Ikebana-Bundesverband e.V - Jahrgang 31 Nr. IV August 2011 - Ikebana ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Liebe Ikebana-Freunde und -Freundinnen, „Gehen Sie in die Ferien oder gemacht. Es haben sich einige machen Sie Urlaub?“ Schweizer Mitglieder für Workshops zu gehen in die Ferien, wir Deut- japanischen Künsten gemeldet, schen machen Urlaub. „ Urlaub ist die wir gerne aufnehmen. die Zeit, in der ein arbeitsfähiger Vielleicht nutzen einige Soge- Arbeitnehmer, Beamter oder auch tsu-Mitglieder, die über die Selbständiger von seinem Ar- Hälfte der IBV-Mitglieder dar- beitsplatz berechtigt fernbleibt, stellen, diesen Aufruf als um sich zu erholen.“ Was ist aber, Chance, sich zu beteiligen. Die wenn Menschen in ihrem Erho- Vorgaben der Vorführung von lungsurlaub arbeiten? Dann sind Nikolaus Peters könnten einen es sicherlich IBV-Mitglieder, die Impuls geben. Daher übrigens sich an der Ikebana-Kunstaus- die Idee der unterschiedlichen stellung beteiligen. Befestigungsmöglichkeiten Aus dem Hochmittelalter ist be- bzw. alternativen Gefäße, die in kannt, dass Ritter ihre Lehnsher- der letzten INFO angesprochen ren um ‚urloup' fragten, um in ei- wurden. Die Kongressleiterin ne Schlacht zu ziehen. So ähnlich Kiem Frank nimmt Ihre Ideen fühlt man sich vor der Buga. gerne entgegen. Bitte melden Während der Buga hat man kei- Sie sich bis Oktober unter ne Zeit zu überlegen und nach Kongresse@ibvnet.org oder der Buga sagen alle: Schön war's lerInnen zu beteiligen, werden telefonisch. gewesen. die HelferInnen mitgerechnet, Übrigens liegen die Anfänge des sind es weit über Hundert! Übrigens: bezahlten Urlaubs in der Kaiser- Kennen Sie Prachtnelken, lat. zeit. Diese hat wiederum mit un- Dianthus superbus, jap. NADE- serer diesjährigen Buga in Kob- WICHTIGE SHIKO? lenz zu tun. Die spätere deutsche BUGA- INFORMATIONEN: Eine kleine, relativ unschein- Kaiserin Augusta residierte von bare, still vor sich hinwa- 1850-1858 im Kurfürstlichen Koblenz verwandelt – chsende Art. Schloss in Koblenz, wo die Ike- Ikebana auch! Die Hauptblütezeit ist Juli, bana- Kunst-Ausstellung stattfin- Hauptverbreitung ist Europa so- det. Offizielle Eröffnung der Ikeba- wie Asien. In Deutschland gilt Goethe über Augusta im kindli- na-Ausstellung die Art als gefährdet, wenn nicht chen Alter von neun Jahren: Do, 25.8.2011, 11 Uhr sogar gefährlich – Öffnungszeiten Alle Pappeln hoch in Lüften, Do-Sa 9 - 20 Uhr NADESHIKO jeder Strauch in seinen Düften, So 9 - 18 Uhr werden die japa- alle sehn sich nach Dir um… nischen Fuß- Die Aussteller-Mappen wur- ball-Frauen ge- Ehrwürdiges Gemäuer, edles den digital verschickt, sehen nannt, die aktu- Ambiente, das den Verantwortli- Sie Ihre E-mails durch! ell Weltmeiste- chen einiges an Kopfzerbrechen Es fehlen noch einige Anga- rinnen gewor- verursacht. Die Anfahrt wird auf- ben zu Podesten und Anmel- den sind – super! regend, weil die Einfahrtszeiten dung zum festlichen Abend. knapp sind bis zur Öffnung für das Titelangaben schnellstens an Sehen wir uns in Koblenz? Publikum, die Sicherheitsmaß- AU.Goerlitz@t-online.de Ihre nahmen sind zu beachten, mit dem Abbau kann erst spät be- gonnen werden. Im Vorwort der letzten INFO hatte ich auf die veränderte Gaby Zöllner-Glutsch Trotz allem sind über 70 IBV- Reihenfolge des Kongress- Gaby Zöllner-Glutsch Mitglieder bereit, sich als Ausstel- themas 2012 aufmerksam Präsidentin 2
INHALT Präsidiumsbrief 2 Ausstellungen Inspiration ganz groß 4 Ein lohnender Weg 6 Seminare Wenn der Weg das Ziel ist 8 Andere Sichtweisen 9 Floating Flowers 12 ...und Geburtstag So ein Tag 14 Bundeskongress Bambus spalten 17 Naurod 2011 Tetrapak? 20 Vorführung am Sonntagmorgen 23 Diverses Die neuen Mitglieder des Vorstands 25 Termine Ausstellungen, Workshops und Unterricht 26 Errata Das Foto auf der vorderen Mantelseite im Juni-Heft zeigt ein Rikka Shinputai von Ingrid Eichinger. Auf Seite 8 dagegen ein Shoka Shinputai, den 1. Preis des Wettbewerbs in Taiwan. Die Redaktion bedauert die Verwechslung. Fotos Mantelseite hinten: von oben nach unten: s.S.6, Foto: Rolf Reuter s.S.20, Foto: Els Schnabel s.S.14, Foto: Annelie Wagner Foto Mantelseite vorne: s.S.17, Foto: Annelie Wagner Foto S. 3: Am Atlantik, von Gaby Zöllner-Glutsch 3
Inspiration ganz groß Thema INSPIRATION GANZ GROSS Zierquittenzweige und zartrosa- Forsythienzweige, die einem Gruppenarrangements farbene Ranunkeln arrangiert. Sonnenuntergang glichen. Einen an der Schweizer Garten & Lifestyle im Messezentrum in Zürich Örlikon An den beiden Längsseiten wa- speziellen Platz hatten die fünf ren die umfangreichen Gemein- ADACHI-Mitglieder mit ihren fünf schaftsarbeiten der IKENOBO- hohen, goldverzierten Karton- D iesmal war alles ganz ganz anders. Mit dem und OHARA-Schule platziert. röhren erhalten. Kamen doch die Thema INSPIRATION Die fünf Mitglieder der IKENO- beschwingten Linien der blühen- GANZ GROSS für die Ikebana- BO-Schule hatten, in Erinnerung den Prunus- und Kirschbaum- Ausstellung an der GIARDINA an eine Gondelregatta in Vene- zweige mit den knallroten Feuer- 2011 haben die sechs Gruppen- dig, einen breiten, schwarzen lilien und den französischen, arbeiten der fünf Schulen unse- Aufbau errichtet. Die zwei gro- cremefarbenen, langen Tulpen res I.I.-Chapters eine anschau- ßen Spiegel am Boden symboli- vor der hellen Rückwand wun- liche Präsentation der ziemlich sierten das Wasser und auf derbar zur Geltung. Trotz der großen Kreationen erreicht. Den einem Bord standen schiffs- vorgelagerten Steine mussten 63'000 Besuchern hat die förmige Gefäße in verschiede- die Gäste an die Säulen klopfen Gestaltung gefallen und fragten nen Richtungen und unter- und mit den Fingern schauen. In oft: „Ist das auch Ikebana?“ Die schiedlichen Größen mit sehr der Ecke vor dem Durchgang luftige Bambusstangen-Kon- kleinen Gestecken aus Anthu- hatten sieben Mitglieder der struktion der SOGETSU-Schule rium, Aspidistrablättern, Aspara- OHARA-Schule unter der Lei- lud jeden zur Besichtigung ein. In gus, Bromelien und Forsythien. tung von Frau Hildegard Eilmann den drei großen, leichten, kugel- An dem Ende stand ein großes, in einem hohen, schwarzen förmigen, eingehängten Ruten- kreatives Rikka mit weitreichen- Gefäß ein Vasengesteck gestal- körben hatten neun Mitglieder den Tannenzweigen, ein Segel tet. Sehr starke, gewundene andeutend und leuchtend gelbe Apfelbaumzweige ragten in die Arrangement: Sogetsu 4
Höhe und reichten bis an den Boden. Zwischen den gefieder- ten Palmenblättern leuchteten viele weiße Orchideenblüten- rispen wie ein Wasserfall hervor. Drei Herren der OHARA-Schule hatten in drei riesigen, flachen, schwarzen Fünfeckschalen eine realistische aktuelle Landschaft gestaltet. Der skulpturale Aufbau von starken Wurzeln mit Föhren-, Prunus-, Weidenkätzchen,- Ma- honia-, Hamamelis- und blühen- den Kamelienzweigen holte den Frühling herein. Die streng aufgebauten, blumenkasten- ähnlichen, grünen Holzformen von der Stuttgarter Schule bilde- ten die Grenze in zwei Richtun- gen. Die drei Mitglieder aus Deutschland hatten zusammen gewachsene, dick bemooste Efeuranken mitgebracht und füllten flache, rechteckige Blech- schalen, hohe, zylindrische Glas- vasen mit Wasser, grünen Glas- scherben, Moos und gelben prächtigen Orchideen. Mal sehen, was die Zukunft uns bringt. Die Chronistin Renate Beurer Arrangements: Ikenobo Stuttgarter Adachi Ohara 5
Ein lohnender Weg Ikebana – Ausstellung im Kulturzentrum Schweigeminute für die vielen der Japanischen Botschaft in Bern, 25. – Opfer. Auf seinen Wunsch nach 27. März 2011 einem besonders ruhigen Verlauf der Ausstellung wurde auf die D iese bemerkenswerte Ausstellung liegt zwar angekündigten Ikebana - De- schon einige Monate zu- monstrationen verzichtet. rück, aber sie darf nicht uner- In einem Kondolenzbuch konn- wähnt bleiben. Für uns war sie ten die Besucher ihrer Betrof- ein besonderes Erlebnis. fenheit und ihrem Mitgefühl Aus- Eingeladen hatten Frau Eliane druck geben. In einer Spenden- Hosui Gagneux, Sub-Grand- dose wurde ein namhafter Betrag master der Ohara – Schule (Ba- als Hilfe für die Opfer in Japan sel) mit Ihren Schülerinnen Yumi gesammelt. Egli (Biel), Christiane Gayraud In fast allen Räumen des (Colmar), Irène Hofstetter Kulturzentrums hatten die Aus- (Luzern), Heidi Küng (Bottmin- stellerinnen ihre Ikebana – Arran- gen) u. a. gements präsentiert sogar im Zur Eröffnung am 25. März 2011 Treppenhaus und im oberen Flur. Man war sofort gefangen von der gement in zwei weißen schlan- hatten sich viele Besucher ein- ruhigen, ansprechenden Atmo- ken Vasen mit schwebenden gefunden und wurden von Frau sphäre in diesem Haus mit sei- Gloriosa – Blüten. Eliane Gagneux sehr herzlich be- nen hellen Zimmern, die den Ar- Überrascht wurde man von grüßt. Ihr Gruß richtete sich beiten einen wunderbaren Rah- einem sehr großen, dekorativen besonders an den japanischen men boten. Den Ausstellerinnen Rimpa mit weißen und rosa Botschafter, S. E. M. Ichiro war es wirklich gelungen, das Kamelien vor einem goldenem KOMATSU und seine Gattin. gesamte Spektrum der Ohara – Paravent. Atemberaubend! In Frau Gagneux bedankte sich bei Schule zu zeigen. Angefangen einem anderen Raum stand man ihm für die Ehre, im Kulturzen- von den Basisformen und Grund- bewundernd vor einem großen trum der Botschaft ausstellen zu stilen bis zu den traditionellen Bunjin – Arrangement mit weißer dürfen. Mit bewegenden Worten und klassischen Formen sowie Orchidee in einer alten, chinesi- ging sie auf die schrecklichen freien Arbeiten waren alle Mög- schen Vase mit Ochsenblut - Ereignisse durch das Erdbeben lichkeiten unserer Schule ver- Glasur. Gleich daneben war auf und den Tsunami in Japan ein. treten. einem interessanten, alten Holz- Sichtlich betroffen äußerte sich Der Jahreszeit entsprechend brett ein Morimono zu sehen, auch Herr KOMATSU zu der waren z. B. zauberhafte Land- eine Arbeit nach chinesischem Katastrophe. Er bedankte sich schaften mit Kamelien, blühen- Vorbild mit Früchten. bei den Anwesenden für deren den Frühlingszweigen und klei- Eine weitere Überraschung war Anteilnahme und bat um eine nen Frühlingsblumen gestaltet, in insbesondere ein Arrangement in traditioneller und realistischer Art einem großen chinesischen Hen- ergänzt durch passende Rollbil- kelkorb mit zartrosa Päonien vor der. Wunderschöne freie Vasen - einem prächtigen Gold – Para- Arrangements mit gekonnt aus- vent, ein Highlight dieser Aus- gesuchten Materialien, interes- stellung. sante, große Skulpturen und In lebhafter Erinnerung sind mir Arbeiten mit betont wenig Mate- auch all die kleineren Gestecke rial und spannenden Linien zo- geblieben, sorgfältig und liebe- gen die Aufmerksamkeit auf sich, voll gearbeitet mit harmonisch wie z. B. eine moderne Vase mit ausgesuchtem Material, bei einer einzigen Calla. Einen deren Betrachtung man sich besonderen Eindruck machten einfach freut. Insgesamt um- auf mich auch ein Hanamai mit fasste die Ausstellung 48 Arran- weißen Anthurien und ein Arran- gements. 6
Aus Anlass des Mädchenfestes Dort konnten wir noch eine am 3.3. jeden Jahres (Hinama- ungewöhnliche Musikdarbietung tsuri) war im Tee - Raum des Kul- erleben. Herr Diethelm Gotthard turzentrums eine traditionelle (Zen-Mönch) spielte zwei sehr Dekoration aufgebaut mit kost- anrührende Stücke auf einer baren handgemachten Puppen, Bambusflöte (Shakuhachi). die das japanische Kaiserpaar Zu dieser wunderschönen Aus- mit seinem Hofstaat darstellte. stellung konnte man Frau Eliane Gagneux und allen Beteiligten nur gratulieren! Der Weg nach Bern war weit, aber wir freuen uns immer noch, dort gewesen zu sein. Dorle Reuter Fotos: Rolf Reuter 7
Wenn der Weg das Ziel ist …! Ikebana-Intensivkurs im Kloster wöchentlichen Kursstunden die sommerlichem Material auf dem Waldbreitbach (20.-22.05.2011) Zeit meistens nur für ein Ikebana- Programm wie auch ein Shoka Arrangement reicht, nutzte Frau Shofutai Nishuike (aus Iris). Doch D er Reiz des Ikebana liegt Ossen das lange Wochenende, für viele war die letzte Aufgabe in der Freude des Gestal- um ihren Schülerinnen Zeit zu des Kurses die größte Heraus- tens, in der Erfahrung, geben, in Ruhe besondere Erfah- forderung: ein Jiyuka hi shizen wie schön ein Raum durch rungen z.B. durch dieses paralle- teki na hiogen in selbst gefalteten Ikebana wird, und darin, dass wir le Arbeiten zu erlangen. Alle Papiertüten und zwar aus den durch Ikebana Gefühle mit waren hochkonzentriert und Blättern der letztjährigen Ikeba- anderen teilen können. wortlos bei der Arbeit. Das na-Kalender! Hier waren händi- Diese Worte des Ikenobo Sen`ai sches Geschick und Kreativität (45., *1933) bildeten den gleichermaßen gefordert und die Rahmen für ein 2 1/2-tägiges Ergebnisse fielen entsprechend Ikebana-Intensivseminar im individuell aus. Kloster der Waldbreitbacher Franziskanerinnen unter Leitung Die eigenen Arrangements, die jede von uns gerne mit nach Hause genommen hat, erfreuten uns noch mehr als eine Woche. Nachhaltiger ist jedoch die schöne Gewissheit, dass jede von uns auf dem Weg der Blumen wieder einen Schritt vorangekommen ist. „Nichts bleibt, nichts ist abge- von Dorle Ossen, Essen. schlossen und nichts ist perfekt." Shoka shinputai und Shoka Elisabeth Brinck, Essen shofutai im direkten Vergleich, Ikebanatheorie und Ikebana- praxis, Wandern in der Natur am änderte sich erst abends nach Rande des Westerwaldes, das getaner Tat: da war die Stimmung abwechslungsreiche Wetter im gelöst und wortreich. Wiedtal hautnah miterleben, die freundliche und gastliche Atmo- Einige der Teilnehmerinnen sphäre im Kloster genießen, die waren schon zum wiederholten Besuche im Klostergarten, in der Mal zu einem Ikebana-Kurs in Klostergärtnerei und auch in der Waldbreitbach, andere zum Kirche – die Zeit dort bot jenseits ersten Mal. Auch die Ikebana- des eigenen Alltags eine Fülle Vorkenntnisse waren durchaus von Themen und Eindrücken für unterschiedlich, doch das war die 10 Teilnehmerinnen. nicht hinderlich. Dafür sorgte Frau Ossen durch viele einge- Den Unterschied erkennen und streute Theorie-Einheiten und selber gestalten, darum ging es gezielte individuelle Unterstüt- beim Arrangieren eines Shoka zung und die Teilnehmerinnen shofutais und eines Shoka spornten sich selbstverständlich shinputais aus dem gleichen durch gegenseitige Hilfe an. Pflanzenmaterial (dunkelviolette Calla, Irisblätter, Spiraeazwei- Neben den beiden Shoka-Arten ge). Während in Essen in den stand ein natürliches Jiyuka aus 8
Andere Sichtweisen I kebana gestalten unter einer mit Spiräen und Rosen die Hän- anderen Sichtweise. Das aus- gende Form in einer hohen Vase zuprobieren, dazu hatten 18 mit Einsatz gearbeitet. Für diese Teilnehmerinnen am Samstag, sowie für alle anderen Anord- dem 7. Mai 2011, und 12 Teil- nungen fand jede Teilnehmerin in nehmerinnen am Sonntag, dem der Seminarmappe exakte Anlei- 8. Mai 2011, in Leer Gelegenheit. tungen. Hatte Hannelore Krause doch für Mit einem Spiräenzweig wurde die Ohara-Studiogruppe Nord- zunächst KU, der HIMMEL, ge- westdeutschland für ein Ikebana- Hängende Form Wochenende Herrn Kikuto Saka- gawa, den Gründer und Iemoto der Kaden Ryu, gewinnen können. Ikebana mit der Bezeichnung „Unterm Regenschirm" und „Frühlingsregen", mit einem großen Blatt der Petasites japo- nicus, gaben uns zur Begrüßung einen anschaulichen Eindruck von den Arrangements der Ka- den Ryu. Gespannt waren wir, mehr über die Kaden Ryu zu erfahren. Als Besonderheit der Kaden Ryu gilt das Blumen- stecken „Hanatamae" als medi- tativer zeremonieller Vorgang. Doch eins nach dem anderen. „Ohne Denken arbeitet man besten. Dabei muss nicht die in der Zen-Philosophie so wichtige Leere „MU" erreicht werden", sagte Herr Sakagawa. Durch gerades Hinsetzen, Entspannen der Schultern, Schließen der Augen und bewusstes Atmen kann man die Alltagsgedanken loslassen und sich auf Ikebana einlassen. Die Kaden-Ryu kennt fünf Formen: Aufrechte Form, Schräge Form, Hängende Form, Flache Form, Kaden-Tatebana. Mit Ausnahme vom Kaden-Tate- bana werden die Hauptzweige in mäß seinen Vorgaben symbo- Positionen eingesetzt wurden. Form eines ungleichseitigen lisiert. Seine Stellung und seine Drei Rosen - WASSER (SUI) Dreiecks gestaltet. In den For- Ausdruckskraft sollten noch symbolisierend - wurden in einer men treten die Elemente Him- einmal betrachtet werden, am Reihe stufenweise angeordnet. mel, Wind und Feuer als Haupt- besten aus einer Entfernung von Hinten stand die längste. Ihre symbole und Wasser und Erde 1 bis 1,50 Meter, ehe zwei wei- Blüten bildeten ein Dreieck. Das als Nebensymbole auf. tere Spiräenzweige als WIND Gefäß, also die Vase, übernahm Am Sonnabend wurde zunächst (HU) und FEUER (KA) in ihren die Position der ERDE (CHI), so 9
dass ein Kosmos mit Himmel, sich auf fast gleicher Höhe. Beide einer runden Schale gestaltet. Wind, Feuer, Wasser und Erde Zweige sollten wirken, als Der HIMMEL wurde durch eine entstanden war. tanzten sie miteinander. Das stark geneigte, nach oben gebro- In einer länglichen Schale wurde Element FEUER wurde durch chene Linie präsentiert. Dazu dann am Nachmittag eine Auf- zwei Iris auf der linken Seite in musste entweder ein Zweig in rechte Form mit Hartriegel, Iris ihrer elegantesten Erscheinung passender Form gefunden wer- und Maiglöckchen arrangiert. symbolisiert. Maiglöckchen und den. Oder er wurde in die ent- KU, der HIMMEL, ein Hartriegel- ihre Blätter bildeten auf der sprechende Form entweder mit zweig, wurde auf der linken Seite rechten Seite das Element WAS- den Händen bzw. durch vorsich- der Schale platziert. Ein weiterer SER. Sie waren kürzer als die Iris tiges Einritzen in die gewünschte Hartriegelzweig als WIND (HU) und gaben als schwache Masse Form gebogen. Die Form des mit einer fast gleichen Länge wie der Arbeit die Balance. Zweiges konnte mit einem ‚na- KU wurde in einen Kenzan rechts Am Sonntagvormittag wurde mit senförmigen' Aussehen vergli- gesetzt. KU und HU kreuzten Hartriegel als Hauptmaterial chen werden. Dadurch wurde sich. Ihre ‚Köpfe' begegneten zunächst die Schräge Form in Tiefe im Arrangement erzielt. Mit Aufrechte Form einem weiteren gekrümmten Hartriegelzweig wurde das Element FEUER dargestellt. Er wurde stark nach vorne zum Betrachter geneigt. Dahinter wur- de dann ein fast gleich langer Hartriegel zweig zur Unter- stützung gesetzt. Das Element WIND trat in dieser Anordnung nicht auf, so dass mit Pfingst- rosen anschließend gleich das WASSER kreiert wurde. Ihre Blütenköpfe wurden geschmack- voll in der vorgeschriebenen Länge in die Arbeit integriert. Mit Calla, Salomonssiegel, blauen und weißen Lysianthus sowie mit einem Blatt des Frau- enmantels wurde am Sonntag- nachmittag ein Kaden-Tatebana in der Vase arrangiert. Die Calla nahm mit einer etwa zweifachen Vasenlänge die Position des HIMMELS ein. Dahinter zeigte sich nach links verlaufend der WIND in Form von Salomons- siegel. Das Element Feuer (KA) wurde durch Lysianthus gestellt. Attraktiv verlief sie fast gerade bzw. auf den Betrachter zu. Durch weitere blaue und weiße Lysianthus-Blüten wurde sie unterstützt. Mit einem Blatt des Frauenmantels als SUI (Wasser) wurde das Arrangement voll- endet. Wichtig bei dieser Anord- nung war, dass alle Stiele des 10
gesamten Materials im Kenzan Mit Darreichen eines weißen imbiss, die gesamte Atmosphäre eine strikte Reihe bildeten und Fächers wurde eine Begrüßung und die wunderbaren Ikebana- gemeinsam wie eine einzige zur freundschaftlichen Begegnung Ausführungen, machten den Tag Linie bis in eine Höhe von 10 bis versinnbildlicht. Jede Bewegung wieder einmal zu einem unver- 15 cm gerade aufstiegen und wurde langsam und bewusst gesslichen Erlebnis." Danke sich erst danach nach rechts ausgeführt. Durch Einsetzen eines dafür. oder links verzweigten. etwa 1,5 m langen Bambuszwei- Herr Sakagawa betonte die Not- ges mit Blättern in den Kenzan wendigkeit, die Regeln der Natur, wurde mit der Gestaltung des den Charakter und die Wachs- Arrangements begonnen. Danach tumseigenschaften einer Pflanze folgten Wisteria, Spiräe, Rhodo- zu kennen. Erst dann kann das dendron, Salomonssiegel, Lysi- Pflanzenmaterial als ein Element anthus, ein grünes Blatt, gelbe von Linie, Fläche oder Quantität Azalee. Ein elementares Werk sowie mit einer ansprechenden entstand, das den gesamten Farbzusammensetzung zu einer Kosmos in wirkungsvoller Farb- Ikebana-Komposition umgesetzt harmonie ahnen ließ und zudem werden. Dabei spielt der ‚Leere einen arteigenen Ausschnitt aus Raum' oder ‚Weiße Stelle' (= YO- der Natur zeigte. Mit einer Spritze HAKU) eine entscheidende wurde letztlich Wasser auf die Rolle. „Im übertragenen Sinn ist Pflanzen gesprüht, um durch bei IKEBANA jedoch YOHAKU 'Tau' Frische und Lebendigkeit nicht einfach nur ein leerer anzudeuten. Raum, sondern ein bildender, mit Gleichsam der Ohara-Ikebana- Spannung erfüllter spiritueller Schule ist die Liebe zur Natur „Leerer Raum", in dem man nur auch für die Kaden Ryu eine das Wesentliche darstellt und der Grundvoraussetzung für Ikeba- das Wesentliche durch seine na. Da heißt es Ikebana mit den 1 Leere erst zu Geltung bringt." Beinen machen. Nur so lassen Dies und weitere Aspekte führten sich die Schönheiten und Einzig- dazu, dass Herr Kikuto Sakaga- artigkeiten der Pflanzen erken- Kaden-Tatebana wa Ikebana als Zeremonie – KA- nen und aufnehmen. Das Zu- DEN OTEMAE - unterrichtet. sammenwirken von Natur und Das ist einzigartig und gibt es nur Leben spiegelt sich wider. Wir in der Kaden-Ryu. „Ohne Lärm danken Herrn Sakagawa sehr für und Hast, aufrecht sitzend gibt seine Veranschaulichung von man Blumen, Gräsern und Zwei- Ikebana. gen im Zustand einer harmoni- Aber alles wäre nicht möglich schen Einheit zwischen Leib und gewesen, wenn Hannelore Seele eine Zuordnung. Wichtig Krause nicht die gesamte ist eine richtige Körperhaltung, Organisation des Seminars ausgewogene Atmung und aus- übernommen hätte. Mit ihrem geglichene seelische Verfas- Mann Enno hat sie dafür gesorgt, Kikuto Sakagawa beim Kaden- sung. Man soll das Nichts und dass wir bestmögliche Voraus- Otomae (Ikebana als Zeremonie) das All sowie Liebe zu Menschen setzungen zum Arbeiten hatten. und zur Natur im Herzen tragen!" Eine Teilnehmerin drückte ihr 2 Empfinden mit den Worten aus: 1 Kikuto Sakagawa, IKEBANA - Zen in Wie sich diese Ausführungen „Wieviel Arbeit die Organisation der Kunst des Blumenweges, S. 44, faktisch umsetzen lassen, davon dieses Seminars erfordert hat, Neuer Umschau-Buchverlag GmbH, erhielten wir einen Eindruck lässt sich nur ahnen. Das Neustadt an der Weinstraße, 2006 2 durch eine von Herrn Sakagawa Bereitstellen von Arbeitsmateria- ebenda, S. 8 vollzogene Ikebana-Zeremonie. lien, Sorgen für einen Mittags- Dr. Bärbel Hollmann 11
Floating Flowers Workshop FLOATING FLOWERS in trocken zu platzieren, dann zu mit befestigten Perlen auf feinem Glasgefäßen mit Regula Maier und Ass. Yvonne Trummer, MISHO-Schule, am zwei Drittel mit sauberen Wasser Silberdraht beschweren, die Montag, 18. April 2011 im GZ Riesbach, füllen. Stiele langer Anthurium- gleichzeitig als Zierde wirken. Seefeldstrasse 93, 8008 Zürich blüten oder Papyrusgräser ganz Auch können abgezupfte Aspi- vorsichtig knicken und am Vasen- distra, Ranken und Drahtknäuel A m Montag, dem 18. April boden bzw.-Rand verspannen, als Halterung dienen. Spannend 2011 konnte die Präsi- schmale Typha-Blätter oder von war der Moment, als die Gefäße dentin, Frau Angelika Kilp, Wasserlilien sanft an den Gefäß- bis zum Rand mit Wasser die MISHOMeisterin, Frau Regu- rand schmiegen, bei festeren aufgefüllt wurden, da geriet der la Maier mit ihrer Assistentin Aspidistra-, Philodendron-, Efeu- Inhalt in Bewegung. Mit viel Yvonne Trummer und 13 Teilneh- blättern Bleikügelchen aus dem Geduld, Holzstäbchen und - merinnen ( 3 Adachi, 2 Ikenobo, 2 Fischereibedarf klemmen oder kellen wurden die einzelnen Misho, 5 Ohara, 1 Sogetsu ) im mit Steinen an Nylonfäden in Stücke vorsichtig an die richtige Gemeinschaftszentrum Ries- Position bringen. Prachtvolle Stelle geschoben, gehoben und bach zum Workshop „Floating Blüten, wie Gloriosa, Orchideen abgesenkt. Flowers - Schwimmende Pflan- Arrangement von Renate Beurer zen in Glasgefäßen“ begrüßen. An jedem Platz lagen 2 Anthurien und wir erhielten 2 Seiten mit Informationen über die Entwick- lung und Formen der MISHO- Schule, sowie Anleitungen zum heutigen Thema. Die Art gehört in die JIYUBANA-Gruppe - der moderne, freie Stil - wo Holz, Metall, Plastik, Stoff, Licht etc. verwendet wird. Aber mindes- tens eine lebende Pflanze sollte vorhanden sein; sie kann gefärbt, verformt, entfremdet sein oder in unerwarteter Kombination arran- giert werden. Dennoch müssen gewisse Elemente im Free Style enthalten sein: gerade, gebo- gene Linien, Flächen, markante Punkte in Form und Farbe. Die Workshopleiterinnen hatten bereits verschiedene Wasser- beispiele vorbereitet. Besonders interessant war der Glaszylinder in einer großen Kugelform, um den schwimmenden Pflanzen in dem engeren Zwischenraum weniger Bewegungsfreiheit zu geben. Die Teilnehmerinnen hatten verschiedene Glasgefäße mitgebracht, genügend Blumen und Blätter standen in Kübeln zur Verfügung und diverses Zusatz- material war vorhanden. Die Meisterin erklärte uns die Tech- nik: zuerst versuchen, Pflanzen 12
Nach leichten Korrekturen der Meisterin, gegenseitigem Be- trachten und Fotografieren unse- rer Kreationen konnten wir die Leichtigkeit, Durchsichtigkeit und sogar bei zwei Vasen hinterein- ander den Durchblick beobach- ten. Auch haben wir die Spiege- lung und die gebrochenen Linien durch das Gestaltungselement Wasser wahrgenommen. Sogar mehrere Gefäße als Kombi- nation in verschiedenen Höhen oder in Reihe wären möglich. Es war ein Erlebnis! Wir möchten uns bei der Workshopleitung, der Organisation, den Helfern und den Spendern für den feinen Imbiss bedanken. Merci! Als Chronistin I.I.-Chapter Zürich Renate Beurer, Zürich Oben links: Regula Maier Oben rechts: Arrangement von Martha Bachmann Unten: Arrangement von Janet Häberli 13
So ein Tag könnten, führten schließlich zur E s zeigte sich wieder einmal, dass der Mai ein Weide, und wer Uschis kreativen trefflicher Monat für den Kopf kennt, wusste, dass da ihre jährlichen Ikebana-Workshop Ideen nur so sprudeln würden: der Biberacher Gruppe war, und Flechtweide-Arrangements, zwar in zweierlei Hinsicht: Hatten natürlich oder mit LISA-Stäben wir doch einerseits richtiges (leuchtende bunte Kunststoff- Wonnemonatwetter und konnten stäbe) versetzt, unter oder über einen ganzen Tag im Freien verbringen, zum andern aber auch wegen eines besonderen Anlasses, den dieser Monat bot. Die Protagonistin von Ikebana in der hiesigen Provinz, die maß- geblich dazu beigetragen hat, dass nunmehr viele Ikebanisten nicht nur Großstädte, sondern auch Biberach kennen, feierte im Mai ihren 80. Geburtstag. Sicher Wasser arrangiert, in Gefäßen wissen Sie, dass von unserem oder als frei gestaltete größere „Ikebana-Urgestein“ Marianne Objekte; vielleicht auch direkt an Sikora die Rede ist. der Riß, unserem Biberacher Da Ikebana, auch wenn sie selbst Flüsschen. Was dabei heraus- aus gesundheitlichen Gründen kam, war dann das Thema „Die nicht mehr gewohnt aktiv sein fließende Welt der Weiden“ mit kann, immer noch einen ganz einer Vorführung am Freitag, großen Stellenwert in ihrem dem 20. Mai, abends in der Leben besitzt, hatten wir Volkshochschule sowie einem beschlossen, ihr diese Veran- ganztägigen Workshop in einem staltung zu widmen. Nichts lag wunderschönen riesigen Bibera- also näher als nun auch eine cher Garten. Referentin zu finden, die Mari- anne verbunden war und deren Der Abend brachte nach den Ikebanawege sich schon mehr- Begrüßungsworten der Bibera- fach kreuzten. Wir hatten Glück cher Vorsitzenden noch eine und erhielten die Zusage von Überraschung für unsere Jubila- Uschi Wehr, die bereits 1978 zum rin. In ihrer Eigenschaft als Vize- 10jährigen Jubiläum der Gruppe präsidentin des IBV würdigte in Biberach weilte und die seither Elke Hambrecht das lebenslange immer wieder die Freundschaft Ikebana-Engagement von Mari- zu uns Biberachern bei gemein- anne Sikora und überbrachte samen Aktivitäten aufleben ließ. herzliche Grußworte für diese Unsere Diskussionen, welchem Veranstaltung. Thema wir uns diesmal widmen Anschließend führte Uschi Wehr, 14
begleitet von Renate Haskert- Riechel und an beiden Tagen gekonnt von ihr assistiert, an die Technik des Weideflechtens heran und zeigte beispielhaft für die vielen bestehenden Möglich- keiten freien Gestaltens diverse Flechtweidearrangements. Es entstanden Arrangements in Keramikgefäßen und in kleinen Glasgefäßen, mit und ohne LISA- Stab-Begleitung, oder auch nur mit einer kleinen „Holzbeigabe“. Aus Holz war auch das Geschenk von Uschi an Marianne. Eine wunderschöne alte Wurzel, de- ren Schönheit auch erfühlt we- rden kann, wenn die Augen nicht mehr so recht mitmachen. Eine besondere Begleitung er- fuhr die Arrangierende durch die bei Biberach lebende Japanken- nerin Isolde Asai, die einfühlsam ausgewählte, von ihr aus dem Japanischen übersetzte Texte las. Das Finale bildete ein Arran- gieren in zum Teil riesigen Glas- zylindern, phantastische Blüten - unter Wasser, über Wasser, sowie Weide und LISA-Stäbe in und um die Gefäße herum. Und dann....... Es erlosch die Beleuch- tung im historischen Foyer der VHS, die eingebrachten LISA- Stäbe strahlten und das Licht 15
unter freiem Himmel. Dies und vielleicht auch das köstliche Büfett zur Mittagszeit (alles selbstgemacht!) war wohl auch der Kreativität förderlich, denn es entstanden nach einigen kleine- ren Arrangements in Gefäßen bald mannshohe Objekte in Bausteinen, die vermutlich noch heute einige Biberacher Gärten zieren. All dies wurde umsichtig und liebevoll von Uschi und Renate begleitet und wir profitier- ten des öfteren von den kreativen Funken, die sie versprühten. Die Gespräche gegen Schluss brachten es dann auch auf den Punkt. Dieser Tag wurde wie ein Luxus empfunden in heutiger Zeit: Keine Hektik, das Verweilen inmitten der Natur, die Beschäf- tigung mit Material (Weide, Blätter etc.), welches die Natur uns schenkt, insbesondere aber auch die Begegnungen und Gespräche mit Menschen, mit denen man – wie die Jubilarin - die Liebe zu Ikebana teilt. brach sich im Wasser. Es wurde Gabriele Pfalzer auf einmal ganz still im Raum. Fotos von Frau Flechtner, Elke Hambrecht, Frau Der folgende Samstag zeigte ein Kramer, Helene Lanz, Hedda Lintner, Traumwetter und die Biberacher Erika Meier sowie ihre Gäste verbrachten einen denkwürdig schönen Tag 16
Bambus spalten Seminar:„Bambus gespalten“, Leitung: Gisela Jost und Edelgard Herwald G isela Jost und Edelgard Herwald boten im Rah- men des IBV-Kongresses 2011 eine interessante Version zur Bearbeitung von Bambus an und auch die mitzubringende Werkzeugliste mit Hammer, Sä- ge, Beitel, Zange und Sägeblock war vielversprechend – sie klang nach intensiver körperlicher Erarbeitung des Themas. Und tatsächlich: nach einer Einführung demonstrierten die Seminarleiterinnen gleich den ei- gens für sie von einem Schlosser angefertigten Bambusspalter auf der Wiese vor dem Seminar- raum. Der runde Metallreifen mit gepolsterten Handgriffen links und rechts, der mit seinen Schneideabteilungen einem Tor- tenteiler fatal ähnlich sieht, wird oben auf das Bambusrohr aufge- setzt und mit kräftigen Hammer- schlägen ein gutes Stück in das Rohr getrieben. Danach em- pfiehlt es sich, den Hammer zur Seite zu legen, den Bambus- spalter links und rechts an den Handgriffen zu packen und nur mittels Hochheben und Aufschla- gen des Rohrs auf dem Boden die Spaltung weiter nach unten zu treiben – so hat man die Spaltung besser unter Kontrolle. Nach erfolgreicher Spaltung mehrerer frischer grüner Bam- busrohre erhielt jeder Teilnehmer 3 Spaltstreifen von ca. 1cm Breite. Ein Spaltstreifen wurde unverändert zur späteren Verar- beitung zur Seite gelegt, mit den anderen begann eine hand- werklich herausfordernde Bear- beitung. Jeder Spaltstreifen wur- de auf der Innenseite mit Säge, Hammer und Beitel ausgedünnt, um eine bessere Biegsamkeit zu erreichen – eine Arbeit, die einige Zeit in Anspruch nahm. Schließ- 17
lich konnten aber alle Teilnehmer stolz ihre „erbeitelten“ Streifen mit einem Kabelbinder unten zusammenziehen, um bis zum Nachmittag eine gebogene Form vorzubereiten. Der Rest des Vormittags gehörte der Ikebana-Arbeit mit einer bereits von den Teilnehmern zurechtgesägten Bambusrohr- Vase in Kombination mit dem unveränderten Spaltstreifen und einer großen Auswahl an Blumen und Pflanzen. Unterstützt von den Seminarleiterinnen entstan- den viele interessante und ansprechende Arrangements mit z.B. Allium, grünen Chrysan- themen, Lysianthus, Inkalilien, Irisblättern, Perückenbaum- Zweigen oder Hostablättern. Nach der Mittagspause wurde den Teilnehmern eine Pause von der körperlichen Arbeit gewährt. Die Aufgabe war es nun, die bereits vorgefertigten geboge- nen Spaltstreifen in einem Mori- bana-Arrangements mit 2 wei- ßen Calla-Blüten und weiteren beliebigen Pflanzen zur Geltung zu bringen – dabei konnten die Streifen nach Belieben gebun- den (dabei wurde der Kabel- binder durch Bast ersetzt) oder geöffnet verwendet werden. Auch hier gelang den Teilneh- mern eine Vielzahl von Möglich- keiten und Kombinationen, die den Tag erfreulich abrundeten. Einige Teilnehmer hatten bereits ihre Werkzeuge weggepackt, als am nächsten Morgen klar wurde, dass es noch mal richtig losgeht mit Spalten, Hämmern und Bei- teln. Je zwei Teilnehmer beka- men ein komplettes Bambusrohr zugeteilt, dass sie unter sich nach ihren Wünschen bezüglich Größe und Zahl aufteilen und zurecht sägen sollten. Ein hefti- ges Sägen setzte ein und bald wurde klar, dass die meisten 18
niken freuen, die die Rücken- schmerzen nach längerem Bei- teln völlig vergessen ließen. Gisela Jost und Edelgard Her- wald, die unermüdlich Hilfe- stellungen leisteten und auch noch eine sehr ansprechende Seminarmappe vorbereitet hat- ten, wurden zum Schluss von den begeisterten Teilnehmern noch extra beschenkt und mit einer LaOla-Welle belohnt, die nach mehreren Anläufen dann auch ganz gut klappte - ein fröhlicher Ausklang für ein gelungenes Seminar! Doris Maria Fischer Fotos von Helene Lanz Uschi Rettig Annelie Wagner Sägen dem Bambus auf Dauer beitelte Form fand ihre Anhänger. nicht gewachsen waren – am Bei den Pflanzen fand natürlich Schluss bewährte sich haupt- Allium großen Zuspruch, aber sächlich die koreanische Bam- auch rote Gerbera und Lysian- bussäge von Frau Lee-Rötter thus wurden gerne verwendet in und die war dann sehr begehrt Kombination mit z.B. Weinlaub, mit längeren Wartezeiten. Efeu, Johannisbeerzweigen (mit Die zurecht gesägten Stücke roten Beeren), Blasenesche, konnten dann verschieden wei- Heuchera-Blättern oder Astilben- terverarbeitet werden – viele ent- Blättern. schieden sich für Spaltvasen, die Am Ende des Seminars standen oben gespalten und aufgebogen viele kreative und interessante wurden, aber auch die klassische Arrangements auf den Tischen Kombination mehrerer Vasen- und die Teilnehmer konnten sich größen und die fransig ausge- über neue Kenntnisse und Tech- 19
Tetrapak? „Tetrapak - Das vielseitige Verwand- Unsere Seminarleiterinnen Ulri- lungswunder“, Leitung: ke Vogler und Bärbel Seeliger- Ulrike Vogler und Bärbel Seeliger-Wolf Wolff begannen mit einem unter- haltsamen Streifzug durch die Geschichte der Tetrapaks, der in der Seminarmappe (die hoffent- lich auch in der Info veröffentlicht wird) nachzulesen ist. Die drei Workshop-Einheiten orientierten sich dann am So- getsu-Lehrbuch No 4 von Hiroshi Teshigahara zur Aufgabe: Arran- gement im freien Stil in einem vom Schüler selbst gefertigten Gefäß. Drei Gestaltungsmöglichkei- ten wurden uns vorgestellt: Verhüllen, Verfremden und Ver- binden. Einige schon recht ver- blüffende Demonstrationsob- jekte waren aufgebaut, und los ging's mit dem ersten Versuch: Verhüllen. Ein Rieseneimer Ta- petenkleister stand bereit und die aus dem Haufen gezogenen bzw. selbst mitgebrachten Tetrapaks in allen nur denkbaren Größen und Formen sollten in Collage- G leich zu Anfang möchte Technik beklebt werden. Zur ich gestehen, dass das Auswahl standen Papiere ver- Tetrapak-Seminar meine schiedenster Art, von alten Zei- zweite Wahl war. Bambus ist was tungen (ganz stilgerecht japa- Wunderbares und ganz automa- nisch - man machte sich Gedan- tisch wanderte mein Stift in diese ken darüber, was unsere japani- Richtung und machte erstmal da schen Mitglieder beim Rundgang ein Kreuzchen. da wohl zu lesen kriegten) und Aber als Ersatz habe ich - meis- Illustrierten bis hin zu edlen tens klappt das ja mit dem Strukturpapieren. Die Tetrapaks Wunschseminar - dann immer wurden mit Cuttern und Scheren gerne etwas ausgesucht, das mir in die gewünschte Form ge- gar nicht liegt. Die Idee dahinter: bracht, dann großzügig und so eine Antipathie entweder zu überwinden oder zu vertiefen, mich jedenfalls damit ausein- anderzusetzen. Mit nonfloralem Material komme ich überhaupt nicht zurecht, und Tetrapak ist so haufen Tetrapaks vor der Semi- ungefähr das Letzte, das ich mit nar-Tür. Wie auf dem Wertstoff- Ikebana in Verbindung bringen hof. Garbage is beautiful! Das würde. Also, gelinde gesagt, ich hörten wir noch öfter, und zum war gespannt! Schluss haben wir es auch ge- Und da war erstmal ein Riesen- glaubt. 20
lustvoll mit Kleister eingestrichen und waren in Windeseile beklebt. Die unschönen Schnittkanten konnte man mit Prägefolie „um- säumen“ - auch ein schönes Ge- staltungsmittel und ein Farb- akzent noch dazu. Das ging so leicht und machte solchen Spaß, dass eigentlich alle Teilnehmer gleich Kombinationen aus zwei oder mehreren Paks in Angriff nahmen, und dann blieb immer noch Zeit für das eigentliche Arrangement. Im zweiten Teil - Verfremden - wurde es dann schon etwas schwieriger. Hier wären Hand- arbeitslehrerinnen deutlich im Vorteil gewesen: Es ging um Häkeln, Knoten, Stricken und Flechten! So konnte man zum Beispiel einen Tetrapak oben auf- und bis zu einer gewissen Höhe in feine Streifen schneiden (Ak- Gewebe bilden. Aktenvernichter, kuratesse war gefragt) die dann - mit Tetrapaks gefüttert, produ- miteinander verknotet - eine Art zieren solche Streifen automa- tisch, was erheblich einfacher ist. Mit Klebeband verbunden lassen sie sich stricken, zu Knäueln verkleben, zu Körbchen flechten. Jedenfalls sollte das prosaische Material hier eben nicht ver- steckt, sondern gezeigt werden. Zur Erheiterung aller berichteten unsere Leiterinnen von ihren Versuchen, die Tetrapaks wei- cher und formbarer zu gestalten. Es wurde wirklich nichts unver- sucht gelassen. Zum Erfolg führ- te schließlich ein Waschgang in der Waschmaschine bei 60 ° - Schleudern inclusive! Geschirr- spülmaschine funktioniert nicht (nicht heiß genug) und Koch- wäsche bei 95° führt zur Auflö- sung des Werkstücks. Bei 60° und gut geschleudert lässt sich das Material gut umstülpen, knautschen und knittern! Im letzten Teil hatten wir die Aufgabe, mittels der schon ge- übten Techniken mehrere Tetra- 21
paks zu einer Skulptur zu verbinden und darin zu arran- gieren – oder das Werk auch oh- ne florales Material wirken zu lassen. Mittlerweile hatten wir schon jede Hemmung verloren und das geradezu unglaublich reichhaltige Sortiment an äu- ßerst unüblichen Werkzeugen und Werkstoffen (vom Pflanzen- material ganz zu schweigen) be- flügelten Phantasie und Experi- mentierlust ungemein. Es war ein tolles, hervorragend vorbereitetes und strukturiertes Seminar. Danke! Und ich bedanke mich auch bei allen Kongressteilnehmern, die sich schneller als ich zum Bam- busseminar angemeldet hatten! Meine Antipathie in Bezug auf nonflorales Material ist in diesem Punkt nicht nur überwunden, sondern in heftige Affinität umge- schlagen - obwohl ich als Kerami- kerin wirklich genug Gefäße zur Verfügung habe, freue ich mich jetzt schon darauf, mir extra für die EINE prachtvolle Pfingstrose mit etwas Kleister, etwas Papier, einer Schere und einer Viertel- stunde Muße das perfekte Gefäß zu basteln. Sabine Turpeinen 22
Kongress des Ikebana-Bundesverbandes in Naurod „hängenden Gärten" im Com- merzbank-Gebäude in Frankfurt oder am Samstagabend präsen- tierte Dr. Jim Franklin ein Konzert auf der Bambusflöte Shakuhachi. Der studierte Musikwissen- schaftler Dr. Franklin ist ein Meisterspieler der Shakuhachi, ihm wurde bereits 1996 von YOKOYAMA Sensei der Titel „Shihan“ (Meister) sowie die Lehr- und Konzertbefugnis für dieses Instrument verliehen. Ein weiterer Höhepunkt des Kon- gresses ist die traditionelle Ab- schlussveranstaltung, bei der ent- sprechend dem Schwerpunkt- thema, diesmal die Sogetsu- B ereits zum 30. Mal veran- sidentin. Auch der gesellige Teil Schule, Projekte präsentiert wer- staltete am letzten Wo- kommt nicht zu kurz, denn z.B. den, die zu eigenen, ähnlich ge- chenende der Ikebana- gab es einen Ausflug zu den stalteten Arrangements inspirie Bundesverband e.V. seine Jah- restagung im Wilhelm Kempf- Haus in Naurod. Traditionell geht diese Veranstaltung mit ent- sprechenden Workshops ein- her, diesmal waren wieder ca. 140 Mitglieder nach Naurod ge- kommen, die bei 9 Arbeitsgrup- pen wieder neue Ideen und Tech- niken kennen lernten. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt bei der 1926 begründeten Sogetsu- Schule, die eine der größten und modernsten Schulen ihrer Art ist, und einen Kompromiss zwischen Tradition und modernen Wegen sucht. Bei dieser Schule des Ike- bana, kann und darf mit jegli- chem Material und Gefäß gear- beitet werden, das wurde auch in der abschließenden Vorführung deutlich, die diesmal Nicolaus Peters präsentierte. Doch wie üblich trifft man sich hier nicht nur zum Erlernen neuer Techniken, sondern bei der Jah- restagung stehen immer wieder Vorstands Neu- oder Nachwah- len an, diesmal wählten die Mit- glieder neben anderen Vor- stands- und Beisitzerposten, Rita Dollberg zur neuen Vizeprä 23
Nicolaus Peters mit seiner Ikebana- Meisterin Marianne Pucks ren sollen. Am Sonntagmorgen war es wie schon oben angesprochen, der studierte Gartenbau-Techniker, der wie zu erfahren war, mit 16 Jahren in Berlin erstmals Kon- gangsleiter und Helfer ein kleines Dankeschön-Geschenk. Abdruck mit freundlicher Genehmigung takte zum „Sogetsu-Ikebana des Wiesbadener Erbenheimer Anzei- bekam und beschloss, sich nach Bericht: Dieter Schörnig gers dem Studium besonders dieser Stilrichtung des Ikebana zu widmen. Er schafft aus bekann- ten Materialen neue Formen, die er bei seinen Arrangements mit einsetzt. Das Thema seiner Präsentation war „Keine Farbe Weiß", dennoch dominierte diese bei seinen Arrangements. Er verwendet als „Träger" für Blu- men, Ranken und Zweige z.B. auch gebaute Formen, wie auf- gebohrte Holzstücke, Schilfteile verleimt zur neuen Form, Gips- platten mit getrockneten Gold- rutenzweigen, oder gar dünn- wandigste Gipskugeln, die in Luftballons entstanden sind. Wie er diese Tragelemente jeweils gebaut hat und wie man diese mit den Regeln des Sogetsu verbin- den kann, erläuterte er bei z.T. meditativer Musik oder melodiö- sem Vogelgezwitscher. Mit Stan- ding Ovations wurde Nicolaus Pe- ters von den Tagungsteilneh- mern verabschiedet. Danach gab es von der Vorsitzenden des Ikebana Bundesverbandes Gaby Zöllner-Glutsch, für alle Lehr- 24
Neue Köpfe im Vorstand Hallo ... Um über den Tellerrand zu von der neuen Auslandbeauftrag- schauen, habe ich während ten: meines „Ka Do“ an Fortbildungen Meine Kindheit und Jugend ver- verschiedener Ikebana-Schulen brachte ich im westfälischen teilgenommen, welches ich Hagen. immer wieder als Bereicherung Dort begann ich 1969 meine erfahren habe. Vor 15 Jahren bin ersten Ikebana-Versuche, die ich ich aus gesundheitlichen Grün- dann, durch einen räumlichen den beruflich in den Vorruhe- Wechsel nach Frankfurt, in stand gegangen. Nach einer Hessen vervollständigte.1975 Umorientierungsphase, habe ich erhielt ich mit 24 Jahren mein eine Seminarleiterinnen-Ausbil- erstes Lehrer-Diplom der So- dung abgeschlossen und bin seit getsu Schule und seit dieser Zeit ca. 10 Jahren in der Frauenarbeit unterrichte ich auch. In den tätig. Da ich gerne kreativ bin, 1970er Jahren, konnte ich neben gerne organisiere und gerne in meiner Vollbeschäftigung als Kontakt mit Menschen trete und Beamtin einer früheren Bundes- Lust am Leben habe, biete ich in behörde durch die Unterstützung unregelmäßigen Abständen Se- meines Mannes mehrere Kurse minare, Studientage, Studien- Beim IBV freue ich mich auf neue in der Woche bei verschiedenen reisen (auch im Ikebana) usw. an. Herausforderungen und Begeg- Bildungsträgern anbieten. Falls In den vergangenen Jahren habe nungen. Ich möchte mich für ein das berufliche Zeit-Budget ich bereits Vorstandarbeit bei transparentes, offenes und wert- meines Mannes die Möglichkeit einem großen Verband geleistet, schätzendes Miteinander im IBV zulässt, erfahre ich auch heute so dass mir diese Tätigkeit nicht einsetzen. noch seine volle Unterstützung. fremd ist. Ihre Angelika Görlitz Hallo.. . von der neuen Ausstellungs- stellungen sowie der Unterricht leiterin für die Internationale mit eigenen Schülern bestimmen Gartenschau 2013 in Hamburg. meinen Weg. Außerdem bin ich Mitglied bei Ikebana International Mit frohem Mut und Freude stelle sowie in den Sogetsu Branches ich mich allen Mitgliedern des Berlin und München. lkebana-Bundesverbandes als Ich habe den Lehrgrad des Jonin neue Ausstellungsleiterin vor. Sanyo der Sogetsu-Schule er- worben. Ich lebe in Elmshorn bei Hamburg. Meine Vertreterin ist Elke Lohmeyer in Kiel. Mein Blumenweg begann vor Um diese Aufgabe gut zu ma- etwa 30 Jahren als Schülerin der chen, benötigen Elke und ich Sogetsu-Schule. 1997 trat ich in viele Helfer. Vorab bedanke ich den IBV ein und nahm bisher mich sehr bei all denen, die sich begeistert und inspiriert an fast bereits in Naurod zur Verfügung allen Kongressen teil. Vielseitige gestellt haben. Aktivitäten und Fortbildungs- Ihre Ute Grave maßnahmen, Teilnahme an Aus- 25
Herausgeber: IKEBANA BUNDESVERBAND e.V. www.ikebana-bundesverband.de Präsidentin: Gaby Zöllner-Glutsch Ernst-Reuter-Str. 20 71034 Böblingen Tel. 07031-266550 Fax. 07031-266552 Mail: vorsitz@ibvnet.org Mitteilungen und Änderungen, z.B. bzgl. Adresse, bitte an diese Adresse schicken. Redaktion: Renate Haskert-Riechel Südring 20 64846 Groß-Zimmern Tel. 06071-72197 Mail: redaktion@ibvnet.org Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nach- druck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Namentlich gekenn- zeichnete Beiträge geben nicht unbe- dingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, nach Absprache, eingereichte Berichte zu kürzen. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht. Redaktionsschluss: jeweils am 15. des ungeraden Monats Druck Druckerei Berg Ueberauerstr. 37 A 64354 Reinheim
Sie können auch lesen