Im Fokus: 50 Jahre IKRB - Regio Basiliensis
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Im Fokus: 50 Jahre IKRB 50 Jahre grenzüberschreitendes Know-How im Dienste der Nordwestschweizer Kantone Wie alles Die Heutige Die Partner- begann – Entwicklung Schwerpunkte schaft mit die Anfänge der IKRB Deutschland und Frankreich S. 3-4 S. 5-7 S. 8-9 S. 10 Informationsbulletin der Regio Basiliensis. Dezember 2020
DIE ANFÄNGE Sehr geehrte Damen und Herren, Wie alles geschätzte Akteure der grenzüber- begann – schreitenden Zusammenarbeit die Anfänge aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft Die Anfänge der Regio Basiliensis und Zivilgesellschaft Die Region Basel, wie wir sie heute ken- nen als prosperierender Wirtschafts-, Bildungs- und Kulturstandort im trina- tionalen Raum, hat ihre Anfänge in den Die Koordination mit dem angrenzenden Ausland ist ein 1960er Jahren. Mit der Frage «Wird Basel wichtiger Bestandteil unserer Politik in der Nordwest- eine Provinzstadt?» in einem Gastbeitrag schweiz. Umso erfreulicher ist es, dass die Kantone mit in den «Basler Nachrichten» 1961 provo- der Interkantonalen Koordinationsstelle bei der Regio zierte Hans J. Briner eine Diskussion zur Basiliensis (IKRB) eine verlässliche Partnerin an ihrer Rolle der Stadt Basel in der Region. Die Seite haben. Seit der Gründung im Jahr 1970 wurden zentrale Idee des Artikels – und der Kern Hans J. Briner, Vordenker der Regio-Idee und erster Geschäftsführer der Regio Basiliensis. die Beziehungen auf persönlicher und professioneller der Regio-Idee – war es, ein Gremium zu Aufnahme von 1967. Ebene zu unseren Partnern in Deutschland und Frank- schaffen, welches bestehende Fach- und reich konstant weiterentwickelt. Behördengremien bei der langfristigen und weitsichtigen Zukunftsplanung des Raum Basels Die Regio-Idee fand auch in Deutschland und Frank- Die IKRB hat sich in ihrer 50-jährigen Existenz als Kom- auch über die kantonalen und nationalen Grenzen unter- reich Anklang und die grenzüberschreitende Zusam- petenzzentrum für die grenzüberschreitende und inter- stützen sollte. menarbeit wurde gestärkt. Kooperationspartner im an- kantonale Zusammenarbeit bewährt. Sie war mass- grenzenden Ausland waren die 1965 gegründete Régio geblich am Aufbau und an der Weiterentwicklung von Mit der Unterstützung von Peter Gloor und Andreas du Haut-Rhin, sowie das Regierungspräsidium Südbaden grenzüberschreitenden Gremien, wie etwa der Deutsch-französisch-schweizerischen Speiser sowie vieler wichtiger Persönlichkeiten, Un- in Freiburg im Breisgau. Oberrheinkonferenz oder dem Trinationalen Eurodistrict Basel beteiligt und vertrat in ternehmen und Behörden aus Basel-Stadt und Basel- diesen zuverlässig die Interessen der Nordwestschweizer Kantone. Ausserdem gewähr- Landschaft wurde am 25. Februar 1963 die Arbeitsgrup- Die Gründung der IKRB leistet die IKRB eine effiziente und nachhaltige Beteiligung der Kantone am Förderpro- pe Regio Basiliensis gegründet. Sie fokussierte sich auf Ein Durchbruch gelang 1969, als die beiden Basler Kan- gramm Interreg A Oberrhein, insbesondere auch mit der Betreuung und Verwaltung der die Entwicklung der Regionalplanung aus einer trinatio- tone einen Vertrag über die Organisation und Durchfüh- Bundesmittel im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP). nalen Perspektive. Dies beinhaltete raumplanerische rung einer gemeinsamen Regionalplanung abschlossen, Grundlagenforschung sowie regionale Wirtschaftsprog- die auch über die Grenzen abgestimmt werden sollte. Wir nutzen die Gelegenheit dieses Jubiläums gerne für einen herzlichen Dank an alle nosen. Mit einer von der Regio Basiliensis organisierten Den Einfluss und die Expertise, die die Regio Basiliensis aktuellen und früheren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Regio Basiliensis, an den viertägigen internationalen Regio-Planertagung 1965 in den ersten Jahren auf ihrem Wirkungsgebiet bereits Vorstand und die Partner des Vereins. Sie alle haben die bemerkenswerte Geschichte rückte ein Europa der Regionen ins Zentrum und die gewinnen konnte, sicherte ihr den kantonalen Auftrag der Regio Basiliensis und damit auch der IKRB in den letzten 50 Jahren mitgeschrieben. Regio Basiliensis galt als mögliches Vorzeigemodell, wie zur Koordination der Planung mit dem benachbarten länderübergreifendes und europäisches Zusammen- Ausland. So wurde 1970 die Internationale Koordina- Wie sich auch in der Corona-Krise gezeigt hat, bedürfen sowohl die grenzüberschrei- wirken im Kleinen stattfinden könnte. tionsstelle der Regio (IKS) errichtet, die Vorläuferin der tende Zusammenarbeit im Raum Basel, wie auch die Positionierung des Oberrheins im heutigen Interkantonalen Koordinationsstelle bei der internationalen Standortwettbewerb zukünftig einer noch besser abgestimmten und auf Regio Basiliensis (IKRB). Effizienz und Effektivität ausgerichteten Mobilisierung aller regionalen Kräfte. Die IKRB kann hier im Interesse der Nordwestschweizer Kantone einen wichtigen Beitrag leisten. Wir gratulieren der IKRB zum Jubiläum und wünschen Ihnen eine spannende Lektüre! Skizze des Bauprojekts Flughafen-Bahnstation aus der Pilotstudie der Elisabeth Ackermann Kathrin Schweizer Arbeitsgruppe Regio Basiliensis zum Flughafen Basel-Mulhouse 1970. Regierungspräsidentin Regierungsrätin Der Flughafen war neben dem Bereich Verkehr ein Schwerpunkt der Kanton Basel-Stadt Kanton Basel-Landschaft Arbeitsgruppe. 3
DIE ENTWICKLUNG DER IKRB Die Gründung der «Die Nordwest- schweizer Regie- Internationalen rungskonferenz ist Koordinationsstelle dankbar, dass sie sich auf die Dienste der Regio 1970 der IKRB abstützen kann. Sie leistet einen wichti- Die Arbeitsgruppe der Regio Basiliensis besprach wöchentlich Zu Gast am Regio-Gipfel zum 25-jährigen Bestehen der Regio Basiliensis: Der Vertrag zwischen den Kantonen Basel-Landschaft gen Beitrag aktuelle Themen und entwickelte Ideen weiter. Aufnahme aus den Adolf Ogi, François Mitterrand, Jean-Pascal Delamuraz und Helmut Kohl und Basel-Stadt über Organisation und Durchführung für den Austausch und die Zusammenarbeit 1980er Jahren. (v.l.n.r.). der Regionalplanung trat im Sommer 1970 in Kraft. Er betraute die Regionalplanungsstelle in Liestal mit der mit den deutschen und französischen Regionalplanung im Raum der beiden Basel in enger Nachbarn am Oberrhein.» Abstimmung mit den Verantwortlichen der heutigen wei- teren Nordwestschweizer Kantone Aargau, Jura und Solothurn. Die Koordination der Regionalplanung mit dem angrenzenden Ausland übernahm die neu gegrün- Anton Lauber, Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft Die Entwicklung zur heutigen IKRB und Präsident der Nordwestschweizer dete Internationale Koordinationsstelle der Regio (IKS). Regierungskonferenz 2020 Damit wurde dem Verein Regio Basiliensis 1970 ein Die ersten 20 Jahre seit der Gründung der IKS gelten als Pionierphase, denn sie bearbeitete staatlicher Auftrag zugeschrieben, den er im Rahmen Neuland. Als sich ab 1990 die trinationalen Gremien etabliert hatten, war es ihr möglich, sich der IKS ausführte. vermehrt auf das Gremienmanagement zu konzentrieren. Für die Arbeit der Koordinationsstelle wurde ein jährlicher Analyse der Planungs- und Koordinationsinstanzen in Kredit zur Verfügung gestellt, der zu 75 % vom Kanton den drei Teilgebieten der Grenzregion mit Kartenmate- Das erste Pflichtenheft der neugegründeten IKS umfass- von Bedeutung, sondern auch die Zivilgesellschaft, die Basel-Stadt und zu 25 % vom Kanton Basel-Landschaft rial und Kontaktstellenregister. te hauptsächlich Arbeiten zur Raumplanung im Raum Wirtschaft und die Wissenschaften erkannten die neuen finanziert wurde. Durch die kantonale Finanzierung, die Basel unter Einbeziehung des umliegenden Auslands. Kooperationsmöglichkeiten. So stellte die zwischenzeit- mit den Jahren wuchs, wurde die IKS der regierungs- Ausserdem wurden im Rahmen der IKS die raumpla- Daraus resultierten Studien und internationale Kongres- lich umbenannte Internationale Koordinationsstelle der rätlichen Delegation der beiden Kantone rechenschafts- nerische Grundlagenforschung und die regionalen Wirt- se zur Raumplanung. Eine der wertvollsten Errungen- Regio Basiliensis (IKRB) bei ihrer Reorganisation 1992 pflichtig und konnte von ihr Arbeitsaufträge erhalten. Die schaftsprognosen fortgesetzt. Langfristig sollten daraus schaften in den ersten Jahren war, dass die IKS Kontakte fest, dass sich die inhaltliche Arbeit durch die weitge- Aufgaben der IKS umfasste organisatorisch-koordinative, Leitbilder für die Entwicklung der Region als Grundlage mit Schlüsselpersonen und Pendants in den regionalen hende Institutionalisierung der grenzüberschreitenden planerische wie auch Informationsaufgaben. Hauptaufga- für eine sukzessive Realisierung von gemeinsamen Verwaltungen der Nachbarländer herstellte und pflegte. Kooperation auf die zahlreich gegründeten trinationalen be der IKS war, darzulegen, wie die Regionalplanung in Projekten, zum Beispiel im Bereich Verkehr, Energie- Das war der Grundstein für das weitverzweigte Kontakt- Gefässe verlagerte. Die IKRB übernahm nun vermehrt Deutschland und Frankreich funktionierte und Möglich- politik oder Gewässerschutz, resultieren, wie das bereits netzwerk in allen drei Ländern des Oberrheins, welches die Vertretung der Schweizer Delegation in den zahlrei- keiten zur Zusammenarbeit zu erkennen. Daraus ent- Dr. Edmund Wyss, Regierungsrat des Kantons Basel- bis heute besteht. chen trinationalen Gremien. stand der Arbeitsbericht 1, eine Bestandsaufnahme und Stadt, 1966 hervorhob. Die Arbeitsgruppe der Regio Basiliensis hatte jedoch Um den Entwicklungen der vergangenen Jahre in der von Anfang an die Ambition, die grenzüberschreitende grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gerecht zu Zusammenarbeit über die reine Regionalplanung hin- werden, wurde im Jahr 2000 eine geografische Ausdeh- Geltungsbereiche aus auszudehnen. Mit der Gründung der «Conférence nung der schweizerischen Gebietskulisse in der Ober- der Planungs- instrumente und Tripartite» 1970, aus der 1991 die deutsch-franzö- rheinkooperation vorgenommen. Sie umfasste nun den Koordinations- sisch-schweizerische Oberrheinkonferenz hervorgehen Kernbereich Basel-Stadt und Basel-Landschaft sowie perimeter aus dem sollte, erhielt die Region erstmals ein trinationales die Kantone Aargau, Jura und Solothurn. Die internatio- Arbeitsbericht Nr. 1 Koordinationsinstrument auf politischer Ebene. So nale wurde zur interkantonalen Koordinationsstelle und der IKS. wurde die grenzüberschreitende Zusammenarbeit für zur Koordinationsstelle der kleinen Aussenpolitik aller weitere Themen geöffnet. Zahlreiche Mitarbeitende fünf Nordwestschweizer Kantone ausgebaut. Seit 2007 der Verwaltungen der drei Länder arbeiteten in neuen fungiert die Nordwestschweizer Regierungskonferenz Arbeitsgruppen grenzüberschreitend zusammen. (NWRK) als Aufsichtsgremium der IKRB. In den 1980er Jahren verdichteten sich die Strukturen. Integrationsschub durch Interreg Durch die sogenannten Dreiländerkongresse vernetzen Die 1990er Jahre waren für die heutigen Aktivitäten der sich nicht mehr nur Behördenvertreter, sondern auch IKRB wegweisend: Die damalige Europäischen Gemein- Fachleute aus Wirtschaft und Wissenschaft. Es bilde- schaft (EG) schuf ein neues Förderinstrument namens ten sich Bündnisse und Arbeitsgruppen von Kommu- Interreg, mit dem Ziel, durch die Intensivierung der Zu- nen, Universitäten, aus der Wirtschaft oder der Kultur. sammenarbeit über die Grenzen hinweg die Integration Nun war die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im europäischen Raum und eine ausgewogene Ent- nicht mehr nur für die Politik und die Verwaltungsebene wicklung zwischen den Regionen zu fördern. Im Raum 4 5
DIE ENTWICKLUNG DER IKRB «Der Kanton Aargau teilt eine lange Grenze mit Deutsch- «Die Verdichtung land und ist wirtschaftlich und der Arbeit auf gesellschaftlich eng mit dem regionaler Ebene, süddeutschen Raum verfloch- die auch zur ten. Die grenzüberschreitende Gründung der Zusammenarbeit hat für NWRK im Jahr 1971 unseren Kanton deshalb eine In der «Conférence Tripartite» kamen die regionalstaatlichen führte, gab auch hohe strategische Bedeutung. Regierungen aus der Oberrheinregion zusammen, wie an diesem informellen Treffen der Delegationschefs 1975. für den Kanton Solothurn Impulse Die IKRB unterstützt diese Zusammenarbeit und für eine Zusammenarbeit über gestaltet sie seit 50 Jahren erfolgreich mit.» die Grenzen hinweg.» Dr. Urs Hofmann, Frau Landammann Brigit Wyss, Regierungsrat des Kantons Aargau Regierungsrätin des Kantons Solothurn des südlichen Oberrheins und später im heutigen Ober- In der dritten Programmphase (2000-2006) stieg die KANTONALE FINANZIERUNG rheinperimeter fördert das Programm Interreg Ober- Anzahl der Projekte, die den spezifischen Bedürfnissen rhein gezielt grenzüberschreitende Projekte. der Einwohnerinnen und Einwohner entsprach, deutlich. Bis 1993 wurde die IKRB gemäss des Vertrages über Die vierte Förderperiode (2007-2013) setzte als The- die Regionalplanung durch die beiden Basler Kantone Die Nordwestschweizer Kantone beteiligten sich seit menschwerpunkte die ökonomischen Potentiale, die Bil- finanziert, wobei Basel-Stadt 75% und Basel-Landschaft Beginn an dem EU-Förderprogramm und beauftragten dungs-, Arbeits- und Wohnregion sowie Nachhaltigkeit. 25 % beisteuerten. 1994 wurde die IKRB von diesem die IKRB mit koordinativen Aufgaben. Ab 2001 erhielt 2020 endet die fünfte Programmperiode (2014-2020), Vertrag entkoppelt und die Finanzierung zwischen den die IKRB zudem vom Bund Mittel und Auftrag, das Pro- die insbesondere Forschung, Wirtschaft, Umwelt, Ar- beiden Kantonen paritätisch aufgeteilt. Diese Parität gilt gramm Interreg Oberrhein sowie das Programm Inter- beitsmarkt und Verwaltungskooperation förderte. Die noch heute. Seit 1996 beteiligte sich auch der Kanton reg C für die Schweizer Seite zu verwalten. Ab 2008 sechste Förderperiode des Interregprogramms startet Aargau finanziell an der IKRB sowie seit 2003 die Kanto- wurde der Bundesbeitrag im Rahmen der Neuen Regio- 2021 erneut für sieben Jahre. ne Jura und Solothurn. Die Finanzierung wird seit 2003 nalpolitik (NRP) institutionalisiert. durch einen jeweils vierjährigen Rahmenvertrag zwi- Wichtige Projekte am Oberrhein waren beispielsweise schen dem Verein Regio Basiliensis und den fünf Nord- Im Mittelpunkt der ersten Interreg-Programmperiode die 1993 ins Leben gerufene Informations- und Bera- westschweizer Kantonen festgelegt. (1990-1993) stand vor allem das Zusammenführen ge- tungsstelle INFOBEST PALMRAIN. Sie informiert und meinsamer Kenntnisse und die wissenschaftliche Ana- berät Bürgerinnen und Bürger, Verwaltungen, Unterneh- lyse des Kooperationsraums. Neben der Kenntniserwei- men, Vereine sowie Politikerinnen und Politiker in allen BUNDESFINANZIERUNG terung über die trinationale Gebietskulisse öffnete sich grenzüberschreitenden Fragen zwischen Deutschland, Interreg in der zweiten Förderphase (1994-1999) neuen Frankreich und der Schweiz. Des Weiteren ist der 1991 In den 1970er Jahren wurde die kantonale Finanzierung Akteuren und Trägern innovativer Projekte. Zahlreiche eingeführte MUSEUMS-PASS-MUSÉES eine Errungen- der IKS durch Bundesmittel aus dem Bureau für Woh- Kooperationseinrichtungen wurden gegründet und or- schaft von Interreg Oberrhein. Und nicht zuletzt wurde nungsbau, später durch das Bundesamt für Raument- ganisierten sich in Netzwerken, um Fragen der Bevölke- auch der durch die Dreiländerkongresse angestossene wicklung (ARE) ergänzt. Seit 2001 werden die Mittel für rung zu Mobilität, Ausbildung und grenzüberschreiten- Hochschulverbund Eucor – The European Campus mit den Bundesauftrag an die IKRB zur Koordination von Am 1. Juli 1993 fand die Eröffnungsfeier der Informations- und der Zusammenarbeit besser beantworten zu können. Interreg-Geldern gefördert. Beratungsstelle INFOBEST PALMRAIN statt. Interreg Oberrhein vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) gesprochen. VON DER IKS ZUR IKRB Internationale Koordinationsstelle Internationale Koordinationsstelle Interkantonale Koordinationsstelle Interkantonale Koordinationsstelle der Regio 1970-1982 der Regio Basiliensis 1982-1997 der Regio Basiliensis 1997-2003 bei der Regio Basiliensis 2003 bis heute Konferenz- und Koordinationsstelle kleine Aussenpolitik AG BL BS JU SO Aktive Raumplanung Gremienmanagement Bundesauftrag zur Koordination von Interreg/NRP 1970 1980 1990 2000 2010 2020 6 7
AKTUELLE SCHWERPUNKTE Die Koordination von Interreg Oberrhein in der Nordwestschweiz ist ein Schwerpunkte der IKRB. Seit 1990 wurden viele erfolgreiche « Interreg, Projekte durchgeführt, wie die Verlängerung der Tramlinie 3 von Basel nach Saint Louis (im Bild: Einweihung am 9. Dezember 2017). Conférence du Rhin Veranstaltungen und Ergebnisse von Interreg-Projekten werden Aktuelle Schwerpunkte Supérieur, Euro- district trinational regelmässig über die medialen Kanäle der IKRB kommuniziert. der IKRB de Bâle … le regroupe- ment des ressources au sein de l’IKRB Die spezifischen Ziele und Aufgaben der IKRB erge- KOORDINATION TRINATIONALER INSTITUTIONEN ben sich generell aus dem Rahmenvertrag mit den fünf facilite le quotidien Trägerkantonen, dem Leistungsauftrag sowie den jähr- de travail des cantons et représente lichen Arbeitsprogrammen. Insbesondere hat die IKRB INFOBEST PALMRAIN un outil précieux de concertation. » die Aufgabe, die Interessen der Vertragskantone in der Die INFOBEST PALMRAIN informiert und berät Bürge- grenzüberschreitenden Zusammenarbeit abzustimmen rinnen und Bürger, Verwaltungen, Unternehmen, Verei- Jacques Gerber, und ihre Beteiligung an den Strukturen und Aktivitäten ne sowie Politikerinnen und Politiker seit 1993 in allen Ministre de la République et du Canton du Jura der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Ober- grenzüberschreitenden Fragen zwischen Deutschland, rhein und in Europa wirksam zu gewährleisten. Seit Frankreich und der Schweiz. Die Regio Basiliensis, Mit- 2003 regelt ein jeweils vier Jahre gültiger, einheitlicher initiatorin der INFOBEST, vertritt als IKRB die Kantone Rahmenvertrag die Finanzierung der IKRB durch die in der Projektgruppe, übernimmt die Kassenverantwor- Nordwestschweizer Kantone und definiert deren Aufga- tung und ist Anstellungskörperschaft für den Schweizer ben. Im Leistungsauftrag werden die Ziele und Aufga- Mitarbeiter. ben gemäss wirkungsorientierter Verwaltungsführung Governance als Produkte und Unterprodukte dargestellt. und französischer Seite, wo diese beiden Bereiche ge- Die Steuerung und Begleitung der IKRB erfolgt seit 2007 OBERRHEINKONFERENZ (ORK) trennt verlaufen, vermögen IKRB und Regio Basiliensis durch die Nordwestschweizer Regierungskonferenz Die Deutsch-französisch-schweizerische Oberrheinkon- Die Zwei-Komponenten-Struktur – als Aussenstelle der den Grossteil der Kooperationsaktivitäten der Nordwest- (NWRK). Seit 2005 finden zudem quartalsweise Treffen ferenz ging 1991 unter anderem aus der trinationalen Kantone und als privatrechtlicher Verein – ermöglicht schweizer Partner zu fokussieren und zu integrieren. Mit der Koordinationsstelle mit den zuständigen Mitgliedern «Conférence Tripartite» hervor. In diesem Gremium es, dass IKRB und Verein sowohl für die offizielle staat- ihrer Nordwestschweizer Klammerfunktion ermöglicht des Regierungsrats der Kantone Basel-Landschaft und versammeln sich die regionalstaatlichen Regierungen. liche und kommunale wie auch die privatrechtliche zivil- sie zudem den Partnern auf Schweizer Seite ein kosten- Basel-Stadt statt. Inhaltliche Grundlage dafür sind die Die IKRB koordiniert im Auftrag der Nordwestschweizer gesellschaftliche Kooperation tätig sein können. Im Ge- sparendes «Outsourcing» der Dienstleistungen an eine NWRK-Strategie und die zweijährigen Arbeitsprogram- Kantone zusammen mit der Schweizer Delegations- gensatz zu den gegebenen Strukturen auf deutscher ausgewiesene Kooperationsspezialistin. me der NWRK mit rollenden Massnahmenplanungen für sekretärin die Schweizer Delegation, vertritt die Schwei- die IKRB und für die Arbeiten in der Oberrheinkonferenz. zer Interessen im Koordinationsausschuss, welcher das ORK-Sekretariat begleitet, nimmt an den Präsidiums- und Plenumssitzungen teil und ist Anstellungskörper- PRODUKTGRUPPE A PRODUKTGRUPPE B PRODUKTGRUPPE C schaft für die Schweizer Delegationssekretärin im trina- KOOPERATION AM FÖRDERPROGRAMME SUPPORTPROGRAMME tionalen ORK-Team in Kehl. OBERRHEIN FÜR DIE UND KOMMUNIKATION GRENZÜBERSCHREITENDE INTERREG OBERRHEIN Koordination: Administration ZUSAMMENARBEIT Seit 1990 ist das EU-Förderinstrument Interreg am Oberrheinkonferenz Öffentlichkeitsarbeit Regierungskommission Interreg Oberrhein Informations- Oberrhein präsent. Das Einzugsgebiet erstreckt sich Trinationaler Eurodistrict Basel Neue Regionalpolitik (NRP) dienstleistungen von der Nordwestschweiz bis ins Nordelsass und die INFOBEST PALMRAIN des Bundes zuhanden der Kantone Südpfalz. Die IKRB verwaltet das Programm für die Nordwestschweiz. Sie prüft Projekte auf Förderfähig- keit für kantonale Mittel und Bundesmittel, nimmt für «Die IKRB hat die Schweiz Einsitz in den Programmgremien, berät LEISTUNGSAUFTRAG Schweizer Projektpartner, erstattet Kantonen und Bund 2019 - 2022 sich in ihrer Bericht, koordiniert die Öffentlichkeitsarbeit und steht in Funktion über ständigem Austausch mit dem Programmsekretariat in die Jahrzehnte stark entwickelt Strasbourg. Vertretung der Kantone in grenzüberschreitenden und die grenzüberschreitende Gremien gewährleisten TRINATIONALER EURODISTRICT BASEL (TEB) Zusammenarbeit am Oberrhein Der TEB fördert und begleitet seit 2007 grenzüber- Regionalmanagement Interreg Oberrhein von der Pionierphase in die schreitend die Verknüpfung der Gemeinden und lokalen & Neue Regionalpolitik Umsetzungsphase erfolgreich Akteure. Die IKRB nimmt im Auftrag der Nordwestschwei- zer Kantone Einsitz in der Fachlichen Koordinations- Kassen-/ Personalführung der Schweizer Mitarbeiter begleitet.» gruppe des TEB, welche die Beschlüsse des Vorstands Sekretariat der Oberrheinkonferenz und INFOBEST PALMRAIN vorbereitet und die Aktivitäten der TEB-Geschäftsstelle Botschafter Eric Jakob, begleitet. Sie koordiniert zudem die Schweizer Delega- Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) tion und gewährleistet den Informationsfluss zu den wei- GRUNDAUFTRAG – RAHMENVERTRAG teren grenzüberschreitenden Gremien am Oberrhein. 8 9
PARTNERSCHAFT ÜBER DIE GRENZEN UND AUSBLICK «Als Verein und gemeinsame Aussenstelle der Nordwest- schweizer Kantone können die Regio Basiliensis und die IRKB die Kooperationsaktivitäten im Dreiland fokussieren und integrie- ren. Dabei profitieren die Kantone von der hohen Fachkompetenz und guten Vernetzung der Regio Basiliensis.» Kathrin Amacker, Präsidentin der Regio Basiliensis Die Partnerschaft mit Wie es weitergeht – Ausblick Deutschland und Frankreich Die Koordination und Abstimmung unter den Nord- die trinationale Kooperation im Normalfall gut funktio- westschweizer Akteuren durch die IKRB wird von den niert. Im Krisenfall gibt es aber Verbesserungspotenzial. Die Zusammenarbeit in der trinationalen Oberrhein- «In der grenz- Trägerkantonen und Partnerorganisationen als gewinn- Gleichzeitig haben die Grenzschliessungen die Bedeu- region ist eine langjährige Erfolgsgeschichte. Seit überschreitenden bringendes Erfolgsmodell geschätzt. Angesichts der tung der trinationalen Kooperation zugunsten der Bevöl- nunmehr 50 Jahren vertritt die IKRB die Kantone der zahlreichen strukturellen und inhaltlichen Schnittstellen kerung und Wirtschaft aufgezeigt. Es ist ein Anliegen der Nordwestschweiz und gilt den Verantwortlichen in Zusammenarbeit der Kooperation wird die Koordinationsarbeit zukünftig IKRB und der Regio Basiliensis, die grenzüberschreiten- Deutschland und Frankreich als Ansprechpartnerin für am südlichen noch zunehmen und eine Bündelung in weiteren Be- de Zusammenarbeit zu stärken und fit für die Zukunft grenzüberschreitende Themen und Gremien. Die IKRB Oberrhein ist reichen stattfinden. Durch die Zusammenführung der zu machen. Die IKRB pflegt eine enge Zusammenarbeit war Pionierin in der Aufgleisung eines grenzüberschrei- Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin in der Collec- mit den regionalen Organisationen und Institutionen im tenden Kontaktnetzwerks und ist als Einrichtung in ihrer die IKRB seit tivité européenne d’Alsace (CEA) ab 2021, wird sich Raum Basel, in der Nordwestschweiz und am Oberrhein Form ein Unikat. Weder in Deutschland noch in Frank- 50 Jahren eine die Gremienarbeit am Oberrhein verändern, da die und setzt sich für eine Optimierung der Prozesse und reich gibt es eine vergleichbare Stelle, die sowohl regio- Konstante. CEA auch im grenzüberscheitenden Bereich Kompe- Strukturen ein. Nicht vergessen werden darf in diesen nalstaatliche als auch nationale Aufträge erfüllt. tenzen von der übergelagerten Verwaltungsebene, der Überlegungen die zukünftige Ausrichtung der EU sowie Das macht die Région Grand Est, übernehmen wird. Zudem trägt der die neue Förderperiode von Interreg 2021-2027, welche Arbeit einfach, deutsch-französische Freundschaftsvertrag von Aachen neue Möglichkeiten und Themen ins Zentrum rückt. denn ein wichtiger Ansprechpartner von 2019 zur Stärkung der grenzüberschreitenden Ko- operation am Oberrhein bei, von der auch die Schweiz Ein Ziel der IKRB ist es zudem, dazu beizutragen, dass « La région du Rhin auf Schweizer Seite ist damit immer profitieren kann. die Stimme der Jugend besser wahrgenommen wird supérieur ne serait bekannt.» und sich die jungen Erwachsenen mit ihren Anliegen Im Jubiläumsjahr der IKRB war das Coronavirus das und Bedürfnissen in die grenzüberschreitende Zusam- pas la même sans Bärbel Schäfer, allseits bestimmende Thema. Es hat sich gezeigt, dass menarbeit einbringen können, denn sie sind die Zukunft. les nombreux efforts Regierungspräsidentin des initiés au niveau Regierungspräsidiums Freiburg de la coopération QUELLEN transfrontalière dans laquelle Die vorliegende Publikation basiert mehrheitlich auf der Quelle Martin Fotos soweit nicht anders angegeben zur Verfügung gestellt von der Der Austausch mit dem benachbarten Ausland gehört Weber, Eric Jakob/Regio Basiliensis (Hg.) (2013): Die Regio-Idee. Regio Basiliensis. Weitere Fotos: Titel Luftaufnahme Erich Meyer, Ha- l’IKRB a joué un rôle pionnier. zum Alltagsgeschäft der IKRB: Sei dies zur Abwicklung Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Region Basel. Basel. sel | S. 2 Präsidialdepartement Kanton Basel-Stadt (Portrait), Sicher- Les relations de travail de l’IRKB avec des Interregprogramms mit dem Programmsekretariat Weitere Quellen: Arbeitsgruppe Regio Basiliensis (1970): Tätigkeitsbe- heitsdirektion Kanton Basel-Landschaft (Portrait) | S. 3 Kurt Wyss ses voisins frontaliers sont de qualité in Strasbourg oder der Austausch mit den Geschäfts- richt 1969. Arbeitsgruppe Regio Basiliensis. Basel. (oben) | S. 4 Finanz- und Kirchendirektion Kanton Basel-Landschaft stellen und Sekretariaten der französischen, deutschen Arbeitsgruppe Regio Basiliensis (1973): regio report. Tätigkeitsbericht (Portrait) | S. 5 Kurt Wyss (rechts) | S. 6 Staatskanzlei Kanton Aargau et permettent de fluidifier la vie à und trinationalen Gremien und Institutionen am Oberr- der Arbeitsgruppe Regio Basiliensis. Basel. (Portrait) | S. 7 Volkswirtschaftsdepartement Kanton Solothurn (Por- nos frontières. » hein. Des Weiteren wenden sich die Kantone wie auch Regio Basiliensis (1991): Regio Basiliensis. Reorganisation 1992. trait) | S. 8 Département de l'économie et de la santé de la République der Bund an die IKRB als Informationsquelle über die Vierte Entwurfsfassung. Regio Basiliensis. et Canton du Jura (Portrait) | S. 9 Thomas Wagner, Staatssekretariat Claudine Ganter, politische Situation in der Grenzregion und in den jewei- für Wirtschaft (Portrait) | S. 10 istock.com/Auslander, Région Grand Conseillère Régionale Grand Est ligen angrenzenden Nachbarländern. Est (Portrait), Regierungspräsidium Freiburg (Portrait) 10 11
IMPRESSUM KONTAKT REGIOINFORM 2/20 Interkantonale Koordinationsstelle Erscheint unregelmässig. bei der Regio Basiliensis Redaktion: Dr. Manuel Friesecke, Johanna Rejek, Carmen Rüsch St. Jakobs-Strasse 25, Postfach Gestaltung und Realisation: Glanzmann Schöne Design CH-4010 Basel Druck: Gremper AG Basel/Pratteln Fon: + 41 61 915 15 15 Hinweis: Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird in den Texten nur die E-Mail: info@regbas.ch männliche Form verwendet. Die weibliche Form ist selbstverständlich Web: www.regbas.ch immer miteingeschlossen.
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