HOCHSCHULRECHENZENTRUM - Rückblick | Ausblick 2017/18 - Goethe-Universität
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Impressum Hochschulrechenzentrum (HRZ) Goethe-Universität Frankfurt am Main Theodor-W.-Adorno-Platz 1, PA-Gebäude 60323 Frankfurt am Main www.rz.uni-frankfurt.de Stand: März 2018
INHALT Vorwort / Editorial Vorwort - Enrico Schleiff, Vizepräsident für Infrastruktur...........................................................4 Editorial - Udo Kebschull, Leiter des HRZ....................................................................................5 1 HRZ-Profil..........................................................................................................................7 2 Das HRZ in Zahlen 2017/18 .....................................................................................8 3 Zukunftsthemen.............................................................................................................11 Virtuelle Rechenzentren mit OpenStack......................................................................................11 Ablösung des Metropolitan Area Rings der Goethe-Universität................................................14 Mandantenfähiges Switchmanagement.....................................................................................15 Die neue Goethe Card 2.0............................................................................................................15 Virtuelle Arbeitsplätze.................................................................................................................17 Drittmittelprojekte unter Mitwirkung des HRZ: LHEP-Projekte...................................................18 4 Im Fokus.................................................................................................... 25 Bandbreitenerhöhung..................................................................................................................25 Virtuelle Private Netze (VPN).......................................................................................................25 Zentrales Firewall-Angebot.........................................................................................................26 IT-Sicherheit am HRZ...................................................................................................................26 Webauftritt: FIONA7 - Responsive Design..................................................................................28 Umbau des zentralen Mail- und Datenservices..........................................................................29 Arbeitsplatzsupport: Service Level Agreements (SLAs)..............................................................30 Digitale Lehre...............................................................................................................................31 Flexibler Datenspeicher: Hessenbox – Die Alternative zur Dropbox..........................................34 Medientechnik.............................................................................................................................35 5 Das HRZ im Überblick............................................................................ 36 HRZ-Kalender 2018......................................................................................................................36 Software-Lizenzen und Verträge..................................................................................................38 Weiterbildungsangebote und Veranstaltungen für Mitarbeiter und Studierende......................39 Mitarbeit in Organisationen und Gremien...................................................................................40 Übersicht IT-Dienste.....................................................................................................................43
Vorwort Liebe Kolleginnen und Kollegen, Weiterentwicklungen einer digitalen Infrastruktur, sozusagen das Nervensystem und das Rückgrat täglich sind wir im Internet, der digitalen Universität. Gerade im Moment, in versenden und empfangen dem Sie diese Zeilen lesen, machen sich Kollegen E-Mails oder loggen uns des HRZ auf, die Software für ein modernes über WLAN ein, um über Campus Management System auf die Bedarfe der Facebook, Whatsapp, Instagram Goethe-Universität anzupassen, Angebote für virtuelle oder Snapchat zu kommunizieren. Rechenzentren zu erstellen, die Informationsflüsse Selbstverständlich nehmen wir unsere Goethe auf digitalen Endgeräten durch ein Responsive Card und öffnen die Türen oder bezahlen Design des Webauftritts zu optimieren und mit der Geldbörsenfunktion in der Mensa. die Goethe-Uni App weiterzuentwickeln, ein Eine Vorlesung ohne den Einsatz von Forschungsdatenmanagement und ein Forschungs- Beamern ist kaum noch denkbar. In vielen Kursen informationssystem aufzubauen und so weiter. setzen wir ganz selbstverständlich die Lernplattform OLAT ein und es ist schon Gewohnheit, Ja, es kommt vor, dass etwas anders gestaltet wurde, sich die aufgenommenen Vorlesungen noch einmal als Sie es von zu Hause oder anderen Organisationen anzuschauen oder die Prüfungen elektronisch kennen. Bevor Sie sich aber darüber beschweren, abzulegen. bedenken Sie kurz, dass das HRZ mehr als 50.000 Unsere Semesterarbeiten oder Forschungsberichte Kunden betreut. Natürlich funktioniert nicht im- schreiben wir in Word, unsere Tabellen erstellen wir mer alles. Dies hängt jedoch einerseits an der dafür in Excel, unsere Simulationen in MATLAB, die Komplexität der IT-Strukturen und sicher ist auch Grafiken in CorelDRAW, die Vorträge in PowerPoint Ihnen schon einmal der Computer abgestürzt (hoffent- und unsere Daten speichern wir auf zentralen Servern. lich virtuell und nicht physisch!) andererseits sind dem All das steht jedem an der Goethe-Universität frei zur HRZ, durch einen vorgegebenen Finanzrahmen Grenzen Verfügung. gesetzt. Sollte doch auch einmal ein persönlicher Fehler eines Aber machen wir uns eigentlich bewusst, dass hinter HRZ Mitarbeiters der Grund sein, dann überlegen Sie all dem eine hoch effektive Mannschaft steckt, die sich kurz, wann Ihnen der letzte Fehler unterlaufen ist täglich mit enormem Engagement und Einsatz für einen und schreiben Sie erst dann die E-Mail! reibungslosen Ablauf sorgt? Mehr noch, dass wir nur die Spitze des Eisbergs all Lassen Sie mich eins sagen, ich bin sehr stolz, als der Aktivitäten sehen, die dafür notwendig sind? Vizepräsident für unser HRZ zuständig zu sein (bald Ist uns immer klar, dass hinter der Goethe Card ein gewesen zu sein). In dieser Zeit bin ich vielen tollen, ausgeklügeltes und hochgradig abgesichertes Identi- kreativen und motivierten Kollegen begegnet, die tätsmanagement steckt, dass WLAN nur funktioniert, immer eins im Blick hatten: weil wir ein sicheres Netz betreiben, dass wir Vorle- Uns allen die digitale Welt an der Universität zu ermög- sungen nur wiederholt anschauen können, wenn sie lichen. Mehr noch, Sie haben dabei immer auch nach jemand aufnimmt und bearbeitet? Ist uns immer klar, vorne gedacht und alles dafür getan, um (im Rahmen dass wir von den Kollegen im Support immer erwar- der begrenzten finanziellen Möglichkeiten) mit der ten, dass sie auf dem neuesten Stand der Technik sind? digitalen Entwicklung schrittzuhalten. Ich möchte mich Sind wir uns bewusst, dass jemand im Hintergrund an dieser Stelle bei allen, den HiWis, den Mitarbeitern über die IT-Sicherheit wacht? und der Leitung des HRZs für die großartige tägliche Arbeit und die hervorragende Zusammenarbeit bedan- Viel mehr! Das Team des Hochschulrechenzentrums ken. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, und ich habe (HRZ) betreibt, wartet und sichert die Systeme nicht dabei viel gelernt. Danke! nur. Das HRZ-Team ist auch der zentrale Motor für Enrico Schleiff Vizepräsident für Infrastruktur Seite 4 | HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018
Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Informationstechnologie hat sich in den letzten Jahren zum zent- ralen Pfeiler für alle Aspekte der Forschung, Lehre und Verwaltung an Universitäten entwickelt. Be- griffe wie Digitalisierungsoffen- sive oder Digitalisierungsstrate- gie kursieren in allen Medien und werden als die Gerade an der Goethe-Universität hat sich die zentrale Herausforderung der nächsten Jahre verstan- Versorgung mit IT-Infrastruktur in den letzten Jahren den. dramatisch verändert. Das Thema IT-Sicherheit wurde, nicht zuletzt durch Über 300 neue Hörsäle wurden ausgestattet, die Enthüllungen von Edward Snowden, in das zahlreiche neue Aufgaben kamen hinzu, die Bewusstsein aller gerückt. verarbeiteten Datenmengen haben sich vervielfacht und im Rahmen des LHEP-Programms werden aktuell Die Arbeitsfähigkeit hängt in zunehmendem Maße neue und höherwertige Dienste entwickelt. vom reibungslosen Betrieb der IT-Systeme ab. Spätestens bei einem Ausfall spürt jeder einzelne Es ist also an der Zeit, dass das Hochschulrechenzen- unmittelbar, dass ohne E-Mail, Telefon, Arbeits- trum der Goethe-Universität Frankfurt am Main einen platzrechner, Gruppenlaufwerke, E-Learning, Web, Einblick in seine thematischen Schwerpunkte und Campus Management und viele weitere Dienste, laufende Projekte gibt. Ich lade Sie ein, sich mit dieser die hier nicht aufgezählt sind, nicht mehr produktiv Broschüre einen kleinen Überblick zu verschaffen und gearbeitet werden kann. wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre. Die Goethe-Universität benötigt mit ihren rund 47.000 Udo Kebschull Studierenden und etwa 5.000 Mitarbeitern eine IT- Leiter des Hochschulrechenzentrums Infrastruktur, wie die einer mittelgroßen Stadt. Dazu gehört nicht nur die Bereitstellung von Diensten, sondern auch die Wartung der Hard- und Software- systeme. Nach wenigen Betriebsjahren kommt die Sanierung oder die Entsorgung nicht mehr benötigter Komponenten hinzu. Natürlich nimmt nicht zuletzt die Betreuung der Nutzer, die mit diesen Systemen arbei- ten, auch einen großen Raum ein. HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018 | Seite 5
HRZ- Profil 1 Das HRZ-Profil Organisation Das Hochschulrechenzentrum (HRZ) ist die zentrale Das HRZ besteht aus vier Abteilungen: Administration, IT-Einheit der Goethe-Universität und leistet einen Basisdienste, Applikationen und Service. großen Beitrag zu Forschung und Lehre durch die Bereitstellung umfangreicher IT-Infrastruktur, Der Schwerpunktstandort des HRZ befindet sich auf Applikationen, Services sowie Beratungs- und dem Campus Westend. Die HRZ Service Center sind Schulungsangebote. jedoch dezentral aufgestellt und befinden sich auf den Es unterstützt damit alle Universitätsangehörigen Campus Westend, Riedberg und Bockenheim, und die – Mitarbeiter wie Studierende – in ihren jeweiligen IT-Services sind auf allen Campus verfügbar. Aufgabenbereichen. Das HRZ hat 57 Dienste aus verschiedenen IT-Bereichen in seinem Portfolio und bietet damit ein vielfältiges Servicespektrum an. Zu diesen Diensten zählen: Elektronische Verwaltung, E-Mail und Groupware, Netze, Internet und Sprach- und Datenkommunikation, Speicher, Datensicherung und virtuelle Hardware, Arbeitsplätze und Arbeitsplatzausstattung, Drucken und Scannen, Medientechnik und Konferenzbetreu- ung, IT-Sicherheit, E-Learning, Aus- und Weiterbildung, Beratung und Kundenbetreuung. IT-Grundversorgung & Servicevereinbarungen Im Rahmen der Grundversorgung bietet das HRZ einen wesentlichen Teil der Leistungen seinen universitären Nutzern kostenneutral an. Diese Leistungen werden aus zentralen Mitteln der Goethe-Universität finanziert. Besondere An- forderungen, die nicht oder nicht im benötigten Umfang entsprechend der Grundversorgung abge- deckt werden, können in Servicevereinbarungen, sogenannten Service Level Agreements (SLAs), oder anderen Verträgen mit dem HRZ geregelt werden. Zudem können universitätsnahe, wissenschaftliche Einrichtungen im Rahmen universitärer Kooperations- vereinbarungen und begleitender Servicevereinbarun- gen von den HRZ-Ressourcen profitieren. HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018 | Seite 7
2 Zahlen & Fakten Das HRZ in Zahlen 2017/18 Infrastruktur 160.000 Aktive Goethe Cards (ID-Karten) (2017) 66.000 Universitätsaccounts (inkl. 3000 Accounts für OLAT Zugriff auf U3L) 35.000 Feste IP Adressen 10.000 Telefone (8.500 VoIP) 1.500 WLAN Access Points 800 Server insgesamt 700 Virtuelle Server 7.800 TByte Backup und Archiv 4.791 TByte Datenverkehr (Download, ohne GSI, Hessennetz, LoeweCSC) (2017) 1.500 TByte User Data in SAN (Storage Area Networks) 1.180 TByte Datenverkehr (Upload) (s.o.) World Wide Web 264.000 CMS Objekte (Seiten, Widgets, Bilder, PDF etc.) 62.528 Webseiten (davon 36.991 veröffentlicht) 2.153 Webautoren 370 Sub-Domänen Campus Management 95.000 Bewerbungen auf einen Studienplatz (WS 2017/18) 72.000 Online Veranstaltungsbelegungen (WS 2017/18) 53.000 Online Prüfungsanmeldungen (WS 2017/18) 45.000 Bewerber für Studienplätze (WS 2017/18) 820 Modellierte Prüfungsordnungen Digitale Lehre – E-Learning & E-Prüfungen 41.574 Aktive User insgesamt 3.106 Kurse in OLAT (WS 2017/18) 2.983 Teilnehmer an E-Prüfungen (WS 2017/18) 2.161 OLAT-Autoren (WS 2017/18) 363 Übungstests in OLAT (WS 2017/18) Seite 8 | HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018
Zahlen & Fakten 2 Videoportal & eLectures (HRZ) 1.000.000 Aufrufe von eLectures insgesamt 420.000 Zuschauer (davon 3000 Live) (WS 2017/18) 4.550 Verschiedene Präsentationen (WS 2017/18) 3.000 Stunden aufgezeichnetes Material (WS 2017/18) 2.100 Neue Aufzeichnungen (WS 2017/18) 170 Live-Übertragungen (WS 2017/18) 100 Lehrende mit eLecture Inhalten (WS 2017/18) Arbeitsplatz Service 3.700 Arbeitsplätze (IT-Ausstattung) 650 Studentische Arbeitsplätze Druckzentrum 2.500.000 Gedruckte schwarz/weiss Seiten pro Jahr 1.800.000 Gedruckte Seiten in Farbe pro Jahr HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018 | Seite 9
Zukunftsthemen 3 Zukunftsthemen Die Rubrik „Zukunftsthemen“ gibt einen Einblick in Kurzbeschreibung der Ideen und angedachte oder bereits geplante Projekte, Projektinitiative die digitale Entwicklungen im IT-Bereich der Goethe-Universität betreffen. Die Goethe-Universität Frankfurt am Main und die Hierzu gehören sowohl angedachte Projekte, wie ein Humboldt-Universität Berlin möchten einen Dienst virtuelles Rechenzentrum und virtuelle Arbeitsplätze, entwickeln, mit dem der Bedarf an zeitnah bereitge- als auch die Ablösung des Metropolitan Area Rings der stellten Compute-, Storage- und Netzwerk-Ressourcen Goethe-Universität, oder auch ein mandantenfähiges oder Plattformdiensten im Tier3-Bereich unterhalb von Switchmanagement. Server-Clustern in Selbstbedienung abgedeckt werden kann. Unter die virtuelle Organisation des Studiums bzw. Neben einer OpenStack-Umgebung und entsprechen- Arbeitsplatzes an der Goethe-Universität fällt das den Hardware-Ressourcen soll auch ein entsprechen- geplante Projekt zur Goethe Card 2.0, die Signierung des Repository für Templates und Skripte aufgebaut und Verschlüsselung von E-Mails sowie der Abschluss sowie Community-Aspekte adressiert werden. von Campuslizenzen für Lehrende und Studierende. In der Planung befinden sich zudem landesweite Selbstbedienung und Projekte der hessischen Hochschulen (LHEP), die Selbstversorgung mit IT Diensten sich mit Forschungsdatenmanagement befassen und bessere mobile und digitale Zugänge zu Hochschul- Im Bereich der persönlich genutzten Geräte wie Note- funktionen bieten wollen. books, Tablets, Smartphones oder -watches geschieht die Auswahl und Konfiguration der Anwendungen Virtuelle Rechenzentren mit in der Regel direkt durch die Nutzer. Notwendige OpenStack – E-Research Funktionalitäten werden bei Bedarf selbst ausgewählt und installiert oder weitere Geräte verbunden, sobald Cloud & Template Repository sie benötigt werden. für Selbstversorgungsdienste Diese Erwartungshaltung überträgt sich auch auf die IT-Versorgung in Hochschulen und Forschungseinrich- in der Wissenschaft tungen und erfordert neue Lösungen und Dienste. Der Ausgangpunkt für das Zukunftsthema „Virtuelle Die Kernidee dieses Projekts liegt deshalb im Bereich Rechenzentren mit OpenStack“ ist eine gemeinsame der Etablierung einer Plattform für abgesichert aus- Projektinitiative des Computer- und Medienservice der führbare wissenschaftliche IT-Szenarien innerhalb der Humboldt-Universität zu Berlin und des Hochschul- Hochschullandschaft, ähnlich den Angeboten kommer- rechenzentrums der Goethe-Universität Frankfurt am zieller Clouds wie AWS, Azure oder Compute Engine. Main. Sie will dem wachsenden Bedarf an Compute-, Storage- und Netzwerk-Kapazität als Selbstversor- gungsdienst entsprechen und auf diesem Gebiet ihre Dienstleistungen mit neuen technischen Lösungen und Services erweitern. Im Rahmen dieser Initiative streben beide IT-Zentren eine Finanzierung über die DFG an (DFG-LIS). HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018 | Seite 11
3 Zukunftsthemen Maßgeschneiderte Angebote mit Durch Snapshotting können beispielsweise einzelne Cloud-Templates und nutzerorien- Rechenläufe für eine spätere und erneute Ausführung tierten virtuellen Serverumgebungen gesichert werden. Das Projekt zielt darauf, Wissenschaftlern niedrig- Technik: OpenStack schwellige, einfache und intuitiv nutzbare Lösungen Als Schlüsseltechnologie für den Aufbau der hier zum Anlegen von spezifischen Cloud-Umgebungen für beschriebenen neuen Dienstleistung wird OpenStack den mittleren Rechenbedarf anzubieten. gewählt. Das OpenStack-Projekt ist mittlerweile eines Je nach Anforderungen und fachwissenschaftlichem der am stärksten wachsenden Open-Source-Projekte Bedarf werden maßgeschneiderte Lösungen benötigt. weltweit und nahezu alle Anbieter von Hard- und Als Kern dieses neuen Serviceangebots sehen Software für Rechenzentren wirken in der Community wir Cloud-Templates für die Nutzung in virtuellen mit, wodurch von einer hohen Nachhaltigkeit Serverumgebungen. Wie aus einem Baukasten kann auszugehen ist. das passende Servicemodell ad-hoc zum jeweiligen Bedarf passend gewählt und genutzt werden. Aus Serviceperspektive stellt ein niedrigschwelliger Weg zur Nutzung von OpenStack die Weboberfläche Komponenten in diesem Sinne sind sowohl Compute-, dar, mit der man virtuelle Server, Netzwerke, Router, Storage- oder Netzwerk-Ressourcen, als auch Speicher oder z. B. auch Sicherheitsregelwerke, Load Plattformdienste. Spezifische Konfigurationen und Balancer und virtuelle Festplatten direkt anlegen und Installationen können ebenfalls flexibel und skalier- verwalten kann. bar angeboten werden. Als praktische Anwendungen In Anlehnung an das eingangs erläuterte Konzept ergeben sich hierbei unter anderem das Anlegen der Selbstbedienung bei IT-Services stehen die einfacher Testrechner als individuell nutzbare entsprechenden Ressourcen zeitnah, in der Regel Ressourcen, das zeitlich befristete Ausrollen nach einigen Sekunden oder Minuten, ohne weiteren kompletter Szenarien/Dienste für spezifische Abstimmungsprozess zur Verfügung. Forschungsprojekte/Arbeitsgruppen/Studierende oder die unkomplizierte Bereitstellung disziplin- Virtuelle Rechenzentren ersetzen spezifischer Dienste in bestimmten Konfigurationen. lokale IT im Leistungsbereich Diese E-Research Cloud-Templates sollen im zwischen Arbeitsplatzgeräten und beabsichtigten Projekt mit unterschiedlichen Fach- Server-Clustern gebieten an zwei Universitäten anwendungsnah und bedarfsgerecht entwickelt werden. Sie können in Im Anwendungsbereich zwischen PC und Hochleis- die Cloud-Architektur Software OpenStack integriert tungsrechenzentrum existiert ein nicht unerhebli- werden und stehen nach der Entwicklung allen cher Bedarf an IT-Kapazität, der sich durch mittlere Hochschulen über ein Repositorium zur Verfügung. Leistungsanforderungen, individuelle Anwendungs- So entsteht im Laufe der Zeit ein immer größerer szenarien oder hochspezialisierte Softwarekonfigu- Katalog an Vorlagen, und die Zusammenarbeit der rationen und den Wunsch nach rascher Umsetzung Hochschulen bei Cloud-Angeboten wird praxisnah auszeichnet. gefördert. Gleichzeitig werden auch Fragestellungen aus dem Bereich Open Science in besonderem Maße adressiert, da mit Hilfe dieser E-Research Templates beispielsweise Dokumentationen der Dienste- und Laufzeitumgebung besser unterstützt werden. Seite 12 | HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018
Zukunftsthemen 3 Dieser mittelgroße Bedarf an Rechen-, Speicher- und Netzwerk-Kapazität beschränkt sich nicht mehr nur auf einzelne wissenschaftliche Bereiche, sondern erreicht auch Disziplinen, die noch vor einigen Jahren mit Arbeitsplatzsystemen abgedeckt wurden. Zu nennen wären hier, neben den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, z. B. auch die Sprachwissen- schaften sowie die Bild- und Literaturwissenschaften. Für diese Einsatzzwecke werden häufig standortge- bundene IT-Kapazitäten lokal beschafft, betrieben und nach vorhandenen Möglichkeiten administriert und genutzt. Dabei können vor allem die Pflege, und die damit inhärent verbundene Sicherheit der Systeme nicht immer über die gesamte Lebenszeit sichergestellt werden. Dennoch haben lokale IT-Kapazitäten trotz der genannten technisch-administrativen Nachteile und Risiken den wertvollen Vorteil einer ad-hoc-Verfügbar- keit ohne größere Formalitäten. Sie entsprechen damit besser der Erwartung von Selbstbedienung und Selbst- versorgung mit IT-Services. Das Projekt „E-Research Cloud“ möchte in diesem Zusammenhang die Vorteile von Vor-Ort-Kapazitäten abgesicherter zentraler Administration und effek- tivem Umgang mit Ressourcen kombinieren, indem eine Plattform für unmittelbar verfügbare, ausführbare und archivierbare IT-Szenarien gemäß aktueller wissenschaftlicher Anforderungen etabliert wird. Nutzerorientierte virtuelle Rechenzentren ermöglichen weiterhin bessere Steuerungsmöglichkeiten und Synergiepotentiale hinsichtlich der Beschaffungs- steuerung und -zentralisierung von Ressourcen, wie Servern und Storage für die gesamte Einrichtung und darüber hinaus. Aus diesem Grund werden auch hochschulübergreifende Szenarien entwickelt und erprobt. Kontakt: Udo Kebschull (kebschull@rz.uni-frankfurt.de), Malte Dreyer (dreyer@hu-berlin.de) HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018 | Seite 13
3 Zukunftsthemen Ablösung des Metropolitan Es wird dabei eine aktive Mehrkanal DWDM-Filter- struktur verteilt und redundant aufgebaut. Area Rings der Goethe-Universität Auf dieser Struktur können projektspezifische Verbindungen mit unterschiedlichen Bandbreiten und Ein anderes Zukunftsthema ist eine neue Netzinfra- Netzwerkprotokollen bereitgestellt werden. struktur für die Goethe-Universität mit der Ablösung Zu den Vorteilen einer solchen Lösung gehören: des Metropolitan Area Rings. Ausgangspunkt für ent- sprechende Überlegungen ist, dass Arbeitsgruppen • eine unterschiedliche Bandbreite (bis zu 100 Gbps), und Institute häufig über mehrere Standorte der • die Möglichkeit, diese Bandbreite zu garantieren, Universität verteilt untergebracht sind. • offen für die Nutzung unterschiedlicher Protokolle zu sein, definiert durch die Damit kann es neben dem allgemeinen Datenverkehr zu angeschlossenen Systeme (Ethernet, Fibre großen Datenströmen zwischen einzelnen Endpunkten channel, InfiniBand oder innovative neue in einem Institut kommen. Dies trifft z. B. zu, wenn Protokolle in der Erforschung), das Spektrometer am Campus Riedberg beheimatet • dass sie innerhalb weniger Tage schaltbar ist ist, die Datenanalyse aber in Echtzeit am Campus Niederrad erfolgen soll. Für wissenschaftliche Pro- Zusätzlich wird bei dieser neuen Struktur die jekte werden momentan gemeinsame Netzbereiche Absicherung der einzelnen Teilnehmer dieser über die Standorte hinweg konfiguriert, allerdings Infrastruktur auf einer tieferen technischen Ebene unterliegen diese mehreren Einschränkungen: als momentan hergestellt. Es entsteht dadurch ein noch höheres Maß an Sicherheit. • der Datenstrom muss Platz finden in der Die Zukunft liegt somit in einem bedarfsgesteu- allgemeinen 20 Gbps Verbindung zwischen erten Multi-Terrabit Forschungs-Backbone für die den Standorten, Goethe-Universität. Das Ziel ist eine neue infra- • den Netzbereichen kann keine eigene strukturelle Basis für Forschungszusammhänge zu dezidierte Bandbreite innerhalb der 20 Gbps schaffen, die standortübergreifend, protokolloffen, zugesichert werden und mit hoher sowie dezidierter Bandbreite funktioniert • es werden lediglich Ethernet-Verbindungen und flexibel anpassbar ist. zur Verfügung gestellt In Bezug auf den Zeitrahmen erfordert dieses Projekt Die geringe Flexibilität erklärt sich damit, dass die eine längeren Vorlauf. In 2018 gilt es, die administra- zugrundeliegende Datenverbindung basierend auf tiven und budgetären Voraussetzungen für das Projekt einer Dense Wavelength Division Multiplex zu schaffen. Infolge dessen kann dann in die Planung (DWDM)-Infrastruktur nicht der Universität gehört, eingestiegen werden, um 2019 das neue Equipment sondern als betriebener Service (managed Service) bei aufzubauen, ausführlich zu testen und 2020 den einem Provider gemietet wurde. bestehenden Datenring abzulösen. Jede Veränderung beziehungsweise jede Erweiterung Kontakt: ist mit zeitlichem Aufwand und zusätzlichen Kosten Dagmar Cords (cords@rz.uni-frankfurt.de) verbunden. Für die nahe Zukunft ist geplant, auf angemieteten Lichtwellenleitern (sog. Dark fibern) einen eigenen Datendienst aufzubauen. Technisch kommt dabei die simultane Übertragung mehrer Datenkanäle über unterschiedliche Trägerfrequenzen auf dem Lichtwellenleiter zum Einsatz. Seite 14 | HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018
Zukunftsthemen 3 Mandantenfähiges haben den Labortest erfolgreich bestanden. Derzeit ist die Beschaffung der Karten in der letzten Vorberei- Switchmanagement tungsphase. Im Rahmen von öffentlichen Ausschrei- bungen wurde die Entwicklung des Krypto Containers Ein weiteres Thema im Kontext Netzwerkinfrastruktur für die aktuellen Anwendungen beauftragt. ist ein mandantenfähiges Switchmanagement. Im Bereich der Managementkonzepte für Switche Im Anschluss daran kann mit der Ausgabe der neuen beschreitet das HRZ Neuland. Gemeinsam mit einem Karten nach dem Rollout des Softwareupdates in den Systemhaus entwickelt das HRZ gegenwärtig eine Anwendungssystemen universitätsweit begonnen wer- Managementoberfläche für Switche, die ein den. Der Umstellungsprozess ist so gestaltet, dass aus mandatenfähiges Switchmanagement ermöglicht. logistischen und wirtschaftlichen Erwägungen heraus Ziel ist es, dass mehrere Gruppen (z. B. mehrere für eine Übergangszeit alte und neue Kartentechnolo- Administratoren unterschiedlicher Institute und gie koexistieren können. Das HRZ arbeitet hier mit dem das HRZ) auf dem gleichen physikalischen Switch Immobilienmanagement und dem Studierendenwerk unterschiedliche Portgruppen administrieren können, Frankfurt am Main eng zusammen. ohne dass es zu gegenseitigen Wechselwirkungen Zu den zukünftig neu zu entwickelnden Anwendungen kommt. Hiermit gewinnt die Goethe-Universität gehört die Umstellung von der momentan im Einsatz insbesondere im Bereich der Realisierung von befindlichen „offline“ Geldbörse, die analog zu einer temporären und Testszenarien eine größere Flexibilität. Geldkarte funktioniert auf eine „online“ Börse, die ei- Außerdem werden dadurch keine essentiellen ner (universitätsinternen) Girocard entspricht. Damit Sicherheitseinstellungen etc. oder die zentrale können zukünftig höhere Finanztransaktionen abgewi- Netzwerkhoheit in Frage gestellt. ckelt werden, die viele Bezahlvorgänge an der Universi- Kontakt: tät (z. B. die Rückmeldung) kundenfreundlicher und für Dagmar Cords (cords@rz.uni-frankfurt.de) die Goethe-Universität in der Abwicklung preiswerter gestalten. Die Umstellung auf das neue Bezahlsystem Die neue Goethe Card 2.0 soll zeitgleich mit dem nächsten Rahmenvertrag für Kopier- und Drucksysteme im Jahr 2020 erfolgen, da Das Zukunftsthema Goethe Card 2.0 fällt in den Bereich so notwendige Anpassungen auch im Follow-me Druck der Studierenden- und Mitarbeiterorganisation. Der ohne echte Zusatzkosten für die Goethe-Universität er- elektronische Mitarbeiter- und Studierendenausweis zielt werden können. ist seit mehr als 10 Jahren an der Goethe-Universität im Einsatz. Auf der Goethe Card sind im Vergleich Eine weitere zukunftsweisende und neue Anwen- zu anderen Chipkarten an deutschen Hochschulen dungsfunktion für die Goethe Card ist, dass sie als die meisten Funktionen umgesetzt. manipulationssicherer Container für Signatur- und Verschlüsselungszertifikate eingesetzt werden soll, Im Projekt „Goethe Card 2.0“ wird die derzeitige Karte damit jedem Angehörigen der Universität die auf eine aktuelle Chiptechnologie migriert, um auch Zertifikate zur digitalen Signatur etc. zur Verfügung zukünftig Kopierschutz und Verfälschungssicherheit gestellt werden können. der Karte zu gewährleisten. Zudem sollen neue und Insofern ist die neue Goethe Card 2.0 ein wichtiger weitergehende Applikationen in die Karte integriert Schritt in der Weiterentwicklung der Studierenden- werden. Als technische Grundlage dient der Smart-MX und Mitarbeiterorganisation an der Goethe-Universi- Prozessor Chip, der auch im Bundespersonalausweis tät. zur Anwendung kommt. Karte und Interaktion mit den Anwendungen Kontakt: (Schließsystem, Spinde, Parkplätze, Bezahlsystem etc.) Hansjörg Ast (ast@rz.uni-frankfurt.de) 1 Krypto Container und Krypto App stehen synonym für ein Java /App/let (Java Card Applets) auf einer auf Java Card OpenPlatform (JCOP) basierten Prozessor Chipkarte mit welcher die Funktionalitäten der bisher eingesetzten MifareClassic kryptografisch gesichert abgebildet werden. HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018 | Seite 15
3 Zukunftsthemen Zertifikate Der Umfang einer solchen Vereinbarung kann dabei (Signierung und Verschlüsselung) sehr unterschiedlich sein. Sie geht von der pauschal abgegoltenen Nutzung auf allen Geräten der Univer- Mit der Goethe Card 2.0 sind Signatur- und sität bis zu besonderen Konditionen beim einzelnen Verschlüsselungszertifikate, wie oben beschrieben, Kauf der enthaltenen Software. Der Geltungsbereich eng verbunden. Im Rahmen von e-Government und von Campuslizenzen kann zudem unterschiedlich sein vor allem der sicheren Kommunikation im Internet und die gesamte Universität oder auch nur Teilbereiche spielen Zertifikate eine immer wichtigere Rolle. umfassen. Aus diesem Grund soll für die Goethe-Universität eine Durch die zunehmende Komplexität der Lizenzbedin- Public Key Infrastruktur (PKI) aufgebaut werden, in der gungen für den Einzelkauf von Softwareprodukten die Erzeugung, Verwaltung, Aufbewahrung und der werden solche Rahmenvereinbarungen immer wichtiger. Widerruf von Zertifikaten zur Signatur und Verschlüs- Teilweise geben Hersteller die Software nur noch nach selung für alle Angehörigen der Universität nicht nur Abschluss einer solchen Rahmenvereinbarung mit den geregelt wird, sondern auch praktische Anwendung Vergünstigungen für den Hochschulbereich heraus. findet. Weiterhin lässt sich die Entwicklung von Kauf- zu Miet- Mit der Erzeugung einer elektronischen Identität sollen modellen teils nur noch durch die Nutzung von solchen die notwendigen Zertifikate über die Zertifizierungsin- gebündelten Vereinbarungen umsetzen. stanz beim Deutschen Forschungsnetz e. V. erzeugt und Häufig ergeben sich daraus zusätzliche Vorteile auf in einer Zertifikatsmanagementapplikation verwaltet diesem Weg, wie z. B. die Möglichkeit einer privaten werden. Die Nutzer profitieren von der Signierung und Nutzung der campuslizenzierten Software. Verschlüsselung über verschiedene Wege. Jeder an der Goethe-Universität kann dann E-Mails Zurzeit gibt es an der Goethe-Universität vier größere signieren und damit die Herkunft und die Unver- Campuslizenzen: fälschtheit einer E-Mail belegen. E-Mails, Dateien und • das Microsoft Campus Agreement (MCA) mit dem Datenträger können verschlüsselt werden, um sie vor Teacher und Student Benefit, unberechtigtem Zugriff wirksam zu schützen. • eine Academic Site License mit der CorelDRAW Außerdem lässt sich feststellen, dass mit dem Auf- Graphic Suite für Mitarbeiter, bau eines Zertifikatmanagements durch das HRZ ein • einen universitätsweiten Lizenzvertrag mit wichtiger Baustein für die Forschungsinfrastruktur Mathworks über MATLAB und Simulink für geschaffen wird. Anträge in verschiedenen Förderpro- Lehrende und Studierende und grammen der EU müssen z. B. bereits heute elektro- • den Virenschutz des Herstellers Sophos für nisch signiert werden. alle Mitarbeiter und Studierende. Kontakt: Hansjörg Ast (ast@rz.uni-frankfurt.de) Durch die zentrale Beschaffung von Softwarelizenzen und den Abschluss von Rahmenverträgen unterstützt Campuslizenzen der das HRZ wissenschaftliche Forschung und Lehre auf Goethe-Universität verschiedenen Ebenen. Arbeitsgruppen werden bei individuellen Beschaffungen entlastet, indem wichtige Von Campuslizenzen werden sowohl Lehrende als auch Fragen bereits vor der Bestellung geklärt werden. Studierende zukünftig noch mehr profitieren. Die Beschaffungswege werden vereinfacht oder ent- Hierbei handelt es sich um Rahmenvereinbarungen fallen vollständig und Fehlkäufe werden verhindert. und Verträge mit Softwareherstellern, in denen besondere Konditionen für den Bezug von Globale Campusverträge, wie z. B. das Microsoft Softwareprodukten durch Mitglieder und Studierende Campus Agreement, ermöglichen allen Bereichen der Goethe-Universität vereinbart werden. Seite 16 | HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018
Zukunftsthemen 3 den direkten Einsatz von Software ohne zunächst zunehmen. Virtuelle Desktops, die über Server der Lizenzen hierfür bestellen zu müssen. Organisatorisch Universität bzw. des HRZ laufen, sind dabei ein sind Campuslizenzen für Universitäten sinnvoll, da mit wichtiger Schritt. Der Dienst „Virtuelle Arbeitsplätze“ diesen Verträgen die Nachweispflicht der Lizensierung befindet sich aktuell in der Projektphase und wird an eingesetzter Software bereits zentral gewährleistet einer Arbeitsgruppe und im Bereich Pool-/Kursräume ist. Die Vergabe und Verwaltung von Einzellizenzen ist getestet. mit einem wesentlich höheren Verwaltungsaufwand verbunden. Die Überführung in einen produktiven Dienst ist für den Jahreswechsel 2018/19 geplant. Durch die zentrale Die Anforderungen an das Lizenzmanagement werden Bereitstellung von virtuellen Arbeitsplätzen kann von Seiten der Hersteller durch komplexer werdende der administrative Verwaltungsaufwand insgesamt Lizenz- und Nutzungsbedingungen immer weiter reduziert und universitäre IT-Ressourcen optimal erhöht. Im Zeitalter von Cloud- und Mietmodellen, ausgelastet werden. Virtuelle Arbeitsplätze werden erfordert dies eine zentrale Stelle im HRZ, die diese über eine standardisierte Plattform zur Verfügung Themen im Blick behält. gestellt, die es ermöglicht heutigen Anforderungen an Das HRZ hat zudem die Expertise innerhalb der IT-Sicherheit, Compliance, Softwarelizenzmanagement Goethe-Universität, Inhalte verständlich aufzubereiten und Datenschutz gerecht zu werden. und bei Fragen kompetent weiterzuhelfen. In Zukunft wird keine Hochschule mehr auf ein zentrales Lizenz- Bisher werden Arbeitsplätze an der Goethe-Universität management verzichten können. Daher beschäftigt konventionell bereitgestellt. Das bedeutet, dass sich das HRZ bereits seit einiger Zeit damit, wie ein Mitarbeiter an einem klassischen PC/Laptop mit lokal zentrales Management von Lizenzverträgen aussehen installiertem Betriebssystem und einer individuellen muss, um auch im Falle eines Software-Audits durch Softwareausstattung arbeiten. Die Geräte werden in die unzähligen Vertragspartner vorbereitet zu sein. vielen Bereichen der Universität selbst administriert Ziel des HRZ ist es deswegen, den Bereich Softwarebe- oder Doktoranden werden beauftragt, sich um die IT schaffung und Lizenzmanagement zu einem zentralen in den Arbeitsgruppen zu kümmern. Dies wirkt sich oft Dienst der Goethe-Universität auszubauen. auf die wissenschaftlichen Leistungen aus, da diese Arbeit den Forschern wertvolle Zeit wegnimmt. Ein Überblick über alle aktuellen Software-Lizenzen und Verträge ist unter der Rubrik „Das HRZ im Über- Bei virtuellen Arbeitsplätzen handelt es sich um blick“ zu finden. flexible Arbeitsumgebungen, die wissenschaftliche Software entsprechend bestimmter Forschungsanfor- Kontakt: Camilo Lara, cl@rz.uni-frankfurt.de; derungen zur Verfügung stellt. Kai Richter, richter@rz.uni-frankfurt.de; Ein professioneller IT-Support kümmert sich um die Laura Thompson, l.thompson@rz.uni-frankfurt.de sichere, sowie zentrale Bereitstellung des Dienstes und bietet Unterstützung bzw. Remotehilfe bei Virtuelle Arbeitsplätze Problemen an. Virtuelle Arbeitsplätze können an die Anforderungen der Wissenschaftler angepasst Eng verbunden mit dem Thema virtuelle Rechenzentren werden, weil Ausstattung, Sprache und Leistung ist das Projekt für virtuelle Arbeitsplätze. Exzellente individuell wählbar sind. Forschung und Lehre setzt in der heutigen Zeit eine Ein Zugriff auf den Arbeitsplatz ist zu jeder Zeit und von IT-Infrastruktur voraus, die den aktuellen Anforde- jedem Endgerät aus möglich. So könnte ein Forscher rungen gerecht wird und flexibel auf Veränderungen im Labor seine Daten auf einem Tablet erfassen reagieren kann. und anschließend ohne Medienbruch an seinem Das HRZ möchte die Forscher der Universität dabei Arbeitsplatz-PC im Büro auswerten. Notizen können unterstützen ihre Kernaufgaben effizienter wahr- unterwegs ergänzt und laufende Analysen von zu HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018 | Seite 17
3 Zukunftsthemen Hause aus verfolgt werden. Mit dem föderierten Identity Management (HeIDI) wer- Daten der Mitarbeiter werden in einer solchen den drei wesentliche Ziele verfolgt: Umgebung automatisch gesichert. Mit virtuellen Arbeitsplätzen wird der persönliche Desktop zum • die Weiterentwicklung der Identity Management ständigen Begleiter. Systeme zur Verwaltung der elektronischen Identitäten der Mitglieder und Angehörigen der Insofern unterstützen virtuelle Arbeitsplätze Hochschulen in Hessen. Forschungsgruppen der Goethe-Universität beim Als Maßstab wird die Erfüllung der Kriterien interdisziplinären Austausch und der Vernetzung zum Beitritt zur „Authentifizierung- mit externen Einrichtungen. Internationale Gast- und Autorisierungs-Infrastruktur“ des wissenschaftler und Kooperationspartner können Deutschen Forschungsnetzes e. V. (DFN-AAI) einen eigenen virtuellen Arbeitsplatz in der gleichen im höchsten Reifegrad (advanced) definiert, Umgebung nutzen, was den Datenaustausch sicherer • die Nutzung von Bibliotheksdiensten mit der und die Zusammenarbeit effektiver macht. Zugangsberechtigung der jeweiligen Hochschule zu verknüpfen, Aus den genannten Gründen lässt sich schließen, dass • den Aufbau einer Föderation der lokalen virtuelle Arbeitsplätze als innovativer Baustein für DM-Systeme voranzubringen, sodass ein einen modernen Wissenschafts- und Lehrbetrieb berechtigter Nutzer Dienste an einem anderen dienen können. Sie stellen eine zukunftsweisende Standort mit seinen lokalen user-credentials Technologie dar, die mehr Zeit für kreative nutzen kann. Denkprozesse und exzellente Forschung schafft. Die Goethe-Universität ist zusammen mit der Kontakt: Camilo Lara (cl@rz.uni-frankfurt.de), Kai Rich- Hochschule Rhein-Main aufgefordert, den Antrag zu ter (richter@rz.uni-frankfurt.de) erstellen und mit ihr gemeinsam die Projektleitung zu übernehmen. Drittmittelprojekte unter Inhaltlich gehört die Goethe-Universität zu den in Mitwirkung des HRZ: diesem Bereich am weitesten fortgeschrittenen LHEP-Projekte Einrichtungen. Hochschulrechenzentrum (HRZ), Universitätsbibliothek (UB) und HeBIS-IT werden Föderiertes Identity Management unter anderem den Prototypen zur vollständigen Hessen (HeIDI) – Hessische Identity Integration aller Bibliotheksnutzer in das Identity Management (IDM) der Goethe-Universität Management Infrastruktur entwickeln. In die Rubrik Zukunftsthemen fallen auch die landes- Die Zielvorstellung des hessenweiten Projektes ist, weiten Projekte hessischer Hochschulen (LHEP), an dass sich jeder Angehörige einer Hochschule mit denen das HRZ der Goethe-Universität mitarbeitet. dem eigenen Hochschulaccount auch bei Diensten anmelden kann, die andere Hochschulen hessenweit Hier gehört unter anderem das Projekt „Föderier- zur Verfügung stellen. tes Identity Management Hessen“ (HeIDI). Dieses befasst sich mit der Entwicklung einer Infrastruktur Kontakt: für Identitätsmanagement (IDM) über die Grenzen Enrico Schleiff (schleiff@bio.uni-frankfurt.de), der Goethe-Universität hinaus mit allen staatlichen Hansjörg Ast (ast@rz.uni-frankfurt.de) hessischen Universitäten und Hochschulen. Seite 18 | HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018
Zukunftsthemen 3 Hessisches Forschungsdaten LHEP Arbeitsgruppe Management Infrastruktur (HeFDI): Langzeitarchivierung Eine gemeinsame Strategie Kooperation auf Landesebene findet auch bei der Ein weiteres Drittmittelprojekt ist das Projekt Langzeitarchivierung statt. Ein Vorhaben wie dieses „Hessisches Forschungsdaten Management Infrastruk- erfordert eine zentrale Lösung genau wie bei den tur“ (HeFDI). In diesem Bereich streben alle beteiligten bereits genannten Projekten. hessischen Hochschulen die Implementierung einer Die hessischen Hochschulen verfolgen daher die gemeinsamen Forschungsdateninfrastruktur an. Strategie eines Verbundes institutioneller Lösungen. Das Projekt soll die notwendigen organisatorischen Durch ein koordiniertes Vorgehen werden Ressourcen und technologischen Prozesse zur Verankerung gebündelt, die zur Verfügung stehende Expertise eines Forschungsdatenmanagements (FDM) abhängig ausgebaut, die Arbeitsabläufe effizienter gestaltet von den Anforderungen der jeweiligen Hochschule und die denkbare Angebotspalette erweitert. In einem anstoßen, koordinieren und nachhaltig etablieren. ersten Schritt geht es darum, Hilfe bereitzustellen für Dies geschieht unter Berücksichtigung der Fachkulturen die Handhabung unterschiedlicher Formate qualitativer und institutioneller Besonderheiten. Der gesteckte Forschungsdaten aus den Bereichen Bild, Audio und Zeitrahmen hierfür reicht von 2016 bis 2020. Video, damit die Daten auch in Zukunft lesbar und interpretierbar bleiben. In einem weiteren Schritt strebt Ab dem 01. Juni 2019 (2019/2) überführt die jeweilige das Projekt eine Evaluation der Konzepte durch die DFG Hochschule den FDM-Service schrittweise in den an, um dann die erarbeiteten Konzepte als Dienste zu Regelbetrieb. Dabei ist in Abhängigkeit von den implementieren. jeweiligen Standorten eine Varianz bei den entwickelten Lösungen und bei der Umsetzung zu Das HRZ ist zusammen mit dem Hessischen Bibliotheks- erwarten. Gleichzeitig stehen aber alle hessischen InformationsSystem (HeBIS) in der LHEP – Arbeits- Hochschulen beim Aufbau einer Forschungsdateninfra- gruppe Langzeitarchivierung aktiv. Ziel der Arbeits- struktur vor ähnlich gearteten Fragestellungen und gruppe ist es ein Vollprojekt zur Langzeitarchivierung komplexen Herausforderungen. im Rahmen des LHEP Prozesses vorzubereiten. Für den bereits in der Förderung befindlichen Prototypen Im Rahmen von HeFDI wird das HRZ als besondere der Langzeitarchivierung von Bibliotheksinhalten stellt Aufgabe die Anforderungen an eine Schnittstelle das HRZ das Speicher-Backend mit der Aufgabe der der Open Researcher and Contributor ID (ORCID), exakten Erhaltung der Daten (Bitstream Conservation) einer weltweiten Identifikationsnummer eines bereit. Forschers und seiner Publikationen, zum lokalen Identity Management untersuchen und bei Eignung Kontakt: entwickeln. Hiermit soll Wissenschaftlern auch nach Hansjörg Ast (ast@rz.uni-frankfurt.de) Ausscheiden aus der Hochschule noch der Zugang zu ihren an der Hochschule archivierten Forschungsdaten rechtssicher ermöglicht werden. Kontakt: Enrico Schleiff (schleiff@bio.uni-frankfurt.de), Hansjörg Ast (ast@rz.uni-frankfurt.de) HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018 | Seite 19
Zukunftsthemen 3 Mobil und Digital – Parallel zur Implementierung der Backend-Server Innovative Zugänge zu Hochschule und einer Anbindung der lokalen Dienste, entwickeln und Bibliothek die Projektpartner eine gemeinsame Mobil-App für Android und iOS, über die die bereitgestellten IT- Im landesweiten Projekt „Mobil und Digital“ Dienste genutzt werden können. kooperieren acht hessische Hochschulen und das Hessische BibliotheksInformationsSystem (HeBIS) in Per Konfigurationsschalter (school switch) kann die einer Entwicklungspartnerschaft. Diese hat zunächst App den Hochschulkontext wechseln. Das heißt, das Ziel an den beteiligten Hochschulen lokale Aussehen, Funktionsumfang und Inhalte der App Server-Infrastrukturen aufzubauen, welche die wich- passen sich der ausgewählten Hochschule an. tigsten IT-Dienste für Studierende zusammenführen Wesentliche Funktionalitäten umfassen Bibliotheks- und für die mobile Nutzung aufbereiten. Diese Ser- recherche, Bibliothekskonto, Prüfungsanmeldung, ver-Infrastruktur wird zunächst gemeinsam von den Mensaplan, Vorlesungsverzeichnis, Personen- und Projektpartnern konzipiert. Einrichtungsverzeichnis sowie Campus-Navigation. Zentrales Element ist hier die Definition und Einhaltung Das Projekt baut auf den Vorarbeiten des bundeswei- des gemeinsamen Datenformatstandards Viadrina ten StApps-Verbundes auf. In dessen Rahmen wurde Core. Hiermit wird sichergestellt, dass die Nutzung und bereits die Goethe-Uni App nach denselben Prinzipi- Präsentation der Daten unabhängig von den jeweils an en, jedoch mit wesentlich geringerem Funktionsum- den Hochschulen eingesetzten Quellsystemen erfolgen fang, entwickelt und 2016 veröffentlicht. kann. Kontakt: Jan Wauschkuhn, (wauschkuhn@rz.uni-frankfurt.de); Kai Philipp (k.philipp@rz.uni-frankfurt.de) HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018 | Seite 21
ZAHLEN & Infrastruktur 160.000 Aktive Goeth 35.000 Feste IP Adressen 10.000 Telefone 1 samt 700 Virtuelle Server 7.800 TByte Backup und te User Data in SAN 1.180 TByte Datenverkehr (ausgeh Webseiten 2.153 Webautoren 370 Sub-Domänen Campus 72.000 Online Veranstaltungsbelegungen (WS 2017/18) 53.000 ze 820 Modellierte Prüfungsordnungen Digitale Lehre – E-Learni se in OLAT 2.983 Teilnehmer an E-Prüfungen 2.161 OLAT-Aut 1.000.000 Aufrufe von eLectures 420.000 Zuschauer gezeichnetes Material (WS 2017/18) 2.100 Neue Aufze 2017/18) 100 Lehrende mit eLecture Inhalten (WS 2 ze (IT-Ausstattung) 650 Studentische Arbeitsp te schwarz/weiss Seiten pro Jahr 1 Seite 22 | HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018
& FAKTEN he Cards 66.000 Universitätsaccounts 1.500 WLAN Access Points 800 Server insge- d Archiv 4.791 TByte Datenverkehr 1.500 TBy- hend) World Wide Web 264.000 CMS Objekte 62.528 Management 95.000 Bewerbungen auf einen Studienplatz 0 Online Prüfungsanmeldungen 45.000 Bewerber für Studienplät- ing & E-Prüfungen 41.574 Aktive User insgesamt 3.106 Kur- toren 363 Übungstests in OLAT Videoportal & eLectures (HRZ) r 4.550 Verschiedene Präsentationen 3.000 Stunden auf- eichnungen (WS 2017/18) 170 Live-Übertragungen (WS 2017/18) Arbeitsplatz Service 3.700 Arbeitsplät- plätze Druckzentrum 2.500.000 Gedruck- 1.800.000 Gedruckte Seiten HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018 | Seite 23
Im Fokus 4 Im Fokus Diese Anpassung muss sowohl innerhalb der Campus- netze als auch auf dem Campus verbindenden Daten- Die Rubrik „Im Fokus“ konzentriert sich auf aktuelle ring erfolgen. HRZ-Themen, die einen besonderen Stellenwert haben. Hierzu gehört die Bandbreitenerhöhung im Datennetz Aus diesem Grund wurden die zentralen Datenswitche genau wie die VPN-Infrastruktur für den ortsunab- auf dem Campus Riedberg 2017 und im Januar 2018 hängigen Zugriff von Mitarbeitern auf auch auf den Campus Westend und Bockenheim er- Universitätsdaten, ein zentrales Firewall-Angebot, setzt, so dass die Bandbreite von 10 Gbit/s auf 40 und damit verbunden der Aufgabenbereich der Gbit/s vervierfacht werden konnte. Im Data-Center IT-Sicherheit, der immer mehr an Bedeutung gewinnt. steht der Sprung auf 50 Gbit/s und perspektivisch 100 Gbit/s für ausgewählte Strecken bevor. Im Fokus in der Aussendarstellung steht das neue responsive Design für die Webseiten der Goethe- Kontakt: Universität sowie für den Kommunikationsfluss der Dagmar Cords (cords@rz.uni-frankfurt.de) Umbau des zentralen Mail- und Datenservices. Virtuelle Private Netze (VPN) Für den Service Bereich spielt der abgestimmte Arbeitsplatzsupport, festgehalten in Service Level Das Thema virtuelle private Netze wird relevant, Agreements (SLAs) mit Fachbereichen oder einzelnen wenn es darum geht, dass Universitätsangehörige von Instituten, eine wichtige Rolle. aussen auf ihre Daten zugreifen möchten, um In Bezug auf Studierende wiederum steht die digitale z. B. von einem anderen Ort zu arbeiten. Der Zugriff Lehre mit den Themen E-Learning, eLectures und auf schützenswerte Daten der Goethe-Universität E-Prüfungen im Mittelpunkt. Zum anderen bietet der kann damit „off campus“ notwendig sein. Cloudspeicherdienst Hessenbox neue Möglichkeiten Genau hierfür sind virtuelle private Netze (VPN) zum interuniversitären Austausch zwischen Forscher- gedacht, mit denen der berechtigte Nutzer gruppen. Die HRZ-Medientechnik ist zudem für die „off campus“ die gleichen Zugriffsrechte erlangen Forschungsinfrastruktur an der Goethe-Universität kann, die er auch „on campus“ besitzt. Die dazu unentbehrlich. notwendigen Appliances werden nach circa 10-jähriger Nutzungsdauer durch aktuelle Systeme Bandbreitenerhöhung ersetzt. Die Bandbreitenerhöhung ist zentral, weil Router und Das Netzwerksicherheitskonzept sieht hier ein Switche als aktive Komponenten eines Datennetzes ei- zweistufiges Vorgehen vor. Hierzu gehört die nem ständigen Erneuerungs- und Anpassungsprozess allgemeine VPN-Einwahl für alle Angehörigen der für die stetig wachsenden Anforderungen an das Da- Goethe-Universität. Des weiteren gibt es eine tennetz der Goethe-Universität unterliegen. spezialisierte „Instituts“-VPN, die jeweils einem Eine Erneuerung ist notwendig, weil Netzwerkequip- kleinen Kreis berechtigter Nutzer den Zugriff auf ment eine im besten Falle doppelt so lange Lebens- Universitätsressourcen ermöglicht. dauer wie elektronische Endgeräte (Desktop-PCs und Diese Ressourcen befinden sich innerhalb des Univer- Laptops) besitzt. sitätsnetzes in durch spezielle Firewalls geschützten Bereichen. Hier kommt eine mandantenfähige Lösung Der Datenverkehr innerhalb der Universität unterliegt, zum Einsatz, die den Verwaltungsbereich (mit unter- wie auch der Austausch mit Quellen im Internet, einem nehmenskritischen und personenbezogenen Daten), stetigen Wachstum, so dass hier eine Anpassung der zahlreiche Institute und Arbeitsgruppen insbesondere zur Verfügung stehenden Bandbreite erforderlich ist. aus dem Bereich der Life Sciences umfasst. Kontakt: Dagmar Cords (cords@rz.uni-frankfurt.de) HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018 | Seite 25
4 Im Fokus Zentrales Firewall-Angebot sodass beim Ausfall eines Systems das andere System bis zur Wiederherstellung die Dienste mit übernehmen Beim Aspekt eines zentralen Firewall-Angebots geht kann. Entscheidend für diesen Wechsel war die es nicht zuletzt auch um Datensicherheit und Gefahren- Möglichkeit sehr viele virtuelle Firewalls auf wenigen abwehr. Ein zentrales Firewall-Angebot umfasst Hardware-Systemen zu realisieren, mit dem Ergebnis, ein mandantenfähiges Firewall- und Instituts-VPN- dass die Zahl der zu betreuenden Systeme Angebot. Bei mandantenfähigen Systemen werden die niedrig bleibt, aber gleichzeitig auch kleineren Basissysteme vom HRZ bereitgestellt, vorkonfiguriert, Organisationseinheiten die Möglichkeit geboten wird, betreut und bezogen auf Hardware, Software und vor eine eigene Firewall-Instanz zu nutzen. allem bezüglich eigener Security-Anforderungen auf dem neuesten Stand gehalten. Die alte Firewall-Linie arbeitete mit einem großen System auf dem Campus Westend und jeweils einem Die Firewall-Regeln bzw. die externen VPN-Zugänge kleineren auf den Campus Riedberg und Bockenheim, werden dann von lokalen Administratoren gepflegt, wobei die Firewall-Instanzen auf den kleineren denen sich das Gesamtsystem so präsentiert, als Systemen inzwischen bereits auf das neue System hätten sie eine eigene, für ihren Bereich dezidierte migriert sind. Aus der neuen Gerätelinie wird je ein Firewall bzw. ein VPN-Gateway. redundant ausgelegtes System auf dem Campus Über einen Grundschutz hinaus hat jeder Organisations- Westend und auf dem Campus Riedberg betrieben. bereich in der Universität (Verwaltung, Institute etc.) seine eigenen, im unterschiedlichem Maße schützens- Im Rahmen eines kurzfristigen Ausbaus wird es neben werten IT-Systeme, IT-Services und Daten. den mandantenfähigen Firewall-Systemen ein Angebot für sehr kleine Bereiche ohne eigene IT-Kompetenz Für eine Mandantenfähigkeit der Systeme ist eine geben, bei der eine vom HRZ betriebene Firewall nur Arbeitsteilung von zentraler Bedeutung, weil sie die ausgehende, aber keine eingehenden Verbindungen Kombination von redundant verfügbaren und abge- zulässt. Der erste Einsatz ist auf dem Campus sicherten Systemen mit einer lokalen und zeitnahen Bockenheim geplant. Diese sehr restriktive Lösung Anpassung der Netzsicherheit an die inhaltlichen verhindert einen Angriff auf die Systeme von außen. Anwenderwünsche ermöglicht. Zudem schont dieses Diese Maßnahme hilft allerdings nicht, wenn z. B. die Verfahren Ressourcen, da eine kleine Zahl performanter Verbindung durch das Anklicken eines E-Mail-Anhanges Systeme die Aufgaben einer wesentlich höheren Zahl von Innen initiiert wird. verteilt betriebener Systeme erfüllen kann. Außerdem kann sich das Administrationswissen vor Kontakt: Ort auf die Umsetzung der inhaltlichen Anforderungen Dagmar Cords (cords@rz.uni-frankfurt.de) konzentrieren und muss nicht den Betrieb der Basis- Systeme umfassen. Ein optimales Regelwerk nutzt IT-Sicherheit am HRZ nichts, wenn das darunterliegende Betriebssystem längst jemand anderem gehört. Immer mehr in den Fokus rückt auch das Thema IT- Das HRZ bietet mandantenfähige Firewall-Systeme Sicherheit. Die Goethe-Universität setzt in hohem und mandantenfähige SSL-VPN-Zugänge an, Maße Informationstechnologie in ihren Kernprozessen um diesen weitergehenden und bereichsspe- in Forschung, Lehre und Verwaltung ein. Verbunden mit zifischen Anforderungen Rechnung zu tragen. dem wachsenden IT-Einsatz an der Universität steigt Die Bandbreite für den Datendurchsatz wurde im auch ihre Abhängigkeit von einer funktionierenden IT. Zuge des technischen Upgrades der Firewall-Systeme Es werden deshalb Maßnahmen getroffen, mit denen erheblich erhöht (von 1 Gbps und in Ausnahmefällen die Funktionsfähigkeit der Goethe-Universität gewähr- 10 Gbps auf 10 Gbps und 40 Gbps). Zudem wurden leistet werden soll. Diese Maßnahmen sollen Gefahren die Systeme immer paarweise redundant konfiguriert, abwehren und so Schäden vermeiden, die durch höhere Gewalt, technisches Versagen, vorsätzliche Seite 26 | HRZ Rückblick | Ausblick 2017/2018
Sie können auch lesen