Hessen-Biotech NEWS - CIRI
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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung www.hessen-biotech.de Hessen-Biotech NEWS Biotech>inside: Informationsoffensive erklärt die Werkzeuge der Natur InnovationsForum: Personalisierte Medizin – auf dem Weg in die klinische Praxis Leben 3.0 – Treffpunkt Zukunft: Ein Zukunftskongress der besonderen Art Förderinitiative im Fokus: GO-Bio geht in eine neue Runde GFE Blut mbH: Blut-Screening im hohen Durchsatz Genanalyse-Portal der bio.logis GmbH geht online 3 | 2011
Liebe Leserinnen und Leser, Hessen hat nicht nur viele hochinnovative Biotech- Die Aktionslinie Hessen-Biotech bietet daher ge- nologie- und Pharmaunternehmen, sondern ist auch meinsam mit dem Cluster CI3 und der Initiative ge- in der akademischen Forschung in dieser Disziplin sundheitswirtschaft rhein-main in diesem Jahr wieder Spitze. Dieser Mix ist eine hervorragende Grundlage ein InnovationsForum zur Personalisierten Medizin für Innovationen im Bereich der Personalisierten an. Ich möchte Sie herzlich einladen, sich am 7. De- Medizin. Hier sehe ich erhebliche Wachstumschancen zember im Kommunikationszentrum des Nordwest- für den Pharmastandort Hessen. Krankenhauses Frankfurt über aktuelle Trends und ihren Weg in die klinische Praxis zu informieren und Daher freue ich mich ganz besonders, dass der Rhein- mitzudiskutieren. Main Cluster Individualisierte ImmunIntervention (CI3), den das Land Hessen stark unterstützt, bereits Neben Informationen zum InnovationsForum Perso- die zweite Hürde im Spitzencluster-Wettbewerb des nalisierte Medizin und dem Cluster Individualisierte Bundesforschungsministeriums übersprungen hat ImmunIntervention CI3 finden Sie weitere aktuelle und zu den elf Finalisten zählt. Das bestätigt uns da- Nachrichten und Porträts in den Hessen-Biotech rin, die Entwicklung der Personalisierten Medizin NEWS. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen. weiter zu fördern. Es zeigt auch, dass das Potenzial der Region weit über ihre Grenzen hinaus deutlich sichtbar ist. Dieter Posch Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung 1 Hessen-Biotech aktuell 5 Hessen Mix Hessischer Gemeinschaftsstand auf der Mit Innovationen Zukunft sichern 11 Medica 2011 3 Neue Zellkulturanlage von Sanofi in Frankfurt Arzneimittelherstellung zwischen Patienten- eingeweiht 11 nutzen und Marktpotenzial 3 CI3 ist einer von elf Finalisten im Spitzen- Bioökonomie – cluster-Wettbewerb 12 ein neues Zeitalter hat begonnen 4 Vom Denker zum Macher Biotech>inside 5 Science4Life Venture Cup startet in neue Deutsche Biotechnologietage 2012 in Frankfurt 5 Wettbewerbsrunde 12 INHALT Personalisierte Medizin – auf dem Weg in die klinische Praxis 6 6 Bio Future Und wie zufrieden sind Sie? 6 Ein Internet-Zugang zu den eigenen Gendaten 13 2. Neues aus dem Cluster 7 Förderinitiative im Fokus 2 Integrierte Bioindustrie Frankfurt Gründungsoffensive Biotechnologie „GO-Bio“ geht in eine neue Runde 14 Industrielle Biotechnologie: Investieren in Nachhaltigkeit 7 8 Wissenschaft im Porträt Neuer Projektmanager bei CIB Frankfurt 8 Medikamente im Magen-Darm-Trakt verfolgen 16 Bioindustrie2021 goes Bioökonomie2030 8 9 Wirtschaft im Porträt timm Technologie & Innovation Blut-Screening im hohen Durchsatz 18 3 Medizinregion Mittelhessen IfM GmbH – durch Kooperationen weiter auf 10 Nachrichten aus der Wirtschaft 20 Erfolgskurs 9 11 Nachrichten aus der Wissenschaft 21 4 Leben 3.0 Leben 3.0 – Treffpunkt Zukunft 10 Broschürenbestellung/Faxformular 23 12 Biotechnologie im Alltag Schutz gegen Grippe 23 Veranstaltungen / Termine / Impressum 24 2 Hessen-Biotech NEWS 3/2011
Hessen-Biotech aktuell 1 Hessischer Gemeinschaftsstand auf der Medica 2011 Auch in diesem Jahr präsentieren sich wieder eine Aussteller am Hessischen Vielzahl hessischer Unternehmen und Einrichtungen Gemeinschaftsstand: am Gemeinschaftsstand von Hessen-Biotech auf der Medica vom 16. – 19. November 2011 in Düsseldorf. n BAG Health Care GmbH, Lich Mit 4.400 Ausstellern aus gut 60 Nationen gehört die n Bioactiva Diagnostica GmbH, Bad Homburg v. d. H. Medica zu den weltweit größten Medizinmessen. Im n BioSciTec GmbH, letzten Jahr informierten sich hier mehr als 130.000 Frankfurt am Main Fachbesucher über Innovationen und Weiterentwick- n Cluster Individualisierte Mit mehr als 130.000 Fachbesuchern und 4.400 Ausstel- ImmunIntervention (CI3), Mainz lungen aus allen Bereichen der medizinischen Ver- lern ist die Medica eine der weltweit größten Medizin- n Human GmbH, Wiesbaden sorgung. messen. (Foto: Messe Düsseldorf / constanze tillmann) n Philipps-Unversität Marburg Neben den Präsentationsflächen der hessischen Mit- n Polytech Health & Aesthetics GmbH, Veranstaltungshinweis Dieburg aussteller bietet der Gemeinschaftsstand auch eine n Preventis GmbH, Bensheim große Gemeinschaftslounge, die optimale Rahmen- Hessischer Gemeinschaftsstand n RAM Mobile Data, auf der Medica 2011 bedingungen für Gespräche mit den Ausstellern Ginsheim-Gustavsburg bietet. Datum: 16. – 19. November 2011 n Transatlantic HG Stolpe & Co. mbH, Wehrheim Ort: Messe Düsseldorf, Halle 3, Stand 3G74 n TransMIT GmbH – timm Highlight ist der große Hessenempfang am 16. No- Hessenempfang Clustermanagement, Gießen n Aktionslinie Hessen-Biotech, vember ab 17.00 Uhr am Hessischen Gemeinschafts- Datum: 16. November 17 Uhr Wiesbaden stand in Halle 3 Stand 3G74. Arzneimittelherstellung zwischen Patientennutzen und Marktpotenzial Ankündigung: Pharma Forum 2011 in St. Ingbert Das PharmaForum 2011 der Länder Hessen, Rhein- für Pharmazeutische Technologie der Goethe-Uni- land-Pfalz und dem Saarland zusammen mit dem vfa – versität wird über Nanocarrier berichten und Dr. Die forschenden Pharma-Unternehmen – findet am Frank Behrens stellt das Kompetenzzentrum für Kli- Dienstag, den 8. November 2011 in St. Ingbert bei nische Forschung bei immunmediierten Erkrankun- Saarbrücken statt. Unter dem Titel: „Lohnen sich Inno- gen (CIRI) des Universitätsklinikums Frankfurt vor. vationen? Arzneimittelherstellung zwischen Patien- Auch die Begleitausstellung bietet die Möglichkeit, tennutzen und Marktpotenzial“ berichten große mehr über junge Unternehmen und Wissenschaftler Pharmakonzerne, aber auch kleine und mittlere Arz- aus den beteiligten Bundesländern und über for- neimittelhersteller und Forschungseinrichtungen über schende Pharmaunternehmen zu erfahren. ihre Erfahrungen. Den stark anwachsenden Trend hin Weitere Informationen finden Sie im Internet unter zu Kooperationen zwischen großen Pharmaunter- www.pharmaforum-sw.de. nehmen und Biotechfirmen beschreibt Professor Jo- Hessische Unternehmen, die sich für kostenfreie Aus- chen Maas, Geschäftsführer „Forschung und Entwick- stellungsmöglichkeiten auf dem Pharma Forum in- lung“ der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH in sei- teressieren, wenden sich bitte an: ner Keynote zum Auftakt der Veranstaltung. Weitere Referenten aus Hessen sind Dr. Sylvia Wojczewski ■ Dr. Thomas Niemann von der AdiuTide Pharmaceuticals GmbH mit ihrem HA Hessen Agentur GmbH Vortrag zum Thema „Nukleinsäuren – Wirkstoffe des Tel.: 0611 / 774-8646 21. Jahrhunderts“. Dr. Matthias Wacker vom Institut E-Mail: thomas.niemann@hessen-agentur.de Hessen-Biotech NEWS 3/2011 3
Bioökonomie – ein neues Zeitalter hat begonnen Bioökonomie – ein neues Zeitalter hat begonnen Rund 80 Teilnehmer trafen sich im Frankfurter In- novationszentrum Biotechnologie (FIZ) zum Inno- vationsForum, um über den Wandel zu einer wis- sensbasierten Bioökonomie zu diskutieren. Endliche fossile Ressourcen, zunehmende Umwelt- belastungen und der fortschreitende Klimawandel sind Treiber für den Wandel von einer erdöl- zu einer biobasierten Industrieproduktion. Wie aber macht man biobasierte Produkte für Industrie und Gesell- schaft attraktiv? Und was unterscheidet sie von her- kömmlichen Produkten industrieller Fertigung? Um diese Fragen zu diskutieren, trafen sich Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in Frankfurt. Ver- anstalter waren Hessen-Biotech, das FIZ, die Euro- pean Renewable Resources & Materials Association © Supar Perfundo / Fotolia.com (ERRMA), der Verband der Chemischen Industrie (VCI) Hessen und die Wirtschaftspolitische Gesell- Dr. Holger Zinke, Geschäftsführer der BRAIN AG beschrieb in seinem Vortrag die Leistungsfähigkeit der Biotechnologie schaft von 1947 e.V. (WiPoG). wie folgt: „Die Bioökonomie hat das Potenzial, eine neue Welle von Innovationen in Deutschland auszulösen. Ent- Dr. Thomas Niemann, Projektleiter von Hessen-Bio- scheidend für den weiteren Erfolg sind starke Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie eine enge Ver- tech, machte schon in der Einführung die Bedeutung zahnung der Disziplinen – der Roten, Weißen und Grünen der Bioökonomie deutlich. „Die Industrielle Biotech- Biotechnologie.“ nologie liefert die Grundlagen für das bioökonomi- sche Zeitalter. In diesem Bereich sind wir in Hessen Dr. Christian Patermann, Mitglied des Bioökonomie- exzellent aufgestellt.“ rates, unterstrich: „Deutschland ist auf politischer Ebene im europäischen Vergleich Trendsetter in der Dass die Umstellung auf biotechnologische Verfah- Bioökonomie“. ren erhebliche ökonomische und ökologische Vor- teile bringt, hat Sanofi bereits häufig bewiesen. Ob Auch Dr. Bernhard Bauske vom WWF Deutschland in der Antibiotikaproduktion, bei der Herstellung sieht gute Möglichkeiten, mit biotechnologischen von Antimalariamitteln oder bei der Produktion von Methoden klimaschädliche Emissionen zu verringern Hydro-Cortison – durch den Einsatz biotechnologi- und insbesondere durch Biokunststoffe in der Ab- scher Verfahren konnte der Einsatz von Chemikalien fallwirtschaft Ressourcen zu sparen. Pauschale Aus- auf ein Minimum reduziert werden. „So konnten wir sagen zu Effizienzsteigerungen oder ökologischer den Rohstoffeinsatz minimieren und die meist hoch- Nachhaltigkeit sollten aber von Fall zu Fall geprüft giftigen Nebenprodukte um den Faktor 100 redu- werden, um den gesellschaftlichen Konsens trans- zieren“, sagte Professor Klaus-Peter Koller, der lange parent zu fördern und nicht den Verbraucher durch Zeit für Kooperationsprojekte bei Sanofi verantwort- pauschalisierte Aussagen irrezuführen. lich war. In der abschließenden Diskussion wurde klar: Viele Dennoch gibt es bei der großtechnischen Nutzung technische Voraussetzungen für die Nutzung ökolo- regenerativer Rohstoffe Grenzen und eine Konkur- gischerer Produktionsverfahren sind bereits vorhan- renz mit der Nahrungsmittelproduktion. Für die bio- den. Eine Effizienzsteigerung ist jedoch notwendig, basierte Industrie muss daher auch außerhalb der um Chemieunternehmen ein wirtschaftliches Arbei- Landwirtschaft eine effiziente Versorgung mit nach- ten damit zu ermöglichen. wachsenden Rohstoffen gesichert werden. Mit der Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 Die Präsentationen des InnovationsForums und dem Bioökonomierat unterstützt der Bund die Bioökonomie stehen zum Download unter Weiterentwicklung biotechnologischer Verfahren. www.hessen-biotech.de zur Verfügung. 4 Hessen-Biotech NEWS 3/2011
Biotech>inside Informationsinitiative erklärt die Werkzeuge der Natur Biologische Wirkstoffe sind in vielen Lebensberei- mit Studenten der TU chen im Einsatz und weder aus der Arzneimittel- Darmstadt, die AB Enzy- noch aus der Konsumgüterherstellung oder dem mes GmbH zu besuchen. Umweltschutz wegzudenken. Das weltweit agierende Un- ternehmen mit Hauptsitz in Doch wie funktionieren die Werkzeuge der Natur? Darmstadt optimiert und pro- Warum waschen Enzyme Wäsche bereits bei niedri- duziert technische Enzyme und gen Temperaturen sauber? Und vor allem: Sind bio- bietet damit einen hervorragenden Einblick in die technologische Verfahren nicht nur ökologisch, son- Möglichkeiten der Industriellen Biotechnologie. dern auch ökonomisch sinnvoll? Antworten auf die- se Fragen erhalten Vertreter aus Politik und Medien im Rahmen der vom Arbeitskreis der deutschen Bio- regionen ins Leben gerufenen Informationsinitiative „Biotech>inside“. Bis Mitte Dezember finden dazu bundesweit in mehr als 15 Städten verschiedene Veranstaltungen statt. Veranstaltungshinweis Hessische Highlights sind die Hessen-Biotech Lounge Biotech>inside: The Power of Enzymes zum Thema „Bioökonomie – die Biologisierung der Industrie“, die bereits Ende Oktober im Frankfurter Datum: 21. November 2011 Kommunikationsmuseum stattfand. „The Power of Ort: AB Enzymes, Feldbergstr. 78, Enzymes“ lautet das Motto der Informationsveran- 64293 Darmstadt staltung des Bioindustrieclusters CIB Frankfurt am Weitere Informationen: 21. November in Darmstadt. Hier sind Vertreter aus www.hessen-biotech.de © FikMik | Fotolia.com Politik und Medien herzlich eingeladen, gemeinsam Deutsche Biotechnologietage 2012 in Frankfurt Es gibt noch freie Ausstellungsplätze Am 9. und 10. Mai 2012 finden die Deutschen Bio- Biotechnologietage an der begleitenden Ausstellung technologietage in Frankfurt am Main statt. Der zu beteiligen. Interessenten wenden sich bitte an: zweitägige, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Kongress hat sich in den letz- ■ Thomas Niemann ten zwei Jahren als nationaler Branchentreff der Bio- HA Hessen Agentur GmbH technologie etabliert. Veranstalter der Deutschen Aktionslinie Hessen-Biotech Biotechnologietage 2012 ist der Arbeitskreis der Tel.: 0611 / 774-8646 deutschen Bioregionen in der BIO Deutschland e.V. E-Mail: thomas.niemann@hessen-agentur.de in Kooperation mit der Aktionslinie Hessen-Biotech. Auch in Frankfurt werden wieder rund 600 Teilneh- Veranstaltungshinweis mer aus ganz Deutschland erwartet – unter anderem Biotechnologietage 2012 Entscheidungsträger aus Wissenschaft, Verbänden, Politik und Wirtschaft sowie Vertreter der Tages- und Datum: 9. und 10. Mai 2012 Fachpresse -, um über aktuelle und zukünftige The- Ort: Frankfurt am Main men der Biotechnologie zu diskutieren. Es besteht Weitere Informationen: noch die Möglichkeit, sich im Rahmen der Deutschen www.biotechnologietage-2012.de Hessen-Biotech NEWS 3/2011 5
Personalisierte Medizin – auf dem Weg in die klinische Praxis Am 7. Dezember 2011 findet im Frankfurter Kran- nalisierten Therapieverfahren in die Praxis? Ist der kenhaus Nordwest das InnovationsForum zum Arzt sich seiner neuen Rolle schon bewusst? Oder Thema Personalisierte Medizin statt. Im Fokus der sind hier neue Akteure in der Gesundheitsversor- Veranstaltung stehen neue Therapieansätze und gung gefragt? Diese und weitere Fragen diskutieren neue Wirkstoffe, die Herausforderungen bei der wir im Rahmen des InnovationsForum. Zulassung und die neuen Rollen von Arzt und Die Veranstaltung richtet sich an Fach- und Füh- Patient bei der Therapie. rungskräfte aus der pharmazeutischen Industrie, der Biotechnologie und Diagnostik; außerdem an Ent- Was man heute unter Personalisierter Medizin ver- scheider von Laborbetrieben, Krankenhäusern und steht und was sie für das Gesundheitssystem der Zu- Krankenversicherungen und an Ärzte. kunft bedeutet, erklärt der hessische Biotechnolo- Weitere Informationen zum InnovationsForum fin- giebeauftragte und Pharmazeut Professor Theo Din- den Sie unter www.hessen-biotech.de. germann in seinem Impulsvortrag. Es folgen tiefere Einblicke in die aktuelle Biomarker- und Wirkstoff- Veranstaltungshinweis forschung von Dr. Cedric Britten von der Universi- InnovationsForum Hessen-Biotech tätsklinik Mainz. Die aktuellen Forschungsansätze „Personalisierte Medizin – auf dem Weg bei der Entwicklung von Companion Diagnostics er- in die klinische Praxis“ läutert Harald Berninger vom Marktführer Qiagen. Datum: : 7. Dezember, 9:30 bis 16:30 Uhr Im zweiten Teil der Veranstaltung dreht sich alles um Ort: Krankenhaus Nordwest, das Thema Regulatorik. Welche Anforderungen zu Frankfurt erfüllen sind und wie Unternehmen sich diesen Auf- Veranstalter: Aktionslinie Hessen-Biotech, gaben stellen, präsentieren Referenten des Paul-Ehr- Cluster Individualisierte ImmunIntervention lich-Instituts und des Pharmakonzerns Merck. Doch (CI3) und die Initiative gesundheitswirtschaft selbst wenn neue Biomarker, maßgeschneiderte rhein-main e. V. Wirkstoffe und begleitende Diagnostika zur Markt- Anmeldung: www.hessen-biotech.de © Pgiam / iStockphoto.com reife entwickelt wurden – wie schaffen es die Perso- Und wie zufrieden sind Sie? Zielgruppe stellt Aktionslinie Hessen-Biotech ein gutes Zeugnis aus Hessische Biotechnologie- und Pharmaunterneh- als wichtige und hochwertige Instrumente bewertet. men sind mit den Aktivitäten der Aktionslinie Hes- „Wir freuen uns, dass unsere bisherigen Aktivitäten sen-Biotech sehr zufrieden. Darüber hinaus wün- zur Innovationsförderung so gut bei unserer Ziel- schen sie sich auch in Zukunft aktuelle Branchenin- gruppe ankommen“, sagte Dr. Thomas Niemann, formationen aus den Bereichen Biotechnologie, Projektleiter Hessen-Biotech, zu den Ergebnissen Medizintechnik, Pharma und Chemie sowie Informa- der Befragung. „Regelmäßiges Feedback und offene tions- und Beratungsangebote über Förder- und Ko- Diskussionen mit Akteuren der Branche sind für uns operationsmöglichkeiten. Das ist das Ergebnis einer von größter Bedeutung. Nur auf 1% ■ Thomas Niemann Branchenbefragung, die das Hessische Wirtschafts- diese Weise ist eine wirtschafts- 1% HA Hessen Agentur ministerium in Auftrag gegeben hatte. 77 Prozent nahe und für die Branche rele- 21 % 17 % GmbH der Befragungsteilnehmer schätzen die Arbeit der vante Entwicklung der Instru- Aktionslinie Hessen- Aktionslinie Hessen-Biotech generell als „gut“ oder mente und Formate der Aktions- Biotech sogar „sehr gut“ ein. Weitere 21 Prozent zeigen sich linie Hessen-Biotech möglich.“ 60 % Tel.: 0611 / 774-8646 zufrieden. Neben den Fachveranstaltungen der Ak- Generelle Bewertung der Aktionslinie E-Mail: thomas. tionslinie Hessen-Biotech wurden auch die Hessen- Hessen-Biotech im Rahmen der Kunden- niemann@hessen- Biotech NEWS und der Internetauftritt www.hessen- befragungen – Anteilswerte jeweils bezo- sehr gut agentur.de biotech.de von der weit überwiegenden Mehrheit gen auf die Zahl der Befragungsteilnehmer, gut welche die betreffende Frage beantwortet befriedigend haben. (Quelle: Befragung der HA Hessen ausreichend mangelhaft Agentur GmbH.) 6 Hessen-Biotech NEWS 3/2011
Neues aus dem Cluster Integrierte Bioindustrie Frankfurt 2 Industrielle Biotechnologie: Investieren in Nachhaltigkeit Risikokapital, Cash Flow, Kooperationen – welche gut vom Markt wahrgenommen werde. Die Exitfä- Instrumente braucht die Weiße Biotechnologie? higkeit sei aber ein wichtiger Aspekt. Das diskutierten Unternehmer und Investoren auf „Es muss einen Exit-Fahrplan geben und das Team der dritten CIB Invest Konferenz am 20. Juni in muss bereit sein mitzufahren“, betonte auch Huber- der Frankfurt School of Finance. tus Leonhardt von der SHS Beteiligungsgesellschaft, die c-LEcta seit 2008 unterstützt. „Unsere Strategie Die Industrielle Biotechnologie befindet sich weiter ist stark auf die Steigerung des Unternehmenswertes im Aufwind. Kein Wunder, denn knapper werdende fokussiert“, sagte c-LEcta-Geschäftsführer Dr. Marc fossile Ressourcen und Klimawandel fordern eine zü- Struhalla ganz im Sinne des Investors. gige Umstellung der Rohstoffbasis. „Die Industrielle SHS sucht verstärkt Beteiligungen in der Industriellen Biotechnologie geht neue Wege und leistet einen Biotechnologie. „Transaktionssummen zwischen zehn wichtigen Beitrag, um unsere Energieprobleme zu und 20 Millionen Euro sind bei guten Deals durchaus lösen“, begrüßte Dr. Thomas Niemann, Clusterma- drin“, sagte Leonhardt in Frankfurt. nager des Clusters Integrierte Bioindustrie (CIB) Frankfurt, die Teilnehmer zur CIB Invest Konferenz Tabus brechen: Unter dem Motto „Investitio- nen in die Industrielle Bio- 2011. Unter dem Motto „Investitionen in die Indus- ein Blick in die Schweiz technologie – Investitionen in trielle Biotechnologie – Investitionen in Nachhaltig- Nachhaltigkeit“ diskutierten keit“ brachte die Konferenz Geldgeber und Unter- Geldgeber und Unternehmen Die Vielfalt der Industriellen Biotechnologie erschwert über Investitionsinstrumente nehmen zusammen. Investitionen, vermutete Dr. Hans-Peter Meyer, Vice der Industriellen Biotech- President Strategic Projects Biotechnology beim nologie. Von der Plattformtechnologie zum Schweizer Life-Science-Unternehmen erfolgreichen Exit Lonza. Auf der CIB Invest Konferenz gab er einen Überblick über die Bio- Ein imposanter Auftakt gelang Dr. Heinz Schwer mit tech-Szene der Schweiz und verglich der Erfolgsgeschichte der 2001 von ihm gegründeten die Rote mit der Weißen Biotechnolo- Sloning GmbH, die seit Oktober 2010 zur Morpho- gie. Wegen der attraktiven Marken im Sys AG gehört. „Der Verkauf an MorphoSys ist na- Pharmabereich habe man die Weiße hezu ideal verlaufen“, berichtete Schwer und leitete Biotechnologie lange vernachlässigt. aus seinen Erfahrungen Tipps für Gründer ab: markt- Obwohl ihr mittlerweile ein größeres statt technologieorientiert handeln und „keinen Wachstum prognostiziert werde, fließe Bauchladen aufmachen“, sondern sich auf eine Ziel- der Mammutanteil an Fördergeldern gruppe fokussieren, lautete seine Devise. immer noch in die Rote Biotechnolo- gie, kritisierte er. Wachstumsfinanzierung: Investoren als Partner Während der abschließenden Podi- umsdiskussion mahnte Dr. Manfred Zwei Risikokapital-finanzierte Unternehmen, die Spindler, Geschäftsführer der MSP Be- 2006 gegründete Evocatal GmbH und die 2004 ge- teiligungs GmbH die Technologie-Las- gründete c-LEcta GmbH, präsentierten sich auf der tigkeit vieler Jungunternehmer: „Alle CIB Invest jeweils im Tandem mit ihren Investoren. versuchen ihren USP zu erwischen, aber kaum jemand Die Vielfalt der Industriellen Evocatal startete mit Forschungsdienstleistungen Biotechnologie verdeutlich- überblickt den Markt.“ Die unzureichende Marktori- ten die Referenten (v. l.): An- und hat parallel dazu das Produktgeschäft mit Bio- entierung mag mit ein Grund für die Zurückhaltung dreas Kranzusch von der Em- katalysatoren und Feinchemikalien aufgebaut. Im von Risikokapitalgebern sein. cid Biotech GmbH, Dr. Heinz Schwer von der Morphosys vergangenen Jahr schloss das Unternehmen eine „Gute Ideen finden hierzulande gutes Kapital“, AG, Dr. Volker Landschütze Wachstumsfinanzierung in Höhe von zwei Millionen glaubt Evocatal-Gründer Dr. Thorsten Eggert. Über und Martina Döring, beide von der Aevotis GmbH und Euro ab. Ron Winkler von Sirius Venture Partners, ei- diese Meinung lässt sich streiten. Sicher aber ist: CIB Dr. Hans-Peter Meyer von der ner der Investoren, lobte, dass Evocatal bereits über Invest 2011 war bei der Suche wieder ein hilfreiches Lonza AG. einen internationalen Kundenstamm verfüge und Instrument. Hessen-Biotech NEWS 3/2011 7
Neuer Projektmanager bei CIB Frankfurt Benjamin Thiering ist seit dem 1. Juni 2011 als Pro- Benjamin Thiering studierte Wirtschaftsgeografie an jektmanager für den Cluster Integrierte Bioindustrie der Humboldt-Universität zu Berlin. Mit der Thema- (CIB) Frankfurt bei der Hessen Agentur beschäftigt. tik „knowledge creation“ und „Unternehmensnetz- Neben der Betreuung von Verbundprojekten ist er werken“ in der Biotechnologie befasst er sich seit für die weitere Aktivierung der Netzwerkstrukturen seiner Diplomandentätigkeit am Fraunhofer Institut zuständig. Durch den Aufbau einer Kommunikations- für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig im Jahr plattform sollen Barrieren zwischen Wissenschaft 2009. und Wirtschaft, aber auch zu politischen Entschei- dungsträgern abgebaut werden. Ziel ist es, alle Ak- ■ Benjamin Thiering tivitäten rund um die Wissensbasierte Bioökonomie Cluster Integrierte Bioindustrie (CIB) Frankfurt in Deutschland gezielt zu verknüpfen, um so den Tel.: 0611 / 774-8326 Technologie- und Informationstransfer dieser F&E- E-Mail: benjamin.thiering@hessen-agentur.de intensiven Branche zu fördern. Bioindustrie2021 goes Bioökonomie2030 Rückblick: CIB Partnering Konferenz Rund 90 Teilnehmer aus Wirtschaft und Wissenschaft Neben dem Partnering bot die Veranstaltung noch trafen sich im September zur 4. CIB Partnering Kon- einen weiteren Themenschwerpunkt: „Unusual Alli- ferenz im Industriepark Höchst. Die Konferenz rund ances“, die Suche nach ungewöhnlichen Allianzen, um Trends und Innovationen der Industriellen Bio- die das Bundesministerium für Bildung und For- technologie bot dieses Jahr neben einer Reihe tech- schung in den nächsten Jahren mit einem dreistelli- nologiebasierter Präsentationen auch ein organi- gen Millionenbetrag fördern wird. Vertreter der Un- siertes Partnering. In 45 Minuten nutzten 60 Teilneh- ternehmen Sandoz, BASF, Evocatal, der TU Darm- mer die Gelegenheit, sich potenziellen Partnern vor- stadt und des Projektträgers Jülich sprachen über ih- zustellen und über Projektideen, Erfahrungen und re Erwartungen an solche Allianzen. Eines ist sicher: Bedürfnisse zu sprechen. „Für mich war es ein sehr „Ungewöhnliche Allianzen haben großes Potenzial, interessanter Austausch und insbesondere durch die Innovationen hervorzubringen. Ob Pharma-, Chemie- Partnering-Session konnten wir ganz neue Einblicke oder Konsumgüterindustrie, ob Hochschule, Enzym- mitnehmen und wertvolle Kontakte knüpfen“, lobte entwickler oder Produktionsdienstleister – jeder Dr. Jens Atzrodt von Sanofi die Veranstaltung. Allianzpartner wird seinen Teil dazu beitragen kön- nen“, sagte Dr. Burghard König von Sandoz Industrial Products. Als abschließendes Highlight der Veranstaltung ga- ben Jens Krüger, Referatsleiter im Hessischen Wirt- schaftsministerium und Dr. Alfons Enhsen von Sano- fi-Aventis Deutschland als Vertreter der beiden Hauptsponsoren des Businessplanwettbewerbs Sci- ence4Life e.V. den offiziellen Startschuss für die 14. Wettbewerbsrunde des Science4Life Venture Cups. Die Gründerinitiative lädt Jungunternehmer und Gründerteams aus Biotechnologie und Chemie wie- der ein, an dem größten branchenspezifischen Busi- nessplan-Wettbewerb in Deutschland teilzunehmen. In Partnering-Sessions Rund 90 Teilnehmer informierten sich auf der CIB Partne- Mit Hilfe des Science4Life-Netzwerkes soll die Wei- hatten alle Teilnehmer die ring Konferenz in Frankfurt, um sich über Trends und Inno- terentwicklung hervorragender Ideen zu tragfähigen Möglichkeit, gezielt neue vationen der Industriellen Biotechnologie zu informieren. und wichtige Kontakte zu Geschäftskonzepten für Unternehmen gelingen. knüpfen. 8 Hessen-Biotech NEWS 3/2011
timm Technologie & Innovation Medizinregion Mittelhessen 3 IfM GmbH – durch Kooperationen weiter auf Erfolgskurs „Mit neuen Entwicklungspartnerschaften das Ser- tionen und Fehler an Geräten schon im Vorfeld er- vicegeschäft optimieren“, das ist eines der Ziele des kannt und das Risiko eines Geräteausfalls deutlich Ingenieurbüros für Medizintechnik (IfM) aus Wetten- minimiert. Lothar Leiche-Bukschat ist optimistisch, berg. Das mittelständische Unternehmen beschäf- dass in der Zusammenarbeit mit der THM optimier- tigt zurzeit 48 Mitarbeiter, die sich der Entwicklung te Serviceprozesse zum Wohle der meist älteren Be- und dem Vertrieb medizintechnischer Produkte mit atmungspatienten entstehen und sein Unternehmen dem Schwerpunkt Atemtherapien widmen. Die Si- im Home-Care-Markt künftig weiter wachsen wird. cherstellung der häuslichen Versorgung mit mo- Das Kooperationsprojekt wird vom Bundesministeri- dernsten medizintechnischen Geräten und die Qua- um für Wirtschaft und Technologie im Rahmen des litätssicherung in der Heimbeatmung bilden einen Zentralen Innovationsprogramms für den Mittel- wichtigen Zweig in dem umfassenden Serviceange- stand (ZIM) mit 250.000 EUR gefördert. bot der IfM GmbH. „Wettbewerbsvorteile in der Medizintechnikbran- „Noch bis Ende der neunziger Jahre war es eher che lassen sich langfristig nur durch Innovationen er- eine Ausnahme in Deutschland, dass langzeitbeat- schließen, die heute vor allem dort entstehen, wo Die IfM GmbH wurde mete Menschen außerhalb eines Krankenhauses be- Partner aus Industrie und Wissenschaft ihre Fähig- unter anderem aus treut wurden. In der Folge haben wir unser Produkt- keiten und Erfahrungen gemeinsam in Projekte ein- Mitteln der LOEWE – programm im Home-Care-Bereich ausgeweitet, zu- bringen“ ist sich Lothar Leiche-Bukschat sicher. „Die Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaft- nächst um die Atemtherapie, die Sauerstoffversor- Nähe zu den Unikliniken Marburg und Gießen sowie lich-ökonomischer Exzel- gung und dann um die Versorgung von Patienten zur THM und der regionalen Netzwerkinitiative timm lenz, Förderlinie 3: KMU- mit Flüssigsauerstoff. Heute betreuen unsere Mitar- ist für uns Gold wert. Das verschafft uns die Chance, Verbundvorhaben gefördert. beiter mehr als 12.000 Geräte im gesamten Bundes- unser Know-how in spannende Forschung einzu- Weitere Informationen gebiet, vornehmlich zu Hause bei den Patienten“, bringen, aktuelle Trends und Entwicklungen optimal über die Förderung erklärt Geschäftsführer und Firmengründer Lothar zu nutzen und innovative Märkte ins Auge zu fassen – angewandter Forschungs- und Entwicklungs- Leiche-Bukschat. im Interesse unserer Kunden, unserer Mitarbeiter projekte unter: und der Region.“ www.innovationsfoerde Um die Qualität des Dienstleistungsangebots weiter rung- hessen.de zu optimieren und die Patientenversorgung in der ■ Clustermanagement timm Heimbeatmung sicherer zu machen, entwickelt das Technologie & Innovation Unternehmen gemeinsam mit der Technischen Hoch- Medizinregion Mittelhessen schule Mittelhessen (THM) ein Online-Monitoring- Tel.: 0641 / 943640 System zur Ferndiagnose von Therapie- und Diag- E-Mail: info@timm-mittelhessen.de nosegeräten. Damit werden technische Komplika- Das Projektteam rund um das Netzwerk timm wird gemeinsam in der Region Mittelhessen ein innovatives Monitoring-System für medi- zinische Therapiegeräte entwickeln (v. l.) Dr. Andreas Weißflog (timm), Lothar Leiche (Geschäftsführer der IfM GmbH), Lukas Höhle (IfM GmbH), Sascha Möllenbeck, Michael Scholtes und Prof. Dr. Volker Groß von der Technischen Hochschule Mit- telhessen. (Quelle: timm) Hessen-Biotech NEWS 3/2011 9
4 Leben 3.0 Leben 3.0 – Treffpunkt Zukunft Ein Zukunftskongress der ganz besonderen Art Wie werden wir in Zukunft leben? Welche Inno- Herausforderungen im Klimaschutz und in der Ener- vationen werden uns dabei begleiten? Werden gieversorgung, durch die Globalisierung und die sie unser Leben immer einfacher oder manchmal demografische Entwicklung, die ohne Innovationen vielleicht auch komplizierter machen? Antworten und weitere interdisziplinäre Vernetzung nicht zu auf diese und viele weitere Fragen gibt der Zu- lösen sein werden. Vor diesem Hintergrund wollen kunftskongress Leben 3.0, der am 14. März 2012 wir über Visionen, Konzepte und den Nutzen neuer in Frankfurt stattfinden wird. Technologien diskutieren, aber auch Grenzen auslo- ten“, erklärt Timo Kruschwitz, im F.A.Z-Institut zu- „Leben 3.0 ist alles andere als ein gewöhnlicher Kon- ständig für den Zukunftskongress. So wird Leben 3.0 gress“, sagt Jens Krüger, Referatsleiter für Bio-, die Zukunft einer technologieorientierten Gesell- Nano- und Umwelttechnologie im hessischen Wirt- schaft auf den Punkt bringen – mit Impulsvorträgen schaftsministerium und Initiator des Zukunftskon- namhafter Zukunftsexperten sowie Themenwelten gresses, den die Hessen Agentur im Auftrag des mit spannenden Vorträgen, erkenntnisreichen Work- Hessischen Wirtschaftsministeriums gemeinsam mit shops und kontroversen Diskussionsrunden. Eine dem F.A.Z-Institut ausrichten. Das Ungewöhnliche begleitende Ausstellung mit Innovationen, die unser beginnt bereits bei der Wahl des Veranstaltungsor- Leben in Zukunft begleiten werden, rundet den Zu- tes. So hat man sich gegen ein gewöhnliches Kon- kunftskongress Leben 3.0 ab. Weitere Informationen gresshotel entschieden und setzt stattdessen auf finden Sie im Internet unter www.leben30.de. den Frankfurter Cocoon-Club, der den Besuchern allein durch seine Architektur – mit seinen Lounges ■ Miriam Schroer und einzelnen in die Wand eingelassenen „Co- Technologie & Innovation coons“ – eine ganz besondere Atmosphäre ver- HA Hessen Agentur GmbH spricht. Was beim Raum beginnt, setzt sich bei den Tel.: 0611 / 774 8610 Formaten und Inhalten von „Leben 3.0“ fort. „Die E-Mail: miriam.schroer@hessen-agentur.de Podiumsrunde weicht dem „Zukunftstalk“ und die sonst üblichen Themensessions werden bei uns zu Möchten Sie Partner werden? Lebenswelten“, sagt Miriam Schroer, verantwortliche ■ Timo Kruschwitz Projektmanagerin im Bereich Technologie & Innova- F.A.Z.-Institut, Innovationsprojekte tion der Hessen Agentur. Die Lebenswelten sind Tel.: 069 / 7591-2584 getragen durch den Gedanken, dass neue Techno- E-Mail: t.kruschwitz@faz-institut.de logien fester Bestandteil unseres Alltags sind. Dass sie beim Wohnen, bei der Arbeit, im Verkehr und in Veranstaltungshinweis der Freizeit helfen, ein leichteres, gesünderes und nachhaltiges Leben und Wirtschaften zu führen. Leben 3.0 – Treffpunkt Zukunft „Hinter all diesen Welten stehen technologische Lö- sungen, die wir für einen großen Kreis der Gesell- Datum: : 14. März 2012 schaft begreifbar und erlebbar machen wollen“, sagt Ort: Cocoon Club, Frankfurt am Main Krüger. „Dabei nicht unbeachtet bleiben die großen Weitere Informationen: www.leben30.de 10 Hessen-Biotech NEWS 3/2011
Hessen Mix 5 Mit Innovationen Zukunft sichern Hessisches Transferforum am 5. Dezember 2011 in Frankfurt am Main Am 5. Dezember 2011 findet in der Industrie- und > Innovationsvorsprung in der Gesundheitsfor- Handelskammer in Frankfurt am Main das erste Hes- schung – Kooperationen als Erfolgsmodell sische Transferforum statt. Die Veranstaltung, die aus > Mit ressourceneffizienter Produktion und der TTN-Jahrestagung und dem Partnertreffen von Prozesslogistik Wettbewerbsvorteile sichern Hessen ModellProjekte hervorgegangen ist, bietet > Soziale Netze und Web 2.0 im Unterneh- mit einem neuen attraktiven Veranstaltungsformat mensalltag viele Möglichkeiten zum persönlichen Austausch. ■ Ausstellung „Innovative Förderprojekte stellen Wirtschaftsminister Dieter Posch und Wissenschafts- sich vor“ ministerin Eva Kühne-Hörmann laden auch in diesem Das ausführliche Programm und die Möglichkeit zur Jahr wieder Wissenschaftler und Unternehmer dazu Online-Anmeldung finden Sie im Internet unter ein, innovative Entwicklungsstrategien aus Forschung www.transferforum-hessen.de. und Industrie auszutauschen und neue Impulse für die Praxis aufzunehmen. Programmhighlights sind: ■ Keynote Bernhard Wolff „Think innovative! – Lust auf Ideen“ Veranstaltungshinweis ■ Festliche Verleihung des 5. Hessischen Koope- Hessisches Transferforum 2011 rationspreises ■ Podiumsdiskussion „Innovationen vom Labor Datum: 5. Dezember 2011 bis zur Werkbank“ Ort: Industrie- und Handelskammer ■ Interaktive Fachforen: Frankfurt am Main > Ist weniger mehr? – Leichtbau für Produkte Anmeldung unter: www.transferforum- von morgen hessen.de Neue Zellkulturanlage von Sanofi in Frankfurt eingeweiht Nach zwei Jahren Bauzeit weihte jetzt Hessens stell- Frankfurt um einen wertvollen Baustein und stärkt vertretender Ministerpräsident und hessischer Jus- insgesamt Sanofis Position im Bereich der Biotech- tizminister Jörg-Uwe Hahn gemeinsam mit Dr. Mar- nologie.“ Auch Hahn lobte die neue tin Siewert, Vorsitzender der Geschäftsführung von Zellkulturanlage in Frankfurt als einen Sanofi-Aventis Deutschland, die neue Zellkulturanla- neuen Meilenstein in der Forschungs- ge von Sanofi im Industriepark Höchst ein. Die Anla- und Entwicklungslandschaft. In Hes- ge ermöglicht die Herstellung monoklonaler Anti- sen kommen eine Vielzahl innovati- körper für die präklinische und klinische Prüfung, die ver, forschender Biotech- und Phar- später beispielsweise in der Krebstherapie einge- maunternehmen und eine akademi- setzt werden soll. 30 Millionen Euro hat Sanofi am sche Spitzenforschung zusammen. Frankfurter Standort in den Bau der Anlage inves- Dieser Mix sichert Innovationen, die tiert. Rund 80 Mitarbeiter werden dort demnächst tä- wir als hochentwickelter Industriestandort perma- Rechts - Jörg-Uwe Hahn (Stellvertretender Hessi- tig sein. nent brauchen und die unseren Wohlstand sichern.“ scher Ministerpräsident / Minister der Justiz, für Die Fertigstellung der Zellkulturanlage, die die be- Die Investitionen für die Zellkulturanlage floss in den Integration und Europa), Mitte – Florian Rentsch stehenden Kapazitäten in der Zellkulturtechnik am Bau eines neuen Gebäudes mit Laboretagen und (Mitglied des Hessischen Standort mehr als verdoppelt, erfolgte genau zur Fermentationslinie mit 2,5 Kubikmetern Kapazität Landtags / Vorsitzender der FDP-Fraktion) und – richtigen Zeit, setzt das Unternehmen doch insge- und vollständiger Aufarbeitungslinie. Derzeit laufen hinter Rentsch – Dr. Mar- samt verstärkt auf zielgerichtete Therapien mit Bio- noch Testläufe, aber schon im Januar nächsten Jah- tin Siewert (Vorsitzender der Geschäftsführung pharmazeutika. Siewert erklärte: „Die Investition in res soll planmäßig die Herstellung von Antikörpern Sanofi-Aventis Deutsch- eine neue Zellkulturanlage ergänzt unseren inte- für klinische Studien beginnen. land GmbH). grierten Forschungs- und Entwicklungsstandort Hessen-Biotech NEWS 3/2011 11
CI3 ist einer von elf Finalisten im Spitzencluster-Wettbewerb Eine unabhängige Jury aus renommierten Vertretern „Wir freuen uns, dass die Jury das Potenzial der in- aus Wissenschaft und Wirtschaft hat insgesamt elf dividualisierten Immuntherapie und der Clusterregi- Finalisten der dritten Wettbewerbsrunde im Spit- on Rhein-Main mit ihrer Entscheidung gewürdigt zencluster-Wettbewerb des Bundesministeriums für hat. Wir sind bereit für die zweite Phase des Aus- Bildung und Forschung (BMBF) ausgewählt. Dazu wahlverfahrens und werden gemeinsam mit unseren zählt auch der Rhein-Main-Cluster Individualisierte über 120 Netzwerkpartnern die wissenschaftliche ImmunIntervention CI3. Damit ist eine weitere Hür- Exzellenz und die nachhaltigen Entwicklungen des de im Wettbewerb um die Auszeichnung als Spitzen- Clusters präsentieren“, sagte PD Dr. Özlem Türeci cluster genommen. Im Januar 2012 wird dann die (Vorsitzende CI3 e.V.). Sie sei davon überzeugt, dass endgültige Entscheidung bekannt gegeben, welche der Weg zu einer am Individuum orientierten Medi- maximal fünf neuen Cluster gefördert werden. zin unausweichlich sei. Nur diese mache es möglich, sowohl den medizinischen als auch den volkswirt- „Wir sind beeindruckt von allen 24 Wettbewerbs- schaftlichen Notwendigkeiten Rechnung zu tragen. beiträgen, die zeigen, wie diese Cluster die Innova- „Der Markt hat in den letzten Jahren gezeigt, dass tionslandschaft Deutschlands prägen“, sagte Bundes- innerhalb der Personalisierten Medizin immunologi- forschungsministerin Annette Schavan nach Bekannt- sche Ansätze das größte Potenzial haben und wir mit gabe der Juryentscheidung. Jedem Gewinner im unserem Fokus bei CI3 genau richtig liegen“, so Spitzencluster-Wettbewerb stehen über einen Zeit- Türeci. raum von fünf Jahren für die strategische Weiterent- wicklung bis zu 80 Millionen Euro zur Verfügung, wo- Der Cluster Individualisierte ImmunIntervention wird von die Hälfte durch die Wirtschaft und private In- unterstützt durch die Landesregierungen in Hessen vestoren getragen wird. und Rheinland-Pfalz. Vom Denker zum Macher Science4Life Venture Cup startet in neue Wettbewerbsrunde Jungunternehmer und Gründerteams aus Biotech- und wirtschaftliche Expertise und für zahlreiche Un- nologie und Chemie sind ab sofort wieder eingela- ternehmenserfolge steht. den, am Science4Life Venture Cup, dem größten branchenspezifischen Businessplan-Wettbewerb in Zu Science4Life gehören auch zahlreiche ehemalige Deutschland teilzunehmen. Über 180 ehrenamtlich Teilnehmer, die ihr fundiertes Praxiswissen an die tätige Experten stehen in den nächsten Monaten nachfolgenden Gründergenerationen weitergeben. den jungen Unternehmern zur Dr. Sylvia Wojczewski, Gründerin und Geschäftsfüh- Seite. Damit soll die Weiterent- rerin der BioSpring GmbH aus Frankfurt, ist ein her- wicklung hervorragender Ideen vorragendes Beispiel für das Engagement ehemali- zu tragfähigen Geschäftskonzep- ger Teilnehmer im Rahmen des Businessplan-Wett- ten für Unternehmen gelingen. bewerbs. Sie verwies in der Eröffnungsdiskussion zum aktuellen Science4Life Venture Cup auf die Be- Die Termine zu den Die beiden Hauptsponsoren der deutung von dynamischen Netzwerken für wachs- Wettbewerbsphasen in 2012 Initiative, das Hessische Wirt- tumsorientierte Unternehmen. Hier würden keine schaftsministerium und Sanofi Universalrezepte, sondern individuelle Erfahrungs- 13. Januar – Einsendeschluss Konzept- sind sich einig: Science4Life als werte ausgetauscht. phase (Phase 1) Public-Private-Partnership ist 15. März – Konzeptprämierung in Berlin eine sehr erfolgreiche und „un- Neben diesen Vorteilen winkt der Science4Life Ven- 13. April – Einsendeschluss Business- gewöhnliche Allianz“, die es weit ture Cup auch in dieser Wettbewerbsrunde mit planphase (Phase 2) über die hessischen Landesgren- Preisgeldern in Höhe von insgesamt 76.000 Euro. 14. Juni – Gründerworkshop für die zen hinaus zu Ansehen gebracht Die Teilnahme ist für alle Personen und Teams kos- fünf besten Teams (Phase 3) hat. Science4Life hat sich in den tenfrei. Mitmachen kann jeder Gründer, der seine 18. Juni – Abschlussprämierung in letzten Jahren unter den Busi- Geschäftsidee aus den Bereichen Life Sciences und Frankfurt nessplan-Wettbewerben zu ei- Chemie auf Herz und Nieren prüfen lassen möchte ner beständigen Marke etab- und bereit ist, sich im Wettbewerb mit den besten Weitere Informationen zu Science4Life liert, die für hohe Qualität in der Geschäftskonzepten zu messen. unter www.science4life.de. Beratung, für wissenschaftliche 12 Hessen-Biotech NEWS 3/2011
Bio Future 6 Internet-Zugang zu den eigenen Gendaten Das Genanalyse-Portal der bio.logis GmbH ist online. Unter dem Produktnamen „Personal Genomics wann die komplette Erbinformation über das Portal Services“ bietet das Frankfurter Unternehmen zugänglich sein. bio.logis seit Juni Genanalysen für jeden auch ohne ärztliche Überweisung an. Untersucht wer- ? Sie heben die Proben auf? den mehr als 200 Varianten aus über 80 Genen, Ja, es sei denn, jemand wünscht es nicht. Die Proben die etwa bei der Verstoffwechselung von Medi- sind ohnehin komplett anonym. Nach der Analyse kamenten, bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten werden die Ergebnisse in einen persönlichen, ano- oder rezessiv-vererbaren Krankheiten eine Rolle nymen Account im Portal eingestellt. Da sieht der Prof. Dr. Daniela Steinberger spielen. Die Diagnostik von Erbleiden, die nicht User sämtliche Informationen zu den Genen und Va- ist Fachärztin für Humange- oder nur operativ heilbar sind, gehört ausdrück- rianten und erhält Hinweise auf mögliche Aktionen. netik. Im Jahr 2008 hat sie die bio.logis GmbH gegrün- lich nicht zu dem Angebot. Professor Daniela Selbst wir wissen nicht, welche Daten von wem stam- det. (Foto: Uta Neubauer) Steinberger, Gründerin und Geschäftsführerin men. Das ist auch eine hohe Bürde an den Nutzer, von bio.logis, erläutert die neue Dienstleistung. denn wenn er eine bestimmte Kombination aus den Zugangsdaten und dem Sicherheitszertifikat verliert, Über Ihr Internetportal Personal Genomics sind die Daten nicht mehr zugänglich. Services, kurz PGS, kann sich jetzt jeder eine ? Untersuchungsbox bestellen und die eigenen Sie haben jetzt Ihr erstes Ziel umgesetzt, Gene analysieren lassen. An wen richtet sich Privatpersonen Zugang zu ihrer persönlichen das Angebot? ? genetischen Information zu verschaffen. Im Prinzip betrifft es jeden, zum Beispiel alle Men- Was kommt als nächstes? schen, die Medikamente nehmen oder irgendwann Mit PGS ist die Vorstellung verbunden, dass man mit mal nehmen werden, und auch alle, die sich bewusst dieser Information eine persönliche Datenbasis ernähren möchten. Wer genetisch bedingt be- hat, die dazu genutzt werden kann, besser stimmte Lebensmittelinhaltsstoffe nicht genügend diagnostiziert und behandelt zu wer- aufnimmt, kann beispielsweise gezielt spezielle Nah- den. Ich fände es extrem spannend, rungsmittel oder Zusätze zu sich nehmen. Interes- diese Plattform über genetische sant ist die Genanalyse auch für Menschen mit Inhalte hinaus auszubauen und Kinderwunsch oder für Eltern. Denn jeder von uns ist ein schlaues System zu schaffen, Träger von wahrscheinlich etwa einem Dutzend das nicht nur archiviert, sondern Mutationen in verschiedenen Genen, die, wenn sie auch Muster in verschiedenen in beiden Genkopien vorkommen, bei den Nach- anderen Befunden erkennt und kommen zu rezessiv-erblichen Erkrankungen führen. dann sagt: Oh, bei diesem Mus- Eine dieser seltenen Erkrankungen ist die Mukovis- ter muss man an diese Diagnose zidose, für die etwa eine von 25 Personen Anlage- denken. Es ist unverständlich, dass träger ist. man als Patient davon abhängig ist, dass einem Arzt gerade alle Befunde vor- Aktuell testen Sie über 200 verschiedene liegen und er dann die richtige Assoziation Eine der über 200 Genvarian- ? Genvarianten. Wird sich diese Zahl zukünftig hat. Das wäre eine Variante von Electronic Health ten, die PGS erfasst: Durch eine Variation im AAT-Gen noch erhöhen? Records. Ich fände es toll, wenn jeder so Zugang zu wird verändertes AAT-Protein Ja. Wir treten jetzt mit der Version 1 zu einem Preis seinen eigenen Daten hätte und Ärzte dann Zu- nicht mehr von der Leber in die Lunge transportiert, wo von 390 Euro netto an. Und als Nutzer der Version-1 gangsberechtigungen erhalten würden. es Schäden durch das Enzym bekommt man das Upgrade, das es vermutlich Das Interview führte Dr. Uta Neubauer. ELA2 verhindern soll. Betref- fende Personen neigen zu nächstes Jahr geben wird, günstiger. Man braucht ja ■ Prof. Dr. med. Daniela Steinberger Lungen- und Lebererkrankun- die Untersuchungsbox nicht noch mal, wir müssen bio.logis GmbH gen. Sie sollten daher prä- ventiv konsequent auf Alko- unter Umständen keine DNA mehr präparieren. Ent- Altenhöferallee 3 hol und Zigaretten verzich- sprechend dem Kenntnisstand und der technischen 60438 Frankfurt am Main ten. (Bild: bio.logis) Möglichkeiten wird das Analysespektrum schrittwei- Tel.: 069 / 5308437-0 se erweitert. Wenn es dann Sinn macht, wird irgend- E-Mail: info@bio.logis.de Hessen-Biotech NEWS 3/2011 13
7 Förderinitiative im Fokus Gründungsoffensive Biotechnologie „GO-Bio“ geht in eine neue Runde Gesucht werden gründungsbereite Forscherteams 2 Förderphasen aus dem Bereich der Lebenswissenschaften, die ihre anspruchsvollen Ideen zu einer tragfähigen Die Förderung wird zunächst für einen Zeitraum von Unternehmensgründung entwickeln möchten. bis zu zweieinhalb Jahren an einer Hochschule oder Noch bis zum 15. Dezember 2011 ist die Teilnah- Forschungseinrichtung gewährt. Nach einer erfolg- me am Wettbewerb GO-Bio möglich. reichen Zwischenbegutachtung kann die erste För- derphase in begründeten Fällen um maximal an- Das Bundesministerium für Bildung und Forschung derthalb Jahre verlängert und aufgestockt werden. (BMBF) hat die „Gründungsoffensive Biotechno- Bereits in der ersten Förderphase soll das Gründer- logie“ als Teil der Hightech-Strategie der Bundes- team sich dahingehend ausbauen, dass neben der regierung 2005 ins Leben gerufen, um das Gründungs- wissenschaftlichen Expertise auch die für eine spä- geschehen in der Biotechnologie wieder zu beleben. tere Unternehmensgründung notwendige kaufmän- Während Ende der 1990er Jahre vergleichsweise viel nische und juristische Erfahrung vorhanden ist. Wagniskapital zur Verfügung stand, um kommerzia- lisierbare Ideen frühzeitig aus Hochschulen und For- Bei einer erfolgreichen Evaluation ist die Förderung schungsinstituten auszugründen, so verlangen In- einer zweiten Phase im Gründungsunternehmen für vestoren mittlerweile einen deutlich höheren Reife- maximal drei weitere Jahre möglich. Um den Über- beziehungsweise Validierungsgrad der Gründungs- gang in die Selbstständigkeit zu fördern, sollten ab ideen. Nur verhältnismäßig weit entwickelte Tech- der zweiten Förderphase auch privatwirtschaftliche nologien bieten daher ein Profil, das für Kapitalge- Mittel für die Durchführung des GO-Bio-Vorhabens ber oder potenzielle Lizenznehmer interessant ist. eingeworben werden. Dies führt – insbesondere in der Biotechnologie – oft dazu, dass Forschungsergebnisse aufgrund der noch Zusatzmodul zur Stärkung des fehlenden Marktreife nicht in die Anwendung über- Technologietransfers führt werden können. GO-Bio setzt professionelle Transferstrukturen an Hohes Wertschöpfungspotenzial der teilnehmenden Hochschule oder Forschungs- weiterentwickeln einrichtung voraus. Um diese Strukturen weiter zu stärken, stellt das BMBF daher allen GO-Bio-Projek- Das Ziel der GO-Bio-Förderung ist also, die Lücke ten dieser Auswahlrunde, die erfolgreich die zweite zwischen wissenschaftlicher Forschung und kom- Förderphase erreichen, weitere Gelder für den Tech- merzieller Verwertung zu schließen, indem For- nologietransfer zur Verfügung. schungsergebnisse mit einem hohen Wertschöp- fungspotenzial weiterentwickelt werden, so dass sie Die 5. Runde hat begonnen im Anschluss wirtschaftlich verwertet werden und die Basis einer Unternehmensgründung bilden können. GO-Bio befindet sich in diesem Jahr bereits in der GO-Bio ist dabei auf die speziellen Bedürfnisse in fünften Runde. In den ersten vier Auswahlrunden den Lebenswissenschaften zugeschnitten (lange Ent- wurden insgesamt 34 Projekte für eine Förderung ■ Forschungszentrum wicklungszeiten, großer Finanzbedarf, hohes Risiko). empfohlen. Die meisten Projekte befassen sich mit Jülich GmbH der Entwicklung neuer Arzneimittel beziehungswei- Projektträger Jülich Gefördert werden gründungsbereite Teams aus den se mit Dienstleistungen für die Pharmaentwicklung. Außenstelle Berlin Lebenswissenschaften in der Vorgründungsphase Einzelne GO-Bio-Projekte beschäftigen sich aber Dr. Jan Strey und gegebenenfalls in einer anschließenden Grün- auch mit Medizintechnik oder Pflanzenschutz. Tel.: 030 / 20199-468 dungsphase. Die geförderten Arbeitsgruppen sollen Grundsätzlich steht GO-Bio für Gründungsvorhaben E-Mail: j.strey@fz- mit GO-Bio neue Forschungsansätze in den Lebens- aus allen Bereichen der Lebenswissenschaften und juelich.de wissenschaften verfolgen und deren kommerzielle angrenzenden Disziplinen offen. Verwertung zielgerichtet vorbereiten. Das BMBF will damit wissensbasierte Firmengründungen erleich- tern und als wichtigen Beschäftigungsmotor nutzen 14 Hessen-Biotech NEWS 3/2011
© sebastianreuter | Fotolia.com 3 Fragen zu GO-Bio ? Wer wird gefördert? Die Forschungsansätze sollen außerdem ein hohes kommerzielles oder klinisches Innovationspotenzial Gefördert werden Forscherteams in Deutsch- besitzen und auf eine wirtschaftliche Verwertung land, die wirtschaftlichen Erfolg versprechende, ausgerichtet werden können. neue Forschungsansätze in den Lebenswis- senschaften bearbeiten und die Absicht und Ziele sind: Bereitschaft zur Unternehmensgründung mit- > die weitere Qualifikation hinsichtlich bringen. wissenschaftlich-technischer und unter- nehmerischer Kompetenz Die Initiative richtet sich insbesondere an: > die allgemeine Verbesserung der beruf- > jüngere, in der Forschung erfahrene lichen Perspektiven am Standort Deutsch- Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler land > Personen mit mehrjähriger Erfahrung in > der Ergebnistransfer in eine wirtschaft- Forschung und Entwicklung in Unter- liche Verwertung im Rahmen einer Unter- nehmen nehmensgründung > Medizinerinnen und Mediziner mit mehr- jähriger Klinikerfahrung ? Was ist zu tun? Mit GO-Bio können auch laufende oder kürzlich erst abgeschlossene Projekte aus der Grund- In einem zweistufigen Auswahlverfahren legen lagenforschung in die Praxis umgesetzt werden. die Gründerteams ihre Projektskizzen vor. Eine vom BMBF eingesetzte Jury wählt daraus die vielversprechenden Ansätze aus. Im nächsten ? Was wird gefördert? Schritt werden dann die ausgewählten Teams zur Ausarbeitung eines detaillierten Konzepts Durch GO-Bio besteht die Möglichkeit, mit ei- einschließlich eines Geschäftsplans aufgefor- ner eigenen Arbeitsgruppe Themen zu bear- dert. Die Auswahl der Arbeitsgruppen und ih- beiten, die in den modernen Lebenswissen- rer Projekte sowie die Zwischenevaluation wer- schaften sowie in deren Grenzbereichen zwi- den durch ein international besetztes Team von schen Biologie und ihren naturwissenschaft- Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft be- lichen und technischen Nachbardisziplinen an- gleitet. gesiedelt sind. Besonders förderwürdig sind Vorhaben, die auf die Ziele der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ aus- gerichtet sind. Ebenfalls förderwürdig sind Platt- Quelle: Thole Züchner/ Universität Leipzig formtechnologien, die in vorgelagerten Schrit- ten zu diesen Zielen beitragen. Hessen-Biotech NEWS 3/2011 15
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