In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche A.B. im Burgenland
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Evangelisches Magazin Burgenland Juni 2022 Amtseinführung des Diözesankantors Christiaan van de Woestijne am 7. Mai in Mörbisch In dieser Ausgabe: Synagogen im Burgenland Seite 4 Get together in Pinkafeld Seite 6 Das Fundament – theol. Grundkurs 2022/23 Seite 11 Synodalität – Partizipation – Gemeinschaft Seite 12 Bischof Chalupka im Wimmer Gymnasium Seite 15 Foto: Harald Kasper
Editorial Editorial Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er kennen. Sowohl im Hauptamt als auch im Ehrenamt oder als ... miteinander kennt schon die entsprechen- den Bibelstellen? Ja, ein großes von dem Teufel versucht würde. freiwillige Mitarbeiterinnen und Kirche sein kirchliches Fest, denn es gibt Mitarbeiter. Die Nachwehen der einen zusätzlichen Feiertag, den (Matthäus 4,1) Pandemie, die Versorgung und Liebe Leserinnen und Leser! Pfingstmontag, wie schön! Aber Betreuung von Menschen auf sonst? Liebe Schwestern und Brüder! Zugegeben, der Teufel ist mir lernte die kontemplative Seite der Flucht, der Einsatz für un- Landauf, landab verzeichnen wir Und dann Trinitatis – Fest der nicht begegnet. Aber dafür habe des Glaubens kennen. seren Planeten als Gottes guter nach den Einschränkungen der Dreieinigkeit oder auch Drei- Im Laufe meines Lebens hat ich in dieser Zeit jemanden nä- Am Ende führte mich mein Schöpfung … all das erfordert zwei Jahre Pandemie eine große faltigkeit. Gott Vater, Sohn und es sicher schon einige Mitmen- her kennengelernt, mit dem ich Weg heraus aus der Wüste. Kon- Einsatz, Engagement, Arbeit Zunahme Heiliger Geist. Das wird als sol- schen gegeben, die mich am gar nicht gerechnet hatte: mich kret in die Hafenstadt Aqaba am und Zeit. Dafür danke ich Ihnen an Fami- ches gar nicht mehr wahrge- Foto: M. Uschmann liebsten in selbst. Ruhe, Frieden und die Roten Meer und in weiterer Fol- allen von Herzen. lienfei- nommen. Dabei werden sogar die Wüste sich kaum verändernde immer ge wieder zurück in den Alltag. ern, an alle folgenden Sonntage bis geschickt gleiche Landschaft haben mir Zu Pfingsten feiern wir den Hochzei- gegen Ende des Kirchenjahres hätten. Um ermöglicht, meinen Blick nach Geist Gottes, der die Apostel ten, an nach Trinitatis gezählt. dem zuvor- innen zu richten, in mich hinein- erfüllt hat. Es ist aber auch der Taufen, Die Namen der Sonntage nach zukommen, zusehen und zu -hören. Und auf gleiche Geist, der Jesus in die an Ge- Weihnachten und nach Ostern bin ich frei- einmal konnte ich sie hören, die Wüste geführt hat. Der ihm so- burts- kennen höchstens noch dieje- willig ge- leise Stimme meines Herzens. zusagen eine Auszeit beschert tags- nigen, die in den Gottesdienst gangen. Und Es war eine zutiefst mystische hat. Und nach Pfingsten ist es feiern. gehen. zwar in die Erfahrung, die ich zuvor nur ein nicht mehr weit bis zu den Som- Auch die Das ist schade, denn nach dem jordanische einziges Mal erlebt habe, an ei- merferien. „Nach Peter und Paul Konfir- Kirchenjahr könnten wir uns in Foto: privat Wüste im nem einsamen Strand an der Ka- werden die Pfarrer faul“ heißt es mationen haben im größeren vielerlei Hinsicht ausrichten. Ju- Wadi Rum. ribikküste bei Cartagena. in einem Sprichwort aus Tirol. Kreis stattfinden können und bilate – Jubelt! Kantate – Singet! Zumindest Das Hochfest der Apostel Petrus waren für die Jugendlichen und Rogate – Betet! Das sind Sonn- die Wüstenerfahrung habe ich Ich verstand auf einmal die und Paulus am 29. Juni markiert ihre Verwandten wieder von ei- tage im Frühjahr vor Pfingsten, mit Jesus gemeinsam. Auch Wüstenväter des dritten und den Beginn der Sommermonate ner Leichtigkeit und auch Fröh- selbsterklärend! wenn es vielleicht nicht der Hei- vierten Jahrhunderts, die aske- und der Ferienzeit. lichkeit gekennzeichnet, wie sie Jubilate, Kantate – sie ermun- lige Geist war, der mich in die tisch den Weg der hesychia, des Gönnen Sie sich diese Wo- zwei Jahrgänge vermisst haben. tern uns zum Lob Gottes, Ro- Foto: Susi Floerl Wüste geführt hat, auch wenn inneren Friedens suchten. Und chen. Machen Sie blau. Es muss Dass die Maskenpflicht zusätz- gate fordert uns auf, im Gebet ich mit Sicherheit nicht 40 Tage obwohl ich mich immer selbst ja nicht unbedingt eine Reise in lich offiziell gefallen ist, macht zu bleiben – für uns selbst, für und Nächte gefastet habe … es als kopflastigen, kritischen die Wüste sein. Die Erfahrung das Feiern für viele in diesem andere, und gerade auch für Durchs Leben trägt ihn Gott – durch die Wüste ein von Frieden, Ruhe und Erholung Frühjahr noch schöner, ... dass die Menschen, die unter einem war doch eine sehr spannende Theologen verstanden habe, Dromedar: SI Robert Jonischkeit und intensive Erfahrung. begann ich zu meditieren und ist eine innere Erfahrung. Nicht wir gewappnet sein müssen, ... Krieg leiden, der z.B. in Euro- Und das war gut so. Bischof Mi- gebunden an bestimmte Orte dass Corona noch nicht vorbei pa brutal vom Zaun gebrochen chael Chalupka und meine Frau oder äußere Umstände. Aber es ist, ... das hören wir auch, aber wird! können bestätigen, dass ich den ist eine wichtige Erfahrung. Ge- viele möchten es nicht mehr hö- Wahlspruch der Kirchenväter, rade in diesen Zeiten ermöglicht ren. Ihre Superintendentialkuratorin geboren aus den Anfechtungen Sie, Frieden zu schließen. Mit Im Kirchenjahr kommen wir von Christa Grabenhofer des Lebens und des Glaubens, sich selbst, mit anderen, mit der Pfingsten her und befinden uns nie selbst gelebt habe: „Fliehe Welt. Und wenn diese krisenge- in der Trinitatiszeit, wenn Sie den Bischof und die Frau!“ Aber schüttelte Welt eines braucht, dieses Diözesanblatt in Händen ich habe viel gelernt. Über den dann ist das Frieden, halten. Glauben und vor allem über Trinitatis – wem ist das noch ein mich selbst. meint zumindest Ihr Superin- Begriff? Man weiß ja von Um- tendent fragen, dass wohl Weihnachten Der Alltag hat mich einge- und Ostern auch in ihrem Sinn- holt. Ein voller Terminkalender, gehalt bekannt sind, bei Christi viele Aufgaben sowohl beruf- Himmelfahrt und Pfingsten ist licher als auch privater Natur. das schon anders. Ausgießung Verantwortungen, die Sie in des Heiligen Geistes – was stellt den Pfarrgemeinden nur zu gut Robert Jonischkeit man sich darunter vor? Wer 2 evang@bgld evang@bgld 3
Diözese Diözese Synagogen im Burgenland rung eröffnet und der neuen die Zahl der jüdischen Bestimmung übergeben. Bis zu Bevölkerung wieder ab Foto: Bgld. Landesregierung – Öffentlichkeitsarbeit Ende des Jahres ist die Ausstel- und im Jahr 1934 waren von Manfred Koch lung „Spurensuche. Fragmente es nur mehr ca. 170 Per- jüdischen Lebens im Burgen- sonen. land“ zu sehen. In der Blütezeit der jüdischen Gemeinde in In den ersten Monaten dieses Jahres wurden im Burgenland zwei ehemalige Synagogen renoviert, in einem Festakt eröffnet und einer neuen Bestimmung zugeführt. Kobersdorf Kobersdorf wurde 1860 gegenüber dem Schloss Die Geschichte der Juden im Gemeinde urkundlich erwähnt, gemeinde; und als in den 30er Die jüdische Gemeinde in die Synagoge errichtet. Gebiet des heutigen Burgenlan- wobei die jüdischen Bewohner Jahren des 20. Jahrhunderts die Kobersdorf, deren Mitglieder Das Gebäude war bis des beginnt im 13. Jahrhundert. damals rd. 55 Personen zählten. jüdische Bevölkerung vertrieben auf Grund von Kriegswirren zur Vertreibung der jü- Eröffnung der ehemaligen Synagoge Kobersdorf Im 17. Jhdt. gab es eine zwei- Wenige Jahre später, im Jahr und viele Mitglieder ermordet aus Ödenburg (Sopron) einge- dischen Bevölkerung im als Mahnmal und Veranstaltungsort te bedeutsame Zuzugswelle. 1715, wurde der jüdischen Ge- wurden, war nur noch einmal wandert waren, wurde bereits Jahre 1938 als Synagoge in Ver- len Schwierigkeiten. Erst im Jahr Durch Unruhen und kriegeri- meinde von Graf Siegmund I. ein im Jahr Synagogengottesdienst im Jahre 1526 erwähnt. In die- wendung. Nach der Vertreibung 2019, als die burgenländische sche Auseinandersetzungen in Gottesdienstraum gegen einen in Stadtschlaining, da die not- ser ersten Zuzugsphase gehör- wurde der Innenraum der Syna- Landesregierung das Gebäude vielen Teilen Europas kamen Zins von 15 Gulden zur Verfü- wendige Zahl von 10 Männern ten 18 Familien zur jüdischen goge zerstört, das Gebäude aber kaufte, konnte mit einer Reno- jüdische Familien in das westun- gung gestellt. nicht mehr gegeben war. Am Gemeinde. In den Folgejahren nicht, wie z.B. in Deutschkreutz, vierung begonnen werden. garische Gebiet. Besonders die Die Zahl der jüdischen Bevöl- 9.11.1938, als viele Synagogen kamen Juden aus Wien und aus gesprengt. In Zusammenwirken mit dem Familien Esterhazy und Batthyá- kerung im Herrschaftsbereich und jüdische Einrichtungen weiteren Teilen Osteuropas da- Nach dem Ende des 2. Welt- Bundesdenkmalamt hat die bur- ny haben diese aufgenommen. der Familie Batthyány war auf zerstört wurden, blieb die Syn- zu. Der Höchststand der jüdi- krieges gab es die jüdische Ge- genländische Landesregierung Daher entstanden im späteren Grund der politischen Unru- agoge in Stadtschlaining weitge- schen Bevölkerung von Kobers- meinde in Kobersdorf nicht mehr; den ursprünglichen Zustand Nordburgenland sieben jüdische hen dieser Zeit und der damit hend verschont. Der Grund war dorf war um das Jahr 1836. In damit war die Synagoge dem wiederhergestellt. Gemeinden (Deutschkreutz, Ei- verbundenen kriegerischen wohl, dass die Synagoge einer- diesem Jahr wurden mehr als Verfall preisgegeben. Ein priva- Am 26.4.2022 erfolgte die senstadt, Kobersdorf, Frauenkir- Auseinandersetzungen sehr seits mitten im Stadtgebiet lag 700 Personen zur Gemeinde ter Verein bemühte sich um die feierliche Eröffnung dieser ehe- chen, Kittsee, Lackenbach und schwankend. Durch gesetzli- und an andere Häuser angebaut gezählt. In den folgenden Jah- Renovierung des Gebäudes und maligen Synagoge als Mahnmal Mattersburg) und im Süden fünf che Erleichterungen für Juden war und andererseits die jüdi- ren, bedingt durch den wirt- wollte eine Gedenkstätte errich- und kultureller Veranstaltungs- (Rechnitz, Güssing, Stadtschlai- wuchs die Zahl der jüdischen sche Gemeinde verschwindend schaftlichen Wandel, nahm ten. Leider scheiterte dies an vie- ort. O ning; sowie Körmend und Groß- Bevölkerung von Stadtschlai- klein war. Diese wenigen Juden Kanisza – heute Ungarn). ning allerdings in den hundert wurden dann 1938 deportiert Jahren nach der ersten urkundli- chen Erwähnung auf rd. 630 Per- und kamen, sofern sie das Mor- den des nationalsozialistischen Ehe-, Familien- und Lebens- Renate Hackl das Team. Sie arbeitet auch in der geförderten Gerichtsberatung und vertritt als Stadtschlaining sonen (= 40% der Bevölkerung) Regimes überlebten, nicht wie- beratung im Burgenland Stellenleitung vor Ort die neue Gesamtleiterin der Bei den jüdischen Familien in an. Die Zuwanderung vor allem der zurück. Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Burgen- Stadtschlaining gibt es die Ver- aus Osteuropa ging weiter, und Die Synagoge wurde zu ei- „Mein Mann hat seit einiger Zeit eine Geliebte. Er will land, Birgit Traxler, MSc. mutung, dass die Batthyánys so waren in der Mitte des 19. ner Ruine, um die sich niemand sich aber gar nicht von mir trennen – er sagt, er möch- Frau Traxler blickt bereits auf 15 Jahre Leitungs- auch sephardische (aus Spani- Jahrhunderts mehr als 50% der kümmerte. Erst am Ende der te gerne eine ehrliche Beziehung mit uns beiden führen. erfahrung für die Evangelische Beratungsstelle in en vertriebene) Juden, die sie Bevölkerung jüdisch. In den fol- 1980er Jahre wurde sie im Rah- Seine Freundin wäre auch einverstanden. Ich weiß jetzt Wien zurück, in der auch Frau Hackl schon seit in Triest getroffen hatten, auf genden Jahren verlagerte sich men der Friedensarbeit in Stadt- gar nicht, was ich machen soll. Wie kann ich das denn 10 Jahren als erfahrene Beraterin mitarbeitet und ihrem Herrschaftsgebiet ansie- das wirtschaftliche Geschehen schlaining renoviert und zur überhaupt unserem Sohn erklären?“ die Administration führt. Gemeinsam mit den delten. Die jüdischen Familien immer mehr von Stadtschlai- „Friedensbibliothek“ aufgewer- Menschen kommen mit den unterschiedlichsten Jurist:innen Karin Kleibl und Karl-Heinz Wanker waren für die Grundherren ein ning in das Pinkatal, in die Orte tet. Im Rahmen der Burgenlän- Fragestellungen zu uns in die Evangelische Ehe-, sowie der psychosozialen Beraterin Susanne Erl- wirtschaftlicher Faktor, da sie Großpetersdorf, Oberwart und dischen Landesausstellung auf Familien- und Lebensberatungsstelle nach Pött- moser begleitet das Team die ratsuchenden Men- ihnen eine Schutzgebühr zah- Pinkafeld. Viele Mitglieder der der Burg Schlaining – anlässlich sching, keine Frage ist zu groß oder zu klein. All- schen im Burgenland durch alle Herausforderun- len mussten. Die Aufzeichnun- jüdischen Bevölkerung verließen von „100 Jahre Burgenland“ – tagsfragen zur Kindererziehung, zum Umgang mit gen, die ihnen das Leben stellt. gen über die Schutzgebühren Stadtschlaining in diese Rich- wurde neben der Burg und dem veränderten Lebensbedingungen oder auch zum Gespräche jederzeit nach telefonischer Verein- und weitere Abgaben sind auch tung. War ursprünglich Stadt- Burghotel auch die ehemalige Tod eines Angehörigen sind besonders oft an der barung wichtige Informationsquellen schlaining der Sitz der jüdischen Synagoge renoviert und enthält Tagesordnung. Kontakt: Seestraße-Sozialzentrum 1, 7033 Pött- über die Anzahl der jüdischen Gemeinde, war es dann in der nun einen Beitrag zur Landes- Schon seit vielen Jahren begleitet die Familien- sching; Tel.: +43 699 188 77 111; E-Mail: beratung. Bewohner der jeweiligen Orte. ersten Hälfte des 20. Jahrhun- ausstellung. Am 30. März 2022 beraterin Birgit Schubaschitz kompetent und lie- bgld@evang.at; Web: http://www.evangelische- Bereits im Jahr 1680 wird in dert bereits Oberwart. Stadt- wurde sie in einem Festakt der bevoll die ratsuchenden Menschen vor Ort. Seit burgenland.at O Stadtschlaining eine jüdische schlaining war nur noch Filial- burgenländischen Landesregie- 2021 ergänzt die Lebens- und Sozialberaterin Birgit Traxler 4 evang@bgld evang@bgld 5
Aus dem ... ... Evangelium leben Get together in Pinkafeld Projekt “Aus dem Evange- lium leben Das perfekte Dienstgemein- Kongress vernetzt Evangelische Pfarrgemeinden im Bezirk Oberwart – Dienstge- meinschaft schaftsdinner von Carsten Marx Bezirk Ober- Der berühmte Blick über den wart” auf Tellerrand ist enorm wichtig. den Weg ge- Inspiriert von einer TV-Koch- Zu einem Kongress in der Evangelischen Kirche in Pinkafeld trafen sich am Samstag, dem 05. Februar 2022, bracht. Ab show möchten wir das perfekte Foto: Carsten Marx rund 43 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen (Pfarrer*innen, Kurator*innen, Presbyter*innen so- sofort pro- Dienstgemeinschaftsdinner in wie weitere kirchliche Mitarbeiter*innen). Die Kirche ist im Umbruch und in fast allen kirchlichen Gremi- bieren wir unseren Pfarrgemeinden erpro- en müssen weitreichende Entscheidungen über die Zukunft unserer Kirche getroffen werden. die regionale ben. Meinungsbildung und Tendenzabstimmungen sind enorm wichtig Zusammen- Es wird drei Teams aus un- Ein zentrales Thema war, wie fentlichkeit“) zu stärken. Damit Vergangenheit zur Verfügung arbeit mit serem Erprobungsraum Dienst- künftige Formen von Pfarrge- wird der übergreifende und tra- stehen werden. Dazu dient die meinschaft Bezirk Oberwart” allen Gestaltungs- und Hand- gemeinschaft Bezirk Oberwart meinden in der Region ausse- gende Kontext deutlich, in dem verbindliche Zusammenarbeit Der Bezirk Oberwart umfasst lungsräumen in unseren zwölf geben. In jedem Team sind 4 hen können. Die Idee der Dorf- wir uns als Evangelische Kirche der Pfarrgemeinden. Die Zu- auf 732,58km² 32 Gemeinden, Evangelischen Pfarrgemeinden. Personen aus unterschiedlichen gemeinschaft bildet für viele in Vergangenheit, Gegenwart sammenarbeit soll zunächst darunter 3 Städte und 12 Markt- Wege entstehen, indem man evangelischen Pfarrgemeinden Gemeindemitglieder die Tie- und Zukunft bewegen. verstärkt in den folgenden drei gemeinden. Zum 01.01.2021 leb- sie geht. „Aus dem Evangelium und Mitglieder der Steuerungs- fengrundierung ihrer Identität: Der Aspekt der „Nähe“ tritt Bereichen erfolgen: In einer ge- ten im Bezirk Oberwart 54.209 leben – Dienstgemeinschaft Be- gruppe. Die verschiedenen Woher komme ich, mit wem bin darin zutage, dass die Umset- meinsamen Verwaltung, in der Einwohner*innen, darunter zirk Oberwart” ist ein Prozess, Teams laden an bestimmten zung ja vor Ort erfolgen soll – Kinder- und Jugendarbeit und sammeln sich 13.031 Evangeli- der die 12 Pfarrgemeinden ein- Abenden die beiden anderen im Sinne des Slogans: „Regional im Arbeitsfeld Kirchenmusik. sche Gemeindeglieder, verteilt lädt, einen Schritt in Richtung Teams und die Mitglieder der denken – lokal handeln!“ Der auf 12 Evangelische Pfarrge- Zukunft unserer Evangelischen Steuerungsgruppe sowie einen Kongress begann mit einer Mor- meinden A.B. Die Evangelische Kirche zu gehen. Gemeinsam Überraschungsgast in das jewei- genandacht, die Superintendent Erprobtes weiter- Pfarrgemeinde H.B. zählt rund wollen wir lernen, wie diese Zu- lige Gemeindezentrum ein und Dr. Robert Jonischkeit gestalte- te. Für die kirchenmusikalische führen 1.200 Gemeindeglieder. Ein be- sonderer Schatz im Bezirk sind kunft aussehen und wie sie ge- staltet werden kann. sind für den Abend die Gastge- ber. An den jeweiligen Abenden Verschiedene bereits vor- Gestaltung zeichnete Elisabeth unsere historischen Kirchen sind also insgesamt höchstens handene Modelle der Zu- Bundschuh verantwortlich. sammenarbeit unter und eine wertvolle Orgelland- Kommunikation 17 Personen zum Dinner beisam- „In einer Multioptionsgesell- schaft. Beides lässt sich wun- men. Get together geht weiter. schaft braucht es in der Kirche Haupt- und Ehrenamtlichen (monatlicher Pfarrer*innen- derbar verbinden, denn offene des Evangeliums Wir sind gemeinsam unterwegs Foto: Carsten Marx Multiprofessionalität,” so Senior Kirchen laden auf ausgedehnten Wir legen unser Augenmerk in unserem Erprobungsraum. Im Konvent, Kinderbibelta- Carsten Marx, Pfarrer der Evan- Wanderungen oder Radtouren auf die selbstbewusste Verkün- Juni 2022 findet das letzte Din- ge, gemeindeübergreifende gelischen Pfarrgemeinden Groß- zum Innehalten ein. Da jedoch digung des Evangeliums in Wort ner in Bernstein statt. Konfirmand*innen-Arbeit, über- petersdorf und Rechnitz. „Kir- mehr als die Hälfte der 12 Pfarr- und Tat. In einem Leitbild haben Ein nächster Schritt neben Referent Christian KOHL (Werk für gemeindliche Zusammenarbeit che und Religion muss für die gemeinden weniger als 2.000 wir unsere Vision bereits im Ju- dem „Perfekten Dinner“ ist eine Evangelisation und Gemeindeaufbau) von Pfarrer*innen, Lektor*innen Menschen plausibel sein. Kirche Gemeindeglieder zählen, sind ni 2020 formuliert: „Im Bezirk Interview-Phase. macht Lust auf den Prozess und Kirchenmusiker*innen, und Religion werden ständig die Seelsorgenden für Pfarr- Oberwart sind wir eine vita- Wir müssen wissen, wie sich Verwaltungssynergien durch ich verbunden? „Nähe“ ist Er- hinterfragt.” und Tochtergemeinden sowie le Glaubensgemeinschaft, die die einzelnen Pfarrgemeinden, gemeinsame Pfarramtssekre- folgsfaktor und Risiko zugleich. Arbeitsbereiche zuständig und Menschen aller Generationen in die Pfarrer*innen und die ande- tärinnen, KB-Beauftragte, Nähe stärkt die gemeindliche wohnen nicht immer vor Ort. eine persönliche Christusbezie- ren Mitarbeitenden zum Pro- Zugehörigkeit und kann umge- Das Ziel ist Opti- Bausachverständige …) machen Das fordert auch von den Ehren- hung führen will, sie in der Kraft jekt verhalten, d.h. ob sie sich uns Hoffnung, diese erwarteten kehrt zum Risiko-Szenario für jede Form der Zusammenarbeit mierung Veränderungen zu implementie- amtlichen viel Einsatz und Fin- gerspitzengefühl. Den aktiven des heligen Geistes als mündige Christ*innen befähigt und sen- überhaupt und – wenn ja – wie und wo sie sich in die Dienstge- Das grundlegene Ziel ist ren. Diese gilt es langfristig zu werden. So wird es darauf an- geistlichen Amtsträger*innen det, um ihre von Gott geschenk- meinschaft einklinken könnten. es, die Arbeitsbereiche der 12 strukturieren, zu leiten und in kommen, die größere Einheit im bleibt aufgrund der Fülle von ten Gaben zum Segen für die Diese Interview-Phase ist als er- Pfarrgemeinden des Bezirkes ein verbindliches Miteinander evangelischen Glauben („Kon- Verwaltungsaufgaben kaum Gesellschaft einzusetzen. Jedes gebnisoffene Erhebung gedacht, Oberwart auf Zukunft hin zu zu führen. fession“), die persönliche Ver- Zeit für die aktive Gestaltung Mitglied lebt verbindlich aus Bi- hat aber für uns die Konsequenz optimieren – im Wissen, dass bundenheit in Christus („Fröm- des Gemeindelebens. Das muss bel und Gebet, in Gemeinschaft zu entscheiden, in welcher Form hauptamtliche theologische Erprobungsraum “Aus dem migkeit“) und die deutliche sich ändern. Deswegen haben und Solidarität, in Dienst und wir die Segel für die Zukunft Kräfte nicht mehr so wie in der Evangelium leben – Dienstge- Sichtbarkeit nach außen („Öf- wir im Bezirk Oberwart unser Freigiebigkeit.“ setzen. O 6 evang@bgld evang@bgld 7
Diakonie Diakonie meinden mit ihren Begabungen Sponsoring-Idee gemeinden Loipersbach und und Zeitspenden einbringen, Unter dem Motto: „Helft der Mörbisch sowie von der Diako- danke ich im Auftrag der Diako- UKRAINE“ haben Katharina (10) nie Burgenland und der politi- nie Burgenland ganz herzlich für und Magdalena (8), zwei taffe schen Gemeinde Loipersbach euer Engagement. Mädchen aus Kemeten, eine coo- – „gesundes Dorf“ – umgesetzt. Liebe Freunde/innen der Dia- unterstützen. In vielen Gemein- Menschen aus der Ukraine, die le Sponsoringidee beherzt in die Die Idee dafür hatten Pfr. konie! den ist es so, dass die Pfarrge- in Wohnungen der Oberwarter Ostergabe Tat umgesetzt: „Sie haben Loom- Jakob Kruse und Pfr. Joachim Ich hoffe, ihr habt in euren meinden sich für den Bedarf in Siedlungsgenossenschaft woh- Wir danken auch den Stu- Armbänder hergestellt und sie Grössing. Derzeit erarbeiten Gemeinden, mit allen euren Di- der eigenen Gemeinde Taschen nen und von der Diakonie Bur- dentenverbindungen aus Ober- dann gegen ‚Freie Spende‘ in Mitarbeiter*innen der Projekt- akoniebeauftragten den Diako- packen lassen und bei sich aus- genland ehrenamtlich betreut der Nachbarschaft verteilt,“ er- partner einen Leitfaden, der niesonntag 2022 gefeiert, rund geben und den Rest der Spen- werden. Ich bin als Diakoniebe- zählte mir ihre Mama. Die bei- Ehrenamtlichen den Einstieg in um das Thema Schöpfungsver- den für die Taschen an die Di- auftragte der Gemeinde gerne den Mädchen haben 317,50 € den Besuchsdienst bzw. in den antwortung: akonie Burgenland überweisen. dafür verantwortlich, diesen an Spendengeldern gesammelt Dienst als „Gesellschafter*in“ Im Auftrag der Diakonie Ös- Manche Gemeinden unterstüt- Dienst zu tun. Ich besuche die und mir diese voller Stolz für erleichtern soll. Niederschwelli- terreich danke ich euch allen zen mit den Spenden auch ihre Menschen 2 bis 3 Mal in der die Diakonie übergeben. Vie- ge Gesprächseinstiege sollen in Foto: Diakonie Bgld. dafür, dass ihr die DIAKONIE mit lokalen Nahversorger und lassen Woche, wir unterhalten uns len, vielen Dank dafür! O diesem Leitfaden genauso Platz eurem Engagement unterstützt! die Hoffnungsträger*innen Ta- über die App, das geht einfach, Sieglinde Pfänder haben, wie kleine Gedächtnis- D A N K E! schen dort packen – und brin- ich höre mir so ihre Sorgen und übungen und die Einladung, mit gen sie dann in Oberwart vor- Nöte an, unterstütze sie und or- denen, die besucht bzw. bei. Zu uns kommen Menschen ganisiere Sachen, die sie brau- schützen ganz herzlich für die „unterhalten“ werden sol- Hoffnungsträger – aus den Bezirken Oberwart und chen. Gemeinsam mit unserem Unterstützung durch ihre Oster- gaben. len, über alte Erinnerun- gen ins Gespräch zu kom- Güssing. Armut ist immer noch Schatzmeister bin ich für die Taschen: mit Scham verbunden. Auszahlung men. Foto: Eva Müller-Simetsberger Im Angesicht der Krise sammeln Von der Aktion „Österreich der Verpfle- Eine genaue Projekt- wir beherzt weiter! hilft Österreich“ wurde der Di- gungsgelder beschreibung finden Sie Wir geben – vor allem auf akonie Bgld eine finanzielle Un- verantwort- unter https://evang.at/pro- Grund der neuen Mitmenschen terstützung von € 9000.- zuge- lich. Die jekte/aus-dem-evangeli- aus der UKRAINE – derzeit jeden sprochen. Allerdings benötigen ausgefüllten um-leben/ Monat mindestens 60 Taschen wir, seit die Ukrainer*innen bei Taschengeld- Seit 1. Mai 2022 ist Ale- Die beiden Ministrantinnen haben das Spendengeld xandra Hasler als Mitarbei- mit Grundnahrungsmitteln aus, uns leben, derzeit monatlich listen brin- im Rahmen der Visitation der rk Schwesterkirche terin vor Ort bereits ge- Foto: Brunner privat LGS auf Grund der Inflation hat sich fast 3.000 € für diese Aktion. ge ich dann in Kemeten an die Diakonie übergeben. Ein schönes der Inhalt verteuert. Eine Tasche DANKE, dass ihr ein Herz für einmal im Zeichen gelebter Ökumene! Danke. ringfügig beschäftigt, um hat derzeit, wenn man ohne Ak- eure Mitmenschen habt und der Monat gern tionen einkauft, einen Wert von Diakonie im Burgenland dabei selbst in das ael-Projekt „Ver- ca. 50€. helft, Menschen beherzt zu un- Büro nach terstützen! O Oberwart, freue mich dort über bundenheit leben Sieglinde Pfänder ein kurzes Kaffeeplauscherl mit Die Diakonie Burgenland setzt der Frau Pfänder oder der Frau neue Impulse in der Mitte des Krautsak und erzähle gern von Burgenlandes Ukraine dem kleinen jungen Mann, der Das ael-Projekt „Verbunden- Derzeit betreut die Diakonie in mir eine Oma gefunden hat. heit leben – Diakonie in den Foto: Bildschirmfoto 2022-05-24 um 16.24.38 im Burgenland über Ehrenamt- Die Ukrainer sind mir echt ans Bezirken Mattersburg und Ei- Foto: Diakonieverein liche bzw. Diakoniebeauftragte Herz gewachsen und im Dorf senstadt/Umgebung“ wird ge- von Stoob bis Eltendorf insge- machen wir die Erfahrung, dass meinsam von den beiden Pfarr- samt 164 Menschen aus der Freundschaften entstehen. Das Da die unterschiedlichen Ukraine. Gerti Brunner (Pfarr- ist schön. Ich danke allen, die Sozialmärkte und Lebensmit- gemeinde Eltendorf) gibt euch uns tatkräftig unterstützen, Segensfeier für Alexandra Hasler telausgabestellen den Bedarf einen kleinen Einblick in ihre ganz praktisch oder mit Spen- an verbilligten Lebensmitteln Erfahrungen als Diakoniebeauf- den und bitte euch, das auch Menschen zu finden, die sich zu derzeit nicht abdecken können, tragte: weiterhin zu tun.“ diesem Dienst an unseren Mit- bitte ich euch auch weiterhin „In Mogersdorf betreuen wir Liebe Gerti, dir und allen, die menschen einladen lassen. O darum, diese Aktion beherzt zu seit 10. März 2022 insgesamt 28 sich hier in unseren Pfarrge- Sieglinde Pfänder 8 evang@bgld evang@bgld 9
Fortbildung Fortbildung Gesamtösterreichische Lektor*innen-Tagung Das Fundament – 2022 in Stadtschlaining Theologischer Grundkurs 2022/23 von Andreas Hankemeier | Fotos: Gerhard Harkam Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. (1. Korintherbrief 3,11) Knapp einhundert Lektorin- nen und Lektoren tagten vom 29. April bis 1. Mai unter dem Das Burgenland galt viele Jahre lang als Insel änderungen brauchen natürlich vor allem eines: Motto „Gemeinsam dienen!“ in der Seligen. Starke evangelische Gemeinden, ein Zeit. Wie auch immer die Antwort auf die Entwick- Stadtschlaining daraus resultierendes hohes evangelisches Selbst- lung des Mitgliederstandes in Österreich aussehen wertgefühl und eine große öffentliche Wahrneh- wird, eines werden wir immer dringend benötigen: Von den vielen Ehrenämtern mung machten diese Superintendenz zu etwas Be- Engagierte Frauen und Männer, die bereit sind, in ist das Lektor*innenamt ein ganz sonderem. Auf der letzten Synode unserer Kirche, ihren Heimatgemeinden wertvolle Dienste zu leis- besonders. Denn ohne die Ver- die noch in Präsenz in Graz abgehalten wurde und ten und ganz persönlich zum Aufbau und Erhalt kündigung gibt es keine Kirche. auf der ich noch als Delegierter der Superinten- der Kirche beizutragen. In der Evangelischen Kirche A.B. denz Salzburg-Tirol teilnahm, sagte mir Synoden- Österreich wird dieser Dienst präsident Peter Krömer, er gratuliere mir zu mei- Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: „Die Ernte ist von etwa 250 Pfarrpersonen ner Wahl im Burgenland, vor allem aber dafür, dass groß, aber wenige sind der Arbeiter. Darum bittet und von etwa 500 Lektor*innen ich in Zukunft eine Diözese leiten dürfe, in der alle den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ern- wahrgenommen. Pfarrstellen besetzt seien. Er wünsche sich das für te sende.“ (Matthäus 9, 37-38). Mein ganz persönli- Die alle zwei Jahre stattfin- Die Teilnehmer*innen an der Lektorentagung seine Heimatdiözese Niederösterreich ebenfalls. cher Dank gilt allen Menschen, die diese Arbeit auf dende Gesamtösterreichische sich nehmen. Um ihnen aber auch ein gutes Grund- Tagung musste aufgrund von Lektor*innen in kirchenentwi- benheit des Dienstes wurden in Damals stimmten seine Aussagen noch. Und na- gerüst und die richtigen Werkzeuge in die Hand zu Corona verschoben werden. ckelnden Prozessen, z.B. in „Aus den Referaten und Diskussionen türlich hat die evangelische Kirche im Burgenland geben, wird es auch im Jahr 2022/23 wieder einen dem Evangelium leben“? erörtert. aufgrund ihrer Geschichte und ihrer Mitgliederzah- theologischen Grundkurs geben. Wie ist ihr Tun mit dem Ein Kulturprogramm am len einen ganz anderen Stand als in meiner Heimat Tun der Pfarrpersonen in Samstagnachmittag ergänzte Tirol. Dennoch habe ich Präsident Krömer geant- Thema Zukunft in Verbindung die inhaltliche Arbeit. Dass die wortet, besetzte Pfarrstellen bedeuten noch lan- Datum Ort Referent zu bringen? Das eruier- Lektorenarbeit auch etwas für ge nicht, dass alle versorgt sind. Wie prophetisch te Patrick Todjeras in drei jüngere Gemeindeglieder ist, Bibel diese Replik war, musste ich im Lauf meines ersten 15.10.2022 Wien Hauptreferaten. Es wäre fa- zeigten mit Julian Jöri und Flo- Henner Dienstjahres unmittelbar erfahren. Auch das Bur- tal, den Lektor*innendienst rian Toth die Young lectors am genland kann sich natürlich den demographischen Kirchengeschichte 19.11.2022 noch offen im Windschatten des Samstagabend. und religiösen Entwicklungen nicht entziehen. Binder / jonischkeit Pfarrer*innendienstes zu Die Mitgliederzahlen sinken ebenso wie der sich Dogmatik/Bekenntnis Bischof Chalupka begrüßt die Teilnehmer 28.01.2023 noch offen besprechen, meint Todja- daraus ergebende Kirchenbeitrag, Krankenstände Grauwald res. Viel wichtiger sei die und Karenzzeiten sorgen dafür, dass immer wieder Ethik / Spiritualität Nach der letzten Tagung 2018 gemeinsame Begründung. Die 25.02.2023 noch offen Pfarrgemeinden administriert werden müssen und Hankemeier in Gosau hat der Gesamtöster- Unterschiede und die Verwo- die bevorstehende Zahl an Pensionierungen führt Gottesdienst/Liturgie reichische Lektorenlei- dazu, dass auch die Insel der Seligen langsam in 11.03.2023 noch offen Haidvogel ter Gerhard Harkam nach einer Realität ankommt, in der die Versorgung ei- Stadtschlaining eingela- niger Regionen mit Pfarrerinnen oder Pfarrern nur Nähere Informationen liegen in den Pfarrge- den. Bischof Michael Cha- noch bedingt gewährleistet werden kann. meinden auf. Die Teilnahme an diesem Grundkurs lupka begrüßte am Freitag verpflichtet zu nichts. Ich würde mich aber sehr die Lektor*innen. Christine Nach einem feierlichen Auf diese Entwicklung wird die österreichi- freuen, wenn sie der Einstieg für viele interessierte Wogowitsch führte in den Gottesdienst und mit ei- sche Landeskirche Antworten finden müssen. Frauen und Männer sein könnte, sich in ihren Ge- Kirchenentwicklungspro- nem Reisesegen traten die Sei es durch eine Stärkung und Aufwertung des meinden in besonderer Weise zu engagieren. zess des Gemeinsamen Die- zahlreichen Ehrenamtlichen Lektor*innenamtes, die Einführung eines Gemein- nens ein. Gruppenarbeit zum Thema am Sonntagnachmittag die dediakonates oder eine Ausweitung der Ordinati- Das hofft und wünscht sich Ihr Superintendent Welche Rolle spielen „Gemeinsam dienen“ Heimreise an. O on ins Ehrenamt. So tiefgreifende strukturelle Ver- Robert Jonischkeit 10 evang@bgld evang@bgld 11
Ökumene Kirchenmusik Synodalität – Partizipation – Gemeinschaft Musikalische Begegnungen – Zum vorsynodalen Prozess in unserer katholischen Schwesterkirche die Werkwoche, die Singwoche und der evangelische Chortag von Robert Jonischkeit von Christiaan van de Woestijne Zu diesem Motto wurden auch in der römisch-katholischen Diözese Eisenstadt im Rahmen der Vorbe- Im Sommer ist wieder die Zeit für Camps, Frei- der um wunderschöne Musik vor allem von Felix reitung der Weltbischofssynode 2023 die Gläubigen befragt und die Ergebnisse gesammelt und weiter- zeiten und Themenwochen aller Art, und hof- Mendelssohn-Bartholdy versammeln, alles unter geleitet. fentlich haben alle von uns die Möglichkeit, sich der Leitung des Wiener Dirigenten Dr. Vladimir Am ersten April 2022 wurde das Ergebnis der im Plenum, in Ausschüssen, Arbeitsgruppen, Welt- in einer schönen Umgebung vertiefend mit einem Prado. Umfrage im Burgenland in einem feierlichen Rah- cafés und Murmelgruppen, die Erfahrung, dass Lieblingsthema auseinanderzusetzen – ich als Di- Melden Sie sich an! Bis 20.6. geht es noch, alle men im Dom von Eisenstadt vorgestellt. Zu dieser wichtige Anträge aus den Pfarrgemeinden über özesankantor richte mich da natürlich vor allem Informationen finden Sie unter www.vekoe.info. Präsentation war auch ich als Superintendent der die Superintendentialversammlungen in die Syno- auf die musikalischen Begegnungen, von denen ich evangelischen Schwesterkirche eingeladen. Eine de eingebracht werden, wo sie dann wieder dem jeweiligen Ausschuss zugewiesen werden, all das Ihnen hier zur Vorfreude etwas schreiben möchte. Gesamtösterreichisches kostet Energie und manchmal auch gute Nerven. Werkwoche für Kirchenmusik Chöretreffen Und dennoch meine ich, dass sich all das mehr als Der zuerst fallende Termin ist eine höchst wich- Dann ist der Sommer schon wieder vorbei, wenn lohnt. Viele Anliegen und Forderungen über Mit- tige Veranstaltung für unsere evangelische Kirche: in unserem Burgenland der gesamtösterreichi- bestimmungsrechte, demokratischere Strukturen, die 35. Werkwoche für evangelische Kirchenmu- sche evangelische Chortag Dialogbereitschaft und Verantwortungsteilung, sik, die traditionell bei uns im Burgenland, in Ober- über die Bühne geht – und die als Ergebnis der Umfrage des vorsynodalen schützen, abgehalten wird, aber Teilnehmer und zwar am Wochenende 8./9. Foto: H. Hribernig Prozesses in der römisch-katholischen Kirche im Referenten aus ganz Österreich willkommen heißt. Oktober in Markt Allhau. Dom von Eisenstadt präsentiert wurden, gehen ge- Neben den 6 Diözesankantoren sind unter ande- Letztes Jahr konnte schon nau in diese Richtung. rem die „Locals“ Elisabeth Bundschuh und Markus in der Wiener Lutherkirche Ich erinnere mich noch gut, dass ich am Ende Kern mit im Team. Die Schiene Popularmusik wird ein gelungenes Chöretreffen © Vatikan der Veranstaltung gemeint habe, wenn alle Forde- in diesem Rahmen immer wichtiger – heuer wird durchgeführt werden, auch rungen des Kirchenvolks vom Vatikan tatsächlich erstmals auch Percussion als Unterrichtsfach an- wenn da coronabedingt vor Einladung, der ich sehr gerne nachgekommen bin, umgesetzt würden, dann wäre das kein synodaler geboten. Ich selbst bin zum ersten Mal dabei und allem Chöre aus dem Wie- da eine Stärkung der Synodalität in der römisch- Prozess, sondern eine neue Reformation. Man darf werde mich mit Kollegin Riccabona aus Linz dem ner Umfeld teilnahmen. Die katholischen Kirche auch eine Chance zur Vertie- aber nicht vergessen, dass die römisch-katholische Chorleitungsunterricht und dem Gesamtchor wid- Hoffnung ist, dass sich die- fung der ökumenischen Beziehungen darstellt. Weltkirche kein Ruderboot ist, wie die evangeli- men. ses Jahr wieder mehrere Evang. Kirche Markt Allhau In der evangelischen Kirche A.u.H.B. in Öster- schen Landeskirchen, sondern ein Ozeandampfer. Diese Woche läuft von Sonntag, 10. 7. (mit 18:00 Chöre hinzufahren trauen reich hat das presbyterial-synodale Prinzip ja Kursänderungen brauchen Zeit und Geduld. Uhr Eröffnungskonzert an der neuen Eule-Orgel in – oder auch Sängerinnen und Sänger auf eigene schon eine lange Tradition. In seiner Ausprägung der katholischen Pfarrkirche Pinkafeld) bis Sams- Initiative, wenn es im Ort zur Zeit keinen funktio- als antihierarchische Leitungsstruktur, die von der Ich hoffe und wünsche mir, dass die Verant- tag, 16. 7. (Abschlusskonzert). Die tolle Orgelland- nierenden evangelischen Chor geben sollte. Basis ausgeht, ist dieses Prinzip allerdings nicht wortlichen für diese Kursänderung sich nicht an schaft mit vielen (aber nicht nur) evangelischen Die Chorliteratur, die in diesen Umständen be- vergleichbar mit der angestrebten Synodalität in die Regeln für Ausschusssitzungen halten, wie sie Kirchen, dem KUG-Institut und dem evangelischen wusst einfach gehalten wird, kreist thematisch der römisch-katholischen Kirche. Harry Chapman einst formuliert hat: „Kommen Sie Wimmer-Gymnasium in der Nähe macht Ober- um das Jahr der Schöpfung; es werden u.a. Teile Wir alle kennen die Vorteile, aber auch die Nach- nie pünktlich, das machen nur Anfänger. Sagen Sie schützen nach wie vor zum idealen Austragungs- aus der „Schöpfung“ von Joseph Haydn musiziert teile unserer Kirchenorganisation aus eigener Er- nichts, bis die Sitzung halb vorüber ist, das lässt ort! Ein großer Dank gebührt Elisabeth Bundschuh werden. Auch ein Kompositionsauftrag zu diesem fahrung. Im Jahr 2023 stehen wieder die Wahlen Sie klug erscheinen. Seien Sie so vage wie mög- für das organisatorische Engagement über mehre- Thema ist in Planung. in die Gemeindevertretungen und Presbyterien an, lich, damit vermeiden Sie, andere zu irritieren. Bei re Jahre, das sie nach wie vor wahrnimmt. Anmeldungen für den Chortag werden von mir gefolgt von der Neubesetzung der diözesanen und Zweifeln regen Sie einen Unterausschuss an. Stim- gerne entgegengenommen! Auf www.vekoe.info gesamtkirchlichen Leitungsgremien, den Superin- men Sie immer für Vertagung, das macht Sie be- und www.evang-musik-bgld.at wird es in Kürze tendentialversammlungen und der Synode. Vielen liebt und im Übrigen wartet jeder darauf.“ Singwoche mehr Infos geben. Ich hoffe, viele von Ihnen bei Pfarrgemeinden sind die Schwierigkeiten vertraut, Als nächstes auf dem Kalender steht die VEKÖ- einer dieser musikalischen Begegnungen zu tref- alle Gremien ordnungsgemäß besetzen zu können. Ich wünsche dem vorsynodalen und dann dem Singwoche, die heuer vom Sonntag, 31. Juli bis fen! O Wir sind stolz auf unsere innerkirchliche Demokra- synodalen Prozess in unserer Schwesterkirche von Samstag, 6. August angesetzt ist. Gesungen wird tie und erleben doch so oft auch die Schwierigkei- Herzen einen guten und konstruktiven Verlauf. Mö- im Bildungshaus Retzhof in Wagna in der Südstei- ten, die sich daraus ergeben. ge er unsere Kirchen näher zusammenführen und ermark, einem idealen Umfeld für Choraktivitäten! Christiaan van de Woestijne ist Die abgesessenen Zeiten in Sitzungen, die Arbeit die gute Ökumene vertiefen und verstärken. O Erstmals seit der Corona-Krise kann man sich wie- Diözesankantor für das Burgenland 12 evang@bgld evang@bgld 13
Jahr der Schöpfung Jahr der Schöpfung Bischof Chalupka im Wimmer Gymnasium von Klaus Pahr Am 29. April war Bischof ren den Warenbestand, sorgen wurden eifrig Bäume gepflanzt, Michael Chalupka anlässlich für Nachschub und starten den um einen Hang nach einem des „Jahres der Schöpfung“ zu Verkauf, der auch protokolliert Windwurf wieder neu zu be- wird. Am Ende der Pause wird pflanzen. Wir setzten drei ver- alles mit den Einnahmen ins Se- schiedene Baumsorten, unter PROJEKTE IN DEN BURGENLÄNDISCHEN EVANGELISCHEN GEMEINDEN kretariat zurückgebracht. Die anderem einen amerikanischen Waren kommen vom Weltladen Laubbaum, der experimentell in Pinkafeld, wohin auch der Ge- gepflanzt wurde. Am Camping- winn zurückfließt. Der kleine platz durften wir einen alten Harald Tremmel – Foto: epd / Dasek beteiligt. Durch das Ausbringen bin ich sicher noch kein leucht- Überschuss aus Spenden wird in Zaun abreißen und einen Teil Der Botschafter zum „Jahr der von Pheromonen finden die endes Vorbild. Meine Wohnung Form von Fair Trade Produkten des angrenzenden Waldes aus- Schöpfung“ in der Diözese Bur- Männchen ihre Partnerinnen und auch mein Betrieb wird an die Schüler, die den FTP be- roden, da auf dieser Fläche wei- genland stellt sich vor nicht – „No Sex for butterflies“ noch mit Erdgas geheizt und einem Beratungsgespräch im treut haben, überreicht. tere Campingplätze entstehen wurde das Projekt genannt und das Einhalten von Tempolimits Wimmer Gymnasium. sollten. Nach der Woche blieben Ich bin am 26. 7. 1974 gebo- wird seit 2004 von allen Ruster war lange auch nicht unbedingt Der Bischof wollte von Schü- Waldwoche uns von der Waldarbeit nicht nur ren. Meine Mutter stammt von Weinbauern umgesetzt. Durch meine Stärke. Aber ich arbeite lerinnen und Schülern hören, „Nachhaltig handeln – ganz- ein Muskelkater, sondern auch einem Bergbauernhof in Obdach an mir, um meinen öko- was sie zu verschiedenen The- heitlich lernen“ ist das Motto viele tolle Erinnerungen. Die in der Steiermark und hat eine logischen Fußabdruck zu men denken und welche Schrit- der Waldwoche in der Oberstu- Waldwoche war eine großartige Ausbildung zur landwirtschaft- reduzieren – ich genieße te sie konkret in der Umsetzung fe. So berichtete die 8M: „Wir Möglichkeit, viel über Wälder lichen Lehrerin. Mein Vater ist jetzt vor allem die Tempo- zu einem nachhaltigen Lebens- lernten viel über Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeit zu lernen. aus Rust und war nach seinem reduktion auf 100km/h im stil setzen. Dabei wurden dem und den Wald inklusive aller Zudem wurde unsere Klassen- Studium an der Universität für Verkehr auf der Autobahn. evangelischen Bischof die drei Waldarbeit. Wir fällten kaputte gemeinschaft spürbar gestärkt.“ Bodenkultur in der bgld. Land- Weiters ist die Investition hier beschriebenen Projekte Bäume oder Bäume, die gesun- wirtschaftskammer tätig. Meine in eine Photovoltaikanla- nahegebracht: Der Fair-Trade- de Bäume behinderten, um dem Sozialaktionen Foto: zVg. Mutter hat den Beruf der Lehre- ge geplant und nach ei- Point, die Waldwoche und Sozi- Wald ein besseres Lebensklima Jedes Jahr vor Weihnachten rin aufgegeben und hat sich da- nem Betriebszubau auch alaktionen. zu verschaffen. Wir haben mit und Ostern werden im Wimmer nach der Arbeit in unserem klei- Auch auf der Ried Vogelsang wird das der Umstieg des Heizsys- Projekt umgessetzt Äxten und Zweimannsägen gear- Gymnasium Aktionen gestartet, nen Weinbaubetrieb gewidmet. tems. Fair Trade Point (FTP) beitet. Das stärkte auch unsere die karitativen Einrichtungen Nach meiner Ausbildung an das Projekt kann in Rust auf Wichtig war mir auch die Ver- Seit mehr als 20 Jahren wird Team-Arbeit. Nach dem Fällen, oder Projekten zugutekommen. der Wein- und Obstbauschule in Insektizide verzichtet werden. besserung der Kommunikation unseren Schüler*innen das dem ein lautes Achtung, Baum Heuer haben Schüler*innen ve- Klosterneuburg habe ich im Jahr Weiters war mir auch wichtig, der Veranstaltungen zum Jahr Prinzip des Fairen Handels im fällt! vorausgeschallt war, muss- getarische Speisen zubereitet 1999 den Betrieb übernommen. dass wir durch Gründüngungs- der Schöpfung und hier vor al- Religionsunterricht und mitt- und verkauft; aus dem Erlös Gemeinsam mit jungen Kollegen anbau stärker auf die Verbesse- lem die tollen Online-Vorträge lerweile fächerübergreifend wurden ukrainische Flücht- aus Rust war mir bewusst, dass rung der Bodenstruktur achten. der „Scientist4Future“. So war nahegebracht. Ab der 1. Klasse linge unterstützt und auch das wichtigste für eine Quali- Mit den Kollegen gemeinsam zum Beispiel in Rust am 11. Mai Foto: Wimmer Gymnasium zieht sich das Thema mit un- Carepakete für ein Flücht- tätssteigerung gesunde Trauben wurde auch an der Etablierung ein Vortrag zum Thema „Was- terschiedlichen Schwerpunkten lingslager an der rumä- sind. Rust ist ein altes Weinbau- von Veranstaltungen rund um serstand Neusiedlersee und durch die Schulstufen, um die nisch-ukrainischen Grenze gebiet und über Jahrhunderte den Wein in Rust gearbeitet. CO2-Management“ organisiert. Jugendlichen auch nach ihrer gepackt. hat sich hier die Population des Bei der Vorbereitung zur Ma- Jeder Beitrag zur Reduktion aktiven Schullaufbahn für Nach- Rebschädlings „Traubenwick- tura habe ich viel von Albert der Treibhausgase ist wichtig haltigkeit zu sensibilisieren. ten wir die Bäume noch entas- Bischof Chalupka zeigte sich ler“ aufgebaut. Als Obmann des Schweitzer gelesen, da ich mir – und Totschlagargumente wie Die 3. Klassen sind in Zweier- ten, in Stücke teilen und ins Tal von den zahlreichen Aktivitäten Ruster Weinbauvereins war ich ihn als Schwerpunktthema ge- eventuelle Vulkanausbrüche, die bis Viererteams abwechselnd ziehen, sodass sie abgeholt und im Bereich der Nachhaltigkeit dann maßgeblich an der Eta- wählt habe. Seine Thesen vom wir nicht beeinflussen können, für den Verkauf am FTP in der weiterverkauft werden konnten. beeindruckt. Für uns war es ei- blierung der Bekämpfung des „Leben inmitten vom Leben“ wa- dürfen nicht ernst genommen großen Pause verantwortlich: Es war ein tolles Gefühl, etwas ne erste persönliche Begegnung Schmetterlings mit der biologi- ren sehr inspirierend für mich. werden. O Sie holen Kassa und Schlüssel zu schaffen, das auch weitere mit Michael Chalupka seit sei- schen Methode der Verwirrung Im Bereich der CO2-Reduktion Harald Tremmel im Sekretariat ab, kontrollie- Verwendung findet. Außerdem nem Amtsantritt 2019. O 14 evang@bgld evang@bgld 15
Frauenarbeit Frauenarbeit Evangelische Frauenarbeit Begegnungstag der Frauen- arbeit: im Burgenland „Mahlzeit“ – von Susanna Hackl Gutes Essen und genug für alle Frauentag in der Art, wie wir andere wahr- nehmen. „Der ist ein wertvolles Von Anfang an! ICH BIN WERT- VOLL!“ Seniorin Schiller zitier- Die neue Bildungsbe- auftragte von „Brot für die Oberschützen und Mitglied der Gesellschaft,“ sa- te dazu aus der Bibel, Petrus Welt“ beschäftigt sich mit den Zusammenhängen von gen wir – und da klingt Bewun- 1.18: „Ihr wisst, dass ihr nicht Mörbisch Lebensmittel- g! derung mit für den Elan, für die mit vergänglichem Silber oder Leistungsfähigkeit, für die Ide- Gold erlöst seid, sondern mit igun Rund 250 Frauen besuchten en und den unternehmerischen dem teuren Blut Christi.“ Wenn ank ünd die Evangelischen Frauentage in Oberschützen und Mörbisch. Wagemut, für das Engagement, für die Bereitschaft, sich ein- du Gott so wertvoll und wich- tig bist, trau dich, dich selbst ! Vor zubringen, aktiv zu sein. Kurz WERTVOLL zu sehen – und die überproduktion, Pfarrerin Silvia Nittnaus feier- gesagt, das ist ein nützliches anderen auch! Billiglebensmitteln, Armut, te in Oberschützen mit Pfarre- Mitglied der Gesellschaft. Und Hunger, Lebensmittelver- rin Tanja Sielemann und in Mör- Schiller weiter: Es ist gut und Am Nachmittag gab es in nichtung und Landraub in bisch mit Lektorin Elfi Fiedler wichtig, sich einzubringen und Oberschützen ein gemein- aller Welt. die Gottesdienste. zu engagieren. Seinen Teil bei- sames Singen mit Elisabeth Die Geschichte der Hagar, der zutragen. Man bekommt für sei- Bundschuh, eine Gesprächsrun- Die Frauen, die die „Laf- Zweitfrau Abrahams, stand da- nen Einsatz auch etwas zurück: de mit Roswitha Petz und die Alle Fotos: nitztaler Bauernspezialitä- bei im Mittelpunkt. Eine Frau, Aufmerksamkeit, Anerkennung, Möglichkeit, das Heimathaus Hubert Hackl ten“ produzieren, erzählen die vieles erleben, erleiden und Lob. Das tut gut. Das stärkt. Ich zu besuchen sowie den „Hean- über ihre Betriebsphilos- erdulden musste und doch sa- kann was. Ich bin wichtig. Ich zenverein“ kennenzulernen. In phie und wie sie „gutes gen konnte: „Du bist ein Gott, bin wertvoll. Ich habe WERT für Mörbisch war die Theatergrup- Leben für alle“ anstreben. der mich sieht.“ die Gemeinschaft. pe „Malaria“ vom Diakoniewerk Mit einer Verkostung ihrer Musikalisch wurde der Got- Was bin ich wert, wenn ich Gallneukirchen zu Besuch, die Produkte und einer „ge- tesdienst in Oberschützen an nicht mehr die volle Leistung eigene Texte aus dem Buch „Die sunden Jause“ möchten sie der Orgel von Elisabeth Bund- bringe? Arbeitslos bin? Fami- Vergangenheit ist ein Baum. Ich zu nachhaltigem, gesunden schuh und gesanglich von Bir- liär so eingespannt bin, dass habe meinen Namen eingeritzt“ Essen einladen. git Ritter, in Mörbisch von Diö- keine Kraft mehr bleibt für an- brachten. Elli Walzl-Wegenast zesankantor Christiaan van de deres? Wenn ich in einem Be- lud zu einem Spaziergang in Die Andacht feiert Pfar- Woestijne, begleitet von seiner reich arbeite, dem wenig Auf- Mörbisch ein, um ihren biblisch- rerin MMag.a Irmi Langer, Frau Eva, gestaltet. Labsal für merksamkeit und Anerkennung litarischen Gartenkalender ken- Stoob/Lutzmannsburg. die Seele! geschenkt wird? Wenn alle aus nenzulernen. meiner Familie wirtschaftlich Zum Thema: „WERTge- erfolgreicher, beliebter, ange- Die Kollekten der Frauen- Der Begegnungstag fin- schätzt“ referierten in Ober- sehener sind als ich? Wenn ich tage gingen an das Schulwerk det am Freitag, dem 9. schützen Pfarrerin Roswitha gar gescheitert bin? Was bin ich Oberschützen, das Diakonie- September 2022 von 14.30 Petz und in Mörbisch Seniorin dann wert? In der Wirtschaft, in werk Gallneukirchen und das bis 17.30 Uhr im evan- Pfarrerin Birgit Schiller. Schiller der Finanzwelt wird, was nicht „Mosaik“ in Gols und betrugen gelischen Gemeindesaal sagte, dass der Begriff „Wert“ nützlich ist, entsorgt. Es ist insgesamt 2.500 Euro. Herzli- Stoob statt. O aus dem wirtschaftlichen Zu- wertlos. Seniorin Schiller führ- chen Dank allen Frauen für ihre sammenhang kommt. Das be- te aus: „Wenn es um den Men- Gaben und für den Besuch der einflusst uns bewusst oder schen geht, gibt es nichts zu ge- Frauentage. O unbewusst darin, wie wir uns winnen. Der Wert ist schon da! selbst wahrnehmen und auch in Den hat jede und jeder von uns. 16 evang@bgld evang@bgld 17
Jugend Jugend Internationales Konfi-Treffen Ebenso neu war das Ziel des Treffens: die Konfir- mandinnen und Konfirmanden an diesem Ort erle- Der Titel hört sich gewaltig an, doch zwischen ben zu lassen, dass sie trotz bestehender Sprach- den Wohnorten der Konfirmandinnen und Kon- grenzen und auch mancher „Grenze im Kopf“ als firmanden der burgenländischen Gemeinden und Team zusammenarbeiten können. Hierzu luden der im Komitat Sopron liegenden Gemeinden lie- mehr als 10 Teamerlebnis-Stationen ein, die durch gen z.T. nicht einmal 5 Kilometer. Der Gedanke, den burgenländischen „Konfirmandenpfarrer“ Ste- den Kontakt miteinander zu suchen und Zeit mit- fan Grauwald gezielt für dieses Treffen ausgewählt einander zu verbringen, ist also im wahrsten Sin- und an die Verhältnisse vor Ort angepasst wurden. ne des Wortes naheliegend. Neu war auch die konsequente Ausrichtung des Treffens als „green event“: Kein Plastik, kein Weg- Neu ist dieser Gedanke nicht. werfgeschirr, ein genialer Griller mit auch vega- Vor der „Coronapause“ fanden entsprechen- nem Angebot, eine Limo-Nachfüllstation und alle de Treffen in burgenländischen und ungarischen Aktionen ganz ohne Papier, denn Texte und Lieder Gemeinden statt. An Orten also, die viele Jahre waren online auf dem eigenen Handy zum Lesen & durch einen „Eisernen Vorhang“ voneinander ge- Mitsingen abrufbar. Der ganze Ein-Tages-Event hat trennt waren. Für die um 2007 geborenen Konfis nur 1/3 eines Müllsackes gefüllt und alle haben gut ist das alles kaum mehr als Geschichtsunterricht gegessen und getrunken. Es geht also auch „Grün“! aus längst vergangenen Tagen und kaum mehr vor- – Das zu zeigen, war dem Veranstalterteam gerade stellbar. am „Grünen Band“ wichtig. Heute ist die Grenze zwischen Österreich und Ungarn ein wunderbares, lebendiges „Grünes Wiederholung geplant Band“, das besonders wertvoll für die Tier und Einig war sich das Team darin: Die Stimmung Pflanzenwelt ist. Dass aus einem ehemaligen To- war so gut. dass es wohl eine Wiederholung geben desstreifen einmal ein wertvoller lebendiger und wird. Dann hoffentlich wieder mit Hilfe der Mo- wichtiger Lebensraum wird, hätte damals kaum je- bilenKirche, mit Jugend-Diakon Oliver Könitz und mand für möglich gehalten. hoffentlich ohne Covid-Konzept. Das zu erstellen war mit den sehr unterschiedlichen gesetzlichen Vieles neu Bestimmungen diesseits und jenseits der Gren- Genau hier, in der Marktgemeinde Schattendorf, ze gar nicht so einfach … Sicher ist: Das „Grüne trafen sich heuer – endlich wieder – über 100 sehr Band“ lädt weiterhin zu ganz neuen Grenzerfah- lebendige Konfis aus der Grenzregion. Zweispra- rungen ein. O chig Gottesdienst feiern, für die Konfis aus So- pron/Ödenburg, Bánfalva/Wandorf und Ágfalva/ Text: Jakob Kruse / Oliver Könitz Agendorf normal, für die Konfis aus Loipersbach, Fotos: Jakob Kruse Mörbisch, Pöttelsdorf, Rust und Kobersdorf eine neue Erfahrung. Für alle neu war die Begegnung mit der Grenze als historischem Ort und politische Realität: Die „Schüsse von Schattendorf“, die Gedenkstätte der ermordeten jüdischen Zwangsarbeiter, die vom Ei- sernen Vorhang noch vorhandenen Grenzanlagen sind ein gemeinsames geschichtliches Vermächt- nis. 18 evang@bgld evang@bgld 19
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