Immer ein offenes Ohr Im Sommer aufgeblüht - Familienheim-Genossenschaft Zürich
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Das Magazin der Familienheim-Genossenschaft Zürich – Oktober 2021 FGZ-Info Bye-bye CO2! Immer ein offenes Ohr Im Sommer aufgeblüht Das FGZ-Anergienetz Ein Tag in der Sozialberatung Fotos & Berichte unserer Anlässe
Der Ersatzneubau Grossalbis kommt Die Pandemie prägt nach wie vor unseren Alltag und unser Zusammenleben. So musste die FGZ-Generalversammlung im Juni bereits zum 2. Mal schriftlich stattfinden. Was uns gefreut hat: Auch dieses Mal war die Beteiligung an den Abstimmungen und Wahlen sehr hoch. Dies werten wir als eindeutiges Zeichen dafür, dass unsere Genossenschaft lebt, dass sich die Bewohnerinnen und Be- wohner für die FGZ interessieren und bei deren Weiterentwicklung mitwirken wollen. Eine grosse Mehrheit der Genossenschafter/innen befürwortete, dass anstelle der bald 100-jährigen Grossalbis-Reihen-Einfamilienhäuser ein Neubau mit mehr gemeinnützigen Wohnungen entsteht. Nun startet die Detailplanung des Baupro- jekts – Teil davon wird eine neues Erdsondenfeld für unser Anergienetz sein. Was es mit dem Anergienetz auf sich hat, welche Ziele wir damit verfolgen und warum es dazu auch Neubauten braucht, können Sie im Leitartikel ab Seite 4 in diesem Heft lesen. Das Schweizer Volk mag zum CO2-Gesetz Nein gesagt haben – die FGZ arbeitet weiter daran, ihre CO2-Emissionen zu senken. Selbst wenn es uns etwas kostet. Es ist eine Investition in unsere Zukunft. Der Sommer liess wieder Anlässe mit Begegnungen zu – das Engagement und das Interesse am genossenschaftlichen Leben war überall spürbar. So fanden viele Siedlungsfeste und Mitwirkungsanlässe statt. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 28. Herzlichen Dank allen Engagierten und der FGZ-Verwaltung für die Organisation! Karin Schulte Präsidentin FGZ Gedruckt auf 100% Recyclingpapier. Impressum | Herausgeberin: Familienheim-Genossenschaft Zürich FGZ, Friesenbergplatz 1, 8045 Zürich | 044 456 15 00 | verwaltung@fgzzh.ch | www.fgzzh.ch. | Redaktionelle Leitung: Josephine Bond | Redaktion: Josephine Bond, David Thoma, Sara Witmer | Fotografie: Evelyn Harlacher, Johannes Marx, Gabi Vogt, Moritz Wohlhauser | Grafik und Produktion: Therefore GmbH | Lektorat: Claudia Locatelli | Druck: offset holend ag | Titelblatt: Strässlifest Kleinalbis
Inhalt 04 Bye-bye CO2! Mit dem Anergienetz will die FGZ weg von fossilen Brennstoffen. Was waren die Ziele, und wo stehen wir heute? 18 12 Menschen & Geschichten In der FGZ-Holzwerkstatt erzählen 3 FGZ- Mitglieder, was sie ihnen bedeutet. 16 Post Ihre Rückmeldungen an uns – aus Briefen, Anrufen, E-Mails und Gesprächen. 18 Aus der FGZ Neues, Interessantes und Wissenswertes aus Verwaltung und Vorstand. 26 26 Immer ein offenes Ohr FGZ-Sozialberater Simon Kägi gibt einen Einblick in seinen Alltag. 30 In den Siedlungen Rückblicke und Ausblicke auf die wichtigsten Projekte in den FGZ-Siedlungen. 38 Pinnwand Allerlei rund um das Leben in der FGZ. 30
Bye-bye CO2! Mit dem Entscheid für das Anergienetz wollte die FGZ weg von fossilen Brennstoffen. Was waren die Ziele an der Generalversammlung 2011, und wo stehen wir ein Jahrzehnt später? Eine Illustration in Text und Bild. An der Generalversammlung 2011 Wie funktioniert das Anergienetz? stimmten die FGZ-Mitglieder für ein Unser Anergienetz nutzt Abwärme. KURZ & BÜNDIG umweltschonendes und langfristig Das ist Wärme, die von Lebewesen wirtschaftliches Heizsystem. Es oder technischen Geräten erzeugt • Heizsystem mit Abwärme sollte 40 Millionen Franken kosten und an die Umgebung abgegeben von Computern und auf Abwärme basieren. wird. Wir beziehen sie von den Com- puter-Rechenzentren der Swisscom • Nachhaltige und innovative Was waren 2011 die Ziele? und der Credit Suisse. Diese Wärme Wärmeversorgung Das Wärmeversorgungskonzept hatte wird über ein (im fertig gebauten • Ersetzt Öl- und Gas- 4 Pfeiler: Anergienetz) rund 4 Kilometer langes heizungen Leitungsnetz in die Heizzentralen 1) Der Energiebedarf der FGZ soll der FGZ gepumpt. • 10 Siedlungen sind bereits bis zum Jahr 2050 von jährlich 35 am Anergienetz auf 15 Gigawattstunden gesenkt Die Abwärme der Computer entspricht werden. nicht ganz den fürs Heizen benötigten Temperaturen. Daher wird die Tem- 2) Diese Senkung des Energiebedarfs peratur in den Heizzentralen mittels VORTEILE soll durch gut gedämmte Ersatz- Wärmepumpen erhöht. Für diesen Pro- neubauten und wärmeoptimie- zess wird Strom benötigt. Die FGZ be- • Weniger Heizöl und Gas rende Sanierungen von Altbauten zieht diesen Strom aus 100% Wasser- erreicht werden. kraft und produziert über Photovoltaik- • Weniger CO2 Anlagen auch selber welchen. • Mehr saubere Energie- 3) Der verbleibende Energiebedarf quellen soll zu über 90% über CO2-arme Erhalten wir von der Credit Suisse und Sonnenenergie, vor allem aber Swisscom mehr Wärme, als wir brau- über Abwärme des Anergienetzes chen – meistens im Sommer –, wird gedeckt werden. die Wärme in Erdspeichern im Boden zwischengelagert. Im Winter, wenn 4) Das FGZ-Anergienetz soll schritt- wir mehr Wärme benötigen, als die weise unsere Öl- und Gasheizun- Computer gerade erzeugen, wird sie gen ablösen. Was bedeutet: Im Jahr wieder aus den Erdspeichern geholt 2050 haben wir dank Anergienetz und für das Heizen der FGZ-Haus- und Neubauten einen um über 90% halte eingesetzt. Für diese Zwischen- verringerten Ausstoss des klima- lagerung verfügen wir über 2 Speicher schädlichen Treibhausgases CO2: (unter der Grünmatt und dem Quar- von 9000 Tonnen auf knapp 900 tierzentrum) mit 332 Erdsonden. Erd- Tonnen pro Jahr. sonden sind dazu da, das Erdreich als 4
Das FGZ-Anergienetz Speicherort zu aktivieren. Ein 3. Spei- cher ist mit dem Ersatzneubau Gross- Interview mit Heinrich Gugerli albis geplant. Gugerli Dolder Umwelt & Nachhaltigkeit GmbH, Botschafter 2000-Watt-Areal, ehem. Leiter Wie heizen wir heute in der FGZ? Fachstelle Nachhaltiges Bauen, Stadt Zürich Die 2 neusten Siedlungen der FGZ (Grünmatt und Quartierzentrum) kom- Was halten Sie vom FGZ- gut, wenn Sie alles durch Neubau- men schon heute komplett ohne fos- Anergienetz? ten ersetzen würden. Aber diese sile Energie aus – also ohne Verbren- Die Lösung ist sehr intelligent: Die Gefahr besteht bei Ihnen so nicht – nung fossiler Energien wie Öl und FGZ nutzt die Abwärme, und die einige Siedlungen sind inventari- Gas. Sie werden rein durch Abwärme Rechenzentren profitieren für die siert, und ein Grundpfeiler Ihres des Anergienetzes geheizt. Möglich Kühlung. Speziell die Reduktion Entwicklungsplanes ist, dass Alt- ist dies vor allem wegen der gut iso- der Treibhausgase um 90% bis bauten so weit wie möglich saniert lierten Gebäudehülle der Neubauten. 2050 ist eindrücklich. werden. So können viel graue Ener- Weitere 8 Siedlungen (inkl. Etappe 12 gie* und Treibhausgasemissionen Rossweidli) sind am Anergienetz an- Unser Konzept sieht noch eine eingespart werden. Dieses Poten- geschlossen, müssen aber während fossile Spitzenlast für 2050 vor. zial ist übrigens auch bei Neubau- der Spitzenlast noch fossil nachge- Wie schätzen Sie das ein? ten beträchtlich. heizt werden. Eine Spitzenlast be- Die FGZ hat 2011 einen innovativen zeichnet eine hohe Wärmenachfrage Schritt gewagt. Heute sind diese Wie könnte die FGZ trotz Verwen- an wenigen Tagen im Jahr. Dies kann Ziele immer noch gut, aber nicht dung von fossilen Energieträgern zum Beispiel an sehr kalten Tagen der mehr bahnbrechend, angesichts das Netto-Null-Ziel erreichen? Fall sein. Der Energieverbrauch dieser der Dringlichkeit der Klimakrise. Alternative Lösungen wie die Ver- Siedlungen wird aber nach heutigem Die Stadt Zürich hat sich das Ziel wendung von Biogas oder synthe- Stand nur zu maximal 5% fossil ge- gesetzt, die direkten Treibhaus- tischen Brennstoffen sind für indust- deckt – 95% werden durch Abwärme gasemissionen auf Stadtgebiet rielle Anwendungen geeignet und und durch Strom aus erneuerbaren bis ins Jahr 2040 auf Netto-Null zu dürften sich für die FGZ nicht rech- Quellen gedeckt. In 16 Siedlungen reduzieren. Auch die Technologien nen. Ich kann mir vorstellen, dass (inkl. Etappe 12 Langweid), die noch entwickeln sich weiter. Daher lohnt die FGZ Netto-Null via Dezentra- nicht ans Anergienetz angeschlossen es sich bei einem so langfristigen lisierung der Wärmepumpen er- sind, heizen wir zurzeit noch mehr- Konzept, die Ziele und den Reali- reichen könnte. Wie eine solche heitlich mit Gas. Mit dem Ersatzneu- sierungshorizont laufend zu über- Lösung konkret aussieht und ob bau Grossalbis werden 4 weitere prüfen. Dass für die FGZ die wirt- sie wirtschaftlich tragbar ist, wäre Siedlungen ans Anergienetz ange- schaftliche Vertretbarkeit match- zu prüfen. Wichtig ist, dass die FGZ schlossen. entscheidend ist, verstehe ich offen bleibt, ihren innovativen Weg natürlich. weiterzuführen. Warum nutzen wir in Siedlungen am Anergienetz fossile Energie? Würden Sie an unserer Stelle auf * Graue Energie ist die Energiemenge, die über den gesamten Lebensweg eines Pro- Die FGZ hat noch einige ältere Ge- Neubauten setzen oder die Alt- duktes benötigt wird. Sie beinhaltet also bäude, die eine zu geringe Wärme- bauten weiter mit Spitzenlast auch Herstellung, Transport, Verpackung, dämmung vorweisen. Dort werden fossil heizen? Lagerung und Entsorgung. Graue Energie ist darum indirekt und versteckt. für die Spitzenlast noch fossile Ener- Ich bin ein Fan Ihres bestehenden gieträger genutzt. Das heisst: Das Gebäudeparks und fände es nicht Anergienetz liefert dort nur die 5
Das FGZ-Anergienetz Wärme, die an «normalen» Tagen setztes CO2 um 3 Quadratmeter. Das Was heisst das zusammengefasst? reicht – die sogenannte Grundlast. würde bedeuten, dass dank unseren Die FGZ hat 2011 einen fortschrittli- An sehr kalten Tagen braucht es viel Bemühungen bisher zirka 48’000 chen Entscheid gefällt und hat bereits mehr Wärme, und diese kommt aus Quadratmeter weniger Eis geschmol- einige Meilensteile erreicht. An ver- der Verbrennung von Öl und Gas – zen ist. schiedenen Punkten müssen wir aber siehe dazu die Grafik auf Seite 9. noch arbeiten. Will die FGZ zum Bei- Mit der Umsetzung weiterer Wärme- Auf die Ziele von 2011 bezogen be- spiel das Netto-Null-Ziel erreichen, sanierungen und Ersatzneubauten deutet dies (Stand 2020): müssten weitere Massnahmen ergrif- kann dieser fossile Anteil jedoch 1) Die FGZ konnte ihren jährlichen fen werden. Zudem werden wir uns weiter gesenkt werden. Verbrauch bis 2020 von 35 auf in Zukunft noch intensiver die Frage 31 Gigawattstunden senken. stellen müssen, wie jede und jeder Ein- Verfolgen wir weiterhin den von der zelne den eigenen Energieverbrauch GV 2011 vorgegebenen Pfad, wird die 2) Es gibt 3 Hauptfaktoren, warum senken kann. Lesen Sie dazu unsere FGZ auch im Jahr 2050 noch über wir mit der Senkung des Energie- Tipps auf der rechten Seite. Die Altbauten verfügen, die nicht wärme- bedarfs langsam vorankommen. schwierigste Aufgabe wird sein, Ver- saniert sind. Das bedeutet, dass ohne Durch das verdichtete Bauen woh- ständnis für Mietzins-Erhöhungen zu andere Massnahmen auch der Ver- nen mehr Menschen in der FGZ. schaffen, die auf die nötigen wärme- brauch fossiler Energien bis dann Zudem haben wir bei Sanierungen dämmenden Sanierungen folgen. nicht 0 sein wird. Würden wir bis 2050 zugunsten von niedrigen Mieten zu 100% durch Anergie heizen wollen, auf teurere Wärmedämmungen der müssten wir ein viel grösseres System Gebäudehülle verzichtet. Weiter bauen, als wir letztlich brauchen. Denn hat die Umsetzung der Ersatzneu- unser zukünftiger Gebäudepark wird bauten mehr Zeit in Anspruch ge- durch schrittweises energetisches nommen als ursprünglich geplant. Sanieren von Altbauten und teilweise So haben wir heute mehr alte Häu- Ersatzneubauten eine viel bessere ser im Gebäudepark, als dies 2011 Energieeffizienz erzielen und auf eine geplant war. kleinere Wärmeproduktion angewie- sen sein. Wir würden also etwas er- 3) Bei der Ablösung von Gas und Öl stellen, was wir später nicht mehr durch saubere Energien hat die brauchen. FGZ bereits viel erreicht. 26% unseres Energiebedarfs decken Wo stehen wir heute? wir heute mit Abwärme, 8% mit Durch das Anergienetz konnte die erneuerbarem Strom. Sprich: 34% FGZ ihre jährlichen Treibhausgas- unseres Energiebedarfs stammen Emissionen bereits um 37% senken. aus CO2-armen Quellen. Damit Wir haben heute nur noch 4 Gas- haben wir insgesamt 6’300’000 und Ölheizzentralen. Heute wird noch Liter Heizöl gespart. 66% unseres Wärmebedarfs fossil gedeckt, vor 10 Jahren waren es noch 4) Auch was die Senkung des CO2- 100%. Wir haben durch das Heizen Ausstosses betrifft, sind wir erfolg- mit Abwärme insgesamt rund 16’000 reich: Die FGZ konnte ihren CO2- Tonnen CO2 eingespart. Laut einer Ausstoss der Wärmeerzeugung Video schauen Studie schrumpft das arktische Som- um 37% auf 5322 Tonnen pro Jahr mermeereis für jede Tonne freige- senken. 6
Das FGZ-Anergienetz Die FGZ ist laufend daran, Ziele und Grundlagen ihres Anergienetzes zu Wisse nsw e r t überprüfen, und passt ihr Vorgehen falls nötig an. Die FGZ wird weiterhin intensiv daran arbeiten, sozialverträg- Mit wenig Aufwand können Sie 10 Minuten. Durch dieses Stoss- liche Lösungen für ihren Beitrag zu einen Beitrag leisten, dass wir lüften geht weniger Wärme ver- einer nachhaltigen Zukunft zu finden. • unsere Energiesparziele errei- loren, und es gelangt mehr frische chen. Unsere Energiespartipps Luft ins Haus. für zu Hause. Warmwasser sparen Die Heizung richtig einstellen Nutzen Sie zum Händewaschen Regulieren Sie Wärme nie durch kaltes Wasser, spülen Sie das Ge- das Öffnen der Fenster, sondern schirr nicht vor und duschen Sie, HINWEIS durch Heizkörperventile. Mit je- anstatt zu baden. Eine volle Bade- dem Grad Raumtemperatur er- wanne benötigt 5 Kilowattstun- Schauen Sie unseren Kurzfilm zum höhen sich die Heizkosten um den Energie. Mit einem Elektro- Anergienetz: fgzzh.ch/projekte/ 6%. Übliche Temperaturen sind: velo fahren Sie damit von Basel #filmanergienetz • 23 °C in Badezimmern nach Paris. (= Pos. 4) • 20–21 °C im Wohnbereich Stand-by ist ein Stromfresser (= Pos. 3) Ein Haushalt mit 4 Personen kann • 17 °C in Schlafräumen, Flur mit Geräten, die im Stand-by- (= Pos. 2) Modus laufen, jährlich bis zu 670 Kilowattstunden Energie verbrau- Heizwärme nutzen chen. Das sind Energiekosten von Warme Luft muss ungehindert rund 140 Franken. Fahren Sie Ihre zirkulieren können. Die Heizkörper Geräte daher herunter und tren- also nicht mit Möbeln und Vor- nen Sie sie vollständig vom Netz. hängen verdecken. Schliessen Sie nachts die Roll- und Fensterläden, Sparsam waschen und trocknen damit die Räume weniger ausküh- Generell gilt: Je weniger warm Sie len. Wenn Sie tagsüber nicht zu die Wäsche waschen, desto weni- Hause sind, können Sie im Winter ger Energie brauchen Sie. Wählen die Rollläden oder Fensterläden Sie einen 95-Grad-Kochwasch- schliessen. So können Sie die gang also nur in Ausnahmefällen. Wärme besser in der Wohnung Trocknen Sie die Wäsche, wenn halten. immer möglich, im Trockenraum oder im Freien, statt den Tumbler Sinnvoll lüften zu nutzen. Konstant geöffnete Kippfenster verschwenden viel Energie und führen zu Schimmel in den kalten Jahreszeiten. Öffnen Sie statt- dessen 3- bis 5-mal am Tag alle Fenster vollständig für 5 bis 7
Das FGZ-Anergienetz Siedlung mit 100% fossiler Heizung Etappen 1, 2, 4, 7, 8, 9, 10, 11, 12 (Langweid), 14, 15, 16, 19, 21, 22, 23 Saubere Energieversorgung Energie einsparen FGZ-Anergienetz Neu bauen und planen Bereits heute beziehen wir 26% unserer Neubauten verursachen bei der Erstellung Heizenergie umweltfreundlich aus Abwärme CO2, brauchen danach aber deutlich weni- der Rechenzentren von Credit Suisse und ger Heizenergie als alte Häuser. Deshalb Swisscom. Damit ersetzen wir klimaschäd- planen wir sorgfältig und wägen die Vorteile liche Öl- und Gasheizungen und senken gegeneinander ab. unseren CO2-Ausstoss deutlich. Sanieren wo möglich Erdspeicher und Erdwärme Altbauten haben einen viel höheren Wärme- Die im Sommer nicht benötigte Abwärme bedarf. Den Energiebedarf könnte man mit können wir in der Erde zwischenspeichern energetischen Sanierungen stark senken. und im Winter zum Heizen nutzen. Geprüft wird jeweils, ob sie ökonomisch sinnvoll und sozial verträglich sind. Photovoltaik Wir produzieren mit bald 4 Photovoltaik- Individuelles Energiesparen Anlagen umweltfreundlichen und CO2-armen Nur wenn alle Bewohner/innen der FGZ Strom aus Sonnenenergie – einen Teil für mitmachen, erreichen wir gemeinsam unsere Bewohner/innen, den Rest liefern wir unsere Energie- und Klimaziele. Wir helfen ins öffentliche Stromnetz. mit Tipps und Anregungen! 8
Das FGZ-Anergienetz Spitzenlast und fossile Energie Bei Kälteeinbrüchen brauchen wir für ältere Häuser sehr schnell sehr viel Heizleistung. Diese kann das Anergienetz nicht leisten. Gas und Öl schaffen das – darum müssen wir heute die Spitzenlast fossil decken. Siedlung mit aktuell über 95% Anergie- und max. 5% fossiler Heizung Etappen 5, 6, 12 (Rossweidli und Kleinalbis), 13, 17, 18, 20, 24 Siedlung mit 100% Anergieheizung Etappen 3, 25 9
Das FGZ-Anergienetz Fakten Wo wir angefangen haben, und wo wir heute stehen: Das Anergienetz auf einem Blick. Situation 2011 Situation heute 66% fossile Energie 100% fossile Energie 34% Anergienetz –4 Gigawattstunden –37% CO2 Energiebedarf +34% –6,3 Millionen Liter saubere Energie Heizöl + ca. 20 CHF/Monat Mehrkosten pro Haushalt für nachhaltige Wärme (Stand 2020 – nicht Heizgradtag-bereinigt) Unsere nächsten Ziele • Geplanter Endausbau bis 2050 • Energiebedarf weiter senken • Saubere Energiegewinnung ausbauen • Fossile Energienutzung weiter abbauen 10
Das FGZ-Anergienetz Meinungen Wie stehen Sie zum Anergienetz? Wir lassen FGZ-Mitglieder und -Mitarbeitende zu Wort kommen. «Gute Basis für eine «Die höheren Heizkosten weitgehend CO2 -freie lösen Fragen aus.» Zukunft.» «Schon vor einem Jahrzehnt wurde man sich in der FGZ «Die jährliche Heizkostenabrechnung wurde durch das der Erderwärmung und des Klimawandels bewusst. Anergienetz mit dem einheitlichen Rechnungskreis sehr In einer denkwürdigen GV stimmten die Genossen- komplex. Die Mieter/innen erhalten am Ende der Heiz- schafter/innen einhellig dafür, als Wärmeversorgung periode eine Abrechnung, die etwas gestiegen ist. Für für immerhin fast 40 Millionen Franken ein Anergie- sie ist nicht einfach zu verstehen, wie sich die Kosten netz zu errichten. Der Grossteil dieses Netzes ist zusammensetzen und warum diese höher sind. Wir unterdessen realisiert. So ist die FGZ gut aufgestellt bemühen uns, dies jeweils individuell zu erklären.» für eine weitgehend CO2-freie Zukunft.» Roger Seeholzer, 31 – Mitarbeiter FGZ-Buchhaltung Guntram Rehsche, 69 – Inhaber Beratungsbüro für Energie- und Vorsorgefragen, Bewohner Grünmatt «Nachhaltigkeit sieht «Viel erreicht und offen anders aus.» für Entwicklung.» «Schon die Verwendung des falschen Begriffes ‹Anergie› «Der Entscheid zur Realisierung des Anergienetzes zeigt, dass es bei diesen Netzen nicht um Suffizienz, Effi- wurde in Anbetracht der heutigen Aktualität zum richti- zienz und Konsistenz – Leitprinzipien einer nachhaltigen gen Zeitpunkt gefällt. Mit der Nutzung von Abwärme Entwicklung – geht, sondern um Schwurbelei. Abwärme leistet die FGZ heute schon einen beachtlichen Beitrag aus Rechenzentren ist nicht Enkel/innen-tauglich. Mög- an die Umwelt. Mit den noch zu sanierenden und den lichst rasch sind auch bestehende Gebäude als 0- oder neu zu erstellenden Energiezentralen bei Neubauten besser als Plus-Energie-Bauten auszugestalten. Nur haben wir auch eine gewisse Flexibilität und können solche Gebäude sind umfassend nachhaltig und damit uns an neue Entwicklungen anpassen.» zukunftsfähig.» Markus Sauter, 67 – ehem. Projektverantwortlicher Toni W. Püntener, 62 – Energie- und Klima-Mentor, Anergienetz FGZ, Bewohner Brombeeriweg Bewohner Quartierzentrum Meinung aus dem Vorstand «Ein grosses Kompliment an die FGZ! Das realisierte Anergienetz hat weit über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung gefunden und ist sehr beeindruckend: Die erzielte Breitenwirkung einerseits und die massgebliche CO2-Reduktion anderer- seits sind für mich positive Beispiele auf dem Weg zu Netto-Null.» Joël Barra, städtischer Vertreter im Vorstand 11
Menschen & Geschichten Holzarbeiten für den Garten, schnell etwas sägen, Kunstprojekte oder Recycling alter Möbel – für all das und vieles mehr gibt es die FGZ- Holzwerkstatt. FGZ-Mitglieder dürfen die Werkstatt gratis nutzen. Lesen Sie von 3 Mitgliedern, die regelmässig in der Werkstatt anzutreffen sind. 12
Menschen & Geschichten Emil (61) – die gute Seele Anfangs kam Emil Trachsel nur zum Werkeln in die Holzwerkstatt. Der gelernte Schreiner hatte seinen früheren Beruf zum Hobby gemacht und beruflich umgesattelt. Er arbeitete nun bei den VBZ. Die Arbeit mit Holz bedeutete ihm aber noch immer viel: «Ich fand’s super, in einer professionell ausgestatteten Werkstatt meine Freizeit-Projekte zu ver- wirklichen», erzählt er. Das ist über 30 Jahre her. Der Mann für alles Seither hat Emil nicht mehr viel Zeit gehabt für seine eigenen Holz- Projekte. Denn seit rund 30 Jahren betreut er die FGZ-Holzwerkstatt. «Damals suchten sie in der FGZ jemanden für die Betreuung der Holz- werkstatt. Da man wusste, dass ich gelernter Schreiner bin, kam man auf mich.» Als Betreuer der Holzwerkstatt sorgt Emil für Ordnung und Ausstattung, vergibt die Schlüssel und führt neue Benutzer/innen ein. Gelegentlich gibt er auch Kurse. In Emils Kinderkursen entstehen zum Beispiel kleine Vitrinen oder Fruchtschalen. Mit Erwachsenen und Kin- dern zusammen zimmert er Bienenhotels oder Vogel-Nistkästen. Man muss aber nicht unbedingt einen Kurs buchen, um von Emils Wissen zu profitieren. «Wenn ich vor Ort bin, tausche ich mich gerne mit den Menschen in der Werkstatt aus. Man darf mich alles fragen. Ich helfe gerne, wenn es Fragen bei der Umsetzung gibt.» Vom Tablar bis zum Hühnerstall Die FGZ-Holzwerkstatt ist professionell eingerichtet. Es gibt eindrück- liche Profi-Maschinen wie eine Tischkreissäge oder eine Säulenbohr- maschine, aber auch Alltäglicheres wie Akkubohrer oder Schleifmaschi- nen. Das Material, das verarbeitet wird, muss selbst besorgt werden. Und obwohl die Werkstatt ausschaut wie ein Ort für Profis, hat hier jedes Vorhaben Platz. «Es gibt Leute, die kommen nur einmal, um ein Tablar zuzuschneiden. Andere, um einen Tisch abzuschleifen. Es wurde aber auch schon ein ganzer Hühnerstall gebaut», erinnert sich Emil lachend. • 13
Menschen & Geschichten Tanja (45) – die Einsteigerin «Ich bin keine typische Handwerkerin und habe eigentlich keine Ahnung von Holz», sagt Tanja von sich. Und doch ist sie eine regelmässige Benutzerin der FGZ-Holzwerkstatt. Die Werkstatt für alle Fälle Eine Nachbarin erzählte Tanja 2014 von der FGZ-Holzwerkstatt. Seither nutzt sie sie immer wieder. «Den Werkstattschlüssel sollte man nicht länger als 10 Tage behalten. Das ist eine der Holzwerkstattregeln. Neben Arbeit und Familie habe ich zudem nicht viel Zeit», erzählt Tanja. «Meine Projekte sind immer eine recht kon- zentrierte Sache.» Manchmal kommt Tanja für alltägliche Dinge in die Werkstatt. Letzthin zum Bespiel, um ein altes Holzbrett umzu- funktionieren. Aber auch für Tanjas persönliche gestalterische Projekte ist die Holzwerkstatt wichtig. «Für diese Arbeiten ist Holz momentan Mittel zum Zweck», erzählt sie. «Ich arbeite extrem gerne in der Holzwerkstatt. mal habe ich das Gefühl, dass er Wenn die Maschinen gerade nicht lau- selber Freude daran findet. Das ist fen, ist es sehr ruhig, und ich kann schön. Eine solche Hingabe ist nicht mich richtig in meine Arbeit vertiefen.» selbstverständlich. Ich möchte Emil an dieser Stelle mal wieder von Mit Rat und Tat Herzen dafür danken!» • In der Holzwerkstatt gibt es aber noch etwas, was Tanja besonders schätzt: Es ist Emil Trachsels Rat. «Dank Emil fühle ich mich in der Holzwerkstatt immer willkommen. Mit ihm kann ich meine Projekte besprechen. Emil nimmt meine Ideen ernst, und manch- 14
Menschen & Geschichten Björn (48) – der Bastler Björn fährt mit einem weissen VW- Austausch mit Gleichgesinnten FÜR ALLE Bus vor. Nicht etwa, weil er zu faul Björn ist durchs Hörensagen auf die zum Laufen ist, sondern weil der VW- Holzwerkstatt gekommen. «Ich muss Die FGZ-Holzwerkstatt liegt Bus gleich noch etwas eingebaut be- zugeben, dass ich mir die Holzwerksatt an der Arbentalstrasse 304. kommt. Der Bus ist Björns aktuelles zuerst als Bastelraum mit Säge vorge- Die Werkstatt steht allen Projekt, für das er in die FGZ-Holz- stellt habe», erzählt er. «Als ich dann Genossenschaftern/-innen werkstatt kommt. den Platz und die Maschinen gesehen zur Verfügung. habe, war ich überrascht.» Bevor er Corona-Hobby wusste, dass es die Holzwerkstatt gibt, Ausstattung Angefangen hat alles im Frühling 2020. hat Björn zu Hause gewerkelt. Das war Die Werkstatt ist professio- Während des ersten Lockdowns hatte wegen Platzmangel, Lärm und Staub nell ausgestattet: Es gibt der Dozent für Tages- und Kunstlicht ungünstig. «Auch meine Frau ist froh, Kleinmaschinen, eine Tisch- Björn plötzlich ganz viel Zeit. Er war in gehe ich heute für solche Sachen in die kreissäge, eine Säulenbohr- einem Sabbatical – musste also nicht Holzwerkstatt», witzelt Björn. maschine, eine Bandsäge arbeiten; durfte aber auch nicht ver- und eine Schleifmaschine. reisen wie geplant. «Die Gartensaison Neben dem praktischen Nutzen ar- Das benötigte Material muss stand bevor, und ich wollte schon beitet er auch gern in der Werkstatt, selber besorgt werden. lange mal eine Dom-Kuppel bauen. weil er den sozialen Austausch mag. Diese wollten wir dann als Tomaten- «In der Werkstatt kommt man sehr haus nutzen.» Björn ist ein Bastler und schnell in Kontakt. Man hat ein ge- WIE WEITER? setzte sich in den Kopf, den Dom aus meinsames Thema, gibt sich Inputs recycelten Materialien zu bauen. Aus und hilft einander – das ist doch Interessierte melden sich den Latten eines entsorgten Latten- eine besonders schöne Form des ge- bei Emil Trachsel: rosts und alten Fahrradspeichen ent- nossenschaftlichen Gemeinschafts- 044 462 36 34 stand nach und nach Björns Dom. gedankens!» • freizeit@fgzzh.ch
Post Ihre Rückmeldungen an uns – aus Briefen, Anrufen, E-Mails und Gesprächen. E-Mail Liebe FGZ Der Ersatzneubau Grossalbis macht einen tollen Eindruck. Eine perfekte Weiterentwicklung der alten Bauten. Schon mit der Grünmatt ist der FGZ in meinen Augen ein Wurf gelungen. Ich kann mir vorstellen, dass bei solchen Bauten derart viel beachtet werden muss, dass zwingend irgendwelche Konzessionen gemacht werden müssen. Das Interview mit Donald Sigrist von INFRAS im FGZ-Info 2021-1 zeigt dies auch gut auf. Einziger Wermutstropfen meinerseits sind bei den beiden Siedlungen die relativ geringe Verdichtung (Faktor 1,2 in der Grünmatt, beim Grossalbis finde ich dazu keine Angaben) und die Tiefgaragen, dank oder vielmehr wegen denen alleine das Erreichen der 2000-Watt-Gesellschaft unrealistisch bleibt. Beste Grüsse Kurt Eichenberger E-Mail Liebe FGZ Anruf für die Karte zu meinem 75. Für Menschen, die nicht gut sehen, ist der Friesenbergplatz Geburtstag und die feinen nachts ein Problem. Die dunklen Steine und die schräge An- Pralinen bedanke ich mich ordnung der Treppe sind eine Sturzgefahr. Ich möchte daher herzlich. Ich kann Ihnen ver- anregen, dass die FGZ die Treppenbereiche mit weisser Farbe sichern, dass es mir nach gut ersichtlich markiert – auch wenn dies den Platz dann bald 50 Jahren (Zuzug 1972) «weniger schön» macht. Sicherheit geht vor Ästhetik! weiterhin sehr wohl ist im Friesenberg. Bewohnerin des Quartierzentrums (Name der Redaktion bekannt) Freundliche Grüsse Robert Pfäffli 16
Anruf Wieder einmal ist der Trockenraum noch voller Wäsche, wenn ich Waschtag habe. Es gibt trotz der neuen und vereinfachten Wäscheordnung Leute, die sich nicht an «Liebe FGZ die Regeln halten, was für die Nachbarn Es hat uns sehr viel Spass sehr mühsam ist. Ich bin dafür, dass die FGZ in regelmässigen Abständen alle gemacht, den Müll einzu- Bewohnenden daran erinnert, sich an sammeln. Wir finden es Haus- und Wäscheordnung zu halten! eine gute Aktion!» N. B. Rückmeldung zur Anti-Littering-Kampagne E-Mail Liebe FGZ Gespräch COOLES Mitteilungsblatt haben Sie da aus dem Mir fällt auf, dass in einigen Liegenschaf- Boden gestampft respektive redesignt. Macht ten Tag ein Tag aus die Kippfenster offen richtig Spass, darin zu blättern und zu lesen! sind. Im Sommer mag das gehen – aber Informiert und unterhält, was will man mehr. im Winter ist die Energieverschwendung enorm. Ich würde es unterstützen, dass die Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen und einen Verwaltung aktiv auf diese Problematik schönen Tag! eingeht. Vielleicht ist ja gar nicht bekannt, wie problematisch das ist. Mit besten Grüssen F. C. Langjähriges FGZ-Mitglied (Name der Redaktion bekannt) Ihre Meinung ist uns wichtig! Wir freuen uns, wenn Sie an den Themen und Debatten unserer Genossenschaft Anteil nehmen möchten. Leserbriefe können Sie an die Verwaltung (Friesenbergplatz 1, 8045 Zürich), E-Mails an fgz-info@fgzzh.ch schicken, wobei sich die Rubrik «Post» nicht auf Zuschriften beschränkt. Grundsätzlich werden nur jene Leserbriefe berücksichtigt, die vor Redaktionsschluss und mit Namen bei uns eintreffen. Aufgrund des nur beschränkt zur Verfügung stehenden Platzes sind wir manchmal gezwungen, für die Druckversion eine Auswahl zu treffen. Diese Auswahl erfolgt unabhängig von der inhaltlichen Stossrichtung, wobei kürzere Zuschriften und jene mit grösserem Informationsgehalt für die Gesamtgenossenschaft bevorzugt behandelt werden. Für die Druckversion gilt eine maximale Beitragslänge von 1000 Zeichen (inkl. Leerzeichen). Die Leserbriefe, die nicht in der Druckversion abgebildet werden können, werden auf der Webseite veröffentlicht: fgzzh.ch/aktuell/fgz-info Leserbriefe, die sich diffamierend gegenüber einer Person/einer Personengruppe äussern, dessen/deren Rechte verletzen und/oder Sachverhalte nicht wahrheitsgetreu abbilden, werden nicht veröffentlicht. Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 30. November 2021 17
Aus der FGZ Neues, Interessantes und Wissenswertes aus Verwaltung und Vorstand. Rückblick Generalversammlung Mit knapp 85% Ja-Stimmen haben die Genossenschafter/innen am 21. Juni 2021 den Projektierungs- kredit für den geplanten Ersatzneubau Grossalbis bewilligt. Damit wird das Projekt «IM FRIESEN- BERG» von Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten zum Bauprojekt ausgearbeitet. Anstelle der in den 1930er Jahren gebauten 74 Reihen-Einfamilienhäuser sollen nun 117 neue Wohneinheiten auf 4 Etagen entstehen. Der Baukredit für das ausgearbeitete Projekt wird voraussichtlich in 2 Jahren der Generalversammlung vorgelegt. Die 37 nominierten Vertrauensleute wurden eben- falls gewählt. Die Stimmbeteiligung lag bei 26,1%. Da die FGZ-Generalversammlung wegen der Corona-Situation nicht wie üblich im Zürcher Volkshaus stattfinden konnte, wurden die Abstimmung über den Ersatzneubau und die Wahl der Vertrauens- leute schriftlich durchgeführt. Die Genossenschafter/innen hatten die Möglichkeit, im Vorfeld an einer Online-Veranstaltung Fragen zu stellen. Lesen Sie hier mehr dazu: fgzzh.ch/resultate-der-fgz-gv-2021/ 18
Herzlichen Dank an Pia und Johannes! Diesen Sommer haben wir 2 langjährige Ange- Johannes Marx war seit Juli 2008 angestellt, da- stellte verabschiedet, denen Sie an der GV und mals wurde die Stelle des Kommunikationsbe- vielen anderen Veranstaltungen sicher begegnet auftragten neu geschaffen. Schon seit 1995 pro- sind: Pia Scherer und Johannes Marx. duzierte er im Auftragsverhältnis das FGZ-Info. Insgesamt 89 Nummern des «Heftli» hat er or- Pia Scherer begann ihr Engagement in der FGZ ganisiert, zum grossen Teil selber geschrieben, 1990 ehrenamtlich in der Kompostgruppe, die sie fotografiert, redigiert und gelayoutet. Er erzählt: mitbegründet hat. Unter anderem wegen ihrer «In den letzten Tagen vor dem Drucktermin war Aufbauarbeit für die gemeinschaftliche Kompos- es bis zur letzten Nummer stressig, aber irgend- tierung in der FGZ wurde sie 1993 in die Garten- wie wurde es doch jedes Mal fertig.» Auch die kommission gewählt. 1995 wurde sie in der FGZ- Betreuung der Website und vieles mehr in der Verwaltung als Sachbearbeiterin für ökologische FGZ-Kommunikation gehörten zu seinen Auf- Mieteranliegen und Wohnumfeldfragen angestellt. gaben, manchmal auch Ausgefalleneres. So hat 1996 wurde sie Protokollführerin für den Leitenden er beim Wechsel des Signallieferanten für das Ausschuss und den Vorstand und im Jahr 2000 FGZ-Kommunikationsnetz 2008 viele TV-Geräte Assistentin der Geschäftsleitung. Sie sagt rück- neu programmiert und Internet-Modems ausge- blickend: «Diese 25 Jahre bei der FGZ waren für wechselt. «Eine spannende Zeit war das,» sagt mich sehr positiv und interessant, ich habe meine er heute, «ich bekam so Einblick in verschiedene Arbeit sehr gemocht. Es gab immer neue Heraus- FGZ-Haushalte. Kommunikation für die FGZ zu forderungen und auch sehr intensive und arbeits- machen, war überhaupt ein sehr interessanter reiche Phasen. Es war alles andere als eintönig und vielseitiger Job.» und stets begleitet vom Gefühl, ‹für etwas Gutes zu arbeiten›. Ich bin und bleibe Fan dieser Ge- Wir möchten euch beiden von Herzen für euer nossenschaft. Auch wenn ich mich auf die Pen- Engagement und eure Leistungen danken. Wir sion freue, werde ich es vermissen, immer nahe werden euch sehr vermissen! am FGZ-Puls zu sein.» 19
Wir räumen auf Wir sind intensiv am Entrümpeln: In diver- sen Gemeinschaftsräumen, wie etwa dem Veloraum, stehen Gegenstände, die nicht dorthin gehören und entsorgt werden soll- ten – kaputte Velos, alte Kinderwagen, Möbel und anderes. Das sieht nicht nur unordentlich aus und stört Nachbarn: An Orten wie Korridoren stellt dies wegen der verstellten Fluchtwege auch ein Sicher- heitsproblem dar. In den Etappen 3, 11, 15, 17, 19, 23 und 24 wurde bereits entrümpelt, weitere Aufräum-Aktionen folgen. Die Be- wohner/innen werden jeweils vorab schrift- lich über den Termin und den genauen Ab- lauf informiert. Wir danken allen betroffenen Mietern/-innen für ihre Mithilfe! Kunst von Heinz Nehrwein Wir sind auch eine Galerie: Der Eingangsbereich der FGZ- Verwaltung am Friesenbergplatz steht Künstlern/-innen der Genossenschaft jeweils für ein Jahr als Ausstellungs- raum zur Verfügung. Seit Juni 2021 sind Aquarellbilder von Heinz Nehrwein zu sehen. Als pensionierter Lehrer findet Heinz Nehrwein jetzt Zeit, sich seiner grossen Leiden- schaft, dem Aquarell-Malen, zu widmen. Die Bilder können Sie im Eingangsbereich der Verwaltung besichtigen und auch erwerben. 20
21
Aus der FGZ Wir stellen uns vor: Caroline Zurwerra, Empfang der Verwaltung Mein Job ist: Ich gehöre zum Team Vermietung und Mitglieder. In dem Rahmen betreue ich den Empfang und die Gemeinschaftsräume mit allem, was dazu gehört. Was mir an meiner Arbeit am meis- ten gefällt: Mein Job ist sehr ab- wechslungsreich und spannend. Der Kontakt zu Menschen ist mir sehr wichtig – mein Wunsch ist, dass jeder mit einem Lächeln vom Empfangs- schalter weggeht. Dauer der Anstellung bei der FGZ: Ich habe im Dezember 2016 begon- nen, ich bin also seit 5 Jahren bei der FGZ. Meine Laufbahn: Ich war davor bei einer Stiftung tätig und habe sozial benachteiligten Menschen bei der Wohnungssuche geholfen. Das war in einem ähnlichen Bereich, aber das Aufgabenfeld war anders. Der rote Faden meines Berufslebens ist, dass ich immer Leute vernetzt und unter- stützt habe. Unter anderem habe ich bei der Aidshilfe Schweiz gearbeitet. Das tue ich am liebsten: Schwimmen in der Limmat – gerne auch im Winter! Und ansonsten sind meine Leiden- schaften Kunst, Kino und Küche. mit Woody Allen – ich habe Wurzeln in Wenn ich ein Tier sein könnte, wäre Paris und ich liebe Woody Allen, weil ich: Ein Milan … Ich liebe Vögel. Und In welcher Film-/Serienwelt würde er mich zum Lachen bringt. Milane haben einen speziell eleganten ich am liebsten leben: Das ist eine Flug. schwierige Frage. Entweder in «Girls Lieblingsort in der FGZ: Natürlich from Ipanema». Die Netflix-Serie spielt der Friesenbergplatz – das ist mein Das wünsch ich mir: Respekt und in Rio de Janeiro in den 50/60er Jah- Platz! Ich sehe ihn den ganzen Tag Toleranz in der Begegnung. Immer ren. Musik und Mode sind einfach fan- von meinem Arbeitsplatz. Ich sehe mit einer Prise Humor! tastisch! Oder in «Midnight In Paris» das Treiben, das Leben, die FGZ. 22
Aus der FGZ 100-Jahr-Jubiläum – das sind die News Im Jahr 2024 wird die FGZ 100 Jahre alt – und das soll, wie bereits an- gekündigt, im Rahmen eines mehrtägigen Jubiläumsfestes gefeiert werden. Es freut uns, dass auf unseren Aufruf zur Mitgestaltung der Feierlichkeiten so viele gute Ideen eingegangen sind. Das Organisati- onskomitee steht inzwischen fest und wird sich im Herbst zum 1. Mal treffen. Es setzt sich aus Mitgliedern der Genossenschaft zusammen und erhält bei der Ausarbeitung des Jubiläumskonzepts Unterstützung von der FGZ-Verwaltung sowie einer professionellen Eventorganisation. Zusätzlich zum Organisationskomitee hat sich Ende August eine Pro- jektgruppe aus der Genossenschaft mit der Verwaltung zusammen- getan, um ein Darstellungskonzept des Zeitdokuments zu entwickeln. Analyse der Tragwerke und Bausubstanz Wie im letzten FGZ-Info auf Seite 19 be- richtet, ist im Frühling eine Einschätzung der Gebäudetragwerke angelaufen. In den betroffenen Siedlungen (Etappen 4, 5 und 12) wurden Rundgänge und Besichtigun- gen gemacht. Als 1. Erkenntnis können wir mitteilen, dass aktuell bei keinem Reihen- Einfamilienhaus statische Sicherheitmass- nahmen erforderlich sind. Kunst für alle Im Rahmen des Ersatzneubaus haben das Zürcher Künstlerduo Lutz & Guggisberg Wandarbeiten in Hauseingängen der 25. Etappe und die Skulptur «GROSSER WART» auf dem Friesenbergplatz realisiert. Zur Ent- stehung der Kunstwerke haben sie im Auftrag der FGZ einen Bildband gestaltet. Als Genossenschafter/in können Sie sich kostenlos eine Aus- gabe in der Geschäftsstelle abholen. Kunst in Verbindung mit Architektur und Stadtraum ist eine gepflegte Tradition in Zürich. Die Idee ist, Kunst zu fördern und für alle erlebbar zu machen. Die FGZ unterstützt dieses An- liegen und verwirklicht bei Neubauten eigene Kunst-und-Bau-Projekte. 23
Aus der FGZ Corona-Unterstützung für Gewerbemietende Die FGZ unterstützt das sogenannte Drei-Drittels-Modell der Stadt Zürich und hat im Frühling ihre Anträge dafür an die Stadt überwiesen. Das Modell sieht vor, dass Stadtzürcher Gewerbe- mieter und -mieterinnen, die in der Zeit vom Dezember 2020 bis Februar 2021 wegen der Co- rona-Massnahmen ihr Geschäft vorübergehend schliessen mussten – oder weniger Umsatz erzielten –, bei der Stadt Zürich rückwirkend Unterstützung anfordern können: Die Mietenden müssen nur einen Drittel der Miete für diese Zeitspanne bezahlen, sofern der Vermieter (in diesem Fall die FGZ) bereit ist, auf einen Drittel der Miete zu verzichten. Das letzte Drittel über- nimmt die Stadt Zürich. Letzte Gelegenheit für die Mietumfrage Ein herzliches Dankeschön an alle, welche die Mietumfrage bereits eingereicht haben. Wer noch nicht dazu gekommen ist, hat noch bis am 25. Oktober 2021 die Möglich- keit dazu. Diese Umfrage ist für die FGZ wichtig, da nur so faire Mietzinse mit ak- tualisierten Umlagen möglich sind. Wir möchten Sie daher höflich bitten, die Um- Neue Waschküchenordnung frage rechtzeitig zurück zuschicken. Bitte beachten Sie zudem, dass Sie die Steuer- Wir freuen uns, dass die neue Wasch- erklärungen aller Personen, die in Ihrem küchenordnung nach langem Reifepro- Haushalt leben, mitschicken müssen. zess nun steht: Um den Bedürfnissen möglichst aller gerecht zu werden, haben das Bewirtschaftungsteam und FGZ- Sozialarbeiter Simon Kägi zahlreiche Gespräche geführt und auf dieser Basis eine neue Waschküchenordnung ver- fasst, die einheitlich ist. So ist beispiels- weise die Benützung der Trocknungsan- lagen nun überall kostenlos. 24
Aus der FGZ Vorstand diskutiert Parkplatzfrage Der FGZ-Vorstand trifft sich etwa 10-mal im Jahr – auf dieser Seite lesen Sie, was ihn am meisten beschäftigt. Mit der Einsetzung seiner 4 neuen Kommissionen hat der Vorstand das 2017 gestartete Projekt zur Organi- sationsentwicklung abgeschlossen. Weitere Entscheide betrafen ein Materialisierungskonzept bei Umbauten, das Vorgehen für das 100-Jahr- Jubiläum und das neue Konzept des Jugendbeirats. Diskutiert hat der Vorstand auch die Vorbereitung der Generalversammlung 2021 sowie die Parkplatzfrage bei Neubauten – ein kontroverses Thema. Die 4 neuen FGZ- Dank und Abschied an einem Sommerfest Kommissionen Mit den neuen Kommissionen schliesst der Vorstand die vor 4 Jahren eingeleitete Bei den Kommissionen des Vor- Organisationsentwicklung ab. Mit einem sommerlichen Abendessen wurden die stands gab es in der FGZ-Ge- Verdienste der bisherigen Kommissionen gewürdigt, die ehemaligen Mitglieder schichte immer wieder Verän- wurden mit Dank verabschiedet. Im 3. Quartal nimmt der Vorstand gemeinsam derungen. Die jüngste Verände- die Arbeit in der neuen Konstellation auf. rung per Juli 2021 hatte in 1. Linie zum Ziel, die operativen Tätig- keiten wieder bei der Verwaltung Neues Konzept für den Jugendbeirat anzusiedeln. Für strategisch- In der FGZ leben viele Kinder und Jugendliche. Es ist uns ein grosses Anliegen, ihre beratende Tätigkeiten kann der Bedürfnisse zu kennen. Um herauszufinden, wie die Anliegen und Ideen der Jungen Vorstand neu auf 4 ständige im Quartier eingebracht werden können, wurde daher vor 4 Jahren ein Pilotprojekt Kommissionen zurückgreifen: gestartet. Nun ist der Jugendbeirat eine ständige Mitwirkungsgruppe und hat ein die Bauten- und Aussenraum- neues Konzept. Die Begleitung werden neu statt der Sozialkommissionsmitglieder kommission, die Finanzkommis- 2 freiwillige Koordinatoren oder Koordinatorinnen übernehmen. sion, die Sozialkommissionen und die Vermietungskommission. Der Vorstand hat über eine Aus- Debatten zu Parkplatzfragen schreibung fachlich geeignete Wie im Gemeinderat der Stadt Zürich geben auch in der FGZ Autoparkplätze im- und motivierte FGZ-Mitglieder mer wieder Anlass für Diskussionen. Die einen beklagen zu wenig Parkplätze, die gefunden. Die neuen Mitglieder anderen wollen nur noch autofreie Siedlungen bauen. Gemeint sind Siedlungen, sind auf der Website aufgelistet bei denen die Bewohner/innen auf ein Auto verzichten, was mietvertraglich festge- unter fgzzh.ch/genosseschaft/ halten ist. Der Vorstand hat die Verwaltung mit der Erarbeitung eines Parkierungs- gremien. konzeptes beauftragt. Nun hat er eine zentrale Frage geklärt: Wir möchten den im GZ-Leitbild vorgezeichneten Weg weiterführen und das autofreie und autoarme Wohnen fördern. Denn Wohnen ohne Auto reduziert Lärm, Umweltbelastung und schont das Portemonnaie. Aus diesem Grund soll es in Neubausiedlungen nur noch zurückhaltend Parkplätze für Privatautos geben. Nur noch etwa die Hälfte der künf- tig umziehenden Genossenschaftsmitglieder könnten damit beim Einzug in eine Neubauwohnung ihr Auto behalten. Der Vorstand wird das Konzept ungefähr An- fang 2022 nach seiner Erarbeitung breiter zur Diskussion stellen. 25
Immer ein offenes Ohr Wohnen ist Leben – in all seinen Facetten. Und wo Menschen wohnen, gibt es Reibungen. Simon Kägi, Sozialarbeiter bei der FGZ-Sozialberatung, weiss das genau: Er hilft und weiss Rat, wenn es privat oder in der Nachbarschaft mal nicht rundläuft. Simon Kägi wird es als Sozialarbeiter können überfordern. Sei es wegen einer grossen, durchmischten Wohn- sprachlicher Hürden oder altersbe- KURZ & BÜNDIG baugenossenschaft nie langweilig: dingt», erklärt Kägi. Betroffene können «Rund ein Drittel meiner Fälle sind sich von Simon Kägi helfen lassen – • Die FGZ-Sozialberatung ist Nachbarschaftskonflikte. Da geht einige tun dies über Jahre. Gemeinsam für Genossenschafter/innen es oft um Lärm, Unordnung oder mit dem Sozialarbeiter halten sie kostenlos. störende Gerüche.» Etwa genauso Ordnung in ihren Papieren, öffnen häufig kümmert sich Kägi um FGZ- die Post, machen Zahlungen oder • Beratungsleistungen: Bewohnerinnen und -Bewohner mit Anträge. – bei persönlichen/familiä- finanziellen Problemen. Seine Arbeits- ren Fragen tage beginnen meist in seinem Büro Informieren bei Beziehungsfragen – bei finanziellen Problemen am Friesenbergplatz. Dort liegen auch Danach kommen Frau und Herr W. – bei Nachbarschafts- alle anderen Verwaltungsbüros der zur Sozialberatung. Sie wollen sich konflikten FGZ. Die Sozialberatung befindet sich scheiden lassen. Beide möchten aber nicht im gleichen Gebäude. Das weiter in der FGZ wohnen und haben – Zusammenarbeit mit ist Absicht: «Wer zu mir kommt, kann 2 Kinder. Sie möchten wissen, wie sie anderen Fachstellen das diskret tun», sagt Kägi. «So zeigen den bevorstehenden Wohnungswech- wir den Menschen, dass sie sich in sel bei der FGZ beantragen müssen. einem diskreten Rahmen Hilfe holen «Solche praktischen Fragen werden können.» oft gestellt, wenn eine Trennung oder Scheidungen ansteht», erzählt Kägi. Unterstützen im Alltag «Es geht aber auch um grundsätz- Hilfe geholt hat sich zum Beispiel Herr lichere Themen. Zum Beispiel, wenn F. Heute Morgen hatte er einen Termin Menschen in ihrer Beziehung nicht bei Simon Kägi. Administrative Dinge mehr zufrieden sind und sich darüber bereiten ihm Mühe. Alle 2 Jahre muss informieren möchten, was eine Herr F. beim Amt für Zusatzleistungen Trennung oder Scheidung bedeuten Unterlagen einreichen. Das Stadt- würde.» zürcher Amt überprüft, ob er noch An- spruch auf Unterstützung hat. Simon Vermitteln bei Nachbarschafts- Kägi hilft ihm beim Ausfüllen der For- konflikten mulare und Zusammenstellen der nö- Vor der Mittagspause bereitet sich tigen Dokumente. «Solche Aufgaben Kägi für eine Waschküchensitzung 26
Die FGZ-Sozialberatung «Oft hilft es bereits, wenn Menschen zusammensitzen und miteinander sprechen», so Simon Kägi. Hier in einer nachgestellten Nachbarschaftssitzung. am Abend vor. Konflikte rund um die Schwierigkeiten und hat Schulden. Waschküche sind ein Klassiker, wenn Nach Gesprächen mit Simon Kägi ist es um Streit in der Nachbarschaft Herr K. bereit, Hilfe anzunehmen. Die geht. Themen sind Waschpläne, Stiftung Hilfsfonds FGZ wird einen i s se n sw ert Nutzungszeiten, blockierte Wäsche- leinen oder unterschiedliche Auf- Teil der Schulden decken, jedoch mit dem Hinweis, dass Herr K. sich lang- W fassungen von Hygiene. Zu diesen fristig beraten lässt. Heute begleitet Waschküchensitzungen ist jeweils ihn Kägi zur Schuldenberatung. «Sol- das ganze Haus eingeladen. «Oft che kleinen Gesten sind wichtig», er- • Die FGZ-Sozialberatung ist führen Unwissen oder Missverständ- zählt er, «sie nehmen den Menschen auch Antragsstelle für die nisse zu den Konflikten. Darum lohnt die Hemmungen, sich die nötige Hilfe Stiftung Hilfsfonds FGZ. Sie es sich, einem Problem gleich am zu holen.» leistet Genossenschaftern/ Ort des Geschehens auf den Grund -innen finanzielle Hilfe in zu gehen», sagt Kägi. Vor Ort könne Ob praktische oder persönliche Notsituationen. er zeigen, wie das Tumblersieb ge- Fragen – Simon Kägi hat immer ein putzt werden müsse, oder sicherstel- offenes Ohr. Nach ersten Gesprächen • Mehr zur Stiftung Hilfsfonds len, dass alle die Nutzungszeiten kann es jedoch sein, dass er seine FGZ unter fgzzh.ch/service/ der Waschküche kennen. Klienten/-innen an geeignete Stellen stiftung-hilfsfonds/ weiterleitet: «Ich bin weder Paarthe- Helfen bei Geldproblemen rapeut noch Schulden- oder Erzie- Kägis Termin am Nachmittag findet hungsberater. Aber ich kann dafür ausser Haus statt. Sein Klient, Herr sorgen, dass Betroffene mit ihrem je- K., hat bereits 2 Monate keine Miete weiligen Problem die richtige Unter- bezahlt. Er steckt in finanziellen stützung erhalten.» 27
Die FGZ-Sozialberatung Auf gute Nachbarschaft Konflikte, da hilft nichts mehr. Dann Auf dem Weg zurück ins Büro macht kommt es zu Umzügen oder in sel- HINWEIS Kägi noch einen Abstecher durch tenen Fällen zu Kündigungen.» Etappe 14. Der Grund für den Umweg • Kontakt Sozialberatung: steht im Garten einer Liegenschaft: So weit kommt es beim Trampolin in 044 456 15 49 ein grosses Trampolin. «Mein Lieb- Etappe 14 nicht: «Bei den Trampolin- sozialberatung@fgzzh.ch lingsthema», schmunzelt Kägi. «Im- Fällen hilft oft ein Stundenplan, der mer wieder gibt es Streit wegen des regelt, wann Ruhezeiten sind», erklärt • Öffnungszeiten der Lärms.» Wie immer macht sich Kägi er. «Damit und mit etwas Toleranz und Sozialberatung: vor Ort ein Bild über die Situation, Rücksichtnahme von allen Seiten ist Dienstag spricht mit Anwohnenden, will wissen, das Problem in der Regel gelöst – wie 9.00–12.00 Uhr was bereits unternommen wurde. bei den meisten Konflikten», sagt Kägi 13.30–19.00 Uhr «Bei Konflikten, die noch nicht eska- und macht sich auf zur Waschküchen- liert sind, helfe ich den Beteiligten, sitzung. • Mittwoch, Donnerstag Lösungen zu finden. Eine solche lässt 9.00–12.00 Uhr sich meistens finden. Es gibt jedoch 13.30–17.00 Uhr 1 2 3 Reden Sie Organisieren Sie sich Holen Sie Unterstützung Kommunizieren Protokollieren Melden – Eine Person weiss manch- – Holen Sie Unterstützung bei – Melden Sie sich bei der mal nicht, dass ihr Verhalten Nachbarn/-innen. Verwaltung. stört. – Schreiben Sie der Person – Melden Sie sich bei der – Wählen Sie einen ruhigen mit dem störenden Ver- FGZ-Sozialberatung. Moment für ein Gespräch. halten (nicht anonym). – Bei Nachtruhestörungen – Überlegen Sie, was Sie der – Führen Sie ein Vorfalls- oder Eskalation (Streit, Ge- Person sagen wollen. Protokoll. walt) rufen Sie die Polizei. – Bleiben Sie sachlich. 28
Die FGZ-Sozialberatung Stress-Test Corona Corona hat auch die Arbeit der FGZ- Sozialberatung geprägt. Simon Kägi erzählt, was war, und fragt sich, was bleiben wird. Simon Kägi, «Bleiben Sie zuhause» Ich habe im vergangenen Jahr zum war lange das Motto. Was haben Beispiel deutlich mehr zu Scheidun- Sie als Sozialberater einer Wohn- gen oder Trennungen beraten. baugenossenschaft davon ge- merkt? Corona als Stress-Test für das Zu- «Wohnen» war zentral in dieser Zeit. sammenleben auf allen Ebenen – Aussergewöhnlich war die Situation wie steht es um die Gemeinschaft jeweils während der Lockdowns. Im in der FGZ? 1. Lockdown war die Stimmung soli- Ich stelle fest, dass die Situation auch darisch, die Leute waren hilfsbereit im Zusammenleben in der FGZ Spuren und tolerant. Ganz anders im 2. Lock- hinterlassen hat. Die Stimmung ist down: Im Frühjahr 2021 hatte ich fast zum Teil angespannt und der Umgang doppelt so viele Beratungen wie in miteinander verhärtet. Meine Sorge den Jahren davor. ist, dass die eine oder andere Nach- barschaftsbeziehung zerrüttet bleibt. Mit welchen Problemen kamen die Leute zu Ihnen? Was können Einzelne tun, um die Lärm war klar das Hauptproblem: Situation zu entspannen? Homeoffice und laute Musik oder Bewusst aufeinander zugehen und Kinderlärm vertragen sich schlecht. miteinander reden. Eine aufrichtige Wir haben Liegenschaften, die ring- Entschuldigung für verursachten hörig sind. Zusammen mit dem Stress, Lärm aus Eigeninitiative zum Beispiel. den die Situation an sich schon ver- Eine kleine Geste, die oft Wunder ursacht, hat das teilweise zu heftigen wirkt. • Konflikten geführt. Innerfamiliäre Kon- flikte traten auch deutliche mehr auf. 29
In den Siedlungen Was passiert vor der Haustüre? Hier erfahren Sie es. Attraktive Aussenräume und Neugestaltung «Cheeri» Wo: Gründeretappen (Etappen 1 und 2), Rossweidli, oberer Kleinalbis, Langweid (Etappe 12), Adolf-Lüchinger- Strasse (Etappe 16) Den Spiel- und Aufenthaltsplatz «Cheeri» bei der Etappe 1 möchten die Nutzerinnen und Nutzer gerne neu gestalten und haben zu diesem Zweck die IG Frischi Cheeri gegrün- det. Mit deren Vertretern/-innen hat die FGZ-Verwaltung im Juni ein Treffen durchgeführt, bei dem auch die direkten Licht in der Dunkelheit Anwohner/innen sowie eine Vertrauensperson des Rayons anwesend waren. Die Rückmeldungen und Anliegen wur- Wo: Siedlung Adolf-Lüchinger-Strasse den von externen Spezialisten ausgewertet und sollen im (Etappe 16), Hegianwandweg 77 Herbst im Rahmen einer Projektskizze den Bewohnerinnen Wann: 21. Dezember 2021, ab 17.00 Uhr und Bewohnern der Etappen 1 und 2 vorgestellt werden, damit über eine Neugestaltung diskutiert werden kann. Wir Am 21. Dezember 2021 ist Wintersonnenwende. freuen uns auf den weiteren Austausch – denn Aussen- Wie schon seit vielen Jahren werden wir auch räume, die für alle Altersgruppen attraktiv sind, liegen uns dieses Jahr die schöne Tradition fortführen und am Herzen. die längste Nacht des Jahres mit einem Feuer er- hellen. Elisabeth Fuchs und Eduard Hatt werden Aus diesem Grund haben wir im Juli 2021 eine Befragung das Feuer um 17 Uhr entfachen, es die ganze unter den Bewohnern/-innen der Etappe 12 (Langweid) und Nacht über hüten und Chai-Tee anbieten. Alle sind der Etappe 16 durchgeführt. Wir wollten herausfinden, wie herzlich eingeladen, vorbeizukommen. Wer mag, die Qualität der Spielplätze und Aussenräume beurteilt wird. legt ein Holzscheit ins Feuer und übergibt den Die Befragung hat ergeben, dass die Zufriedenheit mit dem Flammen symbolisch seine Gedanken zum aus- Aussenraum in der Siedlung sehr hoch ist. Von einigen Be- klingenden Jahr. Ab 18 Uhr gibt es ein spezielles wohnern/-innen haben wir auch Verbesserungsvorschläge Familienprogramm mit Feuerspirale, Märchen erhalten. Beispielsweise werden mehr Sitzmöglichkeiten für oder Tanz für die Kinder. Jugendliche und Erwachsene gewünscht, sowie der Ausbau der Sicherheit für Kinder, die auf den Strassen der Siedlung spielen. Weitere Rückmeldungen und Massnahmen werten wir noch aus. 30
Sie können auch lesen