Wir sind gespag Fast 10.000 MitarbeiterInnen sind täglich rund um die Uhr für Ihre Gesundheit im Einsatz

 
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Wir sind gespag Fast 10.000 MitarbeiterInnen sind täglich rund um die Uhr für Ihre Gesundheit im Einsatz
Österreichische Post AG
                                                                                 Info.Mail Entgelt bezahlt

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                   Magazin für Patientinnen und Patienten der gespag-Unternehmensgruppe

Wir sind gespag
Fast 10.000 MitarbeiterInnen sind täglich
rund um die Uhr für Ihre Gesundheit im Einsatz

                                                                gespag
gespag – Für ein gesundes Oberösterreich!                       OÖ. GESUNDHEITS- UND SPITALS-AG
Wir sind gespag Fast 10.000 MitarbeiterInnen sind täglich rund um die Uhr für Ihre Gesundheit im Einsatz
02
Editorial                    Mag.a Jutta Oberweger,
                                   Redaktionsleiterin                        Inhalt

    Liebe Leserinnen                                                         03 Vorwort gespag-Vorstand
                                                                             04 Kommentar Dr. Josef Pühringer

    und Leser,                                                               05 Die menschlichen Säulen der
                                                                                Gesundheitsversorgung
                                                                             06 Ärztliche Direktion
                                                                             07 Primar/Primaria
       mit ihren zehn Spitälern und knapp 10.000 MitarbeiterInnen            08 Facharzt/Fachärztin
    ist die gespag nicht nur Oberösterreichs größter Krankenhausträger mit   09 Turnusarzt/Turnusärztin
    knapp 45 % Marktanteil, sondern meist auch wichtigster Arbeitgeber
                                 in der jeweiligen Region. Wertvollstes
                                                                             10 Pflegedirektion
                                 Kapital des Unternehmens gespag sind        11 PflegeexpertIn
                                 unsere MitarbeiterInnen, die sich mit       12 Bereichsleitung
  Jeder Einzelne                 höchstem persönlichem Einsatz täglich
  unserer knapp                                                              13 DGKS/DGKP
                                 um Sie liebe PatientInnen und Patienten
  10.000 Mit-                    kümmern.                                    14 PflegehelferIn
  arbeiterInnen
                                                                             15 LehrerIn für Gesundheits- u. Krankenpflege
  wäre es Wert,                     Wir wollen Ihnen mit der
  vor den Vor-                                                               16 Kaufmännische Direktion
                                  aktuellen Ausgabe unseres Magazins,
  hang geholt zu                  diese Menschen vorstellen, die tag-        17 Verwaltung
  werden.                         täglich um Sie bemüht sind – ob an         18 Medizinischer Schreibdienst
                                  vorderster Front als Pflegefachkräfte,
                                                                             19 Verwaltung
                                  MedizinerInnen und TherapeutInnen,
    oder eher im Hintergrund in der Administration bzw. in der Verwaltung    20 Küche
    und Technik. Jeder Einzelne unserer knapp 10.000 MitarbeiterInnen        21 Technischer Betriebsdienst
    wäre es Wert, vor den Vorhang geholt zu werden. Da dies allerdings       22 Reinigung
    den Rahmen deutlich sprengen würde, haben wir stellvertretend für
    jede dieser Berufsgruppen eine Mitarbeiterin bzw. einen Mitarbeiter      23 GesundheitsInformatik
    ausgewählt, den/die wir Ihnen näher vorstellen möchten.                  24 Therapien
                                                                             26 Labor
      Tauchen Sie ein in die Arbeitswelt gespag und lernen Sie
    unsere MitarbeiterInnen näher kennen!                                    27 Apotheke
                                                                             28 Klinische und Gesundheitspsychologie
                                                                             29 Sozialarbeit
       Ihre
                                                                             30 KrankenpflegeschülerIn
                                                                             31 Fachhochschule Gesundheitsberufe OÖ
                                                                             32 Kooperationspartner Elisabethinen
                                                                             34 Literatur-Tipps

                                                                             Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Oö. Gesundheits- und Spitals-AG (gespag),
                                                                             4020 Linz, Hafenstraße 47–51; DVR 2107870, Redaktionsleitung: Mag.a Jutta Oberweger,
                                                                             Leiterin PR & Kommunikation, Redaktionsteam: Mag.a Brigitte Buberl, Christine Dörfel, MSc,
                                                                             Mag.a Regina Schnellmann, Ulrike Jachs, Bakk. Komm., Wolfgang Baihuber, Doris Piringer, Bakk.,
                                                                             Karin Piererfellner, Elke Reich-Weinzinger, Renate Wagner, Alexandra Zach-Sterer, M.A.,
                                                                             MMag.a Viktoria Fiereder, Mag.a Sabine Janka, Ing. Mag. Günther Kolb (Elisabethinen),
                                                                             Isabel-Maria Kurth; Layout: COMO GmbH; Druck: h&s Druck; Bildnachweis: gespag; Offenlegung
                                                                             nach § 25 Medien­gesetz: Information über das betriebliche Geschehen der gespag-Unternehmens-
                                                                             gruppe; P.b.b. Erscheinungsort Linz, Verlagspostamt 4020 Linz.

          32 | November 11
Wir sind gespag Fast 10.000 MitarbeiterInnen sind täglich rund um die Uhr für Ihre Gesundheit im Einsatz
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                                                                                                                   gespag-Vorstand

                                                                                       Mag. Karl Lehner, MBA (l.), Vorstand Finanzen, Personal
                                                                                       Dr. Harald Geck (r.), Vorstand Bau/Beschaffung/Technik, Qualitätsmanagement

Sehr geehrte Damen und Herren!
Ein Unternehmen kann immer nur so gut sein wie seine Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter. Dass die gespag in den vergangenen Jahren einen
stetigen Zuwachs an Patientinnen und Patienten bewältigen konnte, ist
daher insbesondere auf das hohe Engagement unserer knapp 10.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückzuführen.

Ihrer        Expertise und ihrer Mensch-   großgeschrieben wird. Ohne den un-
lichkeit ist es zu verdanken, dass sich    ermüdlichen Einsatz jeder einzelnen
die Patientinnen und Patienten in den      Person, deren Engagement und Liebe
gespag-Spitälern gut aufgehoben füh-       zum Beruf, wäre ein Gesundheitsunter-
len und dies auch immer wieder im          nehmen, wie die gespag es ist, nicht
Rahmen unserer regelmäßigen Patient-       erfolgreich.
Innenbefragung bestätigen.
                                              Die vorgestellten Mitarbeiter-
  Wir möchten daher an dieser              Innen geben stellvertretend für 1.440
Stelle allen unseren Mitarbeiterinnen      ÄrztInnen und anderes akademisches
und Mitarbeitern, die unmittelbar im       Personal, 4.689 Pflegefach- und Pfle-
Behandlungsprozess, aber auch in den       gehilfskräfte, 1.024 medizinisch-tech-
mittelbaren Bereichen des Unterneh-        nische MitarbeiterInnen und Hebam-
mens wie etwa im technischen Bereich       men sowie 2.624 MitarbeiterInnen im
oder der Verwaltung hervorragenden         Bereich Verwaltung und Betrieb einen
Einsatz leisten, unseren besonderen        Einblick in ihren Berufsalltag sowie ihre
Dank aussprechen.                          Motivation, sich im Gesundheitswesen
                                           zu engagieren.
   Auf den folgenden Seiten stel-
len wir Ihnen jene Menschen vor, die       Herzlichst
die gespag zu dem machen, was sie
ist: ein Unternehmen im Gesundheits-
bereich, bei dem der Mensch im Mit-
telpunkt steht. Ein Unternehmen, das
größten Wert auf höchste Qualität legt
und in dem kontinuierliche Fortbildung     Dr. Harald Geck Mag. Karl Lehner, MBA

                                                                                                                                              32 | November 11
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Kommentar

                      Dr. Josef Pühringer, Landeshauptmann

Der Mensch steht im Mittelpunkt
Oberösterreich hat eines der besten Gesundheitssysteme        Doch         was wären unsere zehn Landes-Krankenhäuser ohne die
der Welt. Eine entscheidende Säule dieses Systems ist unser   vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich 365 Tage
hervorragendes Krankenhauswesen, das eine wohnortnahe         im Jahr rund um die Uhr um die Patientinnen und Patienten kümmern?
medizinische Versorgung der Oberösterreicherinnen und         Rund 10.000 MedizinerInnen, Pflegekräfte und Angestellte im Bereich
Oberösterreicher garantiert.                                  der Verwaltung kümmern sich tagtäglich darum, die medizinische Spit-
                                                              zenversorgung einer zunehmend alternden Gesellschaft sicherzustellen,
                                                              mit dem medizinischen Fortschritt Schritt zu halten und dabei immer den
                                                              Menschen im Mittelpunkt des Handelns zu sehen.

                                                                 Ich möchte mich auf diesem Weg ganz herzlich bei allen ges-
                                                              pag-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern für ihr Engagement und ihren
                                                              Einsatz zum Wohle der Bevölkerung bedanken. Ohne ihr Fachwissen,
                                                              ihre Menschlichkeit und die Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden, um
                                                              auf dem neuesten Stand von Medizin und Technik zu sein, wäre ein so
                                                              hochqualitatives Gesundheitswesen, wie wir es in Oberösterreich haben,
                                                              nicht denkbar.

                                                                Ich bin überzeugt, dass so auch die Herausforderungen, die die Zu-
                                                              kunft an unser Gesundheitssystem stellen wird, bestens gemeistert werden.

                                                              Ihr

                                                              Dr. Josef Pühringer
                                                              Landeshauptmann

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Wir sind gespag Fast 10.000 MitarbeiterInnen sind täglich rund um die Uhr für Ihre Gesundheit im Einsatz
05
Die menschlichen Säulen der Gesundheitsversorgung
Unsere MitarbeiterInnen sind das größte Kapital

Mit ihren zehn Krankenhäusern und einem Marktanteil von rund
45 Prozent ist die gespag nicht nur Oberösterreichs größter Kran-
kenhausträger, sondern meist auch wichtigster Arbeitgeber in der
jeweiligen Region. Wertvollstes Kapital des Unternehmens sind
unsere rund 10.000 MitarbeiterInnen, die sich mit höchstem
persönlichem Einsatz um das Wohl der PatientInnen kümmern.

Etwa          drei Viertel der Beschäf-    Gesundheitsförderungsprogramm für
tigten sind Frauen, der Anteil der Teil-   MitarbeiterInnen bietet viele Möglich-
zeitbeschäftigten liegt bei rund 40 Pro-   keiten des Ausgleichs und für die per-
zent. Die Teilzeitbeschäftigung bedeutet   sönliche Lebensgestaltung. Die demo-
für eine Organisation ein höchstes Maß     grafische Entwicklung macht auch vor
an Komplexität, ermöglicht aber auch,      der gespag nicht halt: Der wachsende
den Wünschen unserer MitarbeiterInnen      Anteil der älteren Bevölkerung betrifft
entgegenzukommen, die aufgrund ihrer       Krankenhausträger nicht nur wegen der
privaten Situation nur einer Teilzeitbe-   notwendigen Anpassung des Leistungs-
schäftigung nachgehen können. Um           angebotes für ihre PatientInnen, sondern
auch zukünftig die hohe Qualifikation      auch hinsichtlich der MitarbeiterInnen.
der MitarbeiterInnen in allen Bereichen    Daher widmet sich die gespag nachhal-
des Krankenhauses zu garantieren, bil-     tig der lebensphasenorientierten Arbeits-
det die gespag als größter oberöster-      platz- und Aufgabenentwicklung.
reichischer Ausbildner für Gesundheits-
berufe an ihren zehn Schulen knapp            Doch nicht nur als Arbeitge-
1.300 SpezialistInnen im Bereich der       ber spielt die gespag in Oberöster-         als 115 Mio. Euro für pharmazeutische,
pflegerischen Berufe aus.                  reich eine wichtige Rolle. Auch die         medizinisch-technische Verbrauchsgüter
                                           Bedeutung für die Wirtschaft darf nicht     sowie Lebensmittel und Produkte zur
  Darüber hinaus werden an                 unterschätzt werden. Mit einem Umsatz       technisch-wirtschaftlichen Betriebsfüh-
der FH Gesundheitsberufe OÖ in Ko-         von aktuell jährlich weit mehr als 600      rung aufgewendet.
operation mit dem Allgemeinen Kran-        Mio. Euro stellt das Unternehmen einen
kenhaus der Stadt Linz sowie der           wichtigen wirtschaftlichen Impulsgeber         Der Großteil dieses Volumens wird
Oberösterreichischen      Ordensspitäler   im Land dar. Wenn man in Betracht           von österreichischen Unternehmen gelie-
Kooperations GmbH sieben Bachelor-         zieht, dass das Einkommen unserer Mit-      fert, davon ein großes Quantum von Un-
sowie ein Masterstudiengang und ein        arbeiterInnen – immerhin eine Größen-       ternehmen aus Oberösterreich. All die-      Die rund
Masterlehrgang angeboten. Daneben          ordnung von mehr als 450 Mio. Euro          se Zahlen zeigen eindrucksvoll, welch       9.800 Mitar-
zeugt die jährlich steigende Anzahl von    pro Jahr – zum Großteil wiederum in         wichtige Rolle die gespag für Oberöster-    beiterInnen der
MitarbeiterInnen, die das Fortbildungs-    der Region ausgegeben wird, bedeu-          reichs Bevölkerung spielt – sei es direkt   gespag sind das
angebot in Anspruch nehmen, von der        tet dies einen hohen Multiplikatoreffekt.   im täglichen Kontakt mit den PatientInnen   größte Kapital
hohen Motivation der Belegschaft zur       Zusätzlich werden jährliche Investitions-   oder indirekt als großer Arbeitgeber und    des Kranken-
laufenden Weiterbildung. Ein eigenes       und Einkaufssummen von deutlich mehr        Wirtschaftsfaktor für die Region.          hausträgers.

                                                                                                                                      32 | November 11
Wir sind gespag Fast 10.000 MitarbeiterInnen sind täglich rund um die Uhr für Ihre Gesundheit im Einsatz
06                                        Gespräche mit TurnusärztInnen gehören
                                            ebenfalls zum abwechslungsreichen
                                                Alltag der ärztlichen Direktorin“.

Medizinische Chefin von 532 MitarbeiterInnen
„Der Beruf ist für mich wirklich eine Berufung“

                                                              Dr.in Ingrid Federl, MSc. ist bereits seit 1982 am LKH Steyr tätig und feiert somit im
                                                              kommenden Jahr 30-Jahr-Dienstjubiläum. Seit 2007 ist sie Ärztliche Direktorin des
                                                              Hauses und leitet das Spital gemeinsam mit ihren beiden KollegInnen der Kollegialen
                                                              Führung (KoFü). gespag-weit ist sie die einzige Ärztliche Direktorin und vergisst als
                                                              Fachärztin für Innere Medizin nie ihre beruflichen Wurzeln.

                                                              Der Beruf Ärztin ist für mich eine wirkliche    rin. Ebenso trägt sie unter anderem Vorsorge
                                                              Berufung. Mein Wunsch war ein ständiger         dafür, dass ärztliche Hilfe im Spital jederzeit
                                                              Kontakt mit Menschen und die Möglichkeit,       sofort erreichbar und die fachärztliche Anwe-
                                                              helfen zu können. Für die Innere Medizin habe   senheit sichergestellt ist und dass der Kranken-
                                                              ich mich damals entschieden, weil dies aus      hausbetrieb im medizinischen Bereich ständig
                                                              meiner Erfahrung im Turnus jene Fachrichtung    aufrechterhalten wird.
                                                              war und ist, in der der direkte und persönliche
                                                              Kontakt mit den Patientinnen und Patienten so-     Sie überwacht gemeinsam mit dem
                                                              wie den Angehörigen am größten ist“, sagt sie.  Anstaltsapotheker den gesamten Medikamenten-
                                                              Nach 22-jähriger Tätigkeit an den PatientInnen  bedarf und nimmt alle sonstigen medizinischen
                                                              war für Dr.in Ingrid Federl, MSc. jedoch der    Angelegenheiten des Hauses wahr, sofern die-
                                                              Zeitpunkt für eine Verände-                                          se nicht in den Aufgaben-
Dr.in Ingrid Federl, MSc., Ärztliche Direktorin               rung gekommen: „Ich habe        Ich bemühe mich,                     bereich der Abteilungs-/
im Schwerpunktkrankenhaus Steyr inkl. Zentrum
Enns, nimmt die Herausforderungen ihres Berufes               meine Hauptaufgabe darin        den MitarbeiterInnen InstitutsleiterInnen oder der
immer wieder gerne an.                                        gesehen, meine Erfahrung        optimale Rahmen-                     Konsiliardienste fallen. Ihr
                                                              als Ärztin und im Gesund-       bedingungen zu                       wichtigstes Kapital ist – ne-
                                                              heitswesen ganz allgemein       ermöglichen.                         ben der hohen fachlichen
Der/Die ärztliche DirektorIn                                  in einer organisatorischen                                           Qualifikation – ihre aus-
(Mitglied der Kollegialen Führung)                            Führungsfunktion einzusetzen, um in dieser      geprägte soziale Kompetenz: „Sicher muss ich
                                                              Position etwas Positives bewirken zu können“,   als Führungskraft auch unangenehme Entschei-
   In der gespag gibt es neun Ärztliche                       beschreibt sie ihren Wechsel 2004 in die ges-   dungen treffen. Aber mir ist es immer sehr wich-
   Direktoren und eine Ärztliche Direktorin,                  pag-Unternehmensleitung, wo sie das Quali-      tig, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
   Dr.in Ingrid Federl, MSc.                                  tätsmanagement für zwei Jahre übernahm.         jene Rahmenbedingungen zu ermöglichen, die
   Er/Sie hat die verantwortliche Leitung                                                                     sie zu einer optimalen Erfüllung ihrer Aufgaben
   des medizinischen Bereiches im Spital                          2007 zog es sie schließlich zurück ans LKH  befähigen. Je öfter dies gelingt, umso freudiger
   inne und ist innerdienstlich Vorgesetzte/r                 Steyr, wo sie seitdem den Posten der Ärztlichen geht man an die täglichen Aufgaben heran.“
   gegenüber dem medizinischen, dem                           Direktorin bekleidet. Neben gemeinsamen or-     Zwölf-Stunden-Arbeitstage sind für Dr.in Ingrid Fe-
   medizinisch-technischen und dem thera-                     ganisatorischen KoFü-Aufgaben gehört etwa       derl, MSc. keine Seltenheit, doch ihre Erfahrung,
   peutischen Personal.                                       die letztverantwortliche Überwachung des Aus-   Ruhe und die Liebe zu Menschen halten den
   Er/Sie ist verantwortlich, dass die medi-                  und Fortbildungsstandes und der fachlich qua-   Motivationslevel oben. Zudem hat sie einen Ge-
   zinischen Aufgaben entsprechend den                        lifizierten Aufgabenerfüllung des medizinischen heimtipp gegen Stress: „Ich trenne strikt Beruf und
   einschlägigen Rechtsvorschriften und der                   Personals zum Tagesgeschäft der Ärztlichen      Privatleben. Mein Garten und mein Boot sind der
   Anstaltsordnung durchgeführt werden.                       Direktorin und zertifizierten Qualitätsmanage-  ideale Rückzugsort und Ausgleich für mich.“

          32 | November 11
Wir sind gespag Fast 10.000 MitarbeiterInnen sind täglich rund um die Uhr für Ihre Gesundheit im Einsatz
Prim. Dr. Johann Froschauer († 20.9.2011) war seit 1991 Leiter der
                                  Abteilung für Innere Medizin und des Labors am LKH Schärding.
                                                                                                                                    07
Nachruf                                  43 Jahre lang Arzt mit Leib und Seele
                                         „Die Würde des Menschen erhalten“
   Als Primare werden
die Vorstände einer medizi-
nischen Abteilung in einem
Spital bezeichnet. Einer von             Prim. Froschauer († 20.9.2011) war u. a. Facharzt für Innere Medizin,
ihnen war Prim. Dr. Johann               Additivfach Gastroenterologie und Hepatologie, Interne Intensivmedizin,
Froschauer, seit 1991 Leiter             Hämatologie und Onkologie sowie Rheumatologie.
der Abteilung für Innere Me-
dizin und des Labors am LKH
Schärding. 1975 trat er in               Interview vom August 2011:                  Worauf legen Sie besonderen
dem Innviertler Spital seinen            Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?            Wert?
Dienst an, vor 20 Jahren                    Das Berufsbild eines Primars                Mir war es immer sehr wich-
wurde er zum Primar ernannt.             hat sich wesentlich geändert: Früher        tig, gute MitarbeiterInnen zu finden,
Noch Mitte August gab er                 stand die medizinische Betreuung            sie aufzubauen, ihre Entfaltung und
der „visite“-Redaktion ein               der PatientInnen im Vordergrund,            medizinisch-fachlichen Fähigkeiten
Interview für das vorliegende            heute sehe ich mich mehr als Ma-            zu fördern. MitarbeiterInnen müs-
Heft. Am 20. September ver-              nager meiner Abteilung mit vielen           sen kompetente und bekannte An-
starb der 63-jährige Primar              administrativen Tätigkeiten. Vor allem      sprechpartnerInnen für unsere Pati-
überraschend. Lesen Sie im               Besprechungen mit meinen Mitar-             entInnen sein und deren Vertrauen
Gedenken an den beliebten                beiterInnen und allen inneren Abtei-        genießen. Dazu ist ein großer fach-
Mediziner und Menschen-                  lungen einschließlich Dialyse, Labor        licher Freiraum notwendig, nicht alt-
freund nachfolgend sein                  und Akutgeriatrie gehören zu meinem         hergebrachte Hierarchieformen. Ich
letztes Interview.                       Tagesablauf. Neben den Visiten – um         sehe uns als DienstleisterInnen und
                                         den persönlichen Kontakt zu den Pa-         faire PartnerInnen der PatientInnen.
                                         tientInnen aufrechtzuerhalten – führe       Daher muss die Medizin den Ge-
                                         ich auch selbst Untersuchungen, z. B.       setzen der Demokratie unterliegen
                                         Endoskopien oder Ultraschalle, durch        und nach dem jeweiligen medizi-
Primar/Primaria                          und führe Gespräche mit PatientInnen        nischen Wissensstand ausgeführt
                                         und Angehörigen.                            werden. Medizin muss frei sein
                                                                                     von politischen, ideologischen und
   In der gespag sind
                                         Worin liegen für Sie die Heraus-            religiösen Einflüssen, das finde ich
   105 Primarii tätig,
                                         forderungen?                                sehr wichtig. Die Würde des Men-
   16 davon sind Frauen.
                                            Als Herausforderung sehe                 schen muss immer erhalten sein.
   Mit Prim.a Dr.in Johanna
                                         ich das ständige Lernen und sinnvoll        Der Mensch darf nicht nur auf eine
   Berger arbeitet am LKH
                                         Neues aufzunehmen und anzuwen-              wirtschaftliche Messgröße herabge-      Untersuchungen wie etwa Ultraschall
   Bad Ischl seit 2009                                                                                                       führte der überraschend verstorbene
                                         den, um so mit der medizinischen            stuft werden.
   Österreichs erste Primaria                                                                                                Primar häufig selbst durch, da ihm der
                                         Entwicklung Schritt halten zu kön-                                                  persönliche Kontakt zu den PatientInnen
   für Unfallchirurgie.
                                         nen. Als Arzt ist es mir zudem immer        Wie finden Sie die ideale Life-         sehr wichtig war.
   Primarii werden nach
                                         besonders wichtig, ehrlich zu sein          Work-Balance?
   fachlicher (Sanitätsrat) und
                                         – ohne Ehrlichkeit gibt es kein Ver-           Ich bin seit zehn Jahren allein-
   persönlicher (Hearing)
                                         trauen. Man muss seine gegebenen            erziehender Vater und habe drei         raum für Hobbys wie Fischzucht,
   Eignung vom gespag-
                                         Versprechen einhalten, nur so kann          erwachsene Kinder, auf die ich sehr     Jagd und Teichwirtschaft. Außerdem
   Vorstand bestellt.
                                         man den PatientInnen und den Mitar-         stolz bin. Von daher habe ich aber      bin ich in mehreren Vereinen und als
                                         beiterInnen ein fairer Partner sein.        auch erst in letzter Zeit etwas Frei-   Feuerwehrarzt tätig.

                                                                                                                                                  32 | November 11
Wir sind gespag Fast 10.000 MitarbeiterInnen sind täglich rund um die Uhr für Ihre Gesundheit im Einsatz
08                                                  OA Dr. Bernhard Lindenbauer, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie
                                                                        an der Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg Linz

 Ein Tag im Arbeitsleben eines Facharztes
 „Medizinisch in die Tiefe gehen“

 Dr. Bernhard Lindenbauer ist seit 1998 Facharzt für Psychiatrie und
 Neurologie. Zudem ist er der Leitende Oberarzt auf der Station J 204 an                                                                    Alle ÄrztInnen und Pfle-
                                                                                                                                            gekräfte der Abteilung
 der LNK Wagner-Jauregg in Linz – der Station für SuchtgiftpatientInnen.                                                                    „Psychiatrie 2“ treffen
 Nachdem der promovierte Mediziner Anfang der 1990er-Jahre seinen                                                                           sich, um Organisato-
 Turnus für Allgemeinmedizin absolviert hatte, entschied er sich bald für                                                                   risches und PatientInnen-
                                                                                                                                            spezifisches zu klären.
 die Facharztausbildung, um sich spezialisieren und medizinisch mehr                                                                        In der großen Runde
 in die Tiefe gehen zu können. Der Arbeitstag des Leitenden Oberarztes                                                                      werden z. B. auffällige
 beginnt meist mit der ersten stationsinternen Morgenbesprechung, bei der                                                                   PatientInnen oder kurz-
                                                                                                                                            fristige Dienstplanände-
 besondere Ereignisse der vorangegangenen Nacht ebenso geklärt werden                                                                       rungen besprochen.
 wie die geplanten Aufnahmen und Entlassungen des aktuellen Tages.                                                           8.30 Uhr

                     Drogenambulanz. Die                                           Allen neuen Patient-                                         Einzelne Patient-
                     Terminambulanz hat im                                         Innen werden Blut und                                        Innen werden zur
                     Schnitt rund 30 Patient-                                      Harn abgenommen.                                             Visite vorgelassen.
                     Innen täglich. Kommen                                         Zusätzlich erforderliche                                     Erörtert werden ak-
                     Betroffene unangemeldet,                                      Untersuchungen, wie                                          tuelle Beschwerden
                     entscheidet Dr. Lindenbau-                                    etwa Lungenröntgen,                                          sowie welche wei-
                     er mit seinem Team, ob                                        werden ebenfalls bei der                                     teren Schritte (auch
                     eine sofortige Behandlung                                     Aufnahme vom Facharzt                                        nach der Entlas-
                     notwendig ist oder ein                                        festgelegt. Ab 15 Uhr                                        sung) unternommen
                     späterer Termin vereinbart                                    analysiert Dr. Lindenbau-                                    werden können, um
                     werden kann. Zwischen                                         er die Ergebnisse der                                        drogenfrei zu leben.
                     den Terminen tätigt der                                       Blut- und Harnuntersu-
                     Facharzt zahlreiche Telefo-                                   chungen. Dazu schreibt
                     nate – etwa mit Behörden                                      er täglich etwa zwölf
                     oder Angehörigen.                                             Befunde.                           10.00 – 12.00 Uhr
9.00 – 15.30 Uhr                                                                                                          3 x die Woche

                                                   Stationsinternes interdis-
                                                   ziplinäres Team-Mee-
                                                                                              Facharzt/Fachärztin
                                                   ting mit Ergo-, Sport-,
                                                   Physio-, Musik- und                           In der gespag arbeiten 713 FachärztInnen der verschiedensten
                                                   PsychotherapeutInnen                          medizinischen Disziplinen sowie 103 ÄrztInnen für Allgemein-
                                                   sowie KollegInnen der                         medizin.
                                                   Psychologie, Pflege
                                                   und Sozialarbeit.                             Die FachärztInnen-Ausbildung erfolgt zumeist direkt im Anschluss
                                                   Besprochen werden                             an den Turnus, kann aber auch später absolviert werden.
                                                   Therapieschritte für ein-                     In Österreich dauert die Ausbildung zum/zur Facharzt/-ärztin
                                                   zelne PatientInnen aus
                                                   Sicht der unterschied-                        durchschnittlich sechs Jahre und wird mit einer Prüfung abge-
                                  10.00 Uhr        lichen Berufsgruppen.                         schlossen.
                              2 x die Woche

         32 | November 11
Wir sind gespag Fast 10.000 MitarbeiterInnen sind täglich rund um die Uhr für Ihre Gesundheit im Einsatz
Dr.in Renate Jülg, Turnusärztin am LKH Freistadt
                                                                                                                                     09
Ärztliche Ausbildung
„Jeder Therapieerfolg ist erfüllend“

Wie ihre 14 Turnus-KollegInnen                   Die Jungmedizinerin wird in Freistadt        Berufes immer hautnah konfrontiert: Ne-    Dr.in Renate Jülg ist
schnuppert Dr.in Jülg am LKH Freistadt           insgesamt zwölf Monate an der Inne-          ben der fachlichen und sozialen Kom-       seit eineinhalb Jahren
während ihrer Ausbildung in verschie-            ren Medizin, zehn Monate an der Chi-         petenz gilt es, die PatientInnen etwa      als Turnusärztin am
dene Abteilungen des Spitals hinein              rurgie und Unfallchirurgie, vier Monate      bei der Aufnahme primär richtig einzu-     LKH Freistadt tätig.
und lernt so die verschiedenen medi-             an der Gynäkologie und Geburtshilfe          schätzen und die optimalen Maßnah-         Mit „Turnus“ wird die
zinischen Disziplinen kennen. „Es ist            und je zwei Monate im Konsiliardienst        men und Konsequenzen zu ergreifen          praktische Ausbildung
schon eine sehr anstrengende Zeit, da            für HNO und Dermatologie tätig sein.         und umzusetzen.                            nach dem Medizin-
aufgrund der Zugangsbeschränkungen                                                                                                       studium bezeichnet.
für das Studium immer weniger Jungme-               Vier Monate an der LFKK Linz und             Ihre begrenzte Freizeit verbringt       Nach absolviertem
diziner und -medizinerinnen fertig wer-          zwei Monate an der Landes-Nervenkli-         die junge Turnusärztin am liebs-ten        Turnus sind die jungen
den. Aber es ist ein sehr spannender             nik komplettieren den Turnus. Derzeit ist    sportelnd oder mit FreundInnen. Zudem      ÄrztInnen Allgemein-
Beruf, da jeder therapeutische auch              sie an der Abteilung für Chirurgie und       macht sie parallel eine Zusatzausbil-      medizinerInnen.
noch so kleine oder große Erfolg, also           Unfallchirurgie im Einsatz: „Hier darf       dung zur klientenzentrierten Psychothe-
Menschen helfen zu können, sehr er-              ich bei Eingriffen unter Anleitung assis-    rapeutin. „Das ist zwar sehr zeit- und
füllend ist. Mich faszinieren die Entste-        tieren, kleine Eingriffe unter Supervision   kostenaufwendig, doch es lohnt sich
hung von Krankheiten, Therapieansatz             selbstständig vornehmen oder bin in          auf jeden Fall für mich persönlich so-
und vor allem die Heilung beim Men-              der Erstversorgung mit eingeteilt, das       wie auch für meinen beruflichen Alltag
schen“, sagt die 27-Jährige.                     heißt, ich erlerne bei Frischverletzten      in der Kommunikation und Behandlung
                                                 die primäre Wundversorgung.“ Dabei           von Patientinnen und Patienten“, erklärt   Die angehende Allgemeinme-
   Belastbarkeit und Flexibilität                ist sie mit den Herausforderungen ihres      sie zufrieden.                            dizinerin und Psychotherapeu-
                                                                                                                                         tin schätzt den direkten Kontakt
ist für TurnusärztInnen das Um und Auf:
                                                                                                                                         mit den PatientInnen sehr.
Ungeregelte Arbeitszeiten, mindestens
zwei Wochenenddienste und rund
sechs Nachtdienste im Monat sowie
Feiertagsdienste gehören ebenso dazu
                                                    Info                                         Turnus
wie sich alle paar Monate auf ein
neues Team einzustellen. Im kleinsten                    3-jährige Ausbildung zum/zur Allgemeinmedi-
gespag-Haus, dem LKH Freistadt, zu                       ziner/-in bzw. 6-jährige Ausbildung zum/zur
arbeiten, sieht Dr.in Jülg als Vorteil: „Die             Facharzt/-ärztin, nach der der Beruf selbstständig
Atmosphäre in einem überschaubaren                       ausgeübt werden darf.
Haus ist natürlich viel familiärer als in                In der gespag arbeiten aktuell 254 Turnusärzt-
einem großen – immerhin kennt man                        Innen in Ausbildung zum/zur Allgemeinmedi-
alle Angestellten sehr schnell ganz gut                  ziner/-in sowie 255 in Ausbildung zum/zur
und auch viele der Patienten und Patien-                 Facharzt/-ärztin.
tinnen besser. Auch ist die Ausbildung                   Aufgaben im Turnus: bspw. Teambesprechungen,
eine ‚Hol- und Bringschuld’ eines jeden                  Erstgespräche mit PatientInnen, Teilnahme an
Einzelnen und somit ist es von Vorteil,                  Visiten, medizinische Tätigkeiten (unter Anleitung)
wenn einen die Vorgesetzten kennen                       wie EKG schreiben, Blutabnahmen, Assistenzen
und es gefördert und wertgeschätzt                       bei OPs – je nach Abteilung.
wird, wenn man Engagement zeigt.“

                                                                                                                                               32 | November 11
Wir sind gespag Fast 10.000 MitarbeiterInnen sind täglich rund um die Uhr für Ihre Gesundheit im Einsatz
10
Ein Berufsleben für die Pflege
„Nie die PatientInnen aus den Augen verlieren“

Mag.a Petronella           Warum haben Sie sich für Ihren                Hause, wo ich Fachmagazine durchstö-       Was sollten BerufseinsteigerInnen
Spitzbart, MBA ist         Beruf entschieden?                            bere und mich über die neuesten wis-       mitbringen?
eine von zehn Pfle-           Krankenschwester war schon                 senschaftlichen Erkenntnisse informiere.      Man muss sich mit diesem Beruf
gedirektorInnen der        immer mein absoluter Traumjob, auch                                                      wirklich identifizieren. Am besten lässt
gespag. Seit 2010 ist      wenn ich vorerst eine Lehre zur Büro-         Wie gelingt es Ihnen, Herausforde-         sich das herausfinden, indem man sich
sie in dieser Position     kauffrau absolvierte. Bevor ich 1986          rungen in Ihrem Beruf zu meistern?         bereits vor der Ausbildung intensiv mit
am LKH Gmunden             mit der Ausbildung begann, hatte ich             Wichtig ist es, niemals den Kern-       dem Gesundheitsbereich auseinander-
tätig. Lesen Sie, was      als Ehrenamtliche beim Roten Kreuz            prozess – nämlich die Pflege der Pati-     setzt. Mir haben damals mein ehren-
den Beruf der Pflege-      bereits einen Einblick in die Materie.        entInnen – aus den Augen zu verlieren.     amtliches Engagement und der direkte
direktorin ausmacht.       Nach dem Diplom war ich als Anästhe-          Dazu ist es nötig, auf höchste Qualität    Kontakt zu kranken Menschen geholfen.
                           sieschwester am LKH Vöcklabruck tätig,        und gute interdisziplinäre Zusammen-       Weiters sind Eigenverantwortung, Team-
                           bevor ich mich als Bereichsleiterin und       arbeit zu achten. Gleichzeitig gilt es,    fähigkeit, soziales Engagement und
                           stellvertretende Pflegedirektorin verstärkt   Risiken abzuwägen, Krisen zu bewälti-      Lernbereitschaft enorm wichtig, denn in
                           der Administration widmete. Schließlich       gen, MitarbeiterInnen richtig zu führen,   diesem Job lernt man nie aus.
                           bewarb ich mich 2010 um die Stelle            ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen und
                           der Pflegedirektorin am LKH Gmunden           ihnen die Wertschätzung entgegenzu-
                                                                                                                    Termine sowie intensive Gespräche mit
                           und mache diesen Job sehr gerne.              bringen, die sie verdienen. Auch nach      einzelnen MitarbeiterInnen, Teams etc. prägen
                                                                         außen hin bewährt sich Offenheit,          den Arbeitsalltag von Pflegedirektorin Mag.a
                           Wie schaut der Arbeitstag einer               denn der Kontakt zum extramuralen          Petronella Spitzbart, MBA.
                           Pflegedirektorin aus?                         Bereich ist eine wichtige Komponente
                              Im Wesentlichen gibt es drei               in der lückenlosen Versorgung unserer
                           große Aufgabenbereiche. Das sind              PatientInnen.
                           zum einen unterschiedlichste Bespre-
                           chungen, zum anderen Personal-                Welche Momente im Beruf sind
                           agenden und Wissensmanagement.                besonders erfüllend?
                           Täglich stehen Termine an: Einzelge-            Besonders spannend ist für
                           spräche mit MitarbeiterInnen, Stations-       mich die Zusammenarbeit mit ande-
                           leitungssitzungen oder Termine mit der        ren Berufsgruppen – sei es kranken-
                           Kollegialen Führung. Auch strategische        hausintern oder mit KollegInnen aus
                           Gespräche bzw. das Arbeiten an Kon-           dem extramuralen Bereich. Aber auch
                           zepten und die Einhaltung des Budgets         organisatorische Herausforderungen,
                           fallen in meinen Aufgabenbereich.             wie in der Vergangenheit etwa die
                           Das Treffen von Zielvereinbarungen,           Übersiedlung des LKH Vöcklabruck im
                           Beurteilungen sowie Projekt- und Risi-        Jahr 2004 oder nun die bevorstehen-
                           komanagement sind ebenfalls wesent-           den Umbauten am LKH Gmunden, sind
                           liche Teile meiner Arbeit. Und natürlich      spannend und reizvoll. Gemeinsam
                           gehört es zu meinem Job, ständig auf          Vorgehensweisen zu überlegen, Neues
                           dem neuesten Stand bezüglich aktueller        zu erarbeiten und bei der Umsetzung
                           Pflegethemen zu sein. Diese Zeit nehme        dabei zu sein, macht nach wie vor
                           ich mir allerdings oft erst am Abend zu       großen Spaß!

        32 | November 11
11
Pflege braucht ExpertInnen
„Die Arbeit mit Kindern/Jugendlichen ist eine Freude“

Das Rollenverständnis der Pflegekräfte hat sich gewandelt. Längst sind
sie nicht mehr nur die rechte Hand der ÄrztInnen, sondern qualifi-
zierte eigenverantwortliche ProfessionalistInnen mit einem hohen Maß
an Handlungs- und Entscheidungskompetenz. Neben den traditio-
nellen Pflegekräften gibt es immer mehr MitarbeiterInnen mit Son-
derausbildungen, die sogenannten gespag-PflegeexpertInnen. DKKP
Daniel Gattermayr aus der LFKK ist einer von ihnen.

Der        Diplomierte Kinderkranken-       schulungswoche für junge PatientInnen
pfleger mit Zusatzqualifikation Diabe-      an der LFKK. „Die größte Freude macht
tesberatung entdeckte seine Affinität       die Begleitung der Kinder und Jugend-
zu Sozialberufen während seines Zivil-      lichen durch die verschiedenen Ent-
dienstes beim Arbeiter-Samariter-Bund.      wicklungsphasen – bei ihrem Lernen
„Insbesondere der Umgang mit Kindern        und Selbstständigwerden dabei zu
und Jugendlichen machte mir Freude,         sein, um dazu beizutragen. Denn eine
und so habe ich mich damals, 1999,          ganz große Herausforderung ist es, die
                                                                                         DKKP Daniel Gattermayr (r.) schult und unterstützt die jungen Diabetes-Patien-
nach Abschluss meiner Tischlerlehre         Betroffenen in ihrer Persönlichkeitsstruk-   tInnen der LFKK im Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung.
am Ausbildungszentrum der Landes-           tur abzuholen, um die Schulung und
Frauen- und Kinderklinik beworben, die      Begleitung so effektiv wie möglich zu
dreijährige Ausbildung absolviert und       gestalten.                                      Kraft schöpft DKKP Daniel Gat-                  Große Freude
eine Ausbildung zum Diabetesberater                                                      termayr aus seiner eigenen Familie mit             macht die Be-
angeschlossen“, erinnert sich Daniel           Das gilt auch für die Eltern, die         seiner Lebensgefährtin und den zwei                gleitung der jun-
Gattermayr.                                 eine fachgerechte Beratung für das           Kindern und aus Sport und Musik: „Bei              gen PatientInnen
                                            Diabetes-Handling beim Kind erhalten         Ausdauersportarten wie Laufen oder                 durch die ver-
   Seit 2007 ist er in der LFKK als         müssen“, erklärt der Pflegeexperte. Be-      Mountainbiken mit meinem MP3-Player                schiedenen Ent-
Pflegeexperte in der Ambulanz für           sonders in der sensiblen Phase der Di-       kann ich wunderbar abschalten.“                   wicklungsphasen.
junge DiabetikerInnen tätig. Er betreut     agnosestellung und des Kennenlernens
u. a. die ambulanten Kontrollen in der      achtet er darauf, die Familien nicht zu
Diabetesambulanz (Gedeihkontrolle,
Aufklärungs- und Schulungsgespräche,
                                            überfordern, um eine Vertrauensbasis
                                            zu schaffen, die für die weiteren am-           Info                                 PflegeexpertInnen
Versorgung der PatientInnen mit Diabe-      bulanten Kontrollen wichtig ist. „Wenn
tesprodukten), führt mit den betroffenen    diese erste Hürde geschafft ist, geht            In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Pflege stark
Kindern und Jugendlichen sowie deren        vieles leichter“, weiß er. Hilfreich sind        weiterentwickelt und spezialisiert. In vielen pflegerischen
Eltern, BetreuerInnen oder auch Lehrer-     dabei sein Geschick, immer wieder                Bereichen gibt es daher sogenannte PflegeexpertInnen, die
Innen Schulungen durch (bei der Erst-       den Sprung zu schaffen zwischen einer            über spezielles Wissen in klar umrissenen Bereichen wie etwa
manifestation, Therapieumstellung oder      kindgerechten Schulung und der Schu-             der Stomaberatung, Diabetesberatung oder Inkontinenzbera-
Schulungen bei stationären Aufenthal-       lung für Erwachsene im Umfeld, und               tung verfügen. Grundvoraussetzung ist in sämtlichen Fällen ein
ten) und ist verantwortlich für die Orga-   die Freude, jemand anderem etwas zu              Diplom in der allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege.
nisation und Durchführung der Sommer-       zeigen und zu erklären.

                                                                                                                                                   32 | November 11
12
  Karriere in der Pflege
  „Zuhören kommt vor dem Handeln“

  Als sich Eva Ganglberger nach der Pflichtschule für                  Begonnen hat sie 1984                       nungswesens und der Technikzentrale
  einen Beruf entscheiden musste, schwankte sie zwischen               als Diplomierte psychiatrische Ge-          und die Durchführung von Jours fixes
  Hotelfach/Hotelmanagerin und einem Pflegeberuf im                    sundheits- und Krankenschwester. Ver-       mit den Stationsleitungen gehören unter
  Gesundheitswesen. Sie entschied sich für Letzteres und               vollständigt wurde ihre berufliche Lauf-    anderem zu ihrem Arbeitsalltag. Zudem
  ist mittlerweile seit 31 Jahren als Diplomierte Gesund-              bahn mit der Zusatzqualifikation einer      gibt es regelmäßige Besprechungen
  heits- und Krankenschwester an der LNK Wagner-                       Fachschwester für Rehabilitation und        mit der Pflegedirektorin. „Die Tätigkeit
  Jauregg in Linz tätig.                                               2009 mit dem Bakkalaureatstudium            als Bereichsleiterin ist sehr vielseitig und
                                                                       der Pflegewissenschaft. Seit 10 Jahren      abwechslungsreich, aber genau das
                                                                       ist Eva Ganglberger Pflegebereichslei-      macht es für mich aus.
                                                                       terin für die Stationen Psychiatrie 2, 4
                                                                       und 5 sowie für den Tagesklinischen             Alle MitarbeiterInnen sind In-
                                                                       Bereich der Abteilung für Psychoso-          dividuen mit einer ganz persönlichen
                                                                       matik und das Krankentransportwesen          Geschichte. Mir ist es ein besonderes
                                                                       der Klinik.                                  Anliegen, immer den Menschen zu
                                                                                                                    sehen – nicht alleine seine oder ihre
                                                                          Das bedeutet Verantwortung                Funktion.“ Sie legt großen Wert da-
                                                                       für mehr als 200 MitarbeiterInnen. Täg-      rauf, auch in schwierigen Phasen die
                                                                       lich, außer am Wochenende und an             MitarbeiterInnen zu motivieren. „Mit
                                                                       Feiertagen, nimmt Eva Ganglberger in         Feingefühl schafft man es meist, Verän-
                                                                       der Früh mit allen Stationen ihres Be-       derungen zur Zufriedenheit aller umzu-
                                                                       reiches telefonisch Kontakt auf: „Ich fra-   setzen. Wichtig ist, das gemeinsame
                                                                       ge nach, ob es nachts außergewöhn-           Ziel nie aus den Augen zu verlieren“,
                                                                       liche Ereignisse gegeben hat, ob die         betont sie. Werkzeuge sind für Be-
                                                                       Personalbesetzung entsprechend dem           reichsleitering DGKS Eva Ganglberger
                                                                       Pflegeaufwand passt                                           Zuhören und Humor,
                                                                       oder ob es Ausfälle         Das Außerge-                      der bei herausfor-
                                                                       durch     Krankenstand      wöhnliche ge-                     dernden Umständen
           Die PflegebereichsleiterInnen der gespag wie Eva Gangl-     gibt, um bei Bedarf                                           oft Wunder wirken
Info
           berger (2. v. r.) haben eine große Personalverantwortung.                               schieht nicht auf
                                                                       sofort reagieren zu         glattem, gewöhn- kann. „Eine Hilfe ist
                                                                       können.“ Auch die Per-      lichem Wege.                      da sicher, dass ich in
                     PflegebereichsleiterInnen                         sonaleinsatzplanung                                           einer großen Familie
                                                                       und -entwicklung (z. B.     Johann Wolfgang von Goethe        aufgewachsen bin.
                                                                       Führungskräfteentwick-                                        Da lernt man, aufei-
    In den beiden Schwerpunktkrankenhäusern sowie den
                                                                       lung und -schulung, die Bedarfsermitt-       nander zu schauen und zusammenzu-
    zwei Sonderkrankenhäusern der gespag arbeiten 14
                                                                       lung von Fort- und Weiterbildungen           halten.“ In der Freizeit organisiert die
    PflegebereichsleiterInnen.
                                                                       für die Fachbereiche, Bewerbungs-            passionierte Kirchenmusikliebhaberin
    Sie sorgen v. a. bzgl. Personalmanagement und -ent-
                                                                       gespräche),      Verbesserungen      und     in ihrer Pfarre gemeinsam mit dem
    wicklung in der Pflege für einen reibungslosen Ablauf auf
                                                                       Optimierungen von Prozessabläufen            Chorleiter die Gottesdienste – bevor
    den Stationen und verantworten mehrere Bereiche
                                                                       gemeinsam mit den Bereichen der Per-         es montags wieder in die Bereichslei-
                                                                       sonalstelle, des Einkaufes, des Rech-        tung an der LNK geht.

          32 | November 11
DGKS Ramona Koblmiller ist seit 2005 bei der
                                                 gespag im LKH Vöcklabruck an der Neurologie tätig.
                                                                                                                                      13
       Pflege hat viele Gesichter
       „Menschlichkeit und Fachkompetenz zählen“

       Beste medizinisch-pflegerische Versorgung steht in den gespag-Spitälern
       an erster Stelle. Der Pflegedienst ist täglich rund um die Uhr direkt für die
       PatientInnen im Einsatz. So wie auch DGKS Ramona Koblmiller. Sie arbeitet                      Berührende Momente im Pflegeberuf
       in der Abteilung Neurologie am LKH Vöcklabruck – auch im Nachtdienst.
                                                                                                         „Kürzlich wurde ein 89-jähriger Patient mit
                                                                                                      leichtem Schlaganfall aus einem Heim zu uns gebracht.
       Der Nachtdienst beginnt mit einer Übergabe, bei der alle PatientInnen und even-                Er hatte bereits vor einiger Zeit einen ersten Schlaganfall
       tuelle Besonderheiten mit den KollegInnen besprochen werden. Beim anschließenden               erlitten. Seitdem galt er als apathisch, er sprach nicht,
       Rundgang durch die Zimmer macht sich DGKS Koblmiller ein Bild vom Wohlbefinden                 reagierte auf nichts. Nachdem er auch nichts essen wollte
       und vom Gesundheitszustand der PatientInnen.                                                   oder konnte, wurde über eine PEG-Sonde zur künstlichen
                                                                                                      Ernährung nachgedacht. Ich habe mich bei der Pflege
                                                                                                      ganz dicht an sein Ohr gehalten und mit ihm gesprochen
                                                                                                      und plötzlich hat er zu reden begonnen. Der Mann war nur
                                                                                                      sehr schwerhörig. Dadurch, dass er mit niemandem kom-
                                                                                                      munizieren konnte, hatte er sich zurückgezogen und war
                                                                                                      still geworden. Die Angehörigen hatten geglaubt, er könne
                                                                                                      seit dem ersten Schlaganfall nicht mehr sprechen bzw.
                                                                                                      nichts mehr verstehen. Nachdem wir ständig mit ihm ganz
                                                                                                      knapp am Ohr gesprochen haben, ist der Mann wieder
                                                                                                      ‚munter’ geworden und aus seiner Isolation hervorgekom-
Wenn alle PatientInnen so weit für               Nach eineinhalb Stunden läutet plötzlich die         men. Das Essen hat auch plötzlich wieder zu schmecken
die Nachtruhe versorgt sind, bereitet            Glocke im Stationszimmer. DGKS Koblmiller
Schwester Ramona Tabletten vor und stellt        eilt mit einem Kollegen zu einem Patienten, der      begonnen und von der PEG-Sonde konnte keine Rede
Infusions- und Spritzentherapien für den         gestürzt ist. Gemeinsam helfen die Pflegekräfte      mehr sein.“                              DGKS Ramona Koblmiller
kommenden Tag bereit.                            dem Mann wieder zurück ins Bett.

                                                                                                      Pflegekräfte & Hebammen
                                                                                                         In den zehn gespag-Spitälern arbeiten 3.871 diplomierte
                                                                                                         Pflegekräfte (DGKS/DGKP) – inkl. PflegeexpertInnen,
                                                                                                         PflegebereichsleiterInnen sowie PflegelehrerInnen.
                                                                                                         Viele davon haben sich im Rahmen der Ausbildung spezia-
                                                                                                         lisiert, z. B. für die Kinderkrankenpflege (DKKS/DKKP), die
Gegen 2.30 Uhr wird eine Neuaufnahme             Die Nachtschwester hat regelmäßig Rundgän-              Pflege im Bereich psychiatrisch erkrankter PatientInnen oder
angekündigt. DGKS Ramona Koblmiller              ge durch die Zimmer gemacht. Ab 5.30 Uhr                auch für den Einsatz im Bereich Anästhesie und im OP.
bereitet alles vor. Im Anschluss überprüft       bereitet sie das PatientInnenfrühstück zu. Nach
die Pflegekraft die Vitalparameter, assistiert   der Dienstübergabe hat sie um 7 Uhr in der              Darüber hinaus sind insgesamt 159 Hebammen in neun
dem Arzt und erhebt u. a. die Pflegeana-         Früh einen abwechslungsreichen Nachtdienst              gespag-Spitälern tätig.
mnese.                                           hinter sich und geht zufrieden nach Hause.

                                                                                                                                                32 | November 11
14                                                                  Pflegehelferin Carmen Mühlegger hat immer ein
                                                             herzliches Lächeln für die PatientInnen auf den Lippen.

      Traumberuf Pflegehelferin
      „Schon als Kind war meine Berufswahl klar“

      PflegehelferInnen unterstützen diplomierte Pflegekräfte bei der Versorgung pflegebedürftiger                          Patientinnen oder Patienten trotz inten-
      Menschen im Krankenhaus. Eine Kurzausbildung ermöglicht auch Wieder- oder Quereinsteiger-                             siver, aufmerksamer Betreuung unzufrie-
      Innen, die nicht mehr so lange die Schulbank drücken möchten, den Einstieg in einen abwechs-                          den sind oder wenn sie sehr fordernd
      lungsreichen und interessanten Beruf mit Zukunft.                                                                     sind, also regelrechte Energiemagneten.
                                                                                                                            Das erfordert viel Einfühlungsvermögen.

                                                                                Carmen
                                                                                                                            Aber mit einem tollen Team, das zusam-
Auch die Vorbereitung und
                                                                                                    Mühlegger wusste        menhält, ist das meist zu schaffen.“ Für
Verabreichung von Salben                                                        schon als Kind, dass sie später im me-      die junge Pflegehelferin ist zudem eine
gehört zum Berufsalltag                                                         dizinischen Bereich arbeiten wollte.        gute Zusammenarbeit sehr wichtig und
der PflegehelferInnen.
                                                                                Genau wie ihre Mutter entschied sich        nicht immer selbstverständlich, betont
                                                                                Carmen Mühlegger, Pflegehelferin zu         sie. Erfüllende Momente sind für sie,
                                                                                werden. Mit 17 Jahren begann sie ihre       wenn sich PatientInnen wohlfühlen und
                                                                                Ausbildung und übt diesen Beruf seit        zufrieden sind. „In einer angenehmen
                                                                                2008 am LKH Bad Ischl mit der gleichen      Atmosphäre ist dann auch Platz für klei-
                                                                                Freude aus wie am ersten Tag. Zu ihren      ne Späße“, sagt sie. Aber selbst schwe-
                                                                                täglichen Aufgaben gehören Tätigkeiten      re Situationen meistert sie mit Bravour.
                                                                                wie die Körperpflege an PatientInnen
                                                                                (Waschen, Zahn-, Fingernagel- und              So etwa, wenn verstorbene Patient-
                                                                                Hautpflege, Kämmen, Anziehen etc.),         Innen liebevoll eingebettet werden müs-
                                                                                die Verabreichung angeordneter Thera-       sen, damit die Familie den Abschied in
                                                                                pien (Salben, Zäpfchen, Einreibungen        schöner Erinnerung behalten kann. „Mir
                                                                                und Inhalationen), sie misst selbststän-    ist das besonders wichtig und ich bemü-
                                                                                dig Vitalwerte wie Blutdruck, Blutzucker,   he mich um ein angemessenes Umfeld
                                                                                Puls und Temperatur und achtet auf Auf-     – ich stelle zum Beispiel auch Kerzen
                                                                                fälligkeiten im Verhalten, Veränderung      auf. In besonderer Erinnerung habe ich,
                                                                                der Haut und der Atmung. „Zusätzlich        dass im Anschluss an solch eine Verab-
                                                                                stellen wir Medikamente bereit und ver-     schiedung die Familie zu mir kam und

Info                    Pflegehilfe, Abteilungshilfe
                                                                                abreichen sie und natürlich helfen wir
                                                                                den Patientinnen und Patienten bei der
                                                                                                                            mir für diese Möglichkeit dankte.“ Ne-
                                                                                                                            ben körperlicher und seelischer Belast-
                        und StationsassistentInnen                              Mobilisation und motivieren sie, bei        barkeit, Freundlichkeit und Flexibilität ist
                                                                                Therapien mitzuarbeiten“, erzählt sie       die Liebe zum Menschen in ihrem Beruf
                                                                                begeistert.                                 das Um und Auf. Doch auch ein ausge-
         Die gespag beschäftigt in ihren zehn Spitälern                                                                     glichenes Privatleben als Gegengewicht
         731 PflegehelferInnen (inkl. OP-, Labor- und Prosektur-                  Eine besondere Herausforde-               – für Carmen Mühlegger hier besonders
         GehilfInnen).                                                          rung sind für sie todkranke PatientInnen    der jährliche Tauchurlaub mit dem Ehe-
         Die Kurzausbildung dauert 13 Monate.                                   mit schwerem Schicksal, und hier be-        mann am Meer, das gemeinsame Wan-
         Geeignet auch für Quer- und WiedereinsteigerInnen.                     sonders junge PatientInnen, sagt sie. Ihr   dern und Klettern oder das regelmäßige
         Zudem sind in der gespag auch acht Stationsassistent-                  Motto „Komm, ich geb dir meine Hand.        Laufen und Yoga – ist besonders wich-
         Innen und 118 AbteilungshelferInnen beschäftigt.                       Gemeinsam schaffen wir das!“ ist dabei      tig, um im oft anstrengenden Berufsall-
                                                                                sehr hilfreich. „Sehr schwer ist es, wenn   tag gut bestehen zu können.

                32 | November 11
Der Vollblutlehrer und -musiker DGKP Hermann Hartl versteht es, seine
                                      SchülerInnen für die Situation der PatientInnen zu sensibilisieren.
                                                                                                                                               15
Pflegekräfte ausbilden
„Sich auf die Bedürfnisse junger Menschen einlassen“

Wie sieht ein Arbeitstag als Lehrer          Zufriedenheit beider bei und ist eine                 Hermann Hartl ist Diplomierter Gesundheits- und
an einer Schule für allgemeine Ge-           wichtige Voraussetzung für ein erfülltes              Krankenpfleger (DGKP) und seit 15 Jahren Lehrer an
sundheits- und Krankenpflege aus?            Berufsleben.                                          der Schule für allgemeine Gesundheits- und Kranken-
  Der Arbeitsalltag eines Lehrers ist                                                              pflege Gmunden. Ein Beruf, der ihn jeden Tag aufs
sehr abwechslungsreich. Vorbereitung,        Gibt es berufliche Momente, an die                    Neue erfüllt, wie er selbst sagt.
Erstellen von Skripten, theoretischer und    Sie immer gerne zurückdenken?
praktischer Unterricht, die Betreuung           Diese Momente erlebe ich
der SchülerInnen sowie administrative        vor allem im Kontakt von SchülerInnen
Tätigkeiten nehmen die meiste Zeit in
Anspruch. Daneben besteht aber auch
                                             und älteren Menschen. Oftmals sind
                                             es ganz einfache Tätigkeiten wie das                     Info                                      PflegelehrerInnen
die Möglichkeit, sich neuen Herausfor-       gemeinsame Kochen eines Essens oder
derungen zu stellen, indem man inno-         das Singen von bekannten Liedern, die
vative Unterrichtsformen erprobt und         zu einem besonders intensiven Aus-                               An den 10 Schulen für allgemeine Gesundheits- und
pädagogische Konzepte entwickelt             tausch zwischen Jung und Alt führen.                             Krankenpflege, Kinder- und Jugendlichenpflege und psy-
und umsetzt.                                 Während der Schweinsbraten brutzelt,                             chiatrische Gesundheits- und Krankenpflege der gespag
                                             erfahren die Jungen so ganz zwanglos                             unterrichten 87 Lehrkräfte.
Was sind die Herausforderungen in            viel über den Alltag der älteren Genera-                         Alle LehrerInnen haben eine einschlägige Ausbildung und
Ihrem Beruf?                                 tion und können dadurch ein besseres                             verfügen über eine entsprechende Praxis im Pflegeberuf.
   Um ein guter Lehrer zu sein,              Verständnis für deren Leben entwickeln.
muss man sich in die Lage der jungen         Auf der anderen Seite ist es ein Erleb-
Menschen versetzen können. Für mich          nis, die leuchtenden Augen der Älteren                     Auch Musikaktivierung ist Teil des Unterrichts bei Pflegelehrer Hartl (l.).
heißt das oftmals, zu schweigen, da-         zu sehen, die sich gerne an früher er-
mit sie reden lernen können. Ich sehe        innern, ihre Erlebnisse und Erfahrungen
mich als Wegbegleiter, der zuhört und        teilen und sich wieder nützlich und ge-
schaut, was die Jugendlichen brauchen.       braucht fühlen.
Nur Wissen zu vermitteln, ist zu kurz
gegriffen. Die SchülerInnen müssen für       Welche Eigenschaften sollte ein Leh-
Problemlösungen sensibilisiert werden,       rer mitbringen und was wären Sie
damit sie später in neuen Situationen        geworden, wenn nicht Pädagoge?
und Herausforderungen bestehen kön-             Lehrer zu sein, heißt für mich, be-
nen.                                         reit zu sein, sich auf die Bedürfnisse jun-
                                             ger Menschen einzulassen. Und man
Welche Momente sind besonders                sollte stets im Hinterkopf haben, dass
erfüllend?                                   auch Lehrer nicht alles wissen können.
   Das Schönste ist, wenn ich                Da ich begeisterter Musiker bin, hätte
merke, dass den SchülerInnen die Be-         ich vermutlich ansonsten diesen beruf-
ziehung zu den PatientInnen genauso          lichen Weg eingeschlagen. Als Lehrer
wichtig ist wie die eigentliche pflege-      habe ich heute allerdings das Glück,
rische Tätigkeit. Dieses emotionale          diese Leidenschaft auch im Beruf ausle-
Moment trägt ganz wesentlich zur             ben zu können.

                                                                                                                                                          32 | November 11
16                                                                     Beim Segeln mit der Familie kann sich der
                                                                         Kaufmännische Direktor gut entspannen.

Kaufmann aus Leidenschaft
„Zukünftige Entwicklungen mitgestalten“

Finanzthemen, strategische Leistungsbereiche oder auch die Evaluierung von Prozessabläufen                           seitiges Verständnis entstehen kann,
machen den Löwenanteil im Arbeitsalltag der Kaufmännischen Direktoren in den zehn gespag-                            aber zugleich auch die vorgegebenen
Krankenhäusern aus. Am LKH Freistadt ist Dipl. KH-BW Mag. Rudolf Wagner seit 2005 für die                            Ziele umgesetzt werden können: „Ich
Belange der Kaufmännischen Direktion zuständig und seit 2010 ist er Vorsitzender der ARGE der                        sehe es als meine Aufgabe, die im
Kaufmännischen Direktoren aller oberösterreichischen Spitäler. Ein Job, der es ihm ermöglicht,                       wirtschaftlichen Gesamtrahmen für
sich in einem sich ständig verändernden Umfeld aktiv einzubringen.                                                   das Spital vorgegebenen Finanzziele
                                                                                                                     vor Ort umzusetzen.

                               Es    ist schon schön, im Rahmen           gemeinsam in der Kollegialen Führung          Daneben steht aber auch der
                               meines Wirkungsbereichs gemein-            mitzugestalten. Wesentliches Kriterium     MitarbeiterInneneinsatz und deren
                               sam mit meinen Mitarbeiterinnen und        ist für mich in diesem Beruf auch die      Motivation ganz, ganz oben für mich.
                               Mitarbeitern die künftige Ausrichtung      Arbeit mit den Menschen direkt vor         Denn sie stellen die wichtigste Res-
                               unseres Krankenhauses in Freistadt         Ort“, sagt Wagner, der gemeinsam           source im gesamten Arbeitsleben dar.
                                                                          mit der Pflegedirektorin und dem Ärzt-     Ein Krankenhaus ist von Personen und
                                                                          lichen Direktor die Kollegiale Führung     nicht von Maschinen geprägt, daher
Dipl. KH-BW Mag. Rudolf Wagner (r.) ist der direkte und persönliche       des Hauses bildet und diese gut funkti-    ist hier ein entsprechendes Miteinan-
Kontakt mit den MitarbeiterInnen des Hauses sehr wichtig.
                                                                          onierende Zusammenarbeit mit seinen        der unabdingbar.“
                                                                          beiden KollegInnen sehr schätzt.
                                                                                                                      Aus diesem Grund hat er im-
                                                                             Sein Arbeitstag ist meist gespickt    mer ein Auge auf den Kontakt zu
                                                                          mit Terminen, die das Sekretariat koor-  und zwischen den MitarbeiterInnen,
                                                                          diniert und vorbereitet. In den Terminen PatientInnen und deren Angehörigen.
                                                                          und Besprechungen geht es etwa um        „Der Umgang sollte immer von gegen-
                                                                          die aktuelle finanzielle Situation des   seitigem Respekt und Wertschätzung
                                                                          Hauses und die daraus abzuleitenden      geprägt sein.“ Privat ist der Kaufmän-
                                                                          Maßnahmen. Aber                                             nische Direktor des
                                                                          auch Personalthemen        Ein Krankenhaus                  gespag-Hauses im
                                                                          (Aufnahme, Aus- und        unterliegt einer                 Unteren Mühlviertel
                                                                          Weiterbildung etc.),       steten Entwicklung ebenfalls ein offener
                                                                          die      Koordination      und Veränderung,                 Mensch, der sehr
                                                                          von Konzepten oder         darauf müssen                    gerne reist und die-
                                                                          Interaktionen      mit     wir miteinander                  se Reisen auch mit
                                                                          Behörden betreffen         reagieren.                       Freude selbst orga-
                                                                          partiell den Kauf-                                          nisiert. Neben dem
                                                                          männischen Direktor. Eine ambivalente    Radfahren ist er begeisterter Segler
                                                                          Herausforderung ist für KD Wagner,       und schaut, dass er, so oft es möglich
                                                                          die unterschiedlichen Erwartungen der    ist, mit Frau und Tochter die Leinen los-
                                                                          Unternehmensleitung und der Mitar-       machen kann und immer eine Hand-
                                                                          beiterInnen des LKH Freistadt so weit    breit Wasser unter dem Kiel hat, um
                                                                          in Einklang zu bringen, dass gegen-      voranzukommen.

          32 | November 11
17
Erstkontakt für alle PatientInnen
„In der An- und Abmeldung laufen die Fäden zusammen“

Das LKH Rohrbach und Andrea Stelzer gehören seit mehr als 20
Jahren beruflich zusammen: Zunächst war sie im Sekretariat der
Krankenpflegeschule tätig, später im Sekretariat des Ärztlichen
Direktors und seit 2008 in der zentralen An- und Abmeldung sowie
in der Rezeption des Hauses.

Nach           ihrer Karenzzeit bewarb      gesicherten Türen oder bedient – im
sich Andrea Stelzer für die An- und Ab-     Alarmfall – die Brandmeldeanlage. „Es
meldung: „Der persönliche Kontakt mit       ist alles in allem ein Beruf, der nie lang-
anderen Menschen hat für mich große         weilig wird und immer abwechslungs-
Bedeutung. Ich wollte einfach näher an      reich bleibt.
den Patientinnen und Patienten sein“,
sagt die 44-Jährige. Zu ihren Tätigkeiten      Das serviceorientierte Verhalten
gehören u. a. die Registrierung der Pa-     und die Aufnahmequalität signalisieren,
tientInnen und ihrer Begleitpersonen,       wie willkommen ein Patient oder eine
die Vervollständigung der Nacht- und        Patientin ist. Da jede/r Patient/-in und
Wochenendaufnahmen oder auch die            jede/r Besucher/-in an der Rezeption
Abrechnung sämtlicher Kosten und Te-        den ersten Kontakt mit dem Spital her-
lefongebühren bei der Entlassung. „Ich      stellt, erhält er oder sie bereits dabei
kläre mit den Betroffenen auch Allfäl-      einen Eindruck vom Krankenhaus“, be-
liges wie gewünschte Aufenthaltsbestä-      tont sie. Eine Herausforderung sind für       Mädchen im Wartebereich sitzen sah,          In ihrer Freizeit geht die
tigungen ab, bin für die Ausgabe von        sie verunsicherte oder „schwierige“ Pa-       rief ich sofort in der Ambulanz an und       Verwaltungsangestellte
                                                                                                                                       Andrea Stelzer aus dem
Stützkrücken verantwortlich oder erstel-    tientInnen. „Dabei kommt es für mich,         bat die zuständige Krankenschwester,         LKH Rohrbach gerne
le Todesanzeigen für das Standesamt         neben der sachlichen Genauigkeit,             das Mädchen vorzunehmen, weil ich            wandern.
und führe die Veranlassungen durch,         besonders darauf an, allen Patient-           das Gefühl hatte, dass das Kind jeden
die sich daraus ableiten“, erklärt sie.     innen und Patienten verständnisvoll und       Moment vom Sessel fallen könnte. Das
                                            freundlich zu begegnen. Daneben ist           Mädchen wurde kurz darauf mit dem
   Ihr Job verlangt viel Fingerspit-        es – insbesondere am Telefon – ganz           Hubschrauber nach Linz geflogen, da
zengefühl und Know-how, etwa wenn           wichtig, genau zuzuhören und alle In-         sie lebensbedrohliche innere Verlet-
Kostenträger, Wohnort oder Aufenthalt       formationen und Fragen richtig aufzu-         zungen hatte. Ich freute mich, als ich
ausländischer PatientInnen recherchiert     nehmen und weiterzugeben.“                    später hörte, dass sie alles gut überstan-   An der Rezep-
werden müssen. Zu Dienstende erstellt                                                     den hatte. Eine längere Wartezeit vor        tion wird der
sie zudem täglich sämtliche Zahlungs-          Aus ihren mehr als 20 Berufsjahren         der ambulanten Behandlung hätte für          erste Kontakt
journale sowie Bankomat- und Kredit-        bleiben natürlich auch besondere Fälle        das Mädchen vielleicht lebensbedroh-         mit dem Spital
kartenjournale. An ihren „Rezeptions-       in Erinnerung: „Einmal meldete eine äl-       lich sein können“, erzählt sie. Andrea       hergestellt, da-
tagen“ bedient die Allrounderin zudem       tere Frau ihre Enkeltochter bei mir in der    Stelzer ist eben Verwaltungsangestellte      bei erhält man
beispielsweise alle Kommunikationsan-       Aufnahme an, weil das Mädchen über            mit Leib und Seele, die das Spital wie       schon einen
lagen (Patienten-Entertainment, Rufanla-    Bauchschmerzen nach einem Fahrrad-            ihre Westentasche kennt, und die Pati-       Eindruck vom
ge, Faxgerät), überwacht die elektrisch     sturz klagte. Als ich zufällig das bleiche    entInnen danken es ihr.                     Krankenhaus.

                                                                                                                                              32 | November 11
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