßlicher Patientenwille: der Versuch      tenden Situationen auf das eigene
(Lebens-Sterbe-Trauerbegleitung) und          • Spirituell: woher kommen wir, wohin             zu erfahren (in Gespräch mit Angehörigen      Wohl achten und in Supervision,
„Palliativbetreuung“ (multiprofessionelles    gehen wir – Gebet, Sakramente, kulturellen        und Pflegepersonen und Hausarzt) wenn         Fall- und Teambesprechungen ihre
Team: Arzt, Pflege, Therapeut, Seelsorge).    Hintergrund beachten, Frieden und Versöh-         sich die PatientInnen nicht mehr äußern       eigenen Erfahrungen aufarbeiten.

Ausgabe 1/20                                                                                                                                                          Ausgabe 1/20
30                                                                                    Vortrag   Veranstaltungen                                                                    31

                                                                                                Erntedank
                                                                                                2020

                                                                                                D    as Erntedankfest am Fest des Hl.
                                                                                                     Franziskus, am 4. Oktober, feierten
                                                                                                wir in der Hausgemeinschaft. Einen Dank
                                                                                                an alle, die sich um das tägliche Brot
                                                                                                mühen und es bereiten. Einen Dank an
                                                                                                Gott unserem Vater, der zu allem Tun des
Fortsetzung                                    Recht auf gutes Sterben - aus der Deklaration    Menschen seinen Segen gibt.
der Seiten 26-27 ...                           der Menschenrechte Sterbender
                                                                                                 „Herr sei gelobt, durch Mutter Erde, die uns
                                               „Ich habe das Recht, von fürsorglichen,            ernährt, erhält und Früchte trägt, die auch
                                               empfindsamen und klugen Menschen                    geschmückt mit Blumen und Gesträuch.“
können, Bedürfnisse können sich im Be-         umsorgt zu werden, die sich bemühen,
treuungsverlauf verändern, wichtig ist, zu     meine Bedürfnisse zu verstehen und               Einen Dank an alle, die dabei auch an
klären: wo stehen wir, wo wollen wir hin       fähig sind, innere Befriedigung daraus zu        die armen Menschen denken und teilen.           Fest
und wie kommen wir hin.                        gewinnen, dass sie mir helfen, meinem            So wie Franziskus wollen wir immer
                                               Tod entgegenzusehen. Ich habe das Recht,         achtsam mit der Schöpfung in unserem            Kreuzerhöhung
Umgang mit PatientInnen                        in Frieden und Würde zu sterben.“ Die            alltäglichen Leben umgehen und so wie
mit Sterbewunsch/Todeswunsch

Ursachen: körperliche Symptome, psychi-
                                               MitarbeiterInnen zeigten sich dankbar
                                               und erfreut, in ihrem täglichen Handeln
                                               durch den Vortrag von Frau Dr. Eckmayr
                                                                                                er den Schöpfer preisen im wunderbaren
                                                                                                Sonnengesang.                                   D    as große Hochfest der Kreuz-
                                                                                                                                                     schwestern am 14. September
                                                                                                                                                feierten wir in unserer Hausge-
sche Probleme, soziale und spirituelle Prob-   bestärkt und ermutigt worden zu sein.                                                            meinschaft.
leme werden nicht mehr ertragen, man will      Besonders wertvoll wurde der Hinweis
anderen nicht zur Last fallen …                empfunden, die oft als drückend erlebte                                                          Beim Gottesdienst gedachten wir
                                               Nahrungskarenz in der Sterbephase als                                                            der Liebe Gottes, die sich für uns
Aufgabe ist es hier, diesen Wunsch wahrzu-     „Fastenvorbereitung“ für die „Transzen-                                                          am Kreuze ausstreckt nach oben
nehmen und zu erkennen, auch Verständ-         denz“ zu sehen. Ihre reiche Erfahrung, ihr                                                       und unten, nach rechts und links,
nis zeigen in Hinblick der akuten Situation,   engagiertes Eintreten für die Hospiz- und                                                        um alle Menschen zu erreichen.
die BewohnerInnen kompetent begleiten          Palliativbewegung und ihr wertschätzen-
und für Suizidprävention zu sorgen.            der Umgang mit den Menschen werden                                                               In dieser maßlosen Liebe sind wir
                                               als sehr wohltuend erlebt.                                                                       geborgen, aber wir werden auch
Die Erfahrung zeigt, dass diese Äußerungen                                                                                                      täglich neu gesendet, davon Zeug-
vielschichtig sind und gleichzeitig mit dem    Wir sind der Hausleitung dankbar für diese                                                       nis zu geben und unsere Berufung
Wunsch nach Leben verbunden sind.              sehr bereichernde Fortbildung.                                                                   zu leben.

Ausgabe 1/20                                                                                                                                                             Ausgabe 1/20
32                                                                                       Seelsorge                                                                                               33

Glaube in Zeiten
von Corona
Dieser Generation wird kein                       das Wort des Herrn an Jona und er ging                                                              Bevor die Corona-Pandemie
anderes Zeichen gegeben werden,                   nach Ninive um zu rufen:                                                                            alles einschränkte, hatten wir am
als das Zeichen des Jona. (Mt 16,4)                                                                                                                   28. Februar eine Kreuzwegandacht
                                                    „Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört!“                                                      in unserer Kapelle, die durch Radio

W     as meint Jesus Christus mit dieser
      Antwort auf die Bitte der Pharisäer
und Sadduzäer um ein Zeichen, wer war
                                                                     Jon 3,4

                                                    „Als der König von Ninive davon erfuhr ließ      schon festgestellt: „Die Kapelle ist für viele
                                                                                                                                                      Maria Live übertragen wurde. Die
                                                                                                                                                      Hl. Messe am darauffolgenden Tag
                                                                                                                                                      um 8.00 Uhr wurde auch durch Ra-
Jona?                                              er befehlen: Alle Menschen und Tiere, Rinder,     Schwestern zum Aufenthaltsraum gewor-            dio Maria Live übertragen. (Foto o.r.)
                                                    Schafe und Ziegen sollen nichts essen, nicht     den.“ Der abendliche Rosenkranz ist auf den
Das kleine Buch Jona findet sich in der Hl.          weiden und kein Wasser trinken. Sie sollen      Nachmittag in die Anbetungsstunde verlegt        Allein den Betern kann es noch
Schrift im 12-Prophetenbuch am Ende des             sich in Bußgewänder hüllen, Menschen und         worden, sodass nun Priester, Schwestern,         gelingen, das Schwert ob unsern
Alten Testamentes, die Entstehung wird              Tiere. Sie sollen laut zu Gott rufen und jeder   BewohnerInnen und MitarbeiterInnen               Häuptern aufzuhalten und diese Welt
um 4.-3. Jahrhundert vor Christus datiert.        soll umkehren und sich von seinen bösen Taten      gemeinsam beten. Die tägliche Feier der hl.      den richtenden Gewalten durch ein
                                                      abwenden und von dem Unrecht, das an           Messe ist für die Hausgemeinschaft Kraft-        geheiligtes Leben abzuringen.
 „Jona der Sohn Amittais erhielt das Wort des         seinen Händen klebt. Da reute Gott das         quelle für das Leben und Arbeiten im Haus.
 Herrn: Mach dich auf den Weg und geh nach          Unheil, das er ihnen angedroht hatte und er      Die Mittwochanbetung wird im Lockdown            Denn Täter werden nie den Himmel
  Ninive, in die große Stadt und droh ihr das       führte die Drohung nicht aus.“ Jon 3, 7 u.10     stellvertretend von Schwestern und Mitar-        zwingen, was sie vereinen, wird sicher
   Strafgericht an. Denn die Kunde von ihrer                                                         beiterInnen weitergetragen.                      wieder spalten, was sie erneuern, über
Schlechtigkeit ist bis zu mir heraufgedrungen.“   Wie es mit dem Prophet Jona weiterging ist                                                          Nacht veralten, und was sie stiften, Not
                       Jon 1                      im Buch Jona 4. Kapitel nachzulesen.               Das Gebet ist Lob Gottes und Fürbitte in         und Unheil bringen.
                                                                                                     den Anliegen des Hauses, der Kirche und
Ninive am Tigris war bis zu seiner Zerstö-        Gott nimmt seine Erwählung nicht zurück,           der Welt. Auch die Gelegenheit zur hl.           Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil
rung 612 v. Chr. Hauptstadt des Assyrerrei-       vielmehr führt er Jona und hilft ihm zur           Beichte wird regelmäßig genützt, zur im-         verbirgt, und Menschenhochmut
ches. Jona floh vor dem Herrn und bestieg         Umkehr. Jetzt ist Jona bereit den Willen           mer notwendigen persönlichen Umkehr.             auf dem markte feiert, indes im Dom
ein Schiff Richtung westliches Mittelmeer.        Gottes auszuführen. Seine Predigt bewirkt                                                           die Beter sich verhüllen.
Wegen des heftigen Sturmes ließ er sich ins       Gebet und Reue. Gott verschont die buß-               Damit verbindet sich die vertrauensvolle
Meer werfen, um das Schiff zu retten, und         fertigen Stadtbewohner. Er ist Liebe und              Hoffnung auf Gottes Schutz und Segen,         Bis Gott aus unsern Opfern Segen
wurde von einem großen Fisch zur Rettung          Erbarmen.                                               dass Gott bei denen, die ihn lieben,        wirkt, und in den Tiefen, die kein Aug‘
verschluckt. Drei Tage und drei Nächte war                                                                      alles zum Guten führt.                entschleiert, die trocknen Brunnen sich
Jona im Fischbauch, er betete zu Gott und         Schon seit dem ersten Lockdown im Früh-                              Röm 8,28                       mit Leben füllen.
ging in sich. Als er sich entschlossen hatte,     jahr ist das gemeinsame und persönliche
den Willen des Herrn auszuführen, wurde           Gebet der Schwestern im Haus intensi-                                                                    Reinhold Schneider (1903-1958)
er vom Fisch ans Land gespien. Wieder ging        viert worden. So hat die Oberin damals                             FSB-A Elisabeth Brameshuber

Ausgabe 1/20                                                                                                                                                                           Ausgabe 1/20
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