Hessen-Biotech NEWS - CIRI

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Hessen-Biotech NEWS - CIRI
Hessisches Ministerium
für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

www.hessen-biotech.de

Hessen-Biotech NEWS
                                                Biotech>inside:
                                                Informationsoffensive erklärt
                                                die Werkzeuge der Natur

                                                InnovationsForum:
                                                Personalisierte Medizin – auf
                                                dem Weg in die klinische Praxis

                                                Leben 3.0 – Treffpunkt Zukunft:
                                                Ein Zukunftskongress der
                                                besonderen Art

                                                Förderinitiative im Fokus:
                                                GO-Bio geht in eine neue Runde

                                                GFE Blut mbH: Blut-Screening
                                                im hohen Durchsatz

                                                Genanalyse-Portal der
                                                bio.logis GmbH geht online

                                                                     3 | 2011
Hessen-Biotech NEWS - CIRI
Liebe Leserinnen und Leser,

         Hessen hat nicht nur viele hochinnovative Biotech-         Die Aktionslinie Hessen-Biotech bietet daher ge-
         nologie- und Pharmaunternehmen, sondern ist auch           meinsam mit dem Cluster CI3 und der Initiative ge-
         in der akademischen Forschung in dieser Disziplin          sundheitswirtschaft rhein-main in diesem Jahr wieder
         Spitze. Dieser Mix ist eine hervorragende Grundlage        ein InnovationsForum zur Personalisierten Medizin
         für Innovationen im Bereich der Personalisierten           an. Ich möchte Sie herzlich einladen, sich am 7. De-
         Medizin. Hier sehe ich erhebliche Wachstumschancen         zember im Kommunikationszentrum des Nordwest-
         für den Pharmastandort Hessen.                             Krankenhauses Frankfurt über aktuelle Trends und
                                                                    ihren Weg in die klinische Praxis zu informieren und
         Daher freue ich mich ganz besonders, dass der Rhein-       mitzudiskutieren.
         Main Cluster Individualisierte ImmunIntervention
         (CI3), den das Land Hessen stark unterstützt, bereits      Neben Informationen zum InnovationsForum Perso-
         die zweite Hürde im Spitzencluster-Wettbewerb des          nalisierte Medizin und dem Cluster Individualisierte
         Bundesforschungsministeriums übersprungen hat              ImmunIntervention CI3 finden Sie weitere aktuelle
         und zu den elf Finalisten zählt. Das bestätigt uns da-     Nachrichten und Porträts in den Hessen-Biotech
         rin, die Entwicklung der Personalisierten Medizin          NEWS. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.
         weiter zu fördern. Es zeigt auch, dass das Potenzial
         der Region weit über ihre Grenzen hinaus deutlich
         sichtbar ist.

                                                                    Dieter Posch
                                                                    Hessischer Minister für Wirtschaft,
                                                                    Verkehr und Landesentwicklung

          1    Hessen-Biotech aktuell                                5    Hessen Mix
               Hessischer Gemeinschaftsstand auf der                      Mit Innovationen Zukunft sichern                11
               Medica 2011                                      3         Neue Zellkulturanlage von Sanofi in Frankfurt
               Arzneimittelherstellung zwischen Patienten-                eingeweiht                                      11
               nutzen und Marktpotenzial                        3         CI3 ist einer von elf Finalisten im Spitzen-
               Bioökonomie –                                              cluster-Wettbewerb                              12
               ein neues Zeitalter hat begonnen                 4         Vom Denker zum Macher
               Biotech>inside                                   5         Science4Life Venture Cup startet in neue
               Deutsche Biotechnologietage 2012 in Frankfurt    5         Wettbewerbsrunde                                12
INHALT

               Personalisierte Medizin – auf dem Weg in
               die klinische Praxis                             6    6    Bio Future
               Und wie zufrieden sind Sie?                      6         Ein Internet-Zugang zu den eigenen Gendaten     13

          2.   Neues aus dem Cluster                                 7    Förderinitiative im Fokus
          2    Integrierte Bioindustrie Frankfurt                         Gründungsoffensive Biotechnologie „GO-Bio“
                                                                          geht in eine neue Runde                         14
               Industrielle Biotechnologie: Investieren
               in Nachhaltigkeit                                7
                                                                     8    Wissenschaft im Porträt
               Neuer Projektmanager bei CIB Frankfurt           8
                                                                          Medikamente im Magen-Darm-Trakt verfolgen       16
               Bioindustrie2021 goes Bioökonomie2030            8
                                                                     9    Wirtschaft im Porträt
               timm Technologie & Innovation
                                                                          Blut-Screening im hohen Durchsatz               18
          3    Medizinregion Mittelhessen
               IfM GmbH – durch Kooperationen weiter auf            10    Nachrichten aus der Wirtschaft                  20
               Erfolgskurs                                      9
                                                                    11    Nachrichten aus der Wissenschaft                21
          4    Leben 3.0
               Leben 3.0 – Treffpunkt Zukunft                  10         Broschürenbestellung/Faxformular                23

                                                                    12    Biotechnologie im Alltag
                                                                          Schutz gegen Grippe                             23

                                                                          Veranstaltungen / Termine / Impressum           24
2        Hessen-Biotech NEWS 3/2011
Hessen-Biotech NEWS - CIRI
Hessen-Biotech aktuell                                                                                                                     1

Hessischer Gemeinschaftsstand auf der
Medica 2011
Auch in diesem Jahr präsentieren sich wieder eine
                                                                                                                      Aussteller am Hessischen
Vielzahl hessischer Unternehmen und Einrichtungen
                                                                                                                      Gemeinschaftsstand:
am Gemeinschaftsstand von Hessen-Biotech auf der
Medica vom 16. – 19. November 2011 in Düsseldorf.                                                                     n   BAG Health Care GmbH, Lich
Mit 4.400 Ausstellern aus gut 60 Nationen gehört die                                                                  n   Bioactiva Diagnostica GmbH,
                                                                                                                          Bad Homburg v. d. H.
Medica zu den weltweit größten Medizinmessen. Im
                                                                                                                      n   BioSciTec GmbH,
letzten Jahr informierten sich hier mehr als 130.000                                                                      Frankfurt am Main
Fachbesucher über Innovationen und Weiterentwick-                                                                     n   Cluster Individualisierte
                                                             Mit mehr als 130.000 Fachbesuchern und 4.400 Ausstel-        ImmunIntervention (CI3), Mainz
lungen aus allen Bereichen der medizinischen Ver-            lern ist die Medica eine der weltweit größten Medizin-   n   Human GmbH, Wiesbaden
sorgung.                                                     messen. (Foto: Messe Düsseldorf / constanze tillmann)
                                                                                                                      n   Philipps-Unversität Marburg
Neben den Präsentationsflächen der hessischen Mit-                                                                    n   Polytech Health & Aesthetics GmbH,
                                                              Veranstaltungshinweis                                       Dieburg
aussteller bietet der Gemeinschaftsstand auch eine
                                                                                                                      n   Preventis GmbH, Bensheim
große Gemeinschaftslounge, die optimale Rahmen-               Hessischer Gemeinschaftsstand
                                                                                                                      n   RAM Mobile Data,
                                                              auf der Medica 2011
bedingungen für Gespräche mit den Ausstellern                                                                             Ginsheim-Gustavsburg

bietet.                                                       Datum: 16. – 19. November 2011                          n   Transatlantic HG Stolpe & Co. mbH,
                                                                                                                          Wehrheim
                                                              Ort: Messe Düsseldorf, Halle 3, Stand 3G74
                                                                                                                      n   TransMIT GmbH – timm
Highlight ist der große Hessenempfang am 16. No-              Hessenempfang                                               Clustermanagement, Gießen
                                                                                                                      n   Aktionslinie Hessen-Biotech,
vember ab 17.00 Uhr am Hessischen Gemeinschafts-
                                                              Datum: 16. November 17 Uhr                                  Wiesbaden
stand in Halle 3 Stand 3G74.

Arzneimittelherstellung zwischen
Patientennutzen und Marktpotenzial
Ankündigung: Pharma Forum 2011 in St. Ingbert

Das PharmaForum 2011 der Länder Hessen, Rhein-           für Pharmazeutische Technologie der Goethe-Uni-
land-Pfalz und dem Saarland zusammen mit dem vfa –       versität wird über Nanocarrier berichten und Dr.
Die forschenden Pharma-Unternehmen – findet am           Frank Behrens stellt das Kompetenzzentrum für Kli-
Dienstag, den 8. November 2011 in St. Ingbert bei        nische Forschung bei immunmediierten Erkrankun-
Saarbrücken statt. Unter dem Titel: „Lohnen sich Inno-   gen (CIRI) des Universitätsklinikums Frankfurt vor.
vationen? Arzneimittelherstellung zwischen Patien-       Auch die Begleitausstellung bietet die Möglichkeit,
tennutzen und Marktpotenzial“ berichten große            mehr über junge Unternehmen und Wissenschaftler
Pharmakonzerne, aber auch kleine und mittlere Arz-       aus den beteiligten Bundesländern und über for-
neimittelhersteller und Forschungseinrichtungen über     schende Pharmaunternehmen zu erfahren.
ihre Erfahrungen. Den stark anwachsenden Trend hin       Weitere Informationen finden Sie im Internet unter
zu Kooperationen zwischen großen Pharmaunter-            www.pharmaforum-sw.de.
nehmen und Biotechfirmen beschreibt Professor Jo-        Hessische Unternehmen, die sich für kostenfreie Aus-
chen Maas, Geschäftsführer „Forschung und Entwick-       stellungsmöglichkeiten auf dem Pharma Forum in-
lung“ der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH in sei-        teressieren, wenden sich bitte an:
ner Keynote zum Auftakt der Veranstaltung. Weitere
Referenten aus Hessen sind Dr. Sylvia Wojczewski         ■   Dr. Thomas Niemann
von der AdiuTide Pharmaceuticals GmbH mit ihrem              HA Hessen Agentur GmbH
Vortrag zum Thema „Nukleinsäuren – Wirkstoffe des            Tel.: 0611 / 774-8646
21. Jahrhunderts“. Dr. Matthias Wacker vom Institut          E-Mail: thomas.niemann@hessen-agentur.de

                                                                                  Hessen-Biotech NEWS 3/2011                                             3
Hessen-Biotech NEWS - CIRI
Bioökonomie –
                                 ein neues Zeitalter hat begonnen
                                 Bioökonomie – ein neues Zeitalter hat begonnen
                                 Rund 80 Teilnehmer trafen sich im Frankfurter In-
                                 novationszentrum Biotechnologie (FIZ) zum Inno-
                                 vationsForum, um über den Wandel zu einer wis-
                                 sensbasierten Bioökonomie zu diskutieren.

                                 Endliche fossile Ressourcen, zunehmende Umwelt-
                                 belastungen und der fortschreitende Klimawandel
                                 sind Treiber für den Wandel von einer erdöl- zu einer
                                 biobasierten Industrieproduktion. Wie aber macht
                                 man biobasierte Produkte für Industrie und Gesell-
                                 schaft attraktiv? Und was unterscheidet sie von her-
                                 kömmlichen Produkten industrieller Fertigung? Um
                                 diese Fragen zu diskutieren, trafen sich Vertreter aus
                                 Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in Frankfurt. Ver-
                                 anstalter waren Hessen-Biotech, das FIZ, die Euro-
                                 pean Renewable Resources & Materials Association
© Supar Perfundo / Fotolia.com   (ERRMA), der Verband der Chemischen Industrie
                                 (VCI) Hessen und die Wirtschaftspolitische Gesell-          Dr. Holger Zinke, Geschäftsführer der BRAIN AG beschrieb
                                                                                             in seinem Vortrag die Leistungsfähigkeit der Biotechnologie
                                 schaft von 1947 e.V. (WiPoG).
                                                                                             wie folgt: „Die Bioökonomie hat das Potenzial, eine neue
                                                                                             Welle von Innovationen in Deutschland auszulösen. Ent-
                                 Dr. Thomas Niemann, Projektleiter von Hessen-Bio-           scheidend für den weiteren Erfolg sind starke Kooperationen
                                                                                             zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie eine enge Ver-
                                 tech, machte schon in der Einführung die Bedeutung          zahnung der Disziplinen – der Roten, Weißen und Grünen
                                 der Bioökonomie deutlich. „Die Industrielle Biotech-        Biotechnologie.“

                                 nologie liefert die Grundlagen für das bioökonomi-
                                 sche Zeitalter. In diesem Bereich sind wir in Hessen      Dr. Christian Patermann, Mitglied des Bioökonomie-
                                 exzellent aufgestellt.“                                   rates, unterstrich: „Deutschland ist auf politischer
                                                                                           Ebene im europäischen Vergleich Trendsetter in der
                                 Dass die Umstellung auf biotechnologische Verfah-         Bioökonomie“.
                                 ren erhebliche ökonomische und ökologische Vor-
                                 teile bringt, hat Sanofi bereits häufig bewiesen. Ob      Auch Dr. Bernhard Bauske vom WWF Deutschland
                                 in der Antibiotikaproduktion, bei der Herstellung         sieht gute Möglichkeiten, mit biotechnologischen
                                 von Antimalariamitteln oder bei der Produktion von        Methoden klimaschädliche Emissionen zu verringern
                                 Hydro-Cortison – durch den Einsatz biotechnologi-         und insbesondere durch Biokunststoffe in der Ab-
                                 scher Verfahren konnte der Einsatz von Chemikalien        fallwirtschaft Ressourcen zu sparen. Pauschale Aus-
                                 auf ein Minimum reduziert werden. „So konnten wir         sagen zu Effizienzsteigerungen oder ökologischer
                                 den Rohstoffeinsatz minimieren und die meist hoch-        Nachhaltigkeit sollten aber von Fall zu Fall geprüft
                                 giftigen Nebenprodukte um den Faktor 100 redu-            werden, um den gesellschaftlichen Konsens trans-
                                 zieren“, sagte Professor Klaus-Peter Koller, der lange    parent zu fördern und nicht den Verbraucher durch
                                 Zeit für Kooperationsprojekte bei Sanofi verantwort-      pauschalisierte Aussagen irrezuführen.
                                 lich war.
                                                                                           In der abschließenden Diskussion wurde klar: Viele
                                 Dennoch gibt es bei der großtechnischen Nutzung           technische Voraussetzungen für die Nutzung ökolo-
                                 regenerativer Rohstoffe Grenzen und eine Konkur-          gischerer Produktionsverfahren sind bereits vorhan-
                                 renz mit der Nahrungsmittelproduktion. Für die bio-       den. Eine Effizienzsteigerung ist jedoch notwendig,
                                 basierte Industrie muss daher auch außerhalb der          um Chemieunternehmen ein wirtschaftliches Arbei-
                                 Landwirtschaft eine effiziente Versorgung mit nach-       ten damit zu ermöglichen.
                                 wachsenden Rohstoffen gesichert werden. Mit der
                                 Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030           Die Präsentationen des InnovationsForums
                                 und dem Bioökonomierat unterstützt der Bund die           Bioökonomie stehen zum Download unter
                                 Weiterentwicklung biotechnologischer Verfahren.           www.hessen-biotech.de zur Verfügung.

  4                              Hessen-Biotech NEWS 3/2011
Hessen-Biotech NEWS - CIRI
Biotech>inside
Informationsinitiative erklärt die Werkzeuge der Natur

Biologische Wirkstoffe sind in vielen Lebensberei-      mit Studenten der TU
chen im Einsatz und weder aus der Arzneimittel-         Darmstadt, die AB Enzy-
noch aus der Konsumgüterherstellung oder dem            mes GmbH zu besuchen.
Umweltschutz wegzudenken.                               Das weltweit agierende Un-
                                                        ternehmen mit Hauptsitz in
Doch wie funktionieren die Werkzeuge der Natur?         Darmstadt optimiert und pro-
Warum waschen Enzyme Wäsche bereits bei niedri-         duziert technische Enzyme und
gen Temperaturen sauber? Und vor allem: Sind bio-       bietet damit einen hervorragenden Einblick in die
technologische Verfahren nicht nur ökologisch, son-     Möglichkeiten der Industriellen Biotechnologie.
dern auch ökonomisch sinnvoll? Antworten auf die-
se Fragen erhalten Vertreter aus Politik und Medien
im Rahmen der vom Arbeitskreis der deutschen Bio-
regionen ins Leben gerufenen Informationsinitiative
„Biotech>inside“.

Bis Mitte Dezember finden dazu bundesweit in mehr
als 15 Städten verschiedene Veranstaltungen statt.           Veranstaltungshinweis
Hessische Highlights sind die Hessen-Biotech Lounge          Biotech>inside: The Power of Enzymes
zum Thema „Bioökonomie – die Biologisierung der
Industrie“, die bereits Ende Oktober im Frankfurter          Datum: 21. November 2011
Kommunikationsmuseum stattfand. „The Power of                Ort: AB Enzymes, Feldbergstr. 78,
Enzymes“ lautet das Motto der Informationsveran-             64293 Darmstadt
staltung des Bioindustrieclusters CIB Frankfurt am           Weitere Informationen:
21. November in Darmstadt. Hier sind Vertreter aus           www.hessen-biotech.de
                                                                                                             © FikMik | Fotolia.com
Politik und Medien herzlich eingeladen, gemeinsam

Deutsche Biotechnologietage 2012
in Frankfurt
Es gibt noch freie Ausstellungsplätze

Am 9. und 10. Mai 2012 finden die Deutschen Bio-        Biotechnologietage an der begleitenden Ausstellung
technologietage in Frankfurt am Main statt. Der         zu beteiligen. Interessenten wenden sich bitte an:
zweitägige, vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung geförderte Kongress hat sich in den letz-     ■   Thomas Niemann
ten zwei Jahren als nationaler Branchentreff der Bio-       HA Hessen Agentur GmbH
technologie etabliert. Veranstalter der Deutschen           Aktionslinie Hessen-Biotech
Biotechnologietage 2012 ist der Arbeitskreis der            Tel.: 0611 / 774-8646
deutschen Bioregionen in der BIO Deutschland e.V.           E-Mail: thomas.niemann@hessen-agentur.de
in Kooperation mit der Aktionslinie Hessen-Biotech.

Auch in Frankfurt werden wieder rund 600 Teilneh-            Veranstaltungshinweis
mer aus ganz Deutschland erwartet – unter anderem            Biotechnologietage 2012
Entscheidungsträger aus Wissenschaft, Verbänden,
Politik und Wirtschaft sowie Vertreter der Tages- und        Datum: 9. und 10. Mai 2012
Fachpresse -, um über aktuelle und zukünftige The-           Ort: Frankfurt am Main
men der Biotechnologie zu diskutieren. Es besteht            Weitere Informationen:
noch die Möglichkeit, sich im Rahmen der Deutschen           www.biotechnologietage-2012.de

                                                                            Hessen-Biotech NEWS 3/2011                                5
Hessen-Biotech NEWS - CIRI
Personalisierte Medizin – auf dem Weg in
                                die klinische Praxis
                                Am 7. Dezember 2011 findet im Frankfurter Kran-         nalisierten Therapieverfahren in die Praxis? Ist der
                                kenhaus Nordwest das InnovationsForum zum               Arzt sich seiner neuen Rolle schon bewusst? Oder
                                Thema Personalisierte Medizin statt. Im Fokus der       sind hier neue Akteure in der Gesundheitsversor-
                                Veranstaltung stehen neue Therapieansätze und           gung gefragt? Diese und weitere Fragen diskutieren
                                neue Wirkstoffe, die Herausforderungen bei der          wir im Rahmen des InnovationsForum.
                                Zulassung und die neuen Rollen von Arzt und             Die Veranstaltung richtet sich an Fach- und Füh-
                                Patient bei der Therapie.                               rungskräfte aus der pharmazeutischen Industrie, der
                                                                                        Biotechnologie und Diagnostik; außerdem an Ent-
                                Was man heute unter Personalisierter Medizin ver-       scheider von Laborbetrieben, Krankenhäusern und
                                steht und was sie für das Gesundheitssystem der Zu-     Krankenversicherungen und an Ärzte.
                                kunft bedeutet, erklärt der hessische Biotechnolo-      Weitere Informationen zum InnovationsForum fin-
                                giebeauftragte und Pharmazeut Professor Theo Din-       den Sie unter www.hessen-biotech.de.
                                germann in seinem Impulsvortrag. Es folgen tiefere
                                Einblicke in die aktuelle Biomarker- und Wirkstoff-           Veranstaltungshinweis
                                forschung von Dr. Cedric Britten von der Universi-            InnovationsForum Hessen-Biotech
                                tätsklinik Mainz. Die aktuellen Forschungsansätze             „Personalisierte Medizin – auf dem Weg
                                bei der Entwicklung von Companion Diagnostics er-             in die klinische Praxis“
                                läutert Harald Berninger vom Marktführer Qiagen.
                                                                                              Datum: : 7. Dezember, 9:30 bis 16:30 Uhr
                                Im zweiten Teil der Veranstaltung dreht sich alles um         Ort: Krankenhaus Nordwest,
                                das Thema Regulatorik. Welche Anforderungen zu                Frankfurt
                                erfüllen sind und wie Unternehmen sich diesen Auf-            Veranstalter: Aktionslinie Hessen-Biotech,
                                gaben stellen, präsentieren Referenten des Paul-Ehr-          Cluster Individualisierte ImmunIntervention
                                lich-Instituts und des Pharmakonzerns Merck. Doch             (CI3) und die Initiative gesundheitswirtschaft
                                selbst wenn neue Biomarker, maßgeschneiderte                  rhein-main e. V.
                                Wirkstoffe und begleitende Diagnostika zur Markt-             Anmeldung: www.hessen-biotech.de
    © Pgiam / iStockphoto.com   reife entwickelt wurden – wie schaffen es die Perso-

                                Und wie zufrieden sind Sie?
                                Zielgruppe stellt Aktionslinie Hessen-Biotech ein gutes Zeugnis aus

                                Hessische Biotechnologie- und Pharmaunterneh-           als wichtige und hochwertige Instrumente bewertet.
                                men sind mit den Aktivitäten der Aktionslinie Hes-      „Wir freuen uns, dass unsere bisherigen Aktivitäten
                                sen-Biotech sehr zufrieden. Darüber hinaus wün-         zur Innovationsförderung so gut bei unserer Ziel-
                                schen sie sich auch in Zukunft aktuelle Branchenin-     gruppe ankommen“, sagte Dr. Thomas Niemann,
                                formationen aus den Bereichen Biotechnologie,           Projektleiter Hessen-Biotech, zu den Ergebnissen
                                Medizintechnik, Pharma und Chemie sowie Informa-        der Befragung. „Regelmäßiges Feedback und offene
                                tions- und Beratungsangebote über Förder- und Ko-       Diskussionen mit Akteuren der Branche sind für uns
                                operationsmöglichkeiten. Das ist das Ergebnis einer     von größter Bedeutung. Nur auf
                                                                                                                                   1%
■   Thomas Niemann              Branchenbefragung, die das Hessische Wirtschafts-       diese Weise ist eine wirtschafts-           1%

    HA Hessen Agentur           ministerium in Auftrag gegeben hatte. 77 Prozent        nahe und für die Branche rele-        21 %
                                                                                                                                         17 %
    GmbH                        der Befragungsteilnehmer schätzen die Arbeit der        vante Entwicklung der Instru-
    Aktionslinie Hessen-        Aktionslinie Hessen-Biotech generell als „gut“ oder     mente und Formate der Aktions-
    Biotech                     sogar „sehr gut“ ein. Weitere 21 Prozent zeigen sich    linie Hessen-Biotech möglich.“
                                                                                                                                       60 %
    Tel.: 0611 / 774-8646       zufrieden. Neben den Fachveranstaltungen der Ak-
                                                                                        Generelle Bewertung der Aktionslinie
    E-Mail: thomas.             tionslinie Hessen-Biotech wurden auch die Hessen-
                                                                                        Hessen-Biotech im Rahmen der Kunden-
    niemann@hessen-             Biotech NEWS und der Internetauftritt www.hessen-       befragungen – Anteilswerte jeweils bezo-     sehr gut

    agentur.de                  biotech.de von der weit überwiegenden Mehrheit          gen auf die Zahl der Befragungsteilnehmer,   gut
                                                                                        welche die betreffende Frage beantwortet     befriedigend

                                                                                        haben. (Quelle: Befragung der HA Hessen      ausreichend
                                                                                                                                     mangelhaft
                                                                                        Agentur GmbH.)

    6                           Hessen-Biotech NEWS 3/2011
Hessen-Biotech NEWS - CIRI
Neues aus dem Cluster Integrierte Bioindustrie Frankfurt                                                                          2

Industrielle Biotechnologie:
Investieren in Nachhaltigkeit
Risikokapital, Cash Flow, Kooperationen – welche        gut vom Markt wahrgenommen werde. Die Exitfä-
Instrumente braucht die Weiße Biotechnologie?           higkeit sei aber ein wichtiger Aspekt.
Das diskutierten Unternehmer und Investoren auf         „Es muss einen Exit-Fahrplan geben und das Team
der dritten CIB Invest Konferenz am 20. Juni in         muss bereit sein mitzufahren“, betonte auch Huber-
der Frankfurt School of Finance.                        tus Leonhardt von der SHS Beteiligungsgesellschaft,
                                                        die c-LEcta seit 2008 unterstützt. „Unsere Strategie
Die Industrielle Biotechnologie befindet sich weiter    ist stark auf die Steigerung des Unternehmenswertes
im Aufwind. Kein Wunder, denn knapper werdende          fokussiert“, sagte c-LEcta-Geschäftsführer Dr. Marc
fossile Ressourcen und Klimawandel fordern eine zü-     Struhalla ganz im Sinne des Investors.
gige Umstellung der Rohstoffbasis. „Die Industrielle    SHS sucht verstärkt Beteiligungen in der Industriellen
Biotechnologie geht neue Wege und leistet einen         Biotechnologie. „Transaktionssummen zwischen zehn
wichtigen Beitrag, um unsere Energieprobleme zu         und 20 Millionen Euro sind bei guten Deals durchaus
lösen“, begrüßte Dr. Thomas Niemann, Clusterma-         drin“, sagte Leonhardt in Frankfurt.
nager des Clusters Integrierte Bioindustrie (CIB)
Frankfurt, die Teilnehmer zur CIB Invest Konferenz      Tabus brechen:                                            Unter dem Motto „Investitio-
                                                                                                                  nen in die Industrielle Bio-
2011. Unter dem Motto „Investitionen in die Indus-      ein Blick in die Schweiz                                  technologie – Investitionen in
trielle Biotechnologie – Investitionen in Nachhaltig-                                                             Nachhaltigkeit“ diskutierten
keit“ brachte die Konferenz Geldgeber und Unter-                                                                  Geldgeber und Unternehmen
                                                        Die Vielfalt der Industriellen Biotechnologie erschwert
                                                                                                                  über Investitionsinstrumente
nehmen zusammen.                                        Investitionen, vermutete Dr. Hans-Peter Meyer, Vice       der Industriellen Biotech-
                                                        President Strategic Projects Biotechnology beim           nologie.

Von der Plattformtechnologie zum                        Schweizer Life-Science-Unternehmen
erfolgreichen Exit                                      Lonza. Auf der CIB Invest Konferenz
                                                        gab er einen Überblick über die Bio-
Ein imposanter Auftakt gelang Dr. Heinz Schwer mit      tech-Szene der Schweiz und verglich
der Erfolgsgeschichte der 2001 von ihm gegründeten      die Rote mit der Weißen Biotechnolo-
Sloning GmbH, die seit Oktober 2010 zur Morpho-         gie. Wegen der attraktiven Marken im
Sys AG gehört. „Der Verkauf an MorphoSys ist na-        Pharmabereich habe man die Weiße
hezu ideal verlaufen“, berichtete Schwer und leitete    Biotechnologie lange vernachlässigt.
aus seinen Erfahrungen Tipps für Gründer ab: markt-     Obwohl ihr mittlerweile ein größeres
statt technologieorientiert handeln und „keinen         Wachstum prognostiziert werde, fließe
Bauchladen aufmachen“, sondern sich auf eine Ziel-      der Mammutanteil an Fördergeldern
gruppe fokussieren, lautete seine Devise.               immer noch in die Rote Biotechnolo-
                                                        gie, kritisierte er.
Wachstumsfinanzierung:
Investoren als Partner                                  Während der abschließenden Podi-
                                                        umsdiskussion mahnte Dr. Manfred
Zwei Risikokapital-finanzierte Unternehmen, die         Spindler, Geschäftsführer der MSP Be-
2006 gegründete Evocatal GmbH und die 2004 ge-          teiligungs GmbH die Technologie-Las-
gründete c-LEcta GmbH, präsentierten sich auf der       tigkeit vieler Jungunternehmer: „Alle
CIB Invest jeweils im Tandem mit ihren Investoren.      versuchen ihren USP zu erwischen, aber kaum jemand        Die Vielfalt der Industriellen
Evocatal startete mit Forschungsdienstleistungen                                                                  Biotechnologie verdeutlich-
                                                        überblickt den Markt.“ Die unzureichende Marktori-
                                                                                                                  ten die Referenten (v. l.): An-
und hat parallel dazu das Produktgeschäft mit Bio-      entierung mag mit ein Grund für die Zurückhaltung         dreas Kranzusch von der Em-
katalysatoren und Feinchemikalien aufgebaut. Im         von Risikokapitalgebern sein.                             cid Biotech GmbH, Dr. Heinz
                                                                                                                  Schwer von der Morphosys
vergangenen Jahr schloss das Unternehmen eine           „Gute Ideen finden hierzulande gutes Kapital“,            AG, Dr. Volker Landschütze
Wachstumsfinanzierung in Höhe von zwei Millionen        glaubt Evocatal-Gründer Dr. Thorsten Eggert. Über         und Martina Döring, beide
                                                                                                                  von der Aevotis GmbH und
Euro ab. Ron Winkler von Sirius Venture Partners, ei-   diese Meinung lässt sich streiten. Sicher aber ist: CIB   Dr. Hans-Peter Meyer von der
ner der Investoren, lobte, dass Evocatal bereits über   Invest 2011 war bei der Suche wieder ein hilfreiches      Lonza AG.
einen internationalen Kundenstamm verfüge und           Instrument.

                                                                              Hessen-Biotech NEWS 3/2011                                     7
Neuer Projektmanager bei CIB Frankfurt
                             Benjamin Thiering ist seit dem 1. Juni 2011 als Pro-           Benjamin Thiering studierte Wirtschaftsgeografie an
                             jektmanager für den Cluster Integrierte Bioindustrie           der Humboldt-Universität zu Berlin. Mit der Thema-
                             (CIB) Frankfurt bei der Hessen Agentur beschäftigt.            tik „knowledge creation“ und „Unternehmensnetz-
                             Neben der Betreuung von Verbundprojekten ist er                werken“ in der Biotechnologie befasst er sich seit
                             für die weitere Aktivierung der Netzwerkstrukturen             seiner Diplomandentätigkeit am Fraunhofer Institut
                             zuständig. Durch den Aufbau einer Kommunikations-              für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig im Jahr
                             plattform sollen Barrieren zwischen Wissenschaft               2009.
                             und Wirtschaft, aber auch zu politischen Entschei-
                             dungsträgern abgebaut werden. Ziel ist es, alle Ak-            ■   Benjamin Thiering
                             tivitäten rund um die Wissensbasierte Bioökonomie                  Cluster Integrierte Bioindustrie (CIB) Frankfurt
                             in Deutschland gezielt zu verknüpfen, um so den                    Tel.: 0611 / 774-8326
                             Technologie- und Informationstransfer dieser F&E-                  E-Mail: benjamin.thiering@hessen-agentur.de
                             intensiven Branche zu fördern.

                             Bioindustrie2021 goes Bioökonomie2030
                             Rückblick: CIB Partnering Konferenz

                             Rund 90 Teilnehmer aus Wirtschaft und Wissenschaft             Neben dem Partnering bot die Veranstaltung noch
                             trafen sich im September zur 4. CIB Partnering Kon-            einen weiteren Themenschwerpunkt: „Unusual Alli-
                             ferenz im Industriepark Höchst. Die Konferenz rund             ances“, die Suche nach ungewöhnlichen Allianzen,
                             um Trends und Innovationen der Industriellen Bio-              die das Bundesministerium für Bildung und For-
                             technologie bot dieses Jahr neben einer Reihe tech-            schung in den nächsten Jahren mit einem dreistelli-
                             nologiebasierter Präsentationen auch ein organi-               gen Millionenbetrag fördern wird. Vertreter der Un-
                             siertes Partnering. In 45 Minuten nutzten 60 Teilneh-          ternehmen Sandoz, BASF, Evocatal, der TU Darm-
                             mer die Gelegenheit, sich potenziellen Partnern vor-           stadt und des Projektträgers Jülich sprachen über ih-
                             zustellen und über Projektideen, Erfahrungen und               re Erwartungen an solche Allianzen. Eines ist sicher:
                             Bedürfnisse zu sprechen. „Für mich war es ein sehr             „Ungewöhnliche Allianzen haben großes Potenzial,
                             interessanter Austausch und insbesondere durch die             Innovationen hervorzubringen. Ob Pharma-, Chemie-
                             Partnering-Session konnten wir ganz neue Einblicke             oder Konsumgüterindustrie, ob Hochschule, Enzym-
                             mitnehmen und wertvolle Kontakte knüpfen“, lobte               entwickler oder Produktionsdienstleister – jeder
                             Dr. Jens Atzrodt von Sanofi die Veranstaltung.                 Allianzpartner wird seinen Teil dazu beitragen kön-
                                                                                            nen“, sagte Dr. Burghard König von Sandoz Industrial
                                                                                            Products.

                                                                                            Als abschließendes Highlight der Veranstaltung ga-
                                                                                            ben Jens Krüger, Referatsleiter im Hessischen Wirt-
                                                                                            schaftsministerium und Dr. Alfons Enhsen von Sano-
                                                                                            fi-Aventis Deutschland als Vertreter der beiden
                                                                                            Hauptsponsoren des Businessplanwettbewerbs Sci-
                                                                                            ence4Life e.V. den offiziellen Startschuss für die 14.
                                                                                            Wettbewerbsrunde des Science4Life Venture Cups.
                                                                                            Die Gründerinitiative lädt Jungunternehmer und
                                                                                            Gründerteams aus Biotechnologie und Chemie wie-
                                                                                            der ein, an dem größten branchenspezifischen Busi-
                                                                                            nessplan-Wettbewerb in Deutschland teilzunehmen.
In Partnering-Sessions         Rund 90 Teilnehmer informierten sich auf der CIB Partne-     Mit Hilfe des Science4Life-Netzwerkes soll die Wei-
hatten alle Teilnehmer die     ring Konferenz in Frankfurt, um sich über Trends und Inno-
                                                                                            terentwicklung hervorragender Ideen zu tragfähigen
Möglichkeit, gezielt neue      vationen der Industriellen Biotechnologie zu informieren.
und wichtige Kontakte zu                                                                    Geschäftskonzepten für Unternehmen gelingen.
knüpfen.

8                            Hessen-Biotech NEWS 3/2011
timm Technologie & Innovation Medizinregion Mittelhessen                                                                        3

IfM GmbH – durch Kooperationen weiter
auf Erfolgskurs
„Mit neuen Entwicklungspartnerschaften das Ser-         tionen und Fehler an Geräten schon im Vorfeld er-
vicegeschäft optimieren“, das ist eines der Ziele des   kannt und das Risiko eines Geräteausfalls deutlich
Ingenieurbüros für Medizintechnik (IfM) aus Wetten-     minimiert. Lothar Leiche-Bukschat ist optimistisch,
berg. Das mittelständische Unternehmen beschäf-         dass in der Zusammenarbeit mit der THM optimier-
tigt zurzeit 48 Mitarbeiter, die sich der Entwicklung   te Serviceprozesse zum Wohle der meist älteren Be-
und dem Vertrieb medizintechnischer Produkte mit        atmungspatienten entstehen und sein Unternehmen
dem Schwerpunkt Atemtherapien widmen. Die Si-           im Home-Care-Markt künftig weiter wachsen wird.
cherstellung der häuslichen Versorgung mit mo-          Das Kooperationsprojekt wird vom Bundesministeri-
dernsten medizintechnischen Geräten und die Qua-        um für Wirtschaft und Technologie im Rahmen des
litätssicherung in der Heimbeatmung bilden einen        Zentralen Innovationsprogramms für den Mittel-
wichtigen Zweig in dem umfassenden Serviceange-         stand (ZIM) mit 250.000 EUR gefördert.
bot der IfM GmbH.
                                                        „Wettbewerbsvorteile in der Medizintechnikbran-
„Noch bis Ende der neunziger Jahre war es eher          che lassen sich langfristig nur durch Innovationen er-
eine Ausnahme in Deutschland, dass langzeitbeat-        schließen, die heute vor allem dort entstehen, wo
                                                                                                                   Die IfM GmbH wurde
mete Menschen außerhalb eines Krankenhauses be-         Partner aus Industrie und Wissenschaft ihre Fähig-         unter anderem aus
treut wurden. In der Folge haben wir unser Produkt-     keiten und Erfahrungen gemeinsam in Projekte ein-          Mitteln der LOEWE –
programm im Home-Care-Bereich ausgeweitet, zu-          bringen“ ist sich Lothar Leiche-Bukschat sicher. „Die      Landes-Offensive zur
                                                                                                                   Entwicklung Wissenschaft-
nächst um die Atemtherapie, die Sauerstoffversor-       Nähe zu den Unikliniken Marburg und Gießen sowie           lich-ökonomischer Exzel-
gung und dann um die Versorgung von Patienten           zur THM und der regionalen Netzwerkinitiative timm         lenz, Förderlinie 3: KMU-
mit Flüssigsauerstoff. Heute betreuen unsere Mitar-     ist für uns Gold wert. Das verschafft uns die Chance,      Verbundvorhaben
                                                                                                                   gefördert.
beiter mehr als 12.000 Geräte im gesamten Bundes-       unser Know-how in spannende Forschung einzu-
                                                                                                                   Weitere Informationen
gebiet, vornehmlich zu Hause bei den Patienten“,        bringen, aktuelle Trends und Entwicklungen optimal         über die Förderung
erklärt Geschäftsführer und Firmengründer Lothar        zu nutzen und innovative Märkte ins Auge zu fassen –       angewandter Forschungs-
                                                                                                                   und Entwicklungs-
Leiche-Bukschat.                                        im Interesse unserer Kunden, unserer Mitarbeiter
                                                                                                                   projekte unter:
                                                        und der Region.“                                           www.innovationsfoerde
Um die Qualität des Dienstleistungsangebots weiter                                                                 rung- hessen.de
zu optimieren und die Patientenversorgung in der        ■   Clustermanagement timm
Heimbeatmung sicherer zu machen, entwickelt das             Technologie & Innovation
Unternehmen gemeinsam mit der Technischen Hoch-             Medizinregion Mittelhessen
schule Mittelhessen (THM) ein Online-Monitoring-            Tel.: 0641 / 943640
System zur Ferndiagnose von Therapie- und Diag-             E-Mail: info@timm-mittelhessen.de
nosegeräten. Damit werden technische Komplika-

                                                                                                                 Das Projektteam rund um
                                                                                                                 das Netzwerk timm wird
                                                                                                                 gemeinsam in der Region
                                                                                                                 Mittelhessen ein innovatives
                                                                                                                 Monitoring-System für medi-
                                                                                                                 zinische Therapiegeräte
                                                                                                                 entwickeln (v. l.) Dr. Andreas
                                                                                                                 Weißflog (timm), Lothar
                                                                                                                 Leiche (Geschäftsführer der
                                                                                                                 IfM GmbH), Lukas Höhle (IfM
                                                                                                                 GmbH), Sascha Möllenbeck,
                                                                                                                 Michael Scholtes und Prof.
                                                                                                                 Dr. Volker Groß von der
                                                                                                                 Technischen Hochschule Mit-
                                                                                                                 telhessen. (Quelle: timm)

                                                                              Hessen-Biotech NEWS 3/2011                                   9
4                                                                                                  Leben 3.0

         Leben 3.0 – Treffpunkt Zukunft
         Ein Zukunftskongress der ganz besonderen Art

         Wie werden wir in Zukunft leben? Welche Inno-           Herausforderungen im Klimaschutz und in der Ener-
         vationen werden uns dabei begleiten? Werden             gieversorgung, durch die Globalisierung und die
         sie unser Leben immer einfacher oder manchmal           demografische Entwicklung, die ohne Innovationen
         vielleicht auch komplizierter machen? Antworten         und weitere interdisziplinäre Vernetzung nicht zu
         auf diese und viele weitere Fragen gibt der Zu-         lösen sein werden. Vor diesem Hintergrund wollen
         kunftskongress Leben 3.0, der am 14. März 2012          wir über Visionen, Konzepte und den Nutzen neuer
         in Frankfurt stattfinden wird.                          Technologien diskutieren, aber auch Grenzen auslo-
                                                                 ten“, erklärt Timo Kruschwitz, im F.A.Z-Institut zu-
         „Leben 3.0 ist alles andere als ein gewöhnlicher Kon-   ständig für den Zukunftskongress. So wird Leben 3.0
         gress“, sagt Jens Krüger, Referatsleiter für Bio-,      die Zukunft einer technologieorientierten Gesell-
         Nano- und Umwelttechnologie im hessischen Wirt-         schaft auf den Punkt bringen – mit Impulsvorträgen
         schaftsministerium und Initiator des Zukunftskon-       namhafter Zukunftsexperten sowie Themenwelten
         gresses, den die Hessen Agentur im Auftrag des          mit spannenden Vorträgen, erkenntnisreichen Work-
         Hessischen Wirtschaftsministeriums gemeinsam mit        shops und kontroversen Diskussionsrunden. Eine
         dem F.A.Z-Institut ausrichten. Das Ungewöhnliche        begleitende Ausstellung mit Innovationen, die unser
         beginnt bereits bei der Wahl des Veranstaltungsor-      Leben in Zukunft begleiten werden, rundet den Zu-
         tes. So hat man sich gegen ein gewöhnliches Kon-        kunftskongress Leben 3.0 ab. Weitere Informationen
         gresshotel entschieden und setzt stattdessen auf        finden Sie im Internet unter www.leben30.de.
         den Frankfurter Cocoon-Club, der den Besuchern
         allein durch seine Architektur – mit seinen Lounges     ■   Miriam Schroer
         und einzelnen in die Wand eingelassenen „Co-                Technologie & Innovation
         coons“ – eine ganz besondere Atmosphäre ver-                HA Hessen Agentur GmbH
         spricht. Was beim Raum beginnt, setzt sich bei den          Tel.: 0611 / 774 8610
         Formaten und Inhalten von „Leben 3.0“ fort. „Die            E-Mail: miriam.schroer@hessen-agentur.de
         Podiumsrunde weicht dem „Zukunftstalk“ und die
         sonst üblichen Themensessions werden bei uns zu             Möchten Sie Partner werden?
         Lebenswelten“, sagt Miriam Schroer, verantwortliche     ■   Timo Kruschwitz
         Projektmanagerin im Bereich Technologie & Innova-           F.A.Z.-Institut, Innovationsprojekte
         tion der Hessen Agentur. Die Lebenswelten sind              Tel.: 069 / 7591-2584
         getragen durch den Gedanken, dass neue Techno-              E-Mail: t.kruschwitz@faz-institut.de
         logien fester Bestandteil unseres Alltags sind. Dass
         sie beim Wohnen, bei der Arbeit, im Verkehr und in           Veranstaltungshinweis
         der Freizeit helfen, ein leichteres, gesünderes und
         nachhaltiges Leben und Wirtschaften zu führen.               Leben 3.0 – Treffpunkt Zukunft
         „Hinter all diesen Welten stehen technologische Lö-
         sungen, die wir für einen großen Kreis der Gesell-           Datum: : 14. März 2012
         schaft begreifbar und erlebbar machen wollen“, sagt          Ort: Cocoon Club, Frankfurt am Main
         Krüger. „Dabei nicht unbeachtet bleiben die großen           Weitere Informationen: www.leben30.de

10       Hessen-Biotech NEWS 3/2011
Hessen Mix                                                                                                                      5

Mit Innovationen Zukunft sichern
Hessisches Transferforum am 5. Dezember 2011 in Frankfurt am Main

Am 5. Dezember 2011 findet in der Industrie- und            > Innovationsvorsprung in der Gesundheitsfor-
Handelskammer in Frankfurt am Main das erste Hes-               schung – Kooperationen als Erfolgsmodell
sische Transferforum statt. Die Veranstaltung, die aus      > Mit ressourceneffizienter Produktion und
der TTN-Jahrestagung und dem Partnertreffen von                 Prozesslogistik Wettbewerbsvorteile sichern
Hessen ModellProjekte hervorgegangen ist, bietet            > Soziale Netze und Web 2.0 im Unterneh-
mit einem neuen attraktiven Veranstaltungsformat                mensalltag
viele Möglichkeiten zum persönlichen Austausch.          ■  Ausstellung „Innovative Förderprojekte stellen
Wirtschaftsminister Dieter Posch und Wissenschafts-         sich vor“
ministerin Eva Kühne-Hörmann laden auch in diesem        Das ausführliche Programm und die Möglichkeit zur
Jahr wieder Wissenschaftler und Unternehmer dazu         Online-Anmeldung finden Sie im Internet unter
ein, innovative Entwicklungsstrategien aus Forschung     www.transferforum-hessen.de.
und Industrie auszutauschen und neue Impulse für
die Praxis aufzunehmen.

Programmhighlights sind:
■  Keynote Bernhard Wolff „Think innovative! –
   Lust auf Ideen“                                            Veranstaltungshinweis
■  Festliche Verleihung des 5. Hessischen Koope-
                                                              Hessisches Transferforum 2011
   rationspreises
■  Podiumsdiskussion „Innovationen vom Labor                  Datum: 5. Dezember 2011
   bis zur Werkbank“                                          Ort: Industrie- und Handelskammer
■  Interaktive Fachforen:                                     Frankfurt am Main
   > Ist weniger mehr? – Leichtbau für Produkte               Anmeldung unter: www.transferforum-
       von morgen                                             hessen.de

Neue Zellkulturanlage von Sanofi in Frankfurt eingeweiht

Nach zwei Jahren Bauzeit weihte jetzt Hessens stell-     Frankfurt um einen wertvollen Baustein und stärkt
vertretender Ministerpräsident und hessischer Jus-       insgesamt Sanofis Position im Bereich der Biotech-
tizminister Jörg-Uwe Hahn gemeinsam mit Dr. Mar-         nologie.“ Auch Hahn lobte die neue
tin Siewert, Vorsitzender der Geschäftsführung von       Zellkulturanlage in Frankfurt als einen
Sanofi-Aventis Deutschland, die neue Zellkulturanla-     neuen Meilenstein in der Forschungs-
ge von Sanofi im Industriepark Höchst ein. Die Anla-     und Entwicklungslandschaft. In Hes-
ge ermöglicht die Herstellung monoklonaler Anti-         sen kommen eine Vielzahl innovati-
körper für die präklinische und klinische Prüfung, die   ver, forschender Biotech- und Phar-
später beispielsweise in der Krebstherapie einge-        maunternehmen und eine akademi-
setzt werden soll. 30 Millionen Euro hat Sanofi am       sche Spitzenforschung zusammen.
Frankfurter Standort in den Bau der Anlage inves-        Dieser Mix sichert Innovationen, die
tiert. Rund 80 Mitarbeiter werden dort demnächst tä-     wir als hochentwickelter Industriestandort perma-         Rechts - Jörg-Uwe Hahn
                                                                                                                   (Stellvertretender Hessi-
tig sein.                                                nent brauchen und die unseren Wohlstand sichern.“
                                                                                                                   scher Ministerpräsident /
                                                                                                                   Minister der Justiz, für
Die Fertigstellung der Zellkulturanlage, die die be-     Die Investitionen für die Zellkulturanlage floss in den   Integration und Europa),
                                                                                                                   Mitte – Florian Rentsch
stehenden Kapazitäten in der Zellkulturtechnik am        Bau eines neuen Gebäudes mit Laboretagen und              (Mitglied des Hessischen
Standort mehr als verdoppelt, erfolgte genau zur         Fermentationslinie mit 2,5 Kubikmetern Kapazität          Landtags / Vorsitzender
                                                                                                                   der FDP-Fraktion) und –
richtigen Zeit, setzt das Unternehmen doch insge-        und vollständiger Aufarbeitungslinie. Derzeit laufen      hinter Rentsch – Dr. Mar-
samt verstärkt auf zielgerichtete Therapien mit Bio-     noch Testläufe, aber schon im Januar nächsten Jah-        tin Siewert (Vorsitzender
                                                                                                                   der Geschäftsführung
pharmazeutika. Siewert erklärte: „Die Investition in     res soll planmäßig die Herstellung von Antikörpern        Sanofi-Aventis Deutsch-
eine neue Zellkulturanlage ergänzt unseren inte-         für klinische Studien beginnen.                           land GmbH).
grierten Forschungs- und Entwicklungsstandort

                                                                               Hessen-Biotech NEWS 3/2011                                11
CI3 ist einer von elf Finalisten im Spitzencluster-Wettbewerb

                        Eine unabhängige Jury aus renommierten Vertretern         „Wir freuen uns, dass die Jury das Potenzial der in-
                        aus Wissenschaft und Wirtschaft hat insgesamt elf         dividualisierten Immuntherapie und der Clusterregi-
                        Finalisten der dritten Wettbewerbsrunde im Spit-          on Rhein-Main mit ihrer Entscheidung gewürdigt
                        zencluster-Wettbewerb des Bundesministeriums für          hat. Wir sind bereit für die zweite Phase des Aus-
                        Bildung und Forschung (BMBF) ausgewählt. Dazu             wahlverfahrens und werden gemeinsam mit unseren
                        zählt auch der Rhein-Main-Cluster Individualisierte       über 120 Netzwerkpartnern die wissenschaftliche
                        ImmunIntervention CI3. Damit ist eine weitere Hür-        Exzellenz und die nachhaltigen Entwicklungen des
                        de im Wettbewerb um die Auszeichnung als Spitzen-         Clusters präsentieren“, sagte PD Dr. Özlem Türeci
                        cluster genommen. Im Januar 2012 wird dann die            (Vorsitzende CI3 e.V.). Sie sei davon überzeugt, dass
                        endgültige Entscheidung bekannt gegeben, welche           der Weg zu einer am Individuum orientierten Medi-
                        maximal fünf neuen Cluster gefördert werden.              zin unausweichlich sei. Nur diese mache es möglich,
                                                                                  sowohl den medizinischen als auch den volkswirt-
                        „Wir sind beeindruckt von allen 24 Wettbewerbs-           schaftlichen Notwendigkeiten Rechnung zu tragen.
                        beiträgen, die zeigen, wie diese Cluster die Innova-      „Der Markt hat in den letzten Jahren gezeigt, dass
                        tionslandschaft Deutschlands prägen“, sagte Bundes-       innerhalb der Personalisierten Medizin immunologi-
                        forschungsministerin Annette Schavan nach Bekannt-        sche Ansätze das größte Potenzial haben und wir mit
                        gabe der Juryentscheidung. Jedem Gewinner im              unserem Fokus bei CI3 genau richtig liegen“, so
                        Spitzencluster-Wettbewerb stehen über einen Zeit-         Türeci.
                        raum von fünf Jahren für die strategische Weiterent-
                        wicklung bis zu 80 Millionen Euro zur Verfügung, wo-      Der Cluster Individualisierte ImmunIntervention wird
                        von die Hälfte durch die Wirtschaft und private In-       unterstützt durch die Landesregierungen in Hessen
                        vestoren getragen wird.                                   und Rheinland-Pfalz.

                        Vom Denker zum Macher
                        Science4Life Venture Cup startet in neue Wettbewerbsrunde

                        Jungunternehmer und Gründerteams aus Biotech-             und wirtschaftliche Expertise und für zahlreiche Un-
                        nologie und Chemie sind ab sofort wieder eingela-         ternehmenserfolge steht.
                        den, am Science4Life Venture Cup, dem größten
                        branchenspezifischen Businessplan-Wettbewerb in           Zu Science4Life gehören auch zahlreiche ehemalige
                        Deutschland teilzunehmen. Über 180 ehrenamtlich           Teilnehmer, die ihr fundiertes Praxiswissen an die
                        tätige Experten stehen in den nächsten Monaten            nachfolgenden Gründergenerationen weitergeben.
                                           den jungen Unternehmern zur            Dr. Sylvia Wojczewski, Gründerin und Geschäftsfüh-
                                           Seite. Damit soll die Weiterent-       rerin der BioSpring GmbH aus Frankfurt, ist ein her-
                                           wicklung hervorragender Ideen          vorragendes Beispiel für das Engagement ehemali-
                                           zu tragfähigen Geschäftskonzep-        ger Teilnehmer im Rahmen des Businessplan-Wett-
                                           ten für Unternehmen gelingen.          bewerbs. Sie verwies in der Eröffnungsdiskussion
                                                                                  zum aktuellen Science4Life Venture Cup auf die Be-
Die Termine zu den                          Die beiden Hauptsponsoren der         deutung von dynamischen Netzwerken für wachs-
Wettbewerbsphasen in 2012                   Initiative, das Hessische Wirt-       tumsorientierte Unternehmen. Hier würden keine
                                            schaftsministerium und Sanofi         Universalrezepte, sondern individuelle Erfahrungs-
13. Januar – Einsendeschluss Konzept-       sind sich einig: Science4Life als     werte ausgetauscht.
phase (Phase 1)                             Public-Private-Partnership ist
15. März – Konzeptprämierung in Berlin      eine sehr erfolgreiche und „un-       Neben diesen Vorteilen winkt der Science4Life Ven-
13. April – Einsendeschluss Business-       gewöhnliche Allianz“, die es weit     ture Cup auch in dieser Wettbewerbsrunde mit
planphase (Phase 2)                         über die hessischen Landesgren-       Preisgeldern in Höhe von insgesamt 76.000 Euro.
14. Juni – Gründerworkshop für die          zen hinaus zu Ansehen gebracht        Die Teilnahme ist für alle Personen und Teams kos-
fünf besten Teams (Phase 3)                 hat. Science4Life hat sich in den     tenfrei. Mitmachen kann jeder Gründer, der seine
18. Juni – Abschlussprämierung in           letzten Jahren unter den Busi-        Geschäftsidee aus den Bereichen Life Sciences und
Frankfurt                                   nessplan-Wettbewerben zu ei-          Chemie auf Herz und Nieren prüfen lassen möchte
                                            ner beständigen Marke etab-           und bereit ist, sich im Wettbewerb mit den besten
Weitere Informationen zu Science4Life       liert, die für hohe Qualität in der   Geschäftskonzepten zu messen.
unter www.science4life.de.                  Beratung, für wissenschaftliche

12                      Hessen-Biotech NEWS 3/2011
Bio Future                                                                                                                         6

Internet-Zugang zu den eigenen Gendaten
Das Genanalyse-Portal der bio.logis GmbH ist online.

Unter dem Produktnamen „Personal Genomics               wann die komplette Erbinformation über das Portal
Services“ bietet das Frankfurter Unternehmen            zugänglich sein.
bio.logis seit Juni Genanalysen für jeden auch
ohne ärztliche Überweisung an. Untersucht wer-           ? Sie heben die Proben auf?
den mehr als 200 Varianten aus über 80 Genen,           Ja, es sei denn, jemand wünscht es nicht. Die Proben
die etwa bei der Verstoffwechselung von Medi-           sind ohnehin komplett anonym. Nach der Analyse
kamenten, bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten         werden die Ergebnisse in einen persönlichen, ano-
oder rezessiv-vererbaren Krankheiten eine Rolle         nymen Account im Portal eingestellt. Da sieht der
                                                                                                                      Prof. Dr. Daniela Steinberger
spielen. Die Diagnostik von Erbleiden, die nicht        User sämtliche Informationen zu den Genen und Va-             ist Fachärztin für Humange-
oder nur operativ heilbar sind, gehört ausdrück-        rianten und erhält Hinweise auf mögliche Aktionen.            netik. Im Jahr 2008 hat sie
                                                                                                                      die bio.logis GmbH gegrün-
lich nicht zu dem Angebot. Professor Daniela            Selbst wir wissen nicht, welche Daten von wem stam-
                                                                                                                      det. (Foto: Uta Neubauer)
Steinberger, Gründerin und Geschäftsführerin            men. Das ist auch eine hohe Bürde an den Nutzer,
von bio.logis, erläutert die neue Dienstleistung.       denn wenn er eine bestimmte Kombination aus den
                                                        Zugangsdaten und dem Sicherheitszertifikat verliert,
    Über Ihr Internetportal Personal Genomics           sind die Daten nicht mehr zugänglich.
    Services, kurz PGS, kann sich jetzt jeder eine
 ? Untersuchungsbox bestellen und die eigenen               Sie haben jetzt Ihr erstes Ziel umgesetzt,
    Gene analysieren lassen. An wen richtet sich            Privatpersonen Zugang zu ihrer persönlichen
    das Angebot?
                                                         ? genetischen Information zu verschaffen.
Im Prinzip betrifft es jeden, zum Beispiel alle Men-        Was kommt als nächstes?
schen, die Medikamente nehmen oder irgendwann           Mit PGS ist die Vorstellung verbunden, dass man mit
mal nehmen werden, und auch alle, die sich bewusst      dieser Information eine persönliche Datenbasis
ernähren möchten. Wer genetisch bedingt be-             hat, die dazu genutzt werden kann, besser
stimmte Lebensmittelinhaltsstoffe nicht genügend        diagnostiziert und behandelt zu wer-
aufnimmt, kann beispielsweise gezielt spezielle Nah-    den. Ich fände es extrem spannend,
rungsmittel oder Zusätze zu sich nehmen. Interes-       diese Plattform über genetische
sant ist die Genanalyse auch für Menschen mit           Inhalte hinaus auszubauen und
Kinderwunsch oder für Eltern. Denn jeder von uns ist    ein schlaues System zu schaffen,
Träger von wahrscheinlich etwa einem Dutzend            das nicht nur archiviert, sondern
Mutationen in verschiedenen Genen, die, wenn sie        auch Muster in verschiedenen
in beiden Genkopien vorkommen, bei den Nach-            anderen Befunden erkennt und
kommen zu rezessiv-erblichen Erkrankungen führen.       dann sagt: Oh, bei diesem Mus-
Eine dieser seltenen Erkrankungen ist die Mukovis-      ter muss man an diese Diagnose
zidose, für die etwa eine von 25 Personen Anlage-       denken. Es ist unverständlich, dass
träger ist.                                             man als Patient davon abhängig ist,
                                                        dass einem Arzt gerade alle Befunde vor-
    Aktuell testen Sie über 200 verschiedene            liegen und er dann die richtige Assoziation                   Eine der über 200 Genvarian-
?   Genvarianten. Wird sich diese Zahl zukünftig        hat. Das wäre eine Variante von Electronic Health             ten, die PGS erfasst: Durch
                                                                                                                      eine Variation im AAT-Gen
    noch erhöhen?                                       Records. Ich fände es toll, wenn jeder so Zugang zu           wird verändertes AAT-Protein
Ja. Wir treten jetzt mit der Version 1 zu einem Preis   seinen eigenen Daten hätte und Ärzte dann Zu-                 nicht mehr von der Leber in
                                                                                                                      die Lunge transportiert, wo
von 390 Euro netto an. Und als Nutzer der Version-1     gangsberechtigungen erhalten würden.                          es Schäden durch das Enzym
bekommt man das Upgrade, das es vermutlich                                   Das Interview führte Dr. Uta Neubauer.   ELA2 verhindern soll. Betref-
                                                                                                                      fende Personen neigen zu
nächstes Jahr geben wird, günstiger. Man braucht ja     ■   Prof. Dr. med. Daniela Steinberger                        Lungen- und Lebererkrankun-
die Untersuchungsbox nicht noch mal, wir müssen             bio.logis GmbH                                            gen. Sie sollten daher prä-
                                                                                                                      ventiv konsequent auf Alko-
unter Umständen keine DNA mehr präparieren. Ent-            Altenhöferallee 3                                         hol und Zigaretten verzich-
sprechend dem Kenntnisstand und der technischen             60438 Frankfurt am Main                                   ten. (Bild: bio.logis)
Möglichkeiten wird das Analysespektrum schrittwei-          Tel.: 069 / 5308437-0
se erweitert. Wenn es dann Sinn macht, wird irgend-         E-Mail: info@bio.logis.de

                                                                             Hessen-Biotech NEWS 3/2011                                     13
7                                                                                        Förderinitiative im Fokus

                            Gründungsoffensive Biotechnologie
                            „GO-Bio“ geht in eine neue Runde
                            Gesucht werden gründungsbereite Forscherteams           2 Förderphasen
                            aus dem Bereich der Lebenswissenschaften, die
                            ihre anspruchsvollen Ideen zu einer tragfähigen         Die Förderung wird zunächst für einen Zeitraum von
                            Unternehmensgründung entwickeln möchten.                bis zu zweieinhalb Jahren an einer Hochschule oder
                            Noch bis zum 15. Dezember 2011 ist die Teilnah-         Forschungseinrichtung gewährt. Nach einer erfolg-
                            me am Wettbewerb GO-Bio möglich.                        reichen Zwischenbegutachtung kann die erste För-
                                                                                    derphase in begründeten Fällen um maximal an-
                            Das Bundesministerium für Bildung und Forschung         derthalb Jahre verlängert und aufgestockt werden.
                            (BMBF) hat die „Gründungsoffensive Biotechno-           Bereits in der ersten Förderphase soll das Gründer-
                            logie“ als Teil der Hightech-Strategie der Bundes-      team sich dahingehend ausbauen, dass neben der
                            regierung 2005 ins Leben gerufen, um das Gründungs-     wissenschaftlichen Expertise auch die für eine spä-
                            geschehen in der Biotechnologie wieder zu beleben.      tere Unternehmensgründung notwendige kaufmän-
                            Während Ende der 1990er Jahre vergleichsweise viel      nische und juristische Erfahrung vorhanden ist.
                            Wagniskapital zur Verfügung stand, um kommerzia-
                            lisierbare Ideen frühzeitig aus Hochschulen und For-    Bei einer erfolgreichen Evaluation ist die Förderung
                            schungsinstituten auszugründen, so verlangen In-        einer zweiten Phase im Gründungsunternehmen für
                            vestoren mittlerweile einen deutlich höheren Reife-     maximal drei weitere Jahre möglich. Um den Über-
                            beziehungsweise Validierungsgrad der Gründungs-         gang in die Selbstständigkeit zu fördern, sollten ab
                            ideen. Nur verhältnismäßig weit entwickelte Tech-       der zweiten Förderphase auch privatwirtschaftliche
                            nologien bieten daher ein Profil, das für Kapitalge-    Mittel für die Durchführung des GO-Bio-Vorhabens
                            ber oder potenzielle Lizenznehmer interessant ist.      eingeworben werden.
                            Dies führt – insbesondere in der Biotechnologie – oft
                            dazu, dass Forschungsergebnisse aufgrund der noch       Zusatzmodul zur Stärkung des
                            fehlenden Marktreife nicht in die Anwendung über-       Technologietransfers
                            führt werden können.
                                                                                    GO-Bio setzt professionelle Transferstrukturen an
                            Hohes Wertschöpfungspotenzial                           der teilnehmenden Hochschule oder Forschungs-
                            weiterentwickeln                                        einrichtung voraus. Um diese Strukturen weiter zu
                                                                                    stärken, stellt das BMBF daher allen GO-Bio-Projek-
                            Das Ziel der GO-Bio-Förderung ist also, die Lücke       ten dieser Auswahlrunde, die erfolgreich die zweite
                            zwischen wissenschaftlicher Forschung und kom-          Förderphase erreichen, weitere Gelder für den Tech-
                            merzieller Verwertung zu schließen, indem For-          nologietransfer zur Verfügung.
                            schungsergebnisse mit einem hohen Wertschöp-
                            fungspotenzial weiterentwickelt werden, so dass sie     Die 5. Runde hat begonnen
                            im Anschluss wirtschaftlich verwertet werden und die
                            Basis einer Unternehmensgründung bilden können.         GO-Bio befindet sich in diesem Jahr bereits in der
                            GO-Bio ist dabei auf die speziellen Bedürfnisse in      fünften Runde. In den ersten vier Auswahlrunden
                            den Lebenswissenschaften zugeschnitten (lange Ent-      wurden insgesamt 34 Projekte für eine Förderung
■   Forschungszentrum       wicklungszeiten, großer Finanzbedarf, hohes Risiko).    empfohlen. Die meisten Projekte befassen sich mit
    Jülich GmbH                                                                     der Entwicklung neuer Arzneimittel beziehungswei-
    Projektträger Jülich    Gefördert werden gründungsbereite Teams aus den         se mit Dienstleistungen für die Pharmaentwicklung.
    Außenstelle Berlin      Lebenswissenschaften in der Vorgründungsphase           Einzelne GO-Bio-Projekte beschäftigen sich aber
    Dr. Jan Strey           und gegebenenfalls in einer anschließenden Grün-        auch mit Medizintechnik oder Pflanzenschutz.
    Tel.: 030 / 20199-468   dungsphase. Die geförderten Arbeitsgruppen sollen       Grundsätzlich steht GO-Bio für Gründungsvorhaben
    E-Mail: j.strey@fz-     mit GO-Bio neue Forschungsansätze in den Lebens-        aus allen Bereichen der Lebenswissenschaften und
    juelich.de              wissenschaften verfolgen und deren kommerzielle         angrenzenden Disziplinen offen.
                            Verwertung zielgerichtet vorbereiten. Das BMBF will
                            damit wissensbasierte Firmengründungen erleich-
                            tern und als wichtigen Beschäftigungsmotor nutzen

    14                      Hessen-Biotech NEWS 3/2011
© sebastianreuter |
                                                                                                              Fotolia.com

    3 Fragen zu GO-Bio

?   Wer wird gefördert?                                  Die Forschungsansätze sollen außerdem ein hohes
                                                         kommerzielles oder klinisches Innovationspotenzial
    Gefördert werden Forscherteams in Deutsch-           besitzen und auf eine wirtschaftliche Verwertung
    land, die wirtschaftlichen Erfolg versprechende,     ausgerichtet werden können.
    neue Forschungsansätze in den Lebenswis-
    senschaften bearbeiten und die Absicht und               Ziele sind:
    Bereitschaft zur Unternehmensgründung mit-               > die weitere Qualifikation hinsichtlich
    bringen.                                                     wissenschaftlich-technischer und unter-
                                                                 nehmerischer Kompetenz
    Die Initiative richtet sich insbesondere an:             > die allgemeine Verbesserung der beruf-
    > jüngere, in der Forschung erfahrene                        lichen Perspektiven am Standort Deutsch-
        Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler                 land
    > Personen mit mehrjähriger Erfahrung in                 > der Ergebnistransfer in eine wirtschaft-
        Forschung und Entwicklung in Unter-                      liche Verwertung im Rahmen einer Unter-
        nehmen                                                   nehmensgründung
    > Medizinerinnen und Mediziner mit mehr-
        jähriger Klinikerfahrung
                                                         ?   Was ist zu tun?
    Mit GO-Bio können auch laufende oder kürzlich
    erst abgeschlossene Projekte aus der Grund-              In einem zweistufigen Auswahlverfahren legen
    lagenforschung in die Praxis umgesetzt werden.           die Gründerteams ihre Projektskizzen vor. Eine
                                                             vom BMBF eingesetzte Jury wählt daraus die
                                                             vielversprechenden Ansätze aus. Im nächsten
?   Was wird gefördert?                                      Schritt werden dann die ausgewählten Teams
                                                             zur Ausarbeitung eines detaillierten Konzepts
    Durch GO-Bio besteht die Möglichkeit, mit ei-            einschließlich eines Geschäftsplans aufgefor-
    ner eigenen Arbeitsgruppe Themen zu bear-                dert. Die Auswahl der Arbeitsgruppen und ih-
    beiten, die in den modernen Lebenswissen-                rer Projekte sowie die Zwischenevaluation wer-
    schaften sowie in deren Grenzbereichen zwi-              den durch ein international besetztes Team von
    schen Biologie und ihren naturwissenschaft-              Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft be-
    lichen und technischen Nachbardisziplinen an-            gleitet.
    gesiedelt sind. Besonders förderwürdig sind
    Vorhaben, die auf die Ziele der „Nationalen
    Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ aus-
    gerichtet sind. Ebenfalls förderwürdig sind Platt-                                                        Quelle: Thole Züchner/
                                                                                                              Universität Leipzig
    formtechnologien, die in vorgelagerten Schrit-
    ten zu diesen Zielen beitragen.

                                                                               Hessen-Biotech NEWS 3/2011                           15
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