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Oldenburgische Landesbank AG
                        Finanzbericht 2010

Ihre Kundenbank 2010
Im Dialog Ihre Kunden
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Ihre Kundenbank 2010
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bank 2010 Im Dialog
Oldenburgische Landesbank AG – Übersicht

Mio. Euro                                                                                     2010          2009    Veränderungen %

Bilanzsumme                                                                              14.379,0        12.771,1             12,6
Forderungen an Kreditinstitute                                                             1.522,6        1.360,3             11,9
Forderungen an Kunden                                                                      9.366,4        8.373,7             11,9
davon kurz- und mittelfristig                                                              1.524,3        1.404,7              8,5
davon langfristig                                                                          7.842,1        6.969,0             12,5
Kreditvolumen                                                                              9.729,0        8.760,0             11,1
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten                                               3.916,0        3.882,0              0,9
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden                                                         7.097,0        6.185,1             14,7
Begebene Schuldverschreibungen                                                             2.504,6        1.889,3             32,6
davon Nachrangige Verbindlichkeiten                                                           262,4        179,2              46,4
Kernkapital                                                                                   531,8        500,2               6,3
davon Gezeichnetes Kapital                                                                     60,5          60,5               —
davon Kapitalrücklage                                                                         208,3        208,3                —
davon Gewinnrücklage                                                                          250,1        218,6              14,4
davon Fonds für allgemeine Bankrisiken                                                         12,9          12,8              0,8

Zinsüberschuss                                                                                238,5        202,4              17,8
Provisionsüberschuss                                                                           83,3          62,6             33,1
Personalaufwand                                                                               168,7        161,8               4,3
andere Verwaltungsaufwendungen                                                                127,9        107,5              19,0
Nettoergebnis aus dem Handelsbestand                                                               0,8        0,3             k. A.
Risikovorsorge 1                                                                             – 11,4        – 11,0              3,6
Betriebsergebnis nach Risikovorsorge                                                           78,8          66,7             18,1
Jahresüberschuss                                                                               49,7          44,6             11,4
Gewinnvortrag                                                                                      —          —                 —

Dividende je Stückaktie (in Euro)                                                              1,00          0,60             66,7
DVFA-Ergebnis je Aktie (in Euro)                                                               2,14          1,92             11,5

¹ Negatives Vorzeichen entspricht einer ergebnisverbessernden Nettoauflösung der Risikovorsorge.
Finanzbericht 2010

              009

                            Lagebericht
              Lagebericht

              055
                            Abschluss
               Abschluss
002   Inhalt

               Inhalt

               Bericht des Aufsichtsrats                            003
               Organe007

               Lagebericht009
               Wirtschaftliche Rahmenbedingungen                    010
               Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage                  012
               Corporate-Governance-Bericht017
               Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB   022
               Vergütungsbericht024
               Risikobericht032
               Ereignisse nach dem Bilanzstichtag                   046
               Angaben gemäß § 289 Abs. 4 HGB und Erläuterungen     047
               Prognosebericht050

               Versicherung der gesetzlichen Vertreter              053

               Abschluss055
               HGB-Bilanz056
               Gewinn- und Verlustrechnung                          058

               Anhang061
               Mandate der Organmitglieder                          080
               Gewinnverwendungsvorschlag082

               Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers             083

               Niederlassungen084
               Das OLB-Geschäftsgebiet                              085
Bericht des Aufsichtsrats                    003

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung der Bank im Berichtsjahr laufend überwacht, beriet den
Vorstand bei der Leitung des Instituts und war bei Entscheidungen von grundlegender Bedeutung
unmittelbar eingebunden. Die Organisation der Tätigkeit und die Zuständigkeiten des Aufsichtsrats
sind in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats und der Geschäftsordnung des Vorstands festgelegt.

Der Aufsichtsrat wurde regelmäßig, zeitnah und umfassend vom Vorstand über den Gang der Geschäfte
sowie über die Lage und die Entwicklung der Oldenburgische Landesbank AG (OLB) und ihrer Tochter-
gesellschaften unterrichtet. Wir ließen uns auch über die strategische Ausrichtung, wesentliche geschäft-
liche Ereignisse und die Risikosituation informieren. Außerdem befassten wir uns mit der Planung des
Vorstands für das Geschäftsjahr 2011. Uns wurden auch Abweichungen des tatsächlichen Geschäftsver-
laufs von früher berichteten Zielen dargelegt; die hierfür genannten Gründe wurden von uns nachvoll-
zogen. Auf Grundlage der schriftlichen Berichte und der mündlichen Auskünfte des Vorstands hat der
Aufsichtsrat die Geschäftsführung überwacht und beraten. Angelegenheiten von besonderer Bedeutung
wurden eingehend geprüft und mit dem Vorstand besprochen. Über die Vorstandsberichte hinaus haben
wir uns auch Berichte der Internen Revision und der Wirtschaftsprüfer geben lassen.

Im Geschäftsjahr 2010 trat der Aufsichtsrat zu vier Sitzungen zusammen. Die Sitzungen fanden im
März, Mai, September und Dezember statt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats stand auch außerhalb
der Sitzungen in Verbindung mit dem Vorstand und besprach mit ihm regelmäßig die Strategie, die
Geschäftsentwicklung, das Risikomanagement sowie weitere bedeutsame Themen.

Die Vorstandsberichte zur Geschäftslage und Referate zu besonderen Themen waren von schriftlichen
Präsentationen und Unterlagen begleitet, die allen Aufsichtsratsmitgliedern zur Sitzungsvorbereitung
rechtzeitig zur Verfügung gestellt wurden. Gleiches galt für alle Abschlussunterlagen und Prüfungs-
berichte des Abschlussprüfers. Soweit Geschäftsführungsmaßnahmen der Zustimmung des Aufsichts-
rats oder eines seiner Ausschüsse bedurften, wurde hierüber Beschluss gefasst.

Die Themen im Aufsichtsratsplenum
Gegenstand regelmäßiger Beratungen waren die wirtschaftliche Lage der Oldenburgische Landesbank AG
und des Konzerns. Der Aufsichtsrat ließ sich in allen Sitzungen die Ergebnisentwicklung darstellen und
besprach mit dem Vorstand ausführlich den Gang der Geschäfte in den beiden Segmenten Regionalbank
und Allianz Bank. Neben den regelmäßigen Berichten über die Risikosituation und die Tätigkeit der
Internen Revision ließen wir uns in einem gesonderten Bericht die Geschäfts- und Risiko­strategie der
Gesellschaft umfassend erläutern und erörterten diese zusammen mit dem Vorstand.

Mehrfach beschäftigten wir uns mit Vergütungsthemen. So bestimmten wir unter anderem den Grad
der Zielerreichung der einzelnen Vorstandsmitglieder für das abgelaufene Geschäftsjahr und legten
die neuen Ziele für 2011 fest. Daneben haben wir das Vergütungssystem für den Vorstand einer Über-
prüfung unterzogen und ließen uns vom Vorstand über die Ausgestaltung der Vergütungssysteme für
die Mitarbeiter der OLB näher informieren.

Intensiv haben wir uns mit der Modernisierung der internen Corporate Governance-Regeln befasst.
Die Geschäftsordnungen für Vorstand und Aufsichtsrat haben wir an aktuelle gesetzliche und tatsäch-
liche Entwicklungen angepasst. Ferner haben Aufsichtsrat und Vorstand beschlossen, der Hauptver-
sammlung 2010 einen Vorschlag für eine Neufassung der Gesellschaftssatzung zu unterbreiten; die
Hauptversammlung hat diesen Vorschlag angenommen.

Eingehend widmete sich der Aufsichtsrat den neuen Empfehlungen des Deutschen Corporate Gover-
nance Kodex, die vorsehen, dass bei der Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat dem Aspekt
der „Vielfalt“ Rechnung zu tragen ist. In diesem Zusammenhang haben wir konkrete Ziele für die
künftige Zusammensetzung des Aufsichtsrats verabschiedet, die im „Corporate Governance Bericht“ auf                siehe Seite 19
der Seite 19 wiedergegeben sind.
004                    Bericht des Aufsichtsrats

                       Der Vorstand legte uns seine Überlegungen für eine behutsame Ausweitung des Geschäftsgebiets der
                       OLB Regionalbank dar. Dem Vorschlag, eine leichte Arrondierung des Geschäftsgebiets vorzunehmen,
                       stimmten wir zu.

                       Die Arbeit in den Ausschüssen des Aufsichtsrats
                       Zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat fünf Ausschüsse eingerichtet:
                       den Präsidialausschuss, den Prüfungsausschuss, den Risikoausschuss, den Nominierungsausschuss
                       und den Vermittlungsausschuss. Um die Arbeitsabläufe zu verschlanken, hat der Aufsichtsrat in sei-
                       ner Sitzung am 9. März 2010 beschlossen, den Personalausschuss und den Sonderausschuss mit so-
                       fortiger Wirkung aufzulösen. Die Aufgaben des Personalausschusses wurden dem Präsidialausschuss
                       übertragen, Aufgaben des Sonderausschusses hat der Risikoausschuss übernommen.

                       Die Ausschüsse bereiten Beschlüsse des Aufsichtsrats sowie die Arbeit des Plenums vor. Darüber hin-
                       aus sind Beschlusszuständigkeiten des Aufsichtsrats in geeigneten Fällen auf Ausschüsse übertragen
                       worden, soweit dies rechtlich zulässig ist. Über die Arbeit der Ausschüsse ist der Aufsichtsrat von den
                       jeweiligen Ausschussvorsitzenden regelmäßig und umfassend unterrichtet worden. Die personelle
      siehe Seite 21   Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse ist im „Corporate Governance Bericht“ auf der Seite 21
                       dieses Geschäftsberichts angegeben.

                       Im Berichtsjahr 2010 hielt der Präsidialausschuss insgesamt vier Sitzungen ab, davon eine im Wege einer
                       Telefonkonferenz. Behandelt wurden vor allem Angelegenheiten, die den Vorstand betreffen, darunter
                       unter anderem die Struktur und Höhe der Vorstandsvergütung. Der Präsidialausschuss bereitete die
                       Überprüfung des Vergütungssystems für den Vorstand vor und erarbeitete einen Vorschlag an das Ple-
                       num für die Festsetzung der Ziele für die variable Vergütung für das aktuelle Geschäftsjahr. Darüber
                       hinaus diskutierte der Ausschuss über den Erfüllungsgrad der Ziele, die den Vorstandsmitgliedern für
                       das abgelaufene Geschäftsjahr gesetzt worden waren, und legte dem Plenum eine entsprechende Empfeh-
                       lung vor. Besprochen wurde zudem die neue Regelung des Deutschen Corporate Governance Kodex zur
                       angemessenen Berücksichtigung von Frauen im Vorstand. Der Vorstand gab uns in diesem Zusammen-
                       hang auch einen Überblick über die Personalentwicklung und den Frauenanteil in Führungspositionen
                       in der OLB. Schließlich erteilte der Ausschuss seine Zustimmung zu Organkrediten gemäß § 15 KWG.

                       Der Prüfungsausschuss tagte im Geschäftsjahr 2010 dreimal, davon einmal im Wege einer Telefonkon-
                       ferenz. Er erörterte in Gegenwart des Abschlussprüfers, der zunächst die wesentlichen Ergebnisse der
                       Abschlussprüfung vorgestellt hatte, die Jahresabschlüsse der Oldenburgische Landesbank AG und des
                       Konzerns sowie die Lage- und Prüfungsberichte und prüfte diese. Des Weiteren behandelte er den
                       Abhängigkeitsbericht sowie den hierzu erstatteten Prüfungsbericht. Der Prüfungsausschuss hat weder
                       zu den Abschlussunterlagen noch zum Abhängigkeitsbericht Anlass für Beanstandungen gesehen. Er
                       überzeugte sich von der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, legte die Prüfungsschwerpunkte fest
                       und erteilte den Prüfungsauftrag. Ferner gab er dem Aufsichtsratsplenum eine Empfehlung für den
                       Vorschlag des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers. Besonderes
                       Augenmerk richtete der Prüfungsausschuss auf die internen Kontrollsysteme. In diesem Zusammen-
                       hang ließ er sich das System der Finanzbuchhaltung ausführlich erläutern. Das System der internen
                       Revision und der Compliance unterzog er einer Überprüfung und ließ sich darüber hinaus die Tätig-
                       keitsschwerpunkte in diesen beiden Bereichen darstellen. Ferner wurde der Halbjahresfinanzbericht
                       vom Vorstand mit dem Prüfungsausschuss vor der Veröffentlichung erörtert. Schließlich unterbreitete
                       der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsratsplenum einen Vorschlag für die Abgabe der Entsprechenser-
                       klärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex.

                       Der Risikoausschuss hielt im abgelaufenen Geschäftsjahr vier Sitzungen ab. Er befasste sich dabei
                       eingehend mit der aktuellen Risikolage der Bank. Im Rahmen von vierteljährlichen Risikoberichten
                       wurden unter anderem Kredit-, Marktpreis-, Liquiditäts- und operationelle Risiken erörtert. Der
                       Risikoausschuss konnte sich auch davon überzeugen, dass das finanzielle Engagement der OLB in
                       den fünf Euro-Staaten Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien unbedeutend ist.
Bericht des Aufsichtsrats                         005

Darüber hinaus hat er sich anhand verschiedener vom Vorstand vorgestellter Stressszenarien vergewis-
sert, dass die OLB für Krisensituationen gut gewappnet ist. Ein weiterer Gegenstand seiner Beratungen
war die Verschärfung der Eigenkapitalanforderungen sowie die Auswirkungen auf die Kernkapitalquote
der OLB durch Basel III. Außerdem hat der Ausschuss das Risikomanagementsystem der Bank einer
Überprüfung unterzogen.

Der Nominierungsausschuss stimmte sich telefonisch über den Kandidatenvorschlag für die Nachfolge
von Herrn Dr. Aloys Wobben ab, der sein Aufsichtsratsmandat niedergelegt hatte. Im Wege einer
Telefonkonferenz befasste sich der Ausschuss außerdem mit der neuen Empfehlung des Deutschen
Corporate Governance Kodex, die vorsieht, dass der Aufsichtsrat konkrete Ziele für seine Zusammen-
setzung bestimmen soll; hierzu erarbeitete der Ausschuss einen entsprechenden Beschlussvorschlag
für das Aufsichtsratsplenum.

In der letzten Sitzung vor seiner Auflösung befasste sich der Personalausschuss mit der Abschlussver-
gütung für Mitarbeiter der Gesellschaft.

Es gab keinen Anlass, den nach § 31 Abs. 3 MitbestG gebildeten Vermittlungsausschuss und den mittler-
weile aufgelösten Sonderausschuss zusammentreten zu lassen.

Corporate Governance und Entsprechenserklärung
Aufsichtsrat und Vorstand haben sich ausführlich mit der Umsetzung der Regelungen des Deutschen
Corporate Governance Kodex befasst und dabei besonderes Augenmerk auf die neuen Empfehlungen
gelegt, die im Mai 2010 in den Kodex eingefügt wurden. Ende des Jahres 2010 haben beide Organe
eine uneingeschränkte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß
§ 161 AktG abgegeben. Im März 2011 haben Vorstand und Aufsichtsrat den Vorschlag an die Hauptver-
sammlung verabschiedet, bei der Aufsichtsratsvergütung künftig auf erfolgsorientierte Vergütungs-
bestandteile zu verzichten und stattdessen auf eine reine Festvergütung umzustellen. Da dies derzeit
eine Abweichung von einer Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex darstellt, wurde
die Entsprechenserklärung vom Dezember 2010 entsprechend aktualisiert. Die Entsprechenserklärung
vom Dezember 2010 sowie die Aktualisierung vom März 2011 wurden auf der Internetseite der OLB
veröffentlicht; Letztere ist auch in der „Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB“ auf den            siehe Seite 22 – 23
Seiten 22 bis 23 des Geschäftsberichts wiedergegeben. Die vorgenannte Erklärung zur Unternehmens-
führung enthält zudem zusammen mit dem Corporate-Governance-Bericht weitergehende Erläuterun-
gen zur Corporate Governance der Oldenburgische Landesbank AG.

Auch im abgelaufenen Berichtsjahr überprüfte der Aufsichtsrat die Effizienz seiner Tätigkeit. Hierbei
besprachen wir insbesondere die Umsetzung der im Vorjahr beschlossenen Maßnahmen zur Verbes-
serung der Effektivität.

Jahres- und Konzernabschluss
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, hat den Jahres- und Konzernabschluss der
Oldenburgische Landesbank AG zum 31. Dezember 2010 sowie die Lageberichte der AG und des Kon-
zerns geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Jahresabschluss
wurde nach den Vorschriften des HGB, der Konzernabschluss nach den International Financial Re-
porting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1
HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.

Die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte der KPMG für das Geschäftsjahr 2010 wurden allen
Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zugeleitet. Über diese Unterlagen wurde in Sitzungen des Prü-
fungsausschusses am 9. März 2011 und des Aufsichtsratsplenums am 15. März 2011 ausführlich beraten.
An diesen Erörterungen nahmen die Abschlussprüfer jeweils teil. Sie berichteten uns über die wesent-
lichen Ergebnisse ihrer Prüfungen und standen für Fragen und ergänzende Auskünfte zur Verfügung.
006                Bericht des Aufsichtsrats

      Die Abschlussprüfer stellten überdies fest, dass die internen Kontrollsysteme der OLB angemessen
      sind und der Vorstand geeignete Maßnahmen getroffen hat, die Entwicklungen, welche den Fortbe-
      stand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen.

      Aufgrund eigener Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses, des Lageberichts und des Kon-
      zernlageberichts sowie des Gewinnverwendungsvorschlags hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen
      erhoben und dem Ergebnis der KPMG-Abschlussprüfung zugestimmt. Den vom Vorstand aufgestell-
      ten Jahres- und Konzernabschluss hat der Aufsichtsrat gebilligt; der Jahresabschluss ist damit festge-
      stellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands schließen wir uns an.

      Abhängigkeitsbericht
      Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat darüber hinaus den Bericht über die Beziehungen zu verbunde-
      nen Unternehmen (den sogenannten Abhängigkeitsbericht) sowie den hierzu von der KPMG erstell-
      ten Prüfungsbericht vorgelegt. Aufgrund der ohne Beanstandungen abgeschlossenen Prüfung hat der
      Abschlussprüfer das folgende Testat erteilt:

      „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
      1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
      2.	bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemes-
          sen hoch war,
      3.	bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurtei-
          lung als die durch den Vorstand sprechen.“

      Der Abhängigkeitsbericht und der hierzu erstattete Prüfungsbericht wurden allen Mitgliedern des Auf-
      sichtsrats übermittelt. Diese Unterlagen wurden im Prüfungsausschuss und im Plenum in Gegenwart
      des Abschlussprüfers erörtert. Der Abschlussprüfer hat über die wesentlichen Erkenntnisse seiner Prü-
      fung berichtet. Auf Basis seiner eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat den Abhängigkeitsbericht gebilligt.
      Den hierzu erstatteten Bericht des Abschlussprüfers haben wir zustimmend zur Kenntnis genommen.

      Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhebt der Aufsichtsrat gegen die Erklärung des
      Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts keine Einwendungen.

      Veränderungen im Aufsichtsrat und Vorstand
      Herr Dr. Aloys Wobben hat mit Wirkung zum Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am
      27. Mai 2010 sein Aufsichtsratsmandat niedergelegt. Die Hauptversammlung wählte Herrn Rainer
      Schwarz, Mitglied des Vorstands der Allianz Deutschland AG, zu seinem Nachfolger. Der Aufsichtsrat
      hat Herrn Dr. Wobben für seine Tätigkeit im Aufsichtsrat gedankt.

      Herr Jörg Höhling wurde mit Wirkung ab 1. Februar 2010 zum Mitglied des Vorstands berufen. Dort
      übernahm er die Verantwortung für Finanzen / Controlling, Treasury / Eigenhandel und Compliance /
      Geldwäsche.

      Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Oldenburgische Landesbank AG
      und der OLB-Gruppengesellschaften für ihr Engagement und die geleistete, erfolgreiche Arbeit.

      Oldenburg, den 15. März 2011
      Für den Aufsichtsrat

      Andree Moschner
      Vorsitzender
Organe               007

Organe

Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats
Dr. Bernd W. Voss

Aufsichtsrat (Stand 15. März 2011)

Andree Moschner                                               Prof. Dr. Andreas Georgi
Vorsitzender                                                  Consultant, Starnberg
Mitglied des Vorstands der Allianz Deutschland AG, München;
Vorsitzender des Vorstands der Allianz Beratungs- und Ver-    Stefan Lübbe*
triebs-AG, München                                            Direktor, Mitglied der Geschäftsleitung Region Oldenburg-Süd,
                                                              Oldenburgische Landesbank AG, Cloppenburg
Manfred Karsten*
Stellvertretender Vorsitzender                                Horst Reglin*
Bankkaufmann, Oldenburgische Landesbank AG, Oldenburg;        Gewerkschaftssekretär Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft,
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats                           Oldenburg

Dr. Werner Brinker                                            Uwe Schröder*
 Vorsitzender des Vorstands der EWE Aktiengesellschaft,       Bankkaufmann, Oldenburgische Landesbank AG, Oldenburg
­Oldenburg
                                                              Rainer Schwarz (seit 27. Mai 2010)
Claas E. Daun                                                 Mitglied des Vorstands der Allianz Deutschland AG, München
Vorsitzender des Vorstands der Daun & Cie. AG, Rastede
                                                              Jörg Thöle*
Carsten Evering*                                              Kundenbetreuer, Region Osnabrück / Osnabrücker Land,
Filialleiter, Region Oldenburg-Süd, Oldenburgische            Oldenburgische Landesbank AG, Osnabrück;
Landesbank AG, Friesoyte und Gehlenberg                       Vertreter des Deutschen Bankangestellten Verbands

Thomas Fischer                                                Dr. Aloys Wobben (bis 27. Mai 2010)
Mitglied des Vorstands der Allianz Beratungs- und             Geschäftsführender Alleingesellschafter der Enercon-Gruppe,
Vertriebs-AG, München                                         Aurich

Vorstand

Benedikt Buhl                                                 Dr. Stefan Friedmann
Sprecher des Vorstands der Oldenburgische Landesbank AG       Mitglied des Vorstands der Oldenburgische Landesbank AG

Dr. Peter Schinzing                                           Jörg Höhling
Stellvertretender Sprecher des Vorstands der Oldenburgische   Mitglied des Vorstands der Oldenburgische Landesbank AG
Landesbank AG                                                 (seit 1. Februar 2010)

* Von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gewählt.
008
009

Lagebericht

                    Lagebericht
010   Lagebericht         Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft hat im Jahr 2010 einen fulminanten         führen. Dies hängt aber vor allem von der weiteren Entwick-
Erholungskurs eingeschlagen und damit einen Teil des schar-        lung der Rohstoffpreise – die unserer Ansicht nach teilweise
fen BIP-Einbruchs des Vorjahres wieder aufgeholt. Für das          durch Spekulation getrieben wurden und in Teilsegmenten
Jahr 2011 wird erwartet, dass die gesamtdeutsche Produktion        schon überbewertet sein könnten – und der Löhne, insbe-
wieder das Vorkrisenniveau erreichen dürfte.                       sondere in Deutschland, ab. Bei einem ungünstigen Zusam-
                                                                   menspiel dieser Faktoren könnte die EZB zu Zinserhöhungen
Wesentliche Faktoren für den starken Anstieg des Bruttoin-         gezwungen sein, die zum einen die Investitionstätigkeit in
landsprodukts im Berichtsjahr 2010 um real 3,6 % waren die         Deutschland, zum anderen aber vor allem die Erholung in den
ausländische Nachfrage nach deutschen Gütern und Dienst-           übrigen, wirtschaftlich schwächeren Ländern der Euro-Zone
leistungen (+ 14,2 %) und die Belebung der heimischen Investi-     belasten könnten. Wir gehen außerdem davon aus, dass die
tionstätigkeit. Die in den Jahren 2008 und 2009 von der Bun-       wirtschaftliche Dynamik in einigen Schwellenländern leicht
desregierung beschlossenen Konjunkturpakete I und II haben         zurückgehen dürfte, sodass das deutsche Exportwachstum auf
2010 ebenfalls weiter ihre Wirkung entfaltet – und wirkten         einen ausgeglichenen Pfad einschwenken sollte. Dem steht
damit prozyklisch im Sinne einer weiteren Stärkung des deut-       gegenüber, dass die USA ihre Wachstumsschwäche allmählich
schen Wirtschaftswachstums. Der private Konsum entwickelte         überwunden haben dürften und erneut eine stärker treibende
sich mit einem Zuwachs von 0,5 % stabil, trug damit aber keine     Rolle in der Weltwirtschaft übernehmen werden.
wesentlichen Impulse zum Wachstum bei.
                                                                   Wirtschaft im Nordwesten
In der mittel- und langfristigen Perspektive ist der Anstieg der   Die Wirtschaft im Nordwesten Deutschlands konnte im ver-
heimischen Investitionsnachfrage besonders erfreulich. Nach-       gangenen Jahr ebenfalls vom Erholungskurs der Weltwirt-
dem im Krisenjahr 2009 viele Unternehmen ihre Investitions-        schaft profitieren. Insgesamt befindet sich die Wirtschaft in
pläne aus Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung zu-         Niedersachsen und Bremen auf einem stabilen Wachstums-
rückgestellt hatten, wurden diese schließlich im abgelaufenen      pfad, wobei Tempo und Stärke der wirtschaftlichen Erholung
Jahr realisiert. So stiegen allein die Ausrüstungsinvestitionen    auch in unserer Heimatregion überrascht haben. Der Auf-
um beeindruckende 9,4 % an, während die Bauinvestitionen           schwung hat hier nahezu alle Branchen erfasst und zu einem
mit einem Zuwachs von 2,8 % hinter dieser Dynamik zurück-          Anziehen der Investitions- und Beschäftigungsplanungen der
blieben. Zusätzlich beinhalteten die von der Bundesregierung       Unternehmen geführt.
initiierten Konjunkturpakete auch wesentliche Maßnahmen
zur Erneuerung bzw. zum Ausbau der öffentlichen Infrastruk-        Die Konjunkturklimaindikatoren der Industrie- und Handels-
tur. Damit holt die deutsche Wirtschaft einen Teil des in den      kammern unseres Geschäftsgebietes zeigen bereits seit Anfang
vergangenen Jahren kumulierten Investitionsstaus wieder auf.       2009 steil nach oben und liegen größtenteils über den Durch-
Es ist wünschenswert, dass sich diese Entwicklung in den kom-      schnittswerten der letzten Jahre. Aktuelle Umfragen bestätigen
menden Jahren fortsetzen wird, um die internationale Wettbe-       die Stabilität dieses Trends und begründen die Hoffnung auf
werbsfähigkeit Deutschlands zu erhalten bzw. in Teilen auch        eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Expansion.
deutlich zu verbessern.
                                                                   Trotz der vergleichsweise geringen Exportquote der hiesigen
Auch der Export konzentrierte sich auf deutsche Investiti-         Unternehmen gingen die ersten Impulse im Frühjahr des ver-
onsgüter, die unter anderem aus den weiterhin boomenden            gangenen Jahres von der stark gestiegenen Auslandsnachfrage
asiatischen Schwellenländern, allen voran China, nachgefragt       aus. Im weiteren Jahresverlauf profitierten dann auch die bin-
wurden. Obwohl Deutschland bereits im Jahr 2009 den Titel          nenwirtschaftlich orientierten Sektoren von der allgemeinen
des Exportweltmeisters an China verloren hat, zeigt dies doch      wirtschaftlichen Belebung. Die Investitionstätigkeit trug auch
die hohe Reputation, die den Produkten „Made in Germany“           in unserem Geschäftsgebiet wesentlich zu den Wachstumsra-
weiterhin weltweit zugemessen wird.                                ten bei. Der Konsum entwickelte sich vor dem Hintergrund
                                                                   der moderaten Arbeitslosenzahlen ebenfalls positiv.
Nachdem die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr mit
einer beeindruckenden Rate gewachsen ist, gehen wir für das        Viele mittelständische und familiengeführte Unternehmen
kommende Jahr 2011 von einer Fortsetzung des Aufschwungs           im Nordwesten Deutschlands, darunter einige sogenannte
aus, allerdings mit verringertem Tempo. Die Gründe hierfür         „Hidden Champions“, haben die Krise der vergangenen Jahre
liefern verschiedene auslaufende Wachstumsimpulse. So dürf-        genutzt, um ihre Produkte und Prozesse zu hinterfragen und
ten die Wirkungen der staatlichen Konjunkturprogramme              ggf. neu aufzustellen. Damit haben sie ihre Wettbewerbsfähig-
abnehmen. Ferner könnten aufkeimende Inflationssorgen zu           keit – auch international – weiter verbessert und die Weichen
ersten Zinserhöhungsschritten der Europäischen Zentralbank         für ein erneut erfolgreiches Jahr 2011 gestellt.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen         Lagebericht   011

Bankenumfeld                                                     Unterstützung erfährt die Entwicklung des operativen Ge-
Die Bankenlandschaft in Deutschland befindet sich in einer       schäfts der Banken durch die hervorragende konjunkturelle
Phase des Umbruchs. Während viele Banken die unmittelbaren       Entwicklung. Im Zusammenspiel mit dem anhaltend niedrigen
Folgen der Finanzmarktkrise bereits bewältigt haben, stehen      Zinsniveau ist in der Folge die Kreditnachfrage stark gestiegen
insbesondere die staatlich gestützten Banken und Landesban-      und führt so zu deutlichen Verbesserungen im Zinsergebnis
ken vor einer Überprüfung ihres Geschäftsmodells. Die Konso-     der Banken. Darüber hinaus sind aufgrund der wirtschaftlichen
lidierung der Bankenlandschaft schreitet weiter voran. Hand-     ­Erholung deutliche Ergebnisverbesserungen durch geringere
lungsdruck entsteht auch durch politische Eingriffe auf Ebene     Risikovorsorgen festzustellen. Die verbesserte Ertragslage bietet
der Bundespolitik und der EU. Die im Jahr 2010 beschlossenen     die Chance, sich für die umfangreichen Herausforderungen zu
Basel III-Regelungen wirken sich in grundlegender Weise auf      rüsten.
die Geschäftsmodelle der Banken aus. Höhere Eigenkapital-
und Liquiditätsanforderungen belasten die Renditeaussichten
der Banken und erzeugen einen deutlich höheren Kapitalbe-
darf. Die Eurokrise und der befürchtete Ausfall von Schuldner-
staaten sorgen für weitere Unruhe an den Finanzmärkten.

Bericht über die geschäftliche Entwicklung
der Bank im Jahr 2010
Die Ertragssituation der OLB im Jahr 2010 übertraf die Erwar-    – OLB Regionalbank und Allianz Bank – konnten eine deutli-
tungen maßgeblich. Die OLB erreichte ein überdurchschnitt-       che Steigerung ihrer operativen Erträge verzeichnen. Die OLB

                                                                                                                                         Lagebericht
liches Wachstum und neue Rekordmarken beim Kreditvolu-           nutzte die Marktchancen, die sich durch Konjunktur und Ver-
men und den operativen Erträgen. Das Ergebnis vor Steuern        änderungen der Rahmenbedingungen für den Bankenmarkt
liegt bei 71,4 Mio. Euro. Dies stellt gegenüber dem Vorjahr      ergeben haben, konsequent und ist durch ihre Solidität und
eine Steigerung um 7,0 % dar. Diese dynamische Entwicklung       Kundennähe sehr gut positioniert, um ihre Marktstellung im
der OLB wird durch die außerordentlich gute Entwicklung der      Rahmen der anhaltenden wirtschaftlichen Aufwärtsbewegung
Erträge aus dem Kundengeschäft getragen. Beide ­Segmente         weiter auszubauen.
012   Lagebericht                      Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ergebnisentwicklung
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Gewinn-
und Verlustrechnung der Oldenburgische Landesbank AG für
das Berichtsjahr mit Vorjahresvergleich:

  Mio. Euro                                                                         2010            2009     Veränderungen   Veränderungen %

  Zinsüberschuss                                                                   238,5            202,4            36,1              17,8
  Provisionsüberschuss                                                               83,3            62,6            20,7              33,1
  Zins- und Provisionsüberschuss                                                   321,8            265,0            56,8              21,4
  Nettoergebnis aus dem Handelsbestand                                                0,8             0,3             0,5              k. A.
  Personalaufwand                                                                  168,7            161,8             6,9               4,3
  Andere Verwaltungsaufwendungen 1                                                 127,9            107,5            20,4              19,0
  Verwaltungsaufwand                                                               296,6            269,3            27,3              10,1
  Saldo sonstiger betrieblicher Erträge und Aufwendungen                             64,2            81,7           – 17,5            – 21,4
  Betriebsergebnis vor Risikovorsorge                                                90,2            77,7            12,5              16,1
  Risikovorsorge                                                                   – 11,4           – 11,0           – 0,4              3,6
  Betriebsergebnis                                                                   78,8            66,7            12,1              18,1
  Außerordentliches Ergebnis                                                        – 7,4              —             – 7,4             k. A.
  Übrige Posten                                                                       —                —               —                 —
  Gewinn vor Steuern                                                                 71,4            66,7             4,7               7,0
  Steuern                                                                            21,7            22,1            – 0,4             – 1,8
  Jahresüberschuss                                                                   49,7            44,6             5,1              11,4

  1 Einschließlich Abschreibungen auf Sachanlagen

Zinsüberschuss                                                               Provisionsüberschuss
Trotz der durch die Eurokrise ausgelösten Zinsbewegungen                     Die Veränderung des Provisionsüberschusses wird neben der
war das Marktumfeld mit einer durchweg steilen Zinsstruk-                    erstmaligen Berücksichtigung der Allianz Bank für ein volles
turkurve günstig für die Entwicklung des Zinsüberschusses.                   Geschäftsjahr im Wesentlichen durch das Wertpapiergeschäft
Die aufgrund der konjunkturellen Entwicklung weiter anzie-                   beeinflusst. Im Marktumfeld boten insbesondere der deut-
hende Kreditnachfrage konnte die OLB insbesondere in der                     sche Aktienmarkt und Anlageklassen wie Edelmetalle und
Regionalbank aufgrund ihrer Stellung als langjähriger und                    Rohstoffe Chancen. Auf der anderen Seite wurden die Privat-
verlässlicher Partner des mittelständischen Gewerbes nutzen                  anleger durch die Turbulenzen der Eurokrise verunsichert.
und erzielte ein Rekordwachstum von 11,1 % im Kreditvolu-                    Dennoch ließ sich im Jahr 2010 eine Belebung des Wertpa-
men (9.729 Mio. Euro nach 8.760 Mio. Euro im Vorjahr). Dabei                 piergeschäfts erkennen, was auch auf die starke Vertrauens-
ist hervorzuheben, dass diese Steigerung unter Einhaltung                    position unserer Kunden durch die konsequente Umsetzung
der hohen Ansprüche an Bonität und Besicherung erreicht                      der gestiegenen Anforderungen des Verbraucherschutzes
wurde. Auch die Allianz Bank, die im Jahr 2010 erstmalig für                 zurückzuführen ist. Daneben ist für den Anstieg des Provisi-
ein volles Geschäftsjahr in die Ergebnisrechnung einging,                    onsüberschusses im Vergleich zum Vorjahr insbesondere die
trug insbesondere durch eine deutlich verbesserte Zinsmarge                  Übernahme der Betreuung von Kunden der Allianz Global In-
zum Ergebnis bei. Das niedrige Zinsniveau bot günstige                       vestors (AGI) durch die Allianz Bank zu nennen. Im Zahlungs-
Refinanzierungsmöglichkeiten und ermöglichte zudem im                        verkehr führten gesunkene Kosten für die Bargeldversorgung
Rahmen bestehender, enger Risikolimite einen positiven Bei-                  für Kunden der Allianz Bank durch partnerschaftliche Verein-
trag aus der Fristentransformation. Als Folge konnte die OLB                 barungen mit anderen Instituten zu einer Verbesserung des
ihren Zinsüberschuss erneut deutlich um 36,1 Mio. Euro auf                   Provisionsüberschusses.
238,5 Mio. Euro steigern (Vorjahr: 202,4 Mio. Euro).
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage    Lagebericht   013

Verwaltungsaufwand                                               Außerordentliches Ergebnis
Die Verwaltungsaufwendungen schließen erstmalig die Auf-         Das außerordentliche Ergebnis in Höhe von – 7,4 Mio. Euro
wendungen für Aufbau und Betrieb der Allianz Bank für ein        resultiert zum einen aus einer Rückstellung für Personalauf-
volles Geschäftsjahr ein. Insofern sind die Ergebnisse für       wendungen im Zusammenhang mit der geplanten Restruktu-
2010 in Höhe und Struktur nicht mit dem Vorjahr vergleich-       rierung von Abläufen in verschiedenen Back-Office-Bereichen
bar und erklären einen Teil des deutlichen Kostenanstieges       der Bank. Des Weiteren werden in dieser Position die Effekte
von 10,1 % auf 296,6 Mio. Euro. Darüber hinaus hat die OLB       ausgewiesen, die aus der erstmaligen Umstellung der Bewer-
erhebliche Investitionen in die Verbesserung ihrer IT-Basis-     tung auf die Regelungen des Bilanzrechtsmodernisierungs­
systeme getätigt, die im Wesentlichen das laufende Geschäfts-    gesetzes (BilMoG) entstanden sind.
jahr belastet haben. Durch Projekte mit dem Ziel, den Kunden
noch stärker in den Mittelpunkt zu stellen, der strategischen    Vom Betriebsergebnis zum Bilanzgewinn
Arrondierung des Geschäftsgebiets sowie der notwendigen Ka-      Das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge konnte gegenüber
pazität für die Umsetzung zunehmend komplexer regulatori-        dem Vorjahr noch einmal um 12,1 Mio. Euro auf 78,8 Mio. Euro
scher Anforderungen entstanden weitere Belastungen. Neben        gesteigert werden.
diesen Sondereinflüssen unterlag die Sachkostenentwicklung
der allgemeinen Preissteigerung, die sich im Besonderen bei      Der Gewinn vor Steuern liegt nach Berücksichtigung des
den Aufwendungen für Infrastruktur und den Energiekosten         außerordentlichen Ergebnisses in Höhe von – 7,4 Mio. Euro
ausgewirkt hat. Entlastend wirkte beim Personalaufwand, dass     mit 71,4 Mio. Euro ebenfalls noch deutlich über dem Vor-
der Zinsaufwand für die Pensionsrückstellungen nach den          jahreswert. Nach Berücksichtigung des Steueraufwandes in
Vorschriften des BilMoG in Verbindung mit der RechKredV in       Höhe von 21,7 Mio. Euro verblieb ein Jahresüberschuss von
der Position sonstiger betrieblicher Aufwand auszuweisen ist.    49,7 Mio. Euro (Vorjahr: 44,6 Mio. Euro), dieser entspricht
                                                                 auch dem Bilanzgewinn.

                                                                                                                                     Lagebericht
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind in diesem Jahr durch    Zur Verwendung dieses Gewinns wird unseren Aktionären in
die von der Allianz Deutschland AG zu erstattenden Aufwen-       der Hauptversammlung am 9. Juni 2011 vorgeschlagen:
dungen für den Betrieb des Allianz Bankgeschäftes geprägt.       • 23,3 Mio. Euro zur Ausschüttung einer Bar-Dividende je
                                                                   Stückaktie von 1,00 Euro
Risikovorsorge                                                   • 26,4 Mio. Euro zur Dotierung der anderen Gewinnrücklagen
Aus dem Kreditgeschäft ergibt sich für das Jahr 2010 ein
­Risikovorsorgebedarf in Höhe von 24,0 Mio. Euro, was gegen­
 über dem Vorjahr eine Verbesserung in Höhe von 2,7 Mio. Euro
 bedeutet. Ursache dieser positiven Entwicklung ist zum einen
 die günstige konjunkturelle Entwicklung und die damit stabile
 wirtschaftliche Lage der Kunden, zum anderen die Qualität der
 Kreditprozesse der OLB. Durch Bewertungsergebnisse und re-
 alisierte Kursgewinne aus Wertpapieren der Liquiditätsreserve
 wurde der Vorsorgeaufwand kompensiert, sodass der Nettorisi-
 kovorsorgebedarf 11,4 Mio. Euro betrug. Bei der Bemessung der
 Risikovorsorge hat die OLB ihren traditionell konservativen
 Bewertungsmaßstab beibehalten.
014   Lagebericht                Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Bilanzentwicklung
Die Bilanzsumme der OLB ist noch einmal deutlich von
12.771 Mio. Euro im Vorjahr um 12,6 % auf 14.379 Mio. Euro
gewachsen.

  Mio. Euro                                                                  2010            2009     Veränderungen   Veränderungen %

  Barreserve                                                                   155            116               39              33,6
  Forderungen an Kreditinstitute                                             1.523           1.360             163              12,0
  Forderungen an Kunden                                                      9.366           8.374             992              11,8
  Wertpapiere                                                                3.137           2.682             455              17,0
  Sachanlagevermögen                                                            78             79               –1              – 1,3
  Treuhandvermögen                                                              19             24               –5             – 20,8
  Sonstige Aktiva                                                              101            136              – 35            – 25,7
  Summe der Aktiva                                                          14.379          12.771           1.608              12,6

  Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten                               3.916           3.882              34               0,9
  Verbindlichkeiten gegenüber Kunden                                         7.097           6.185             912              14,7
  Verbriefte Verbindlichkeiten                                               2.242           1.710             532              31,1
  Nachrangige Verbindlichkeiten                                                262            179               83              46,4
  Genussrechtskapital                                                           —               —               —                 —
  Treuhandverbindlichkeiten                                                     19             24               –5             – 20,8
  Eigenkapital
  Gezeichnetes Kapital und Rücklagen                                           532            500               32               6,4
  Bilanzgewinn                                                                  50             45                5              11,1
  Sonstige Passiva                                                             261            246               15               6,1
  Summe der Passiva                                                         14.379          12.771           1.608              12,6

Kundenkreditvolumen
Nachdem das Kreditvolumen im Jahr 2009 bereits um 11,7 %               Die folgende Tabelle verdeutlicht die Zusammensetzung des
gesteigert werden konnte, wurde im Jahr 2010 ein weiteres              Kundenkreditvolumens:
Wachstum von 11,1 % auf 9.729 Mio. Euro erreicht. Somit ist
das Kreditvolumen in den letzten beiden Jahren netto um
1.886 Mio. Euro (24,0 %) gestiegen.
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage            Lagebericht    015

Liquidität                                                          Der Wertpapierbestand der Liquiditätsreserve ist wie in den
Die Liquiditätsausstattung der OLB hat sich im Vergleich zum        Vorjahren nach dem strengen Niederstwertprinzip bewer-
Vorjahr verbessert. Die Kennzahl nach der Liquiditätsverord-        tet worden. Der Handelsbestand wurde mit Einführung des
nung betrug zum Bilanzstichtag 1,62 (Vorjahr: 1,43) und lag da-     ­Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes erstmals zum beizule-
mit erneut deutlich über der aufsichtsrechtlichen Untergrenze        genden Zeitwert abzüglich Risikoabschlag bilanziert.
von 1,00.
                                                                    Beim in unserem Alleinbesitz stehenden Kreditinstitut
Wertpapierbestände, Anteile an verbundenen                          W. Fortmann & Söhne KG, Oldenburg, wurden im Rahmen
Unternehmen und Beteiligungen                                       der verstärkten Fokussierung der strategischen Ausrichtung
Die OLB ist in erstklassigen Wertpapieren (staatliche Schuld-       des Hauses auf das klassische Privatbankgeschäft Back-Office-
verschreibungen und Pfandbriefe) investiert. Es bestehen            Funktionen auf die Oldenburgische Landesbank AG übertra-
keine nennenswerten Anlagen in staatlichen Wertpapieren             gen. Dies ermöglichte dem Bankhaus W. Fortmann & Söhne
der durch die Eurokrise betroffenen Staaten oder in soge-           KG eine deutliche Entlastung des Verwaltungsaufwands. Die
nannten „Subprime“-Papieren. Bei den eigenen Schuldver-             Entwicklung unseres zweiten Tochterinstituts, des Bankhauses
schreibungen handelt es sich um Papiere der OLB, die aus            Münsterländische Bank Thie & Co. KG, Münster, ist weiterhin
­Kundeninteresse zurückgenommen wurden und kurzfristig              erfreulich. Beide Institute konnten das Geschäftsjahr 2010
 wieder platziert werden. Um langfristige Renditechancen zu         mit einem zufriedenstellenden Ergebnis abschließen.
 nutzen, hat die OLB 82,7 Mio. Euro in einem Spezialfonds
 angelegt, der überwiegend in Aktien investiert ist. Auf Beteili-
 gungen und Anteile an einem nicht konsolidierten Tochterun-
 ternehmen entfallen 0,9 Mio. Euro. Im Bereich Beteiligungen
 wurde im Berichtsjahr eine Beteiligung an der Bremer Bürg-

                                                                                                                                                 Lagebericht
 schaftsbank GmbH aufgenommen.

Fremde Gelder

 Mio. Euro                                                                                     2010                 2009     Veränderungen

 Kundengelder                                                                                  7.097                6.185                 912
 täglich fällig                                                                                3.557                3.443                 114
 befristet                                                                                     1.915                1.720                 195
 Spareinlagen                                                                                  1.625                1.023                 602
 Bankeneinlagen                                                                                3.916                3.882                  34
 täglich fällig                                                                                    75                415              – 340
 befristet                                                                                     3.841                3.467                 374
 Verbriefte Verbindlichkeiten                                                                  2.242                1.710                 532
 Nachrangige Verbindlichkeiten                                                                   262                 179                   83
 Fremde Gelder insgesamt                                                                     13.517                11.956            1.561

Das Einlagengeschäft der OLB konnte im Vergleich zum Vor-           Eigenmittel
jahr noch einmal deutlich ausgeweitet werden. Insbesondere          In der Hauptversammlung vom 27. Mai 2010 wurde beschlos-
ist hier die Ausweitung der Spareinlagen zu nennen, die sich        sen, die Gewinnrücklagen um 30,7 Mio. Euro zu erhöhen, um
von 1.023 Mio. Euro auf 1.625 Mio. Euro erhöhten. Zu diesem         so die Eigenkapitalbasis der OLB zu stärken. Im Rahmen der
Erfolg trug insbesondere die Allianz Bank durch den erfolg-         Erstanwendung des BilMoG ergaben sich weitere kleinere
reichen Vertrieb des Sparschatz-Produktes bei.                      Anpassungen, sodass sich das Eigenkapital auf 531,8 Mio. Euro
                                                                    erhöhte (Vorjahr: 500,2 Mio. Euro). Durch diese Maßnahme
                                                                    konnte die OLB trotz des starken Kreditwachstums eine solide
                                                                    Kernkapitalquote gewährleisten.
016   Lagebericht        Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Zweigniederlassungen
Die Allianz Bank wird als Zweigniederlassung der               der Oldenburgische Landesbank AG und 694 Filialen und
­Oldenburgische Landesbank AG in München betrieben. Die        Fachagenturen der Allianz Bank.
 Bank unterhielt zum Jahresende 2010 insgesamt 175 Filialen

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
Gemäß § 271 Abs. 2 HGB ist die Bank ein mit der Allianz SE     Nach den Umständen, die uns jeweils zu dem Zeitpunkt be-
verbundenes Unternehmen und wird in den Konzernab-             kannt waren, an dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder
schluss der Allianz SE einbezogen.                             Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, haben wir
                                                               bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung
Die Allianz Deutschland AG hält die Mehrheit des Kapitals      erhalten. Dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlas-
der Oldenburgische Landesbank AG (OLB). Im Bericht über        sen wurden, ist die Bank nicht benachteiligt worden.
unsere Beziehungen zur Allianz Deutschland AG und zu den
mit der Allianz Deutschland AG verbundenen Unternehmen
beziehungsweise zur Allianz SE und zu den mit der Allianz
SE verbundenen Unternehmen hat der Vorstand gemäß
§ 312 AktG erklärt:
Corporate-Governance-Bericht        Lagebericht   017

Corporate-Governance-Bericht

Eine gute Corporate Governance ist unabdingbar für einen            Er verdeutlicht die Verpflichtung von Vorstand und Aufsichts-
nachhaltigen Unternehmenserfolg. Bedeutende Aspekte guter           rat, im Einklang mit den Prinzipien der sozialen Marktwirt-
Corporate Governance sind die vertrauensvolle und effiziente        schaft für den Bestand des Unternehmens und seine nachhal-
Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat als               tige Wertschöpfung zu sorgen.
Bestandteil eines dualen Führungssystems, die Achtung der
Interessen der Aktionäre, Fremdkapitalgeber, Arbeitnehmer           Eine gesetzliche Pflicht zur Befolgung der im Kodex enthalte-
und sonstiger mit dem Unternehmen verbundener Gruppen               nen Empfehlungen und Anregungen besteht nicht. Nach § 161
sowie Offenheit und Transparenz in der Unternehmenskom-             Aktiengesetz sind die börsennotierten Gesellschaften jedoch
munikation.                                                         verpflichtet, jährlich im Sinne eines „comply or explain“ eine
                                                                    Entsprechenserklärung zu den Kodex-Empfehlungen abzuge-
Der Deutsche Corporate Governance Kodex gilt in der Fassung         ben. Abweichungen von den Kodex-Empfehlungen sind dabei
vom 26. Mai 2010. Er stellt die wesentlichen gesetzlichen Vor-      zu erläutern. Die von Vorstand und Aufsichtsrat im März 2011
schriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsenno-           abgegebene Entsprechenserklärung, die die turnusmäßige
tierter Gesellschaften dar und enthält international und national   Entsprechenserklärung vom Dezember 2010 aktualisiert, finden
anerkannte Standards einer guten und verantwortungsvollen           Sie in der Erklärung zur Unternehmensführung.
Unternehmensführung und -überwachung in Form von Emp-
fehlungen und Anregungen.

Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat
Gemäß dem deutschen Aktienrecht verfügt die ­­Oldenburgische        Neben den gesetzlichen Bestimmungen für die Führung

                                                                                                                                          Lagebericht
Landesbank AG mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat über            und Kontrolle einer Aktiengesellschaft enthalten die von der
eine duale Führungs- und Kontrollstruktur. Vorstand und Auf-        Hauptversammlung beschlossene Satzung der ­­Oldenburgische
sichtsrat arbeiten zum Wohle des Unternehmens eng und ver-          Landesbank AG sowie die Geschäftsordnungen für den Vor-
trauensvoll zusammen.                                               stand und den Aufsichtsrat Regelungen für die Unterneh-
                                                                    mensführung und -kontrolle.

Vorstand
Der Vorstand der ­­Oldenburgische Landesbank AG leitet das          Der Aufsichtsrat hat ein Mitglied des Vorstands zu dessen
Unternehmen mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung in              Sprecher bestellt. Dieser vertritt den Vorstand gegenüber dem
eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse. Er              Aufsichtsrat und der Öffentlichkeit. Ihm obliegt des Weiteren
bestimmt die Unternehmensziele, die strategische Ausrichtung        die Koordinierung innerhalb des Vorstands.
und die Geschäftspolitik der Gesellschaft. Des Weiteren koor-
diniert und überwacht der Vorstand die Geschäftstätigkeit der       Der Vorstand kommt regelmäßig zu Sitzungen zusammen.
                           ­­
Tochtergesellschaften der Oldenburgische    Landesbank AG.          Diese werden vom Vorstandssprecher einberufen. Der Gesamt-
Er hat für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und         vorstand trifft seine Entscheidungen mit einfacher Mehrheit
der unternehmensinternen Richtlinien (Compliance) sowie für         der an der Beschlussfassung beteiligten Vorstandsmitglieder.
ein angemessenes Risikomanagement und Risikocontrolling             Bei Stimmengleichheit hat der Vorstandssprecher das Recht
im Unternehmen zu sorgen.                                           zum Stichentscheid.

Der Vorstand wird vom Aufsichtsrat bestellt. Er besteht             Die Arbeit des Vorstands wird durch die Geschäftsordnung
aus mindestens zwei Mitgliedern; die tatsächliche Zahl der          des Vorstands, die der Aufsichtsrat erlassen hat, weiter aus-
Vorstandsmitglieder wird durch den Aufsichtsrat festge-             gestaltet. In der Geschäftsordnung des Vorstands sind insbe-
legt. Derzeit besteht der Vorstand aus vier Mitgliedern. Sie        sondere auch die der Begrenzung des Marktrisikos dienenden
sind gemeinschaftlich für die Leitung der Oldenburgische
                                            ­­                      Berichtspflichten des Vorstands und Zustimmungserforder-
Landesbank AG verantwortlich. Die Mitglieder des Vorstands          nisse des Aufsichtsrats geregelt. Ferner enthält die Geschäfts-
unterrichten und verständigen sich gegenseitig über alle Be-        ordnung des Vorstands ein Kompetenzgefüge für das Kredit-
lange des Unternehmens.                                             geschäft und für Treasury / Eigenhandel.
018   Lagebericht         Corporate-Governance-Bericht

Ein vom Vorstand aufgestellter Geschäftsverteilungsplan          Ausgabe neuer Aktien aus genehmigtem Kapital, der Abschluss
regelt die Ressortzuständigkeiten der Vorstandsmitglieder;       von Unternehmensverträgen nach §§ 291 ff. Aktiengesetz, die
hierdurch wird jedoch die gemeinsame Verantwortung aller         Gewährung von Organ- bzw. Mitarbeiterkrediten gemäß § 15
Mitglieder des Vorstands für die Geschäftsführung nicht be-      Kreditwesengesetz, der Erwerb und die Veräußerung von Be-
rührt. Auf die Einrichtung von Vorstandsausschüssen wurde        teiligungen und Immobilien bei Überschreiten bestimmter
aufgrund der Größe des Vorstands verzichtet.                     Wertgrenzen sowie die Errichtung oder Auflösung von Zweig-
                                                                 niederlassungen im Sinne von § 13 Handelsgesetzbuch.
Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah
und umfassend über alle für die Gesellschaft relevanten Fragen   Jedes Mitglied des Vorstands hat Interessenkonflikte unver-
der Geschäftsentwicklung, der Planung, der Risikolage, des Ri-   züglich gegenüber dem Vorstand und dem Aufsichtsrat offen-
sikomanagements, der internen Revision und der Compliance.       zulegen. Wesentliche Geschäfte zwischen der Bank einerseits
Im Rahmen seiner Berichterstattung geht der Vorstand auf         und einem Vorstandsmitglied bzw. ihm nahestehenden Perso-
Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Planungen und         nen oder von ihm kontrollierte Unternehmungen andererseits
Zielen unter Angabe von Gründen ein.                             bedürfen der Zustimmung des Präsidialausschusses.

Geschäfte von besonderer Bedeutung sind an die Zustimmung        Die personelle Zusammensetzung des Vorstands im Geschäfts-
des Aufsichtsrats bzw. seiner Ausschüsse gebunden. Die Zu-       jahr 2010 ist im Vergütungsbericht dargestellt.
stimmungserfordernisse ergeben sich aus dem Gesetz, der
Satzung sowie den Geschäftsordnungen für den Vorstand und
Aufsichtsrat. Zustimmungspflichtig sind unter anderem die

Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat der ­Oldenburgische Landesbank AG besteht       Der Aufsichtsrat tritt regelmäßig entsprechend den gesetzlichen
aus zwölf Mitgliedern und ist gemäß dem deutschen Mitbe-         Vorgaben zu vier ordentlichen Sitzungen pro Geschäftsjahr zu-
stimmungsgesetz zu gleichen Teilen aus Vertretern der An-        sammen, die durch den Vorsitzenden des Aufsichtsrats einberu-
teilseigner und der Arbeitnehmer zusammengesetzt. Die Ver-       fen werden. Nach Bedarf werden darüber hinaus außerordentli-
treter der Anteilseigner werden durch die Hauptversammlung       che Sitzungen abgehalten. Beschlüsse des Aufsichtsrats werden
gewählt, die weiteren Mitglieder durch die Arbeitnehmer. Der     mit einfacher Mehrheit der Stimmen gefasst, soweit das Gesetz
Aufsichtsrat wählt aus seiner Mitte für die Dauer der Amtszeit   nichts anderes bestimmt. Im Falle der Stimmengleichheit hat
einen Vorsitzenden und einen Stellvertreter.                     in einer erneuten Abstimmung über den Beschlussgegenstand,
                                                                 sofern diese ebenfalls Stimmengleichheit ergibt, der Vorsit-
Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind dem Unternehmensin-        zende des Aufsichtsrats zwei Stimmen.
teresse verpflichtet; sie verfolgen bei ihren Entscheidungen
keine persönlichen Interessen. Ehemalige Vorstandsmitglie-       Der Vorsitzende des Aufsichtsrats koordiniert die Arbeit im
der der ­Oldenburgische Landesbank AG sind nicht im Auf-         Aufsichtsrat und leitet dessen Sitzungen.
sichtsrat vertreten.
                                                                 Der Aufsichtsrat prüft regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit.
Der Aufsichtsrat, der über seinen Vorsitzenden in regelmäßi-     Die Effizienzprüfung wird vom Prüfungsausschuss vorbereitet.
gem Kontakt mit dem Vorstand steht, berät und überwacht den      Anschließend erörtert das Plenum Verbesserungsmöglichkeiten
Vorstand bei der Leitung der Bank. Weiterhin ist er zuständig    und beschließt gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen.
für die Bestellung und Abberufung der Vorstandsmitglieder
und die Festsetzung der Gesamtvergütung der einzelnen Vor-       Jedes Aufsichtsratsmitglied hat Interessenkonflikte, insbeson-
standsmitglieder sowie für die Prüfung des Jahresabschlusses     dere solche, die aufgrund einer Beratung oder Organfunktion
der O
    ­ ldenburgische Landesbank AG und des OLB-Konzerns,          bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Ge-
der Lageberichte, des Abhängigkeitsberichts und des Vor-         schäftspartnern entstehen können, gegenüber dem Aufsichtsrat
schlags zur Verwendung des Bilanzgewinns. Der Aufsichtsrat       offenzulegen.
erlässt die Geschäftsordnung für den Vorstand und erteilt die
Zustimmung zu Geschäften von wesentlicher Bedeutung,
sofern die Zuständigkeit hierfür nicht einem Aufsichtsratsaus-
schuss übertragen wurde.
Corporate-Governance-Bericht       Lagebericht   019

Ziele des Aufsichtsrats hinsichtlich seiner
­Zusammensetzung und Stand der Umsetzung
Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 2. Dezember 2010        2.	Anforderungen im Hinblick auf das gesamte Gremium
in Umsetzung von Ziff. 5.4.1 des Deutschen Corporate Gover-       •	Ausreichende Anzahl unabhängiger Mitglieder i. S. v. Ziffer
nance Kodex nachfolgende Ziele für seine Zusammensetzung             5.4.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex.
beschlossen:                                                      •	Mindestens ein unabhängiges Mitglied mit Sachverstand
                                                                     auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung
Der Aufsichtsrat strebt eine Zusammensetzung an, die eine            i. S. v. § 100 Abs. 5 AktG.
qualifizierte Aufsicht und Beratung der Geschäftsführung          •	Mindestens ein Mitglied mit ausgeprägter Erfahrung im
der ­Oldenburgische Landesbank AG sicherstellt. Es sollen            Bankgeschäft.
Kandidaten vorgeschlagen werden, die durch ihre Integrität,       •	Nicht mehr als zwei ehemalige Mitglieder des Vorstands
Leistungsbereitschaft und Persönlichkeit in der Lage sind, die       der OLB.
Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds in der ­Oldenburgische      •	Angemessene Beteiligung von Frauen, d. h. Nominierung
Landesbank AG wahrzunehmen. Bei den nachstehenden An-                von mindestens jeweils einer weiblichen Kandidatin auf
forderungen ist zu berücksichtigen, dass der Aufsichtsrat auf        Anteilseigner- und Arbeitnehmerseite zur nächsten turnus-
die Vorschläge zur Wahl der Arbeitnehmervertreter keine Ein-         mäßigen Aufsichtsratswahl im Jahre 2013; dies steht unter
flussmöglichkeit hat.                                                dem Vorbehalt, dass der Aufsichtsrat keine Auswahlmög-
                                                                     lichkeit für Arbeitnehmervertreter hat.
1.	Anforderungen im Hinblick auf einzelne Kandidaten             •	Ausgewogene Zusammensetzung dergestalt, dass die ge-
•	Sachkunde, insbesondere                                           wünschten Fachkenntnisse im Aufsichtsrat möglichst breit
     •	unternehmerische Erfahrung;                                  vertreten sind.
     •	allgemeines Verständnis des Bankgeschäfts;

                                                                                                                                       Lagebericht
     •	Fähigkeit zum Verständnis und zur Bewertung von Jahres-   Die personelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist im
        abschlussunterlagen und Berichten an den Aufsichtsrat;    Vergütungsbericht dargestellt. Die derzeitige Zusammen-
     •	nach Möglichkeit spezielle Fachkenntnisse, die für die    setzung des Aufsichtsrats entspricht mit Ausnahme einer
        Geschäftstätigkeit der Bank von Bedeutung sind.           angemessenen Beteiligung von Frauen schon jetzt obigem
•	Zuverlässigkeit.                                               Anforderungsprofil. Zukünftige Wahlvorschläge des Aufsichts-
• Berücksichtigung der Regel-Altersgrenze von 70 Jahren.          rats zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern werden diese Ziele
•	Einhaltung der vom Gesetz vorgeschriebenen sowie der           berücksichtigen. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die
     vom Deutschen Corporate Governance Kodex empfohlenen         Neuwahl des Aufsichtsrats im Frühjahr 2013. Der Aufsichtsrat
     Begrenzung der Mandatszahl.                                  empfiehlt seinen von den Arbeitnehmern gewählten Mitglie-
•	Bereitschaft und Fähigkeit zu ausreichendem zeitlichen         dern, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten um eine Berück-
   ­Engagement.                                                   sichtigung des Anforderungsprofils und der Ziele im Hinblick
•	Keine geschäftliche oder persönliche Beziehung zur OLB         auf die von den zuständigen Gremien der Arbeitnehmer ge-
     oder deren Vorstand, die einen wesentlichen und nicht nur    machten Wahlvorschläge zu bemühen.
     vorübergehenden Interessenkonflikt begründet.
•	Keine Organfunktionen oder Beratungsaufgaben bei
    ­wesentlichen Wettbewerbern der OLB.

Beschreibung der Zusammensetzung und Arbeitsweise
der Ausschüsse des Aufsichtsrats
Zur Steigerung der Effizienz des Gremiums hat der Aufsichts-      Die Aufgaben des Personalausschusses wurden dem Präsidial­
rat verschiedene Ausschüsse gebildet, nämlich einen Präsidi-      ausschuss übertragen, die Aufgaben des Sonderausschusses
alausschuss, einen Risikoausschuss, einen Prüfungsausschuss,      hat der Risikoausschuss übernommen. Die Ausschüsse be-
einen Nominierungsausschuss und den Ausschuss nach § 31           reiten die Beschlüsse des Aufsichtsrats und die Arbeit des
Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz. Bis zur Aufsichtsratssitzung         Aufsichtsratsplenums vor; in geeigneten Fällen wurden ihnen
am 9. März 2010 gab es auch noch einen Personal- und einen        auch Beschlusszuständigkeiten übertragen. Die Zusammenset-
Sonderausschuss. Diese beiden Ausschüsse wurden aufgelöst,        zung, Verantwortlichkeiten und Aufgaben der Ausschüsse sind
um die Ausschussarbeit durch eine stärkere Konzentration der      in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats und der Geschäfts-
Zuständigkeiten noch effizienter zu gestalten.                    ordnung des Vorstands geregelt.
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