IKT-Strategie der Bundesregierung "Deutschland Digital 2015" - Innovationspolitik, Informationsgesellschaft, Telekommunikation
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Innovationspolitik, Informationsgesellschaft, Telekommunikation IKT-Strategie der Bundesregierung „Deutschland Digital 2015“ www.bmwi.de
Redaktion Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) Gestaltung und Produktion PRpetuum GmbH, München Bildnachweis itestro – Fotolia (Titel), Ayvengo – Fotolia (S. 4), G. Krautberger – DIGITALstock (S. 6), Photosani – Fotolia (S. 13), Mitarart – Fotolia (S. 18), ktsdesign – Fotolia (S. 22), Nikolai Sorokin – Fotolia (S. 25), Mirko Raatz – Fotolia (S. 28) Druck Silber Druck oHG, Niestetal Herausgeber Das Bundesministerium für Wirtschaft und Bundesministerium für Wirtschaft Technologie ist mit dem audit berufundfamilie® und Technologie (BMWi) für seine familienfreundliche Personalpolitik Öffentlichkeitsarbeit/L2 ausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von 10115 Berlin der berufundfamilie gGmbH, einer Initiative der www.bmwi.de Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, verliehen. Stand November 2010
Innovationspolitik, Informationsgesellschaft, Telekommunikation IKT-Strategie der Bundesregierung „Deutschland Digital 2015“
Inhalt Grußwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 A. Strategie für die digitale Zukunft Deutschlands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 B. Ziele, Maßnahmen, Projekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1. Neues Wachstum und Arbeitsplätze durch Digitalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.1 IKT-Sektor in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.2 Digitale Vernetzung der Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2. Digitale Netze der Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 3. Vertrauen und Sicherheit in der digitalen Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 4. Forschung und Entwicklung für eine digitale Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 5. Bildung, Medienkompetenz und Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 6. Digitale Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen und eine bürgernahe Verwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Anhang 1: Übersicht über Ziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Anhang 2: Übersicht über Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
3 Grußwort Die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) bestimmen heute unseren Alltag. Die digitale Vernetzung durch IKT und das Internet bringen unsere Wirtschaft voran. Ohne sie würde unser Wirtschafts standort von der Zukunft abgeschnitten. IKT sind maßgeblicher Innovationstreiber in allen Branchen und können auch bei der Lösung globaler Heraus forderungen wie Klimaschutz, Energieeffizienz oder Mobilität helfen. Wir brauchen Impulse aus diesem Technologie-Bereich und eine starke IKT-Branche. Sie erwirtschaftet heute einen Umsatz von 140 Mrd. Euro und gibt 840.000 Menschen Beschäftigung. Deshalb hat die Bundesregierung Ende 2009 beschlossen, eine umfassende Strategie zur digitalen Die Bundesregierung hat in der Strategie ambi- Zukunft Deutschlands zu erarbeiten. Das Bundes tionierte Ziele formuliert, z. B. beim weiteren Ausbau ministerium für Wirtschaft und Technologie hat die der Breitbandnetze, beim Cloud Computing oder neue IKT-Strategie innerhalb der Bundesregierung beim Einsatz von IKT für Mobilität. Nun kommt es koordiniert. Im November 2010 hat das Bundeskabi darauf an, die geplanten Maßnahmen zügig umzu- nett die neue IKT-Strategie mit dem Titel „Deutsch setzen. Dabei setze ich auf die gute Zusammenarbeit land Digital 2015“ verabschiedet. Sie bildet das Dach von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Mit dem für die IKT-Politik der Bundesregierung, unter dem nationalen IT-Gipfel haben wir eine erfolgreiche Ressorts ihre Maßnahmen planen und umsetzen. Plattform für Zusammenarbeit etabliert. Gemeinsam Die Strategie hat eine klare wirtschaftspolitische Aus können wir den IKT-Standort Deutschland weiter richtung: Wir wollen den IKT-Standort Deutschland nach vorne bringen. nachhaltig stärken. Ihr Rainer Brüderle Bundesminister für Wirtschaft und Technologie
4 A. S trategie für die digitale Zukunft Deutschlands Die Informations- und Kommunikationstechnologien 3 die Schutz- und Individualrechte der Nutzer im (IKT) spielen die entscheidende Rolle für den Hightech- künftigen Internet und bei der Nutzung neuer Standort Deutschland. IKT sind der Schlüssel für Pro Medien zu gewährleisten, duktivität in allen Branchen. Die IKT-Branche selbst liegt, gemessen an der Bruttowertschöpfung, heute 3 Forschung und Entwicklung im IKT-Bereich aus- vor dem Maschinenbau und der Automobilindustrie. zubauen und die schnellere Umsetzung von F&E- Bei den Arbeitsplätzen liegt die IKT-Branche mit Ergebnissen in marktfähige Produkte und Dienst 846.000 Beschäftigten im Jahr 2009 knapp hinter leistungen zu fördern, dem Maschinenbau. Es kommt darauf an, die großen Potenziale der IKT für Wachstum und Beschäftigung 3 Aus-, Fort- und Weiterbildung und die Kompe in Deutschland besser zu erschließen. Die intelligente tenzen für die Nutzung neuer Medien zu stärken Vernetzung traditioneller Bereiche wie Energie, Ver sowie kehr, Gesundheit, Bildung, Freizeit- und Tourismus wirtschaft und Verwaltung durch moderne IKT bietet 3 IKT bei der Lösung gesellschaftlicher Heraus neue Chancen, aber auch neue Herausforderungen, forderungen, u. a. Nachhaltigkeit und Klima insbesondere im Bereich des Datenschutzes. Deshalb schutz, Gesundheit, Mobilität, Verwaltung und hat die Bundesregierung eine neue IKT-Strategie für Verbesserung der Lebensqualität der Bürgerin die digitale Zukunft Deutschlands entwickelt. Sie bil- nen und Bürger konsequent zu nutzen. det das Dach für die IKT-Politik der Bundesregierung, unter dem die Ressorts die Maßnahmen planen und Die Bundesregierung will mit der Umsetzung der IKT- umsetzen. Strategie dazu beitragen, nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum zu fördern, die Schaffung neuer Arbeits Die IKT-Strategie „Deutschland Digital 2015“ beschreibt plätze zu unterstützen und sozialen Nutzen zu schaf- die Schwerpunkte, Aufgaben und Projekte für den fen. Zudem ist sich die Bundesregierung der gesell- Zeitraum bis 2015. Sie ist darauf ausgerichtet, schaftspolitischen Bedeutung des Internets und der IKT bewusst, wird den Dialog über die Perspektiven 3 die Wettbewerbsfähigkeit durch Einsatz von IKT deutscher Netzpolitik und über die dem Staat bei der in allen Abschnitten des Wirtschaftsprozesses zu weiteren Ausgestaltung des Internets zukommende stärken, Rolle fortsetzen und zu einem Ordnungsrahmen Netzpolitik weiterentwickeln. 3 digitale Infrastrukturen und Netze auszubauen, um den künftigen Anforderungen gerecht zu werden,
5 Die IKT-Strategie der Bundesregierung orientiert Mit dem im Sommer 2009 in Kraft getretenen sich an den Zielen der „Digitalen Agenda für Europa“1 Artikel 91 c des Grundgesetzes sowie der Errichtung und wird die internationale Wettbewerbsfähigkeit des IT-Planungsrates wurden die Voraussetzungen des Standortes Deutschland weiter erhöhen. Bei der und Strukturen für eine effiziente und zielgerichtete Umsetzung der Strategie werden sowohl Aktivitäten Entwicklung der öffentlichen IT und des E-Govern auf europäischer Ebene (u. a. EU-Strategie für Schlüs- ment im föderalen Kontext geschaffen. seltechnologien – Key Enabling Technologies und die Innovationsunion) wie auch Vorhaben und Ent- Die Umsetzung der IKT-Strategie „Deutschland wicklungen auf internationaler Ebene und in interna- Digital 2015“ erfolgt im engen Zusammenwirken von tionalen Organisationen berücksichtigt. Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Das Bundes ministerium für Wirtschaft und Technologie über- Eine moderne und wirtschaftliche IT des Bundes nimmt unter Wahrung der Ressortzuständigkeiten ist Grundlage für eine erfolgreiche Gestaltung der die Koordinierung bei der Umsetzung. Eine wichtige digitalen Zukunft Deutschlands. Eine stringente ge Rolle für die Umsetzung der Strategie spielt der meinsame IT-Nutzung innerhalb der Bundesver Nationale IT-Gipfel, der bereits wichtige Impulse waltung und für Großprojekte der Bundesregierung gesetzt hat und der auch künftig für die Umsetzung ist Indikator für den IT-Standort Deutschland. Die genutzt wird. Weiterentwicklung der IT des Bundes steuert der Rat der IT-Beauftragten der Ressorts gemeinsam mit der IT-Steuerungsgruppe des Bundes unter Vorsitz der Beauftragten der Bundesregierung für Informations Maßnahmen 3 I n Abstimmung mit den beteiligten Ressorts i technik. Kernhandlungsfelder sind die Festlegung wird ein Monitoring eingerichtet und dessen von Architekturen, Standards und Methoden der IT Ergebnisse veröffentlicht. sowie die Bereitstellung der nötigen Infrastruktur. 1 http://ec.europa.eu/information_society/digital-agenda/index_de.htm
6 B. Ziele, Maßnahmen, Projekte 1 . Neues Wachstum und Arbeits- Kleine und mittlere Unternehmen haben große plätze durch Digitalisierung Chancen im IKT-Bereich. Sie brauchen häufig eine andere Unterstützung als große Unternehmen bei 1 .1 IKT-Sektor in Deutschland Finanzierung, Internationalisierung, Export, Talent- suche sowie Forschung und Entwicklung. Hier sind Die Stärken der deutschen IKT-Branche liegen im differenzierte Politikansätze gefordert. Bereich Software und Embedded Systems, bleiben der Öffentlichkeit aber häufig verborgen. Es gibt viel In IKT-Unternehmen besteht ein großer Bedarf mehr qualitativ hochwertige IKT-Spitzenprodukte an qualifizierten Fachkräften. Angesichts der demo- und -Dienstleistungen aus Deutschland als allgemein grafischen Entwicklung und der positiven Perspekti- bekannt ist, so z. B. Halbleiterchips aus dem größten ven der Branche ist davon auszugehen, dass der Be- Mikroelektronikcluster Europas in Dresden. Bei der darf weiter zunehmen wird. Produktion elektronischer Produkte lag Deutschland 2009 laut OECD weltweit an fünfter Stelle. Die Bundesregierung wird dem IKT-Bereich im Rahmen der Entwicklung eines Arbeitskräftesiche- Die Bundesregierung wird sich dafür einsetzen, rungskonzepts und im Rahmen des IT-Gipfels in dass Produktion, Forschung und Export von IKT-Pro- Zusammenarbeit mit der Wirtschaft große Aufmerk- dukten und -Dienstleistungen am Standort Deutsch- samkeit widmen. Dabei wird u. a. die Förderung jun- land unterstützt werden. Der Anteil der Wertschöp- ger Unternehmen eine wichtige Rolle spielen. fung in Deutschland soll erhöht werden. Nicht nur Erfindungen, sondern auch Innovationen sollen wei- terhin aus Deutschland kommen. Denn Innovationen bedeuten Wachstum und Arbeitsplätze durch neue, Aktuelle Studien2 zeigen, dass es insbesondere in der international konkurrenzfähige Produkte und Dienst- Softwarebranche in Deutschland überdurchschnitt- leistungen. Von besonderer Bedeutung sind in diesem lich viele kleine und nur wenige mittelgroße Anbieter Zusammenhang regionale Cluster, von denen starke gibt. Diese erwirtschaften aber einen größeren Teil Impulse auch für branchenübergreifende Innovatio- des Branchenumsatzes als kleine und mittlere Unter- nen ausgehen können. Die Bildung und Unterstützung nehmen (KMU) in anderen Branchen. solcher Cluster ist daher ein wichtiges Thema beim Innovationsdialog. 2 Die Erhebung zur Struktur des Bereichs Software und IT-Dienstleistungen des Fraunhofer ISI Instituts 2010 ergab, dass 2006 in 88,5 Prozent der Unternehmen nur ein bis neun Personen (inkl. Inhaber) tätig waren, während in knapp einem Prozent der Unternehmen mehr als 100 Perso nen tätig waren. Auffällig im internationalen Vergleich sei insbesondere die Tatsache, dass die Unternehmen mit 20 – 99 Personen unter repräsentiert sind (fünf Prozent der Unternehmen, 23 Prozent der Beschäftigten, 19 Prozent des Umsatzes und elf Prozent der Investitionen).
7 i Die Bundesregierung will den besonderen Be Maßnahmen dürfnissen von KMU im IKT-Bereich Rechnung tragen. 3 I nitiative „Gründerland Deutschland“ mit Sie sollen im Rahmen der Fördermaßnahme „KMU- dem Schwerpunkt innovativer Unternehmens innovativ: IKT“ zu mehr Anstrengungen in der For gründungen schung und Entwicklung angeregt werden. Wesent lich für „KMU-innovativ: IKT“ ist die Themenoffenheit 3 „ Gründerwettbewerb – IKT Innovativ“ durch und das gestraffte Bewilligungsverfahren im Halbjah Hilfen bei der Gründungsfinanzierung und resrhythmus. Die Bundesregierung wird auch den aktive Begleitung bei den ersten Schritten in Ausbau von Kompetenzzentren im Bereich IKT weiter die Selbständigkeit unterstützen. Das aktuelle Zentrale Innovationspro gramm Mittelstand (ZIM) und die Industrielle Ge 3 F örderung von IKT-Gründungen aus der Wis meinschafsforschung werden fortgesetzt. senschaft mit dem EXIST-Gründerstipendium Deutschland muss wieder zum Gründerland wer- 3 W eiterführung des Förderprogramms den und braucht eine Steigerung der Gründungsdyna „KMU-innovativ: IKT“ mik insbesondere im Bereich der Spitzentechnologien. Das Potenzial der IKT für Hightech-Unternehmens 3 D ialog mit und Unterstützung von jungen gründungen ist hoch. Denn in allen Bereichen der IT-Unternehmen über IT-Gipfelprozess Wirtschaft ist die moderne IKT heute ein wesentlicher Ausgangspunkt bei der Schaffung von neuen Produk 3 S tärkung der IKT-Kompetenz von KMU ten und Dienstleistungen sowie für die weitere Stei und Handwerk gerung von Effizienz und Qualität. Mit der Initiative „Gründerland Deutschland“ stärkt die Bundesregie 3 W eiterentwicklung der GeoBusiness-Wirt rung die Gründungskultur in Deutschland. Dazu schaftskommission durch Ausbau eines Netz gehören der Start des neu ausgerichteten „Gründer werkes von Unternehmen, Behörden und wettbewerbs – IKT Innovativ“ sowie die Unterstüt Wissenschaftseinrichtungen zung von IKT-Gründungen aus der Wissenschaft mit dem EXIST-Gründerstipendium. Darüber hinaus wird 3 I nitiative zur Erhöhung der Gebrauchstaug die Bundesregierung die Bedingungen für Unterneh lichkeit (Usability) von Anwendungssoftware mensgründungen und Unternehmensfinanzierungen für Handwerk und KMU für kleine und mittlere IKT-Unternehmen verbessern. 3 A uflage des High-Tech Gründerfonds II Junge IKT-Unternehmen sind oftmals die ent- in 2011 scheidenden Treiber, um Innovationen rasch in die Praxis umzusetzen. Aber erst wenn sie eine kritische Größe erreichen, sind sie auf internationalen Märkten Außenwirtschaftsoffensive, digitaler Binnenmarkt konkurrenzfähig. Die Bundesregierung wird daher in Der weltweite Handel mit IKT-Produkten hat sich von Zusammenarbeit mit den im IT-Gipfel aktiven Unter 2000 bis 2008 fast verdoppelt (von 2,2 Billionen US-Dol nehmen Unterstützungsmaßnahmen für junge Unter lar auf vier Billionen US-Dollar). Schwellenländer wach- nehmen identifizieren und durchführen. sen hier besonders stark. Weltweit lag Deutschland mit einem IKT-Exportvolumen von 111 Mrd. US-Dollar Ziel: Schaffung von 30.000 neuen Arbeitsp lät an achter Stelle. zen im IKT-Sektor und in den Anwenderb ran chen der IKT bis 2015. Steigerung der Zahl von Die dynamischste Komponente des IKT-Exports sind IKT-basierten Unternehmensgründungen. IT-Dienstleistungen (70 Mrd. US-Dollar 1996, 325 Mrd. Unt erstützung von KMU und des Handwerks US-Dollar 2008, +14 Prozent pro Jahr). Deutschland bei der Nutzung und Anwendung von Internet lag unter den OECD-Ländern mit Exporten von und IKT. Dienstleistungen in Höhe von 15,1 Mrd. US-Dollar an
8 B. Ziele, Maßnahmen, Projekte zweiter Stelle hinter Irland mit 34 Mrd. US-Dollar. tionstechnischen Systeme und leistet einen Beitrag Führender Exporteur von IT-Dienstleistungen war zur Stärkung der IT-Kompetenz in Deutschland, zur 2008 Indien mit Exporten von 49,4 Mrd. US-Dollar. Steigerung des Wettbewerbs und der Sicherheit auf dem Softwaremarkt. Die Bundesregierung unterstützt den Ansatz der Europäischen Kommission, den grenzüberschreiten- Im Rahmen der Europäischen Digitalen Agenda den Online-Handel innerhalb der EU zu fördern, denn wollen wir eng und konstruktiv mit der Europäischen der Großteil des deutschen Außenhandels findet in Kommission an der geplanten Reform der IKT-Stan Europa statt. dardisierung in Europa zusammenarbeiten. Ziel: Exporte steigern und Investitionen anziehen. Ziel: Unterstützung deutscher Hersteller bei der frühzeitigen Einbringung ihrer technologi schen Entwicklungen in die Standardisierung. i Maßnahmen 3 E inbeziehung IKT in die Außenwirtschafts Förderung der Verbreitung „offener Standards“ und interoperabler Systeme in Wirtschaft und offensive (IT-Gipfel) Verwaltung auch auf europäischer Ebene. Unterstützung des Exports von Know-how zur 3 Standortmarketing, um Investoren und Einrichtung „offener“, interoperabler IKT-Arc hi Talente für Deutschland zu gewinnen tekturen und -Infrastrukturen. bzw. diese zu halten (IT-Gipfel); Fokus: z. B. Green IT, E-Energy Maßnahmen 3 A ufbau von Testeinrichtungen, die Inter i Offene Standards und Interoperabilität operabilitätstests ermöglichen und der Standardisierung und Interoperabilität im IKT-Be Ermittlung von Maßstäben für Beschaffungs reich sind für unser Land von strategischer Bedeu vorhaben dienen tung. Die Standardisierung ist eine Voraussetzung für die Interoperabilität komplexer technischer Systeme. 3 A ufbau eines Internet-Portals zum Thema Wer Standards setzen und durchsetzen kann, ver- Interoperabilität schafft sich klare Wettbewerbsvorteile. Gleichzeitig ermöglicht Standardisierung weitestgehende Her 3 U nterstützung des Know-how-Transfers zu stellerunabhängigkeit bei der Auswahl von Produk Interoperabilität in andere Staaten, u. a. ten. Die Bundesregierung setzt auf „Offene Standards“, Entwicklungsländer damit der ungehinderte Zugang zu den IKT-Märkten gewährleistet ist. Offene Standards unterstützen die 3 E inrichtung einer nationalen Clearingstelle Interoperabilität und die Funktionsfähigkeit kom zur Lösung von Interoperabilitätsproblemen plexer technischer Systeme am besten. Die Interope rabilität der Telekommunikations-Basisinfrastruktur (u. a. Netzschnittstellen, Plattformanforderungen) ist Digitale Medien- und Kreativwirtschaft eine wesentliche Voraussetzung für das Entstehen Das Internet und neue Technologien haben die neuer Dienste und Dienstleistungen. Digitalisierung im Medienbereich entscheidend beschleunigt. Der Einsatz von IKT führt nicht nur zu Die Bundesregierung strebt eine internationale neuen Online-Angeboten der klassischen Medien Vorreiterrolle Deutschlands bei der Entwicklung und (Pressemarkt, Rundfunkwirtschaft, Buchmarkt), Verbreitung der auf offenen Standards aufbauenden sondern beeinflusst zunehmend alle Teilmärkte der Technologien an. Auch der Einsatz von Open-Source- Kultur- und Kreativwirtschaft, z. B. Musikwirtschaft, Software in der öffentlichen Verwaltung steigert die elektronische Spiele/Games, Design- und Film Interoperabilität und Zukunftsfähigkeit der informa- wirtschaft.
9 den. Es entsteht ein integriertes Daten- Ziel: Das Potenzial der Branche weiter erschlie- und Energienetz mit neuartigen Strukturen ßen und wirtschaftlich nutzbar machen. und Funktionalitäten (Smart Grid). i Maßnahmen 3 V ertiefung des Dialogs mit der Branche im Ziel: Deutschland leistet mit dem Aufbau des IKT-basierten Stromnetzes einen entschei- Rahmen der Initiative Kultur- und denden Beitrag zu dem auf EU-Ebene beschlos- Kreativwirtschaft senen energiepolitischen Zieldreieck aus Ver sorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und 3 W irtschaftsdialog zur Bekämpfung der Umweltverträglichkeit. Die Bundesregierung Internetpiraterie strebt an, den Anteil der erneuerbaren Energ ien an der Stromversorgung bis zum Jahr 2020 auf 3 B undespreis „Deutscher Computerspielepreis“ mindestens 30 Prozent zu erhöhen. Nur durch den Aufbau eines IKT-basierten „Smart Grids“ können erneuerbare Energien und dez ent rale 1.2 Digitale Vernetzung der Wirtschaft Erzeuger effizient in das bestehende Strom netz integriert werden. Die neuen Hochleistungsnetze bieten die Voraus setzungen für das Entstehen intelligenter Netzplatt formen und ermöglichen die Nutzung der Potenziale der IKT in allen gesellschaftlichen Bereichen, insbe- Maßnahmen 3 D as Leuchtturmprojekt „E-Energy – IKT- i sondere in Verkehr, Energie, Bildung, Gesundheit, basiertes Energiesystem der Zukunft“ hat Freizeit- und Tourismuswirtschaft und Verwaltung. folgende Schwerpunkte: Die hiervon ausgehenden Innovationspotenziale – Entwicklung und Erprobung von intelligen- können jedoch nur gehoben und die Chancen der ten IKT-basierten Mess-, Steuerungs- und Informationsgesellschaft genutzt werden, wenn Regelungstechniken über die gesamte Hochleistungsnetze flächendeckend zur Verfügung Wertschöpfungskette stehen und den spezifischen Anforderungen der – Konzipierung von elektronischen Markt jeweiligen Anwendungsbereiche einer vernetzten plätzen für das intelligente Stromnetz Gesellschaft entsprechen. – Entwicklung und Nutzung von hersteller unabhängigen Normen und Standards IKT und Energie – Erprobung neuer Geschäftsmodelle Die Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und – Prüfung regulatorischer Rahmenbedingun Umweltverträglichkeit der Energieversorgung muss gen; Erarbeitung von Datenschutz- und auch in Zukunft gewährleistet sein und weiter opti- Nutzerschutzkonzepten miert werden. IKT spielen dabei eine zentrale Rolle. Mit ihrer Hilfe entsteht ein „Internet der Energie“, in dem der Informationsfluss zwischen einer steigenden IKT für Elektromobilität Zahl an Erzeugungsanlagen – zunehmend auch Aus gesellschaftlicher Sicht ist die langfristige Siche erneuerbarer sowie dezentral erzeugter Energien –, rung einer umweltverträglichen individuellen Mobi Stromnetzen und Endgeräten optimiert wird. lität von großer Bedeutung. Elektrofahrzeuge sind hier eine vielversprechende Option. Durch ein IKT-basiertes Management der Energie- Wertschöpfungskette wird der Ausgleich von Strom- Elektrofahrzeuge müssen zukünftig eng mit Angebot und -Nachfrage ermöglicht. Erst dadurch Strom- und Verkehrsnetzen kommunizieren und inter kann der steigende Anteil der meist volatilen erneu- agieren. IKT spielt eine entscheidende Rolle sowohl erbaren Energien und der zunehmenden dezentralen bei der Anbindung an das Stromversorgungssystem zum Erzeugung effizient in das Gesamtnetz integriert wer- Aufladen der Batterien als auch beim Übergang auf
10 B. Ziele, Maßnahmen, Projekte andere Verkehrsträger wie Busse und Bahnen wegen – Forschungsprojekt MEMO – Mediengestützte der bislang begrenzten Reichweite. Lern- und Kollaborationsdienste für Elektromobilität IKT ermöglichen die optimierte Steuerung von 3 F orschungsprogramm zum Gesamtsystem Betriebs-, Abrechnungs- sowie Controllingprozessen Elektrofahrzeug mit den Schwerpunkten und sorgen für den Austausch der notwendigen – Batteriesystemforschung Informationen zwischen Verkehrsnetz, Energie – Fahrzeugelektronik und Energie- versorgung und Elektrofahrzeugen. management – Gesamtsystem Elektrofahrzeug und Durch geeignete Steuerungsmechanismen könn- Herstellungsverfahren ten Elektrofahrzeuge darüber hinaus in Zukunft zusätzlich als mobile Stromreserve genutzt werden, die Strom in Zeiten hoher Nachfrage ins Verteilnetz IKT für Verkehr zurückspeisen. Im Gesamtsystem Elektrofahrzeug Die Verkehrstelematik trägt sowohl zu einer höheren spielen die Batterie sowie Elektronik und Elektronik Verkehrssicherheit insbesondere des Straßenverkehrs systeme eine zentrale Rolle, da sie ein wesentlicher bei und führt zu Effizienzsteigerungen bei den Ver Innovationsträger für die Elektromobilität und kehrsträgern durch entsprechende Lenkungsmaß Grundlage für energieeffiziente Systemlösungen nahmen. Diese Technologie ist eine sinnvolle und sind. notwendige Ergänzung der Investitions- und Ord nungspolitik. Eine weitere Verbesserung in der Ver Ziel: Die Bundesregierung legt mit dem Aufbau kehrssicherheit wird sich vorrangig durch Einsatz von einer IKT-basierten Infrastruktur sowie mit dem IKT-Systemen erreichen lassen. Einsatz von IKT für eine hohe Energieeffizienz im Fahrzeug die Grundlage dafür, dass bis zum Die Entwicklung von Produkten, Systemen und Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Standards als auch der Betrieb von Telematikinfra Deutschlands Straßen fahren können. strukturen sind vorrangig Aufgabe der Wirtschaft. Kollektive Systeme wie Lenk- und Leitsysteme an Bundesfernstraßen können staatlicherseits betrieben i Maßnahmen 3 Das Forschungsprogramm „IKT für werden. Elektromobilität“ hat folgende Schwerpunkte: Bereitstellung von Rahmenbedingungen und – Intelligentes Netz („Smart E-Grid“) zukünftige Entwicklung eines Leitbildes sind Aufgabe Gesteuertes Laden und Rückspeisen; des Staates. Einbindung in elektronische Marktplätze und intelligente Netze; Abrechnungs- und Die Richtlinie 2010/40/EU des Europäischen Parla Roamingkonzepte ments und des Rates vom 7. Juli 2010 schafft einen – Intelligenter Verkehr („Smart Traffic“) einheitlichen Rechtsrahmen für die Einführung intel- IKT für Langstreckenkonzepte; Cockpits und ligenter Verkehrssysteme (IVS) im Straßenverkehr Mobilitätszentralen; Flottenmanagement; und für dessen Schnittstellen zu anderen Verkehrs Authentifizierungs- und Identitätsmanage trägern. ment; Geschäftsmodelle – Intelligentes Fahrzeug Ziel: Verbesserung der Sicherheit im Straßen Neuartige IKT-Systemarchitektur; intelligen- verkehr und des Verkehrsflusses durch Einsatz tes Batteriemanagement zur Optimierung von IKT. bestehender Batteriekonzepte im Hinblick auf Verbesserung von Leistung und Reich weite; Datenschutz- und Sicherheits konzepte
11 i Maßnahmen 3 U msetzung der Richtlinie 2010/40/EU des 3 E rarbeitung eines nationalen Aktionsplans „IVS-Straßenverkehr“ mit folgenden Europäischen Parlaments und des Rates vom Schwerpunkten: 7. Juli 2010 zum Rahmen für die Einführung – deutschlandweite Steuerung bei der intelligenter Verkehrssysteme im Entwicklung und Einführung von IVS im Straßenverkehr und für deren Schnittstellen Straßenverkehr durch gemeinsame zu anderen Verkehrsträgern. Die Richtlinie Prioritätensetzung und Vereinbarungen beinhaltet u. a. folgende vorrangige gemeinsamer Maßnahmen und Maßnahmen: Instrumente, – Bereitstellung EU-weiter multimodaler – durch deutsche „Standards“ den techni- Reiseinformationsdienste, schen Vorsprung deutscher Unternehmen – Bereitstellung EU-weiter Echtzeit- auch auf europäischer Ebene sicherstellen, Verkehrsinformationsdienste, – Erfüllung der Forderung der Richtlinie an – Festlegung eines Mindestdatensatzes für die Mitgliedstaaten, eigene Maßnahmen Verkehrsinformationen, pläne zu erlassen. – harmonisierte Bereitstellung einer inter operablen EU-weiten eCall-Anwendung, 3 V erkehrsforschungsprogramms „Mobilität – Informationsdienste über sichere und Verkehrstechnologien“ mit den Schwer Parkplätze für Lkw. punkten – Intelligente Logistik – Mobilität für Menschen im 21. Jahrhundert – Intelligente Infrastruktur
12 B. Ziele, Maßnahmen, Projekte Cloud Computing Ziel: Die Bundesregierung strebt an, die Cloud Computing ist derzeit eines der vielverspre- Entwicklung und Einführung von Cloud Com chendsten Themen für Anbieter und Anwender in der puting-Lösungen zu beschleunigen. Gerade IKT. Es bietet den Anwender-Unternehmen die Mög mittelständische Unternehmen und der öffent- lichkeit, Speicherkapazitäten, Rechenleistung und liche Sektor sollen frühzeitig von den Chancen Software kundenspezifisch über das Internet zu profitieren. Die bestehenden Herausforder un beziehen. Damit ist eine bedarfsgerechte und flexible gen werden mit dem neuen Cloud Computing- Nutzung möglich. Die Abrechnung erfolgt je nach Aktionsprogramm adressiert. Funktionsumfang, Nutzungsdauer und Anzahl der Nutzer. Aufgrund von Größenvorteilen werden i Kostensenkungen für die Unternehmen möglich. Maßnahmen Durch den ortsunabhängigen Zugang über verschie- 3 Das neue Cloud Computing-Aktionsprogramm dene Endgeräte können die Anwender jederzeit auf umfasst vier Handlungsfelder: die gleichen erforderlichen Informationen zugreifen. – Innovations- und Marktpotenziale erschlie- Außerdem können die Anwender auf professionelle, ßen (Forschungsprogramm Sichere stets aktuelle und rechtskonforme IT zurückgreifen Internet-Dienste – Cloud Computing für und sich stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Mittelstand und öffentlichen Sektor [Trusted Cloud]) Damit Cloud Computing sicher und zuverlässig – Innovationsfreundliche eingesetzt werden kann, ist eine Reihe von Heraus Rahmenbedingungen schaffen (Sicherheit forderungen zu lösen. Bestehende IT-Konzepte sind und rechtliche Rahmenbedingungen, an die spezifischen Anforderungen von Cloud Com Standards, Zertifizierungen) puting anzupassen. Dies betrifft insbesondere die – Internationale Entwicklungen mitgestalten Bereiche Sicherung und Schutz von Daten, Standardi – Orientierungswissen geben sierung und Interoperabilität sowie Servicequalität. Zu den rechtlichen Herausforderungen zählen Haftungsfragen und vertragsrechtliche Aspekte genauso wie die rechtliche Gewährleistung von Datenschutz und Datensicherheit. Cloud Computing erfordert von der deutschen IKT-Wirtschaft neue Geschäftsmodelle.
13 2. Digitale Netze der Zukunft Breitbandige Hochleistungsnetze Der steigende Datenverkehr im Internet kann in Mit der Breitband-Strategie der Bundesregierung3 hat Zukunft nur bewältigt werden, wenn neue Techno Deutschland ehrgeizige Ziele für eine flächendecken- logien für die Zugangsnetze, die Kernnetze und für de Versorgung gesetzt. Möglichst bis Ende 2010 soll die mobile Kommunikation entwickelt werden. eine flächendeckende Versorgung mit Breitbandan- Künftige Netze und intelligente Netzplattformen als schlüssen von mindestens einem MBit/s (downstream) kritische Infrastruktur müssen sicher und zuverlässig erreicht werden. Möglichst bald sollen Hochleistungs- gehalten werden. netze (>50 MBit/s) das ganze Land abdecken; als Zwi- schenziel ist bis Ende 2014 eine Verfügbarkeit solcher Qualitativ wie quantitativ geht es nicht nur um Netze für mindestens drei Viertel der Bevölkerung bloße Anpassungen oder Verbesserungen bestehen- anzustreben. Damit werden die Zielmarken4 der der Telekommunikationsnetze, sondern um den flä- Digitalen Agenda der Europäischen Union für 2013 chendeckenden Aufbau einer neuen breitbandigen, und 2020 übertroffen. IP-basierten Basisinfrastruktur und damit von Netzen der nächsten Generation (Next Generation Networks Das zwischenzeitliche Monitoring zur Umsetzung [NGN]). Daher hat international unter dem Stichwort der Breitbandstrategie kommt zu einem insgesamt Breitbandausbau ein standortpolitischer Wettlauf um sehr positiven Urteil über die Struktur und Entwick den Aufbau von flächendeckenden Hochleistungs lung der Strategie. Der im Monitoringbericht benann netzen eingesetzt. te Handlungsbedarf wird zielgerichtet umgesetzt. Dies wird insbesondere dort deutlich, wo neben Bei der Breitbandnutzung liegt Deutschland im reinen Datenautobahnen intelligente Netzplattfor Vergleich mit anderen großen europäischen Volks men für Bildung, Verkehr, Energie, Gesundheit, Frei wirtschaften inzwischen vorn. Bei ungebremst hohem zeit und Tourismuswirtschaft und Verwaltung als Marktwachstum wird Deutschland diese Position wei- Grundlage für die Lösung wirtschaftlicher und gesell- ter ausbauen. Innerhalb der G7-Staaten liegt Deutsch schaftlicher Problemstellungen erforderlich sind. Aus land mittlerweile auf dem zweiten Platz. Kosten- und Effizienzgründen werden die Netze nächster Generation durch Verschmelzung bestehen- Zur flächendeckenden Breitbandgrundversor der Netztechnologien zu einer intelligenten und gung tragen neben DSL- und Kabelanbietern insbe- ebenso hochleistungsfähigen wie flexiblen Netz sondere Funklösungen und im Einzelfall auch plattform optimiert. Satellitenlösungen bei. Deutschland war das erste 3 http://www.zukunft-breitband.de/ 4 Flächendeckende Breitbandgrundversorgung bis 2013; Verfügbarkeit von über 30 MBit/s für 100 Prozent aller Haushalte sowie von über 100 MBit/s für mindestens 50 Prozent aller Haushalte bis 2020.
14 B. Ziele, Maßnahmen, Projekte Land in Europa, in dem die Frequenzen der digitalen dass bereits vorhandene Infrastrukturen (Verkehr, Dividende für breitbandige Mobilfunkanwendungen Energie, Wasserwirtschaft etc.) stärker als bisher für freigegeben und versteigert wurden. Unmittelbar den Breitbandausbau genutzt werden. Der von der nach Zuteilung der Frequenzen der Digitalen Divi Bundesnetzagentur implementierte Infrastruktur dende wurde mit dem Netzausbau und der Versor atlas leistet hierbei bereits einen wichtigen Beitrag, gung „weißer Flecken“ begonnen. Spätestens im der zukünftig weiter gesteigert werden muss. zweiten Quartal 2011 werden wir damit eine flächen- deckende Breitbandgrundversorgung in Deutschland Die Bundesregierung unterstützt den flächende- erreichen. Damit wird auch den Unternehmen und ckenden Ausbau so genannte Next Generation Net Haushalten in ländlichen Räumen der Zugang zu works u. a. im Rahmen eines Förderwettbewerbs modernen IKT ermöglicht. durch Modellprojekte, die zeigen sollen, wie unter weitgehender Ausnutzung von Synergien Hochleis Das konstruktive Zusammenwirken der Akteure tungsnetze auch außerhalb der Ballungszentren mit in Wirtschaft, Kommunen, Ländern und Bund sowie überschaubarem Mitteleinsatz realisierbar sind. vielfach auch der Eigeninitiative der Bürger tragen wesentlich zum Ausbau der Breitbandnetze bei. Die Der rasche Aufbau von Hochleistungsnetzen Bundesregierung hat diese Entwicklung über ihre wird sich nur über eine vielfältige Anbieterstruktur frequenzpolitischen Maßnahmen hinaus durch die realisieren lassen. Hieraus resultieren Interoperabili Bereitstellung von Fördermitteln und die Schaffung täts-, Standardisierungs- und neue Zugangsfragen, einheitlicher Förderbedingungen (Gemeinschafts die zügig beantwortet werden müssen. Das bei der aufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Bundesnetzagentur eingerichtete NGA-Forum („Next Küstenschutzes“, Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse Generation Access“)5 leistet hierzu ebenso wichtige rung der regionalen Wirtschaftsstruktur“, Rahmen Beiträge wie der IT-Gipfelprozess. Ein wichtiges Ziel regelung Leerrohre), die Bereitstellung von Informa der Bundesregierung ist es, die Rolle von KMU im tionen und die Kommunikation über erforderliche Aufbauprozess weiter zu stärken. Maßnahmen (Regionalveranstaltungen in Koopera tion mit dem Deutschen Landkreistag und dem DIHK, Ziel: Flächendeckende Versorgung und Broschüren, Breitbandportal, Informationsoffensive, Verfügbarkeit von Breitbandnetzen. Breitbandatlas) unterstützt. Im Herbst 2010 wurde ein Breitbandbüro als zentraler Ansprechpartner für i Breitbandfragen auf Bundesebene etabliert. Maßnahmen 3 U msetzung und Fortschreibung der Breit Die Voraussetzungen für den Auf- und Ausbau bandstrategie von Hochleistungsnetzen sind gut, insbesondere die schnelle Aufrüstung der TV-Kabelnetze und der ver- 3 F orcierung des Auf- und Ausbaus flächen mehrte Aufbau lokaler Breitbandnetze befördern den deckender Hochleistungsnetze durch infra- Aufbau von Hochleistungsnetzen. strukturübergreifende Nutzung von Synergien Die Bundesregierung geht davon aus, dass die 3 R ealisierung von Modellprojekten für Ausbauziele auch künftig weitgehend über den Wett Hochleistungsnetze außerhalb von bewerb im Technologie- und Anbietermix erreicht Ballungszentren werden können. Staatliche Flankierung ist in begrenz tem Maße sinnvoll, wo sich Marktlösungen nicht rech 3 S tärkung von KMU beim Ausbauprozess nen. Die Bundesregierung wird darauf hinwirken, 5 http://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/RegulierungTelekommunikation/NGAForum/NGAForum_node.html
15 Rechtsrahmen Telekommunikation und Die Bundesregierung setzt vorrangig auf Wett Netzneutralität bewerb und Netzausbau. Sie wird intensiv prüfen, wie die Diskriminierungsfreiheit und der ungehinderte Zur Schaffung von Rechts- und Planungssicherheit Zugang zu Informationen auch in künftigen Netzen beim weiteren Ausbau von Hochleistungsnetzen wird gewährleistet werden kann (Netzneutralität). Mit der die Bundesregierung den neuen europäischen Regu Novellierung des Telekommunikationsgesetzes wer- lierungsrahmen durch die aktuelle Novellierung des den hierfür die Befugnisse für die Vorgabe von Telekommunikationsgesetzes umsetzen. Kernpunkte Transparenzverpflichtungen und Mindestqualitäts im Hinblick auf den Breitbandausbau sind: standards geschaffen. Aufgrund der gesellschaft lichen Bedeutung der Informationstechnologie 3 längere Regulierungszyklen und längerfristige begrüßt die Bundesregierung die aktuelle öffentliche Regulierungskonzepte, Debatte und sucht auch im Rahmen des IT-Gipfels den Dialog mit allen Betroffenen. 3 die Berücksichtigung spezifischer Investitions risiken des Aufbaus neuer Netze im Rahmen Ziel: Schaffung von Planungs- und Rechts späterer Entgeltentscheidungen, sicherheit beim Ausbau von Hochleistungs netzen. Gewährleistung der Diskriminierungs 3 die Berücksichtigung von Kooperationen beim freiheit in künftigen Netzen. Netzausbau im Rahmen der Regulierung, und 3 verbesserte Rahmenbedingungen für den Netzausbau durch erleichterte Mitnutzung Maßnahmen 3 Umsetzung der europäischen TK-Richtlinien, i vorhandener Infrastrukturen. Verabschiedung der TKG-Novelle Mai 2011 Die Bundesregierung will im Interesse der Nutzer 3 inführung erweiterter Befugnisse zur E Diskriminierungsfreiheit und transparente Angebote. Schaffung von Transparenzverpflichtungen Das Telekommunikationsrecht hält bereits Instru und Mindestqualitätsstandards im TKG mente bereit, um einem Missbrauch Einhalt zu gebie- ten. Die dem Internet zugrunde liegende Technik 3 rhaltung des hohen deutschen und europäi- E befindet sich allerdings ebenso wie die Geschäfts schen Standards diskriminierungsfreier modelle der Diensteanbieter, Netzbetreiber und Informationsfreiheit Gerätehersteller in einem Umbruch. Im Rahmen breitbandiger Datendienste werden Internet, Tele 3 ortsetzung des Dialogs mit gesellschaftlichen F kommunikation und Mediendienste zukünftig auf Gruppen einer Plattform erbracht werden. Bei allen Gemein samkeiten treffen dabei in vielerlei Hinsicht durchaus 3 Monitoring mit Berichtspflichten unterschiedliche Prinzipien aufeinander. Das betrifft sowohl Zugangs- und Entgeltfragen als auch die Vorgabe von Transparenzpflichten hinsichtlich netz- seitiger Verkehrssteuerung und Mindeststandards für den Inhaltetransport.
16 B. Ziele, Maßnahmen, Projekte i Frequenzpolitik Maßnahmen 3 Sicherstellung bedarfsgerechter Mobilität und wachsendes Informationsbedürfnis der Frequenzausstattung für Funkanwendungen modernen Wissensgesellschaft erfordern immer mehr Übertragungskapazitäten – der Bedarf an Bandbreite 3 S chaffung von Anreizen zur effizienten und Leistungsfähigkeit steigt für mobile Funkanwen Frequenznutzung (Flexibilisierung, spekt- dungen ebenso rasant wie im Bereich leitungsgebun rumseffizientere Technologien) dener Übertragung. Im April 2010 wurden daher in Deutschland 360 MHz Frequenzspektrum für den 3 L angfristige europäische Strategie zur drahtlosen Netzzugang zum Angebot von Telekom Technologie- und Diensteneutralität munikationsdiensten versteigert und damit das für diese Nutzung zur Verfügung stehende Spektrum 3 I mplementierung der Digitalen Dividende mehr als verdoppelt.6 Deutschland hat dabei als erstes für mobile Anwendungen Land in Europa Frequenzen der so genannten Digita len Dividende für breitbandige Mobilfunkanwendun 3 otenziale der Entwicklung im terrestrischen P gen bereitgestellt. So stehen jetzt mehr als 600 MHz Rundfunkbereich nutzen Funkfrequenzspektrum unterhalb von 5000 MHz zur Verfügung. 3 armonisierung von Frequenzen zur H Erreichung von Größenvorteilen Funkfrequenzen bleiben aber eine knappe Res source. Da auch die Bedürfnisse anderer Funkanwen der, wie insbesondere die des Rundfunks, hinzutre- Internet Governance ten, fördert die Bundesregierung die Flexibilisierung und Harmonisierung der Spektrumsnutzung als Angesichts der großen gesellschaftlichen und wirt- Grundvoraussetzung für eine effiziente Frequenz schaftlichen Bedeutung des Internets ist eine zuver- nutzung. So wird die Flexibilisierung der immer noch lässige und effiziente Verteilung der begrenzten sehr intensiv für Sprachtelefonie (GSM) genutzten Internetressourcen von erheblicher Bedeutung. Das Frequenzbereiche bei 900 und 1.800 MHz in den betrifft sowohl die Wahrnehmung der Aufgaben bei nächsten fünf Jahren umgesetzt. der weltweiten Vergabe von IP-Adressen und der Registrierung von Domainnamen als auch Entschei Angesichts der dynamischen Marktentwicklung dungen und Kontrollmöglichkeiten (Internet sind die gesetzlichen Grundlagen und der ordnungs- Governance). politische Rahmen so flexibel auszugestalten, dass Frequenzressourcen auch zukünftig rasch bedarfsge- Die Bundesregierung unterstützt grundsätzlich recht bereitgestellt werden können. Dabei sind inter- das selbstregulative ICANN-Modell für die Regelung national einheitliche Lösungen anzustreben, auch von Kernfragen im Bereich der Internet Governance. um Größenvorteile bei der Beschaffung von Endge Voraussetzung dafür ist jedoch, dass ICANN seine räten und Netzelementen für die bereit gestellten Koordinierungsaufgaben weiterhin effektiv und effi- Frequenznutzungen zu ermöglichen. zient wahrnimmt und seinen global bestehenden Rechenschaftspflichten gegenüber Regierungen, Ziel: Deckung des Frequenzbedarfs für Nut Unternehmen und Organisationen der Zivilgesell zung mobiler Datendienste einschließlich schaft nachkommt. Anreize zur effizienten Frequenznutzung. Nationale und internationale Anpassungen des Frequenzspektrums. 6 Für Reservekapazitäten sorgen nunmehr neu vergebene Frequenzressourcen im Bereich des Mobilfunks bei 2,5 GHz. Bereits im Dezember 2006 wurden Frequenzen aus dem Bereich um 3,5 GHz (WIMAX) vergeben, die ebenfalls für mobile Funkanwendungen verwendbar sind. Außerdem sind Frequenzen für Drahtlosnutzungen in Form so genannter WLAN-Anwendungen allgemein zugeteilt.
17 dungsszenarien und Dienste erschlossen werden kön- Ziel: Einbringen und Vertreten deutscher nen. Bund, Länder und Kommunen sehen insbeson- Interessen bei der Koordinierung des Internets dere in der Einführung von IPv6 (Internetprotokoll sowie kritischer Internetressourcen. Version 6) einen wesentlichen Beitrag zur Einführung neuer Internet-Technologien in modernen, sicheren i Kommunikationsinfrastrukturen. Maßnahmen 3 Neufassung des so genannten IANA-Vertrages zwischen ICANN und dem US-Handels Ziel: Ausbau des Bund-Länder-Koppelnetzes ministerium für eine medienbruchfreie ebenenübergreifen- de Verwaltung. Ausbau dieses Verbindungs 3 A ktive gestaltende Mitarbeit im Rahmen des netzes und Integration weiterer Bundesnetze. „Internet Governance Forum“ (IGF) der VN und in Gremien von ITU, OECD u. a., welche sich mit Fragen der Netzpolitik beschäftigen Maßnahmen 3 Zusammenführung der Regierungsnetze IVBB i und IVBV/BVN in eine gemeinsame Netzinfra Netze des Bundes, Deutschland Online struktur der öffentlichen Verwaltung zur Be Infrastruktur/Verbindungsnetz reitstellung eines standardisierten Leistungs-/ Dienste-Portfolios und einheitlicher Sicher Die von der Bundesregierung verantworteten kriti- heitstechnologien im Rahmen des Projektes schen Kommunikationsinfrastrukturen, insbesonde- „Netze des Bundes“ re Netze des Bundes und das Verbindungsnetz (Art. 91c GG iVm IT-NetzG), werden unter Beachtung der 3 eitere Konsolidierung u. a. durch Integration W gestiegenen und weiter steigenden Bedrohungslage weiterer Bundesnetze sowie des Verbindungs auf dem technisch neuesten Stand, hochleistungsfä- netzes in die neue modulare Netzinfrastruktur hig und sicher sein. Auf Basis dieser modernen und sicheren Netzinfrastrukturen der öffentlichen 3 S teuerung der neuen Netzinfrastruktur durch Verwaltung werden richtungsweisende Konzepte eine Zentrale Service Organisation (ZSO) im insbesondere in den Bereichen eGovernment und Bereich des BMI unter Berücksichtigung einer ePartizipation sowie Aspekte einer modernen besseren Kontrolle durch den Bund, einer grö- Netzpolitik weiterentwickelt und umgesetzt. Mit dem ßeren Unabhängigkeit von einzelnen Unter Ausbau des Bund-Länder-Koppelnetzes wurde das nehmen und einer höheren Sicherheit ein- Ziel der Bundesregierung verwirklicht, eine medien- schließlich einer besseren Krisenfestigkeit, bruchfreie ebenenübergreifende Verwaltung bis zum Wirtschaftlichkeit und Flexibilität Jahr 2012 zu ermöglichen. Mit der Weiterentwicklung dieses Verbindungsnetzes und dessen Einbindung in 3 Übertragung der vom DOI-Verein wahrge- eine gemeinsame Kommunikationsinfrastruktur nommenen Aufgaben an den Bund wird dieser Weg konsequent fortgesetzt. 3 rarbeitung eines Konzeptes zur Einführung E Darüber hinaus wird dafür Sorge getragen, dass und Nutzung von IPv6 in der öffentlichen neue Technologien in ommunikationsinfrastrukturen Verwaltung Deutschlands zielgerichtet eingesetzt werden und neue Anwen
18 B. Ziele, Maßnahmen, Projekte 3 . Vertrauen und Sicherheit in der Anwender, Anbieter oder IT-Sicherheitsgestalter – digitalen Welt tragen für IT-Sicherheit eine spezifische Verantwor tung. Wichtig ist, dass insbesondere auch junge Menschen über bestehende Risiken aufgeklärt und Die rasante Entwicklung des Internets erfordert für mehr Selbstschutz sensibilisiert werden. Die Lösungen für Vertrauen und Sicherheit, Antworten Bundesregierung setzt sich daneben dafür ein, dass zur Verantwortung des Einzelnen und der Rolle des die polizeiliche Aufgabenerfüllung auch im Internet Staates in der digitalen Welt. Effektiver Datenschutz lückenlos gewährleistet ist. ist ein wesentlicher Faktor für die Akzeptanz und Entwicklung einer Informations- und Wissensgesell Sicherheit im Internet schaft. Die Bundesregierung verfolgt bei der Entwick lung und Gestaltung ihrer Netzpolitik folgende Sicherheit und Verfügbarkeit der Computernetze Grundsätze: sind wichtige Parameter für die Funktionsfähigkeit unserer global vernetzten Gesellschaft. 3 Anwendung und Durchsetzung bestehenden Rechts hat Vorrang vor neuer Rechtssetzung Seriösen Nutzern und Anwendern steht eine stark international organisierte Kriminalität im In 3 Selbstregulierung hat Vorrang vor neuer ternet gegenüber. Darüber hinaus ist eine Zunahme Rechtssetzung von Spionage und Sabotageaktivitäten festzustellen. Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, die Netze 3 Entwicklungsoffene und vollziehbare und Dienstleistungen sicherer zu gestalten. Rechtsordnung Die Entwicklung nationalen, supranationalen und Ziel: Sicherstellung einer digitalen Grund internationalen Rechts muss dabei aufeinander abge- versorgung. Gewährleistung, dass das Internet stimmt sein. als Infrastruktur zugänglich ist und zuverlässig zur Verfügung steht. Die Bundesregierung geht davon aus, dass der Staat bei der Informationstechnik und beim Internet eine Freiheits- und Ausgleichsfunktion, eine Schutz- und Gewährleistungsfunktion sowie eine Angebots- Maßnahmen 3 F örderung des Einsatzes vertrauenswürdiger i und Innovationsfunktion hat. Sie wird in diesen Funk und manipulationssicherer Hardwarekompo tionen für Rahmenbedingungen sorgen, um ein nenten und der IT-Systeme (Trusted Compu höheres Vertrauen in die Technologien und Dienst ting) innerhalb der Bundesverwaltung und in leistungen im Internet zu schaffen. Alle Beteiligten –
19 wichtigen Infrastrukturbereichen sowie Ziel: Schutz von Persönlichkeitsrechten auch Mitarbeit in der Trusted Computing Group im digitalen Raum und Stärkung der Selbst bestimmung und Eigenverantwortung. Das 3 B ereitstellung von Einsatzempfehlungen für Internet soll Raum der Freiheit und Rechts Trusted Platform Module sicherheit sein. Gewährleistung von Sicherheit und Transparenz beim Umgang mit elektro- 3 B ereitstellung von Empfehlungen für die nischen Identitäten im digitalen Umfeld. Sicherheit von IT-Systemen in wichtigen i Infrastrukturbereichen Maßnahmen 3 Weiterentwicklung des Datenschutzes im 3 E rarbeitung eines Anreizsystems für den frei- Internet mit dem Ziel, die Selbstbestimmung willigen Einsatz sicherer IT-Systeme zum bes- und Eigenverantwortung zu stärken seren Schutz vor Malware 3 Errichtung einer Stiftung Datenschutz 3 P rogramm zur Sicherheitsforschung mit den Schwerpunkten: 3 P rüfung einer besseren Transparenz der – Sicherheit in mobilen Umgebungen Datenverarbeitung – Schutz von Internet-Infrastrukturen – Entwicklung nachweisbar sicherer Systeme mit definiertem Sicherheitsniveau Verbraucherschutz im Internet („eingebaute Sicherheit“) – Neue Technologien zum Schutz von Viele Verbraucherinnen und Verbraucher nutzen das IT-Systemen Internet, um auf einfache Weise Informationen über bestimmte Themen zu erhalten bzw. über das 3 A usbau des Angebotes des Bundesamtes für Internet angebotene Leistungen in Anspruch zu neh- Sicherheit in der Informationstechnik zu men. Einige unseriöse Unternehmen nutzen die Sicherheit im Internet geringere Aufmerksamkeit der Verbraucherinnen und Verbraucher beim Surfen im Internet aus und versuchen, ihnen entgeltpflichtige Verträge unterzu- Datenschutz und Datensicherheit schieben. Die Entgeltpflicht des Angebots wird dabei (Schutz der Persönlichkeitsrechte im Internet) gezielt verschleiert. Verbraucherinnen und Verbraucher können daher nur schwer erkennen, Das Internet ist zunehmend Medium zur individuel- dass die angebotene Leistung etwas kosten soll und len Lebensgestaltung, zur Kontaktpflege und zum werden anschließend massiv bedrängt, eine ver- weltweiten Informationsaustausch. Viele Millionen meintliche Forderung zu begleichen. Menschen sind in sozialen Netzwerken und publizie- ren in Foren. Damit ergeben sich neue Formen der Teilhabe und der gesellschaftlichen Kontaktpflege, Ziel: Besserer Schutz der Verbraucherinnen aber auch neue Risiken für den Schutz der Persönlich und Verbraucher vor Kosten- bzw. Abofallen im keitsrechte im Internet. Die technischen Fähigkeiten Internet. moderner Endgeräte ermöglichen neuartige Anwen dungen, die Internet und Realität für die Nutzer mehr und mehr verschmelzen lassen und bieten Möglich keiten, Daten zu aggregieren. Die Bundesregierung wird Vorschläge für eine Weiterentwicklung des Datenschutzes im Internet vorlegen.
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