HessenPC Einer für Alle - Hessische Zentrale für Datenverarbeitung - Hessische Zentrale für ...
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HESSENPC IN ZAHLEN Vom Start des Rollouts bis zum erfolgreichen Abschluss am 14. Januar 2020 haben insgesamt 71.000 HessenPC Einzug in die hessische Landesverwaltung gehalten – am Büroarbeitsplatz und im mobilen Einsatz. Alleine 2019 wurden in einer extremen Staffelplanverdichtung fast 50.000 CLIENTS migriert.
H E S S E N P C // EINER FÜR ALLE 3 Liebe Leserin, lieber Leser, die HZD hat durch die erfolgreiche Etablierung des HessenPC deutlich gewonnen: Die Ausrichtung auf Standardisierung und die Entwicklung querschnitt licher Produkte spiegelt sich heute auch in der Organisationsstruktur der HZD wider, u.a. in der Etablierung der Abteilung „Produkte“, des Enterpri se Architekturmanagements, der Zentralen Lizenz stelle und des Anforderungsmanagements. Mein Dank gilt natürlich den Projektbeteiligten, genauso Finanzminister Dr. Thomas Schäfer sowie Staats sekretär Dr. Martin Worms. Das Finanzressort hat an das HessenPC-Projekt geglaubt und die Ressour cen vorgehalten. Ohne diesen Vertrauensvorschuss und -beweis wäre es nicht gegangen. Joachim Kaiser, Direktor der HZD
H E S S E N P C // EINER FÜR ALLE 5 HessenPC // Einer für alle Der Januar 2020 wird in die Annalen der HZD-Geschichte eingehen. Der Monat markiert den Abschluss eines gigantischen Projekts, das nicht nur die Arbeit innerhalb der Landesverwaltung, sondern auch die HZD nachhaltig verändert hat: Der Rollout des HessenPC ist abgeschlossen. 56 Kunden der HZD, sprich Ressorts und nachgeordnete Dienststellen, arbeiten heute mit dem IT-Standard-Arbeitsplatz für die hessische Lan- desverwaltung. Das sind insgesamt rund 71.000 HessenPC, mehr als die Hälfte davon allein im Finanz-, Innen- und Justizressort. Der HessenPC ist zentraler Bestandteil der Konsolidierungs- und Stan- dardisierungsstrategie für die IT-Arbeitsplätze in der hessischen Lan- desverwaltung. Technisches Herz ist die Zentrale Betreiberplattform der HZD. Über sie wird nicht nur der Rollout – also die Erstpaketierung der HessenPC-Arbeitsplätze mit Betriebssystem und Standardanwendungen – gesteuert, sondern auch die Verteilung von Updates, Sicherheitspat- ches und vielem mehr im laufenden Betrieb. Beim Projektabschlussmeeting am 23. Januar 2020 in der HZD betonte Patrick Burghardt, Staatssekretär für Digitale Strategie und Entwicklung und CIO, dass dieses Projekt in der Bundesrepublik einmalig sei: „Ich bin sehr stolz auf die HZD. Ich bin da, um zu gratulieren.“ Grund genug für INFORM, ein Resümee zu ziehen, noch einmal zurückzuschauen und auch in die Zukunft zu blicken.
6 EINER FÜR ALLE // H E S S E N P C 10 Jahre HessenPC // Die Geschichte eines Erfolgs modells Die Geburtsstunde des HessenPC 2012 – Nie waren 18 Monate so schnell 2009 – Offizieller vergangen Startschuss Der „wahre Ursprung“ des HessenPC zum HessenPC liegt einigermaßen im Dunklen. Die Idee War die Einführung des HessenPC als der Standardisierung eines Arbeitsplatz- Abrechnungsmodell ab dem Jahr 2011 PCs gab es schon vor weit mehr als zehn noch recht ruhig abgelaufen, änderte Am 23. März 2009 beauftragt der KAVMO Jahren, doch sind entsprechende Über- sich dies ganz schnell mit der Anfra- den damaligen CIO Horst Westerfeld mit legungen mehrfach im Sande verlaufen. ge, den HessenPC ab 2013 (später als der Vorlage eines „ressortübergreifenden HessenPC 2.0 bezeichnet) zu erweitern. Geschäfts- und Abrechnungsmodells Die erste „urkundliche Erwähnung“ HessenPC“. Das HMdF hatte bewusst sehr knappe dessen, was heute als HessenPC an rund Vorgaben gemacht, was den Umfang der 71.000 Arbeitsplätzen der Landesbe- nächsten Ausbaustufe des HessenPC diensteten genutzt wird, datiert auf den anging, um auch die kreative Seite der 23. März 2009. Die Leistungen, die sei- HZD zu fordern. Viel Spielraum bedeu- nerzeit in dem neuen Abrechnungsmo- tet jedoch auch viel Abstimmungs- und dell gebündelt wurden, sind noch heute Heiße Phase Planungsbedarf, und so hat die HZD als „Basisumfang des HessenPC“ die 2011/2012 zunächst ein Zielbild entworfen, das im Grundlage für die darauf aufbauenden Anschluss mit dem HMdF weiter verfei- Leistungen des HessenPC, der heute in nert wurde. der Version 3.0 vorliegt. In extrem enger Taktung wird zwischen Dass die Erweiterung des Hessen- 2011– Der HessenPC kommt ins LEV dem HMdF und der HZD nicht nur der PC ohne die Beteiligung der Kunden Leistungsumfang des HessenPC 2.0 sondern Zwar waren die Leistungen des Hes- geplant wurde, ist häufig Gegenstand auch das Prozedere für dessen Einführung senPC auch in den Anfangsjahren nicht der Kritik gewesen. Die oft verwendete abgestimmt. kostenlos, aber erst seit 2011 sind diese Argumentation besagt, dass die Beteili- bis dato umlagefinanzierten Kosten Teil gung der Kunden ein besseres Ergebnis des Leistungs- und Entgeltverzeichnis- und höhere Akzeptanz zur Folge gehabt ses (LEV). Ein erster Schritt – auch wenn hätte. es nur die Änderung der Finanzierung Juni 2012: In der „heißen Phase“ der Entwicklung Jetzt! – oder nie? war. Der nächste wichtige Tag für den des HessenPC 2.0 (Oktober 2011 bis HessenPC kam schon wenige Monate Januar 2012) haben dutzende Abstim- später, als das Hessische Ministerium mungsgespräche stattgefunden, oft mit der Finanzen (HMdF) im Mai 2011 die einem zeitlichen Abstand von nur we- Die Bereitschaft der Ressorts, die Einführung HZD beauftragte, das vorzudenken, was des – ohne ihre Beteiligung entwickelten nigen Tagen. Diese Taktung wäre unter einmal der HessenPC 2.0 werden sollte. – HessenPC 2.0 trotzdem zu beschließen, der – grundsätzlich natürlich wünschens- muss im Nachhinein als Glücksfall für die In Erinnerung bleiben die Anrufe einiger werten – Beteiligung der Ressorts nicht Standardisierung der Landes-IT angesehen Landesbediensteter, die sich Anfang möglich gewesen. werden. 2011 telefonisch erkundigten, „wo der Mitte März 2012 informierte der Finanz- HessenPC denn nun bliebe“ – unter dem minister die Ressorts über die geplante Schreibtisch stünde ja immer noch das Einführung des HessenPC 2.0 und lud gleiche Gerät wie vor dem Jahreswech- zu zwei Abstimmungsrunden ein, bei sel. denen zunächst die IT- und danach die
H E S S E N P C // EINER FÜR ALLE 7 Haushaltsreferenten über das geplante angeschlossen, um im Bedarfsfall unver- Vorgehen informiert wurden. züglich und umfassend auf Bedrohungen reagieren zu können. Wesentliche Vorbehalte gab es in Bezug auf die erforderliche Flexibilität („Kön- Die ZBP befand sich zu diesem Zeitpunkt nen wir alle dienstlichen Anforderungen noch im Aufbau, was auch einer Erweite- erfüllen?“) und die Wirtschaftlichkeit des rung der Aufgabenstellung geschuldet Vorgehens („Warum sollen wir unsere war: Im Auftrag der Kunden sollten nun Geräte an die HZD übertragen und dann auch vollständige „Ressortclients“ (also auch noch dafür bezahlen?“). Es wurde einschließlich der fachspezifischen An- zäh und engagiert um die richtige Vor- wendungen) zur Verfügung gestellt und gehensweise gerungen. auf die Geräte verteilt werden. Punktlandung am 1. Januar Am 15. Juni 2012 beschloss der KAVMO 2014 – Ein Jahr mit viel Arbeit hinter den 2013 (Kabinettsausschuss Verwaltungsmoder- Kulissen nisierung) die Erweiterung des Hessen- Im April 2014 lief der Support für PC um Hardware, Software, Virenschutz Es ist wirklich knapp, aber es hat gepasst: Windows XP aus. Die Umstellung auf Ab Anfang 2013 können die Leistungen und die Zentrale Betreiberplattform Windows 7 war dringend geboten und Hardware, Lizenzen und Virenschutz allen (ZBP). Wenn das Erfolgsmodell Hessen- wurde durch die jetzt zur Verfügung ste- Kunden zur Verfügung gestellt werden. Der PC einen Geburtstag braucht, drängt HessenPC ist lieferfähig! hende ZBP maßgeblich unterstützt. sich kein Datum mehr auf als dieses. Die zweite Jahreshälfte 2012 war in der Da der Ruf nach Tablets und Notebooks HZD von fieberhafter Aktivität bestimmt. immer lauter wurde, begann schon im Zusätzlich zur ZBP sollten alle Leistungen August 2014 die Entwicklung dessen, des HessenPC ab dem 1. Januar 2013 zur was wir heute als HessenPC 3.0 nutzen – Verfügung stehen. zunächst unter dem Arbeitstitel „Hes- Herbst 2014 – senPC Next Generation“, auf Basis des Der EGOV-VR 2013 – Der HessenPC wird buchstäblich startet damals neu angekündigten Windows 10. greifbar Auf die immer stärkere Nachfrage nach Die lange angestrebte Standardisierung mobiler Nutzung sollte mit dem Hes- Die Etablierung des EGOV-VR als Steue- wurde erreicht: senSmartphone reagiert werden, das rungsgremium für den HessenPC führt zu • Die Konsolidierung der Verträge den HessenPC ergänzen und ebenfalls höherer Akzeptanz: Die Kunden nutzen die Fachkompetenz der HZD und bestimmen mit Microsoft ermöglichte es ab Anfang auf Windows 10 beruhen sollte. selbstständig in einem kooperativen Prozess 2013, die jeweils aktuellen Versionen des die weitere Entwicklung. Der von den Kunden immer wieder ge- Betriebssystems bzw. des Office-Paketes äußerten Forderung nach mehr Mit- zu nutzen. sprache bei der Weiterentwicklung des • Die Anzahl der zur Verfügung ge- HessenPC wurde im September 2014 stellten Tower- bzw. Notebook-Modelle durch das neu gegründete Gremium wurde ohne Einschränkung der dienstli- der Verantwortlichen der Ressorts für chen Nutzbarkeit deutlich reduziert. E-Government (EGOV-VR) Rechnung ge- tragen. Unterstützt durch zwei Arbeits- • In schneller Folge wurden weitere kreise lenkte der EGOV-VR fortan die Kunden an den Zentralen Virenschutz Entwicklung des HessenPC.
8 EINER FÜR ALLE // H E S S E N P C 2015/2016 – Der HessenPC 3.0 entsteht Für den 14. Januar 2020 hatte Microsoft das Supportende für Windows 7 ange- Als der HessenPC 3.0 entwickelt wurde, kündigt. Das hieß, dass in den Jahren stand das Ziel der Standardisierung 2017 bis 2019 alle Kunden mit dem längst nicht mehr in Frage – es ging nur HessenPC 3.0 erstmalig bzw. im Rahmen noch um das „wie“. Im Sommer 2015 einer Migration vom HessenPC 2.0 wurde den Arbeitskreisen der Entwurf ausgestattet werden mussten. Der einer Definition des HessenPC Standard- Rollout des HessenPC 3.0 wurde für clients 3.0 zur Prüfung übergeben. Prak- viele Kolleginnen und Kollegen „das“ tisch zeitgleich erfolgte der Beschluss Thema der Jahre 2017 bis 2019. Gerade des EGOV-VR, den HessenPC 3.0 in bei den großen Flächenverwaltungen Abstimmung mit den Arbeitskreisen zu der Polizei, der Steuer und der Justiz entwickeln. Eine neue Betriebssystem- zeigte sich, dass viele Besonderheiten zu version mit zunächst unklarer Herstel- berücksichtigen waren, die die einge- lerstrategie, eine neue Office-Version, planten Zeitpuffer schnell aufbrauchten. eine neue Geräteklasse (Tablets), Trotzdem ist es mit vereinten Kräften Kundenwünsche, Themen der Informa- gelungen, alle geplanten Migrationen tionssicherheit und des Datenschutzes innerhalb der zur Verfügung stehenden – alles musste unter einen Hut gebracht 2015/2016 Zeitspanne abzuschließen. werden. Mit vereinten Kräften gelang es, Stetiger Wandel bereits Ende 2016 die erste Dienststelle mit einem voll funktionsfähigen Hessen- PC 3.0 auszurüsten. Das Anforderungs- und Programmmanage- Gerade erst war dieser Meilenstein er- ment des HessenPC ermöglicht es, die dau- reicht, da drängte die Zeit schon wieder: erhaft große Zahl erforderlicher Änderungen rund um den HessenPC zu handhaben. Der gesamte Prozess von der Idee bis zur Umsetzung ist klar beschrieben und für alle Beteiligten jederzeit einsehbar. Gleichzeitig wird mit der laufend fortgeschriebenen Ergänzungen Release-Planung ein Maximum an Planungs- sicherheit erreicht. Zentrale Hardware: Lizenzen: Clientmanagement: 500 MB Betreiberplatttform: ∙ Tower ∙ HessenPC-Basispaket ∙ Asset- und Beschaffungs- Postfach- ∙ Standardclient ∙ Notebook ∙ Upgrade Office-Pro management erweiterung ∙ Ressortclients ∙ Tablet ∙ CALs ∙ Zentrales Lizenzmanagement ∙ TREZ (Technisches (Standardgeräte ∙ Zentrales Virenschutz- Release- und Entwick- und Varianten) management lungszentrum) HessenPC Basisumfang | Übergreifende Leistungen: Anforderungs- und Programmmanagement HCN-Dienste: ∙ HessenSmartphone Dokumenten- SharePoint HessenPortal ∙ E-Mail-Postfach ∙ Meta-Directory Management- (Verwaltungsportal ∙ Active Directory (AD) Land Hessen (MLH) System Service Hessen und Mitarbeiterportal)
H E S S E N P C // EINER FÜR ALLE 9 Ist sonst noch was passiert? Der zentral verwaltete Container bein- haltet (und schützt!) dienstlich genutzte Aber ja! Mit der Bereitstellung des Hes- Daten. Im parallel dazu bestehenden senPC 3.0 war die Entwicklung keines- persönlichen Bereich können Funktio- falls abgeschlossen. Parallel zum Rollout nen genutzt werden, die innerhalb des hat eine ganze Reihe von Weiterentwick- Containers nicht zur Verfügung gestellt lungen stattgefunden, die viele Kun- werden können. den hautnah miterlebt haben. Zu den wesentlichen Entwicklungen zählen: ■ Technisches Release- und Januar 2020 – Punktlandung Entwicklungszentrum (TREZ) ■ HessenAccess Das TREZ unterzieht die im halbjährli- Wenige Produkte haben so schnell an chen Rhythmus erscheinenden neuen Popularität gewonnen wie HessenAc- Releases von Windows eingehenden Pünktlich zum Ende des Supports für cess. Bis zu seiner Einführung war mo- Prüfungen. Neue Features werden Windows 7 ist es der HZD gelungen, alle biles Arbeiten zwar prinzipiell möglich, Kundenwünsche für die Umstellung auf getestet, vorläufig bewertet und ggf. zur aber insbesondere auf Dienstreisen – den HessenPC 3.0 (und damit die aktuelle allgemeinen Nutzung vorgeschlagen. wegen häufiger Verbindungsabbrüche – Windows-Version) abzuschließen. Darüber hinaus wird die Übermittlung oft schwierig. HessenAccess trägt durch von Telemetriedaten unterbunden. den automatischen (Wieder-)Aufbau von Verbindungen und den Verzicht auf den ■ HessenSW 2025 Token maßgeblich zur Erleichterung von Die über viele Jahre übliche Nutzung mobilem Arbeiten bei. von Software (lokal installierte Program- ■ HessenSmartphone me, lokal gespeicherte Daten) droht zum Auslaufmodell zu werden: Immer Durch die mit dem HessenSmartphone mehr Softwarehersteller versuchen, die eingeführte Containerlösung werden die Kunden zur Nutzung von Cloudfunkti- Geräte in logischer Hinsicht aufgeteilt: onalitäten zu zwingen. Eine im Rahmen des HessenPC gestartete Initiative ist inzwischen in einem größeren Projekt aufgegangen, das den Nutzen und die Risiken dieses Paradigmenwechsels bewertet. Ergänzende Ergänzende Dezentrale Software- Leistungen Leistungen Software- paketierung DMS PKI verteilserver (B + C) Der Autor: Ein Rückblick auf mehr als ein Jahrzehnt Entwick- lungsgeschichte ist wegen der Fülle an Material fast schon zwangsläufig subjektiv gefärbt. Der Internetzugang HessenAccess Autor Horst Kiehl ist bereits seit der Entstehung des HessenPC als dessen Produktmanager tätig. horst.kiehl@hzd.hessen.de
10 EINER FÜR ALLE // H E S S E N P C Zentrale Betreiberplattform // Hier schlägt das (technische) Standardisiertes Incident- und ZBP-Portal Reporting Gruppen- richtlinien Herz des HessenPC Changemanage- ment Microsoft BitLocker Administration and Support Monitoring (MBAM) Inventarisierung Updates Technisches Ressourcen- und Die HZD setzt für die Zentrale Betreiber- innerhalb eines vorge- Sicherheitspatches Zentrale Entwicklungszen- plattform (ZBP) den Microsoft System gebenen Zeitrahmens Emergency Fixes Betreiberplattform trum (TREZ) Center Configuration Manager (SCCM) auf dem HessenPC- ein, um zum einen erstmalige Installatio- Standard-Client Automatisier- ZBP nen auf den Endgeräten vorzunehmen getestet und anschlie- tes OS Softwareverteilung Standardsoftware und zum anderen spätere Aktualisierun- ßend auf ausgewähl- oder ressortspezi- über zentrale und de- gen auszubringen. Das Tool ermöglicht ten Testsystemen der zentrale Infrastruktur fische Paketierung – ungeachtet der großen Anzahl ver- ZBP-Kunden installiert (SCCM) Qualitätssicherung schiedener Endgerätetypen (Hardware) werden. Nach erfolgten Releasemanage- Hardwaremodelle und Clientkonfigurationen (Software) Kundentests werden die Up- ment HessenPC Einbindung Treiber Standardclient – sowohl die zentral gesteuerte Vertei- dates auf alle HessenPC-Clients Rollouts lung von Programmen und Einstellungen verteilt. Für Updates, die eine hohe als auch die dezentral von Vor-Ort-Be- sicherheitskritische Einstufung erhal- treuern vorgenommene Installation von ten, wurde der „Emergency Fix“-Prozess Programmen. Die Verschlüsselung der eingeführt. Von der Veröffentlichung Kunden installiert werden oder über das lokalen Festplatten und die Erstellung der Patches durch Microsoft über die ZBP Portal (Selfservice-Portal) bereitge- detaillierter Reports erfolgt ebenfalls aus Qualitätssicherung durch die ZBP und stellt werden. Mit Hilfe des Portals hat diesem Tool heraus. Kundentests bis zum Start der Verteilung der Kunde die Möglichkeit, eine Installa- vergehen dabei weniger als vier Werk- Die von der HZD implementierte SCCM- tion (oder auch eine Deinstallation) der tage. Infrastruktur besteht auf oberster Ebene Anwendung selbstständig auf ausge- aus einer „Central Administration Site“ Individuelle Konfiguration wählten Clients durchzuführen. (CAS) und drei nachgeordneten „Pri- So unterschiedlich die Bereiche der hes- Das ZBP-Team der HZD veranstaltet mary Site-Servern“. Die tatsächliche sischen Landesverwaltung sind, so unter- monatlich für ihre Kunden ein Kunden- Installation auf den Endgeräten erfolgt schiedlich sind auch die Anforderungen betriebsmeeting, in dem alle Neuerun- mit Hilfe von „Distribution Points“ (DPs), an Software und Fachanwendungen. Die gen des HessenPC, aktuelle Themen im auf denen die zu installierende Software ZBP bietet ihren Kunden die Möglichkeit, Betrieb der HessenPC und Anliegen vorgehalten wird, um die Last auf den Fachanwendungen zentral paketieren der Kunden besprochen werden können. Netzwerken möglichst gering zu halten. zu lassen. Hierfür teilt der Kunde der Das Feedback in diesen Meetings ist Sicherheitslücken schnell schließen HZD die erforderliche Konfiguration der durchaus positiv und zeigt, dass der Anwendung mit. Mit Hilfe eines Win- HessenPC von allen als großer Erfolg Sicherheit ist beim HessenPC ein dows Installer-Pakets (MSI) lassen sich gesehen wird. wichtiges Thema. Das Betriebssystem Konfigurationsvorgaben exakt umsetzen, Windows 10 erfordert regelmäßige sei es das Ein- bzw. Ausblenden von Sicherheitspatches und Updates, die von Programmmenüs, das Einbinden von der ZBP zeitnah bereitgestellt werden Der Autor: Seriennummern, die Integration von IP- müssen. An jedem 2. Dienstag eines Mo- Dietmar Schweizer Adressen oder die Dateiverknüpfungen nats veröffentlicht Microsoft die neusten Verfahrensleiter Zentrale Betreiber- in Windows. Die Anwendung kann nun Patches für Windows 10, die von der ZBP plattform entweder auf alle HessenPC-Clients des in einem Qualitätssicherungsprozess dietmar.schweizer@hzd.hessen.de
H E S S E N P C // EINER FÜR ALLE 11 „Bundesweit einmalig“ // Fünf Fragen an Manfred Pospich, Abteilungsleiter „Produkte“ INFORM: Herr Pospich, als Abteilungs- INFORM: Dies ging ja so weit, dass u.a. Manfred Pospich: Wir haben sehr viele leiter „Produkte“ in der HZD sind Sie seit der Hessische Rechnungshof den Hes- Anfragen, z.B. aus Berlin, dem Saarland 2007 für den HessenPC verantwortlich. senPC auf eigenen Wunsch eingeführt oder Mecklenburg-Vorpommern. Der In seinen ersten Jahren war er ein reines hat. Wie kam es dazu? Erfahrungsaustausch mit den anderen Abrechnungsmodell. 2012 folgte der Bundesländern zeigt sehr deutlich, dass Manfred Pospich: Der Rechnungshof Entschluss, den HessenPC – so, wie wir unser HessenPC bundesweit einmalig hatte den HessenPC u.a. auf Zentralisie- ihn heute kennen – in der hessischen Lan- ist. Dass wir aber auch andere Länder rung, Standardisierung und Wirtschaft- desverwaltung einzuführen. Wie waren über unsere Zentrale Betreiberplattform lichkeit hin geprüft. Da war es natürlich die Reaktionen im Land darauf? versorgen, ist zwar technisch möglich, auch der eigene Anspruch, Vorbild zu allerdings eher unrealistisch, da die res- Manfred Pospich: Die Herausforderung sein. Also entschied sich die Dienststelle sortspezifischen Verfahren und Anforde- war: Zu dem Zeitpunkt hatten die Res- dafür, den HessenPC in der angeglieder- rungen dort ganz andere sind. Es kann sorts für sich schon optimierte Lösungen ten Überörtlichen Prüfung kommunaler aber gut sein, dass andere Bundesländer zur Softwareverteilung. Unsere Aufgabe Körperschaften (ÜPKK) einzuführen, um die Idee des HessenPC durch unsere war die Zentralisierung schon bestehen- zu sehen, wie sinnvoll das ist. Mit Erfolg, Beratung und den Erfahrungsaustausch der Systeme. Das hat natürlich erhebli- denn im Anschluss stattete die HZD den für sich adaptieren. che Widerstände mit sich gebracht. Die gesamten Rechnungshof mit dem Hes- Finanzierung war zwar über zwischenbe- senPC aus. Auch der Landtag ist freiwillig hördliche Leistungsverrechnung gesi- beigetreten – samt den Wahlkreisbüros chert. Aber die Migration auf die Zentrale der Abgeordneten. Betreiberplattform mussten die Kunden INFORM: Mit Ende des Rollouts sind selbst finanzieren. Viele werden es da- 71.000 HessenPC im Einsatz. Ist die mals so empfunden haben, als würden Arbeit damit getan? sie den Weg in das Unglück auch noch selbst bezahlen müssen. Da gab es viel Manfred Pospich: Natürlich nicht. Zwar ist Überzeugungsarbeit zu leisten. In dieser die Migration jetzt abgeschlossen. Aber aufreibenden und anstrengenden Phase die 71.000 HessenPC „brummen“ nicht haben wir auch einige Leute im Projekt von selbst vor sich hin. Sie müssen im verloren. Das waren harte Zeiten. Betrieb auch weiterhin über die Zentrale Betreiberplattform versorgt werden. INFORM: Wie hat sich die Gemütslage Außerdem wird der HessenPC als Stan- daraufhin verändert? dard auch noch weiter fortgeschrieben. Manfred Pospich: Als die Kunden die Beispielsweise arbeiten wir momentan an Erleichterungen durch standardisierte Lösungen für einen virtuellen HessenPC. Prozesse, die gesicherte Finanzierung auf- Auch mit Themen wie Office 365 und grund des Verrechnungsmodells sowie die Cloudifizierung beschäftigen wir uns durch den Service spüren konnten, war derzeit intensiv. ein deutlicher Stimmungswandel auszu- INFORM: Funktioniert der HessenPC machen. auch als Exportschlager?
12 EINER FÜR ALLE // H E S S E N P C Quo vadis? Die Gesamt projektleitung des Hessen- PC habe ich // Die Zukunft des HessenPC Ende 2018 übernommen, gerade als es in die richtig heiße Migrationsphase ging. 2019 war das Jahr der extre- men Staffelplanverdichtung durch die Migration der „Großen Drei“: Steuer, Polizei und Justiz. Das waren fast 50.000 Clients in einem Jahr. Die Hessische Justiz haben wir zuletzt und in einem extrem kurzen Zeitraum migriert. Neun Geschäftsbereiche, über 113 verschiedene Lokatio Zum HessenPC Projektabschlussmeeting kam auch Patrick Burghardt (li.), Staatssekretär für Digitale Strategie und Ent- nen, bis zu 12 Lokationen wicklung und CIO, um Direktor Joachim Kaiser (re.) und Technischem Direktor Thomas Kaspar (Mi.), aber vor allem auch den Projektbeteiligten zu gratulieren. waren parallel im Rollout in einer Kalenderwoche. Den Wie wird er aussehen, der HessenPC mögliche Einsatz künstlicher Intelligenz der Zukunft? Niemand kennt die ge- für den HessenPC zwar zunehmend eine flächendeckenden Rollout naue Antwort. Momentan sind die im Rolle. Dennoch ist in absehbarer Zukunft haben wir zum Support HessenPC enthaltenen Teilprodukte noch nicht mit einem Paradigmenwechsel weitestgehend auf dem aktuellen Stand. zu rechnen. Betrachtet man den Hessen- ende von Windows 7 am Auch die Standardisierung hat das PC selbst, so kristallisieren sich vor allem 14. Januar geschafft. Das wirtschaftlich sinnvolle Maß erreicht. Mit zwei übergeordnete Themen für seine Hilfe des Anforderungsmanagements Weiterentwicklung heraus: Mobilität und war eine Punktlandung, und des Programmmanagement-Boards Sicherheit. auf die alle Beteiligten sehr des HessenPC kann die Kompatibilität Die Herausforderung der Mobilität der Leistungen der HZD auch über den stolz sein können. HessenPC hinaus gewährleistet werden. Die Forderung, mobile Arbeitsmög- Genauso wie für andere IT-Produkte lichkeiten auszuweiten, ist nach wie vor spielen Themen wie der Umgang mit der aktuell und wird es auch bleiben: Der Datenhaltung in der Cloud, das Sicher- HessenPC wird zunehmend in Form von Jürgen Weiß, stellen der digitalen Souveränität der Notebooks genutzt, teilweise setzen ihn Gesamtprojektleiter HessenPC öffentlichen Verwaltung oder auch der unsere Kunden bereits als Tablet ein.
H E S S E N P C // EINER FÜR ALLE 13 Die Ausstattung mit Smartphones – einst schon fähig ist, einen beliebigen PC als die zentralen Anforderungen. Hier laufen klares Kennzeichen der Leitungsebene „Sprungbrett“ zu einem WTS-System zu bereits Projekte zur Bereitstellung eines – dehnt sich immer mehr auf die Ebene nutzen. Künftig könnte er sogar mit einem Tools zum Schnittstellen-Management der Sachbearbeiter aus. Größere und vollständigen Betriebssystem und den und für eine rund um die Uhr erreichbare leistungsfähigere Geräte sollen nicht nur erforderlichen lokalen Daten ausgestattet Stelle, die – im Fall eines Geräteverlus- den Zugriff auf Mail- und Kalenderdaten sein – ganz im Sinne von „Windows to go“. tes oder der Kompromittierung von ermöglichen, sondern auch den Zugriff Zugangsdaten – sofort eingreifen kann, Die Herausforderung der Sicherheit auf Dokumente gestatten. um einen Schaden zu verhindern oder Die zunehmende Mobilität bringt auch zumindest einzudämmen. Auch der Auch der Markt zeigt, dass die Grenze neue Herausforderungen mit sich: Daten, heutige „Virenschutz“ wird künftig einem zwischen Smartphone und Tablet immer die früher nur in der relativen Abgeschie- breiteren Spektrum von Bedrohungen weiter verschwindet: Phablets mit einer denheit einer Dienststelle bearbeitet begegnen. Bildschirmgröße von mehr als 7 Zoll sind wurden, begleiten die Bediensteten jetzt verfügbar und auch faltbare Displays auch im öffentlichen Raum und im priva- haben das Entwicklungsstadium verlas- ten Bereich. sen. Der Arbeitsplatz in der Innentasche Der Autor: des Jacketts ist keine Zukunftsmusik Zugangsschutz, Verschlüsselung und die Horst Kiehl mehr. Eine weitere Perspektive steckt im Möglichkeit, Daten auf abhanden ge- Produktmanager HessenPC Konzept des Bootsticks, der momentan kommenen Geräten zu löschen, sind hier horst.kiehl@hzd.hessen.de Im März endet das Projekt HessenPC und wird komplett in den Linienbetrieb überführt. Es gilt weiter: Heute schon an morgen denken und die Weiterentwicklung des HessenPC vorantreiben.
14 EINER FÜR ALLE // H E S S E N P C INFORM erscheint viermal jährlich (47. Jahrgang) Herausgeber Hessische Zentrale für Datenverarbeitung Mainzer Straße 29, 65185 Wiesbaden Telefon: 0611 340- 0 pressestelle@hzd.hessen.de, www.hzd.hessen.de Chefredaktion Manuel Milani Redaktion Birgit Lehr, Simone Schütz Beirat Markus Brückner, Hans-Georg Ehrhardt- Gerst, Dr. Bernhard Fussel, Dr. Alberto Kohl, Susanne Mehl, Manfred Pospich, Eckart Ruß Grafisches Konzept Agentur 42 oHG | Konzept & Design, www.agentur42.de Druck Flyeralarm CO2 Ausgleich Fotos © AdobeStock: Titel, S. 4, 7, 8–9, 11, 13; Alle weiteren © HZD Grafiken © Agentur 42 oHG: Titel, S. 8–10 Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der HZD. Sie möchten zum Thema IT im Land auf dem Laufenden bleiben? Dann besuchen Sie uns online oder abonnieren unseren Newsletter INFORM|DIREKT unter www.hzd.hessen.de Wenn Sie die INFORM regelmäßig erhal- ten möchten, schreiben Sie uns: infomaterial@hzd.hessen.de oder rufen Sie uns an: Telefon 0611 340-3118
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