Inblick - Kreiskrankenhaus Delitzsch
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
inblick Das Klinikjournal der Kreiskrankenhaus Delitzsch GmbH Ausgabe Juni 2021 Inhaltsübersicht auf Seite 2 Starke Teams in der Intensivpflege: Die Intensivstationen in den Kliniken Delitzsch und Eilenburg … Seite 8 Ideen entstehen, wenn es der Logik gelingt, die Träume zu reiten. Stefan Klein
Einblick, Ausgabe Juni 2021 Inhalt dieser Ausgabe 2 Neuigkeiten - kurz & bündig 4 Corona-Prämie 2.0 erreicht die Kliniken in Delitzsch und Eilenburg 4 Chefcontroller Karl Joachim Lorenz in den Ruhestand verabschiedet 5 Oberarzt-Ernennungen in den Kliniken Delitzsch und Eilenburg 5 Rezertifizierung des regionalen Traumazentrums 6 Änderungen im Rechnungswesen: Abläufe in der Finanzbuchhaltung werden digitalisiert 7 Geballte Frauenpower im Kreißsaal: Instagram-Account der Geburtshilfe Eilenburg begleitet die tägliche Arbeit 8 Starke Teams in der Intensivpflege: Die Intensivstationen in den Kliniken Delitzsch und Eilenburg 10 The caring physician – Über Heilkunst 12 Berufsorientierung Online: „Mockrehna Meets Partners“ und „Schau Rein!“-Web Edition 13 Korrekturen mit medizinischer Indikation: Plastische Chirurgie seit April 2021 in Eilenburg 14 Eine Ära geht in den Ruhestand: Oberärztin Dr. Christine Socha verabschiedet 15 Verabschiedungen in den Ruhestand Neuigkeiten - kurz & bündig Tarifverhandlungen nichtärztlicher Dienst Am 08.07.2021 wird der Auftakt für die Tarifverhandlung des nichtärztlichen Dienstes der Kreiskran- kenhaus Delitzsch GmbH erfolgen. Der bestehende Entgelttarifvertrag wurde von der Gewerkschaft ver.di zum 31.05.2021 gekündigt. Gleichzeitig wurde der Arbeitgeber zu neuen Tarifverhandlungen aufgefordert, die dann im Sommer 2021 beginnen. Krankenhauszukunftsgesetz Im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens erfolgte mit dem Sozialministerium ein Dialog zu den eingereichten Digitalisierungsprojekten der Kliniken Delitzsch und Eilenburg. Bis zum Jahr 2024 können bis zu 2,1 Mio. Euro Bundes- und Landesmittel zur digitalen Ertüchtigung der Klinikstandorte inklusive Maßnahme für die Cybersicherheit zum Einsatz kommen. Akquise Fördermittel Raumlufttechnik Es wurden Fördermittel für die Ertüchtigung der Raumlufttechnik unter Covid-19-Bedingungen in Aus- sicht gestellt. Eine Arbeitsgruppe unter Leitung unseres Krankenhaushygienikers Herrn Dr. Schmitt prüft derzeitig den Bedarf an Investitionen in die Raum- und Klimatechnik. Austausch Telefonanlage Klinik Delitzsch Aufgrund der erheblichen Mängel bei der Gesprächsqualität der mobilen Telefonanlage am Standort Delitzsch wird es zum Austausch verschiedener Hardwarekomponenten in der Telefonzentrale kom- men. In Verbindung mit diversen Upgrades der Software ist die Herstellerfirma Unify zuversichtlich, eine stabile Gesprächsqualität und eine permanente Erreichbarkeit zu gewährleisten. Pflegesatzverhandlungen zum Pflegebudget 2020 Mit den Vertretern der gesetzlichen Krankenkassen wurde das Krankenhauserlösbudget für das Jahr 2020 mit dem erstmalig aus der DRG ausgegliederten Pflegebudget verhandelt und in fünf Verhand- lungsrunden zum Abschluss gebracht. Im Juni sollen die Verhandlungen für das Budget 2021 starten. 2 2
Einblick, Ausgabe Juni 2021 Grillfeste 2021 Unsere alljährlichen Grillfeste mit Kolleginnen und Kollegen umliegender Praxen und Einrichtungen waren 2020 Corona-bedingt ausgefallen. Wir planen für das laufende Jahr Grillfeste im September, sowohl in Delitzsch als auch in Eilenburg - sofern die Pandemie-Situation dies zulässt. Wir werden uns dazu rechtzeitig melden. Übernahme von Auszubildenden Die Geschäftsführung der Kreiskrankenhaus Delitzsch GmbH hat in Abstimmung mit den Pflegedienst- leitungen und den Praxisanleitern allen Auszubildenden in der Gesundheits- und Krankenpflege so- wie den Anästhesietechnischen und Operationstechnischen Assistentinnen ein Übernahmeangebot in ein festes Arbeitsverhältnis unterbreitet. Bewerbungsverfahren für Ausbildungen Pflege-/ Funktionsdienst abgeschlossen Die Klinikstandorte Delitzsch und Eilenburg beteiligen sich weiterhin sehr aktiv an der neuen genera- listischen Ausbildung in der Pflege. Für das im Herbst beginnende Ausbildungsjahr 2021 gab es für beide Standorte zusammen über 70 Bewerberinnen und Bewerber. Insgesamt sollen pro Standort 15 Ausbildungsplätze besetzt werden. Nach aktuellem Stand sind wir also sehr zuversichtlich, dass die Ausbildungsplätze alle besetzt werden. Es wurde außerdem entschieden, auch weiter in die Ausbil- dung von Operationstechnischen sowie Anästhesietechnischen Assistent*Innen zu investieren, dieses Jahr jeweils zwei, die am 1. September beginnen. Für diese beide Ausbildungsberufe im Funktions- dienst hatten wir insgesamt über 60 Bewerbungen erhalten. Sanierung Bewegungsbad abgeschlossen Seit über 20 Jahren betreibt die physiotherapeu- tische Abteilung der Klinik Delitzsch ein Bewe- gungsbad für stationäre und ambulante Patien- ten. Aufgrund des Alters der Anlage nutzten wir die Corona-Situation, um das Schwimmbad um- fassend zu sanieren. So wurde u.a. die komplette Filteranlage erneuert. Hauptschwerpunkt der Sa- nierungsmaßnahmen war die Erneuerung des Schwimmbadbodens. Aufgrund von Korrosionser- scheinungen kam es zu Undichtigkeiten, sodass hier ein schnelles Handeln notwendig war. In die- sem Zusammenhang erfolgte auch die Ertüchti- gung sämtlicher Edelstahlteile bis hin zur Be- leuchtung und zur Skimmeranlage. Die Gesamt- kosten der Instandhaltungsmaßnahmen betrugen rund 30.000 Euro. Ab 17. Mai 2021 war es mög- lich, dass die Physiotherapie wieder Therapie- maßnahmen im Wasser anbieten kann. Ein Dank gilt den Mitarbeitern der technischen Abteilung für die Organisation und Koordination sowie die tatkräftige Hilfe bei der Umsetzung der Baumaßnahmen. Auch die Kolleginnen der Physi- otherapie brachten sich aktiv in die Umbaumaß- nahmen ein. Steffen Penndorf Matthias Illgen unterstützt hier mit seinem Team der tech- nischen Abteilung die Sanierungsmaßnahmen im Bewe- gungsbad der Physiotherapie in der Klinik Delitzsch 3
Einblick, Ausgabe Juni 2021 Corona-Prämie 2.0 erreicht die Kliniken in Delitzsch und Eilenburg Nachdem im Rahmen der Finanzmittelbereitstel- und Patienten einer erhöhten Arbeitsbelastung lung für besonders mit Corona-Patienten belaste- ausgesetzt waren. Der Gesetzgeber hat die Ent- te Kliniken im Rahmen der ersten Welle des Pan- scheidungsträger gleichzeitig ermächtigt, Prä- demiegeschehens weder die Kliniken in Delitzsch mien auch an sonstiges Personal auszuzahlen, das noch in Eilenburg und insbesondere deren Be- besonders im Rahmen der Pandemie betroffen schäftigten von einer staatlich geförderten war. Corona-Prämie partizipieren konnten, stellte die Entscheidungsträger für die Verteilung der steu- Bundesrepublik Deutschland nun nochmals 450 erfreien Corona-Prämie sind die Geschäftsführer Mio. Euro Corona-Prämien gemäß § 26 d Kranken- mit den Pflegedienstleitern und mit dem Be- hausgesetz für anspruchsberechtigte Kranken- triebsrat der Kliniken. In diesem Gremium wird häuser zur Verfügung. Aufgrund einer Vielzahl gemeinsam eine Verteilstrategie besprochen und von zu behandelnden Patienten mit einer Covid- abgestimmt. Ziel ist es, dass bis zum 30.06.2021 19-Erkrankung wurden die Kliniken Delitzsch und die Corona-Prämien an die berechtigten Mitarbei- Eilenburg diesmal in den Katalog der anspruchs- terinnen und Mitarbeiter zur Auszahlung kom- berechtigten Krankenhäuser aufgenommen. Ent- men. sprechend einer Berechnung erhielten wir für un- sere Mitarbeiter Corona-Prämien in Höhe von In diesem Zusammenhang bedanken sich die Ge- 197.517,65 Euro. Grundsätzlich richtet sich die schäftsführung, die gesamte Krankenhausleitung Corona-Prämie 2.0 gemäß den gesetzlichen Rege- und der Betriebsrat für das außerordentliche En- lungen an Pflegekräfte in der unmittelbaren Pati- gagement unserer Belegschaft im Rahmen der entenversorgung auf bettenführenden Stationen, kräftezehrenden Pandemiesituation, die uns nun soweit diese durch die Versorgung von mit dem schon 15 Monate beschäftigt. Coronavirus SARS-CoV-2 infizierten Patientinnen Steffen Penndorf Chefcontroller Karl Joachim Lorenz in den Ruhestand verabschiedet Am 31.03.2021 endete die Dienstzeit von Herrn Karl Joachim Lorenz in der Kreiskrankenhaus De- litzsch GmbH. Herr Lorenz begann seine Tätigkeit in der Klinik Delitzsch im Jahre 1994 im Bereich EDV/Controlling. Hier war er maßgeblich betei- ligt, die Netzwerkstrukturen bis hin zur Richtfunk- verbindung und sämtliche EDV-Anlagen in den Kliniken zu implementieren. Er nahm viele ver- antwortungsvolle Aufgaben in seiner Dienstzeit wahr, u. a. baute er den kompletten Bereich Con- trolling auf. Sämtliche Entgeltverhandlungen für die Kliniken Delitzsch und Eilenburg wurden von ihm vorbereitet und federführend mit den Kran- kenkassen verhandelt. Bei den vielen gesetzli- Karl Joachim Lorenz (Mitte) wurde vom Geschäftsführer chen Änderungen im Finanzierungssystem der Steffen Penndorf (rechts) in den Ruhestand verabschiedet und übergab Thu Thao Nguyen (links) die Tätigkeit im Con- Krankenhäuser blieb Herr Lorenz stets am Ball trolling. und erledigte die sehr anspruchsvollen Aufgaben immer exzellent. Im Rahmen einer Strukturände- Ruhestand viel Gesundheit und Freude mit der rung zum 01.01.2020 untersteht der Bereich Con- Familie und Frau Nguyen viel Erfolg in der sehr trolling seitdem dem Verwaltungsleiter und Pro- anspruchs- und verantwortungsvollen Tätigkeit. kuristen Robert Müller. Im Bereich Konzerncon- Steffen Penndorf trolling ist seit dem 01.12.2020 Frau Thu Thao Nguyen tätig. Wir wünschen Herrn Lorenz für den 4 4
Einblick, Ausgabe Juni 2021 Oberarzt-Ernennungen in den Kliniken Delitzsch und Eilenburg Mit Wirkung vom 01.03.2021 wurde Dr. Thomas nik Delitzsch im Bereich Anästhesiologie und In- Schäffer zum Oberarzt in der Inneren Medizin der tensivmedizin erfolgreich tätig. Klinik Eilenburg berufen. Herr Dr. Schäffer, der Die Geschäftsführung und die zuständigen Chef- seine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin ärzte wünschen allen Berufenen viel Erfolg im in der Klinik Eilenburg absolvierte, erwirbt derzei- Unternehmen und Freude an der Arbeit. tig die Subspezialisierung zum Kardiologen. Dafür war Herr Dr. Schäffer kürzlich für ein Jahr zur Wei- Steffen Penndorf terbildung im Herzzentrum Leipzig tätig. Frau Sibylle Ihlenfeldt wurde mit Wirkung vom 01.04.2021 zur Leitenden Oberärztin der Eilen- burger Abteilung Anästhesiologie und Intensiv- medizin berufen. Nachdem Herr Oberarzt Dr. Grimmer sich beruflich neu orientierte und zwi- schenzeitlich Herr Dr. Feußner die Stellvertretung von Herrn Chefarzt Dr. Badura inne hatte, freuen wir uns, dass die seit dem 01.10.2009 bei uns tä- tige Oberärztin die leitende Funktion übernimmt. In der Klinik Delitzsch wurde Herr Dr. Daniel Mo- rawe zum 01.04.2021 zum Oberarzt befördert. Der Dr. Morawe ist seit fast acht Jahren in der Kli- Dr. Thomas Schäffer (vorn rechts) ist seit 01.03.2021 Ober- arzt der Inneren Medizin in der Klinik Eilenburg Oberärztin Sibylle Ihlenfehldt (l., mit Chefarzt Dr. Lutz Dr. Daniel Morawe (Mitte) ist seit 01.04.2021 Oberarzt der Badura) wurde zur Leitenden Oberärztin der Eilenburger Anästhesiologie und Intensivmedizin in der Klinik Delitz- Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin berufen. sch . Rezertifizierung des regionalen Traumazentrums Im Mai 2021 erfolgte die Rezertifizierung der Ab- teilung Unfall– und Wiederherstellungschirurgie/ Orthopädie der Klinik Delitzsch als regionales Traumazentrum. Das Team um den Chefarzt der Abteilung, Dipl.-Med. Frank Krüger, hatte gemein- sam mit der Notaufnahme und der Abteilung An- ästhesiologie und Intensivmedizin sowie dem Qualitätsmanagement die entsprechenden Unter- lagen vorbereitet. Steffen Penndorf Chefarzt Frank Krüger (Mitte) mit Oberarzt Kai-Uwe Mothes (links) und Chefarzt Prof. Lutz Schaffranietz bei der Rezerti- fizierung am Standort Delitzsch. 5
Einblick, Ausgabe Juni 2021 Änderungen im Rechnungswesen: Abläufe in der Finanzbuchhal- tung werden digitalisiert In der Verwaltung der Kreiskrankenhaus Delitzsch GmbH wird derzeit ein weiterer großer Schritt in Richtung Digitalisierung vollzogen: die der Fi- nanzbuchhaltung. Partner bei diesem Projekt ist die Firma „Proxess“. Nachdem das Proxess-Archiv sowie der Proxess-Workflow auf den Servern der KKH Delitzsch GmbH installiert wurden, fanden im April die ersten Schulungen des Teams der Fi- nanzbuchhaltung sowie im Mai erste Testläufe zusammen mit dem IT-Team um Herrn Kaul statt. Ziel ist es, die Arbeitsabläufe in der Finanzbuch- haltung mit Hilfe der Digitalisierung effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Robert Spahn, seit April 2020 im Unternehmen und seit „Das Projekt betrifft in erster Linie den gesamten September 2020 Leiter der Finanzbuchhaltung, treibt die Bereich der Eingangsrechnungen“, erklärt Robert Digitalisierung seiner Abteilung voran. Spahn. Er hatte im September 2020 als Nachfol- ger für die in den Ruhestand verabschiedete Elke ßend landen die digitalen Rechnungsbelege ein- Lips die Leitung der Finanzbuchhaltung übernom- schließlich der Dokumentation des gesamten men. Herr Spahn brachte aus früheren beruflichen Freigabeprozesses revisionssicher im elektroni- Tätigkeiten umfangreiche Erfahrungen im Bereich schen Proxess-Archiv. der digitalen Finanzbuchhaltung und beim Erstel- Der bisherige manuelle Ablauf kostet in der Pra- len digitaler Arbeitsabläufe mit. „Hier geht es zu- xis viel Zeit, die vor allem bei der notwendigen nächst darum, dass die Rechnungen, welche die Einhaltung von Zahlungsfristen nicht immer vor- Unternehmen der Kreiskrankenhaus Delitzsch handen ist. Durch die Beschleunigung der Ein- GmbH von ihren Lieferanten und Dienstleistern gangsrechnungsverarbeitung steigt auch die Si- erhalten, auf effizientem und schnellstmöglichem cherheit, sogenannte Skontofristen zu wahren. Wege verschiedene Prüfstellen durchlaufen und Eine Überschreitung der vereinbarten Zahlungs- dann unter Einhaltung der Zahlungs- und Skonto- ziele ist mit hohen zusätzlichen Zins- und Mahn- fristen zur Zahlung angewiesen werden können.“ gebühren verbunden. „Wenn beispielsweise Zudem soll der Prozess der Verarbeitung der Ein- Rechnungsbelege, nachdem sie ausgedruckt und gangsrechnungen zukünftig mittels automati- mit Begleitzetteln beklebt wurden, in Pendelmap- scher Belegerkennung optimiert werden. pen lange zwischen den betreffenden Abteilun- Der klassische Postweg wird bei der Rechnungs- gen und Standorten unterwegs sind, kann es un- zustellung immer weniger genutzt. Etwa die Hälf- ter Umständen zu schwierig werden, solche Fris- te aller Rechnungen gehen mittlerweile per Email ten einzuhalten“, beschreibt Herr Spahn die Nach- ein, Tendenz steigend. Rechnungen, die per Email teile der bisherigen Praxis. „Lieferantenkredite im PDF-Format übersandt werden, müssen nun sind sehr teuer. Je mehr Skontofristen der Liefe- nicht erst ausgedruckt werden. Das spart Druck- ranten eingehalten werden können, umso besser und Papierkosten. In Papierform eingegangene ist dies für das Unternehmen.“ Rechnungen werden mittels eines Scanners sofort Zudem läuft der Rechnungsfreigabeprozess der- digitalisiert. Ein Belegleser liest die Informatio- zeit außerhalb der Kontrolle der Finanzbuchhal- nen aus den Kopf- und Fußdaten der Rechnungen tung ab, so dass diese keinen Einfluss auf und kei- (wie Rechnungssteller, Datum, Rechnungsnum- ne Informationen über den aktuellen Stand der mer und Summe) automatisch aus und übergibt Bearbeitung hat. Mit dem digitalen System be- die Daten nach Prüfung durch die Mitarbeiter der steht nun die Möglichkeit, kontrollieren zu kön- Finanzbuchhaltung direkt in den Workflow und nen, wer wann welchen Beleg aktuell zur Prüfung über eine Schnittstelle an das Finanzbuchhal- vorliegen hat. Das ist vor allem dann interessant, tungssystem. In digitaler Form ist immer nachvoll- wenn die Prüfung der Rechnung mehrere Betei- ziehbar, wo die Rechnungen gerade sind und kein ligte betrifft und die Rechnungsbelege durch ver- Beleg kann mehr verschwinden. Wenn alle Betei- schiedene Abteilungen, Stationen und Standorte ligten die Rechnung freigegeben haben, kann sie zirkulieren müssen. umgehend von der Finanzbuchhaltung final ver- … Fortsetzung auf S. 7 bucht zeitgerecht beglichen werden. Anschlie- 6 6
Einblick, Ausgabe Juni 2021 Fortsetzung: ...Abläufe in der Finanzbuchhaltung werden digitalisiert Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die Verbesserung bekommen keine Pendelmappe mit dem Papier- der Archivierung und Auffindbarkeit der Rechnun- beleg mehr, auf welchem mit einem Stift unter- gen. Rechnungen müssen 10 Jahre im Archiv auf- schrieben werden muss, sondern sie erhalten eine bewahrt werden, was mit nicht unerheblichen Ar- Email mit der Bitte sich, in die browserbasierte chivierungskosten verbunden ist. Im Finanzbuch- Proxess-Software einzuloggen und per Klick die haltungsprogramm sind zwar aus den Buchungen Freigabe nach Prüfung der Rechnung zu erteilen“, auch jetzt schon einige Informationen digital ver- erklärt Herr Spahn. Für alle Anwender werden fügbar. Aber um auf die originalen Rechnungsbe- selbstverständlich Schulungen und entsprechend lege aus der Vergangenheit zurückgreifen zu kön- bebilderte Anleitungen zur Verfügung gestellt. nen, ist der Gang in den Keller nötig, um eine Diese sollen voraussichtlich noch im zweiten Rechnung aus einem der Ordner händisch heraus- Quartal erfolgen. Geplant ist, dass die Umstellung zusuchen. Aus dem digitalen Archiv kann von nach einer kurzen intensiven Parallelanwendung überall her jederzeit über eine einfache und intui- beider Verfahren im dritten Quartal final vollzo- tive Suche aufgerufen und bei Bedarf versendet gen wird. oder ausgedruckt werden. Das wird insbesondere Ein großer Dank gilt in diesem Zusammenhang relevant bei externen Finanz-, Wirtschafts- und schon jetzt den Mitarbeitern der IT-Abteilung, die Betriebsprüfungen, bei denen die Prüfer den Prozess der Implementierung der Software schnellstmöglich und unkompliziert mit den be- zuverlässig begleiten. nötigten Informationen versorgt werden müssen. Tobias Kirchner Auch für all diejenigen, die derzeit Rechnungen Robert Spahn freigeben, ändert sich der Prozess. „Die Freigeber Geballte Frauenpower im Kreißsaal: Instagram-Account der Ge- burtshilfe Eilenburg begleitet die tägliche Arbeit Seit diesem Jahr ist die Geburtshilfe der Klinik Eilenburg mit einem eigenen Instagram-Account dabei. In bisher 22 Beiträgen erfuhren die mittler- weile 542 Follower (Stand 19.05.2021) Vieles rund um den Kreißsaal und über die tägliche Ar- beit des Geburtshilfe-Teams. Das Thema „Bonding“ wurde zum Weltkuscheltag am 21. Ja- nuar erläutert. „Geheimtipps“ für geburtsvorbe- reitende Maßnahmen, Geburtspositionen und- situationen und für die werdenden Mütter sind dabei. Auch Fragen zur Neugeborenen- Versorgung werden beantwortet. Durchschnittlich 133 Likes und 9 Kommentare pro Beitrag verdeutlichen, wie gut das emotionale Thema Geburt angenommen wird. Zuletzt wurde „Geballte Frauenpower“ im Kreißsaal, die Ge- burtshilfe in Aktion, gezeigt (Foto: Instagram- Beitrag vom 09.05.2021), mit 282 Likes der Bei- trag mit der bisher größten Resonanz. Hebamme Franziska Franke, seit August 2019 im Geburtshilfe-Team Eilenburg, ist die aktive Kraft hinter dem Engagement, der Geburtshilfe der Ei- „Geballte Frauenpower während der Geburt: Nicht nur lenburger Klinik einen direkten Draht zu ihren unsere Schwangeren geben alles unter der Geburt, auch Fans zu geben und werdende Mütter für eine Ge- unsere Hebammen ... Unsere Oberärztin ist ebenfalls voll burt dort zu begeistern. Vielen Dank dafür! im Einsatz und hilft stets wo sie kann.“ (Foto mit Textauszug vom Instagram-Account Tobias Kirchner „geburtshilfe_eilenburg“) 7
Einblick, Ausgabe Juni 2021 Starke Teams in der Intensivpflege: Die Intensivstationen in den Kliniken Delitzsch und Eilenburg Auf den interdisziplinären Intensivstationen (ITS) in den Kliniken Delitzsch und Eilenburg werden akut lebensbedrohlich Erkrankte sowie Patientin- nen und Patienten mit erhöhtem Überwachungs- bedarf nach ausgedehnten operativen Eingriffen überwacht und versorgt. Natürlich sind sie 24 Stunden aufnahmebereit. Auf ITS arbeiten Kern- teams aus speziell qualifizierten Pflegefachkräf- ten und Ärzten eng zusammen, um in einem sehr komplexen pflegerischen und medizinischen Um- feld eine optimale Patientenversorgung zu ge- währleisten. Eine notwendige Basis dafür sind nicht nur die in diesem Bereich erforderlichen Fachkompetenzen, sondern auch starke Teams Annett Heß-Howon (Mitte) ist seit knapp 10 Jahren Leiterin und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Um der Intensivstation in der Klinik Delitzsch und seit Januar Fachpersonal besser zu bündeln und flexibler ein- 2020 Bereichsleiterin für die Intensivstation & Notaufnahme. setzen zu können, sind die Intensivstationen in Delitzsch und Eilenburg jeweils mit anderen bis er seinen kritischen Gesundheitszustand über- Funktionsbereichen gekoppelt. wunden hat. Auf den Intensivstationen werden Intensivpatien- Aufgrund der aufwendigen Intensivpflege der Pa- ten aus verschiedenen Fachbereichen aufgenom- tienten ist der Personalschlüssel auf einer Inten- men. An beiden Standorten werden chirurgische sivstation deutlich höher als auf einer Normalsta- und internistische Patienten versorgt. In der Klinik tion. Pflegefachkräfte benötigen eine zusätzliche Eilenburg sind es außerdem Patientinnen und Pati- Fachausbildung zur „Anästhesie und Intensivpfle- enten der Gynäkologie, HNO und seit April auch der ge“ oder spezielle Erfahrungen bei der Arbeit auf plastischen Chirurgie. Die Schwerpunkte variieren ITS. „Eine Krankenschwester, die seit 20 Jahren an den Standorten und sind abhängig vom jeweili- auf einer Intensivstation arbeitet, hat selbstver- gen OP- und Behandlungsportfolio. In Delitzsch ständlich auch ihre Erfahrungen und Kompeten- spielt beispielsweise die Orthopädie und Unfallchi- zen“, bemerkt Schwester Manuela Weidlich, seit rurgie eine wichtige Rolle, in Eilenburg sind es ver- Juli 2019 Leiterin der Intensivstation in der Klinik mehrt angiologische oder gynäkologische Patien- Eilenburg. Neben Fachkompetenzen sind Team- ten. In Delitzsch können 7, in Eilenburg 6 Intensiv- geist und Vertrauen eine wichtige Grundlage bei patienten betreut und ggf. beatmet werden. der Arbeit auf Intensivstation. „Man muss wirklich Grund für eine ein- oder mehrtägige postoperati- großes Vertrauen in die Kollegen haben, sich ge- ve Betreuung auf der Intensivstation ist z.B. die genseitig unterstützen, gut abstimmen und aufei- notwendige Überwachung nach größeren Ein- nander verlassen können", erklärt Frau Weidlich. griffen oder wegen bestehender Vorerkrankun- „Wenn Notfälle reinkommen, ist ein Teil des Perso- gen, die schwerwiegende Vitalfunktionsstörun- nals gebunden, der andere Teil muss die übrigen gen nach sich ziehen könnten. Bei akuten lebens- Patienten übernehmen." Teamarbeit ist selbstver- bedrohlichen Erkrankungen, nach schweren Un- ständlich auf jeder Pflegestation sehr wichtig und fällen, nach Wiederbelebungen sowie bei schwer- auch auf Normalstation kann die psychische Belas- wiegenden Störungen von einem oder mehreren tung hoch sein. „Auf der Intensivstation ist Team- Organsystemen bei operierten Patienten wird die arbeit noch bedeutender,“ bestätigt Schwester An- Behandlung zur Aufrechterhaltung von Atmung, nett Heß-Howon, seit knapp 10 Jahren Leiterin der Herz- und Kreislauf– sowie Nierenfunktion, Stoff- Intensivstation in der Klinik Delitzsch. „Es gibt hier wechsel-Gleichgewicht, Blutgerinnung u.a. auf schon so einige Momente, in denen man auf be- der Intensivstation durchgeführt. sondere Weise gefordert ist, beispielsweise wenn ein Mensch verstirbt, eine Reanimation erfolgen Patienten sind auf der Intensivstation rund um die musste oder wenn die Station voll ist mit Beat- Uhr an das Monitoring angeschlossen. An jedem mungspatienten. Hier muss man ein sehr gutes Bettplatz ist eine Vielzahl von technischen Gerä- Team haben, auch um sich untereinander austau- ten installiert, die Körperfunktionen messen und schen zu können, was Kollegen belastet.“ analysieren und so eine sichere Therapie durch Überwachung garantieren. Die Überwachungsge- Es wird daher besonders viel Wert auf die Einar- räte reagieren mit optischen und akustischen Sig- beitung neuer Mitarbeiter gelegt. Manuela Weid- nalen (Alarme) auf kleinste Veränderungen. Durch lich: „Wir achten sehr darauf, wie sich neue Mitar- verschiedene Tonlagen und Signalfolgen können beiter in der Einarbeitungszeit entwickeln, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Intensiv- viel Zeit sie noch brauchen. Jeder bringt andere station die Problemlage bereits aus der Ferne ein- Voraussetzungen und unterschiedliche Erfahrun- schätzen und angemessen reagieren. Der Patient gen mit. Da muss man ganz genau ansetzen." verweilt i.d.R. nur so lange auf der Intensivstation, … Fortsetzung auf S. 9 8 8
Einblick, Ausgabe Juni 2021 Fortsetzung: … Starke Teams in der Intensivpflege In einem solchen sensiblen Pflegebereich ist die Sicherung von Fachkräften von enormer Bedeu- tung. Eine hohe Personalfluktuation kann die Per- sonalbesetzung und -entwicklung vor enorme Probleme stellen. In den letzten Jahren war die Personallage in der Delitzscher Notaufnahme so- wie der Intensivstation besonders angespannt. „Dies konnte durch Pflegefachkräfte anderer Sta- tionen aufgefangen werden, die die pflegerische Seite auf der Intensivstation unterstützt haben“, erzählt Frau Heß-Howon. Seit Januar 2020 ist die Notaufnahme organisato- risch an die Intensivstation gekoppelt. Dies ge- währleistet schon aufgrund der räumlichen Nähe Manuela Weidlich ist Bereichsleiterin der Intensivstation und der Anästhesie in der Klinik Eilenburg zueinander beispielsweise eine sofortige Über- nahme und Behandlung von Patienten mit lebens- bedrohlicher Erkrankung. Beide Bereiche wurden dort auch aushelfen können“, erklärt Schwester aber auch aufgrund der angespannten Personal- Manuela Weidlich, die beide Bereiche leitet. lage unter einer Bereichsleitung zusammenge- „Wenn jemand in der Anästhesie ausfällt, kann legt, um auf lange Sicht Fachkräfte zu bündeln eine Pflegefachkraft von der ITS Patienten nach und flexibler einzusetzen. der OP im Aufwachraum betreuen, wenn sie aus der Narkose erwachen.“ Umgekehrt können Anäs- „Das Ziel ist, die Pflegefachkräfte so flexibel aus- thesieschwestern bei Bedarf auf der Intensivstati- zubilden und im jeweils anderen Bereich einzuar- on aushelfen. beiten, dass sie sich gegenseitig zur Unterstüt- zung aushelfen können. Durch neue Mitarbeiter in Die Corona-Pandemie ist eine zusätzliche Belas- beiden Bereichen hat sich die Personallage etwas tung für das Personal auf einer ITS. Im vergange- entspannt, was die Bildung zunächst eigenständi- nen Jahr lagen regelmäßig auch Covid-19- ger und anschließend bereichsübergreifender Patienten auf den Intensivstationen. Hierfür wer- Teams weiter voranbringt.“ den die Einzelzimmer mit Schleusenzugang ge- nutzt. Sobald ein Corona-Intensivbett belegt ist, Das kann aber nur funktionieren, wenn das müssen zusätzliche Pflegefachkräfte eingesetzt Stammteam gut aufeinander eingespielt ist und werden. Die Versorgung von Corona-Patienten neue Mitarbeitende durch offene Kommunikation erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Corona- in das bestehende Team integriert werden. Pflegestation. Annett Heß-Howon: „Jeder Kollege, der neu in ein Team kommt, muss erst einmal seine Rolle finden. Aktuell ist die Versorgung der Corona-Patienten Dadurch verschieben sich die Rollen der anderen auf den Standort Eilenburg konzentriert. Hier fin- Mitarbeiter. Durch offene Kommunikation unter- det die Versorgung der intensivpflichtigen Patien- einander sowie Mitarbeitergespräche als Teamlei- ten mit Coronainfektion räumlich getrennt von ter mit den einzelnen Kollegen ist es wichtig her- der bestehenden Intensivstation im dafür freige- auszufinden, was den Kollegen bedrückt, was er schaffenen Aufwachraum statt. Dies führt auch in für Ideen und Vorschläge hat.“ Auch für sie selbst der unmittelbaren postoperativen Patientenver- als Stationsleitung ist es ihr wichtig, Feedback sorgung zu einer Umstrukturierung und damit zu von ihren Kollegen zu bekommen. „Die Teambil- einem erhöhten Aufwand, um den OP-Ablauf dungen müssen aber zunächst parallel erfolgen“, nicht zu gefährden. „Neben der enorm hohen psy- stellt Schwester Annett klar. „Das ist ein langer chischen und physischen Belastung bei Einhal- Prozess, für den wir uns die Zeit nehmen müssen. tung aller vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen Erst wenn die jeweiligen Teams stehen, ist ein bedeutet das auch ein zusätzliches Organisations- gegenseitiges Hospitieren sinnvoll, um bei Bedarf talent der Mitarbeiter,“ erklärt die für die Eilen- ein Rotieren zu ermöglichen.“ Sie ist da sehr zu- burger ITS zuständige Oberärztin Sibylle Ihlen- versichtlich: „Das ist alles eine Frage der Organi- feldt. „Man muss sich gegenseitig aufeinander sation und Teambildung und funktioniert auch verlassen können, damit die Sicherheit der Pati- nur, wenn der nötige Zuspruch da ist.“ entenversorgung jederzeit gewährleistet werden kann.“ Sie fügt hinzu: „An dieser Stelle möchten Die Eilenburger Intensivstation ist 2018 mit dem wir für die geleistete Arbeit und ständige Einsatz- Anästhesie-Dienst im OP zusammengelegt wor- bereitschaft der Mitarbeiter DANKE sagen.“ den. Der Grund lag auch hier darin, dem Fachkräf- temangel entgegenzuwirken. Beide Bereiche wur- Tobias Kirchner den aufgrund zum Teil ähnlicher Aufgaben mitei- nander gekoppelt. „Wir haben auf der Intensivsta- tion beispielsweise zwei Schwestern, die in den Anästhesie-Dienst im OP eingearbeitet sind und 9
Einblick, Ausgabe Juni 2021 The caring physician – Über Heilkunst Kennen Sie Francis Weld Peabody? Er war ein Arzt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Kürzlich stieß ich auf seinen wegweisenden Artikel über die Patientenbetreuung, den er 1927 publizierte und der bis heute nichts an Bedeutung verloren hat (1). Dr. Peabody schloss seine Ausführungen so: „Time, sympathy and understanding must be la- vishly dispensed, but the reward is to be found in that personal bond which forms the greatest sa- tisfaction of the practice of medicine. One of the essential qualities of the clinician is interest in humanity, for the secret of the care of the patient is in caring for the patient.“ Mir wurde schnell bewusst, wie aktuell sein State- ment ist. Unsere moderne technisierte Medizin ist streng getrennt in eine „Medizin für Körper ohne Seelen“ und eine „Medizin für Seelen ohne Kör- per“ (2). Seit René Descartes (1596 – 1650) den menschlichen Körper mit einem (gelegentlich zu reparierenden) Uhrwerk verglich, sind Körper und Geist getrennt betrachtet worden (cartesianischer Digitized by the Internet Archive in 2017 with Dualismus). funding from Wellcome Library https ://archive.org/detail.s/b29809873 So segensreich die unzähligen Erkenntnisse der medizinischen Forschung der letzten 150 Jahre Die 1992 gegründete Akademie für Integrierte sind, sie haben den Menschen dabei ein bisschen Medizin schrieb im Konzeptpapier zu ihrer Sat- auf eine „triviale Maschine“ (Heinz von Foerster, zung: „Das naturwissenschaftlich orientierte Men- 1911 – 2002) reduzieren lassen (3). In einer trivia- schenbild ist als Fundament der Ausbildung zum len Maschine hat jede Ursache eine klar zuzuord- Arzt unzureichend. Es ist außerstande, ein Ver- nende Wirkung. Nach so einem Modell kann man ständnis für die zahlreichen körperlich, psychisch die Patienten dann auch in DRGs katalogisieren und sozial bedingten Störungen und ihre Wech- und vorher klar festlegen, wie lange und welchen selwirkungen zu vermitteln. Damit fehlt die Vo- Aufwand eine Behandlung braucht. Aber so ein- raussetzung für deren adäquate Therapie.“ (4) Die fach ist es nicht. Und eigentlich erleben wir genau Akademie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die- das täglich bei unserer Arbeit. ses Defizit zu verringern. Krankheit ist mehr als ein defektes Zahnrad. Was bedeutet das für unseren Alltag im Kranken- Krankheit beinhaltet zuallererst auch Kranksein. haus oder in der Praxis? Krank sein kann immer Das ist nicht ein- und dasselbe. Was einen Patien- nur ein ganzer Mensch. Es ist eben nicht die ten den Arzt aufsuchen lässt, ist zunächst Krank- „akute Galle“ auf Zimmer 7 oder der „juckende sein. Dieses als leidvoll empfundene Kranksein Hautausschlag“ auf Zimmer 12. mag für einen Patienten sogar auch dann noch Zentrales Thema einer Heilkunst ist die Kommuni- wahr sein, wenn ein Arzt keine der „klassischen“ kation. Jedes Kranksein setzt sich aus körperli- Krankheiten finden kann. chen, psychischen und sozialen Störgrößen zu- Die moderne evidenzbasierte und technikaffine sammen. Welches Gewicht die einzelnen Fakto- Medizin neigt zur reinen Reparatur einer Krank- ren haben, wenn der Patient Kranksein empfindet, heitsursache. Manchmal mag das völlig ausrei- liegt im Patienten selbst. Bewusst oder unbe- chend sein und der Patient ist zufrieden und wie- wusst gewichtet er und gibt ihnen eine mehr oder der gesund. Die psychische und die soziale Be- weniger große Bedeutung. In dieser Bedeutungs- deutung, welche eine Krankheit für einen Men- erteilung liegt auch die Entscheidung, was Krank- schen hat, wird in einem solchen kurzen Repara- heit für den Patienten heißt („bedeutet“) und wie turprozess nicht eruiert und daher im Therapie- er sie empfindet. Diese individuelle Art der Krank- verlauf nicht adressiert. Wir alle spüren aber, dass heitsverarbeitung ist ein zentrales Moment des ein technischer Reparaturprozess allzu häufig Heilungsprozesses. nicht ausreicht, um einen krank seienden Men- … Fortsetzung auf S.11 schen wirklich zu heilen oder ihm auch nur nach- haltig zu helfen. 10 10
Einblick, Ausgabe Juni 2021 Fortsetzung: The caring physician – Über Heilkunst Auf den Vorgang der Bedeutungserteilung hat der Patienten sollten niemals länger als 10 Minu- behandelnde Arzt wesentlichen Einfluss. So ist ten warten, es sei denn es wird ihnen erklärt, zum Beispiel die Art und Weise, wie ein Medika- warum man zu spät kommt. ment verabreicht wird, von großer Wichtigkeit. Es gilt zu lernen, wie auch schlechte Nachrich- Placebo- und Nocebo-Wirkungen illustrieren dies. ten professionell und empathisch überbracht Nicht nur Medikamente wirken je nach Kontext, werden. oder wirken eben nicht, sondern auch die „Droge Mit dem Patienten sollte besprochen werden, Arzt“ (Michael Balint, 1896 – 1970). Es sei an das an wen er sich wenden kann, wenn man selbst Axiom von Paul Watzlawick (1921 – 2007) erin- nicht erreichbar oder nicht mehr zuständig ist. nert: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Je- Hospitalisierte Patienten brauchen besondere der Arztkontakt des Patienten ist eine Verabrei- Aufmerksamkeit, besonders die schwer kran- chung der „Droge Arzt“. Dabei muss der Begriff ken. Kein Medikament ist so effektiv wie die „Droge Arzt“ auf alle am therapeutischen Prozess Anwesenheit des behandelnden Arztes. Beteiligten ausgeweitet werden. Es gibt bisher Man sollte am nächsten Tag nachfragen, ob al- kaum pharmakologische oder toxikologische Un- les aus dem Arztgespräch des Vortages ver- tersuchungen zur „Droge Arzt“. Aber sie wirkt, standen wurde. manchmal leider sogar negativ. Auch dieser Ge- Fürsorgliche Ärzte überdiagnostizieren oder fahr (Iatrogenie) muss sich der Arzt bewusst sein. übertherapieren ihre Patienten nicht. Was hat das nun alles mit Francis W. Peabody zu Man sollte spüren, wenn der Patient einen an- tun? Im Jahr 2011 publizierte der angesehene US- deren Arzt wünscht, und ihm dann bei der dies- amerikanische Kardiologe John Willis Hurst (1920 bezüglichen Suche helfen. – 2011) in seinem 91. Lebensjahr einen sehr le- Dem Patienten sollten freizügig Epikrisen und senswerten Artikel, den er mit „Dr. Francis W. Pe- Befunde ausgehändigt werden. abody, We Need You“ überschrieb (5). Das klingt wie ein Weckruf. Bei der Lektüre seines Artikels Diese mehr oder weniger frei übersetzten und wird klar, wie weit der Weg ist bis zu einer Kunst mitnichten vollständigen Appelle von Dr. Hurst des Heilens, die den Namen Heilkunst verdient. sollten uns exemplarisch bewusst machen, dass Heilkunst widmet ihre Aufmerksamkeit nicht nur Heilkunst mehr ist als eine leitliniengerecht ver- dem biomechanistisch erkrankten Organ, sondern ordnete Tablette oder eine technisch einwandfrei auch der psychischen und der sozialen Dimension durchgeführte Operation. Wir können noch so einer Erkrankung, welche sie im Therapieprozess viel besser machen! Beginnen wir noch heute! dann berücksichtigt. Francis W. Peabody, John Dr. Sigurd Hanke Willis Hurst und Nobelpreisträger Bernard Lown sind, wie z.B. Thure von Uexküll, Bernt Hontschik und Giovanni Maio im deutschsprachigen Raum, eindringliche Mahner für eine Medizin, die sich 1 am ganzen Menschen mit seinem bio-psycho- Peabody FW. Landmark article March 19, 1927: The care sozialen Wesen orientiert. of the patient. By Francis W. Peabody. JAMA 1984;252 Wie vor fast 100 Jahren Dr. Peabody, so auch for- (6):813–8. mulierte Dr. Hurst 2011 kurz und prägnant diese 2 wichtigen Details der klinischen Arbeit am Patien- zitiert aus: Hontschik B. Körper, Seele, Mensch. Suhrkamp ten: Verlag. Frankfurt am Main. 2006, S. 38 Kein Patient mag einen finster dreinblickenden 3 Arzt, und kein Arzt sollte mit einem Patienten Internet: https://userpages.uni-koblenz.de/~odsjgroe/ Kontakt haben, ohne dessen Namen zu benut- konstruktivismus/lerntheo.htm zen. Man spreche auch mit Angehörigen, die im 4 Raum sind. Sie einzubeziehen ist ein Muss. zitiert aus: Hontschik B, von Uexküll Th. Psychosomatik in der Chirurgie. FK Schattauer Verlagsgesellschaft mbH. Patienten sollten wissen, dass sich der Arzt um Stuttgart, New York. 1999, S. 12 sie als Person kümmert. Zuhören und auf alle Sorgen eingehen ist das beste Werkzeug dabei. 5 Manchmal ist es wertvoll, des Patienten Hand Hurst JW. Dr. Francis W. Peabody, We Need You. Tex He- zu halten, seinen Ellbogen oder seine Schulter. art Inst J. 2011; 38(4): 327-329 Patienten fühlen sich getröstet, wenn sie be- rührt werden. 11
Einblick, Ausgabe Juni 2021 Berufsorientierung Online: Digitale Berufsmesse „Mockrehna Meets Partners“ und „Schau Rein!“-Web Edition Am 20. und 21.04.21 fand die digitale Berufsmes- se „Mockrehna meets Partners“ statt. 28 Unter- nehmen aus dem Landkreis Nordsachsen nutzten an diesen beiden Tagen die Möglichkeit, sich mit einer Online-Präsentation als Ausbildungsbetrie- be vorzustellen. Normalerweise wurde die Be- rufsmesse jedes Jahr im Januar in Präsenz an der Oberschule Mockrehna durchgeführt. Aufgrund der Corona-Pandemie war die Messe in diesem Jahr nicht in Präsenz möglich. So entstand die Idee einer Berufsmesse in digitaler Form. Unter- stützt und koordiniert wurde das Projekt von der Annett Rudolph, zentrale Praxisanleiterin der Klinik Eilen- burg, mit Pflegeazubi Joshua Petzold bei ihrer Präsentation „Berufs- und Studienorientierung“ des Landkrei- zur digitalen Berufsmesse „Mockrehna meets Partners“ am ses Nordsachsen. Um eine effektive Reichweite zu 20.04.21. Bei der im Juni stattfindenden Berufsorientie- rungswoche „Schau Rein!“ sind auch praktische Vorführun- erzielen, wurde diese Plattform auch für weitere gen geplant. Schulen in der Region Eilenburg und Torgau zur Verfügung gestellt. In einem bestens strukturier- herein auf Präsenzveranstaltungen verzichtet und ten Programmablauf hatten die Betriebe jeweils die Präsentationen der Ausbildungsangebote 20 Minuten Zeit, ihre Ausbildungsmöglichkeiten werden direkt online durchgeführt. Dies macht online zu präsentieren. die in den letzten Jahren etablierten Präsentati- Die Klinik Eilenburg hatte in den vergangenen onsformen vor Ort mit Workshops in den Räumen Jahren bereits an der Berufsmesse an der Ober- der Kliniken natürlich unmöglich. Unsere zentra- schule Mockrehna teilgenommen und war selbst- len Praxisanleiterinnen beider Kliniken wissen verständlich bei „Mockrehna meets Partners“ da- aber diese Herausforderungen anzunehmen und bei. Annett Rudolph, zentrale Praxisanleiterin, stricken ein Programm mit Vorführungen und Prä- und Joshua Petzold, Pflegeazubi im zweiten Lehr- sentationen, welches auch ohne Präsenz der jahr, stellten die Ausbildungen zur Pflegfachfrau / Schüler vor Ort einen interessanten Einblick in zum Pflegefachmann sowie zur operationstechni- unsere Ausbildungsberufe geben wird, um auch schen und anästhesietechnischen Assistenz vor. für die kommenden Jahre junge Menschen für eine Ausbildung in unseren Kliniken zu begeis- Gerade unter den aktuellen Pandemiebedingun- tern. gen haben solche digitalen Berufsmessen eine enorme Bedeutung, um für Ausbildungsmöglich- Jeder Klinikstandort bietet einen separaten Ter- keiten zu werben und gleichzeitig jungen Men- min für die „Schau Rein!“-Webedition an. Am schen eine Orientierung bei der Wahl ihrer Aus- 22.06.21 sendet Praxisanleiterin Annett Rudolph bildungsberufe zu geben. aus Eilenburg ihre online-Präsentation. Doreen Kampa, zentrale Praxisanleiterin der Klinik Delitz- Der Termin der alljährlich stattfindenden Berufs- sch, stellt die Ausbildungsberufe am 24.06.21 im orientierungswoche „Schau Rein!“ musste bereits Livestream vor. Darüber wird dann im kommen- aufgrund der Pandemie-Situation in diesem Jahr den Journal berichtet. vom gewohnten und etablierten März-Monat auf den Juni verlegt werden. Diesmal wird von vorn- Tobias Kirchner 12 12
Einblick, Ausgabe Juni 2021 Korrekturen mit medizinischer Indikation: Plastische Chirurgie seit April 2021 in der Klinik Eilenburg Seit April 2021 bietet die Klinik Eilenburg Leis- tungen der plastischen Chirurgie an. Dr. Markus Tränkle und Dr. Rayk Ludwig, Fachärzte für Plasti- sche und Ästhetische Chirurgie von der „Klinik am Rosental“ in Leipzig, führen dort jeden zweiten Freitag Operationen mit medizinischer Indikation aus ihrem speziellen chirurgischen Fachgebiet durch. Eine „Schönheitsoperation“ im klassischen allge- meinsprachlichen Sinn stellt einen medizinisch nicht notwendigen, sondern vom Patienten ge- wünschten Wahleingriff dar. In der Regel über- nehmen Krankenkassen keine Kosten von solchen Dr. Markus Tränkle (links) und Dr. Rayk Ludwig führen seit April 2021 jeden zweiten Freitag plastische Operationen Eingriffen. Liegt jedoch eine funktionelle Ein- mit medizinischer Indikation in der Klinik Eilenburg durch. schränkung oder eine Krankheitsfolge vor, die das Leben des Patienten beeinträchtigt, dann besteht die Möglichkeit, dass die Krankenkassen die Kos- zurückgeblieben sind“, erklärt Dr. Tränkle. Hier ten für eine Korrekturoperation und für den dann umfasst das Spektrum Straffungsoperationen am ggf. notwendigen stationären Krankenhausauf- Bauch, den Oberschenkeln und den Oberarmen. enthalt übernehmen. Darüber hinaus ist die Brustchirurgie ein weiteres Teilgebiet der Behandlungen, wie Brustverkleine- „In der Klinik Eilenburg führen wir nur Operatio- rungen bei pathologisch vergrößerten Brüsten, nen durch, deren Kosten von der Krankenkasse Korrekturen von Brustfehlbildungen oder vor- übernommen werden“, stellt Dr. Markus Tränkle, sorglichem Entfernen des Brustdrüsengewebes Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, (Mastektomien) bei Vorstufen von Brustkrebs. fest. „Und da wir mit unserer Klinik in Leipzig Speziell bei Männern können auch Brustgewebe- nicht in den Sächsischen Krankenhausplan aufge- entfernungen (bei Gynäkomastie) durchgeführt nommen sind, benötigen wir ein Partnerkranken- werden. haus der Allgemeinversorgung, um ästhetische und plastische Operationen mit medizinischer „Wir nutzen die Infrastruktur inklusive Personal Indikation durchführen zu können.“ der Klinik in Eilenburg und bringen nur in selte- nen Fällen spezielle Instrumente mit, die nicht in Von 2004 bis Ende 2020 war Dr. Markus Tränkle der Klinik vorgehalten werden.“ Das sind bei- mit seinem Kollegen Dr. Rayk Ludwig im Mulden- spielsweise spezielle Kanülen für die Fettabsau- talklinikum in Wurzen tätig. Weil diese Klinik sich gungen oder spezielle Instrumente für den etwas umstrukturiert, sind beide Ärzte seit April Brustaufbau. „Ansonsten bringen wir unsere Ar- nun bei der Kreiskrankenhaus Delitzsch GmbH in beitskraft und unser Know-How mit und nutzen Teilzeit angestellt, um jeden zweiten Freitag plas- die Ressourcen der Klinik.“ tische Operationen in der Klinik Eilenburg durch- zuführen. Die Vorbereitungs- und Beratungsgespräche so- wie die Vorbehandlungen und Planungen ein- Zum angebotenen Leistungsspektrum gehören schließlich der Abklärung der Kostenübernahme vor allem die Behandlung von Lipödemen, einem durch die Krankenkasse finden immer in der Kli- Krankheitsbild mit krankhafter Vermehrung von nik am Rosental in Leipzig statt, erst die OP und Fettgewebe in erster Linie an den Beinen, aber die stationäre Betreuung dann in der Klinik Eilen- auch an den Armen. In diesen Fällen werden Fett- burg. Die ambulante Nachbetreuung erfolgt ent- absaugungen (Liposuktionen) durchgeführt. weder auch in Leipzig oder entsprechend beim „Außerdem führen wir postbariatrische Operatio- Hausarzt. nen zur Wiederherstellung und zur funktionellen Rekonstruktion der Körpersilhouette nach massi- ver Gewichtsreduktion durch. Das sind Spätfolgen Tobias Kirchner bei Menschen, bei denen sich durch falsche Er- Dr. Markus Tränkle nährung viel Fettgewebe angesammelt hatte, die entweder von allein oder nach einer Magenver- kleinerung stark abgenommen haben und dadurch starke Hautüberschüsse entstanden bzw. 13
Einblick, Ausgabe Juni 2021 Eine Ära geht in den Ruhestand: Oberärztin Dr. Christine Socha verabschiedet Immer wieder in unserem Leben trennen wir uns von Gewohnheiten, Menschen und Lebensab- schnitten. Wir brechen zu neuen Zielen auf und setzen andere Prioritäten… An einem solchen Punkt ist unsere Leitende Ober- ärztin der Inneren Abteilung der Klinik Eilenburg, Frau Dr. Christine Socha, jetzt angelangt. Daher ließen es sich die Geschäftsführung und die Kol- legen nicht nehmen, ihr am 29.04. gemeinsam für den nun beginnenden Lebensabschnitt alles er- denklich Gute zu wünschen. Ihre Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin hatte Frau Dr. Socha in den 80-iger Jahren absol- OÄ Dr. Christine Socha (Mitte) bei ihrer feierlichen Verab- viert. Die heute allgegenwärtige bildgebende Di- schiedung mit OÄ Michaela Zeug, OÄ Sabine Ermer, Chef- arzt Dr. Sigurd Hanke und Chefarzt Dr. Alexander Thies agnostik steckte noch in den Kinderschuhen. Der (v.l.n.r.) - (ohne MNS kurz für das Foto, alle geimpft) 2. Computertomograph in der damaligen DDR z. B. wurde erst im Sommer 1980 in der Uni Leipzig aufgestellt. Deshalb hat Frau Dr. Socha die Innere Medizin noch mit allen Sinnen erlernt, obwohl sie ursprünglich eigentlich Zahnärztin werden wollte. Diagnostik wurde zuallererst über Hören, Sehen, Tasten und Riechen betrieben und Patientinnen und Patienten wurden mit beinahe kriminalisti- schem Spürsinn befragt. Erst dann wurden gezielt bildgebende Verfahren eingesetzt, um eine Diag- nose zu erhärten oder zu entkräften. Algorith- men? Checklisten? Nein, das gehörte zu dieser Zeit nicht zum Repertoire. Wie haben wir alle gestaunt, als Dr. Christine „Eine Ära geht in den Ruhestand“: OÄ Dr. Christine Socha Socha 1994 zu uns kam: Durchleuchtung und verabschiedet sich nach 27 Jahren in der Klinik Eilenburg. Phlebographie, Sonographie, Echokardiographie, Endoskopie – was in Eilenburg bis dahin Oberärz- ten vorbehalten war, auch das konnte sie alles In fast 3 Jahrzehnten hat OÄ Dr. Socha so vielen schon. Daher war Frau Dr. Socha überall einsetz- jungen Kolleginnen und Kollegen das klinische bar und hat mit riesigem Engagement immer neue Einmaleins beigebracht, dass man schon in die Aufgaben übernommen und alle Herausforderun- Archive gehen müsste, um alle Namen vollständig gen gemeistert. Trotz aller Turbulenzen und man- aufzulisten. Die meisten von ihnen sind längst in cher Kuriositäten, welche die Jahre mit sich anderen Kliniken oder im ambulanten Bereich brachten, blieb ständiges Dazulernen ihr oberstes erfolgreich tätig. Alle diese Ärztinnen und Ärzte Gebot. Methoden wie die Duplexsonographie o- haben von ihr gelernt, wie man Patienten unter- der endoskopische Interventionen gehörten sucht, eine Anamnese erhebt, pathophysiologisch ebenso dazu wie die Qualifikation zur Transfusi- denkt und ja, auch wie man die Arbeit auf einer onsbeauftragten oder Kurse für Diabetologie. Je- Station organisiert. Und sie hat alle immer wieder de der internistischen Stationen mit einem spezi- daran erinnert, dass man sich den Erkrankten zu- fischen fachlichen Profil hat sie im Verlauf der wenden muss, wenn man ihnen helfen möchte. Jahre für eine Zeit geleitet. Insbesondere ihrem Chefarztwechsel und personelle Engpässe bei Interesse für die Neurologie war es auch zu ver- Erkrankungen von Kollegen machten auch um un- danken, dass die „Schlaganfalleinheit“ auf der sere Einrichtung keinen Bogen. Für Frau Dr. Socha Station 1 eingerichtet und erfolgreich betrieben bedeutete das immer wieder, zusätzliche Dienste werden konnte. Telekonsile und die Lysetherapie zu übernehmen, über deren Anzahl sie nie geklagt eines Schlaganfalls gehören seitdem zum Spekt- hat, obwohl es bedeutete, noch weniger freie Wo- rum unseres Krankenhauses. chenenden zu haben. … Fortsetzung auf S.15 14 14
Einblick, Ausgabe Juni 2021 Fortsetzung: … Eine Ära geht in den Ruhestand Niemand kann sich erinnern, dass Frau Dr. Socha was bisher zu kurz kam. Gern hätten wir zum Auf- je einen Dienst nicht angetreten hätte und nie- takt dafür und zum Dank für ihre Arbeit bei uns mand erlebte sie trotz aller Belastungen jemals eine Riesenparty für sie organisiert. Aber ein klei- ungeduldig oder ungehalten. nes Virus kam dazwischen… Ihre Durchwahlnummer war seit der Einführung Bleiben zum Schluss noch 5 Regeln für den Ruhe- der transportablen Telefone über die vielen Jahre stand: wohl eine der wenigen, unter der man konstant Chef: du selbst die gleiche Person erreichte. Viele ambulant täti- ge Kolleginnen und Kollegen kennen diese und Wecker: nein wussten, dass sie unter dieser Nummer immer Arbeit: nach Laune einen kompetenten Ansprechpartner erreichten: Vergnügen: täglich OÄ Dr. Christine Socha. Sie werden Frau Dr. Socha ebenso vermissen wie wir. Stress: niemals Um alle die Aufgaben, die Frau Dr. Socha bisher erledigt hat, zu bewältigen, wird es wohl mehr als DM Sabine Ermer & nur einen Mitarbeiter brauchen. Sie hingegen darf die Geschäftsführung ab jetzt ihre Zukunft selbst gestalten und das tun, Weitere Verabschiedungen in den Ruhestand Gabriele Lehmann absolvierte von 1974 bis 1977 ihre Ausbildung zur Krankenschwester in der Kli- nik Delitzsch. Sie begann anschließend als Kran- kenschwester in der Klinik zu arbeiten, ließ sich aber schnell zur OP-Schwester ausbilden. Seit 1984 assistierte sie unseren Ärzten im OP und bereitete Operationen vor. Nach 47 Jahren verab- schieden wir Gabi Lehmann in den wohlverdien- ten Ruhestand. Sigrid Theel absolvierte von 1974-77 ihre Ausbil- dung zur Krankenschwester in der Klinik Eilen- burg, hat dort anschließend bis 1981 gearbeitet. Im Januar 1994 kehrte sie zurück und war bis Gabriele Lehmann (3.v.l.) mit Praxisanleiterin Doreen Kam- pa, GF Steffen Penndorf, Anästhesieschwester Ute Wal- 28.02.2021 als Krankenschwester auf Station 1 schläger und OP-Leiterin Kathrin Planer bei ihrer offiziellen tätig. Verabschiedung Steffi Heiderich absolvierte von 1975-78 ihre Die Geschäftsführung der Kreiskrankenhaus Delitz- Ausbildung zur Krankenschwester in der Klinik sch GmbH dankt Frau Lehmann, Frau Theel und Eilenburg und war dort seither als Kranken- Frau Heiderich für die langjährige Arbeit in unseren schwester auf der Station 1 tätig. Ab 01.06.2021 Häusern und wünscht ihnen alles Gute! kann sie ihren Ruhestand genießen. 15
Einblick, Ausgabe Juni 2021 Herausgabe/ Gestaltung: Redaktion: Kreiskrankenhaus Tobias Kirchner Dr. Sigurd Hanke Auflage: 500 Exemplare Delitzsch GmbH Telefon: 034202 / 767-143 Telefon: 034202 / 767-101 Redaktionsschluss: 27.05.2021 Dübener Str. 3-9 t.kirchner@kkh-delitzsch- s.hanke@kkh-delitzsch-gmbh.de Ausgabe: Juni 2021 04509 Delitzsch gmbh.de Nächste Ausgabe: September 2021 16
Sie können auch lesen