Herniensonografie Refresher - Kurs für Hausärzte im Rahmen der Entlebucher Hausärztetage - Entlebucher Hausärztetage

 
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Refresher - Kurs für Hausärzte im Rahmen der Entlebucher
Hausärztetage

Herniensonografie
Warum ist diese in den Händen der Chirurgen im LUKS
Wolhusen?

Dr. med. B. Herrmann
OÄ Chirurgie FMH und Sportmedizin SGSM

Wolhusen, 13.09.2018
Herniensonografie Refresher - Kurs für Hausärzte im Rahmen der Entlebucher Hausärztetage - Entlebucher Hausärztetage
Hernienanatomie

                  Aufbau einer Hernie:
                     Bruchpforte
                     Bruchsack (Peritoneum)
                     Bruchinhalt

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Formen der Hernien
1. Bauchwandhernie:
  • Umbilikalhernie
  • Epigastrische Hernie
  • Raritäten
2. Inguinalhernie:
  • Indirekt/lateral
  • Direkt/medial
  • Femoralhernie
3. Intraabdominale Hernien:
  • Hiatushernie
  • Innere Hernie
4. Postoperative Hernien:
  • Narbenhernie
  • Trokarhernie
  • Parastomale Hernie

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Anatomie der Bauchwand

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Bauchwand im Ultraschall
Oberflächlich gelegen
    Linearer Schallkopf

 Cutis
 Subcutis
 Faszie
 Muskulatur
 präperitoneales Fettgewebe
 Peritoneum
 Darm

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Bauchwandhernien
 Epigastrische Hernie
 Umbilikalhernie
 Raritäten: Spieghel - Hernie
            Hernia lumbalis
            Hernia obturatoria
            Hernia ischiadica
            Hernia perinealis

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Raritäten

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Epigastrische Hernie
 meistens schmale Bruchpforten nicht reponibel    Inhalt: meistens präperitoneales Fettgewebe
 gute Bedingungen zum Schallen

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Umbilikalhernie
 Variable Bruchpforte meistens mit Anteilen    meistens auch nicht vollständig reponibel und
  des Omentum majus/Dünndarm mit                 somit gut sonografisch darstellbar
  unterschiedlichen operativen Verfahren

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Umbilikalhernie

auch bei der Sonografie benötigen wir die 2. Ebene (Längsschnitt)
    Besseres Vorstellungsvermögen bzgl. dem Durchmesser

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Intermittierend inkarzerierte oder Inkarzerierte Umbilikalhernien

                                     häufig zeigt sich eine
                                      Flüssigkeitsansammlung im Bruchsack
                                     sonografisch glatt begrenzt
                                     ggf. Doppler auf das Gewebe legen und
                                      Durchblutung testen

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Operationsverfahren
 offen - laparoskopisch
 warum Präferenz offen

 Netz liegt im präperitonealen Raum
 kleiner Schnitt (kleine Hände)
 kleines Netz
 meist keine Fixation nötig wie bei TEPP

 Cave: Netzrandbruch
   -> Hernie durch Schwangerschaft,
    Familienplanung nicht abgeschlossen ->
    grosse Gefahr
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Inguinalhernie
1. Indirekte oder laterale Inguinalhernie
2. Direkte oder mediale Inguinalhernie
3. Femoralhernie

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Anatomie des Leistenkanals

von innen nach aussen:
 Peritoenum
 Anulus inguinalis profunda
 Fascia transversalis
 M. obliquus internus abdominis
 M. obliquus externus abdominis/
  Aponeurose
 Anulus inguinalis superficialis
 Subcutis
 Cutis

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Indirekte oder laterale Inguinalhernie
 Leitstruktur:
   A./V. femoralis
   A./V. epigastrica inferior
   Samenstrangstrukturen/Ligamentum teres
    uteri
   Symphyse

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Direkte oder mediale
Inguinalhernie

 medial der epigastrischen
  Gefässe gelegen
 je mehr Erfahrung desto mehr
  kann man präoperativ bereits den
  Hernientyp festlegen
 Vorteil: Auswahl des
  Operationsverfahren

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Femoralhernie
 nicht sichtbar im Leistenkanal
 muss explizit gesucht werden
 Vorteil bei den endoskopischen
  Verfahren
 oft inkarzeriert und sehr
  schmerzhaft
 schwierige Diagnose klinisch und
  sonografisch
 Leitstruktur: V. femoralis
 medial der Vene Gewebeplus…
 Cave: pathologische
  Lymphknoten
Schallkopfpositionierung
                            1. Ebene: entlang/parallel des Leistenkanals
                            2. Ebene: 90° gedreht
                            Aufsuchen der Leitstrukturen

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Leistenkanal
mit klar
abgrenzbaren
Samenstrang
Indirekte Inguinalhernie
 Bruchpforte = Aufweitung des
  Anulus inguinalis profundus

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Woher weiss man welche Inguinalhernie vorliegt…
                                        Aufsuchen der epigastrischen
                                        Gefässe
                                        -> lateral = indirekt
                                        -> medial = direkt

                                                                       23
Inguinaler Schall

 bei schlanken/normalen Personen
  lohnt sich immer ein Blick auf die
  Hüfte
 gut einsehbar
 Gelenkserguss/Bursitiden schnell
  sichtbar
 Arthrose gut erkennbar

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Rarität … Idee?

             Grosse Inguinoscrotalhernie mit Harnblase im Leistenkanal
             deutlich chronisch verdickte Blasenwand
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Operative Versorgung der Inguinalhernie

offen (Lichtenstein, Shouldice) – endoskopisch (TEPP/TAPP)

Probleme: - grosse mediale Hernie
          - Voroperationen
          - Frauen
          - präoperativ nicht
           eindeutige Situation

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Im Vergleich Netztechniken
Inguinalhernienrepair nach Lichtenstein     Inguinalhernienrepair mittels TEPP (Totale
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• Voll-/Teilnarkose sogar Lokalanästhesie   • Nur in Vollnarkose
• KEIN Blasenkatheter                       • Blasenkatheter für die Operation
• bessere Kontrolle der Hämostase           • Komplikationsrate insgesamt geringer aber mit
                                              schwerwiegenderen Komplikationen
• grosser Schnitt                             (Blasenruptur, Blutung, Darmverletzung)
• Netzfixation langstreckig nötig (mehr     • 3 kleine Schnitte
  Fadenmaterial)
                                            • nur bei grossen medialen Hernien Netzfixation
• höhere Rate an Nervenirritationen
                                            • geringere Rate der Nervenirritationen
Leitstrukturen:
Epigastrische
Gefässe
Samenstrang/Lig.
teres uteri
Peritonealer
Rand/Bruchsack

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Problemzonen der Hernienversorgung
inguinal:
 Triangle of Pain
 Triangle of Doom

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Intraoperativer Befund bei TEPP

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Wichtigster Unterschied zur
TAPP
 TransAbdominale Präperitoneale
  Plastik

 in der Schweiz wurde TEPP
  entwickelt -> Präferenz vorhanden
 Eigene Meinung: keine Naht des
  Peritoneums nötig somit weniger
  Fremdmaterial
 Abzuwarten: Komplikationen der
  Darmverletzung bei TEPP
  geringer?
Patient mit Harnblase im
Leistenkanal

 Welches Operationsverfahren
  würden Sie wählen?

 offen
 Netzverstärkt
Warum ist die Herniensonografie in den Händen der Chirurgen im
LUKS Wolhusen?

 Die Chirurgen bewegen sich ständig in diesen anatomischen Räumen.
 Die Chirurgen sind gewohnt von 3D auf 2D umzuschalten.
 Die Chirurgen können eine bessere Auswahl der richtigen Operationstechnik machen.
 Die Chirurgen können den Patienten den Befund zeigen und somit die Operation besser erklären.

 Die Chirurgen machen es sehr gerne … zumindest vereinzelt.
Take Home Massage
 Epigastrische Hernien: Leitstrukturen: Linea alba, M. rectus abd. bds.
 Umbilikalhernien: Leitstrukturen: Linea alba, M. rectus abd. bds., Nabel
 Inguinalhernien: Leitstrukturen: A./V. epigastrica inferior, Samenstrangstrukturen

 Die Bauchwandhernien sind sehr einfach zum Schallen
 Die Inguinalhernien sind schwieriger zum Schallen und benötigen einige Übung
 Die kleinen Narbenhernien sind ebenfalls einfach zum Schallen, manchmal schwierig DD Narbe
 Die grossen Narbenhernien sind einfach zum Schallen benötigen aber immer ein CT zur genauen
  Operationsplanung

 Operationsindikation: SCHMERZEN
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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