Heimat Schwerpunkt: n "Jeden Tag Spaß" n Tour des filles n "Wir sind bestimmt noch dabei" - Kreisjugendring München-Stadt
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Das Magazin des Kreisjugendring München-Stadt 2 1 . JA H R GA N G | AUS GA B E 5 | JULI 2 0 1 8 Schwerpunkt: Heimat n „Jeden Tag Spaß“ n Tour des filles n „Wir sind bestimmt noch dabei“ www.kjr-m.de
Inhalt d as wa r da s kommt 60 Jahre Kindertreff AKKU KJR bei Mini-München 2018 5 „Jeden Tag Spaß“ 17 Spaß wie vom Fließband Fachtag Demokratie zum Anfassen 6 Zukunft Ganztagsbildung 17 #langenachtderdemokratie Mittagsbetreuung Tasso 33 Münchenweites Foto-Projekt des KJR 7 Ein Medienprojekt – Was war denn da los? 17 Platz da für Mädchen* und junge Frauen* 30 Millionen Euro 8 „Alles findet wegen euch statt“ Bellevue di Monaco feiert Weltflüchtlingstag Schwerpunkt: 10 Prost Heimat! Geflüchtete feiern das Ende von Ramadan HEIMAT 10 Buntes Zuckerfest in der LOK Arrival Sehnsuchtsbegriff und Worthülse, 30 Mädchen erobern (sich) München 11 Tour des filles Liebeserklärung und Kampfvokabel: Das alles verbindet sich mit dem Das ist aus mir geworden Wort Heimat. In den politischen 12 „Ich habe mir nichts entgehen lassen“ Debatten von heute ist es mehr denn 10 Jahre KoRi Schneckenstein je zum Begriff geworden, der danach 13 „Wir sind bestimmt noch dabei“ trennt, wer zur Heimat dazugehören darf – oder eben nicht. Jugendliche hinter den Kulissen der Kammerspiele 14 Künstlerinnen und Künstler im Verborgenen Dabei wäre alles so einfach. Feiern mit dem Spielhaus Sophienstraße 14 Auf der Suche nach dem Isarherz Ab Seite 18 Der 12. Kinder-Kultur-Sommer hat mit dem KiKS-Festival begonnen 15 Kinderkultur vom Allerfeinsten „Wasser“ ist Nachhaltigkeitsschwerpunkt 2018 Lebenselixier Wasser Seite 16 3 kurz & knapp / 27 Impressum / 27 Termine / 28 zum Schluss 2 | 05 | 2018
kurz & knapp Jugendarbeit in Gefahr Im Laufe der Zeit hat sich in der Jugendarbeit ein besonders großes Spannungsfeld gebildet: Freiheit versus Sicherheit. In der heutigen Gesellschaft ist es kaum denkbar, Kinder und Jugendliche alleine los- ziehen zulassen – ohne sich vorher sämtliche eventuelle Gefahren deut- lich vor Augen geführt oder sich gar dagegen abgesichert zu haben. Doch genau davon lebt die Arbeit mit und an jungen Menschen. Es geht darum, Risiken abzuwägen, manch- mal Mut zu haben und seine ganz persönlichen Grenzen auszuloten. Der Fachtag setzt sich mit diesem Prinzip Zufall? Spannungsfeld auseinander: er beinhaltet Statements aus der Kinder- und Jugendarbeit, aus dem juristischen Bereich und aus Sicht anderer Es geht auch anders! Instanzen. Das Programm beginnt am Freitag, den 28. September um 9 Uhr in der Aula der KSH München (Preysingstr. 83), Ende ca. 13 Beim 12. Runden Tisch Kinder- und Jugendbeteiligung ging es am 15. Uhr. Die Veranstaltung ist kostenlos. Weitere Informationen unter Mai in der Pasinger Fabrik um Modelle für die gelungene Verankerung www.kjr-m.de. Anmeldung bis 21. September an m.wenzig@kjr-m.de von Kinder- und Jugendpartizipation in (Groß-)Städten. Obwohl es in München viel Engagement und Erfahrung in der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gibt, fehlen bislang verbindliche Struk- Willkommen beim KJR! turen, die Beteiligung nicht dem Zufall überlassen. Wie die systematische Beteiligung junger Menschen an den sie betreffenden Entscheidungen gelingen kann, zeigte der Blick zu Was macht der KJR alles? Wie läuft das beim KJR? Diese und weitere beispielhaften Beteiligungsmodellen in anderen (Groß-)Städten. Fragen wurden bei der Begrüßung neuer Mitarbeiterinnen und Mit- Wie positive Rahmenbedingungen für Beteiligung aussehen können, arbeiter am 27. Juni 2018 beantwortet. Einen Tag lang erhielten die schilderten Daniela Ritter aus Kassel und Katrin Binius aus Wolfsburg. neuen Beschäftigten einen Einblick in die Struktur, den Aufbau und In Anschluss diskutierten die Teilnehmenden mögliche Anknüp- die verschiedenen Referate des KJR sowie die fachlichen Grundlagen fungspunkte, setzten sich mit Rahmenbedingungen zur Absicherung der pädagogischen Arbeit. Leider endete an diesem Tag die WM für von Beteiligungsstrukturen auseinander und überlegten, welche der Deutschland. Wir hoffen, unsere neuen Kolleginnen und Kollegen vorgestellten Strukturen für München passen würden. bleiben länger an Bord des KJR. Einen ausführlichen Bericht zu den Ergebnissen des 12. Runden Wir sagen allen herzlich willkommen und wünschen einen erfolg- Tisches gibt es in der Ausgabe K3/8 im Schwerpunkt Partizipation reichen Start und viel Freude bei der Arbeit im KJR! und Beteiligung. | 05 | 2018 3
kurz & knapp Azubi-Höhlenmalerei Mittelalter-Abenteuer Neue und spannende Fakten über die Entstehung des Menschen Von 23. bis 26. Mai verwandelte sich der Abenteuerspielplatz ABIX konnten die KJR-Auszubildenden bei ihrem Bildungsausflug im Mu- im Hasenbergl – in Kooperation mit der PA/SPIELkultur e.V. – für alle seum Mensch und Natur sammeln. Bei dem dreistündigen Workshop Kinder von 6 bis 13 Jahren zum dritten Mal in das mittelalterliche begaben sie sich auf die Spuren unserer Vorfahren – angefangen bei Dorf „Ortaçağ köyü“. In diesem Jahr drehte sich alles um die Frage, kleinen Wirbeltieren bis hin zum berühmten Teilskelett von Lucy, das ob „Ortaçağ köyü“ zur nächsten Hauptstadt des Reiches LEOnien 1974 in Äthiopien gefunden wurde. Danach machten sie sich daran, gekrönt werden wird. Um den König hiervon zu überzeugen, konn- verschiedene Schädel von biologischen Verwandten des Menschen ten die Bewohner und Bewohnerinnen des Dorfes vier Tage lang in anzuschauen und chronologisch anzuordnen. Gar nicht so einfach! Als unterschiedlichste Rollen schlüpfen, z.B. Burgfräulein, Räuber, krönenden Abschluss der Führung durften sie sich mit ihrer Ausbil- Stadtwache oder Gaukler und ihre Künste darbieten und erproben. derin Barbara Huber an einer Höhlenmalerei probieren. Ausgestattet An den Mitmach-Stationen wurde unter anderem geschnitzt, ge- mit alten Hemden wurden zuerst Farben angerührt. So wurde aus schmiedet, mit Tusche und Feder geschrieben, gedruckt und über Mineralien und Öl nach und nach eine kleine Farbpalette mit Rot, dem Lagerfeuer gekocht. Über die vier Tage hinweg stürmten täglich Gelb, Schwarz und Braun. Mit den selbst angemischten Natur-Farben an die 250 Besucherinnen und Besucher das Dorf. Die feierliche und einem kleinen Stock entstanden wahre Höhlenschätze, die als Krönung der Hauptstadt durch den König, begleitet von Musik und Erinnerung an den interessanten Nachmittag mit nach Hause durften. Tanz, rundete das Mittelalterfest ab. Neues Gemüse fürs Hochbeet Groß ist die Aufregung bei zwanzig kleinen Gärtnerinnen und Gärt- nern des Kindergartens an der Schäferwiese: Was passiert heute mit unserem Hochbeet? Das muss nämlich mal wieder richtig auf Vordermann gebracht werden. Damit das klappt, sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Edeka auf den Weg zum Kindergarten, mit im Gepäck: Kindergießkannen, Kinderschürzen, neue Erde, viele Gemüsesetzlinge und Saatgut für Karotten und Radieschen. Das Hochbeet hat der Kindergarten vor einigen Jahren von der Edeka-Stiftung bekommen, und jetzt kom- men die Edeka-Kaufleute wieder, um alles in Schuss zu bringen. Im Rahmen der Edeka-Initiative „Aus Liebe zum Nachwuchs“ werden Kinder ermutigt, ein Bewusstsein für eine ausgewogene Ernährung zu entwickeln. Und zwar, indem sie selber mit anfassen und etwas zum Wachsen bringen. Die Kinder sind mit Eifer dabei. Voller Tatendrang wird Erde verteilt, Setzlinge werden gepflanzt und gegossen. Dann folgt der schwerste Teil: warten und beobachten – bis das erste eigene Gemüse auf dem Teller liegt. 4 | 05 | 2018
mm d adsa skowa r t 60 Jahre Kindertreff AKKU „Jeden Tag Spaß“ Der Kindertreff AKKU in Untergiesing hat 60 Jahre und schwierige Zeiten hinter sich. Zum Jubiläum erntet das Team viel Lob – und die Kinder kapern das Geburtstagsgeschenk Stella und Gülsüm (r.)tragen stolz eine große, bunte „60“ aus Pappe durch den Hof. Gülsüm hat das Jubiläum auch moderiert Freundin Gülsüm führen außerdem als Mode- ratorinnen durch das Jubiläumsprogramm. Es ist windig und für einen 22. Juni etwas zu frisch, aber das ist nichts im Vergleich zum frischen Wind, den die AKKU-Kinder ins Ju- biläum bringen. Da sind die Moderatorinnen, die schon in ihrer Begrüßung erklären: „Das Die Kinder stürzen sich mit Begeisterung auf das Geschenk zum 60. Jubiläum: Eine AKKU ist dafür da, dass Kinder Spaß haben Nestschaukel. Im Hintergrund Pauline Grassl (FSJ), Leiterin Nina Hartmann (vom Ge- und frei sind“. Da sind die Kinder, die auf schenk halb verdeckt), KJR-Vorsitzende Steffie Lux und Lisa Muth (v.l.n.r.) einem Dutzend selbst gebauter Cajóns den Rhythmus von „We will rock you“ trommeln Sehr weit kommt Ronald Wirth nicht. norarkräften sowie von Kolleginnen und und jene, die dazu lautstark den AKKU-Song Gerade hat er den Gästen beim 60. Jubiläum Kollegen aus anderen KJR-Freizeitstätten skandieren, der letztes Jahr gemeinsam mit des Kindertreff AKKU erklärt, wofür „AKKU“ weitergehen. „Aber gemeinsam habt ihr diese dem KJR-MusikMobil entstanden ist. Und da steht: Aktion, Kommunikation, Kultur und schwierige Zeit gewuppt!“, sagt Lux. „Ein Rie- sind die Kinder, die kein Halten mehr kennen, Untergiesing. Da streckt sich ihm ein Junge sendankeschön für eure engagierte Arbeit!“ als Steffie Lux das Geburtstagsgeschenk des im Grundschulalter entgegen und fragt: „Was Die Früchte dieser Arbeit sind unter ande- Vorstands an Nina Hartmann überreicht. bedeutet dieses Wort, das Sie vorhin gesagt rem viele zufriedene Stammbesucherinnen Noch ehe ein Foto der Geschenkübergabe ge- haben?“ Der Redner ist irritiert, „welches und -besucher. Wie wohl sich die Kinder hier schossen werden kann, stürzen sie sich aufs Wort?“. „Dieses eine Wort… Kultur?“, prä- fühlen, zeigen zum Beispiel Andy und Beat. Paket, reißen das Geschenkpapier auf und zisiert der Junge. Einfache Kinderfragen Die Achtjährigen sind „eigentlich immer“ im halten mit lautem Jubel die lang ersehnte können verzwickt sein. „Ja, was ist Kultur?“, AKKU, sagt Andy, am liebsten spielt er in der Nestschaukel in die Luft. AKKU-Leiterin fragt Wirth in die Runde und spielt KJR-Ge- Tobeecke. Die zehnjährige Gabi hat für das Hartmann, ihre Kolleginnen und die KJR-Vor- schäftsführer Franz Schnitzlbaumer den Ball Jubiläum 120 Muffins gebacken. Ihr macht sitzende Lux sind hinter den begeisterten zu. „Kultur ist zum Beispiel Musik, Tanz, aber es „jeden Tag Spaß“, hier zu sein. Und der Kindern kaum noch zu sehen. Hartmann lacht auch mit Messer und Gabel zu essen“, erklärt gleichaltrigen Elanaz gefallen im Kindertreff und sagt: „Das ist Kindertreff live.“ dieser dem Jungen und den vielen Festgästen besonders die Experimente und das gemein- souverän. „Eigentlich ist Kultur alles, was uns same Kochen und Backen. Die beiden und ihre Gecko Wagner, Öffentlichkeitsarbeit, KJR vom Tier unterscheidet.“ Dieses Problem ist elegant gelöst und Wirth, Abteilungsleiter im Stadtjugendamt, kann das Grußwort der Bürgermeisterin Chri- stine Strobl weiter vortragen. Wegen Termin- schwierigkeiten ist er für sie eingesprungen und bedankt sich nun beim AKKU-Team für dessen Arbeit. „Mit sehr wenig Personal stellen Sie wahnsinnig viel für unsere Kinder auf die Beine. Danke!“ Auch KJR-Vorsitzende Steffie Lux ist voll des Lobes fürs Team und besonders für Nina Hartmann und Julie Altner. Hartmann hat die Leitung 2017 als Elternzeitvertretung für Altner übernommen. Jahrelang hatte das Team mit erheblichen krankheitsbedingten Personalausfällen zu kämpfen, zeitweise AKKU-Song und Cajón, selbstgemacht: Die AKKU-Kinder singen und trommeln ihren konnte der Betrieb nur mit Hilfe von Ho- AKKU-Song, der mit dem KJR-MusikMobil entstanden ist | 05 | 2018 5
mm d adsa skowa r t Fachtag Zukunft Ganztagsbildung Waltraud Lucic, die Vorsitzende des Münch- ner Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (MLLV) dankte dem Netzwerk für das Posi- tionspapier, das zeige, dass Erziehung und Bildung eine gesamtgesellschaftliche Aufga- be darstellen. Sie machte deutlich, dass das breite Ganztagsangebot in München erhalten bleiben müsse, der Kooperative Ganztag dürfe nicht die einzige Lösung sein. Joshua Grasmüller vom Vorstand der Stadt- schülerInnenvertretung (SSV) strich heraus, dass die Betonung der gemeinsamen Ver- Foto: Monika Kleck antwortung für einen gelingenden Ganztag genau den Nerv der SSV trifft, die sich seit vielen Jahren für eine stärkere Beteiligung von Schülerinnen und Schülern einsetzt. Ein hochkarätig besetztes Podium diskutierte zur Ganztagsbildung Svetlana Berger, Vorsitzende des Gesamt- elternbeirats machte deutlich, dass für Eltern die vielen unterschiedlichen Modelle „Es geht nur gemeinsam“ – Dies war Motto und Ergebnis des Fachtags im Ganztag nicht mehr zu überblicken seien des Netzwerks Ganztagsbildung am 21. Juni im Feierwerk München und Eltern viel zu wenig in die Entwicklung von Angeboten eingebunden seien. Die For- Das Netzwerk, das im Herbst 2017 ein Qualitätsstandards und Beteiligung, sie derung nach Esskultur unterstützen Eltern Positionspapier zu gelingender Ganztagsbil- benötigt ausreichende finanzielle Ressour- ausdrücklich, bisher sei im Ganztag hierzu dung verabschiedet hatte1, dessen Inhalte cen, genügend Freiräume sowie Esskultur. wenig vorhanden. vom Forum Bildungspolitik übernommen Eine echte Kooperation der Beteiligten ist Im Abschlusskommentar erinnerte Hel- und als Petition 2 im Bayerischen Landtag unerlässlich für das Gelingen. muth Gmeinwieser aus Sicht eines Kooperati- eingereicht wurden, wollte diese Positionen onspartners im Bereich der Ganztagsbildung mit Expertinnen und Experten aus dem Christian Lüders vom DJI stellte als Haupt- daran, dass die Entwicklung von tragfähigen Bereich Ganztagsbildung und Kooperation kommentator heraus, dass das Papier zu- Konzepten nur mit entsprechenden zeit- von Jugendhilfe und Schule diskutieren und nächst unstrittig auf breiten Konsens stoßen lichen, personellen und finanziellen Res- weiterentwickeln. dürfte. Aus Sicht der Kinder- und Jugendhilfe sourcen machbar ist. Alexander Wenzlik und Jörn Bülck vom müssten einige „Abers“ angefügt und ein Wi- In der anschließenden Podiumsdiskussion, Netzwerk stellten zu Beginn das Netzwerk derspruch zu einem Punkt benannt werden: moderiert von Daniela Arnu vom Bayerischen und die zentralen Punkte des Positionspa- Die Forderung nach genügend Freiräumen Rundfunk, machten alle Teilnehmenden die piers vor. Darin geht es um eine Verbesserung für Kinder und Jugendliche sei richtig und Notwendigkeit und den Willen zur gemein- der Rahmenbedingungen der Zusammenar- wichtig, allerdings greife das Papier deutlich samen Weiterentwicklung der Ganztagsbil- beit von Jugendhilfe und Schule im Ganz- zu kurz, wenn darunter lediglich die Öff- dung deutlich. Dass dabei die Bedarfe der tag. Ganztagsbildung braucht neben einem nung in den Sozialraum verstanden werde. Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt ste- ausgearbeiteten pädagogischen Konzept Jugendliche bräuchten vielmehr Orte des hen müssen, war ebenso gemeinsame Haltung Erprobens und Experimentierens im Umgang wie die Notwendigkeit, dass jedes System mit Identitäten. Dafür seien offene Räume (Schule und Jugendhilfe) sich immer wieder jenseits von Vorgaben und Zwängen nötig. an neue Herausforderungen anpassen muss. Die Jugendarbeit müsse für sich die Paradoxie Stefanie Lux und Albert Kapfhammer klären, wie innerhalb eines institutionali- fassten für das Bündnis zum Abschluss die sierten Angebots Offenheit garantiert werden Ergebnisse zusammen. Für die weitere Arbeit könne. Kritisch setzte sich Lüders mit dem nehmen die Mitglieder des Bündnisses viele Begriff der Kooperation auseinander und Anregungen mit, darunter auch alle Fragen Foto: Monika Kleck stellte die Frage, ob dieser Begriff nicht das und Statements der Teilnehmenden, die Problem verschleiere. Gehe es nicht vielmehr während der Podiumsdiskussion nicht mehr um den Wandel der beteiligten Partner und besprochen werden konnten. die Entstehung eines neuen Feldes – eines Hybrids –, das mit Kooperation nicht ausrei- Dr. Manuela Sauer, Dr. Christian Lüders fügte noch chend beschrieben werden kann. Grundsatzreferentin, KJR einige „Aber“ hinzu 1 http://netzwerk-ganztagsbildung.de/wp-content/uploads/2018/01/Netzwerk-Ganztagsbildung-Position-Jugendhilfe-Ganztag-FINAL-17-01-18.pdf 2 http://www.forum-bildungspolitik.de/download/pet_jugendhilfe_ganztag_20180416.pdf 6 | 05 | 2018
mm d adsa skowa r t Fachtag Seit Jahren auf dem richtigen Weg – neues Sozialisationsfeld mit eigener Logik und Fachlichkeit sowie eigenen Schnittstel- len.“ Am Ende die bekannten Fragen: ist zumindest gedanklich Jugendhilfe anerkannter Bildungspartner? Ganztagsbildung oder Ganztagsbetreuung? Esther Maffei, Leiterin des Münchner Matthias Fack, Präsident des Bayerischen Freiräume oder offene Räume? Die Jugend- Stadtjugendamts, fordert, Schule müsse Jugendrings, sichtlich amüsiert über diese hilfe erlebt eine Gratwanderung als Partner Kindern „positive Erfahrungen ermöglichen“, Bemerkung, gab zu bedenken, dass er sich im Bildungsapparat. Aber „Schule kann auf- sie sollen „nicht in der Früh reingehen und schon seit 17 Jahren auf den Weg mache. Aber grund ihrer Form keine Freiräume schaffen schon Versagensängste haben“. Der Ganztag zuweilen hier Gesellschaft vermisse. Beatrix und benötigt Partner“ (Braun, Geschäfts- „bietet hierfür Möglichkeiten – Fernziel ist Zurek, Leiterin des Referats für Bildung und führer der Bundesvereinigung Kulturelle eine Schule, die förderlich ist für alle.“ Oder Sport, möchte „keine Kontroverse zwischen Kinder- und Jugendbildung e.V.). Jugend- wie Joshua Grasmüller von der Stadtschü- Jugendhilfe und Schule.“ Für Trautner und hilfe kennt sich damit bestens aus, weil sie lerInnenvertretung es nannte: „Gestalten Zurek sollte die immer wiederkehrende Aus- diese Freiräume seit Jahrzehnten anbietet! eines erträglichen Schulalltags“. Als Carolina sage von Interesse sein, warum so oft das Da lohnt eine Berücksichtigung ihrer For- Trautner, Staatssekretärin im Bayerischen Gelingen der Kooperation vom Willen der derungen und Identität. Denn, wie Albert Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Schulleitung abhängt. Wo doch die obere Kapfhammer vom Netzwerk Ganztagsbildung energisch anmerkt, dass „Schule durchaus Dienstebene dies allgemein fordert. Jugend- den Tag abschließt: „Wenn es uns nicht mehr vom Kind weg“ denke und die Individualität arbeit und Schule werden ein Stück weit „ihre gibt, dann kann auch niemand mehr mit uns berücksichtige, kommt Unruhe auf. Die Mehr- Identität verlieren“, resümiert Dr. Christian kooperieren.“ heitsmeinung scheint das nicht zu sein. „Das Lüders vom Deutschen Jugendinstitut. „Es Beste für das Kind“, insistiert sie. Hierzu sei geht nicht um zwei Institutionen, die sich Heiko Neumann, Schule bereit, „sich auf den Weg zu machen“. helfen, etwas zu bewältigen. Es entsteht ein Intermezzo, KJR Mittagsbetreuung Tasso 33 Ein Medienprojekt – Terminen erschufen die Kinder mit Hilfe der „Comic Life“-App in Kleingruppen eigene Comics mit ihnen selbst als Protagonisten. Die fertigen Kunstwerke hängen nun zum Was war denn da los? Lesen im Tasso aus. Am vierten Programm- tag drehte sich alles um die Schnitzeljagd. Aber es wurden nicht klassisch Zettelchen versteckt, sondern auch hier wurde eine eine sinnvolle Freizeitgestaltung am Medi- App benutzt. Durch „Actionbound“ können Die Kinder der Mittagsbe- um „Tablet“ durch das Ausprobieren neuer Aufgaben wie Fotografieren eines Logos, ein treuung des Tasso haben so kinderfreundlicher Apps. Aufgeteilt wurde Interview machen oder Audio-Aufnahmen das Projekt in vier Termine. Am ersten Tag getätigt und umgesetzt werden – und alles einige Wünsche – doch einer probierten sich die Kinder an Stationen funktioniert elektronisch. Die Schnitzeljagd wurde besonders laut: wie „Musik selbst kreieren“ mit der App war ein voller Erfolg und natürlich mit ech- wir wollen einen Medientag! „Playground“ oder „Zeichne deine eigene tem Schatz am Ende! Spiellandschaft“ mittels der App „Adventure Neue Medien und das Internet sind nicht Time Game Wizard“. An den nächsten beiden Mireen Ewald, Tasso 33, KJR mehr wegzudenken, so viel steht fest. Und dass dieser Fortschritt auch die Kinder reizt, ist kaum zu übersehen. Brettspiele sind einfach nicht mehr „in“, viel interessanter sind animierte Spiele auf dem Smartphone oder Tablet. Doch nicht jede Familie hat die Möglichkeit, sich neue Medien zu kaufen oder stimmt der Nutzung solcher Geräte zu. Sei es aufgrund unübersichtlicher Risiken, unverständlicher Altersfreigaben oder des Zugangs zu unangemessenen Inhalten. Mit diesem Hintergrund hat sich das Team des Tasso Unterstützung von Cornelia Walter (Projektstelle Medien und Technologie/MuT) geholt und mit ihr ein Medienprojekt entwi- ckelt. Dieses greift den Wunsch der Kinder nach mehr Medien auf und veranschaulicht Geht sinnvolle Freizeitgestaltung mit dem Tablet? | 05 | 2018 7
mm d adsa skowa r t 35 Millionen Euro „Alles findet wegen euch statt“ Gastgeberin der diesjährigen Frühjahrsvollversammlung (FVV) des Kreisjugendring München-Stadt (KJR) am 19. Juni war die Israelitische Kultusgemeinde (IKG). Die Delegierten der Münchner Jugend- verbände und Freizeitstätten waren gut vertreten. 95 der 127 Stimmberechtigten beschäftigten sich mit Finanzen, Anträgen und Berichten, aber auch mit den Jugendpolitischen Forderungen Stadtrats. Sie freute sich, dass der KJR seit Jahrzehnten zur Kommunalwahl eigene Ju- gendpolitische Forderungen aufstellt und die Politik damit auch regelmäßig konfrontiert. Ob die Forderung nach bunten Bündnissen, demokratischen Bildungsangeboten oder nach einem Ausbildungsticket, sie appel- lierte an die anwesenden Stadtratskolle- ginnen und -kollegen Simone Burger und Christian Müller zu helfen, solche aktuellen Bedürfnisse zügig umzusetzen, damit junge Menschen auch ihre Eigenwirksamkeit zeit- nah erfahren können. Anschließend übernahmen die KJR-Vor- standsmitglieder Stephanie Dachsberger und Ozan Aykac die Sitzungsleitung. „Alles findet wegen euch statt“, machten sie den Delegierten deutlich und baten um aktive „Jugendarbeit rentiert sich“, bestätigte Brigitte Meier bei ihrem Grußwort für die IKG Beteiligung. KJR-Vorsitzende Steffie Lux dankte in gendlichen 1998, an das Filmprojekt „Kick it Bei der FVV berichtet der KJR-Vorstand ihrem Grußwort der IKG für die Gastfreund- like Kurt“ und an Sommer.dok. Sie dankte für über die im vergangenen Jahr geleistete schaft und machte noch einmal die Bedeu- die Solidarität mit der jüdischen Bevölkerung Arbeit, das geschieht ausführlich im vor- tung der IKG für die Münchner Stadtgesell- und bestätigte aus ihrer langjährigen Erfah- gelegten Geschäftsbericht (siehe Kasten), schaft deutlich. Erst wenige Tage zuvor hatte rung: „Jugendarbeit rentiert sich“. einige aktuelle Punkte griff Steffie Lux kurz das Bündnis für Toleranz zur Kundgebung auf. Sie informierte über die neue Sockelför- „Zusammenstehen gegen Antisemitismus“ Stadträtin Gülseren Demirel sprach von derung, die „einfach und gerecht“ werden auf dem Jakobsplatz aufgerufen, um gegen der „unermesslichen Bedeutung des KJR für soll. Hier gab es bereits konstruktive Runden Antisemitismus und menschenfeindlichen die Jugendpolitik in München“ und dankte mit den Jugendverbänden, die voraussicht- Einstellungen zu protestieren. dem KJR als aktivem Partner des Münchner lich im Herbst in einem Beschluss münden werden, wobei die Umsetzung erst 2020 Brigitte Meier, Geschäftsführerin erfolgen wird. Außerdem berichtete sie der IKG, die Anfang der 90er Jahre im vom umfangreichen Organisationsent- KJR-Vorstand aktiv war, sprach das wicklungsprozess im KJR. Dabei war ein Grußwort für die IKG. Sie erzählte von Thema der ehrenamtliche Vorstand: die den Anfängen der Erinnerungsarbeit umfangreichen Aufgaben, die hohe von Falken, Gewerkschaftsjugend und Arbeitsbelastung, aber auch die große dem Jugendzentrum der IKG, „das war Verantwortung erfordern eine bessere kein Thema mit dem man punkten Aufgabenverteilung, aber auch, dass konnte, das geschah alles eher unter das Amt so ausgestattet werden muss, vorgehaltener Hand“. Aber, und da war damit auch kleine Verbände den Vor- sich die frühere Münchner Sozialrefe- sitz stellen können. Hier wird eine rentin sicher, „Jugendverbände erken- Arbeitsgruppe Vorschläge erarbeiten, nen den Zeitgeist und gestalten aktiv die bei der Herbstvollversammlung mit“. Und so hat sich die Erinnerungs- präsentiert werden. Auch wie der arbeit der Münchner Jugendverbände KJR-Vorstand wieder näher an die Ver- und des „Kreise“ bestens entwickelt. bände rücken kann und wie Raum für Brigitte Meier erinnerte an die trila- mehr jugendpolitisches Engagement terale Begegnung von jungen Israelis Ozan Aykac und Stephanie Dachsberger vom KJR-Vorstand entstehen kann, steht auf der Agenda und Palästinensern mit Münchner Ju- moderierten die Frühjahrsvollversammlung der nächsten Monate. 8 | 05 | 2018
mm d adsa skowa r t 35 Millionen Euro den Vorstand berät. Beide Anträge wurden von den Delegierten mit großer Mehrheit angenommen. Bei der Antragsnachbesprechung ging es um das Demokratiemobil, das 2017 erfolg- reich startete und auch vor der Landtagswahl im Oktober wieder im Einsatz sein wird. Hier gibt es Gespräche mit der Stadt, die auf eine finanzielle Unterstützung im Jahr 2019 hoffen lassen. Zum Abschluss dankte KJR-Vorsitzende Steffie Lux den Delegierten und dem Team der Abteilung Jugendarbeit, die seit 1. Juli Abteilung Junges Engagement heißt, für die tolle Vorbereitung und der IKG für die freundliche Aufnahme. Angelika Baumgart-Jena, Öffentlichkeitsarbeit, KJR Bei der Themeninsel „Bildung“ wurde intensiv diskutiert Der inhaltliche Schwerpunkt der FVV waren die Jugendpolitischen Forderungen (zum Nachlesen auf der KJR-Website unter „Publi- kationen“), die anlässlich der Kommunalwahl 2014 in einem breiten Beteiligungsprozess entstanden sind. Auf fünf Themeninseln wurden die bisher erzielten Ergebnisse präsentiert und weiterer Handlungsbedarf festgehalten. Input und weitere Anregungen gab es zu: Bezahlbarer Wohnraum, Mobilität, Lebensgrundlagen schützen, München feiert bunt und Bildung. Vorstandsmitglied Hans Radspieler läutete den Finanzteil mit der magischen Zahl 35 Mil- lionen Euro ein. Diese Summe war als Ablöse für den Fußballer Julian Draxler im Gespräch, Ideen für die Jugendpolitischen Forderungen 2020 35 Mio. Euro würde es kosten, wenn die Stadt allen Münchnerinnen und Münchnern zum Neue Broschüre mit Oktoberfest 2 Mass Bier spendieren würde und 35 Mio. Euro beträgt der Haushalt des KJR. Er verband die Zahlenspielerei mit einem Dank an die Stadt, die dazu rund 25 Mio. Euro beiträgt. Eine Zahl, die bundesweit einmalig Geschäftsbericht 2017 ist und deutlich macht, wie die Arbeit des KJR in der Stadt geschätzt wird. erschienen Auf 60 Seiten informiert die neuen Broschüre Der Bund der Deutschen Katholischen Ju- „Angebote für Kinder und Jugendliche im Kreis- gend (BDKJ) und die Jugend des Deutschen jugendring München-Stadt“ kompakt über die Alpenvereins (JDAV) beantragten, dass der mehr als 100 Freizeitstätten, Jugendverbände, KJR Mitglied im „Bündnis Radentscheid“ Projekte und Fachstellen im KJR. Darin ist zu- wird. Das Bündnis setzt sich für einen Bür- dem der Geschäftsbericht 2017 mit dem Bericht gerentscheid ein, in dem u.a. Maßnahmen zur des Vorstands, Haushaltszahlen und weiteren Verbesserung der Radinfrastruktur und der wichtigen Informationen zu finden. Sicherheit für Radfahrende gefordert werden. Die Broschüre bietet einen umfassenden Ein- Der KJR-Vorstand brachte einen eigenen blick in die Welt des KJR und lädt dazu ein, sich in die offene und verbandliche Kinder- Antrag ein zur Veränderung der Beset- und Jugendarbeit hineinzulesen und diverse Projekte kennenzulernen. Sie ist kostenlos zung und des Besetzungsverfahrens für das im Jugendinformationszentrum, Sendlinger Str. 7 erhältlich und steht als Download KJR-Kuratorium, das u.a. mit Fachleuten unter www.kjr-m.de/publikationen zur Verfügung. aus Wissenschaft und Politik besetzt ist und | 05 | 2018 9
mm d adsa skowa r t Bellevue di Monaco feiert Weltflüchtlingstag Prost Heimat! Die über 700 Gäste des großen Grad Außentempera- tur leider geschlossen Kooperationsfests am 20. Juni bleiben. Aber das ist zum Weltflüchtlingstag 2018 bei den fetten Beats werden gleich am Eingang in von „Cross da Borderz“ und „The Movement“ der Müllerstraße 2 vom Duft schnell vergessen. Am auf dem Grill brutzelnder Brat- Schluss bringen die „Tula Troubles“ mit würste begrüßt ihrem Chanson Ska die Stimmung endgültig Live-Musik im Saal Die Neuankömmlinge schieben sich ent- zum Kochen. Alle, die spannt durch die fröhlich feiernden Men- es lieber etwas ruhiger angehen lassen, durf- Video zu ihrem neuesten Song zu drehen. Als schen vorbei am Grill und der kostenlosen ten sich zu Beginn noch von afghanischer um 23 Uhr Schluss war, hatten die meisten Wasserstation in Richtung Herzstück des Musik der „Aryana Schule“ verzaubern lassen. Feiernden noch gar keine Lust nachhause vor kurzem erst fertiggestellten Bellevue Wer zwischendurch eine Abkühlung brauchte, zu gehen, so dass das Team alle, egal, ob alt di Monaco, dem Veranstaltungssaal im Erd- fand diese im Biergarten der Glockenbach- oder jung, aus München, Afghanistan oder geschoss. Unterwegs grüßt man die vielen werkstatt und konnte sich dort gleich zu den Nigeria, freundlich nach draußen schicken bekannten Gesichter, wirft einen Blick in vielen Menschen gesellen, die begeistert am musste. In Erinnerung bleiben an diesem die dampfenden Töpfe voller Leckereien Stand der LOK Arrival Paracord-Armbänder Abend die schönen Begegnungen und die von „Über den Tellerrand kochen“ oder ge- knüpften. Wer noch nicht genug Bewegung vielen fröhlich miteinander feiernden Men- sellt sich auf ein sportliches Match zu den hatte, zeigte sein Geschick auf der Slackline schen, denen ganz egal war, wie alt jemand Menschen an den Kicker-Tischen. Endlich auf dem Sportplatz. Um 22:30 Uhr gab es ist oder woher jemand kommt. So geht bunte angekommen auf der Party, schlägt einem die dort noch eine kleine Überraschung. Die Hip- Stadtgesellschaft. Prost Heimat! Hitze im Saal entgegen. Weil sich die ersten Hopper, die vorher auf der Bühne standen, Anwohner schon um 17:30 Uhr beschwert trommelten alle Anwesenden zusammen, Fabian Pfundmeier, haben, müssen die Fenster und Türen trotz 27 um bei der tollen Kulisse gleich noch das Projektstelle Junge Geflüchtete, KJR Geflüchtete feiern das Ende von Ramadan Buntes Zuckerfest in der LOK Arrival Über ein Stück Heimat in München freuten sich die Geflüchteten aus aller Welt am 15. Juni beim Zuckerfest auf dem Vorplatz der LOK Arrival Die Freizeitstätte für geflüchtete Kinder die gute Musik zur guten Stimmung. Dazu brot und Popcorn der Musik der afghanischen und Jugendliche auf dem Gelände der Ba- füllten die zahllosen Ehrenamtlichen das „Aryana Schule“ gelauscht. Die afghanischen yernkaserne richtete dieses Jahr zum vierten Programm mit Kinderschminken, Henna- und Gäste ließen es sich natürlich nicht nehmen, Mal in Folge das traditionelle Zuckerfest Glitzer-Tattoos, einem Pool zum Abkühlen, ihre wunderbaren traditionellen Tänze zum aus und das Team investierte Wochen der einem großen Bewegungsdschungel und Besten zu geben und animierten zum Mit- Vorbereitung. einem Stand, an dem man T-Shirts mit tollen machen. Die drei Pädagoginnen organisierten mit Motiven selbst bedrucken konnte. Mit Wunderkerzen und Neonleuchtstäb- ihren Helferinnen und Helfern ein vielfäl- Mit rund 800 Gästen wurden die kühnsten chen wurde die Nacht noch einmal kurz tiges Programm: Die Jugendgruppe Salt ‘n‘ Erwartungen der Organisatorinnen weit über- erleuchtet und nach dem letzten Stück ging Peppers stellte eine Mini City auf die Beine, troffen und bald war der riesige Vorplatz der ein großartiger, langer, voller, lauter, an- „Über den Tellerrand kochen“ zauberte ein LOK Arrival gut gefüllt. strengender, witziger Tag zu Ende. tolles orientalisches Buffet und DJ Ko Mo- Nachdem das Buffet leer gegessen war, koress aus dem Senegal kümmerte sich um wurde das Lagerfeuer geschürt und bei Stock- Mira Walter, LOK Arrival, KJR 10 | 05 | 2018
mm d adsa skowa r t 30 Mädchen erobern (sich) München Tour des filles Die 6. Mobile Stadtrallye für Mädchen fand mit Rekordbe- teiligung statt – und war begleitet von einer Vater-Beschwerde über Diskriminierung von Jungs Nimm dir, was du brauchst: Die Mädchen verbreiten Positivität in der Stadt die Gleichbehandlung aller Kinder und Ju- gendlichen. Richtig ist, dass alle Kinder und Jugend- lichen gleichberechtigt sein sollten. Al- lerdings bedeutet eine Gleichberechtigung nicht immer auch Gleichbehandlung. Der Blick richtet sich bei der Mädchenrallye auf Am Ende der Reise: Eine Läuftbescheinigung für alle die besondere Lebenslage von Mädchen und hat zum Ziel, ihr Selbstbewusstsein und ihr Im Zentrum der sechsten Mobilen Stadt- gleichen Rechte und Freiheiten haben wie Sicherheitsgefühl in der Stadt zu stärken. rallye für Mädchen standen starke Frauen Männer. Eine freie Berufswahl und gleiches Deshalb führt die Rallye die Mädchen an und starke Mädchen. Eine Rekordzahl von 30 Gehalt standen ebenso auf ihrer Liste wie Orte, die für sie besonders wichtig sind oder Mädchen machte sich in neun Gruppen auf das Ende der Gewalt gegen Frauen und der wichtig sein könnten. Dass die Mädchen dabei zu einer „Tour de Madame“. Die gleichnamige Wunsch, nicht aufgrund ihrer Kleidungswahl die Rallye mit dem Tablet bestreiten und sie Ausstellung von Jutta Koether im Museum zu „Sexobjekten“ degradiert zu werden. Bis sich so spielerisch einen sicheren Umgang mit Brandhorst war dabei ebenso Station wie das zur Gleichberechtigung der Geschlechter gibt mobilen Geräten aneignen, ist ein durchaus Frauenobdach Karla 51, die Pinakotheken es also noch viel zu tun. gewollter Nebeneffekt. Um Gleichberechti- und die Hochschule für Fernsehen und Film gung für alle zu erreichen, braucht es auch (HFF). Deren Absolventin Maren Ade war mit Gleichberechtigung auch für Jungen for- geschlechtsspezifische Angebote wie die „Toni Erdmann“ letztes Jahr für den Oscar derte einen Tag vor der Mädchenrallye ein Mädchenrallye, die den Blick bewusst auf nominiert. Vater zweier Söhne. Über die KJR-Feed- die Lebenswirklichkeit und Bedürfnisse von back-Adresse warf er den Organisatorinnen, Mädchen richtet. Passend dazu sollten die Mädchen ihren dem AK Mädchen* und junge Frauen* im eigenen „Walk of Fame“ vor der HFF gestal- KJR, Diskriminierung von Jungen und Be- Cornelia Walter, Leiterin Projektstelle ten und mit Kreide ihre Namen und Berufs- vorzugung von Mädchen vor und forderte Medien und Technologie, KJR wünsche auf dem Gehweg verewigen. Die Zukunftspläne sind vielfältig und reichen von Schauspielerin über Architektin bis zu Falknerin. Zwischen den Stationen verschö- nerten die Mädchen mit selbstgestalteten Gute-Wünsche-Plakaten und Street-Art die Straßen und hinterließen so ihre Spuren in der Stadt. Im Jugendtreff M10 City wartete auf sie eine Selbstbehauptungs-Aktion von Amanda, dem Projekt für Mädchen und junge Frauen. Unterwegs gab es zahlreiche Aufgaben zu erfüllen, von Team-Selfies am Königsplatz über Tischtennis-Experimente bis hin zur Beantwortung der Frage, was die Mädchen gerne verändern würden. Die Antworten der Mädchen zeigen, wie sehr sie das Thema Gleichberechtigung beschäftigt. So wün- schen sie sich, dass Frauen weltweit die „Gib mir ein M!“: Lösungswort gesucht | 05 | 2018 11
d a s wa r Das ist aus mir geworden Täglich besuchen viele Kinder und Jugendliche die KJR-Einrichtungen. Was ist eigentlich im Laufe der vielen Jahre aus ihnen geworden? Welche Wirkung hatte der Kontakt mit den Pädagoginnen und Pädagogen in den Einrichtungen, die Teilnahme an einer Ferienfahrt oder einem Bildungsangebot? In dieser Serie berichten ehemalige Besucherinnen und Besucher über ihre Erlebnisse und wie sie auf dem Weg zum selbstbestimmten Leben gut begleitet und individuell unterstützt wurden. „Ich habe mir nichts entgehen lassen“ Gab es Situationen, in denen Du individuell unterstützt wurdest? 1997 wurde im AKKU die erste Quali-Vorbereitung initiiert. Dieses Angebot unterstütze ich selbst inzwischen seit 18 Jahren als Ho- Serhad Güldürsün ist ehemaliger Besucher des norarkraft. Jugendtreff AKKU. Gibt es Dinge, an die Du heute immer noch denkst und die Du beherzigst? Wann warst Du das erste Mal in der Einrichtung? Alles, was einem in der Jugend gefallen, aber auch nicht gefallen Das müsste so etwa im August 1997 gewesen sein. Da war ich siebzehn. hat, hat mich sicherlich in meinem Werdegang geprägt. Ein Beispiel fällt mir jetzt explizit nicht ein. Wie lange hast Du die Einrichtung besucht? Bis ich 24 Jahre alt war, aber der Kontakt besteht heute noch. Was machst Du heute? Ich bin Geschäftsführer von einer IT- und Webentwicklungsfirma Was hast Du von den Angeboten genutzt? und bin u. a. auch selbständiger Business- und Hochzeitsfotograf. Z. B. Rodelwochenenden, Übernachtungsaktionen, Video- und Fotoprojekte. Ich habe mir nichts entgehen lassen. Anekdote: Ich Hast Du heute noch Kontakt zu Leuten von damals oder zur habe mich sogar mal als Mädchen verkleidet, um am Mädchenabend Einrichtung? teilnehmen zu können. Blöd nur, dass das aufgefallen ist ;) Aber natürlich. Ich besuche regelmäßig das AKKU, nicht nur, um dort Mathe-Nachhilfe zu geben oder die Rechner und die Website auf Gab es bestimmte Ansprechpersonen, die für Dich besonders Vordermann zu bringen, sondern auch, um einfach mal mit Sieglinde wichtig waren? und Herbert zu ratschen. Für mich ist das wie eine Zeitreise. Vor allem, Aber klar. Damals ganz wichtig waren Sieglinde Felixberger, Karl wenn Events wie letztes Jahr das 20-jährige Jubiläum stattfinden Hochheim, Astrid Barrios und Jeanette Pließnig. Auch heute ist die und man alte Bekannte, Pädagoginnen und Pädagogen antrifft. Mit Sieglinde noch ein sehr wichtiger Mensch in meinem Leben. einigen Ehemaligen bin ich auch noch sehr gut befreundet. 12 | 05 | 2018
mmr t 10 Jahre KoRi Schneckenstein d adsa skowa „Wir sind bestimmt noch dabei!“ Rede ein und genoss sichtlich die weite- ren Programmpunkte. Die stellvertretende KJR-Geschäftsführerin Claudia Caspari dank- te dem Team um Einrichtungsleiterin Elke Geweniger für die unglaubliche Kreativität und das große Engagement. Sie überreichte als Geschenk einen Fußballflipper, den sich die KoRi gewünscht hatte. Ihre bedauernden Worte, dass die Deutschen ja leider nicht mehr dabei wären, konterte Elke Geweniger mit „bei 40 Nationen sind wir bestimmt noch dabei“. Eine sehr berührende Aufführung war die Geschichte „Kinder schlagen Brücken“, fetzige Musik und viel Bewegung erlebten die Gäste beim Kindertanz zu „Rock me“, ein bisschen ruhiger, dafür sehr emotional war der „Elsa-Tanz“, kreative Kostüme begeis- terten beim Kindertanz zur Geschichte des Regenbogenfisches. Petra Kutzner, die zuständige Abteilungs- Farbenfrohe, kreative Kostüme beim Elsa-Tanz leiterin für die Kindertageseinrichtungen, bedankte sich mit einem Geschenk, lobenden Ihren 10. Geburtstag feierte am 30. Juni die KoRi Schneckenstein Worten und dem Satz „Ihr seid einfach klasse“ im Münchner Hasenbergl. Die größte KJR-Kindertageseinrichtung beim KoRi-Team. Elke Geweniger dankte dem engagierten Elternbeirat für die konstruk- mit je vier Krippen- und Kindergartengruppen betreut Kinder aus tive Zusammenarbeit, der sich ebenfalls mit über 40 Nationen. Entsprechend bunt wurde gefeiert positivem Feedback und einem Geschenk in die Schlange der Gratulierenden einreihte. Elke Geweniger, die die Einrichtung seit Außerdem hatten die Teammitglieder, alle Beginn leitet, hatte mit ihrem 40-köpfigen mit Holznamensschildern in Form einer Ein optisches Highlight war die riesige Team wieder ganze Arbeit geleistet: strah- Schnecke kenntlich gemacht, mit den Kin- Torte in Form einer Schnecke, die KoRi-Haus- lender Sonnenschein, attraktive Spiel-, dern ein tolles Programm zusammengestellt. wirtschaftsleiterin Daniela Steinmüller mit Bastel- und Bewegungsangebote für große Schon in ihrer Begrüßung bat Elke Geweniger ihrem Team kunstvoll gestaltet hatte. und kleine Leute, kulinarische Genüsse und um Geduld. „Wenn man Partizipation und Bevor es dann nach einer Stunde (und ein buntes Aufführungsprogramm erwarteten Beteiligung lebt und ernst meint, die Kinder ein paar Minuten) zum gemütlichen Teil die vielen Geburtstagsgäste. fragt, was sie machen möchten und wo sie überging, feierte sich das Team noch mit dem Live-Musik im Eingangsbereich, ein Ent- mitmachen wollen, dann kann es passieren, Lied „Ein Hoch auf uns“ und dem kann sich spannungs- und Massagezelt, Airbrush- und dass ein Sommerfestprogramm mal etwas der KJR nur anschließen und herzlich zum Glitzertattoos, Mandalas im Sand legen, … umfangreicher wird, aber keinesfalls lang- Geburtstag gratulieren. machten schnell deutlich, dass das bestimmt weilig!“ Und so war es auch, man konnte das kein langweiliger Nachmittag werden würde. Herzblut der Kinder und der pädagogischen Angelika Baumgart-Jena, Fachkräfte sehen, hören und spüren. Öffentlichkeitsarbeit, KJR Auffällig in der KoRi ist der hohe Anteil an Kollegen im Team und der ist so groß, dass es für einen Männerchor reichte, der in den tiefsten Tönen das Programm eröffnete. Riesengewusel gab es, als zum nächsten Programmpunkt alle Kinder in die Auffüh- rungsarena kamen, um „Ich bau ein Haus“ zu singen, ein Lied, das es bereits bei der Eröffnung gegeben hatte und das inzwischen ein Hausschlager ist. Claudia Caspari (r.) gratuliert Elke Stadträtin Julia Schönfeld-Knor, die die Geweniger zum 10-jährigen Einrichtungs- Grußworte von Oberbürgermeister Reiter jubiläum überbrachte, bezog die Kinder in ihre kurze | 05 | 2018 13
mm d adsa skowa r t Jugendliche hinter den Kulissen der Kammerspiele Künstlerinnen und Künstler im Verborgenen Die KJR-Projekte zur Hochkultur hängen die Hochkultur tiefer. len riesigen Hallen der Werkstätten besucht und interessante Details des Bühnenbetriebs Nicht qualitativ, sondern von der Erreichbarkeit her gesehen. Auf hautnah erkundet. Wenige Wochen später diesem Weg erfahren Jugendliche die Umsetzung künstlerischer machte sich dann Jens Bassfeld, Haustech- Impulse vor Ort, können mitwirken und gestalten. Und somit Teil niker der Kammerspiele, auf den Weg in die Fürstenrieder Realschule, um die Kolleginnen der Kunstwelt sein und Kollegen im Schulbetrieb zu besuchen. Gemeinsam fachsimpelte man über zu bespie- lende Veranstaltungsorte, das vorhandene Equipment, Akustikvorgaben und mögliche Investitionen in neue, effiziente Geräte. Für den Profi wurde offensichtlich, mit welch widrigen Umständen die Ehrenamtlichen vor Ort kämpfen müssen, um einer Veranstaltung den Glanz zu geben, den sie verdient. Und die Foto: Heiko Neumann Ehrenamtlichen erfuhren Tricks und Kniffe, wie diese Umstände künftig eventuell besser zu meistern sind. Natürlich ist eine Realschule kein etabliertes Stadttheater. Aber die Anfor- derungen bleiben gleich: dem Publikum den Viel Platz haben die Bühnenbildner der Kammerspiele Genuss einer künstlerischen Idee angemessen möglich zu machen. Ohne die Künstlerinnen Das Technik-Team der Joseph-von-Fraun- die letztlich das Produkt erst hörbar und und Künstler an Licht und Ton bleibt der hofer-Realschule kam mit einer erweiterten sichtbar, also erlebbar macht. Denn dies Vorhang zu. Dieser Tatsache trug das Ko- Perspektive. Einerseits schon der Blick hinter entspricht ihrem Auftrag an den schulischen operationsprojekt zweifelsfrei Rechnung. die Kulissen des Theaterbetriebs mit seinen Bühnen. Dafür begab sich die Gruppe an die Fortsetzung folgt. gestaltenden Betriebsabteilungen. Anderer- Kammerspiele. Unter sachkundiger Führung seits aber auch die Frage nach der Technik, wurden Bühnenbildner interviewt, die zuwei- Heiko Neumann, Intermezzo, KJR Ferien mit dem Spielhaus Sophienstraße Auf der Suche nach dem Isarherz Ihr habt auch Lust auf eine dann zu speziellen Annahmestellen, z. B. Ausflug in der Ferienbetreuung vom Spiel- Kiosks und Cafés entlang des Ufers – den haus Sophienstraße riesig Spaß gemacht. Schatzsuche? Sie sind nicht so Lageplan findet ihr unter www.isarherz.de. leicht zu finden, aber wer genau Im Anschluss untersuchen Geologen die Die Kinder aus der Ferienbetreuung Kiesel und notieren, aus welcher Gesteinsart Spielhaus Sophienstraße hinschaut, entdeckt sie: die sie bestehen, wie alt sie sind und woher genau (mit Kerstin Hof, Kulturpädagogin) herzförmigen Kieselsteine an sie kommen. den Isarstränden Im September werden die Isarherzen mit ihrem Steckbrief im Museum „Mensch und Sie haben einen langen Weg zurückgelegt, Natur“ in Nymphenburg versteigert und von den Alpen bis nach München. verkauft. Einer der Geologen wird dort die Die Aktion „Finde-dein-Isarherz“ macht spannende Geschichte „Die lange Wanderung Spaß und trägt etwas bei für die Natur in der Kiesel“ erzählen. unserer Umgebung. Der Erlös kommt dem Verein „Deine Isar“ Den ganzen Sommer lang kann man diese zugute, der sich seit vielen Jahren um die besonderen Steine suchen. Geht an die Isar, Natur an der Isar kümmert, z. B. mit Anti- haltet die Augen offen und findet die schöns- müll-Postern und Aufräum-Aktionen. Macht ten Herzkiesel. Diese Isarherzen bringt ihr mit und findet ein Isarherz! Uns hat dieser 14 | 05 | 2018
mm d adsa skowa r t Der 12. Kinder-Kultur-Sommer hat mit dem KiKS-Festival begonnen Kinderkultur vom Allerfeinsten Das KiKS-Festival hat mit kunterbunter Kinderkultur zum bedeutet. Jugendliche aus dem Spielhaus Sophienstraße präsentierten bei ihrer „Mal- Mitmachen den Kinder-Kultur-Sommer „KiKS“ eröffnet. lakhamb-Show“ indischen Tanz und weihten Noch bis September stehen Kindern und Jugendlichen Kultur- in anschließenden Workshops in die Geheim- angebote in der ganzen Stadt offen nisse von Yoga am Seil und Pfahl ein. Kinder, die sich selber schminken und für den großen Auftritt verkleiden wollten, waren beim Theaterschminken des Kindertreff AKKU und des Kinder- und Jugendzentrums Hasenbergl „Der Club“ richtig. Wie es im Inneren des Körpers aussieht, erforschten Kinder auf der Insel Bilderlust bei einer künstlerischen Entdeckungstour mit dem Spielhaus Sophienstraße. Und beim Recycling-Workshop der Musisch Kreativen Werkstatt konnten sie Schmuck aus Wegwerf- material herstellen. Auf der Insel Stadt-Ansichten ging es um Stadt, Geschichte und Politik. Hier machten die Projektstelle „Auf Herz und Rampen prüfen“ und die Fachstelle für Inklusion „ebs“ mit Rollstuhl und Blindenlangstock erlebbar, wie der „normale Alltag“ mit einer Lampenfieber vor dem Auftritt Behinderung abläuft. Breakdance-Training, Mitmach-Orchester, In die klassische Welt der Musik entführten In der Geschichten-Werkstatt des RIVA Siebdruck erlernen oder Traumfänger basteln Elmina und Eldina aus dem Multikulturellen NORD auf der Insel Schrift-Zeichen wurde ge- – das und hunderte Angebote mehr bietet der Jugendzentrum (MKJZ) Westend mit Geige schrieben, gezeichnet und anschließend auf Kinder-Kultur-Sommer „KiKS“ Kindern und und Flöte. Selbst choreographierte Tanzeinla- T-Shirts und Taschen gedruckt. Spielzeugfans Jugendlichen in der ganzen Stadt. gen zeigten die jungen Frauen von NoEscape und kleine Erfinder waren beim Angebot „Nur aus dem Café Netzwerk und die Jungs von der Papier“ des Abenteuerspielplatz Hasenbergl Eingeläutet wurde er am 6. Juni mit dem Peace Crew aus dem MKJZ. (ABIX) auf der Insel Spielball gut aufgeho- KiKS-Festival auf der Theresienhöhe. Fünf Bei der Open Stage konnten alle ganz ben. Das Ergebnis waren Origami-Spielzeuge, Tage lang präsentierten Kinder und Jugendli- spontan die Bühne und das Publikum erobern Papierflieger und vieles mehr. che Film, Mode, Tanz, Gesang und Artistik auf und mit Tanz, Theater, Musik, Poetry Slam Mit 45 Bühnen-Produktionen und mehr als der großen Bühne der Alten Kongresshalle. oder Comedy zeigen, welches Talent in ihnen 700 auftretenden Kindern und Jugendlichen Auch die Moderation kam von Jugendlichen steckt. Beim HipHop-Battle wurde das KID OF bot das KiKS-Festival Kinderkultur vom Al- selbst, die 16-jährigen Benita Steger und Eila THE RING gesucht, Tänzerinnen und Tänzer lerfeinsten, mehrere Tausend Besucherinnen Förschner aus dem Spielhaus Sophienstraße von 5 bis 15 Jahren zeigten ihr Können und und Besucher konnten sich davon auf der führten gemeinsam mit Kerstin Hof von der wurden mit vielen tollen Preisen belohnt. Theresienhöhe überzeugen. Fachstelle Kinder, Kinderkultur und Partizi- Einen wunderbaren Abschluss boten das pation durchs Programm. You-Dance-Ensemble und ein großartiges So bunt und vielfältig wie das KikS-Festival Im Mittelpunkt des KiKS-Festivals stand Tanztheater der Balthasar-Neumann-Real- ist auch der Kinder-Kultur-Sommer, der noch kulturelle Kinder- und Jugendbildung. Ob schule im Rahmen von Culture Clouds. bis September Kindern und Jugendlichen Schulklassentheater mit „Wildem Indianer- Neben dem Programm auf der großen zwischen 5 und 15 Jahren offen steht. Er abenteuer“, ob märchenhafte Zirkuswelten Bühne lockten verschiedene Inseln mit Mit- bietet zahllose kinderkulturelle Aktivitäten oder Highlights des Jugendfilmfestivals mach-Angeboten zu verschiedenen Themen in ganz München, darunter Ausstellungen, „Flimmern und Rauschen“, stets zeigten wie Stadtpolitik, Spiel oder Sport. Workshops, Ferienprogramme und Bühnen- Kinder und Jugendliche, was sie können. präsentationen. Der KJR ist einer der sieben So auch bei „Live on Stage“, wo die vier Auf der Insel Schönlaut konnten Kinder KiKS-Kooperationspartner, mit seinen 50 15-jährigen Mädchen der Dirty Red Banda- mit dem KJR-MusikMobil Instrumente aus- Freizeitstätten trägt er wesentlich zur Viel- nas aus dem Musischen Zentrum mit Bass, probieren und eigene Songs komponieren falt des Kinder-Kultur-Sommers bei. Mehr Schlagzeug, Gitarre, Harmoniegesang und und aufnehmen. Bei einem Workshop für Informationen über die Angebote bietet der selbst komponierten Songs begeisterten. Von Schulklassen der KJR-Fachstelle Kinder KiKS-Reiseführer auf www.kiks-muenchen.de den sieben aufstrebenden Nachwuchsbands entdeckten die Teilnehmenden, was sich vor waren vier reine Mädchenbands – auf großen und hinter der Bühne mit Mikrofonen, Ton Kerstin Hof, Kinderbeauftragte, KJR Bühnen und Festivals eher eine Seltenheit. und Licht abspielt und was Lampenfieber | 05 | 2018 15
mm d adsa skowa r t Jugendliche im Museum Mensch und Natur Wie viele Elefanten behandelt, weil es eben nicht unbegrenzt trinkbar vorhanden ist – auch wenn schon eine Wolke beeindruckend viel davon enthält. Denn eine Schönwetter- oder Kumuluswolke wiegt eine Wolke? in unseren Breiten enthält etwa ein Gramm Wasser pro Kubikmeter und kann problemlos einen Kubikkilometer groß sein. Somit wiegt sie 1000 Tonnen und entspricht dem Gewicht Das Wasser-Quiz des Intermezzo Intermezzo-Wasserquiz stehen. Dieses galt von etwa 200 Elefanten. beeindruckt die Jugendlichen. es pädagogisch in Szene zu setzen. So machte sich eine kleine Delegation auf den Heiko Neumann, Intermezzo, KJR Und zeigt, warum Wasser so Weg, um das Gezeigte vor Ort in eine Wasser- wertvoll wie Gold ist rallye zu übertragen. Der zweite Besuch galt dann ganz den zur Ausstellung entwickelten Wasser ist in aller Munde. Nicht nur sprich- Fragen und dem Spürsinn und der Begeiste- wörtlich, sondern auch bezüglich des Jahres- rungsfähigkeit der Jugendlichen. Die che- themas im Intermezzo. Auf dem Programm mische Formel für Wasser und die Aggregatzu- Foto: Heiko Neumann stehen Exkursionen und Erlebnistouren, stände waren noch irgendwie aus der Schule Filmtage und einfach nur Freizeitspaß. Eine bekannt. Der steigende Meeresspiegel und Steilvorlage zum Thema bot das Museum das mögliche Verschwinden bekannter Städte Mensch und Natur im Schloss Nymphenburg sorgte für ungläubiges Staunen und die Bilder mit seiner Sonderausstellung „Wasser – Wie von Bernhard Edmaier zeigten die Faszina- es unsere Erde formt“, die bis Juni zu sehen tion von Wasser auf allen Kontinenten. Am An Bildschirmen kann die Gefahr eines war. Diese kleine, aber feine Mitmachausstel- Ende war klar, warum die Ozeane salzig sind, Anstiegs des Meeresspiegels beobachtet lung konnte mit großformatigen Fotos rund manche Gewässer orange leuchten und andere werden. Im Hintergrund ein Teil der um interessante Wasserregionen weltweit wiederum drei Farben haben. Und dass es Sinn Fotoausstellung interessanter Wasser- begeistern und sollte im Mittelpunkt des macht, wenn man Wasser zuweilen wie Gold landschaften weltweit Lebenselixier Wasser ist Grundlage allen Lebens. Es ist Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Wichtig für unsere Ernährung, für tägliche Hygiene und für Freizeitaktivitäten. Wasser ist als Wasser Energiequelle, Transportmedium und Rohstoff ein Wirtschaftsfaktor. Und „Wasser“ ist Nachhaltigkeitsschwerpunkt 2018 im KJR. Deshalb erscheint dieses Jahr in jeder K3-Ausgabe die „Wasser- Seite“ mit Praxisbeispielen und allerlei Wissenswertem rund um das lebenswichtige Element. Nachhaltigkeit mit MuT Wie lässt sich der KJR-Nachhaltigkeitsschwerpunkt Wasser mit den Mitteln der Technik thematisieren? Und wo gibt es Synergien zwischen den Bereichen Nachhaltigkeit sowie Medien und Technologie (MuT)? Darum ging es beim ersten gemeinsamen Treffen der Arbeitskreise Nachhaltigkeit und MuT. Neben Kurzinputs der jeweiligen Fach- bzw. Projektstelle konnten die Teilnehmenden des AKs an verschiedenen Stationen ausprobieren, welche Möglichkeiten es gibt, das Thema Wasser mit Technik für Kinder und Jugendliche umzusetzen. Die Spanne reichte von Tools zur Berechnung des eigenen Wasserverbrauchs über das Programmieren für eine Wasserglas-Challenge bis zum Wasser-Ton-Memory. Das Thema Wasser und Medien bleibt brisant: nach den Sommerferien startet ein Minecraft-Wettbewerb zum Thema auf dem KJR-eigenen Server. Programmierfähigkeiten gefragt: Wasser-Challenge mit Calliope. Das Wasserglas als Steuerungselement. Projektvorstellung aus dem Laimer Ton-Memory Wasser. Projektvorstellung Tetris mit Makey Makey Jugendzentrum mit ASP aus dem Intermezzo 16 | 05 | 2018
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