Herzklappenersatz: Wann noch chirurgisch?

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Herzklappenersatz: Wann noch chirurgisch?
H E R Z K L A P P E N E R SAT Z I I

      Herzklappenersatz:
     Wann noch chirurgisch?

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Herzklappenersatz: Wann noch chirurgisch?
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                                                                            Die Katheterbehandlung
                                                                       von Herzklappenerkrankungen
                                                                        hat sich in den letzten Jahren
                                                                           immer mehr durchgesetzt.
                                                                       So erfolgreich dieses ­Verfahren
                                                                          ist, es hat Grenzen. Es gibt
                                                                       Fälle, in denen der chirurgische
                                                                            Eingriff – zumal wenn er
                                                                             minimalinvasiv ist – zu
                                                                         ­besseren Ergebnissen führt.
                                                                            Steht der Patient vor der
                                                                       Entscheidung, wie er ­behandelt
                                                                            werden soll, drängen sich
                                                                                   Fragen auf.

                                                                            Túlio Caldonazo, Maximilian Bley und
                                                                                       Torsten Doenst
                                                   Foto: Jörg Müller

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Herzklappenersatz: Wann noch chirurgisch?
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                 F
                           rüher gab es nur eine Möglichkeit,                 che Behandlung für ihn die beste ist? Zu den
                           kranke Herzklappen zu behandeln:                   wichtigen Fragen zählen: „Welche Therapie­
                           Der Chirurg eröffnet den Brustkorb,                formen gibt es überhaupt?“ und „Warum wird
                           und eine Herz-Lungen-Maschine                      mir eine bestimmte Therapie empfohlen, die
                 übernimmt die Arbeit des Herzens, damit es                   andere aber nicht?“ Weitere zentrale Fragen
                 stillstehen und der Arzt die defekte Klappe                  sind: „Wie gut wirkt die Therapie auf Dauer,
                 durch eine neue ersetzen kann. In den letzten                wie belastend und gefährlich ist sie?“ Und nicht
      »Wann      Jahrzehnten sind immer mehr neue Methoden                    zuletzt: „Wer führt die Behandlung durch, und
                 entwickelt worden, um Menschen mit defekten                  wie lange muss ich im Krankenhaus bleiben?“
     kann eine
                 Herzklappen wieder zu einem weitgehend be-                      Die Antworten auf diese Fragen können
  Operation      schwerdefreien Leben zu verhelfen. Die Neue-                 helfen zu verstehen, wann eine Operation am
 am offenen      rungen reichen von chirurgischen Verfahren,                  offenen Herzen trotz der zunächst größeren
Herzen trotz     die ohne Eröffnen des Brustkorbs auskommen,                  Belastung eine lohnende Investition in die Zu-
                 bis hin zur Implantation einer neuen Klappe                  kunft sein kann – und wann darauf verzichtet
der zunächst
                 auf dem Blutgefäßweg mit besonderen Kathe-                   werden kann.
     größeren    tern. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass
  Belastung      die Behandlung ein und derselben Erkran-                     DER HÄUFIGSTE HERZKLAPPENFEHLER
eine lohnende    kung heute von unterschiedlichen Disziplinen
                 durchgeführt wird.                                           Bei älteren Menschen ist der häufigste Herz-
Investition in
                    Vom Gemeinsamen Bundesausschuss der                       klappenfehler die „Aortenklappenstenose“.
 die Zukunft     Kardiologen und Herzchirurgen wurde zwi-                     Bei der Aortenklappe handelt es sich um eine
      sein?«     schenzeitlich eine Richtlinie erstellt, die Klap-            der vier Klappen, die im Herzen dafür sorgen,
                 peneingriffe regelt. Die Therapieempfehlungen                dass das Blut die richtige Richtung nimmt. Bei
                 fordern darüber hinaus, Herzteams einzube-                   jedem Schlag pumpt der Herzmuskel sauer-
                 ziehen, denen Spezialisten unterschiedlicher                 stoffreiches Blut durch die Aortenklappe in
                 Fächer angehören, die jeden Krankheitsfall in-               den Körperkreislauf. Zwischen den Schlägen
                 dividuell beraten. Doch was muss der Patient                 schließt sich die Klappe wieder und verhin-
 Biologische     wissen, dem die Diagnose Herzklappenerkran-                  dert so, dass Blut in das Innere des Herzens
­Herzklappe      kung gestellt worden ist und der sich fragt, wel-            zurückfließt. Zu einer Verengung (Stenose)
                                                                              kann es im Laufe der Jahre kommen, wenn die
                                                                              Taschenklappen verkalken. Sie lassen dann zu
                                                                              wenig Blut passieren, infolgedessen muss das
                                                                              Herz stärker pumpen und mehr Kraft auf-
                                                                              wenden, um das Blut durch den Körper zu
                                                                              transportieren. Das Organ wird dabei über-
                                                                              strapaziert und auf Dauer geschädigt. Gleiches
                                                                              geschieht, wenn die Herzklappe nicht richtig
                                                                              schließt (Klappeninsuffizienz). Verengte oder
                                                                              undichte Herzklappen führen zu Symptomen
                                                                              wie Luftnot und Leistungseinschränkung, in
                                                                              einzelnen Fällen kann auch das Gefühl der
                                                                              Brustenge entstehen. Langfristig verkürzt sich
                                                                              durch die Funktionseinbuße der Klappen die
                                                                              Lebenserwartung. Bei einer sehr stark ausge-
                                                                              prägten Aortenklappenerkrankung lassen sich
                                                                              die Beschwerden nicht mehr mit Medikamen-
                                                                                                                                      Foto: dhzb

                                                                              ten lindern. Dann hilft oft nur noch der Aus-
                                                                              tausch der defekten Klappe.

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               Das herkömmliche therapeutische Vorge-                                                             Herzklappe
            hen sieht so aus: Der Chirurg ersetzt die ver-
            kalkte Klappe durch eine biologische oder
            mechanische Klappenprothese. Um Zugang
            zum Herzen zu erhalten, durchtrennt er das
            Brustbein (Sternum). Die Durchtrennung
            kann komplett (Sternotomie) oder „partiell“
            erfolgen, dann wird das Brustbein nur für
            etwa fünf Zentimeter am oberen Rand eröffnet
            (partielle Sternotomie). Möglich ist es mittler-
            weile auch, minimalinvasiv – etwa mit einem
            Schnitt zwischen den Rippen – zum Herzen zu
            gelangen. In jedem Fall sind bei dieser „klassi-
            schen“ Vorgehensweise die Anwendung einer
            Herz-Lungen-Maschine und eine Vollnarkose
            erforderlich.
               Seit rund zehn Jahren gibt es eine Alterna-
            tive, die ohne Herz-Lungen-Maschine und
            Vollnarkose auskommt: das Einsetzen einer
            biologischen Klappenprothese mit einem             Vorgehen dauert länger als die Tavi-Prozedur,
            Katheter, fachsprachlich „Transkatheter-Aor-
            ­                                                  auch der Krankenhausaufenthalt ist bei der
            tenklappenimplantation“ genannt, kurz Tavi         Herzoperation länger.
            (siehe Beitrag ab Seite 10). Dafür benutzt der        Unumstritten ist: Sowohl das klassische
            Arzt einen Katheter, einen Schlauch, den er        herzchirurgische Vorgehen als auch die Ka-
            zumeist über eine Leistenarterie in den Körper     thetermethode sind wirksame Behandlungen.
            des Patienten einbringt und im Blutgefäß bis       Damit stellt sich weniger die Frage, ob eine
            zum Herzen vorschiebt. An der Position der         hochgradige Aortenklappenstenose behandelt
            defekten Aortenklappe angekommen, wird die         werden soll, sondern welche der beiden The-
            mit dem Katheter transportierte Ersatzklappe       rapieformen für den jeweiligen Patienten die
            eingepasst.                                        besten Ergebnisse verspricht. Da die Tavi re-
                                                               lativ neu ist, mangelt es noch an aussagekräf-
            WER MACHT WAS?                                     tigen Langzeitergebnissen. Dennoch deuten
                                                               sich bereits Trends an, die bei der Entschei-
            Für den klassischen Klappenersatz sind Herz-       dung für eine der beiden Therapieformen zu
            chirurgen zuständig. Sie können sich auf mi-       berücksichtigen sind.
            nimalinvasive chirurgische Verfahren spezi-
            alisiert haben und werden von einem Team           RISIKEN UND NUTZEN
            unterstützt, dem Narkoseärzte, Schwestern,
            Pfleger und Kardiotechniker angehören.             Grundsätzlich beinhaltet jede invasive, in den
               Die Tavi erfolgt in einem speziellen Opera-     Körper eingreifende Therapie ein gewisses Ri-
            tionssaal, einem sogenannten Hybrid-OP. Das        siko, und es gilt immer, die Gefahren abzuwä-
            für die Tavi verantwortliche Team besteht aus      gen gegenüber dem erwartbaren Nutzen. In
            einem interventionellen Kardiologen, einem         der Medizin werden Risiken eingegangen, um
            Herzchirurgen und einem Anästhesisten. Der         dem Patienten die Beschwerden zu nehmen
            Gemeinsame Bundesausschuss hat entschie-           und/oder sein Leben zu verlängern. Im Fall der
            den, dass eine Tavi nur in Krankenhäusern er-      Behandlung einer Aortenklappenstenose er-
Foto: ddp

            folgen darf, die zugleich über eine Herzchirur-    scheint es intuitiv weniger gefährlich, das Pro-
            gie verfügen. Das herkömmliche chirurgische        blem mit einem Katheter („interventionell“)

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                                                                                  möglichen Gründen begann, und drei Beob-
                                                                                  achtungen fielen am Ende besonders auf: Nach
                                                                                  einer Tavi müssen mehr Herzschrittmacher als
                                                                                  nach einer klassischen Herzoperation implan-
                                                                                  tiert werden, bei implantierten Tavi-Klappen
                                                                                  kommt es häufiger zu Lecks um die Prothese
                                                                                  herum, und es treten auf Tavi-Prothesen mehr
                                                                                  Blutklümpchen auf (Thrombosierung). Noch
                                                                                  nicht endgültig geklärt ist, ob Tavi-Klappen
                                                                                  – die im Unterschied zu chirurgisch implan-
                                                                                  tierten Klappen der mechanischen Komprimie-
                                                                                  rung im Katheter und der Entfaltung vor Ort
                                                                                  ausgesetzt sind – ebenso lange halten wie die
                                                                                  „klassischen“ Klappenprothesen. Auch das ist
                                                                                  ein Grund dafür, der Lebenserwartung des Pa-
                                                                                  tienten eine besondere Rolle bei der Entschei-
                                                                                  dung für ein klassisch chirurgisches oder in-
Mittels Gewebe-      und nicht klassisch chirurgisch zu lösen. Aus                terventionelles Vorgehen zukommen zu lassen.
züchtung herge-      dieser Überlegung heraus wurde die neuarti-                  Das ist besonders für jüngere Patienten wichtig,
stellte künstliche   ge Tavi zunächst nur bei Patienten angewandt,                deren Lebenserwartung zumeist hoch und de-
Herzklappe
                     die ein besonders hohes Operationsrisiko ha-                 ren Operationsrisiko gering ist. Das gleiche Ar-
                     ben. Als sich bei dieser Patientengruppe erwies,             gument kann jedoch ebenso bei hohem Alter
                     dass sich die Beschwerden der Patienten mit                  gelten – die durchschnittliche verbleibende Le-
                     der Tavi ebenso gut lindern ließen wie mit der               benszeit eines 80-jährigen Mannes beträgt laut
                     herkömmlichen Operation und auch drohen-                     Statistischem Bundesamt derzeit 8,1 Jahre, für
                     de Komplikationen (Schlaganfall, Herz­infarkt,               Frauen 9,6 Jahre. Für jeden Patienten ist es also
                     Tod) nicht häufiger auftraten, wurde die An-                 sinnvoll, eine Balance herzustellen zwischen
                     wendung der Tavi sukzessive auf Patienten mit                den erhofften therapeutischen Langzeiteffekten
                     weniger großem Risiko ausgeweitet. Mittler-                  und den dabei in Kauf zu nehmenden Risiken.
                     weile haben Studien Daten für das gesamte Ri-
                     sikospektrum erbracht.                                       DIE BALANCE FINDEN
                        Überraschenderweise konnte jedoch keine
                     der Einzelstudien nachweisen, dass die Tavi ge-              Schauen wir uns diese Balance noch einmal
                     genüber der klassischen Chirurgie einen deut-                genauer an: Die Tavi erfolgt mit einem Kathe-
                     lichen Überlebensvorteil erbringt. Das wider-                ter unter Lokalanästhesie über die Leiste. Das
                     sprach der allgemeinen an die Tavi gestellten                bedeutet ganz augenscheinlich eine geringere
                     Erwartung. Erst die Zusammenfassungen aller                  Belastung des Patienten, vergleicht man den
                     Studien – eine sogenannte Metaanalyse – offen-               Eingriff mit einer klassischen Herzoperation in
                     barte: Die Tavi hat einen Vorteil in den ersten              Vollnarkose, einer Durchtrennung des Brust-
                     Monaten nach der Behandlung, nach spätes-                    beins und der Verwendung einer Herz-Lungen-
                     tens fünf Jahren aber erwies sich die Überle-                Maschine. Selbst wenn man in die Überlegung
                     benswahrscheinlichkeit nach klassischer Chir-                einbezieht, dass die neueren, minimalinvasiven
                     urgie als höher. Das Ergebnis der Metaanalyse,               chirurgischen Verfahren das Trauma der Ope-
                     wonach das klassische chirurgische Vorgehen                  ration am offenen Herzen verkleinern können
                     auf lange Sicht Vorteile erweist, wurde mitt-                – das Einbringen eines Katheters über die Leis-
                                                                                                                                           Foto: HIA

                     lerweile von mehreren Studien bestätigt (siehe               te erscheint noch immer als die vergleichsweise
                     auch Editorial, Seite 3).                                    am wenigsten belastende Methode. Ein Kriteri-

20                                                                                                              H E R Z heu te 3/ 2 02 1
H E R Z K L A P P E N E R SAT Z I I

                            um darf bei der Betrachtung des Für und Wi-         Die wohl bekanntesten Verfahren nutzen dazu »Die Entschei-
                            der jedoch nicht unberücksichtigt bleiben: Es       einen Clip, mit dem sich die Segel der Mitral- dung für eine
                            wurde erwartet, dass das Risiko, bei einem Ta-      oder Trikuspidalklappe wie mit einer Büro-
                                                                                                                                  Therapie-
                            vi-Eingriff zu versterben, deutlich geringer ist    klammer punktuell zusammenheften lassen.
                            als bei der herkömmlichen Herzoperation. Das        Das Clipverfahren wird inzwischen sehr häufig    form ist nur
                            ist nicht der Fall: Die erwartete Verringerung      angewendet, das klassisch chirurgische Vorge- individuell und
                            des Risikos, bei oder nach einer Tavi-Prozedur      hen ist aber weiterhin der Goldstandard. Die     unter Einbe-
                            zu versterben, ist bislang deutlich geringer aus-   Leitlinien empfehlen das Clipverfahren derzeit
                            gefallen als erhofft.                               praktisch nur dann, wenn das Risiko einer her- ziehung aller
                               Wie lässt sich dieser Befund erklären? Eine      kömmlichen Operation für den Patienten als dafür verant-
                            Herzoperation ist zweifelsohne von hoher In-        zu hoch eingeschätzt wird. Vor einer Kathe-       wortlichen
                            vasivität – dem steht folgendes Risiko einer        tertherapie der Mitral- oder Trikuspidalklappe medizinischen
                            Tavi-Prozedur gegenüber: Während des Ka-            sollte der Patient daher über mögliche chirurgi-
                            thetereingriffs wird die defekte Aortenklappe       sche Verfahren informiert werden – zumal die Disziplinen zu
                            mitsamt ihren Verkalkungen nicht wie beim           chirurgische Behandlung mittlerweile in den        treffen.«
                            chirurgischen Vorgehen komplett entfernt,           meisten Fällen „durchs Schlüsselloch“, ohne
                            sondern in die Wand des großen Blutgefäßes          Eröffnen des Brustbeins, möglich ist. Grund-
                            gepresst. Dabei können sich Kalk- und sonsti-       sätzlich gilt auch für die Therapie der Mitral-
                            ge Partikel lösen, vom weiterhin bestehenden        und Trikuspidalklappe: Der Therapieerfolg
                            Blutstrom davongetragen werden und andern-          des klassisch chirurgischen Vorgehens scheint
                            orts Blutgefäße verstopfen, etwa im Gehirn.         nachhaltiger als die Kathetervariante zu sein,
                            Das könnte erklären, warum die Schlaganfall-        die Kathetertechnik wiederum weist ein nied-
                            rate wider Erwarten bei der Tavi nicht besser       rigeres Eingriffsrisiko auf.
                            ausfällt, sondern bei beiden Therapieformen            Heute steht ein breites Methodenspektrum
                            praktisch gleich ist.                               für die Therapie von Herzklappenerkrankun-
                               Zusammenfassend besagen diese Ergebnis-          gen zur Verfügung. Ob ein klassisches chirur-
                            se: Die Tavi ist für den Patienten zwar weniger     gisches Verfahren oder die Kathetertechnik für
                            invasiv und belastend – sie muss deshalb aber       einen Patienten infrage kommt, hängt davon
                            nicht in jedem Falle auch weniger gefährlich        ab, wie die therapiespezifischen Risiken sind
                            sein. Das ist besonders relevant für Patienten,     und welche Therapieform für den Patienten
                            die wenig Nebenerkrankungen aufweisen: Bei          das langfristig beste Ergebnis verspricht. Diese
                            ihnen lassen sich mit minimalinvasiven chirur-      Entscheidung ist nur individuell und unter Ein-
                            gischen Verfahren auch ohne Durchtrennung           beziehung aller dafür verantwortlichen medizi-
                            des Brustbeins ebenso geringe Sterblichkeitsra-     nischen Disziplinen zu treffen.
                            ten wie mit der Tavi erzielen. Diese Erkenntnis
                            ist wichtig, denn eine Überschätzung der mit
                            einer Operation einhergehenden Gefahren
                            kann dazu führen, einen möglicherweise le-
                                                                                                                                      Literatur:
                            bensverlängernden Therapieeffekt für den Pa-
                                                                                                                                      Barili, F. et al.
                            tienten zu verlieren.                                                                                     (2020): Mortality in
                                                                                                                                      trials on transca-
                                                                                                                                      theter aortic valve
                            MITRAL- UND ­T RIKUSPIDALKLAPPE
                                                                                                                                      implantation versus
                                                                                Professor Dr. Torsten Doenst ist Herzchirurg und
Foto: UKJ / Michael Szabo

                                                                                                                                      surgical aortic
                            Mittlerweile ist die Tavi nicht mehr die einzige    leitet die Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie des   valve replacement:
                                                                                Universitäts­klinikums Jena.                          a pooled meta-
                            Option, mit einem Katheter eine Herzklappe                                                                analysis of Kaplan-
                                                                                Kontakt: doenst@med.uni-jena.de
                            zu behandeln: Es gibt heute auch andere Ver-                                                              Meier-derived
                                                                                                                                      individual patient
                            fahren, mit denen defekte Mitral- und Tri-          Túlio Caldonazo und ­Maximilian Bley arbeiten als     data. doi: 10.1093/
                            kuspidalklappen behandelt werden können.            Assistenzärzte im Universitätsklinikum Jena.          ejcts/ezaa087

                            H E R Z h e u t e 3/ 2 02 1                                                                                                21
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