ImDialog - Digital geht überall Linde L-MATIC bei Fagerhult in Schweden Die neue Linde R-MATIC Generation - GRUMA
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Ausgabe 1 | März 2021 imDialog Magazin für Kunden und Partner Digital geht überall Handel im Wandel REPORTAGE PRODUKTE INTERVIEW Linde L-MATIC bei Die neue Linde R-MATIC Bestandsanlagen erfolg- Fagerhult in Schweden Generation reich automatisieren
2 imDialog DIGITALISIERUNG Hans Gruber Geschäftsführer der GRUMA Nutzfahrzeuge GmbH EDITORIAL Die Zukunft nimmt Fahrt auf Liebe Leserinnen und Leser, der Begriff der Digitalisierung schwebt ja bereits seit langer Zeit über Die Digitalisierung gewinnbringend nut- uns. Er begleitet uns nahezu omnipräsent: beruflich, privat, gesell- zen – das ist längst nicht mehr nur Sache schaftspolitisch, medial. Ein Buzzword, wie es im Buche steht. Oft von Hightech-Unternehmen. Auch oder beschworen, aber eben oft nur wenig greifbar. Genau das ändert sich jedoch gegenwärtig – in geradezu atemberaubendem Tempo. Wir gerade traditionelle Branchen sorgen treten jetzt in eine Phase ein, in der die Digitalisierung mehr und durch klug eingesetzte digitale Lösungen mehr greifbare Ergebnisse zeigt. Was während der vergangenen Jahre für neue Kundenerlebnisse und weniger erdacht, entwickelt und mutig vorangetrieben wurde, nimmt jetzt Verschwendung. vielerorts konkrete Gestalt an. Und was zuvor skeptisch belächelt wurde, erfreut sich zunehmend staunender Blicke. Ein tragfähiges, oder besser gesagt tragbares Beispiel für diesen Rückläufer, Fehlproduktionen und Fehlkalkulationen: Das Switch von der kühnen Idee zur Wirklichkeit ist die Titelstory dieser Problem mit dem Überschuss gibt es seit Beginn der ers- imDialog (rechts): Darin lesen Sie, dass die Digitalisierung sogar der ten industriellen Revolution, inklusive der Folgen. Denn Schusterei, einem der traditionellsten Handwerke überhaupt, zu völlig viel zu oft wird aus Überschuss schlichtweg Müll. Der ganz neuen Kundenerlebnissen und einer vielversprechenden Zukunft normale Wahnsinn also? Damit möchte sich Milad Mafi verhelfen kann. nicht abfinden. „In unserem Marktsegment finden 30 Pro- zent der produzierten Waren keinen Käufer“, gibt der Natürlich bieten wir Ihnen in der ersten Ausgabe des Jahres 2021 Mitgründer von Modum Shoes zu bedenken. Mit seinem in auch vielfältigste Einblicke, wie die Digitalisierung – und mit ihr die Garbsen bei Hannover ansässigen Start-up will er genau Automatisierung – auch in unser Kerngeschäft einzieht und dabei null Prozent Überangebot produzieren. Was ihm dabei hilft: zählbare Benefits generiert. Besonders ans Herz legen möchte Künstliche Intelligenz (KI). ich Ihnen in diesem Zusammenhang das Interview mit Markus Schmermund, Vice President Automation & Intralogistics Solutions Modum Shoes stellt Anzugschuhe her, genauer gesagt Titelbild: kras99/stock.adobe.com Abbildungen rechts: Modum Shoes, pickup/stock.adobe.com bei Linde MH. Er spricht über das spannende Feld der Automation im Maß-Anzugschuhe. Überschussproduktion ist in dieser Bran- Brownfield und die begleitenden Erfolgsfaktoren (Seite 4). Das pas- che ohnehin kein Thema. Jedes Paar wird schließlich indivi- sende Praxisbeispiel dazu kommt aus Schweden: Unsere Einsatz- duell und erst nach Auftragsvergabe angefertigt. Und das reportage beim schwedischen Leuchtenhersteller Fagerhult zeigt, kostet: Die über Tage, teils Wochen getätigten aberhunder- welche Potenziale sich durch den Einsatz digital unterstützter Auto- mationsanwendungen heben lassen (Seite 12). Wie gewohnt präsentieren wir Ihnen außerdem aktuelle Erweiterun- gen der Linde MH Produktpalette – diesmal in Gestalt der neuen Mo- FÜR 8 VON 10 delle R-MATIC und L-MATIC HD sowie zahlreiche weitere lesenswerte UNTERNEHMEN HAT Beiträge rund um Logistik, Digitalisierung und (Zukunfts-)Technologie. DIGITALISIERUNG Eine informative und inspirierende Lektüre wünscht DURCH CORONA AN BEDEUTUNG GEWONNEN. Quelle: Repräsentative Umfrage unter 605 Unternehmen aller Branchen Hans Gruber mit 20 oder mehr Beschäftigen, November 2020, Digitalverband Bitkom
1.2021 3 82 % DER HANDELS- UNTERNEHMEN ANALYSIEREN REGELMÄSSIG GESCHÄFTSDATEN, KUNDEN- DATEN SOWIE PRODUKT- UND LIEFERANTENDATEN, UM PORTFOLIO UND KUNDEN- ANSPRACHE ZU OPTIMIEREN. 79 % DER TOP-DIGITALISIERER KONNTEN DIE KRISE GUT BEWÄLTIGEN, WEIL GESCHÄFTS- MODELLE UND PROZESSE SCHON ZUVOR WEIT DIGITALISIERT WAREN. 39 % DER HANDELS- UNTERNEHMEN PLANEN, DIE DIGITALISIERUNG IHRER UNTERNEHMENS- PROZESSE ZU FORCIEREN. www.digitalisierungsindex.de Quelle: „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“, Deutsche Telekom ten Schuhmacherhandgriffe werden gut und Matthias Vickermann und gerne mit 2.500 bis 3.000 Euro entlohnt. „Das Martin Stoya, in eine Schuh-Unikate: Nach dem Ver- ist der heilige Gral der Schuhwelt“, so Mafis eigene Anwendung. Auf- messen der Füße mit Hilfe der Smartphone-App können die Kunden Einordnung. Der Maschinenbauer und sein wendiges Maßnehmen, ihre Maßschuhe bequem via 3D- Team wollen jedoch „Maßschuhe von der präzise Planung und end- Konfigurator kreieren und bestellen. Stange“ herstellen. Ein Sakrileg, um in Mafis lose Detailarbeit wie in deren Bildwelt zu bleiben? „Nein, wir haben eine Ladengeschäft Vickermann & andere Zielgruppe im Auge“, erklärt er. Ge- Stoya in Baden-Baden braucht es bei ist das ausgelobte Ziel. L’Oréals meint sind Kunden aus dem erwähnten über- Modum Shoes deshalb nicht. In der neuen Firmentochter ModiFace etwa stellt eine schussgefährdeten Marktsegment, in dem Welt scannt der Kunde einfach seinen Fuß Anwendung zur Verfügung, die durch die fast ein Drittel der Produkte – in Mafis Fall per App, wählt Design und Material – und Smartphone-Kamera die „sieben Zeichen von wären das schicke Schuhe für rund 500 Euro – das perfekt passende Paar Anzugschuhe geht Hautalterung“ im Kundengesicht erkennt. Auf keinen Abnehmer findet. automatisiert in Produktion. Basis dessen wird ein maßgeschneiderter Behandlungsplan empfohlen. Indes will das Fragt sich also, wie Milad Mafi und sein Mit- Statt zur häufig befürchteten Entmenschli- bayerische Start-up BäckerAI dafür sorgen, gründer, Elektrotechniker Philip Jahn, es hin- chung führt der digitale Prozess hier, wie dass am Nachmittag in genau den Filialen bekommen, Maßschuhe für Normalbürger Milad Mafi es treffend ausdrückt, zur „Demo- noch Brezeln und Brötchen ausliegen, wo sie mit Normalbürger-Budget herzustellen. Der kratisierung von etwas, das sich 300 Jahre wirklich nachgefragt werden. Auch hier sorgt Schlüssel dazu ist ihre selbst programmierte lang nur die Bestbetuchten leisten konnten.“ KI für eine gezieltere Produktion und Distribu- KI. Die Jungunternehmer übertrugen über Ohnehin scheinen KI und Automatisierung tion, glücklichere Kunden und weniger ver- zwei Jahre hinweg das geballte Wissen ihrer nun auch im Endkundenbereich immer mehr schwendete Ressourcen. So wird ein Schuh Partner, der renommierten Maßschuh-Artisten Fuß zu fassen, ein besseres Kundenerlebnis draus! | www.modum-shoes.com
4 imDialog INTERVIEW AUTOMATION: WENN IM BESTAND, DANN MIT VERSTAND Automation in Bestandssystemen? Laut Markus Schmermund, Vice President Automation & Intra- logistics Solutions bei Linde Material Handling, stehen die Zeichen hier für immer mehr Logistik- anwendungen auf Grün. Im Interview mit imDialog erläutert der Linde MH Experte, auf welche Schlüsselfaktoren es ankommt – und gibt spannende Einblicke in den aktuellen Entwicklungsstand. Herr Schmermund, wenn wir von Automation sprechen, dann sind Die Vorstellung von Plug-and-play-Lösungen ist bei Brownfield- „Greenfield“-Lösungen, also Planungen von Warenflussprozessen Umgebungen also eher im Reich des Wunschdenkens anzusiedeln? für eine neue, frei gestaltbare Lagerumgebung, wohl der Traum MARKUS SCHMERMUND: Jein. An dieser Stelle muss ich ein bisschen aus- eines jeden Anwendungsingenieurs. Doch natürlich ist die Realität holen: Grundsätzlich lässt sich ein manueller Warenflussprozess nicht eine andere … einfach eins zu eins durch einen automatisierten ersetzen. Entschei- MARKUS SCHMERMUND: Keine Frage – in den letzten Jahren haben wir dend ist vielmehr der Blick auf das große Ganze – also auch auf vor- bei Linde Material Handling in EMEA in rund 200 Automationsprojek- und nachgelagerte Abläufe. Die Kernfrage auf Kundenseite sollte ten etwa 1.000 automatisierte Flurförderzeuge in Betrieb genommen. demnach weniger lauten: ‚Kann ich dieses oder jenes automatisieren?‘, Etwa 65 Prozent davon sind klassische Transportapplikationen – und sondern ‚Wie sollte ein optimaler Warenflussprozess gestaltet sein?‘ wiederum 70 Prozent von diesen wurden in bestehende Lager- und Hinzu kommt, dass nicht alles, was technisch machbar ist, auch wirt- Prozessumgebungen implementiert. Solche sogenannten Brownfield- schaftlich Sinn ergibt. Für uns als Automationsexperten zählt in Lösungen überwiegen also deutlich. Entsprechend konnten wir erster Linie, ob sich das Vorhaben für das betreffende Unternehmen auf diesem Gebiet einen breiten Erfahrungsschatz und ein hohes rechnet, weshalb wir bei allen Projekten stets Rentabilitätskalkulatio- Kompetenzlevel aufbauen. nen anbieten. Soll dann tatsächlich automatisiert werden, können wir Kunden auf Basis unserer langjährigen Erfahrung verschiedene schnell Wo liegen die spezifischen Herausforderungen bei Brownfield- umsetzbare Lösungsmodule anbieten. Beispiel: Wenn Sie einen Waren- Lösungen? transport von einem festgelegten Aufnahmeplatz an einen festgeleg- MARKUS SCHMERMUND: Bei einem Großteil der heute bestehenden ten Abgabepunkt über die stets gleiche Wegstrecke realisieren wollen, Industrieanlagen oder Lagerkomplexe hatte man zu Zeiten der Errich- können unsere Inbetriebnehmer das in der Regel binnen weniger tung beziehungsweise der Logistikplanung das Thema Automatisierung Wochen umsetzen. schlicht noch nicht auf dem Zettel. Sprich: Alle Strukturen sind hier auf den manuellen Betrieb ausgelegt. Das beginnt bei Themen wie Böden Neben dem erwähnten Prozessverständnis – welche weiteren und Wegbreiten, setzt sich beim oft vorherrschenden Mischverkehr fort Schlüsselfaktoren gibt es auf Kundenseite für eine gelungene und erstreckt sich bis hin zur IT-Infrastruktur. Alles in allem haben wir Automation? es hier also mit einer ziemlich begrenzten Flexibilität zu tun – woraus MARKUS SCHMERMUND: Ganz wesentlich ist aus meiner Erfahrung zu- sich für uns unterschiedlichste Herausforderungen ableiten. nächst die Erstellung eines detaillierten Lastenhefts, das wiederum „GRUNDSÄTZLICH LÄSST SICH EIN MANUELLER WARENFLUSSPROZESS NICHT EINFACH EINS ZU EINS DURCH EINEN AUTOMATISIERTEN ERSETZEN.“
1.2021 5 als Grundlage für das Pflichtenheft dient. Darüber hinaus braucht es ein Projektmanagement mit Sachverstand und Weitblick, das in Abstimmung mit uns einen realistischen Umsetzungsplan inklusive Regelterminen auf die Beine stellt. Dabei müssen zwingend alle relevanten Unternehmensbereiche sorgfältig eingebunden werden: Sektoren wie Arbeitssicherheit, IT, gegebenenfalls die Produktion, aber natürlich auch die Belegschaft an sich, um mögliche Vorbehalte abzubauen und breite Akzeptanz zu erzeugen. Zu guter Letzt bedarf es einer klar vereinbarten Abnahmeprozedur mit Leistungs- und Ver- fügbarkeitstests sowie eines Safety-Checks. Automation ist ja, nicht nur coronabedingt, das Thema der Stunde – und sicher auch das der nächsten Jahre. Warum sollten Kunden- unternehmen hier Linde MH als Partner wählen? MARKUS SCHMERMUND: Ganz klar, weil sie bei uns das Gesamtpaket bekommen: aus Fahrzeugen, Automationstechnologie, Prozess- kompetenz, Inbetriebnahme und – ganz wichtig – Service. Dank unserem flächendeckenden Händlernetzwerk können sich die Firmen darauf verlassen, dass nicht nur die manuell bedienten Flurförder- zeuge, sondern auch deren automatisierte „Kollegen“ schnell und effektiv betreut werden. Eingangs haben Sie angemerkt, dass die Mehrzahl der in den letzten Jahren umgesetzten Automationsprojekte im Bereich klas- sischer Transportapplikationen verortet waren. Wie sieht es denn perspektivisch mit anderen Intralogistik-Segmenten aus? MARKUS SCHMERMUND: Was die Reifegrade unserer unterschiedlichen Automationslösungen betrifft, können wir Schritt für Schritt mehr Haken setzen. In der Produktionsversorgung, der Lagerung und dem Versand erreicht Linde MH mit seinen Automationsapplikationen bereits sehr hohe Reifegrade, die sich auch in Brownfield-Umgebungen vergleichs- weise unkompliziert implementieren lassen. Bei der Kommissionierung können Unternehmen heute zum Beispiel auf halbautomatisierte Flur- förderzeuge wie unseren N20 SA zurückgreifen. Und auch hier schreitet die Entwicklung Richtung Vollautomation stetig voran. So arbeiten wir aktuell im Rahmen unserer sogenannten Innovationsprojekte 2024+ an einer vollautomatisierten, mobilen Kommissionierlösung mit eigenstän- diger Greiftechnik und Vision-System zur Warenerkennung. Ebenfalls in der Mache ist die Erschließung von Automation im Warenein- und -aus- gang, also dort, wo bislang klassische Gegengewichtsstapler im Einsatz sind. Die Herausforderung: Wir verlassen hier häufig den Indoor-Bereich, etwa beim Übergang vom Hallentor zum Lkw, und müssen uns in die- sem Zusammenhang mit Aspekten wie Witterungsverhältnissen befas- sen. Doch auch das wird sich technisch bald lösen lassen – und zwar in der Qualität, die die Kundenunternehmen von uns gewohnt sind und auch zurecht erwarten. |
DIE R-MATIC-SERIE IST DIE OPTIMALE LÖSUNG FÜR DEN AUFBAU UND DEN 11 BETRIEB AUTOMATISIER- METER TER PALETTENLAGER IN HUBHÖHE BIS ZU 11 METER HÖHE. 1,6 TONNEN TRAGFÄHIGKEIT 3D LAST- ERKENNUNG 3 METER GANGBREITE BEI DER ZWEITEN GENERATION DER LINDE R-MATIC- SERIE SIND DIE FRONTSCANNER NUN VOLLSTÄNDIG IM CHASSIS INTEGRIERT. DAMIT KANN DAS FAHRZEUG JETZT IN EINEM 3-METER-GANG ARBEITEN. AUTOMATISIERTE LAGERLÖSUNGEN Automation, next level Sie sind verlässlich, effizient und quasi unbegrenzt belastbar: Die Vorteile automatisierter Flurförderzeuge liegen auf der Hand. Bei Linde Material Handling stehen in diesem Bereich nun umfangreiche Updates an. Der Schubmaststapler Linde R-MATIC ist in zweiter Generation verfügbar und bekommt mit dem Linde L-MATIC HD einen weiteren „Kollegen“ im Segment der Hochhubwagen zur Seite gestellt.
1.2021 3.2020 7 In der Intralogistik spielen Palettenlager be- kanntlich eine zentrale Rolle. Und das Ein- „BAUWEISE, MANÖVRIERBARKEIT, LASTHANDLING UND PRÄZISION DER und Auslagern im Hochregal ist üblicher- AUTOMATISIERTEN FLURFÖRDERZEUGE SIND DAFÜR VERANTWORTLICH, DASS DIE weise ein stark standardisierter Prozess mit PALETTEN EXAKT AUF DEN VORGESEHENEN STELLPLÄTZEN ABGESETZT UND hohem Wiederholungsgrad sowie geringem VERBESSERTE PICK-AND-DROP-ZYKLEN REALISIERT WERDEN KÖNNEN.“ Anteil an manueller Arbeit. Genau das macht ALEXANDRA MERTEL, PRODUCT MANAGER AUTOMATION solche Lagerumgebungen zum idealen Ein- & INTRALOGISTICS SOLUTIONS, LINDE MATERIAL HANDLING satzfeld für automatisierte Geräte wie den Schubmaststapler Linde R-MATIC und den Hochhubwagen Linde L-MATIC HD. Mithilfe der infrastrukturfreien Geo-Navigation steu- und Absetzen wesentlich präziser erfolgen – Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, die Geräte ern die Fahrzeuge dynamisch durch die ob auf dem Boden, auf Rollenbahnen oder im autonom zu laden. Ausgestattet mit schnell- Hallen; ihre Aufträge erhalten sie über die Regal. Gleichzeitig sind die automatisierten ladefähigen Batterien fahren die automati- zentrale Steuereinheit direkt aus dem Ware- Geräte in der Lage, eine größere Vielfalt an sierten Flurförderzeuge selbstständig zu den house-Management-System. Paletten zu transportieren. Dafür sorgen ex- entsprechenden Stationen und werden dort klusiv für Linde Material Handling entwickelte mit Energie betankt – für maximale Verfüg- Doppelt durchdacht: Linde R-MATIC und Algorithmen zur relativen Bilderkennung. barkeit und maximal effiziente Warenfluss- Linde L-MATIC HD prozesse. | Mit einer Länge von 2.520 Millimetern und Automation auf Nummer sicher einer Breite von 1.565 Millimetern ist der Wie bei Linde Material Handling ohnehin Linde R-MATIC (bei einer Tragfähigkeit von 1,6 Standard, erfüllen auch die Neuzugänge der Tonnen) EMEA-weit der einzige automatisierte MATIC-Flotte höchste Sicherheitsansprüche. Schubmaststapler in Hybrid-Ausführung, der Dazu tragen vier in die Fahrzeuge integrierte in Arbeitsgängen von drei Metern und unter Scanner in Bodennähe bei, die ein 360-Grad- „NEBEN DER PASSENDEN TECHNIK SPIELT besonderen Bedingungen sogar bis zu 2,90 Sicherheitsfeld erzeugen und die Umgebung BEI AUTOMATISIERUNGSPROJEKTEN AUCH Meter Breite manövrieren kann. Möglich wird so permanent auf Hindernisse screenen. Op- DAS BERATUNGS-KNOW-HOW DES dies durch die nun vollständig ins Chassis tional verfügbar sind außerdem ein Sensor, ANBIETERS EINE MASSGEBLICHE ROLLE. WIR integrierten Frontscanner – und die damit 95 der überhängende Lasten detektiert, sowie MÜSSEN ZUERST DIE VORSTELLUNGEN Millimeter kürze Fahrzeuglänge (Vorgänger- eine zweite, obere 3D-Kamera, die beim DER KUNDENUNTERNEHMEN GENAU modell 2.615 Millimeter). Softwaregesteuert Lasthandling für Zeitersparnis sorgen kann. VERSTEHEN. DANACH WIRD DAS SYSTEM lagert das Gerät bedarfsgerecht Paletten Schubmaststapler und Hochhubwagen wur- ENTWICKELT UND DIE GERÄTE WERDEN EXAKT selbst in Hubhöhen von elf Metern mit sehr den zudem als Hybridlösung konzipiert, so- KONFIGURIERT. DAFÜR HABEN WIR EIN EIGE- hoher Genauigkeit ein und aus. dass Bedienerinnen und Bediener jederzeit NES REALISIERUNGSTEAM AUFGEBAUT.“ die Kontrolle übernehmen und in den manu- ALEXANDRA MERTEL, PRODUCT MANAGER AUTOMATION ellen Modus umschalten können. & INTRALOGISTICS SOLUTIONS, LINDE MATERIAL HANDLING „IN DIE WEITERENTWICKLUNG DER AUTOMATISIERTEN SCHUBMASTSTAPLER LINDE R-MATIC SIND ERFAHRUNGEN SICHERHEIT HAT VORFAHRT AUS PROJEKTEN MIT ÜBER 50 FAHRZEUGEN EINGEFLOSSEN.“ DIE VOLLSTÄNDIG IM CHASSIS INTEGRIERTEN FRONTSICHERHEITS- ALEXANDRA MERTEL, PRODUCT MANAGER AUTOMATION SENSOREN SORGEN FÜR DAS ERKENNEN VON HINDERNISSEN IM FAHR- & INTRALOGISTICS SOLUTIONS, LINDE MATERIAL HANDLING WEG UND STOPPEN DAS FAHRZEUG, BIS DER FAHRWEG WIEDER FREI IST. Nicht ganz so hoch hinaus geht es mit den neuen Linde L-MATIC HD, die die Linde-Flotte selbstständiger Hochhubwagen künftig er- weitern. Die automatisierten Geräte können bis in knapp vier Meter Höhe arbeiten und eignen sich damit für mittlere wie hohe Regale. Ihre Lastkapazität liegt – je nach Ausführung – bei 1,6 oder 2,0 Tonnen. Effizienzplus inklusive Einen spürbaren Produktivitätsschub erhalten Grafik rechts: shutterstock/Orfeev sowohl R-MATIC als auch L-MATIC HD durch die autokalibrierende 3D-Kamera mit neuer Softwaregeneration. Diese erkennt nicht nur die Abmessungen der Palette um ein Viel- faches besser, sondern blickt auch tiefer in die Palette hinein, wodurch das Aufnehmen
8 imDialog INNOVATION VIER AUGEN SEHEN MEHR Kleines Add-on, große Wirkung: Der patentierte Rack Protection Sensor (RPS) von Linde MH hilft ebenso effektiv wie unkompliziert dabei, kostspielige Regalanfahrschäden durch Schubmaststapler zu vermeiden. Der Linde Rack Protection Sensor wird ab einer Fahrge- schwindigkeit von weniger als 5 km/h aktiv. Erkennt er innerhalb eines Radius von 5 Metern ein Hindernis, bremst der RPS das Gerät proportional zur Fahrge- schwindigkeit ab und verhin- dert damit Beschädigungen an Regal und Waren. Eine Regalstütze, ein kleiner Rempler mit dem Stapler, eine kleine Abstand zu möglichen Hindernissen. Nähert sich der Stapler zum Bei- Delle. Was Laien für eine Lappalie halten mögen, treibt Logistik-Profis spiel einer Regalstütze an, bremst der RPS das Gerät proportional zur schnell Sorgenfalten auf die Stirn. Denn solche vermeintlich harmlose Fahrgeschwindigkeit ab. Automatisch aktiviert wird das System im Deformationen haben es wahrlich in sich; schließlich kann ein Regal- Geschwindigkeitsbereich unter fünf Stundenkilometern – was der system bereits durch eine sechs Millimeter große Delle auf einem üblichen Geschwindigkeit bei Ein- und Auslagermanövern entspricht. Meter Länge bis zu 30 Prozent seiner Tragfähigkeit einbüßen. Damit Im regulären Fahrbetrieb ist das System inaktiv, sodass die Mitarbei- die Sicherheit im Lager gewahrt bleibt, heißt es dann: die betroffe- terinnen und Mitarbeiter wie gewohnt ihrer Arbeit nachgehen kön- nen sowie die benachbarten Regalplätze freiräumen, Waren umla- nen. Das Schieben von Paletten und Co. mit den Radarmen stellt gern, den Warenfluss neu justieren und die teure Instandsetzung des ebenfalls kein Problem dar, da der RPS nicht eingreift, wenn ein Regalsystems in die Wege leiten. konstanter Abstand zum Gegenstand festgestellt wird. Szenarien wie diese kennen vor allem Betreiber von Schubmast- Für die Entfernungsmessung nutzt die Linde-Innovation ein spezielles stapler-Flotten nur zu gut. Wenn Fahrerinnen und Fahrer Waren zum Polarisationslicht, welches selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen Beispiel in den obersten Regalebenen ein- oder auslagern, gilt die wie etwa starker Sonneneinstrahlung zuverlässig funktioniert. Hinzu volle Konzentration naturgemäß dieser Zentimeterarbeit in mehreren kommt, als wortwörtliches i-Tüpfelchen der neuen Technologie, ein Metern Höhe; was unten an den Radarmen passiert, gerät dabei gut sichtbarer LED-Punkt, der den Fahrerinnen und Fahrern zusätz- zwangsläufig aus dem Blick. Das passiert nicht nur den weniger liche Orientierung bietet. Verfügbar ist der RPS derzeit als Option für erfahrenen Arbeitskräften oder saisonal im Lager Beschäftigten, die Performance- und Wide-Modelle der Schubmaststapler-Baureihe sondern gelegentlich auch „alten Hasen“. Linde R14 bis R25 im Traglastbereich von 1,4 bis 2,5 Tonnen, eine Nachrüstlösung befindet sich in Vorbereitung. | Patentiert und punktgenau Also jeden Regalpfeiler einzeln durch aufwendige Vorrichtun- gen schützen? Bei Linde MH wollte man sich mit dieser vor „Linde ist auf mich zugekommen und hat gefragt, ob allem für große Regallager äußerst kostspieligen Me- wir so etwas testen könnten: einen Anfahrschutz, der thode nicht zufriedengeben. Stattdessen verlagerte man auf dem Gerät montiert ist, damit der Fahrer nicht die Lösung an die Schubmaststapler – in Gestalt des direkt an den Regalrahmen anfahren kann und ihn Linde Rack Protection Sensors (RPS). Im Radius von fünf mit dem Radarm beschädigt. Das haben wir probiert Metern messen dabei zwei jeweils oberhalb der Rad- und für gut befunden.“ arme angebrachte Sensoren unabhängig voneinander den Manfred Martens, Betriebsleiter Lager Fertigware – Sopro Bauchemie GmbH, Wiesbaden
1.2021 9 PRODUKT UNTERNEHMEN Alles mit einer Hand Nachhaltig erfolgreich Eine innovative Schnittstelle Zum zweiten Mal erhält Linde zwischen Mensch und Flurför- Material Handling für seine derzeug – das ist der neue Nachhaltigkeitsbemühungen Multifunktionshebel für Linde- im Corporate-Social-Responsi- Schubmaststapler. Der leicht- bility-Rating von EcoVadis eine gängige, nach allen vier Seiten Goldmedaille. Damit gehört der Spezialist für bewegliche Joystick wurde so Materialfluss-Lösungen zu den top zwei Pro- konzipiert, dass die gewölbte zent aller bewerteten Unternehmen aus dem Hand bequem ihren natürlichen Maschinenbausektor. „Mit der Goldmedaille Platz findet. Ein seitlich nach können wir belegen, dass Linde Material rechts verlängerter Flügel gibt Handling ein verlässlicher Partner ist und kleinen wie großen Händen zu- soziale, ethische und ökologische Verantwor- sätzlichen Halt. tung übernimmt“, verdeutlicht Christophe Lautray, Chief Officer Sales and Service bei Das Bedienelement selbst vereint sämtliche Fahr-, Schub- und Hubfunktionen in sich – Linde Material Handling. | ein Auf- und Absetzen der Hand zum Bedienen unterschiedlicher Funktionen ist nicht www.ecovadis.com mehr nötig. So können Fahrerinnen und Fahrer ihre Aufmerksamkeit jederzeit zu 100 Prozent auf das eigentliche Lasthandling legen. Um etwa den Hubmast anzuheben beziehungsweise abzusenken, wird der Hebel vor- beziehungsweise zurückbewegt, während sich der Mastvorschub durch Bewegungen nach links und rechts steuern lässt. Zukunftsweisend Von der Armlehne in die Mitte des großen Joysticks gewandert sind ferner die beiden Rund 50 Millionen Euro investiert Linde MH Flügelschalter zur Steuerung von Gabelträgerneigung und Seitenschieber. Sie vereinen am Standort Kahl in einen Lager-Neubau, der jetzt zwei Funktionen: Neigung und Horizontalstellung des Gabelträgers beziehungs- mit hochmoderner Technologie ausgestattet weise Ausrichtung und Mittenzentrierung des Seitenschiebers. Auf der linken Seite des wird. „Wir werden schon bald am Standort Multifunktionshebels sind Hupe und Fahrtrichtungsschalter zu finden. Clever: Auch mit Kahl zeigen, wie moderne Lagerlogistik aus- Handschuhen lässt sich der neue Multifunktionshebel aufgrund seines ergonomischen sieht: hochautomatisiert, effizient digitalisiert Designs hervorragend bedienen. | und klug vernetzt. Wer, wenn nicht der Mate- rial-Handling-Experte Linde MH wäre dabei eine bessere Referenz?“, sagt Christian Harm, Chief Financial Officer und Chief Operations PRODUKT Officer bei Linde Material Handling. | Wenn Zentimeter entscheiden Wer täglich viele Dutzend Paletten auf beengten Lkw-Ladeflächen positioniert oder zwi- schen Bereitstellungsflächen hin- und herbewegt, weiß: Je schmaler und wendiger das Fahrzeug, desto besser. Diese Anforderung erfüllen die neuen Niederhubwagen Linde T20 FP und Linde T25 FP perfekt (Tragfähigkeit 2,0 beziehungsweise 2,5 Tonnen). Das nur 720 Millimeter breite Chassis hilft vor allem beim exakten Positionieren der Ware. Gilt es, den Lkw besonders platzsparend zu beladen, schlägt die Stunde des Doppel- stockbeladers Linde D10 FP. Dieser schafft 1,0 Tonnen im Doppelstockbetrieb – alternativ 2,0 Tonnen auf dem Initialhub oder 1,2 Tonnen auf dem Haupthub. Ein Drehstrommotor mit 2,3 beziehungsweise 3 kW Leistung bringt die Niederhubwagen auf Fahrgeschwin- digkeiten von bis zu 14 Save the date km/h und den Doppel- stockbelader auf 10 km/h. Welche Rolle spielt Das eröffnet insbesondere KI in der Industrie? auf längeren Fahrstrecken Wie generiere ich Potenzial für höhere Mehrwert aus mei- Umschlagsleistung. Jede nen Daten? Diese Menge Power zeigen und weitere Fragen die Geräte auch an der werden im interakti- Rampe: Die Steigfähigkeit ven Konferenzpro- beträgt modellabhängig gramm der Hannover Messe 2021 adressiert. bis zu 13 Prozent mit Last Die Weltleitmesse der Industrie wird vom und bis zu 20 Prozent 12. bis 16. April rein digital stattfinden. | ohne Last. | www.hannovermesse.de
10 imDialog PHARMALOGISTIK Eiskalt um die Welt Das Würzburger Unternehmen va-Q-tec stellt passive thermische Verpackungssysteme her, mit denen der oft tagelange Transport von temperatursensiblen Waren sichergestellt wird – darunter Feinchemikalien, Kunstwerke sowie vor allem Medikamente. Und auch COVID-19-Impfkampagnen weltweit bauen auf die Thermo-Transportlösungen made in Germany. imDialog sprach mit CEO und Gründer Dr. Joachim Kuhn. Herr Dr. Kuhn, va-Q-tec hat eine Schlüssel- Boxen ins Spiel, die auch im Winter bei rolle bei der Auslieferung der COVID-19- Minusgraden die eingestellte Temperatur Impfstoffe inne. Wo sehen Sie dabei die wahren. größten logistischen Herausforderungen? DR. JOACHIM KUHN: Impfstoffe sind häufig sehr empfindlich und fordern eine präzise Tempe- raturkontrolle. Beim COVID-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer* etwa liegt die geforderte „UNSERE THERMOBEHÄLTER HALTEN DIE Transporttemperatur ab Werk bis zu den TEMPERATUREN DER IMPFSTOFFE SELBST Verteilzentren bei -70 Grad Celsius. Diese BEI EXTREMEN UND SCHWANKENDEN können wir mit der richtigen Einstellung in AUSSENTEMPERATUREN BIS ZU unseren großräumigen Containern garantie- 200 STUNDEN LANG STABIL – UND DIES ren. Auf der letzten Meile zum Impfzentrum VOLLKOMMEN AUTARK OHNE AUFWENDIGE jedoch muss das Vakzin bei zwei bis acht UND OFTMALS UNSICHERE EXTERNE Grad Celsius einsatzbereit gehalten werden. ENERGIEZUFUHR.“ Hier kommen unsere kleineren tragbaren DR. JOACHIM KUHN, CEO UND GRÜNDER VON VA-Q-TEC Der ultrakühle Weg der Impfstoffe Herausforderung: Trockeneis Kommt Trockeneis zum Einsatz, wird es kompli- ziert: Um rund 20 Kilogramm davon zu lagern, benötigt man nach der deutschen Arbeitsschutz- 1. Herstellung 2. Transport richtlinie einen Raum von der Größe einer kleinen Zur Bekämpfung von COVID-19 sind seit Januar 2020 Transportiert werden die Impfstoffe in Flugzeugen Turnhalle, sofern keine adäquate Lüftung zur Ver- über 250 Impfstoffprojekte angelaufen. Deutschland und Lkw zum Beispiel in speziellen, mit Trockeneis fügung steht. Denn Trockeneis schmilzt nicht, son- zählt international zu den Ländern mit besonders gefüllten Kunststoffboxen. Diese können die für dern wird direkt zu einem Gas, an dem Menschen vielen Projekten für Impfstoffe gegen das Virus. den Transport erforderliche Temperatur von bis ersticken können. In Flugzeugen gilt es daher Die bereits zugelassenen Vakzine bringen unter- zu -70° C bis zu sechs Tage lang halten. Europas auch als Gefahrgut und darf nur in genau berech- schiedliche Temperaturanforderungen für Transport Logistik-Drehscheibe Nr. 1 ist der Frankfurter neten Höchstmen- und Lagerung mit sich (siehe Grafik rechts). Flughafen – auch für Corona-Impfstoffe. gen transportiert werden – was die weltweite Vertei- lung bestimmter COVID-19- Impfstoffe zusätz- lich erschwert. 3. Lagerung 4. Distribution Die Lagerung der Impfstoffe erfolgt häufig in soge- Für die nachgelagerte Verteilung der Vakzine gilt es nannten Deep Freezer Farms: Diese sind mit Ultra- einerseits, entsprechende Mengen an Kühlelemen- tiefkühlschränken bestückt, die bis zu 170.000 ten und Trockeneis zu organisieren und andererseits Dosen fassen und die optimale Temperierung für für eine konsistente Temperaturführung der Boxen die jeweiligen Impfstofftypen gewährleisten. Die auf der letzten Meile zu sorgen. Für die sachgerechte Impfstoff-Verteilung in Deutschland läuft über 27 und sichere Verteilung von Impfstoffen auf etwa 440 zentralisierte Verteilzentren. Impfzentren sind die 16 Bundesländer zuständig.
1.2021 11 Hightech-Thermocontainer und -boxen „Made in Ger- many“ sind für die internationale Logistik temperaturempfindlicher COVID-19-Diagnostik-Kits, -Medikamente und -Impf- stoffe unverzichtbar. Die Außentemperatur darf also keine Rolle der Bundesländer. Egal, ob gekauft oder ge- Wie viele va-Q-tec-Container und -Boxen spielen? liehen: Die Container und Boxen haben befinden sich aktuell im Umlauf? DR. JOACHIM KUHN: Ganz genau. Gerade hatten immer die gleiche hohe Qualität. Wir betrei- DR. JOACHIM KUHN: Im Einsatz sind weltweit wir eine Lieferung nach Uruguay, bei Minus- ben eine weltweite Mietflotte, für die wir in zurzeit ungefähr 2.500 Container und circa graden auf der Nordhalbkugel und plus 30 40 sogenannten TempChain Service Stationen 30.000 Boxen – Tendenz stark steigend. Grad in Montevideo. Mit unseren Containern rund um die Welt bei jedem neuen Logistik- Natürlich ist nur ein Bruchteil davon mit und Boxen kein Problem – „von der Sahara auftrag für die richtige Einstellung sorgen. COVID-19-Impfstoffen befüllt – die Produkti- bis nach Sibirien“, heißt es bei uns so schön. onschargen sind gerade ja noch recht gering. Wie darf man sich das vorstellen? In den kommenden Monaten werden wir un- Selbst liefern Sie die Vakzine aber nicht DR. JOACHIM KUHN: Wir können Temperatur und sere Flotte und TempChain Service Stationen aus, richtig? Zeitraum durch verschiedene Parameter be- ausbauen; schließlich wollen wir auf das sich DR. JOACHIM KUHN: Nein, wir verkaufen oder stimmen, etwa die Anzahl der Akkus oder abzeichnende Nachfrageplus, wenn all die verleihen unsere Container und Boxen etwa das darin befindliche Kühlmittel. Zudem bie- Impfkampagnen erst einmal richtig angelau- an Logistikunternehmen oder vermieten sie ten wir Boxen mit unterschiedlich starken fen sind, optimal vorbereitet sein. | an Kundenunternehmen, die sie nur vorüber- Vakuumisolationspaneelen an, unsere Schlüs- www.va-q-tec.com gehend benötigen – wie aktuell ein Großteil seltechnologie. 15 Flüge und Ungefähr tausend Vakzine auf Reise 200.000 Palettentransporte, 15 Millionen Lieferungen in Kühlboxen, 15.000 Flüge: Das sind laut DHL die Kenn- 200 zahlen für die weltweite COVID-19-Impfstoff-Lieferkette bis Ende 2022. Zehn Milliarden Dosen sollen so ihr be- stimmtes Ziel erreichen. Europas bedeutendster Pharma-Umschlagplatz ist der Flughafen Frankfurt, an dem ganze 13.500 Quadratmeter exakt temperierte Lagerfläche für temperatursensible Pharmaprodukte wie den tausend Biontech/Pfizer*-Impfstoff bereitstehen. Über die Hälfte davon beansprucht die Lufthansa für sich. Das deut- Palettenlieferungen und sche Luftfahrtunternehmen und seine Tochter Swiss Worldcargo gehören auch zu den wenigen Fluggesell- schaften, die eine lückenlose Kühltransportkette gewährleisten können – in enger Kooperation mit Va-Q-Tec. FÜR DIE VAKZINE 15 Millionen GELTEN BESONDERS STRENGE TEMPERATUR- +2-8° C Zustellungen in Kühlboxen wären notwendig für den Versand von AstraZeneca ANFORDERUNGEN Aufbewahrung und Transport bei 10 zwei bis acht Grad Celsius Milliarden -20° C -70° C Impfdosen Moderna Aufbewahrung und Transport bei Biontech/Pfizer* Foto: va-Q-tec Quellen: DHL,McKinsey, Verband Forschender Arzneimittelhersteller, Milken Institute, BioCentury, WHO, Nature -20° C – nach Auftauen Lagerung im Aufbewahrung und Transport *Nach Redaktionsschluss wurde bekannt, dass Pfizer Inc. und BioNTech SE neue Daten bei der US-amerikani- Kühlschrank bis zu 30 Tage und zwölf bei -70° C – nach Auftauen Lagerung schen Food and Drug Administration (FDA) eingereicht haben. Die vorgeschlagene Aktualisierung des US-EUA- Etiketts würde die Lagerung des Impfstoffs bei -25 °C bis -15 °C für insgesamt zwei Wochen ermöglichen – als Stunden bei Raumtemperatur im Kühlschrank bis zu fünf Tage Alternative oder Ergänzung zur Lagerung in einem Ultratiefkühlschrank.
12 imDialog EINSATZREPORTAGE BEI LICHT BETRACHTET: ÜBERZEUGEND PROBEZEIT? LÄNGST BESTANDEN! DIE NEUEN TEAMMITGLIEDER „FARGO“ UND „GOFAR“, WIE DIE BEIDEN L-MATIC-FAHRZEUGE IN DER INTRALOGISTIK DES SCHWEDISCHEN LEUCHTENHERSTELLERS FAGERHULT LIEBEVOLL GENANNT WERDEN, KOMMEN BEI IHREN MENSCHLICHEN KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN AUF ALLEN EBENEN BESTENS AN: WÄHREND SIE DIE BESCHÄFTIGTEN IM LAGER ENTLASTEN UND DEN WARENFLUSS OPTIMIEREN, PLANT MAN IM MANAGEMENT NACH DEN GUTEN ERFAHRUNGEN MIT DEN LINDE L-MATIC-GERÄTEN BEREITS DIE NÄCHSTEN SCHRITTE RICHTUNG AUTOMATION. Gesunder Pragmatismus war schon immer gegründeten Unternehmen Fagerhult längst Fagerhult in der gleichnamigen Stadt 150 eine schwedische Tugend: „Wenn du er- ein global agierender Konzern geworden. Kilometer östlich von Göteborg. „Da wir ein kennst, dass etwas nicht optimal läuft, dann 4.900 Beschäftigte in 13 zugehörigen Unter- sehr breites Produktportfolio haben, verwen- beschwer‘ dich nicht lange, sondern mach es nehmen rund um den Globus produzieren den wir extrem viele Komponenten, die auf besser.“ Ein berühmtes Beispiel für dieses jährlich rund 700.000 Leuchten für öffentliche einer begrenzten Fläche vorhanden sein Prinzip lieferte einst Bertil Svensson. Als er Bereiche – vom Bürokomplex bis zum Park- müssen. Das Material hat also immer am sah, wie sich seine Mutter bei schlechten haus, vom Restaurant bis zur Industriehalle. richtigen Ort zu sein, um einen effizienten Lichtverhältnissen mit der Hausarbeit ab- Ablauf im Herstellungsprozess zu gewährleis- mühte, entwickelte und baute er kurzerhand Einleuchtende Argumente ten“, erläutert Produktionstechniker Pontus seine erste Leuchte. Und es sollte beileibe Etwas, das nicht optimal läuft, besser ma- Segmark. Hier kam es in der hoch frequen- nicht die einzige bleiben, die unter seiner chen: Diesen Gedanken fassten, ganz im tierten Lager- und Montageumgebung mit Regie das Licht der Welt erblickte. Heute, Geiste des Gründervaters, die Logistikverant- einer Vielzahl manueller Transporte immer knapp 80 Jahre später, ist aus dem von ihm wortlichen am schwedischen Hauptsitz von wieder zu Engpässen. „Im Zuge einer Neube-
1.2021 13 wertung unserer Arbeitsweise haben wir vor allem in der Logistik Verbesserungspotenziale in Sachen Effizienz identifiziert“, ergänzt „DANK DER AUTOMATISIERTEN seine Kollegin Emma Hallman, Leiterin Indus- trialisierung. Schnell entschied man, das FAHRZEUGE MACHEN WIR Thema Automation anzugehen. Mit einem UNSEREN BETRIEB MIT fertigen Lastenheft im Gepäck machten sich GERINGEN INVESTITIONEN die Verantwortlichen auf die Suche nach DEUTLICH BESSER.“ einem passenden Lieferanten für automati- sierte Lagertechnik. Dass die Wahl dabei auf EMMA HALLMAN, INDUSTRIALISIERUNGSLEITERIN, UND PONTUS SEGMARK, PRODUKTIONSTECHNIKER Linde MH fiel, lag vor allem an dem überzeu- UND PROJEKTLEITER FÜR AUTOMATISIERUNG BEI genden Gesamtkonzept des Aschaffenburger FAGERHULTS BELYSNING Materialflussspezialisten. „Linde präsentierte hier vor Ort eine Lösung, die sich sowohl modern als auch zukunftsfähig anfühlte. Ein großer Vorteil ist, dass die beiden L-MATIC- mithilfe eines ganz realen Beispiels: So lud „Kollegen“ zu finden. Aus der Vielzahl der Geräte keinerlei Veränderungen an der Linde MH die schwedischen Logistikfachleute eingebrachten Vorschläge fiel die Wahl Infrastruktur erforderlich machen – und wir kurzerhand zu Renault nach Frankreich ein, schließlich auf Gofar und Fargo. Beide ziehen so auch die nächsten Jahre mit der Lösung wo sich bereits zwei L-MATIC-Fahrzeuge im ihre Bahnen zwischen Montage und Fertig- wachsen können. Ein weiterer wichtiger As- Einsatz befanden. „Es stellte sich heraus, dass warenlager in einer 1:1-Beziehung – dank pekt war die hohe Kompetenz von Linde MH die Technologie bei Renault fantastisch funk- Geo-Navigation absolut zuverlässig und je- in puncto Sicherheit“, fasst es Pontus Seg- tionierte, obwohl die Qualität der Böden dort derzeit nachvollziehbar, dank Laserscanner mark zusammen. nicht immer perfekt ist“, berichtet Emma und Linde BlueSpot™ absolut sicher. Und so Hallman. Spätestens jetzt war die Sache für wie sich Fagerhult-Gründer Bertil Svensson Gut eingefahren, bestens eingebunden das Team klar. Im Februar 2019 nahmen die seinerzeit nicht mit einer Lampe begnügte, Keine Veränderungen an der Infrastruktur? Linde L-MATIC-Geräte mit verlängerten Ga- haben die Fagerhult-Logistiker bereits die Mit Blick auf den Industrieboden des Werks belzinken in Schweden ihre Arbeit auf – und nächsten Automatisierungsstufen ins Auge galt es bei den Fagerhult-Projektverantwort- das sogar im laufenden Betrieb. Hallman: gefasst: Aktuell lotet, als Vorbereitung für lichen noch Überzeugungsarbeit zu leisten. „Alles verlief reibungslos, die Investition Phase zwei, eine Machbarkeitsstudie aus, in- Und wie könnte die besser gelingen als wurde sehr positiv aufgenommen. Zum wiefern sich automatisierte Geräte auch sinn- einen, weil unsere Beschäftigten den Nutzen voll in das ERP- und Lagerverwaltungssystem sofort erkannten; zum anderen, weil sie integrieren lassen. Emma Hallman: „Es geht kontinuierlich in das Projekt eingebunden darum, ein funktionierendes Ganzes zu schaf- waren.“ Von vornherein ließen die Verant- fen, das an unser Geschäft angepasst ist – wortlichen keinen Zweifel daran, dass die also auch um die Frage, was wir heute noch automatisierten Hochhubwagen nicht etwa im Betrieb haben, unseren Geschäftszielen als „Konkurrenten“, sondern als Ergänzung ins aber nicht nützt. Es ist ein bisschen wie ein Unternehmen geholt wurden. So rief Fager- Puzzle.“ Und das lässt sich bei guter Beleuch- hult unter anderem einen Wettbewerb ins tung ja bekanntlich am besten lösen … | Leben, um passende Namen für die neuen www.fagerhult.com FAGERHULT GROUP Die Fagerhult Group mit Hauptsitz in der schwedischen Stadt Fagerhult ist eine interna- „Gofar“ und „Fargo“, so heißen die beiden tional tätige Unternehmensgruppe mit 13 Ge- automatisierten Lagertechnikgeräte, die sellschaften und 4.900 Mitarbeiter*innen in 30 die Teile von der Montageabteilung zum Ländern. Das Hauptgeschäftsfeld besteht in der Fertigwarenlager transportieren. Entwicklung und Produktion von Leuchtsyste- men für den öffentlichen Sektor, wovon jährlich rund 700.000 Stück hergestellt werden. Foto: Magnus Wahman, Fagerhult Vollgeladen sind die Geräte in gerade einmal zehn Minuten.
14 imDialog Über Stock und Stein ist nötig, um im Gelände Steine, Wurzeln und alle anderen Hindernisse zu bewältigen. Dank des speziellen Fahrwerks lassen sich Steigun- gen bis zu 28 Grad meistern. Die Nettosteig- Die österreichische LUF GmbH baut einen elektrischen Outdoor-Rollstuhl, fähigkeit beläuft sich auf rund 3.000 Höhen- mit dem körperlich beeinträchtigte Menschen jedes Gelände befahren meter pro Tag, was der Überquerung von zwei und jedes Hindernis überwinden können. Dabei muss das LUF Mobil vor hochalpinen Pässen entspricht. Und das alles allem eines sein: extrem zuverlässig. per Elektroantrieb – von Linde eMotion! Kompromisslos gut Der Anspruch „maximale Zuverlässigkeit“ ist Es sollte eine Begegnung mit weitreichenden Bei Bruno Walter ist dieser Geistesblitz in für Walter nicht verhandelbar; weshalb sich Folgen werden: Als Bruno Walter im Jahr 2012 guten Händen. Er ist Gründer, Geschäftsführer der Erfinder über die Partnerschaft mit Linde auf einem schmalen Forstweg einen geh- und Chefentwickler der LUF GmbH, einem eMotion mehr als glücklich zeigt: „Die Linde- behinderten Ausflügler trifft, der sich mehr renommierten Hersteller von Hightech-Lösch- Technologie ist einfach hervorragend, die schlecht als recht in einem zum Rollstuhl um- robotern. Die Fahrzeuge kommen auf der Elektrokomponenten wurden für Stapler ent- gebauten Segway fortbewegte, ist ihm sofort ganzen Welt bei Großbränden zum Einsatz – wickelt, die in 24-Stunden-Schichten im Ein- klar: „Das muss sich doch besser machen las- immer dann, wenn es für Feuerwehrleute zu satz sind. Egal, wie intensiv die Nutzung ist, gefährlich wird, bis an den Brandherd vorzu- diese Teile bekommt man einfach nicht klein. dringen. Ferngesteuert tasten sie sich bis Genau das brauchen wir.“ ins Zentrum des Infernos und verdampfen dort große Mengen an Löschwasser mit einer Im Lauf des Jahres 2021 soll das LUF Mobil Technologie, die sich Walter bei Schnee- endlich marktreif sein. „Unkaputtbar“ ist für kanonen abgeschaut hat. Walter das entscheidende Attribut des ferti- gen Modells. „Wir hatten schon viele Kauf- Elektropower inside anfragen. Aber solange wir uns nicht sicher Mit dem Plan, einen Geländerollstuhl zu sind, dass alles perfekt funktioniert und 100 bauen, betritt der passionierte Tüftler also Prozent zuverlässig ist, verkaufen wir nicht.“ | Neuland. Mehrere Jahre Entwicklungszeit ver- streichen, bis dann 2017 das erste LUF Mobil Dank des kraftvollen Elektromotors von Linde eMotion über- „DAS LETZTE, WAS MENSCHEN der Öffentlichkeit präsentiert wird. Wie leis- windet das LUF Mobil auch extreme Steigungen. tungsfähig das Fahrzeug ist, verrät auch der MIT GEHBEHINDERUNG BRAU- Fotos: Linde Material Handling sen.“ Aus dem Wald bringt Walter die Idee für Blick in das technische Datenblatt. Auf ebener CHEN, IST EIN KLAPPRIGES einen Geländerollstuhl mit nach Hause: ein Strecke erreicht das LUF Mobil eine Spitzen- GEFÄHRT, DAS MIT MÜHE UND robustes, leistungsstarkes und zuverlässiges geschwindigkeit von bis zu 30 Kilometern pro NOT VON DER STELLE KOMMT.“ Gefährt, mit dem sich selbst unwegsamstes Stunde, aus dem Stand zieht es bis zu 400 Ki- Gelände mühelos bewältigen lässt. logramm schwere Anhängelasten. Diese Kraft BRUNO WALTER, GESCHÄFTSFÜHRER DER LUF GMBH
1.2021 1.2021 15 15 UNTERNEHMEN NEU: Staplerschein online Die GRUMA Akademie revolutioniert den Staplerschulungsmarkt: Durch ein ausgeklügeltes und modernes digitales Lernkonzept mit vielen informativen Schaubildern, Erklärvideos, digitalem Schulungsleiter und Quizfragen ist die Online-Gabelstaplerschulung besonders lehr- und abwechslungsreich gestaltet. Ab sofort können Staplerfahrerinnen und anbieten”, erläutert GRUMA Akademie Leiter nehmerinnen und Teilnehmer ihre Login- Staplerfahrer alles, was sie wissen müssen, Florian Wolf das neue Online-Angebot: Daten per E-Mail. Damit können sie sich ganz einfach online lernen. Das einzigartige „Unsere digitale Schulung ersetzt den direkt im Schulungsportal einloggen und mit Schulungskonzept ist aus der Kompetenz Theorietag einer Präsenzveranstaltung.” der Onlineschulung beginnen. In einzelnen von zusammengerechnet 80 Jahren Trainer- Levels wird Lektion für Lektion erarbeitet erfahrung entwickelt worden, um neben Interaktives Lernkonzept und der Theorieteil mit einem Quiz abge- klassischen Präsenzschulungen auch eine Sowohl Fahrneulinge als auch Fortgeschrit- schlossen. Ist dies bestanden, erhalten die digitale Alternative zur Verfügung zu stellen. tene dürfen bei der Teilnahme am Online- Teilnehmenden ihre Prüfungszulassung. Zudem lässt sich die jährliche Unterweisung Schulungsprogramm selbst entscheiden, auch digital durchführen. wann und wo sie die Schulung durchführen. Wurde der Theorietag erfolgreich durch- Auch das Lerntempo lässt sich individuell geführt, können sich Fortgeschrittene Mit diesem Vorstoß im Bereich E-Learning anpassen. Für die persönliche Note sorgt zum Prüfungstag anmelden. Fahranfängerin- bei Gabelstaplern ist die GRUMA Akademie Schulungsleiter Wolfgang, der die Teilneh- nen und Fahranfänger haben zusätzlich die ein Vorreiter der Branche. Das Konzept bietet merinnen und Teilnehmer mit einer Prise Möglichkeit, ihre Praxisübung vor Ort durch- zahlreiche Vorteile: Denn während Präsenz- Humor und anschaulichen Beispielen aus zuführen. | www.gruma.de schulungen häufig mit langen Anfahrten, dem Berufsalltag durch die Schulung führt. Terminstress und einem monetären Verlust Kontakt zu GRUMA durch den Ausfall von Arbeitszeit verbunden Dabei können die Inhalte bei Bedarf beliebig sind, punkten Online-Schulungen mit zeit- oft wiederholt oder auf mehrere Etappen Florian Wolf licher und örtlicher Flexibilität: Sie können aufgeteilt werden. Testfragen zwischen Leitung GRUMA Akademie nicht nur an so gut wie jedem beliebigen Ort den Folien und ein Abschlussquiz stellen stattfinden, sondern lassen sich problemlos sicher, dass die Teilnehmenden die Inhalte GRUMA Nutzfahrzeuge GmbH in den Arbeitsalltag integrieren und an freie verstanden haben. Vertragshändler Linde Material Handling Kapazitäten anpassen. All das reduziert den Äußere Industriestraße 22 Planungsaufwand für Vorgesetzte auf ein Ablauf digitale Staplerschulung 86316 Friedberg Minimum. Die Anmeldung zur Online-Gabelstapler- schulung erfolgt über gruma.de/akademie/ Tel.: 0821 78000–3310 „Gerade in diesen Zeiten möchten wir staplerschein-online oder direkt über den florian.wolf@gruma.de unseren Kunden eine digitale Alternative QR-Code (rechts). Danach erhalten die Teil-
16 LESEZEICHEN Foto: new africa/stock.adobe.com Always Day One Google revolutionierte die Internet- berg, und enthüllt, wie sich die Tech- suche, Amazon etablierte den Online- Giganten über so lange Zeit auf Re- handel und Facebook verkörpert den kordkurs halten können. Er deckt auf, Erfolg der sozialen Medien. Microsoft was die Internetriesen in Phasen an- verhalf dem PC und Apple dem treibt, in denen die meisten großen RECHT Smartphone zum Durch- Unternehmen zu fallen „Ich bin kurz bruch. Sie alle zählen zu den wertvollsten Konzer- beginnen, und zeigt, warum man sich täglich beim Arzt“ nen der Welt und ein Ende ihres Erfolgs ist nicht neu erfinden sollte. | in Sicht. Alex Kantrowitz Always Day One Nicht erst seit dem Corona-Virus sind Arbeitnehmerin- führte 130 Interviews mit Alex Kantrowitz, Hardcover, 256 nen und Arbeitnehmer angehalten, etwa bei ersten vielen Fachgrößen, unter Seiten, ISBN: 978-3-86881-821-5 Anzeichen einer Erkältung oder Grippe frühzeitig zum anderem Mark Zucker- 27,99 € Arzt zu gehen. Doch auch während der Arbeitszeit? Auf Grund ihrer Fürsorgepflicht dürfen Arbeitgebende ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern grundsätzlich nicht verbieten, während der Arbeitszeit zum Arzt zu gehen. Die Gründe müssen allerdings eindeutig, die Untersuchung medizinisch unvermeidbar und ein Termin außerhalb der Arbeitszeit nicht vereinbar sein. Geht jemand aus einem dieser Gründe zum Arzt, müssen Arbeitgebende ihn oder sie bezahlt freistellen. Davon sind übrigens auch die Wegezeiten zum und vom Arzt betroffen. Das hat das Bundesarbeitsgericht bereits vor Jahrzehnten festgestellt (Az.: 5 AZR 92/82). Und wie verhält es sich, wenn Beschäftigte im Home- Office sind? Hier gelten die gleichen Regeln wie für das Büro: Wer zum Arzt muss, sollte einen Arztbesuch nach Möglichkeit außerhalb der Arbeitszeit planen. Verlässt man den heimischen Arbeitsplatz, um einen Arzt aufzusuchen, müssen Arbeitgebende ebenfalls informiert werden. Allerdings müssen Beschäftigte grundsätzlich nicht mitteilen, warum sie zum Arzt gehen. Nichtsdestotrotz müssen sie versuchen, den Arbeitsausfall so gering wie möglich zu halten. Sprich: Die Beschäftigten sind immer angehalten, Arzttermine in ihrer Freizeit wahrzunehmen, falls eine sofortige Untersuchung nicht zwingend nötig ist. | Andreas Waldhorn, Rechts- und Fachanwalt für Arbeitsrecht IMPRESSUM Herausgeber Linde Material Handling GmbH, Aschaffenburg, www.linde-mh.de V.i.S.d.P. Torsten Rochelmeyer, Linde Material Handling GmbH; Katharina Lesti, GRUMA Nutzfahrzeuge GmbH (Seite 2, 15) Redaktion, Layout, Lithografie Lattke und Lattke GmbH, Reichenberg Druck Hinckel-Druck GmbH, Wertheim Alle Rechte vorbehalten. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Überreicht durch: GRUMA Nutzfahrzeuge GmbH | Friedberg Telefon +49 821 780 00 0 | Telefax +49 821 780 00 28 kontakt@gruma.de | www.gruma.de
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