"Im Land der Dichter und Denker" - Deutsch-Polnische Schülerbegegnung - Herbst 2018 - Rhumetalschule Katlenburg-Lindau
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Thüringen „Exkursion nach Weimar und Erfurt“ Das Kirchenschiff des Erfurter Doms hält viele Geschichten parat, unter anderem gibt es ein echtes Einhorn zu entdecken. Der sogenannte „Einhornaltar“ zeigt Maria, die Jungfrau, die Einen Sprung in der Geschichte wagen, in die Zeit, in der Goethe als einzige das Einhorn bändigen und halten kann. Ein Privileg, und Schiller in Weimar wohnten und ihren Gedanken freien Lauf das nur Jungfrauen haben und gleichzeitig der Beweis ihrer gelassen haben. Unschuld ist.
„Weimar“ Weimar Weimar ist eine kreisfreie Stadt in Thüringen, die vor allem für ihr kulturelles Erbe bekannt ist. Weimar liegt an einem Bogen der Ilm südöstlich des Ettersberges, des mit 478 Metern höchsten Berges im Thüringer Becken. Die Stadt ist nach Erfurt, Jena und Gera die viertgrößte Thüringens und liegt etwa auf halbem Wege zwischen Erfurt im Westen und Jena im Osten. Sie hat 64.426 Einwohner (2017). Weimar ist ein Mittelzentrum, das zum Teil Funktionen eines Oberzentrums erfüllt und seit 2004 offiziell als Universitätsstadt bezeichnet wird. Neben der Bauhaus-Universität beherbergt die Stadt die Hochschule für Musik Franz Liszt und die Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Außerdem haben in Weimar zahlreiche Behörden ihren Sitz, zum Beispiel das Thüringer Oberverwaltungsgericht, das Thüringer Landesverwaltungsamt, der Thüringer Verfassungsgerichtshof und das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie. Zum kulturellen Erbe der Stadt gehören neben den Traditionen der Weimarer Klassik um Wieland, Goethe, Herder und Schiller auch das Bauhaus und die Nationalversammlung von 1919, von der sich der Name der Weimarer Republik herleitet, sowie eine Vielzahl weiterer hochrangiger kultureller Hinterlassenschaften aus dem 16. Jahrhundert (Lucas Cranach d. Ä. und d. J.), 17. Jahrhundert (Gründung der Fruchtbringenden Gesellschaft), 18. Jahrhundert (Johann Sebastian Bach), 19. Jahrhundert (genannt seien Franz Liszt, Richard Strauss, Friedrich Nietzsche, die Landschaftsmaler der Weimarer Malerschule an der Großherzoglich- Sächsischen Kunstschule Weimar) und 20. Jahrhundert (Harry Graf Kessler, Henry van de Velde). Weimar war seit 1547/52 Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums Sachsen bzw. Sachsen- Weimar, später Sachsen-Weimar-Eisenach (seit 1815: Großherzogtum). Dies war der erste Staat Deutschlands, der sich eine Verfassung gab (1816). Von 1920 bis 1952 war Weimar die Hauptstadt des Landes Thüringen. 1999 war sie Kulturhauptstadt Europas.
„Weimar – Fürstengruft auf dem Historischen Friedhof“ Die Fürstengruft diente ausschließ- lich als Grabstätte des großherzog- lichen Hauses von Sachsen-Weimar- Eisenach, mit Aus- nahme der beiden großen Dichter Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller, welche auf den Wunsch von Großherzog Carl August ebenfalls hier beigesetzt wurden, um auch im Tode mit dem Großherzog vereint zu sein. 2008 konnte nachgewiesen werden, dass die Friedrich Schiller zugeschriebenen Relikte in Wahrheit von mehreren Personen stammen und nicht authentisch sind. Deshalb ist der Sarkophag Friedrich Schillers leer.
„Weimar – Goethe-Haus am Frauenplan“ 2018 1945 Arbeitszimmer Schlafkammer Weimars bekanntestes Gebäude ist das Goethe-Wohnhaus am Frauenplan. 1782 zog Goethe als Mieter ins Vorderhaus. Der Herzog wollte ihn „standesgemäßer“ untergebracht sehen. Vier Jahre später hatte Goethe jedoch von Weimar, vom Hof und von der Frau Charlotte von Stein erst einmal genug und flüchtete nach Italien. Zwei Jahre später kehrte er zurück. Goethe bewohnte nun sein Haus am Frauenplan mit Christiane Vulpius und dem gemeinsamen Sohn. Eine Phase des Um- und Ausbauens begann. Vier glückliche Jahrzehnte lebte Goethe noch in diesem Haus bis er am 22.März 1832 im Lehnstuhl sitzend in seiner Schlafkammer im Hinterhaus starb.
„Weimar – Goethe-Schiller Denkmal“ "Hier stehe ich und kann nicht anders! Gott helfe mir, Rietschel hatte geschummelt! Goethe war kleiner – wenigstens einen halben Kopf. Amen!“ (Martin Luther) Aber dass er dessen Linke so freundschaftlich auf Schillers Schulter platziert und diesen sogar nach dem Lorbeerkranz greifen lässt, macht alles wieder wett. Ernst Rietschel schuf das Dichterpaar in der zeitgenössischen Gewohnheit: Schiller als Unternehmer, den untersten Westenknopf kess geöffnet; Goethe mit Stehkragen und „Degenrock“. Großherzog Friedrich von Baden sponserte den Sockel, die Bronze kam aus Bayern, und eine (wenn auch unfreiwillige) türkische „Beteiligung“ gab es auch. Während des griechischen Freiheitskampfes war die feindliche Flotte am 20.Oktober 1827 vor Navarino (Pylos) versenkt worden. Die später gehobenen Bronzekanonen schickte König Otto I. von Griechenland seinem Vater König Ludwig I. nach Bayern. In der königlichen Erzgießerei zu München wurden sie eingeschmolzen. Ferdinand von Miller goss daraus neben der achtzehn Meter hohen „Bavaria“ auch das Weimarer Dichterpaar. Die Einweihung vor dem Hoftheater fand am 4.September 1857 statt.
„Weimar – Schiller-Haus“ Im Gegensatz zu Goethe hatte Friedrich Schiller es nicht so leicht, einen festen Fuß in Weimar zu fassen. Damit der Dichter mit seiner Familie ein Haus beziehen konnte, musste sich Schiller hoch verschulden. Demzufolge ist das Wohnhaus in der heutigen Schillerstraße auch kleiner und gemütlicher als Goethes großes Wohnhaus am Frauenplan. Zuvor hat die Familie in einer zu kleinen Mietwohnung gelebt. Die Familie Schiller wohnte von 1802 bis zum Tod von Schillers Frau, Charlotte von Schiller, im Jahre 1826 in dem Haus. Friedrich Schiller verstarb am 9. Mai 1805 in seinem Wohnhaus. Nach seiner schweren Beschädigung durch einen Bombenangriff 1945 wurde Schillers Wohnhaus umfangreich saniert und als Museum wieder eröffnet. Im Wohnhaus der Familie Schiller kann man in die Zeit des großen Dichterfürsten zurückreisen: Mit authentischen Nachlass- stücken und zeitgenössischer Atmosphäre kann man Schillers Wohnhaus lebendig nachempfinden. Neben den Wirtschaftsräumen sieht man die Wohnräume der Familie und das bedeutende Arbeitszimmer Schillers. Hier wurden Dramen wie „Wilhelm Tell“ oder „Die Braut von Messina“ vom Meister persönlich vollendet und deutsche Literaturgeschichte geschrieben. Wohnräume Mansarde Arbeitszimmer
„Weimar – Rathaus und Hofapotheke“ Der mit etwa 60 × 60 Metern fast qua- dratische Marktplatz liegt in der südlichen Altstadt von Weimar. Paare rücken dichter aneinander. Die Hofapotheke dominiert die Passanten heben die Köpfe und bleiben Nordseite des Marktplatzes. 1567 stehen. Selbst Einheimische nehmen, erhielt Laurentius Kreich aus Torgau sobald das Glockenspiel erklingt, das das Privileg, eine Apotheke mit diesem Tempo aus ihrem Schritt. Aus 35 Namen zu führen. Im Labor seiner Glocken besteht das Meißner Nachfolger Buchholz und Hoffmann Porzellanglockenspiel, das u.a. Schillers experimentierte auch Goethe; es liegt „Freude schöner Götterfunke“ oder nahe, dass er hier die Inspirationen zum Goethes „Sah ein Knab‘ ein Röslein „Laboratorium“ im „Faust“ und zu seiner stehen“ im Repertoire hat. Apotheker-Figur in „Hermann und Der Rathausbau von 1583, den Goethe und Schiller kannten, Dorothea“ empfing. 1784 begann schmückte den Marktplatz bis zum Jahr 1837, als es in Johann Bartholomäus Trommsdorff in Flammen aufging. Das neue Weimarer Rathaus befindet sich der Hofapotheke seine Lehre. Der ebenfalls auf der Westseite des quadratischen Marktplatzes. Ein gebürtige Erfurter wurde später zum unterirdischer Gang führt zum gegenüberliegenden Weimarer Begründer der modernen wissen- Stadthaus. Der dreigeschossige Bau in neugotischem Stil mit schaftlichen Pharmazie. repräsentativem Balkon und Glockenturm ist eines der Wahrzeichen der Stadt Weimar.
„Weimar – Hotel Elephant“ Das heutige Hotel Elephant wurde im Jahre 1696 als Wirtshaus am Marktplatz vom fürstlichen Mundschenk Christian Andreas Barritig gegründet. Bald darauf wurde das Wirtshaus zur Poststation (1741) und als Unterkunft für Kaufleute und Reisende ausgebaut. Bereits 1711 empfahl der Geograph und Universalgelehrte Johann Gottfried Gregorii in seinem barocken Regional- und Reiseführer die Übernachtung im Gasthof „Elephant“. Der Gasthof zog Künstler verschiedenster Art an. Wer am Stadttor von Weimar nach Christoph Martin Wieland, Johann Gottfried Herder, Johann Wolfgang von Goethe fragte, wurde in den „Elephant“ geschickt. Hier tafelten die „großen Klassiker“, plauderten Friedrich Schiller, später auch Franz Liszt und Richard Wagner. 1937 wurden das 400-jährige historische Hotel-Gebäude und zwei sich östlich anschließende Nachbarhäuser wegen angeblicher Baufälligkeit abgerissen. 1938 wurde das Hotel neu errichtet und galt damals mit Autolift zum Parkhaus als eines der modernsten Europas. Der letzte Gästebuch-Eintrag stammte vom 5. Mai 1945 – danach war das Hotel 10 Jahre lang geschlossen. Thomas Mann verewigte das Hotel in seinem Roman „Lotte in Weimar“, indem er Goethes Jugendliebe dort übernachten ließ. Dem Schriftsteller gebührt wohl der entscheidende Anteil daran, dass das Gebäude wieder zum Hotel wurde: Auf seine Einladung zur Verleihung des Schiller-Preises 1955 antwortete er, man möge ihm ein Zimmer im “Elephant“ reservieren. Am 16. Mai 1955 erfolgte die Wiedereröffnung – und Thomas Mann war der erste, der sich im Gästebuch eintrug. Heute ist das Hotel Elephant ein Luxushotel in Weimar und Teil der Marke “Autograph Collection“ des US-amerikanischen Hotelunternehmens „Marriott International“.
„Weimar – Platz der Demokratie“ Grünes Schloss – Herzogin Anna Amalia Bibliothek Fürstenhaus Den Blickfang des Platzes (Reiterstand- Gottlob war der Verwaltungsneubau für bild) schuf der Weimarer Bildhauer Adolf die Landschaftskasse 1774 schon so gut von Donndorf 1875. Der Herzog Carl wie fertig gestellt, als das August kommt wie ein antiker Held daher: Residenzschloss nach einem Blitzschlag lorbeergeschmückt, mit Eichenblättern niederbrannte! Dadurch hatte die und Blumen. In der Uniform eines herzogliche Familie ein Ausweichquartier preußischen Generals reitet der Herzog und der Landschaftskasse wurde ein hinüber zum Schloss, heimkehrend aus anderes Gebäude zugewiesen. Nach den napoleonischen Befreiungskriegen. dem Regierungsanritt und der Hochzeit Eine eigene Armee hatte man nicht, also mit Luise von Hessen-Darmstadt auch keine Generalsuniform. In Weimar bezogen Carl August und die junge investierte man nun mal vor allem in Herzogin den ersten und zweiten Stock. Bücher und in die Kunst. Das sich Das Gebäude wurde nun Fürstenhaus ausgerechnet unter diesem Platz ein genannt, die Fläche davor Fürstenplatz. Tiefmagazin für die Bücher der Herzogin 28 Jahre wohnte Carl August mit seiner Anna Amalia Bibliothek befindet, ist Familie in diesem Haus. 1803 erfolgte der einfach genial. An keinem Ort fühlt man Umzug in das „Neue Schloss“. 1951 zog sich dem „geistigen Kosmos einer die Hochschule für Musik „Franz Liszt“ ganzen Epoche so nahe wie in dieser als neue Eigentümerin ins alte Bibliothek. Fürstenhaus.
„Weimar – Ginkgo Baum“ Wenn man als Besucher die Kulturstadt Weimar durchstreift, begegnet einem immer wieder das Blatt des Ginkgo-Baumes. In welcher Beziehung steht der Baum oder das Blatt aber zu Weimar? Grund für die Verehrung des Ginkgoblattes in Weimar ist vor allem Goethes Gedicht aus dem Jahre 1815. Die Überschrift und die erste Zeile deuten auf das „Buch Suleika“ des West-östlichen Divans. Lange Zeit war Goethes Gedicht nur aus einem Brief an Rosine Städel bekannt. Ginkgo Biloba Dieses Baums Blatt, der von Osten Meinem Garten anvertraut, Giebt geheimen Sinn zu kosten, Wie's den Wissenden erbaut, Ist es Ein lebendig Wesen, Das sich in sich selbst getrennt? Sind es zwei, die sich erlesen, Daß man sie als Eines kennt? Solche Frage zu erwidern, Fand ich wohl den rechten Sinn, Fühlst du nicht an meinen Liedern, Daß ich Eins und doppelt bin? Johann Wolfgang von Goethe, 1815
„Weimar – Cranachhaus“ Mit seinen Rundbögen, seiner Farbigkeit und seinem prächtigen Fassadenschmuck gilt das Cranachhaus als eines der schönsten Renaissancewohnhäuser Thüringens. Der Landesbaumeister Nicol Gromann errichtete zwischen 1547 und 1549 das Doppelhaus, in dem Kanzler Christian Brück, der Schwiegersohn von Lucas Cranach d.Ä., wohnte. Cranach kam 1552 im Gefolge des abgesetzten Kurfürsten Johann Friedrich nach Weimar und zog hier ein. Seine Werkstatt befand sich im dritten Obergeschoss. Dort soll er nach seiner Ankunft in Weimar im Herbst 1552 mit dem Altarbild für die Stadtkirche begonnen haben. Sein Sohn vollendete bis 1555 das Werk. Neuere Forschungen schreiben ihm inzwischen die alleinige Urheberschaft zu. Wie auch immer: Ein Cranach ist es allemal! Altarbild
„Weimar – Unterkunft“ Essensraum A&O Weimar Buttelstedter Straße 27c 99427 Weimar Tel.: 03643 / 493003100 Zimmer Fernseh-Ecke Buffet Das A&O Weimar umfasst 145 einfache Unterkünfte, darunter private Gäste-zimmer für bis zu 4 Personen mit eigenem Bad sowie Schlafsäle mit Etagen- betten für 6 Personen. Jeder Lehrer-Ecke Schlafsaal hat ein eigenes Bad und die Zimmer sind zusätzlich mit TV ausgestattet. In etwa 25 Minuten gelangt man vom Hotel aus zu Fuß in das wunderschöne Altstadtzentrum von Weimar.
Erfurt „Von Weimar nach Erfurt“ Erfurt ist die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen. Sie ist zugleich mit über 213.000 Einwohnern (2018) die größte Stadt Thüringens und neben Jena und Gera eines der drei Oberzentren des Landes. Wichtigste Institutionen neben den Landes- behörden sind das Bundesarbeits- gericht, die Universität und Fachhoch- schule Erfurt, das katholische Bistum Erfurt, dessen Kathedrale der Erfurter Dom ist, sowie das Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche in Mittel- deutschland. Neben der Krämerbrücke stellt der Dom eine der Hauptsehens- würdigkeiten der Stadt dar. Darüber hinaus besitzt die Stadt einen knapp drei Quadratkilometer großen mittelalterlich geprägten Altstadtkern mit der ältesten erhaltenen Synagoge in Mitteleuropa sowie zahlreichen Fachwerk- und Bürgerhäusern. Erfurt wurde 742 im Zusammenhang mit der Errichtung des Bistums Erfurt durch Bonifatius erstmals urkundlich erwähnt – schon damals als Großsiedlung.
„Erfurt – Dom St. Marien“ Wer die siebzig Stufen der Freitreppe zum Dom St. Marien hinaufsteigt, läuft direkt auf das eindrucksvolle Triangel-Portal des dreieckigen Vorbaus zu. In spitzem Winkel streben hier der Mariendom und St. Severi aufeinander zu. Und man ist verblüfft, wie nahe diese beiden markanten Gotteshäuser beieinander stehen und dass dennoch keines dem anderen im Weg ist.
„Erfurt – Dom St. Marien“ Der Domberg, in alten Quellen als „mons altus“ (Hoher Berg) oder „mons Sancti Severi“ (Berg des heiligen Severus) bezeichnet, war schon frühzeitig ein „geistlicher“ Berg. Hier lebten die Nonnen des Benediktinerklosters St. Paul und hier hatte auch der Erzbischof seine Burg. Als Bonfatius im Jahre 742 die bereits vorhandene Taufkirche zur Bischofskirche erhob, ahnte noch niemand, wie es einmal auf diesem Berg und mit diesem neuen Bistum weitergehen würde. 1154 wurde, nachdem die alte Kirche baufällig geworden war, mit den Arbeiten für eine romanische Basilika begonnen. Bei dieser Gelegenheit stieß man auch auf die Gräber mit den Gebeinen von Adolar und Eoban, den Bonifatius-Getreuen, die gemeinsam mit diesem im Jahre 752 eine Missions- reise gen Friesland unternommen und dabei in Dokkum (Niederlande) den Tod gefunden hatten. 1201 war der Südturm, dreißig Jahre später der Nordturm der neuen Kirche vollendet. Doch schon zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass auch ein Neubau wieder viel zu klein geraten werde. Und weil der Domberg zwar sehr steil, genau besehen aber doch nur ein überschaubarer Hügel ist, bediente man sich eines Tricks: Man errichtete einen dreigeschossigen Unterbau und „verlängerte“ auf diese Weise den Berg. Auf vierzehn Meter hohen „Kavaten“ (hergeleitet vom lateinischen cavus: hohl/gewölbt, Höhlung/Loch) wuchs nun bis 1370 ein 26 Meter hoher Chor empor. Eine bautechnische Meisterleistung, wie man sie in deutschen Landen bis dahin noch nicht gesehen hatte. Das oberste Kavaten-Geschoss, die Krypta, ist über die Freitreppe zugänglich und dient wochentags als Gottesdienstraum.
„Erfurt – Dom St. Marien“ Durch die 15 Fenster im Hohen Chor, der als Meisterwerk hochgotischer Baukunst gilt, erscheint dessen Wandfläche nahezu aufgelöst. Von der farbigen Verglasung der Fenster (18 x 2,5 m), die zwischen 1380 und 1420 angefertigt wurden, sind etwa 70% erhalten. In farbiger Vielfalt erzählen sie biblische Geschichte und das Leben heiliger Frauen und Männer. Die fünf modernen Fenster des Domes – zwei im Hohen Chor und drei im Langhaus – sind Werke von Charles Crodel aus den Jahren 1960 und 1962.
„Erfurt – Dom St. Marien“ Das im dritten Viertel des 14.Jahrhunderts geschaffene eichene Chorgestühl im Hohen Chor zeichnet sich durch seine reiche Bildsprache aus. Es wurde von den Stiftsgeistlichen und von den Schülern der Domschule benutzt. Das frohe Lebensgefühl des Mittelalters zeigt sich in den Darstellungen musizierender Engel und Menschen , aber auch in den Bildern aus dem Winzerleben auf den beiden Schlusswangen des Chorgestühls.
„Erfurt – Dom St. Marien“ Der Hochaltar von 1697 (17 m hoch) ist mit seinen zwölf lebensgroßen Heiligenfiguren ein Werk barocker Holzschnitzkunst. Die vier wechselbaren Altarbilder schuf Jacob Samuel Beck (1718 – 1768 in Erfurt) und Tobias Jacob Hildebrand (um 1700 in Erfurt).
„Erfurt – Dom St. Marien“ St. Bonifatius wurde im Mai 719 in Rom von Papst Gregor II. (715-731) zum Heidenmissionar bestellt. Damit hatte Bonifatius offiziell den Auftrag bekommen, im Frankenreich zu missionieren und das geringfügig vorhandene und vielfältig zerstreute Christentum zu strukturieren. Das räumliche Gebiet seiner Missionierung wurde zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau festgeschrieben. Der Gedanke der Missionierung ließ ihn zeitlebens nicht mehr los. So wird St. Bonifatius meist mit einem von einem Schwert durchstochenen oder seitlich eingekerbten Buch dargestellt. Dieses Buch St. Bonifatius, geb. 673 in Wessex stellt offenbar die Heilige Schrift dar, gegen (England), wurde an Pfingsten 754 bei das die heidnischen Friesen mit dem Überfall Dokkum (Friesland) bei einem Überfall aufbegehrten. "heidnischer Friesen" getötet.
„Erfurt – Dom St. Marien“ Die Erfurter Madonna „Thron der Weisheit“ ist in der Zeit um 1155 entstanden. Die Stuckarbeit ist ein eindrucksvolles Beispiel für den strengen, monumentalen Stil der Romantik. Der byzantinische Einfluss ist bei dieser Darstellung unverkennbar. Hoheitsvoll sitzt Maria auf einem Thron, der an eine Stadt – das himmlische Jerusalem – erinnert. Maria bildet wiederum einen Thron für Christus – die „Weisheit Gottes“ – der in der Größe des Kindes aber hoheitsvoll als Erlöser der Welt auf dem Schoß seiner Mutter sitzt.
„Erfurt – Dom St. Marien“ Das Sakramentshaus ist ein Meisterwerk der Steinmetzkunst in der Renaissance (um 1580). In szenenhaften Darstellungen wird die Spendung der sieben Sakramente gezeigt: Taufe, Firmung, Buße, Ehe, Priesterweihe, Eucharistie, Krankensalbung.
„Erfurt – Dom St. Marien“ Das „Heilige Grab“ möchte uns die Liebe Christi bis zum Tod vor Augen stellen und zugleich Hoffnung auf die Auferstehung der Toten geben. Der Grabchristus, aus Lindenholz geschnitzt, sowie die Grablade wurden zu Beginn des 15.Jahrhunderts geschaffen und in späterer Zeit bemalt. Die großen Wundmale der Christusfigur könnten, einer frühen liturgischen Praxis nach, zur Aufbewahrung von Hostien in den Tagen der Karwoche gedient haben.
„Erfurt – Dom St. Marien“ Das Wandgemälde des heiligen Christophorus (8,80 x 5,95 m) wurde 1499 mit Ölfarbe auf den Sandstein gemalt. Es zeigt den heiligen Christophorus, den Christusträger, der – wie die Legende erzählt - Christus diente, indem er anderen half, einen reißenden Fluss zu überqueren. Aufgrund dieser Tätigkeit wird er als Patron der Reisenden verehrt. Die Größe der Darstellung – direkt einem Portal gegenüber – wird mit der christlichen Überzeugung des Mittelalters begründet, dass das Anschauen der Christus-Darstellung vor einem unverhofften Tod bewahrt. Rechts über der Schulter des Heiligen ist der Dom mit Kavaten und Freitreppe zu sehen.
„Erfurt – Dom St. Marien“ Die Hauptorgel des Domes wurde 1992 durch die Orgelbaufirma Schuke in Potsdam mit 63 Registern – verteilt auf 3 Manuale und Pedal – mit Schleifladen, mechanischer Tontraktur und elektrischer Registratur errichtet. Ihre Klanggestalt reicht von einem barocken Kern bis hin zu großem, symphonischem Klangvolumen. Die Orgelmusik dient dem Gotteslob im Gottesdienst und bei kirchenmusikalischen Veranstaltungen.
„Erfurt – Dom St. Marien“ Der Renaissance- Der Renaissance-Taufstein Taufstein Hans Friedemann der Ältere schuf das Taufbecken des Domes, das geschmückt ist mit den vier Evangelisten und Allegorien der Tugenden. Der Weimarer Künstler Hieronymus Preußer gestaltete den 18 Meter hohen Überbau, der den Taufort betont. Dadurch bezieht sich dieses Baptisterium auf frühchristliche Taufkirchen. 1587 wurde es vollendet.
„Erfurt – Dom St. Marien“ Drei spätgotische Wandreliefs aus einem spätgotischen Schnitzaltar (um 1470) schildern die Geburt Christi (Weihnachten, a), die Anbetung durch die Weisen aus dem Morgenland (Epiphanie, b) und die Ausgießung des Heiligen Geistes (Pfingsten, c). a b c
„Erfurt – Dom St. Marien“ Triptychon mit der Darstellung „Die Einhornjagd“ Die Ankündigung der Geburt Jesu durch den Erzengel Gabriel wird in diesem Tafelgemälde aus der Zeit um 1420 in der Allegorie der Einhornjagd gezeigt. Da das Einhorn nur von einer Jungfrau gefangen werden kann, wird mit dieser Darstellung das Bekenntnis sowohl zur Jungfräulichkeit Mariens, als auch zur Geburt Christi durch Maria abgelegt.
„Erfurt – Dom St. Marien“ Der Papstbesuch in Deutschland 2011 war die 21. apostolische Reise Benedikts XVI. und der dritte Besuch in Deutschland seit Beginn seines Pontifikats. Der Besuch fand vom 22. bis zum 25. September 2011 statt. Das Motto der Reise lautete: „Wo Gott ist, da ist Zukunft“. Als erster Papst besuchte er die Gläubigen in den östlichen Bundesländern und zugleich mit Thüringen ein Kernland der Reformation. Im Dom St. Marien in Erfurt begrüßte Bischof Joachim Wanke Papst Benedikt XVI. Der Papst betete still am Altar, schaute sich in der Kirche und im Garten des Doms um.
„Erfurt – Alte Synagoge“ Es mutet wie ein Wunder an: In der von ehemaligen Lager- häusern geprägten schmalen Waage- gasse, die von der Michaelisstraße ab- geht, wurde Erfurts älteste Synagoge „wiederentdeckt“! Als Gotteshaus existierte sie bis zum Pogrom im Pestjahr 1349. Da wurden die Juden als „Brunnenvergifter“ gebrandmarkt, erschlagen, beraubt und verjagt. Die Synagoge, deren älteste Hölzer man auf das Jahr 1096 datiert, wurde anders genutzt und vielfach umgebaut. Zuletzt war sie Teil einer Gaststätte mit Tanzsaal und Kegelbahn. So entfremdet und umbaut, überstand das Bauwerk auch die Pogromnacht von 1938. Als man in den neunziger Jahren das Gebäude sicherte und den Baukörper freilegte, erkannte man seine Bedeutung. Eine aufwendige Sanierung Deutschlands ältester bis unter das Dach erhaltener Synagoge begann. Im Herbst 2009 wurden das außergewöhnliche Museum und die Begegnungsstätte „Alte Synagoge“ eingeweiht. Im Inneren wird von der Baugeschichte und natürlich von dem langen und immer wieder gewaltsam unterbrochenen jüdischen Leben in Erfurt erzählt. Zu sehen sind unter anderem einzigartige hebräische Handschriften der alten Erfurter Gemeinde.
„Erfurt – Alte Synagoge“ Ein Besuchermagnet ist der „Erfurter Unter den acht Fingerringen im Erfurter Schatz“. Er wurde 1998 bei Bauarbeiten Schatz ist ein jüdischer Hochzeitsring in der Nachbarschaft gefunden. Sein der aufwendigste und außerdem das bemerkenswerteste Objekt des Besitzer, vermutlich ein jüdischer gesamten Fundes. Der sperrige Ring, Kaufmann, hatte den 23. März 1349 der nach mittelalterlicher jüdischer offenbar nicht überlebt. Der 30 Tradition nur aus reinem Gold ohne Kilogramm schwere Gold- und Silberfund Edelsteinbesatz besteht, wurde lediglich gilt als Sensation. Er enthält Münzen aus während der Hochzeitszeremonie verschiedenen Ländern, Gefäße und getragen. gotischen Schmuck. Den jüdischen Der breite Reif ist an der Unterseite mit der Darstellung ineinander gelegter Hochzeitsring muss man unter der Hände geschmückt, einem alten Sinnbild Lupe betrachten. Weltweit sind nur drei für eheliche Treue. An den Seiten des ähnliche Exemplare bekannt. Reifes tragen zwei geflügelte Drachen die fein gearbeitete gotische Tempelarchitektur. Auf den glatten Dachflächen steht in sechs gravierten hebräischen Buchstaben die Inschrift „masel tow“, was wörtlich übersetzt „Guter Stern“ heißt und im übertragenen Sinn „Viel Glück“ bedeutet. Der Keller als Ausstellungsort des „Erfurter Schatzes“.
„Erfurt – Ägidienkirche“ Die Ägidienkirche in Erfurt bildet am Wenigemarkt mit ihrem Torbogen den östlichen Zugang zur Krämerbrücke. Sie ist eine der ehemals zwei Brückenkopfkirchen. Am westlichen Ende stand seit dem 11. Jahrhundert die Benediktikirche, die 1890 abgerissen wurde und an die heute nur noch der Name des Benediktsplatzes erinnert. 1325 wurde die ehemalige Kaufmanns- und Brückenkirche (Ägidienkirche) vollendet. Nach der Reformation fand hier kein Gottesdienst mehr statt. Die Räume dienten als Lager, als Herberge und Wohnhaus, das allmählich verfiel. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es restauriert und 1960 als Kirche St. Ägidii der evangelisch-methodistischen Kirche neu geweiht. Der sakrale Raum befindet sich im ersten Stock, der Altar im Erker.
„Erfurt – Ägidienkirche“ Vom Kirchraum erfolgt der Zugang zum Turm. 128 Stufen sind zu bewältigen und der Aufstieg lässt auch den Geübtesten außer Atem kommen. Die Anstrengung wird jedoch durch einen einzigartigen Rund- und Fernblick belohnt!
„Erfurt – Der Fischmarkt“ Der Fischmarkt ist ein fröhlicher Platz! Das hat nicht zuletzt mit den heiter wirkenden Fassaden mancher Gebäude zu tun. Hier herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Touristengruppen, die zur Krämerbrücke wollen, begegnen denen , die schon auf dem Weg zum Dom und zu St. Severin sind. Der Platz lädt zum Verweilen ein. Straßenmusikanten packen gern mal ihre Instrumente aus. Man kann ein bronzenes Stadtmodell am Rathaus anschauen und auch ein Denkmal für „Bernd das Brot“, eine der beliebtesten Kultfiguren aus dem Erfurter Kinderfernsehkanal. Der Fischmarkt, auf dem in früheren Jahrhunderten auch Fische feilgeboten wurden, ist einer der ältesten Handelsplätze der Stadt. Als „forum piscium“ taucht er erstmals im Jahre 1293 auf. Über ihn führte einst die berühmte Via regia. Hier stand auch Erfurts erstes Rathaus. Wer an diesem Platz sein Haus hatte, der gehörte zur Oberschicht und wollte seinen Reichtum zeigen. Das war dann wohl auch der Grund dafür, weshalb während Erfurts „Hoch-Zeit“ im Mittelalter am und um den Fischmarkt herum so prachtvolle Bürger- und Handelshäuser entstanden sind.
„Erfurt – Haus zum Breiten Herd“ Die bunten Reliefs mit detailgetreuen Abbildungen, Voluten und Ornamenten übermitteln ein Gefühl jener lebensbejahenden Schöpferkraft des Renaissance- Menschen. Steht man diesem prachtvollen Gebäude gegenüber, gleicht dies einer Sinnesorgie, die dem Menschen der Gegenwart zuweilen befremdlich vorkommen mag. Doch so war sie, die Kunst der Renaissance: überwältigend, farbenfroh und schöpferisch. Sehen (a) – Hören (b) – Riechen (c) – Schmecken (d) und Fühlen (e), das sind die fünf Sinne des Menschen, dargestellt in einem Fries auf dem Ende des 16. Jahrhundert erbauten „Haus zum Breiten Herd". Sie spiegeln das Menschenbild der Renaissance wider: der Mensch als Mittelpunkt, als Wesen der nicht nur ästhetischen, sondern auch wissenschaftlichen Wahrnehmung, durch die sein Leben geprägt ist. Diese allegorischen Darstellungen werden auf dem Fries am Nebenhaus, dem Gildehaus, das zugleich Sitz der Erfurter Handwerkskammer ist, mit den menschlichen Tugenden fortgesetzt: Mit Gerechtigkeit (f) und Klugheit (g), mit Bescheidenheit (h) und Mut (i). a b c d e f g h i
„Heimfahrt“ Eigentlich war es ganz schön !!!
„Deutsch-Polnische Disco in der Aula“ Warum sagst Ich weiß zu du so wenig? viel !!!
„Präsentation der Workshop-Arbeit vor den 8.Klassen „Bericht über 5 Tage“ John-Maynard-Special „Das neue Lied“ „Legetechnik“
„Abschied nehmen… - Teil 1“
„Abschied nehmen… - Teil 2“
„Im Land der Dichter und Denker“ Deutsch-Polnische Schülerbegegnung – Herbst 2018
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