Hoga aktiv - #perspektivejetzt Gastgewerbe: sicher & verantwortungsvoll - DEHOGA Berlin
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hoga aktiv 3 | 2021 Das Magazin für Berliner Gastgeber #perspektivejetzt Gastgewerbe: sicher & verantwortungsvoll
INHALT © Florian Kottlewski - the noname © Guestline GmbH © Messe Berlin 5 10 32 AKTUELL DEHOGA BERLIN-PARTNER Editorial: HGK: Mit professioneller Website Die Not im Gastgewerbe ist riesig 4 fit für den Wettbewerb 23 Umfrage: orderbird: Langfristige Folgen der Corona-Pandemie Kostenlose Unterstützung für Gastronomen 24 für die Berliner Gastgeber-Branche 5 KraftCom: Hospitality neu gedacht 25 Gemeinsame Verbändeinitiative ASQ: Ihr Partner im Arbeits- im Tourismus 8 und Gesundheitsschutz 26 WIR IN BERLIN NEWS 27 Interview mit Martin Ecknig „Messen vor Ort mit virtuellen Ergänzungen" 10 Wirte weiter in der Warteschleife 12 MITGLIEDER Das „Saubere-Küchen-Gesetz" verabschiedet Deutsche Hotelklassifizierung, DEHOGA Berlin fordert Nachbesserungen 14 Jubiläen im April, Neue Mitglieder 30 Fairmas: Abschied nach 15 Jahren Ehrenamt Lockdown für die Hotellerie 3 Sterne für das Hotel Pauline 31 geht in die Verlängerung16 Flexibilität und Kreativität: theNOname Berlin-Tourismus 2020: ist Teil der Genusswelt auf Bestellung 32 Zwischen Lockdown und Sommerhoch 17 Björn Swanson TOP-Ausbildungsbetrieb: hat sich selbstständig gemacht 33 Sheraton Berlin Grand Hotel Esplanade 18 Gastro Piraten: 24/7 für die Gastgeber und ein Weltrekord 20 RECHT & RAT Fairer Handel in Berlin 22 Nervige Cookiebanner 34 Impressum Herausgeber: Hotel- und Gaststättenverband Berlin e. V. (DEHOGA Berlin), Christian Andresen (Präsident), Lutz Freise (Schatzmeister), Thomas Lengfelder (Hauptgeschäftsführer), Keithstraße 6, 10787 Berlin, Telefon +49 30. 318048-0, Telefax +49 30. 318048-28, info@dehoga-berlin.de, www.dehoga-berlin.de; Redaktion: Peggy Mayer, +49 30. 318048-16, projekte@dehoga-berlin.de · Verantwortlich für den Inhalt: HOGA Berlin Service GmbH, Thomas Lengfelder (Geschäftsführer) Verlag und Gesamtherstellung: RAZ Verlag und Medien GmbH, Am Borsigturm 15, 13507 Berlin, www.raz-verlag.de; info@raz-verlag.de, Tel: +49 30. 4377850, Geschäftsführer: Tomislav Bucec, Layout: Astrid Güldemann, Titelbild: © DEHOGA Berlin Erscheinungsweise: 11 Onlineausgaben und 6 Printausgaben. Der Bezugspreis ist im Verbandsbeitrag enthalten. Namentlich gekennzeichnete Artikel sind Ausdruck grundsätzlicher Meinungsfreiheit; sie geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion bzw. des Herausgebers oder des Verlages wieder. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist der Sitz des Verlages. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2021 hoga AKTIV 3 | 2021 3
AKTUELL Die Not im Gastgewerbe ist riesig © DEHOGA Berlin Liebe Mitglieder des DEHOGA Berlin, liebe Leserinnen und Leser, Ende März wird das Hotel- und Gaststätten gewerbe inklusive des ersten Lockdowns sieben Keine Frage, die Gesundheit unserer Mitarbeiter, Monate geschlossen sein. In den Corona-Monaten Gäste und Unternehmer hat höchste Priorität. Wir von März bis Dezember sank der Umsatz der Res- sind die Branche der Gastfreundschaft. Die Betriebe taurants und Hotels um 43,5 Prozent im Vergleich haben viel investiert in Hygiene- und Schutzkonzepte. zum Vorjahreszeitraum. Jede Öffnungsperspek Und sie funktionieren. Aufgabe der Politik ist es jetzt, tive für die seit dem 2. November 2020 erneut alles dafür zu tun, dass unsere Betriebe keinen Tag geschlossenen Betriebe fehlt weiterhin. Die Ver- länger als gesundheitspolitisch geboten geschlossen zweiflung wächst. Seit der letzten Konferenz der bleiben. Und so verlangen wir deutlich mehr Tem- Ministerpräsidenten am 3. März machen sich zu- po beim Impfen sowie die flächendeckende Zurver- nehmend aber auch Wut und immer stärker wer- fügungstellung kostenfreier Schnelltests. Die Tests dende existenzielle Sorgen breit. Zwei Drittel aller müssen dann ausgewertet werden: Wer wurde wann Betriebe bangen um ihre Existenz. Jedes vierte Un- und wo infiziert? Nur mit diesen Antworten kann das ternehmen zieht konkret die Geschäftsaufgabe in Virus aktiv bekämpft werden. Es geht nicht nur Erwägung. Die zugesagten Hilfen kommen immer um unsere Branche mit knapp 20.000 Unterneh- noch verzögert an. Eine Vielzahl der Betriebe war- men und rund 100.000 sozialversicherungspflich- tet immer noch auf die vollständige Auszahlung der tigen Beschäftigten, es geht selbstverständlich Novemberhilfen, bei den Dezemberhilfen sieht es auch um unsere wichtigen Partner der Zuliefer- nicht besser aus. industrie – Brauereien, Getränkehersteller, Food lieferanten, Fachgroßhandel und Wäschereien – Auch wenn es schwierig ist, angesichts des Pandemie- es geht ebenfalls auch um den Erhalt der touris Geschehens konkrete Termine anzukündigen, so ti s chen und gastronomischen Kultur. Unsere braucht es doch Kriterien, unter welchen Rahmen Betriebe haben eine hohe Relevanz für das gesell- bedingungen die Branche wieder öffnen kann. Die schaftliche Miteinander und die Lebensqualität in un- aktuelle Infektionsschutzverordnung für Berlin sieht serer Stadt. Unsere Gäste vermissen uns. Und wir weiterhin keine Öffnungen bis zum 28. März vor, vermissen unsere Gäste. auch nicht für die Außengastronomie! Wir fordern ausdrücklich, dass der Berliner Senat mit seinen Ver- Wir möchten an dieser Stelle ausdrücklich auf die waltungen endlich an einem Konzept für die Wieder- finanzielle Situation der Beschäftigten im Gast eröffnung unserer Betriebe arbeitet. „Lockdown und gewerbe hinweisen! Wir fordern die Politik auf, sich abwarten“ ist keine Strategie! dafür einzusetzen, dass den Beschäftigten ihre finan- ziellen Sorgen durch die Einführung eines höheren Schon im Dezember hat der DEHOGA Berlin ge- Pandemie-Kurzarbeitergeldes wenigstens in gerin- meinsam mit visitBerlin Convention Partner e. V., gem Umfang genommen werden. Ein höheres Kurz- INTOURA (Interessenverband der touristischen At- arbeitergeld würde während dieser schweren Krise traktionen Berlins e. V.) und Berlin Music Com- ein wirklich positives Signal senden! mission eG ein Stufenplan entwickelt und mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Thomas Lengfelder Betriebe besprochen. Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Berlin 4 hoga AKTIV 3 | 2021
AKTUELL »Welche langfristigen Folgen wird die Corona-Pandemie für die Berliner Gastgeber-Branche haben?« Eine Frage – Sieben Antworten von Gastgebern und Kennern der Branche Till F. Esser, General Manager Unsere Meeting- und NH Collection Berlin Friedrichstrasse Eventservices in je- und Director of Institutional Relations dem Haus wurden um Northern Europe; Vizepräsident des weitere zukunftsorien DEHOGA Berlin und Vorsitzender tierte, technische As- der Fachgruppe Hotellerie pekte ausgebaut, so- dass sowohl eine Die Gastgeber-Branche sowie alle da- Teilnahme vor Ort als mit verbundenen Unternehmen wer- auch virtuell möglich © nh-hotels_Esser den noch länger mit den Folgen der ist, ohne an Qualität Corona-Pandemie konfrontiert sein. zu verlieren. Als NH Hotel Group sehen wir der Weiterhin achten wir Zukunft optimistischer entgegen, stark auf unsere Be- da wir auf eine äußerst stabile Aus- legschaft. Mitarbei- gangslage zurückblicken können. verändern sich in ihrer Struktur, hier terbindung ist gerade in diesen Zei- Das Verhältnis von B2B und B2C wird schlägt das stete Voranschreiten der ten essentiell, damit wir die guten sich verschieben. Aller Voraussicht Digitalisierung besonders durch. Nach Fachkräfte in unserer Branche halten nach wird der Fokus der Hotellerie in den letzten Monaten sind hybride können. Attraktive Arbeitsplätze mit den kommenden Monaten vermehrt Optionen an der Tagesordnung und Mehrwert und Weiterbildung sind auf Urlaubsreisenden liegen, Städte nicht mehr wegzudenken, wir ste- hierbei relevante Themen. Die Krise reisen steigen wieder in der Gunst hen erst am Anfang einer umfassen- hat uns alle enger zusammenge- der Menschen und besonders Ber- den Entwicklung. Als digitaler Vorrei- schweißt, ich bin zuversichtlich, dass lin und andere Metropolen mit Kunst, ter ist die NH Hotel Group sehr gut wir die kommenden Herausforderun- Kultur und renommierter Gastrono- darauf vorbereitet. So haben wir be- gen gemeinsam meistern werden. mie bleiben dabei ein beliebtes Ziel. reits im letzten Jahr intensiv an neu- Tagungen, Meetings und Workshops en Lösungen und Ideen gearbeitet. www.nh-hotels.com gewerbe, Tourismus, Veranstaltungs- positiv zu gestalten, stellt gerade jetzt Christiane Schöner, und Eventmanagement! die entsprechenden Weichen zuguns- Schulleiterin HOFA Berlin Gerade angesichts der derzeitig drama- ten der Weiterbildung zum*r „Staatlich tischen Lage wird es in naher Zukunft geprüfte*n Betriebswirt*in“: Die Corona-Pandemie trifft unsere einen noch größeren Bedarf an Fach- Das nächste Studienjahr startet am Branche besonders hart und zugleich und Führungskräften geben als es vor 10. August mit Bewerbungseingang bis bieten sich Chancen. Eine solche der Krise der Fall war. zum 15. April 2021. Es werden keine Chance ist der Einstieg in eine Weiter Das Studium an der Berliner HOFA hat Studien- oder Prüfgebühren erhoben! bildung zum*r staatlich geprüften schon viele Karrieren gestartet oder Weitere Informationen zum Studium an Betriebswirt*in. Die Berliner Hotelfach- weiter vorangebracht – auch in der Pan- der Staatlichen Wirtschaftsfachschule – schule bietet hierzu ein 2-jähriges Voll- demie! HOFA Berlin – zum Bewerbungsverfah- zeit-Studium an, alternativ auch ein Wer einen Beitrag leisten will, um die ren als auch zu den jüngsten Erfolgs 3- oder 4-jähriges, berufsbegleitendes Zukunft der Branchen im Hotel- und storys unter: Teilzeitstudium und das in drei Fach- Gaststättengewerbe, Tourismus, Ver- richtungen: Hotel- und Gaststätten anstaltungs- und Eventmanagement www.hotelfachschule-berlin.de hoga AKTIV 3 | 2021 5
AKTUELL © Fairmas GmbH Jakob Schreyer, zu welchen Preisen sie zum Normal- CSO und Mitgründer von orderbird: betrieb zurückkehren. Auf der an- deren Seite könnten sich aber auch Die Pandemie, aber auch andere ein- die Angebotsstrukturen insgesamt schneidende Veränderungen, wie bei- Niels Schroeder, verändern. Einige Anbieter werden spielsweise die Fiskalisierung, zwingen Geschäftsführer Fairmas GmbH: bedauerlicherweise den Markt ver- die Gastronomie dazu, sich nachhaltig zu lassen und viele geplante Hotelbau- verändern. Wichtig ist es für alle Gastro- Aus meiner Sicht ist eine seriöse Projekte kommen nicht oder ver- nomen, die Veränderung bedacht zu len- Vorhersage in Sachen langfristiger spätet an den Start. Dies dürfte den ken und gleichzeitig die Chance zu nut- Folgen für die Branche nicht mög- Angebotsdruck auf dem Markt in zen, dabei professioneller zu werden. lich, auch wenn sich so mancher der Hauptstadt vorübergehend ein Experte daran versucht. Die Pan- wenig reduzieren. demie mit ihren Folgen ist einzigar- Kurzfristig bin ich eher verhalten-op- tig und hat zu viele unbekannte Grö- timistisch. Langfristig halte ich die ßen. Persönlich glaube ich, dass es Folgen der Pandemie für nicht so in Berlin kurzfristig durchaus noch zu gravierend. Die Menschen wollen Verwerfungen vor allem in den Be- reisen und persönliche, soziale Kon- reichen Geschäftsreisen und dem takte sind selbst im Geschäftsbe- internationalen Tourismus kommen reich unersetzlich. Berlin wird auch kann. Die Gastgeber der Hauptstadt in den nächsten Jahren eine hochat- © orderbird leben stark vom Kultur-, Event- und traktive Destination mit einer span- Feiertourismus, der in diesem Jahr nenden und innovativen Hotel- und und ggf. auch noch 2022 unter den Gastronomiebranche sein. Somit Digitalisierung ist hier das richtige Werk- Folgen der weltweiten Pandemie gehe ich davon aus, – jetzt lehne ich zeug, denn sie hilft nicht nur bei der Op- leiden wird. Eine unbekannte Größe mich doch aus dem Fenster – dass timierung der Prozesse und dabei die ei- sind dabei auch die Flugverbindun- wir ab 2023/24 wieder mit guten gene Marke zu stärken, Vertrauen zu gen. Es ist schwer, heute verlässlich Zahlen agieren. den Gästen aufzubauen und zu jederzeit vorherzusagen, wie die Airlines die Kontakt zu halten, sondern auch flexibel Krise verkraften, wie bzw. wann und www.fairmas.com zu bleiben – vor allem wenn es heißt, sein Geschäftsmodell auch in Lock- down-Zeiten entsprechend anzupassen, Volker Ebert, MARTENS & PRAHL mit beispielsweise einem Bestellsystem Versicherungskontor GmbH Lübeck zur Abholung oder Lieferung. Vor allem die Berliner Gastronomen ha- Als Versicherungsexperte, der sich als © Martens & Prahl ben hier einen klaren Standortvorteil, Partner der Hotellerie versteht, ma- wenn es um das Pick-up Geschäft geht, chen wir uns natürlich viele Gedanken, im Vergleich zu Gastronomen in Randge- wie insbesondere die Stadthotellerie bieten und Umland. Nach der Pandemie den zweiten Lockdown und die zahl- wird nahezu jeder Berliner Gastronom reichen Reisebeschränkungen über- Außerhausverkäufe anbieten und viele stehen wird. Insbesondere Destina- sogar über ein eigenes digitales Bestell- tionen, die stark vom internationalen system verfügen. Geschäfts- und Privatreiseverkehr und tigen Vertriebskonzepten und einem Man kann sagen, dass durch die Pande- von zahlreichen Großveranstaltungen guten Stammgastprogramm werden mie die Branche leider etwas Vielfalt ver- und Kongressen gelebt haben, wer- sich leichter tun. lieren wird vor allem bei jenen, die den Di- den wahrscheinlich bis 2023 oder so- Dennoch werden gerade die Berliner gitalisierungszug verpasst haben, aber für gar 2024 unter den negativen Nach- Hotels ein hervorragendes Kosten- jene welche die Krise überstehen, ist es wirkungen der Pandemie zu leiden management brauchen, um bei deut- auch eine große Chance, sich dadurch haben. Auch Betriebsaufgaben und lich geringeren Umsätzen überleben nachhaltiger und professioneller zu posi- Insolvenzen sind leider nicht ausge- zu können. Damit sind wir mit unse- tionieren. Außerdem gibt es immer mehr schlossen. rer Expertise an der Seite unserer Ho- Stimmen, die der Meinung sind, dass Es ist sehr wichtig, dass durch kluge telpartner, um die bestmöglichen Ver- „nach“ der Pandemie eine Wachstums Test- und Impfstrategien das Reisen sicherungslösungen maßgeschneidert phase für die Gastronomie auch über Ber- bald wieder zum normalen Alltag ge- und zu optimalen Konditionen anbie- lins Grenzen hinaus bevorsteht. hört. Hotels mit breiter Ausrichtung ten zu können. durch Angebote mit Kitchenette, guter www.orderbird.com Lage für private Reisende, schlagkräf- www.martens-prahl-luebeck.de 6 hoga AKTIV 3 | 2021
AKTUELL Hoteliers werden Konsequenzen ziehen und eine neue Herangehensweise an die Technologie nehmen. Céline Weckerle Céline Weckerle, Präsenzveranstaltungen werden ver- Director of Business Development – mutlich kleiner, aber dafür mit einer DACH, Guestline GmbH digitalen Komponente, um mehr Teil- © Guestline GmbH nehmer zu erreichen. Wir erwarten die größten Verände- Während die meisten kontaktlosen rungen im MICE-Bereich. In den letz- Lösungen, wie der digitale Melde- ten Monaten haben wir gelernt, dass schein, Online Check-in/-out, be- Verkaufsgespräche per Videoanruf reits vor COVID-19 verfügbar waren, geführt werden können und virtuel- sind sie jetzt ein „must-have“ und Eine fragmentierte Systemlandschaft le Konferenzen es uns ermöglichen, nicht mehr ein „nice-to-have“. Da sie hat viele Berührungspunkte und er- neue Produkte kennenzulernen. Mit nicht nur das Gästeerlebnis verbes- schwert den Datenaustausch. virtuellen Diskussionen können wir sern, sondern auch den Hotelbetrieb Hoteliers werden Konsequenzen uns über Markttrends auf dem ak- gleichzeitig automatisieren, werden ziehen und eine neue Herangehens- tuellen Stand halten. Obwohl diese sie wahrscheinlich bleiben. weise an die Technologie nehmen. Segmente möglicherweise direkt Wir erleben eine Verschiebung des Diese soll Schnittstellen besser inte- nach Aufhebung der Reisebeschrän- Buchungsmusters, bei der nicht er- grieren, monolithisch aufgebaut so- kungen und Lockerung der Kontakt- stattungsfähige Raten zumindest wie von verschiedenen Standorten beschränkungen wieder aufgenom- erstmal verschwinden werden, bis und Geräten zugänglich sein. men werden können, werden sich sich die Situation wieder normalisiert die Formate ändern. und das Kundenvertrauen stabilisiert. www.guestline.com Moritz Heininger, Co-Founder tive Seite der Pandemie ist, dass die und Managing Director DiscoEat Digitalisierung einen Push bekommen hat und Gastronomen deutlich digitaler Wir freuen uns darauf, dass Restau- geworden sind. Bestellungen und Re- rants hoffentlich bald wieder verant- servierungen werden in Zukunft primär wortungsvoll öffnen können. Die Pan- digital erfolgen und nicht mehr über demie hat alle hart getroffen und wir Telefon. Auch im Restaurant werden befürchten, dass nur die stärksten Re- sich digitale Menüs und Bestellungen staurants am Ende überleben werden. und Bezahlung über die Gästehandys DiscoEat versucht zur Zeit alles, um durchsetzen, da dies einfach prakti- unsere Berliner Partner mit einer güns- scher, schneller und hygienischer ist. tigen Abhol- und Lieferlösung zu un- Die Krise hat viele Gastronomen auch terstützen, damit möglichst viele Res- dazu gebracht, sich deutlich mehr mit taurants im Sommer noch existieren. Preisen zu beschäftigen. Was kosten Wir denken, dass das Abhol- und Lie- mich meine Gerichte? Sollte ich nicht fergeschäft zumindest in der näheren an unterschiedlichen Tagen und zu un- © Moritz Zukunft eine wichtige Säule für Gast- terschiedlichen Uhrzeiten meine Prei- ronomen bleiben wird. Hier haben sich se differenzieren, um Nebenzeiten zu aber viele Gastronomen von ausländi- reduzieren? Das wird sich am Markt schen Liefermonopolen abhängig ge- bieten, um Abhängigkeiten zu reduzie- durchsetzen. macht, und wir versuchen hier als Ber- ren und damit mehr von jedem Euro liner Unternehmen eine Alternative zu bei den Restaurants bleibt. Die posi- www.discoeat.de hoga AKTIV 3 | 2021 7
AKTUELL Gemeinsame Verbändeinitiative Mit einer gemeinsamen Social-Media- e k t i v e j e tzt Kampagne appellieren der Deutsche #persp Tourismusverband (DTV), der Deutsche sicher & Reiseverband (DRV), der Deutsche Hotel- r t u n g s voll und Gaststättenverband (DEHOGA), der verantwo Hotelverband Deutschland (IHA), der Bundes verband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), die Allianz selbstständiger Reiseun- ternehmen (asr), der Verband Internet Reise vertrieb (VIR) und der RDA Internationaler Bustouristik Verband an die Politik, dem Tourismus endlich eine Perspektive und einen Öffnungsfahrplan zu geben. 8 hoga AKTIV 3 | 2021
AKTUELL im Tourismus M it dem Slogan „Tourismus: sicher und verantwor- tungsvoll“ und dem Hashtag #perspektivejetzt wollen die Verbände zeigen: Sicherheit und Verantwortung sind oberste Gebote für die Branche in der Pandemie, aber der Tourismus braucht eine Öffnungs strategie. Unter #perspektivejetzt sind Akteure aus dem Tourismus und der Reisebranche, aus Hotellerie und Gastronomie aufgerufen, sich an der Kampagne zu beteili- gen und ihre Geschichte zu erzählen. „Der Endlos-Lockdown ist keine Lösung für das Gastgewer- be – nicht für die Unternehmer, nicht für die Beschäftigten“, erklärt DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. „Die Branche braucht jetzt einen konkreten Fahrplan, wann und unter welchen Voraussetzungen die Betriebe wieder öffnen kön- „Die Tourismusbranche ist an einem Punkt angelangt, an nen. Überlebenswichtig ist zudem, dass die zugesagten dem sie auf wichtige Entscheidungen der Politik ange- staatlichen Hilfen bei allen Unternehmen ankommen und wiesen ist, damit ihr Überleben gesichert wird“, ergänzt da, wo nötig, nachgebessert werden“, bringt Zöllick die VIR-Vorstand Michael Buller. „Bund und Länder sind gefor- Erwartungshaltung der Branche auf den Punkt. dert, endlich ihrer Verantwortung für diesen bedeutenden Wirtschaftszweig nachzukommen.“ „Das Prinzip, Hotels zu, Mobilität runter, Infektionen ein- gedämmt´ funktioniert nicht“, erläutert Otto Lindner, Vor- Jochen Szech, Präsident des touristischen Mittelstands sitzender des Hotelverbandes. „Damit gibt es auch keine verbandes asr, erwartet, dass die Politik ähnlich klare Per- Rechtfertigung für das den Hotels auferlegte gesellschaft spektiven aufzeigt wie für den Einzelhandel: „Bei Reisen liche Sonderopfer, damit andere Wirtschaftszweige ge- ist eine differenzierte Betrachtung nach Zielen und Reise öffnet bleiben können. Die einheimische Hotellerie benö- formen überfällig - viele Reiseziele weisen deutlich nied- tigt dringend verlässliche Perspektiven und auskömmliche rigere Inzidenzen auf als Deutschland und Pauschalreisen Hilfen.“ Die Verbandschefs fordern von der Politik zudem sind erwiesenermaßen jedenfalls nicht die Infektionstrei- zielgerichtete und effektive Maßnahmen zur Bekämpfung ber.” der Pandemie und verlangen hier insbesondere deutlich mehr Tempo beim Impfen und Testen. „Wir bauen darauf, dass die Politik endlich bereit ist, auch unseren Kunden und Unternehmen ein Stück ihrer Freihei- ten im Vertrauen auf verantwortungsvolles Handeln zurück- „Unsere Branche erwartet von der zugeben“, bestätigt BTW-Präsident Dr. Michael Frenzel. Politik eine Öffnungsperspektive. „Mit bewährten und innovativen (Hygiene-)Konzepten und Ideen sind Reisen und Ausgehen sicher möglich." Mit Impfen, Testen, digitaler „Die Politik schuldet der Bus- und Gruppentouristik nach Kontaktnachverfolgung und den einem Jahr Coronapandemie jetzt eine Öffnungsperspek- Schutz- und Hygienekonzepten tive. Mit einer konsequenten Test- und Impfstrategie und der Anwendung unseres Hygienekonzepts sind Bus- und ist sicherer Tourismus möglich.“ Gruppenreisen wieder sicher und verantwortungsvoll mög- lich. Zudem erwarten wir bundesweit einheitliche Regelun- DTV-Präsident Reinhard Meyer gen und keinen föderalen Flickenteppich“, erklärt RDA Prä- sident Benedikt Esser. „Die Reisebranche hat im letzten Jahr gezeigt, dass sicheres und verantwortungsvolles Reisen unter Einhal- #perspektivejetzt startet heute bei Facebook, Twitter, tung hoher Infektionsschutzstandards möglich ist. Unsere Instagram und Co. Einzelne Tourismusakteure und Betriebe, Unternehmen brauchen jetzt dringend Perspektive und Pla- Gastgeber, Inhaber ebenso wie Angestellte und alle, die nungssicherheit. Der Tourismus muss daher auf die politi- wieder Lust auf Reisen, Tourismus, Urlaub und Gastrono- sche Agenda”, so DRV-Präsident Norbert Fiebig. mie haben, können teilnehmen. hoga AKTIV 3 | 2021 9
WIR IN BERLIN „Ich sehe Messen vor Ort mit virtuellen Ergänzungen“ Interview mit Martin Ecknig, neuer CEO der Messe Berlin © Messe Berlin Herr Ecknig, Sie sind seit Januar dieses Jahres neuer CEO der Messe Berlin. Wie sind Ihre ersten Wochen verlaufen? Dank der Unterstützung der Mitarbeiter*innen der Messe Berlin habe ich mich schnell zurechtgefunden. Ich habe die vielen Veranstaltungen in unserem Portfolio kennengelernt, die wir mit aller Kraft weiterentwickeln wollen. Inzwischen Martin Ecknig haben wir zwei unserer Messen, die ITB Berlin und die In- ternationale Grüne Woche, als Digitalveranstaltungen er- Wird es also wieder ein Messegeschäft mit Kongressen und folgreich durchgeführt. Veranstaltungen vor Ort geben oder planen Sie in Zukunft Veranstaltungen rein digital? Sie waren quasi Ihr ganzes Berufsleben bei dem Groß Momentan ist der virtuelle Weg notwendig und die Digita- konzern Siemens. Warum sind Sie zur Messe Berlin lisierungs-Welle bei Veranstaltungen wird sich, gerade we- gewechselt? gen der mit Veranstaltungen verbundenen Reisen, nicht Messen und Kongresse sind ein inspirierender Wirtschafts- völlig abebben. Doch sobald es wieder möglich ist, werden zweig, den ich aus der Kundenperspektive schon lange kenne. sich Menschen wieder live treffen. Ich sehe daher in der Hier wird sich in der nächsten Zeit viel bewegen; das finde Zukunft wieder Messen und Veranstaltungen hier in Berlin, ich reizvoll. Ich habe viele Jahre meines Berufslebens im die durch virtuelle Elemente ergänzt werden. Quasi das Ausland, vor allem in China, verbracht. Dabei habe ich immer Beste aus beiden Welten. Diese Entwicklung greifen wir wieder erlebt, wie ein Konzern sich verändern muss, um sich mit unserem Konzept Messe Plus auf. Wir hoffen dabei, auf seine Märkte und Kunden einzustellen. Digitalisierung ab Sommer wieder die Türen zu öffnen und mit Hygiene und Wandel gehören dort zum Tagesgeschäft. Ich bringe konzept durchstarten zu können. daher viel Erfahrung und eine ruhige Hand mit, was für die Wei- terentwicklung der Messe Berlin von Vorteil ist. Die Messe Was sagen Sie den Berliner Hotels, Gaststätten, Taxifahrer Berlin hat national und international einen sehr guten Ruf, und Einzelhändler, die weiter wirtschaftlich davon betrof auch dank meines Vorgängers Dr. Christian Göke und der fen sind, dass keine Veranstaltungen stattfinden? Arbeit des ganzen Teams. Darauf möchte ich aufbauen. Uns ist bewusst, dass an unseren Veranstaltungen die ge- Außerdem freue ich mich natürlich als Berliner, mit meiner samte Stadt partizipiert. Jeder Euro, den wir umsetzen, Familie wieder zu Hause zu sein. bringt das x-fache an Umsatz für die Berliner Wirtschaft. Dieses Geld soll so schnell wie möglich wieder an die Der Wegfall des Messegeschäfts ist auch für die Hotel- Berliner Hotels, Gaststätten, den Einzelhandel und zu den und Gaststättengewerbe eine große Herausforderung. Taxifaher*innen fließen. Wir tun alles, um erstens unsere Wie beurteilen Sie die aktuellen Aussichten für das starken Veranstaltungsmarken erfolgreich durch die Krise Geschäftsjahr 2021? zu bringen und um zweitens so bald wie irgendwie möglich Unser Geschäft wird durch die Pandemie über das erste Veranstaltungen durchzuführen. Quartal hinaus eingeschränkt bleiben. Ich merke wie schmerzlich es ist, dass internationale Messen, die auf Wann erreicht die Messe Berlin wieder das Umsatzniveau eine lange Tradition zurückblicken, nicht im üblichen Rah- wie vor Corona? men stattfinden können. Wir möchten Gastgeber sein Berlin hatte bis 2020 einen der am besten ausgelasteten und dürfen es nicht. Was ich auch feststelle, ist der große Messeplätze in Deutschland. Bis wir dahin kommen, wird Wunsch, endlich wieder physisch zusammenzukom- es leider noch dauern. Wir arbeiten derzeit intensiv daran, men. Menschen wollen sich auszutauschen und quasi per Schritt für Schritt unser Geschäft wieder hochzufahren. Handschlag Geschäfte abschließen. Wenn wir denn dür- Wenn alles gut läuft, können wir uns ab 2023/2024 Hoff- fen, dann freuen wir uns darauf, im zweiten Halbjahr die nung darauf machen, unser Umsatzniveau aus der Zeit vor Türen für die IFA zu öffnen und internationales Publikum Corona in etwa wieder zu erreichen. begrüßen zu dürfen. www.messe-berlin.de 10 hoga AKTIV 3 | 2021
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WIR IN BERLIN Wirte weiter in der Warteschleife Bei Berlins Restaurant- und Lokalbetreibern sitzt ob fehlender Öffnungsstrategien der Frust tief. Sie behelfen sich mit Außer-Haus-Lieferungen, Gourmetmenüs zum Selbstfertigstellen, Produktverkauf und Kochboxen. Zudem machen sie sich schon fit für den Re-Start. S eit Pandemiebeginn befindet sich auch das Berliner ein anderes Restaurant in der Nachbarschaft zwei Spei- Gastgewerbe in permanentem Krisenmodus. Konkrete sen zum Selbstabholen. Wahlweise kann zwischen Fleisch Wiedereröffnungspläne sind weiterhin nicht in Sicht. und Fisch oder vegetarisch bestellt werden. Wegen des ab- Trotz Kurzarbeitergeld für die Angestellten in Service und Küche wechslungsreichen Speiseplans und den bodenständigen ist in der Spreemetropole jeder zweite Gastronom von Insol- Preisen wird die Lunch-Offerte gut angenommen. venz bedroht, denn die Betreiber gehen entweder leer aus Ein Pick-up-Menü bietet das Restaurant „Kochu Karu“ im oder müssen lange auf die Auszahlung der versprochenen Bezirk Prenzlauer Berg an. Ursprünglich im ersten Lock- Hilfen warten. Die Stimmung schwankt zwischen Verzweif- down als Oster-Special kreiert, gehört es nun zum festen Be- lung und maximalem Frust. standteil der Take-Away-Offerte der Betreiber José Miranda Morillo und Bini Lee. Ebenfalls originell ist die Abholungs- möglichkeit der am Vortag bestellten Menüs bei verschiede- nen Weinhändlern in der Stadt, die ihrerseits mit der pas- senden Weinempfehlung aufwarten. Ganz groß im Kommen sind zudem die Kochboxen. Jeder nur denkbare Anlass wird von den Küchenchefs genutzt. So beinhaltete die Love-Koch- Box des Restaurants „Alvis“ zum Valentinstag neben einem leckeren 3-Gänge-Menü auch eine Flasche Sekt und eine © PROMO hübsche Tischdekoration. Weitere Kochbox-Angebote ma- chen u. a. Feinschmeckerlokale mit Michelin-Eintrag wie das „Bandol sur mer“ und Cordo. In Lockdownzeiten wie die- Das Betreiber-Duo von „Kochu Karu“ bietet ein wöchentlich wechselndes sen haben selbst hoch dekorierte Spitzenköche einen Plan Pick-up-Menü in Kooperation mit Berliner Weinhändlern an. B aufgelegt und bieten penibel bis ins Detail vorbereitete Gourmetmenüs zum Selbstfertigstellen für den heimischen Essen außer Haus: Genuss an. So liefert das 2-Sterne-Lokal „Facil“ seine kulina- Wahlweise liefern, abholen oder fertigstellen rischen Kreationen frei Haus, neuerdings sogar bundesweit. Aber dennoch gibt es sie auch an der Spree: Enthusias- ten, die auf kulinarisches Engagement am Herd und auf ih- rer Homepage auf originelle Werbung setzen. Mit dabei sind Sterneköche aber auch Speiselokalbetreiber mit def- tiger Kost. „Das Restaurant Rutz bleibt zwar geschlossen, doch die Küche nicht kalt“, verspricht der Gourmettempel seinen potentiellen Gästen. Nach dem Motto „Appetit holen Sie sich bei uns, gegessen wird zu Hause!“ können zu be- stimmten Anlässen Speisen und Getränke bestellt und ab- geholt werden. Die im Nikolaiviertel ansässige „Zille-Stube“ und das „Restaurant Spreeblick“ haben bereits im 1. Lock- down ihre typischen Berliner Speisen außer Haus angebo- ten und diesen Service weiter fortgesetzt. Die Gerichte kön- nen abgeholt oder auch geliefert werden. Das Restaurant „Julchen Hoppe“ gewährt seinen Gästen gar 10 Prozent Ra- batt, wenn sie die Speisen persönlich in Empfang nehmen. © Schlag Im Lichtenberger Kaskelkiez hat die ehrenamtliche Initiati- ve „Kiezessen.de“ unter dem Motto „Hilf mit – iss mit“ ein In Lockdown-Zeiten sind Lieferdienste gefragt, bei persönlicher Abholung „Crowd-Mittagessen“ organisiert. Jeden Wochentag kocht durch die Gäste gibt es bei „Julchen Hoppe“ Rabatt. 12 hoga AKTIV 3 | 2021
WIR IN BERLIN © Schlag Ausgewählt werden können drei Menüs, darunter ein Vege- tarisches. Zur Förderung ihrer Lehrlinge hat der Betrieb zu- dem eine Azubi-Variante aufgelegt. Mit dem Dessert-Restaurant „Coda“ hat eine weitere Ster- nedependance den Lieferservice entdeckt. Zwecks Geling- Garantie liegt den vorbereiteten Elementen und Zutaten zum Mit Plakat und kulinarischem Angebot außer Haus gegen die Krise. Backen oder Kochen eine Videoanleitung von Patissier René Frank bei. restaurants wie Hyatt, Waldorf Astoria und Hotel de Rome. Zum Take-Away-Geschäft hat sich auch Starkoch Tim Raue Dank einer Partnerschaft mit dem DEHOGA Berlin konnten entschlossen und überrascht seine Außer-Haus-Gäste mit die Mitglieder des Branchenverbands im letzten Jahr diese einem preisambitionierten „Fuh Kin Great Dinner Spezial“ in- Offerte sogar kostenfrei nutzen und sparten sich obendrein klusive Champagner, Rotwein und Gläsern. noch die Anmeldegebühr von einmalig 250 Euro. Eine weitere kreative Idee ist der Verkauf spezieller Produkte, die ansonsten nur im jeweiligen Lokal erhältlich sind, quasi ein Sicherheit im Restaurantbereich: Shop im Restaurant. Eine bereits gut ausgebaute Produktpa- Hygiene, Lüftung, Arbeitsschutz lette bieten beispielsweise das „Restaurant Rutz“ sowie das auf Regionalküche spezialisierte „Nobelhart & Schmutzig“ an. Trotz sinkender Corona-Zahlen sind die einschränkenden Zu den selbst hausgemachten und handgefertigten Erzeug- Maßnahmen in die Verlängerung gegangen. Mit katastropha- nissen ausgesuchter Zulieferer zählen u. a. Weine, Scho- len Folgen für das Gastgewerbe. Da sorgte der Beschluss koladen, verarbeitetes Gemüse und Fleisch sowie Einge- der Großen Koalition Anfang Februar 2021, die befristete wecktes. Damit ergänzen beide Lokale ihre kulinarische Senkung der Mehrwertsteuer auf 7 Prozent für Speisen in Außer-Haus-Offerte. den gastronomischen Betrieben bis Ende 2022 zu erweitern, Wer keine eigenen Lieferungen organisieren will, kann nur für ein kleines Aufatmen. Obwohl die Politik noch kei- diesen Service über verschiedene Dienstleister mieten. nen konkreten Öffnungsfahrplan hat, machen sich die Wirte Seit Sommer letzten Jahres ist z. B. der aus Helsinki stam- zusammen mit Branchenpartnern schon jetzt fit für den Re- mende Lieferdienst Wolt in der Start. So fand am 4. März 2021 ein Spreemetropole aktiv. Dem Online-Branchentag zum betriebli- Start in Mitte und Pankow mit chen Umgang mit SARS-CoV-2 spe- über einhundert Restaurants ziell im Gastgewerbe statt. Die Ta- folgten weitere Stadtbezirke. gung basierte auf einer Kooperation Das 2014 gegründete Unter- zwischen dem DEHOGA Bundes- nehmen setzt auf Expansion verband und der Berufsgenossen- und hat vor Ort Lokalität im Fo- schaft BGN, den Arbeitgeberver- kus. bänden der Nahrungsmittelindustrie Flexibel reagierte das Berliner und der Gewerkschaft NGG sowie Start-up Discoeat. Ursprünglich Experten aus dem Bundesministeri- als Yielding-Plattform für Restau- um für Arbeit, Soziales und Gesund- rants gestartet, wurde es vor ei- heit, vom Fraunhofer Institut und nigen Monaten um eine Funktion praxiserprobten Arbeitsmedizinern. fürs Essen-Ordern mit dem haus- Die Branche bereitet sich aktiv auf eigenen Lieferservice „DiscoDe- den Neustart bereit, jetzt muss die © Facil livery“ erweitert. In der deut- Politik die längst versprochene Öff- schen Hauptstadt gibt es bereits nungsstrategie vorlegen. mehr als 300 Lokale mit diesem Gourmetküche auf hohem Niveau zum Selbstzubereiten für Dienst, darunter namhafte Hotel- zu Hause aus dem 2-Sterne-Restaurant „Facil“. Marion Schlag hoga AKTIV 3 | 2021 13
WIR IN BERLIN „Es geht um Vertrauen“ Das „Saubere Küchen-Gesetz“ im Senat verabschiedet – DEHOGA Berlin fordert Nachbesserung S achverhalt: In einem Interview mit hogaAKTIV im In unserem Novembergespräch waren Sie sehr positiv November 2020* erläuterte Thomas Lengfelder, gestimmt, diesen Gesetzentwurf – der auch das Potenzial Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Berlin, ausführ- dazu hatte, eine deutschlandweite Blaupause zu werden – lich den Gesetzentwurf zum Hygiene-Transparenzbarome- gemeinsam auf den Weg gebracht zu haben. ter in der Hauptstadt, der nach 13 Jahren zähen Ringens Wie ist die Stimmungslage heute? im Entstehen war. Der DEHOGA Berlin hatte vor allem sei- Es geht nicht um meine Stimmung, sondern um die Fakten, ne fachliche Sicht in die Gespräche mit dem Senat einge- wobei es mich im ersten Moment sprachlos machte, als bracht. ich auf Nachfrage in der zuständigen Senatsverwaltung er- fuhr, dass die Ergebnisse der Kontrolle sofort veröffentlicht Die wichtigsten Punkte: werden. Kein Betrieb hat damit die Chance, Mängel und Missstände zu beseitigen. Das widerspricht den in unseren Jeder kontrollierte Betrieb erhält die Chance, erstmals Gesprächen vereinbarten Regelungen. Und es widerspricht festgestellte Mängel nachzubessern, bevor das Hygiene- dem gesunden Menschenverstand, denn überall, wo ge Transparentbarometer an die Tür geklebt und online veröf- arbeitet wird, können Fehler auftreten. fentlicht wird. Und im zweiten Moment …? • Dirk Behrendt (Bündnis 90/Die Grünen), Senator für Nicht zum ersten Mal in dieser Wahlperiode war ich wirk- Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, lich enttäuscht! Sieht so die Zusammenarbeit zwischen in dessen Verantwortungsbereich das „Gesetz zur Trans- Politik und den Spitzenverbänden in unserer Stadt aus? Es parentmachung von Ergebnissen amtlicher Kontrollen in geht immer um Vertrauen. Das braucht Verlässlichkeit und der Lebensmittelüberwachung“ fällt, versicherte, dass Aufrichtigkeit. Ich habe den Standpunkt des DEHOGA Berlin die Bestimmungen nicht während der Pandemie in Kraft zum vorliegenden Gesetzentwurf sehr offen der zuständi- treten, um die Gastronomen nicht zusätzlich zu belasten. gen Senatsverwaltung schriftlich übermittelt. Wir erwarten eine Nachbesserung. Aus der Presse erfuhr der DEHOGA Berlin, dass der Gesetzentwurf am 23. Februar 2021 im ersten Durchgang im Wie sieht die im Gesetzentwurf formulierte Regelung Senat beschlossen wurde. Anlass zur Nachfrage bei in Sachen Nachkontrolle konkret aus? Thomas Lengfelder. Jeder kontrollierte Betrieb hat das Recht auf Nachkontrolle, die er beantragen muss. Hierzu heißt es im Gesetzentwurf, dass die „zuständige Behörde innerhalb von acht Wochen … von Grün (gut) über Gelb (mittel) bis Rot (schlecht)" unangekündigt eine gebührenpflichtige zusätzliche amtliche Kontrolle durchführen“ soll. „Kommt die zuständige Behör- de dem Antrag innerhalb von drei Monaten nicht nach, ent- fällt die Veröffentlichungspflicht.“ Das heißt im Klartext, dass ein Betrieb mindestens acht Wochen lang am öffentlichen Pranger steht, Stammgäste wegbleiben, Berliner*innen und Tourist*innen das Restaurant oder Café womöglich gar nicht erst betreten. Zudem wissen wir alle, dass das Netz nichts vergisst. Und das alles nach monatelangem Lockdown … Wie ist der zeitliche Rahmen für das „Saubere-Küchen- Gesetz“? Wir sind mitten in der größten wirtschaftlichen © pixabay.com Krise seit dem 2. Weltkrieg … Im zweiten Schritt geht der Gesetzentwurf in den Rat der Bürgermeister, dann erneut in den Senat und ins Abgeord- netenhaus. Die Veröffentlichungspflicht tritt nach meinem www.dehoga-berlin.de/ aktuellen Kenntnisstand 2023 in Kraft. fileadmin/user_upload/hogaaktiv_11_2020_final_print.pdf Das Gespräch führte Brigitte Menge. 14 hoga AKTIV 3 | 2021
BERLIN-PARTNER-NETZWERK Entscheidend für Entscheider. Heise Medien ® Campus Berlin Gebäude. Service. Menschen. Berlin Partner | Ludwig Erhard Haus | Fasanenstraße 85 | 10623 Berlin | Tel +49 30 46302-500 netzwerk@berlin-partner.de | www.berlin-partner-netzwerk.de | Die Abbildung stellt die Berlin-Partnerschaften zum 1. Oktober 2020 dar.
WIR IN BERLIN Lockdown für die Hotellerie geht in die Verlängerung Der Hotelmarkt im Februar für Deutschland und Berlin E s scheint sich wenig zu ändern, trotz der durch Vak- zine, Schnelltest und Lockdown genährten Hoffnung auf Lockerungen und Urlaubsreisen. Die Optimis- ten unter uns, die auf Urlaubsgäste zu Beginn der Oster- ferien gehofft hatten, sind seit dem Bund-Länder-Gipfel am 3. März von der Realität eingeholt worden. So verharrt die Branche (nicht freiwillig) in einem Trance- zustand und versucht den Kopf weiterhin irgendwie über Wasser zu halten. Dabei gehört Berlin zu der Gruppe der Destinationen, die im Februar eine zweistellige Belegungs- rate erzielen konnte – nicht allen A-Destinationen war dies vergönnt, wie in der Grafik leicht zu erkennen ist. Das ist natürlich ein sehr schwacher Trost, aber es ist in diesen Tagen auch äußerst schwierig, etwas Positives bei der Be- trachtung der Leistungskennzahlen der deutschen Hotelle- rie zu finden. Daher noch ein Blick in die Segmente beziehungsweise auf die Unterschiede, die sich zeigen: Die Berliner 3-Sterne- Hotels erreichen eine Belegung von 15,2 % bei einer ADR von 49,20. Die Belegungsrate der Hotels in Berlin West liegt mit 11,4 % (ADR 64,80) etwas oberhalb der von Berlin Ost. Hier werden 10,8 % für im Schnitt für 60,10 pro Zim- mer und Nacht erreicht. Mit der niedrigsten Belegungsra- te in Höhe von 4,8 % bilanzierten im Februar in Berlin die 5-Sterne-Hotels. 76,0 75,2 Deutschlandweit sind ebenfalls Un- 73,0 73,9 73,0 70,5 terschiede auszumachen. Das untere 62,2 12,7 Ende der Skala markieren die drei 67,4 Bundesländer im Norden. Mecklen- 11,1 10,5 10,6 burg-Vorpommern, Brandenburg so- 10,1 9,2 9,2 wie Schleswig-Holstein bilanzierten 8,5 den Februar mit 4,0 %, 5,9 % sowie 8,0 %. Dabei sollte erwähnt werden, dass der Wert von Schleswig-Hol- A-Destinationen Februar 2021* stein stark von der Landeshauptstadt Kiel getragen wird. Niedersachsen, Bremen und das Saarland zeigen die 9,0 7,7 höchsten Werte bei der Belegung mit 7,1 7,5 6,9 6,7 6,9 12,6 %, 14,5 % sowie 19,8 %. Wobei 6,4 das vorliegende Datenmaterial vom Deutschland Düsseldorf Hamburg München Stuttgart Frankfurt Berlin Köln/Bonn Saarland kaum als repräsentativ zu ADR in Euro Belegung in % RevPar in Euro *Belegung aufsteigend bezeichnen ist. DEHOGA Berlin angeschlossene Unternehmen können sich immer tagesaktuelle Auswertungen von der Verbands-Website downloaden: www.dehoga-berlin.de/brancheninfos/daten-fakten/fairmas-cityreport/ Fairmas GmbH, EUREF-Campus 13, 10829 Berlin, Tel: 030. 322940520, Fax: 030. 322940521 office@fairmas.com www.fairmas.com 16 hoga AKTIV 3 | 2021
Berlin-Tourismus WIR IN BERLIN 2020 © Dagmar Schwelle Zwischen Corona-Lockdown und Sommerhoch 70 Prozent aller Besucher*innen kamen im Krisenjahr aus Deutschland D ie Corona-Pandemie hat den Berlin-Tourismus im visitBerlin initiiert, um die touristischen Partner der Stadt vergangenen Jahr hart getroffen. 2020 zählte Ber- über aktuelle Trends der Branche zu informieren und lin nur ein Drittel der Besucher*innen vom Vorjahr. einen umfassenden Überblick der Marktentwicklung in Nach Angaben des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg Berlin zu geben. verbrachten 4,9 Mio. Besucher*innen rund 12,3 Mio. Näch- te in der Stadt. Damit sank die Zahl der Gäste in Berlin auf 33 Prozent der Deutschen das Niveau des Jahres 2001. Rund 70 Prozent der Über- wollen wieder nach Berlin reisen nachtungen gingen Besucher*innen aus Deutschland zu- Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Touris- rück. 30 Prozent waren internationale Gäste, unter ihnen musforschung (DEST 2020) zum Reiseverhalten belegt, vor allem Briten, Niederländer und Spanier. Nach einem dass rund 33 Prozent der Deutschen in den nächsten zwölf vielversprechenden Jahresauftakt im Januar und Februar Monaten nach Berlin reisen möchten. Wichtig sind ihnen folgte der erste Lockdown vom 22. März bis zum 25. Mai dabei die Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln, die 2020. In den Sommermonaten konnte in den Hotels mehr Stornierungsbedingungen sowie eine ehrliche Kommunika- als 47 Prozent des Übernachtungsaufkommens von 2019 tion der Unterkünfte und der Reisedestination. 63 Prozent erreicht werden. wollen mit dem Auto anreisen. Die Attraktionen der Stadt kamen 2020 – dem Marktfor- schungstool „Visitor Insight“ zufolge – auf rund 40 Pro- Für Besucher*innen zu entdecken sind 2021 die Wieder zent des Gästeaufkommens vom Vorjahr. Die Sightseeing- eröffnung der Neuen Nationalgalerie, das Humboldt Fo- Anbieter und Museen erreichten rund 30 Prozent des rum, die Eröffnung der ANOHA- Kinderwelt im Jüdischen Vorkrisenniveaus, die Bühnen zählten dagegen nur rund Museum, oder eine Highspeed-Sightseeing-Tour mit der 23 Prozent der Besucherzahlen von 2019. Das online-ge- verlängerten U-Bahnlinie U5. stützte Marktforschungstool „Visitor Insight“ wurde von about.visitBerlin.de
WIR IN BERLIN Sheraton Berlin Grand Hotel Esplanade Weil Ausbildung uns am Herzen liegt W er hätte zu Beginn des Jahres 2020 gedacht, dass sich das Jahr in einer so kurzen Zeit komplett auf den Kopf stellen würde und nichts mehr so ist, wie es einmal war – gerade für unsere Branche? Wir nicht: So haben wir im Januar 2020 noch unseren tradi- tionellen und alle 2 Jahre stattfindenden Azubi-Elternabend gefeiert. Ein Abend, der von unseren Auszubildenden in Ei- genregie, mit etwas Unterstützung von Abteilungsleitern und der Personalabteilung, auf die Beine gestellt wurde. Das Komitee, bestehend aus Hofa- und Kochazubis, plante und organisierte alles von A – Z: angefangen bei der Findung eines passenden Mottos, Erstellung der Einladungskar- ten, Dekorations- und Blumenauswahl, Bühnenprogramm © Peggy Mayer & Band, Hausführungen, Erstellung eines 4-Gänge-Menüs und Probekochen, Setting des Ballsaales … Am Ende des sehr gelungenen Abends mit viel Spaß, Tanz & Emotionen, aber auch der ein oder anderen Schweißperle auf der Stirn, waren wir sehr stolz auf das, was unsere Azu- Mit all diesen Aktionen möchten wir zeigen, wie vielfältig, bis geleistet haben. abwechslungsreich, lehrreich aber auch familiär und spaßig eine Ausbildung in der Hotellerie sein kann und dass wir Gerade in der momentanen Lage ist es wichtiger denn je sehr stolz darauf sind, ein zertifizierter TOP-Ausbildungs für unsere Auszubildenden da zu sein, sie zu stärken & zu betrieb zu sein. Wir sind sicher, dass diese Auszeichnung motivieren sowie den Teamgeist beizubehalten. Schulun- mit dazu beiträgt neue Auszubildende für das Sheraton gen & Weiterbildungsmöglichkeiten dürfen auch weiterhin Berlin zu finden, weil #ausbildungunsamherzen liegt. nicht auf der Strecke bleiben und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, sei es bei(m): • Wettbewerb, wer die Betten schneller ab- und wieder bezieht? – Azubis vs. Direktion. Wer hier wohl gewon- nen hat? • Vorbereitung auf die Zwischenprüfung mit Servietten brechen (Wer bricht die schönste Serviette in kürzester Zeit? ) und Warenkunde. Hier „qualmte“ dem ein oder anderen Azubi der Kopf. Oder haben Sie schon mal et- was von Enokipilzen, der Tonkabohne oder der Futuro- Melone gehört? • der „Bügel-Challenge“. Ob die Azubis es geschafft ha- ben, die Hemden faltenfreier und schneller zu bügeln als unsere Leitende Hausdame, bleibt unser kleines Ge- heimnis. Und unser Highlight im Dezember war die „Jerusalema- Dance-Challenge“. Getanzt wurde mit begeisterten Azubis und dem Management auf der Plaza, in der Lobby, auf der Etage und sogar „im“ Swimmingpool. www.esplanade.de 18 hoga AKTIV 3 | 2021
Wer, wenn n i c h t w ir ? G– S TEH EN FÜ R TOP-AUSBILDUN „...DENN WIR SE LBST BESTÄTIGT E N A ZU BIS VON UNSER So geht Azubi-Marketing heute. e n S i e m i t ! Mach P-Ausbildung ist Das neue Qualitätssiegel “TOP-Ausbildungsbetrieb” mit dem Win-Win-Faktor! Eine TO r alle! Mit der Initiative schafft der DEHOGA erstmals eine bundesweit einheitliche ein Gewinn fp Zertifizierung für einen hohen Ausbildungsstandard. Lassen Sie Ihren Betrieb zertifizieren und heben Sie sich mit dem Qualitätssiegel als attraktiver Ausbildungsbetrieb hervor. www.topausbildung.de/mitmachen Haben Sie Fragen zum neuen Qualitätssiegel? Eine Initiative des Rufen Sie uns gerne an unter 030. 318048 - 25 oder senden Sie uns eine E-Mail an info@topausbildung.de!
WIR IN BERLIN 24/7 für die Gastgeber und ein Weltrekord Was kann die neue Audio-App Clubhouse und was bringt sie den Gastgebern? D ie audiobasierte App Clubhouse ist derzeit welt- Gibt es nicht schon genügend weit die am meisten heruntergeladene App. Social-Media-Kanäle? Stars wie die Moderatoren Oprah Winfrey und Wie erklären Sie sich den Thomas Gottschalk, Schauspieler Ashton Kutcher oder Hype? Politiker wie Bodo Ramelow nutzen den neuen Social-Media- Für mich ist Clubhouse Dienst. Was steckt dahinter? Was bringt er den Gastgeber? das neue Radio: ein Antworten gab uns René Kaplick, Kapitän der Gastro Pira- Talkformat ohne Mu- © Gastro Piraten ten. sik, das wir für die René Kaplick, Kapitän Branche nutzen. Das des Beratungsunternehmens Fanden Sie die App oder die App Sie? ist denkbar einfach, Gastro Piraten Seit wann nutzen Sie Clubhouse? denn innerhalb Mein Freund und Kollege Carsten Rengert von den Gastro von Sekunden Mitgliedern des DEHOGA Berlin bieten die Piraten rief mich an – da stand ich gerade vor dem Super- ist man aktiv Gastro Piraten eine kostenlose telefonische markt – und fragte, ob ich bei Clubhouse sei. Nein, warum dabei. Erstberatung: Tel: 030. 20459787 sollte ich, war meine Antwort. Carsten erklärte mir, dass Man kann sich www.gastro-piraten.de wir hier die Möglichkeit haben, ein Live-Podcast-Format zu einbringen, je- machen. Ich habe mich noch auf dem Parkplatz vor dem derzeit rein- oder rausgehen. Wir vernetzen uns unterein- Supermarkt angemeldet und den ersten Raum eröffnet. ander und nutzen die Mehrwerte, die diese Plattform gibt. Und umgehend kamen viele bekannte Branchengrößen in meinen virtuellen Clubhouse-Raum. Später am Abend Zu diesem Mehrwert gehört nun auch haben wir erste Kontakte ausgetauscht und den Plan ein virtueller Weltrekord entw ickelt, hier etwas Bedeutendes zu machen: Ja, und der wird bald sehr analog und real, denn der Club- eine 24/7-Gruppe für die Gastronomie und Hotellerie house-Spendenmarathon sammelte in nur elf Tagen 50.000 in Deutschland, Österreich und die Schweiz. Das war am Euro für einen Schulbau in Afrika – die erste rein über den 22. Januar. Social-Media-Austausch finanzierte Schule. Die wird in Togo entstehen. Unser kleines Team erreichte das in über Wie aktiv ist die Clubhouse-Gruppe? 80 Stunden Moderation auf Clubhouse sowie durch weitere Sie startet täglich von Montag bis Freitag 8.30 Uhr mit Aufrufe in den Sozialen Medien. Ende Januar hatten Tom einer Veranstaltung. Dabei hatten wir sehr interessan- Kothe, Freiberufler in der Hamburger Eventbranche, und te Redner, so Elisabeth Köstinger, Österreichs Ministerin ich – inspiriert durch einen Gastbeitrag des Bundeverdienst- für Tourismus, Marcel Klinge, Mitglied im Ausschuss für kreuzträgers Reiner Meutsch – zu dieser Aktion aufgerufen. Tourismus des Bundestages, den Bundestagsabgeord- Für mich ist das ein dringend notwendiges Signal, das zeigt, neten Olav Gutting, Thomas Bareiß, Parlamentarischer dass die sozialen Medien wirklich sozial sein können. Und Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und zugleich demonstriert die Branche eindrucksvoll, dass wir Energie, und viele mehr – alles Politiker, die auf dieser weit über den Tellerrand schauen und uns in der eigenen Plattform nicht nur informieren, sondern auch mit uns of- Krisensituation bewusst sind, dass andere Menschen un- fen über die Probleme der Gastgeber-Branche diskutie- sere Hilfe brauchen. Tom Kothe und mich hat das ermutigt, ren. weitere gemeinnützige Projekte in Angriff zu nehmen. Welche Themen wurden bisher diskutiert? Das Gespräch führte Brigitte Menge. Da sind wir sehr breit aufgestellt, so beispielsweise der Umgang mit Bewertungsportalen, Digitalisierung, unter der Überschrift „Hot oder Schrott“ neue Produkte. Das lebte sehr von der Praxis, denn die Gastgeber erklär- Für die nächste Clubhouse-Schule: ten, welche Erzeugnisse sie warum nutzen. Wir spre- FLY & HELP chen über Mitarbeiterbindung, Recruiting und haben be- Westerwald Bank eG reits Jobs vermitteln können, denn es sind ja nicht nur die IBAN: DE94 5739 1800 0000 0055 50 Unternehmer*innen, sondern auch die Mitarbeiter*innen BIC: GENODE51WW1 im Raum. Verwendung 1: Clubhouse Schule D-A-CH Verwendung 2: Adresse des Spenders 20 hoga AKTIV 3 | 2021 für Spendenquittung (ab 50 Euro)
Grün und noch günstiger • Preisvorteil für Verbandsmitglieder Mehr Infos erhalten Sie beim • 12 oder 24 Monate Vertragslaufzeit DEHOGA Berlin und auf • 100 % regenerativer Strom vattenfall.de/verbaende-berlin
WIR IN BERLIN Fairer Handel in Berlin Engagement trotz Krise W egen ihrer besonderen Leistungen für den Fai- Es gibt jetzt eine „Faire Hauptstadtschokolade“ ren Handel darf die Stadt Berlin seit 2018 den in- ternationalen Titel „Fairtrade Town“ tragen, der Nach einem systematischen Auswahlverfahren zwischen Ende 2020 für weitere zwei Jahre verlängert wurde. Auch verschiedenen möglichen Herstellern wurde Ende 2020 die für fünf der insgesamt sieben Berliner Bezirke, die den Titel Gepa mit der Produktion der ersten „Fairen Hauptstadtscho- führen, fand die Verlängerung im Jahr 2020 statt. Corona- kolade“ beauftragt. Sie trägt das Fairtrade-Siegel und es gibt bedingt entfielen natürlich jegliche Feiern, aber beim Tref- sie als 100 g-Tafel in den Sorten Vollmilch und Zartbitter. fen des Rates der Bürgermeister im Oktober wurden die Das besondere: Die Gepa bietet an, für bestimmte Anlässe Urkunden stolz in die Kamera gehalten. oder Institutionen eine spezielle „Sonder-Edition“ der Scho- Dank der Kampagne „Fairtrade Town“, die auch vom kolade herauszugeben. Die ersten Berliner Fairtrade-Bezirke DEHOGA Berlin unterstützt wird, ist es gelungen, die Zahl haben bereits von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht und der für den Fairen Handel engagierten Verbraucher*innen ihre eigene „Bezirks-Edition“ produziert. Nähere Informatio- in der Stadt weiter zu erhöhen und das Netzwerk engagier- nen finden sich auf der Webseite des Aktionsbündnisses. ter Institutionen zu festigen. Anfang 2020 wurde das „Ak- www.fairerhandel.berlin tionsbündnis Fairer Handel Berlin“ gegründet, das trotz Co- rona bereits zahlreiche stadtweite Projekte angepackt hat. rlin r Handel Be ndnis Faire © Aktionsbü Die Perspektive: Gut vorbereitet aus der Krise Auch der Faire Handel in Berlin bereitet sich auf die Zeit nach Corona vor. Ein Projekt ist zur Zeit die Weiterent- wicklung des sog. „Fairen Stadtplans“. Die Idee ist, dass Interessierte im Internet sowohl Einkaufsstätten und gast- ronomische Betriebe aber auch Institutionen wie Schulen, © berlin.de/sen/web/presse Kirchengemeinden oder Vereine finden können, die sich für den Fairen Handel engagieren. Im Ergebnis wird unter an- derem die Erzeugung einer erhöhten Kundenbindung der wachsenden Gruppe der für den Fairen Handel eingestell- ten Bevölkerung erwartet. Falls Sie an einer Aufnahme Ih- res Betriebes in den „Fairen Stadtplan“ Interesse haben sollten, melden Sie sich doch einfach bei: Stadt und Bezirke präsentieren die Bestätigung des Titels „Fairtrade-Town“ (v. l. n. r.): Maren Schellenberg / Steglitz-Zehlendorf, Sören Benn / Pankow, Angelika Schöttler / Tempelhof-Schöneberg, Monika Herrmann / Fried- Volkmar Lübke (Sprecher der Steuerungsgruppe Fairtradetown Berlin) richshain-Kreuzberg, Ramona Pop / Sen WEB, Stephan von Dassel / Mitte v.luebke@gmx.de 22 hoga AKTIV 3 | 2021
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