In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche A.B. im Burgenland

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In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche A.B. im Burgenland
Evangelisches Magazin Burgenland

                                             Juni 2022

                                                    Amtseinführung des
                                             Diözesankantors Christiaan
                                             van de Woestijne am 7. Mai
                                                            in Mörbisch

In dieser Ausgabe:

Synagogen im Burgenland
Seite 4

Get together in Pinkafeld
Seite 6

Das Fundament – theol. Grundkurs 2022/23
Seite 11

Synodalität – Partizipation – Gemeinschaft
Seite 12

Bischof Chalupka im Wimmer Gymnasium
Seite 15
                                                                                            Foto: Harald Kasper
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche A.B. im Burgenland
Editorial                                                                                                                                                                                                                                 Editorial

  Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er                                                                                         kennen. Sowohl im Hauptamt
                                                                                                                                                  als auch im Ehrenamt oder als
                                                                                                                                                                                      ... miteinander                         kennt schon die entsprechen-
                                                                                                                                                                                                                              den Bibelstellen? Ja, ein großes
  von dem Teufel versucht würde.                                                                                                                  freiwillige Mitarbeiterinnen und    Kirche sein                             kirchliches Fest, denn es gibt
                                                                                                                                                  Mitarbeiter. Die Nachwehen der                                              einen zusätzlichen Feiertag, den
                                                                                                             (Matthäus 4,1)                       Pandemie, die Versorgung und        Liebe Leserinnen und Leser!             Pfingstmontag, wie schön! Aber
                                                                                                                                                  Betreuung von Menschen auf                                                  sonst?
    Liebe Schwestern und Brüder!         Zugegeben, der Teufel ist mir                    lernte die kontemplative Seite                          der Flucht, der Einsatz für un-     Landauf, landab verzeichnen wir         Und dann Trinitatis – Fest der
                                      nicht begegnet. Aber dafür habe                     des Glaubens kennen.                                    seren Planeten als Gottes guter     nach den Einschränkungen der            Dreieinigkeit oder auch Drei-
     Im Laufe meines Lebens hat       ich in dieser Zeit jemanden nä-                        Am Ende führte mich mein                             Schöpfung … all das erfordert       zwei Jahre Pandemie eine große          faltigkeit. Gott Vater, Sohn und
  es sicher schon einige Mitmen-      her kennengelernt, mit dem ich                      Weg heraus aus der Wüste. Kon-                          Einsatz, Engagement, Arbeit                                  Zunahme        Heiliger Geist. Das wird als sol-
  schen gegeben, die mich am          gar nicht gerechnet hatte: mich                     kret in die Hafenstadt Aqaba am                         und Zeit. Dafür danke ich Ihnen                              an Fami-       ches gar nicht mehr wahrge-

                                                                                                                                                                                                          Foto: M. Uschmann
                      liebsten in     selbst. Ruhe, Frieden und die                       Roten Meer und in weiterer Fol-                         allen von Herzen.                                            lienfei-       nommen. Dabei werden sogar
                      die Wüste       sich kaum verändernde immer                         ge wieder zurück in den Alltag.                                                                                      ern, an        alle folgenden Sonntage bis
                      geschickt       gleiche Landschaft haben mir                                                                                   Zu Pfingsten feiern wir den                               Hochzei-       gegen Ende des Kirchenjahres
                      hätten. Um      ermöglicht, meinen Blick nach                                                                               Geist Gottes, der die Apostel                                ten, an        nach Trinitatis gezählt.
                      dem zuvor-      innen zu richten, in mich hinein-                                                                           erfüllt hat. Es ist aber auch der                            Taufen,        Die Namen der Sonntage nach
                      zukommen,       zusehen und zu -hören. Und auf                                                                              gleiche Geist, der Jesus in die                              an Ge-         Weihnachten und nach Ostern
                      bin ich frei-   einmal konnte ich sie hören, die                                                                            Wüste geführt hat. Der ihm so-                               burts-         kennen höchstens noch dieje-
                      willig    ge-   leise Stimme meines Herzens.                                                                                zusagen eine Auszeit beschert                                tags-          nigen, die in den Gottesdienst
                      gangen. Und     Es war eine zutiefst mystische                                                                              hat. Und nach Pfingsten ist es                               feiern.        gehen.
                      zwar in die     Erfahrung, die ich zuvor nur ein                                                                            nicht mehr weit bis zu den Som-                              Auch die       Das ist schade, denn nach dem
                      jordanische     einziges Mal erlebt habe, an ei-                                                                            merferien. „Nach Peter und Paul                              Konfir-        Kirchenjahr könnten wir uns in
                    Foto: privat

                      Wüste im        nem einsamen Strand an der Ka-                                                                              werden die Pfarrer faul“ heißt es   mationen haben im größeren              vielerlei Hinsicht ausrichten. Ju-
                      Wadi Rum.       ribikküste bei Cartagena.                                                                                   in einem Sprichwort aus Tirol.      Kreis stattfinden können und            bilate – Jubelt! Kantate – Singet!
                      Zumindest                                                                                                                   Das Hochfest der Apostel Petrus     waren für die Jugendlichen und          Rogate – Betet! Das sind Sonn-
  die Wüstenerfahrung habe ich           Ich verstand auf einmal die                                                                              und Paulus am 29. Juni markiert     ihre Verwandten wieder von ei-          tage im Frühjahr vor Pfingsten,
  mit Jesus gemeinsam. Auch           Wüstenväter des dritten und                                                                                 den Beginn der Sommermonate         ner Leichtigkeit und auch Fröh-         selbsterklärend!
  wenn es vielleicht nicht der Hei-   vierten Jahrhunderts, die aske-                                                                             und der Ferienzeit.                 lichkeit gekennzeichnet, wie sie        Jubilate, Kantate – sie ermun-
  lige Geist war, der mich in die     tisch den Weg der hesychia, des                                                                                Gönnen Sie sich diese Wo-        zwei Jahrgänge vermisst haben.          tern uns zum Lob Gottes, Ro-
                                                                          Foto: Susi Floerl

  Wüste geführt hat, auch wenn        inneren Friedens suchten. Und                                                                               chen. Machen Sie blau. Es muss      Dass die Maskenpflicht zusätz-          gate fordert uns auf, im Gebet
  ich mit Sicherheit nicht 40 Tage    obwohl ich mich immer selbst                                                                                ja nicht unbedingt eine Reise in    lich offiziell gefallen ist, macht      zu bleiben – für uns selbst, für
  und Nächte gefastet habe … es       als kopflastigen, kritischen                                                                                die Wüste sein. Die Erfahrung       das Feiern für viele in diesem          andere, und gerade auch für
                                                                                              Durchs Leben trägt ihn Gott – durch die Wüste ein   von Frieden, Ruhe und Erholung      Frühjahr noch schöner, ... dass         die Menschen, die unter einem
  war doch eine sehr spannende        Theologen verstanden habe,                                      Dromedar: SI Robert Jonischkeit
  und intensive Erfahrung.            begann ich zu meditieren und                                                                                ist eine innere Erfahrung. Nicht    wir gewappnet sein müssen, ...          Krieg leiden, der z.B. in Euro-
                                                                                          Und das war gut so. Bischof Mi-                         gebunden an bestimmte Orte          dass Corona noch nicht vorbei           pa brutal vom Zaun gebrochen
                                                                                          chael Chalupka und meine Frau                           oder äußere Umstände. Aber es       ist, ... das hören wir auch, aber       wird!
                                                                                          können bestätigen, dass ich den                         ist eine wichtige Erfahrung. Ge-    viele möchten es nicht mehr hö-
                                                                                          Wahlspruch der Kirchenväter,                            rade in diesen Zeiten ermöglicht    ren.                                    Ihre Superintendentialkuratorin
                                                                                          geboren aus den Anfechtungen                            Sie, Frieden zu schließen. Mit      Im Kirchenjahr kommen wir von                       Christa Grabenhofer
                                                                                          des Lebens und des Glaubens,                            sich selbst, mit anderen, mit der   Pfingsten her und befinden uns
                                                                                          nie selbst gelebt habe: „Fliehe                         Welt. Und wenn diese krisenge-      in der Trinitatiszeit, wenn Sie
                                                                                          den Bischof und die Frau!“ Aber                         schüttelte Welt eines braucht,      dieses Diözesanblatt in Händen
                                                                                          ich habe viel gelernt. Über den                         dann ist das Frieden,               halten.
                                                                                          Glauben und vor allem über                                                                  Trinitatis – wem ist das noch ein
                                                                                          mich selbst.                                              meint zumindest Ihr Superin-      Begriff? Man weiß ja von Um-
                                                                                                                                                  tendent                             fragen, dass wohl Weihnachten
                                                                                             Der Alltag hat mich einge-                                                               und Ostern auch in ihrem Sinn-
                                                                                          holt. Ein voller Terminkalender,                                                            gehalt bekannt sind, bei Christi
                                                                                          viele Aufgaben sowohl beruf-                                                                Himmelfahrt und Pfingsten ist
                                                                                          licher als auch privater Natur.                                                             das schon anders. Ausgießung
                                                                                          Verantwortungen, die Sie in                                                                 des Heiligen Geistes – was stellt
                                                                                          den Pfarrgemeinden nur zu gut                                 Robert Jonischkeit            man sich darunter vor? Wer

2 evang@bgld                                                                                                                                                                                                                                      evang@bgld 3
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche A.B. im Burgenland
Diözese                                                                                                                                                                                                         Diözese

  Synagogen im Burgenland
                                                                                                            rung eröffnet und der neuen             die Zahl der jüdischen
                                                                                                            Bestimmung übergeben. Bis zu            Bevölkerung wieder ab

                                                                                                                                                                                                                                         Foto: Bgld. Landesregierung – Öffentlichkeitsarbeit
                                                                                                            Ende des Jahres ist die Ausstel-        und im Jahr 1934 waren
  von Manfred Koch                                                                                          lung „Spurensuche. Fragmente            es nur mehr ca. 170 Per-
                                                                                                            jüdischen Lebens im Burgen-             sonen.
                                                                                                            land“ zu sehen.                           In der Blütezeit der
                                                                                                                                                    jüdischen Gemeinde in
  In den ersten Monaten dieses Jahres wurden im Burgenland zwei ehemalige Synagogen renoviert, in
  einem Festakt eröffnet und einer neuen Bestimmung zugeführt.                                              Kobersdorf                              Kobersdorf wurde 1860
                                                                                                                                                    gegenüber dem Schloss
     Die Geschichte der Juden im     Gemeinde urkundlich erwähnt,        gemeinde; und als in den 30er        Die jüdische Gemeinde in              die Synagoge errichtet.
  Gebiet des heutigen Burgenlan-     wobei die jüdischen Bewohner        Jahren des 20. Jahrhunderts die    Kobersdorf, deren Mitglieder            Das Gebäude war bis
  des beginnt im 13. Jahrhundert.    damals rd. 55 Personen zählten.     jüdische Bevölkerung vertrieben    auf Grund von Kriegswirren              zur Vertreibung der jü-               Eröffnung der ehemaligen Synagoge Kobersdorf
  Im 17. Jhdt. gab es eine zwei-     Wenige Jahre später, im Jahr        und viele Mitglieder ermordet      aus Ödenburg (Sopron) einge-            dischen Bevölkerung im                      als Mahnmal und Veranstaltungsort

  te bedeutsame Zuzugswelle.         1715, wurde der jüdischen Ge-       wurden, war nur noch einmal        wandert waren, wurde bereits            Jahre 1938 als Synagoge in Ver-         len Schwierigkeiten. Erst im Jahr
  Durch Unruhen und kriegeri-        meinde von Graf Siegmund I. ein     im Jahr Synagogengottesdienst      im Jahre 1526 erwähnt. In die-          wendung. Nach der Vertreibung           2019, als die burgenländische
  sche Auseinandersetzungen in       Gottesdienstraum gegen einen        in Stadtschlaining, da die not-    ser ersten Zuzugsphase gehör-           wurde der Innenraum der Syna-           Landesregierung das Gebäude
  vielen Teilen Europas kamen        Zins von 15 Gulden zur Verfü-       wendige Zahl von 10 Männern        ten 18 Familien zur jüdischen           goge zerstört, das Gebäude aber         kaufte, konnte mit einer Reno-
  jüdische Familien in das westun-   gung gestellt.                      nicht mehr gegeben war. Am         Gemeinde. In den Folgejahren            nicht, wie z.B. in Deutschkreutz,       vierung begonnen werden.
  garische Gebiet. Besonders die       Die Zahl der jüdischen Bevöl-     9.11.1938, als viele Synagogen     kamen Juden aus Wien und aus            gesprengt.                                 In Zusammenwirken mit dem
  Familien Esterhazy und Batthyá-    kerung im Herrschaftsbereich        und jüdische Einrichtungen         weiteren Teilen Osteuropas da-            Nach dem Ende des 2. Welt-            Bundesdenkmalamt hat die bur-
  ny haben diese aufgenommen.        der Familie Batthyány war auf       zerstört wurden, blieb die Syn-    zu. Der Höchststand der jüdi-           krieges gab es die jüdische Ge-         genländische Landesregierung
  Daher entstanden im späteren       Grund der politischen Unru-         agoge in Stadtschlaining weitge-   schen Bevölkerung von Kobers-           meinde in Kobersdorf nicht mehr;        den ursprünglichen Zustand
  Nordburgenland sieben jüdische     hen dieser Zeit und der damit       hend verschont. Der Grund war      dorf war um das Jahr 1836. In           damit war die Synagoge dem              wiederhergestellt.
  Gemeinden (Deutschkreutz, Ei-      verbundenen         kriegerischen   wohl, dass die Synagoge einer-     diesem Jahr wurden mehr als             Verfall preisgegeben. Ein priva-           Am 26.4.2022 erfolgte die
  senstadt, Kobersdorf, Frauenkir-   Auseinandersetzungen         sehr   seits mitten im Stadtgebiet lag    700 Personen zur Gemeinde               ter Verein bemühte sich um die          feierliche Eröffnung dieser ehe-
  chen, Kittsee, Lackenbach und      schwankend. Durch gesetzli-         und an andere Häuser angebaut      gezählt. In den folgenden Jah-          Renovierung des Gebäudes und            maligen Synagoge als Mahnmal
  Mattersburg) und im Süden fünf     che Erleichterungen für Juden       war und andererseits die jüdi-     ren, bedingt durch den wirt-            wollte eine Gedenkstätte errich-        und kultureller Veranstaltungs-
  (Rechnitz, Güssing, Stadtschlai-   wuchs die Zahl der jüdischen        sche Gemeinde verschwindend        schaftlichen Wandel, nahm               ten. Leider scheiterte dies an vie-     ort. O
  ning; sowie Körmend und Groß-      Bevölkerung von Stadtschlai-        klein war. Diese wenigen Juden
  Kanisza – heute Ungarn).           ning allerdings in den hundert      wurden dann 1938 deportiert
                                     Jahren nach der ersten urkundli-
                                     chen Erwähnung auf rd. 630 Per-
                                                                         und kamen, sofern sie das Mor-
                                                                         den des nationalsozialistischen
                                                                                                            Ehe-, Familien- und Lebens-                                  Renate Hackl das Team. Sie arbeitet auch in der
                                                                                                                                                                         geförderten Gerichtsberatung und vertritt als
  Stadtschlaining                    sonen (= 40% der Bevölkerung)       Regimes überlebten, nicht wie-     beratung im Burgenland                                       Stellenleitung vor Ort die neue Gesamtleiterin der
     Bei den jüdischen Familien in   an. Die Zuwanderung vor allem       der zurück.                                                                                     Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Burgen-
  Stadtschlaining gibt es die Ver-   aus Osteuropa ging weiter, und         Die Synagoge wurde zu ei-          „Mein Mann hat seit einiger Zeit eine Geliebte. Er will   land, Birgit Traxler, MSc.
  mutung, dass die Batthyánys        so waren in der Mitte des 19.       ner Ruine, um die sich niemand     sich aber gar nicht von mir trennen – er sagt, er möch-         Frau Traxler blickt bereits auf 15 Jahre Leitungs-
  auch sephardische (aus Spani-      Jahrhunderts mehr als 50% der       kümmerte. Erst am Ende der         te gerne eine ehrliche Beziehung mit uns beiden führen.      erfahrung für die Evangelische Beratungsstelle in
  en vertriebene) Juden, die sie     Bevölkerung jüdisch. In den fol-    1980er Jahre wurde sie im Rah-     Seine Freundin wäre auch einverstanden. Ich weiß jetzt       Wien zurück, in der auch Frau Hackl schon seit
  in Triest getroffen hatten, auf    genden Jahren verlagerte sich       men der Friedensarbeit in Stadt-   gar nicht, was ich machen soll. Wie kann ich das denn        10 Jahren als erfahrene Beraterin mitarbeitet und
  ihrem Herrschaftsgebiet ansie-     das wirtschaftliche Geschehen       schlaining renoviert und zur       überhaupt unserem Sohn erklären?“                            die Administration führt. Gemeinsam mit den
  delten. Die jüdischen Familien     immer mehr von Stadtschlai-         „Friedensbibliothek“ aufgewer-        Menschen kommen mit den unterschiedlichsten               Jurist:innen Karin Kleibl und Karl-Heinz Wanker
  waren für die Grundherren ein      ning in das Pinkatal, in die Orte   tet. Im Rahmen der Burgenlän-      Fragestellungen zu uns in die Evangelische Ehe-,             sowie der psychosozialen Beraterin Susanne Erl-
  wirtschaftlicher Faktor, da sie    Großpetersdorf, Oberwart und        dischen Landesausstellung auf      Familien- und Lebensberatungsstelle nach Pött-               moser begleitet das Team die ratsuchenden Men-
  ihnen eine Schutzgebühr zah-       Pinkafeld. Viele Mitglieder der     der Burg Schlaining – anlässlich   sching, keine Frage ist zu groß oder zu klein. All-          schen im Burgenland durch alle Herausforderun-
  len mussten. Die Aufzeichnun-      jüdischen Bevölkerung verließen     von „100 Jahre Burgenland“ –       tagsfragen zur Kindererziehung, zum Umgang mit               gen, die ihnen das Leben stellt.
  gen über die Schutzgebühren        Stadtschlaining in diese Rich-      wurde neben der Burg und dem       veränderten Lebensbedingungen oder auch zum                     Gespräche jederzeit nach telefonischer Verein-
  und weitere Abgaben sind auch      tung. War ursprünglich Stadt-       Burghotel auch die ehemalige       Tod eines Angehörigen sind besonders oft an der              barung
  wichtige Informationsquellen       schlaining der Sitz der jüdischen   Synagoge renoviert und enthält     Tagesordnung.                                                   Kontakt: Seestraße-Sozialzentrum 1, 7033 Pött-
  über die Anzahl der jüdischen      Gemeinde, war es dann in der        nun einen Beitrag zur Landes-         Schon seit vielen Jahren begleitet die Familien-          sching; Tel.: +43 699 188 77 111; E-Mail: beratung.
  Bewohner der jeweiligen Orte.      ersten Hälfte des 20. Jahrhun-      ausstellung. Am 30. März 2022      beraterin Birgit Schubaschitz kompetent und lie-             bgld@evang.at; Web: http://www.evangelische-
     Bereits im Jahr 1680 wird in    dert bereits Oberwart. Stadt-       wurde sie in einem Festakt der     bevoll die ratsuchenden Menschen vor Ort. Seit               burgenland.at              O
  Stadtschlaining eine jüdische      schlaining war nur noch Filial-     burgenländischen Landesregie-      2021 ergänzt die Lebens- und Sozialberaterin                                                        Birgit Traxler

4 evang@bgld                                                                                                                                                                                                           evang@bgld 5
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche A.B. im Burgenland
Aus dem ...                                                                                                                                                                                                                             ... Evangelium leben

  Get together in Pinkafeld                                                                                                                                                                                    Projekt “Aus
                                                                                                                                                                                                               dem Evange-
                                                                                                                                                                                                               lium leben
                                                                                                                                                                                                                                Das perfekte
                                                                                                                                                                                                                                Dienstgemein-
  Kongress vernetzt Evangelische Pfarrgemeinden im Bezirk Oberwart                                                                                                                                             – Dienstge-
                                                                                                                                                                                                               meinschaft       schaftsdinner
  von Carsten Marx                                                                                                                                                                                             Bezirk Ober-        Der berühmte Blick über den
                                                                                                                                                                                                               wart”      auf   Tellerrand ist enorm wichtig.
                                                                                                                                                                                                               den Weg ge-      Inspiriert von einer TV-Koch-
  Zu einem Kongress in der Evangelischen Kirche in Pinkafeld trafen sich am Samstag, dem 05. Februar 2022,                                                                                                     bracht. Ab       show möchten wir das perfekte

                                                                                                                                                                                                       Foto: Carsten Marx
  rund 43 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen (Pfarrer*innen, Kurator*innen, Presbyter*innen so-                                                                                                        sofort pro-      Dienstgemeinschaftsdinner in
  wie weitere kirchliche Mitarbeiter*innen). Die Kirche ist im Umbruch und in fast allen kirchlichen Gremi-                                                                                                    bieren    wir    unseren Pfarrgemeinden erpro-
  en müssen weitreichende Entscheidungen über die Zukunft unserer Kirche getroffen werden.                                                                                                                     die regionale    ben.
                                                                                                                                               Meinungsbildung und Tendenzabstimmungen sind enorm wichtig
                                                                                                                                                                                                               Zusammen-           Es wird drei Teams aus un-
    Ein zentrales Thema war, wie                              fentlichkeit“) zu stärken. Damit    Vergangenheit zur Verfügung                                                                                 arbeit     mit    serem Erprobungsraum Dienst-
  künftige Formen von Pfarrge-                                wird der übergreifende und tra-     stehen werden. Dazu dient die       meinschaft Bezirk Oberwart”                          allen Gestaltungs- und Hand-         gemeinschaft Bezirk Oberwart
  meinden in der Region ausse-                                gende Kontext deutlich, in dem      verbindliche Zusammenarbeit            Der Bezirk Oberwart umfasst                       lungsräumen in unseren zwölf         geben. In jedem Team sind 4
  hen können. Die Idee der Dorf-                              wir uns als Evangelische Kirche     der Pfarrgemeinden. Die Zu-         auf 732,58km² 32 Gemeinden,                          Evangelischen Pfarrgemeinden.        Personen aus unterschiedlichen
  gemeinschaft bildet für viele                               in Vergangenheit, Gegenwart         sammenarbeit soll zunächst          darunter 3 Städte und 12 Markt-                          Wege entstehen, indem man        evangelischen Pfarrgemeinden
  Gemeindemitglieder die Tie-                                 und Zukunft bewegen.                verstärkt in den folgenden drei     gemeinden. Zum 01.01.2021 leb-                       sie   geht. „Aus dem Evangelium      und Mitglieder der Steuerungs-
  fengrundierung ihrer Identität:                                Der Aspekt der „Nähe“ tritt      Bereichen erfolgen: In einer ge-    ten im Bezirk Oberwart 54.209                        leben – Dienstgemeinschaft Be-       gruppe. Die verschiedenen
  Woher komme ich, mit wem bin                                darin zutage, dass die Umset-       meinsamen Verwaltung, in der        Einwohner*innen,                 darunter            zirk Oberwart” ist ein Prozess,      Teams laden an bestimmten
                                                              zung ja vor Ort erfolgen soll –     Kinder- und Jugendarbeit und        sammeln sich 13.031 Evangeli-                        der die 12 Pfarrgemeinden ein-       Abenden die beiden anderen
                                                              im Sinne des Slogans: „Regional     im Arbeitsfeld Kirchenmusik.        sche Gemeindeglieder, verteilt                       lädt, einen Schritt in Richtung      Teams und die Mitglieder der
                                                              denken – lokal handeln!“ Der                                            auf 12 Evangelische Pfarrge-                         Zukunft unserer Evangelischen        Steuerungsgruppe sowie einen
                                                              Kongress begann mit einer Mor-                                          meinden A.B. Die Evangelische                        Kirche zu gehen. Gemeinsam           Überraschungsgast in das jewei-
                                                              genandacht, die Superintendent      Erprobtes weiter-                   Pfarrgemeinde H.B. zählt rund                        wollen wir lernen, wie diese Zu-     lige Gemeindezentrum ein und
                                                              Dr. Robert Jonischkeit gestalte-
                                                              te. Für die kirchenmusikalische
                                                                                                  führen                              1.200 Gemeindeglieder. Ein be-
                                                                                                                                      sonderer Schatz im Bezirk sind
                                                                                                                                                                                           kunft aussehen und wie sie ge-
                                                                                                                                                                                           staltet werden kann.
                                                                                                                                                                                                                                sind für den Abend die Gastge-
                                                                                                                                                                                                                                ber. An den jeweiligen Abenden
                                                                                                     Verschiedene bereits vor-
                                                              Gestaltung zeichnete Elisabeth                                          unsere historischen Kirchen                                                               sind also insgesamt höchstens
                                                                                                  handene Modelle der Zu-
                                                              Bundschuh verantwortlich.
                                                                                                  sammenarbeit                unter
                                                                                                                                      und eine wertvolle Orgelland-                 Kommunikation                               17 Personen zum Dinner beisam-
                                                                 „In einer Multioptionsgesell-                                        schaft. Beides lässt sich wun-                                                            men. Get together geht weiter.
                                                              schaft braucht es in der Kirche
                                                                                                  Haupt- und Ehrenamtlichen
                                                                                                  (monatlicher       Pfarrer*innen-
                                                                                                                                      derbar verbinden, denn offene                 des Evangeliums                             Wir sind gemeinsam unterwegs
                                         Foto: Carsten Marx

                                                              Multiprofessionalität,” so Senior                                       Kirchen laden auf ausgedehnten                           Wir legen unser Augenmerk        in unserem Erprobungsraum. Im
                                                                                                  Konvent,           Kinderbibelta-
                                                              Carsten Marx, Pfarrer der Evan-                                         Wanderungen oder Radtouren                           auf die selbstbewusste Verkün-       Juni 2022 findet das letzte Din-
                                                                                                  ge,     gemeindeübergreifende
                                                              gelischen Pfarrgemeinden Groß-                                          zum Innehalten ein. Da jedoch                        digung des Evangeliums in Wort       ner in Bernstein statt.
                                                                                                  Konfirmand*innen-Arbeit, über-
                                                              petersdorf und Rechnitz. „Kir-                                          mehr als die Hälfte der 12 Pfarr-                    und Tat. In einem Leitbild haben        Ein nächster Schritt neben
     Referent Christian KOHL (Werk für                                                            gemeindliche Zusammenarbeit
                                                              che und Religion muss für die                                           gemeinden weniger als 2.000                          wir unsere Vision bereits im Ju-     dem „Perfekten Dinner“ ist eine
    Evangelisation und Gemeindeaufbau)                                                            von Pfarrer*innen, Lektor*innen
                                                              Menschen plausibel sein. Kirche                                         Gemeindeglieder zählen, sind                         ni 2020 formuliert: „Im Bezirk       Interview-Phase.
         macht Lust auf den Prozess                                                               und       Kirchenmusiker*innen,
                                                              und Religion werden ständig                                             die Seelsorgenden für Pfarr-                         Oberwart sind wir eine vita-            Wir müssen wissen, wie sich
                                                                                                  Verwaltungssynergien        durch
  ich verbunden? „Nähe“ ist Er-                               hinterfragt.”                                                           und Tochtergemeinden sowie                           le Glaubensgemeinschaft, die         die einzelnen Pfarrgemeinden,
                                                                                                  gemeinsame       Pfarramtssekre-
  folgsfaktor und Risiko zugleich.                                                                                                    Arbeitsbereiche zuständig und                        Menschen aller Generationen in       die Pfarrer*innen und die ande-
                                                                                                  tärinnen,        KB-Beauftragte,
  Nähe stärkt die gemeindliche                                                                                                        wohnen nicht immer vor Ort.                          eine persönliche Christusbezie-      ren Mitarbeitenden zum Pro-
  Zugehörigkeit und kann umge-                                Das Ziel ist Opti-                  Bausachverständige …) machen
                                                                                                                                      Das fordert auch von den Ehren-                      hung führen will, sie in der Kraft   jekt verhalten, d.h. ob sie sich
                                                                                                  uns Hoffnung, diese erwarteten
  kehrt zum Risiko-Szenario für
  jede Form der Zusammenarbeit
                                                              mierung                             Veränderungen zu implementie-
                                                                                                                                      amtlichen viel Einsatz und Fin-
                                                                                                                                      gerspitzengefühl. Den aktiven
                                                                                                                                                                                           des heligen Geistes als mündige
                                                                                                                                                                                           Christ*innen befähigt und sen-
                                                                                                                                                                                                                                überhaupt und – wenn ja – wie
                                                                                                                                                                                                                                und wo sie sich in die Dienstge-
                                                                Das grundlegene Ziel ist          ren. Diese gilt es langfristig zu
  werden. So wird es darauf an-                                                                                                       geistlichen Amtsträger*innen                         det, um ihre von Gott geschenk-      meinschaft einklinken könnten.
                                                              es, die Arbeitsbereiche der 12      strukturieren, zu leiten und in
  kommen, die größere Einheit im                                                                                                      bleibt aufgrund der Fülle von                        ten Gaben zum Segen für die          Diese Interview-Phase ist als er-
                                                              Pfarrgemeinden des Bezirkes         ein verbindliches Miteinander
  evangelischen Glauben („Kon-                                                                                                        Verwaltungsaufgaben                   kaum           Gesellschaft einzusetzen. Jedes      gebnisoffene Erhebung gedacht,
                                                              Oberwart auf Zukunft hin zu         zu führen.
  fession“), die persönliche Ver-                                                                                                     Zeit für die aktive Gestaltung                       Mitglied lebt verbindlich aus Bi-    hat aber für uns die Konsequenz
                                                              optimieren – im Wissen, dass
  bundenheit in Christus („Fröm-                                                                                                      des Gemeindelebens. Das muss                         bel und Gebet, in Gemeinschaft       zu entscheiden, in welcher Form
                                                              hauptamtliche      theologische       Erprobungsraum “Aus dem
  migkeit“) und die deutliche                                                                                                         sich ändern. Deswegen haben                          und Solidarität, in Dienst und       wir die Segel für die Zukunft
                                                              Kräfte nicht mehr so wie in der     Evangelium leben – Dienstge-
  Sichtbarkeit nach außen („Öf-                                                                                                       wir im Bezirk Oberwart unser                         Freigiebigkeit.“                     setzen.              O

6 evang@bgld                                                                                                                                                                                                                                       evang@bgld 7
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche A.B. im Burgenland
Diakonie                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Diakonie

                                                                                                                                         meinden mit ihren Begabungen                                                                                     Sponsoring-Idee                                 gemeinden Loipersbach und
                                                                                                                                         und Zeitspenden einbringen,                                                                                         Unter dem Motto: „Helft der                  Mörbisch sowie von der Diako-
                                                                                                                                         danke ich im Auftrag der Diako-                                                                                  UKRAINE“ haben Katharina (10)                   nie Burgenland und der politi-
                                                                                                                                         nie Burgenland ganz herzlich für                                                                                 und Magdalena (8), zwei taffe                   schen Gemeinde Loipersbach
                                                                                                                                         euer Engagement.                                                                                                 Mädchen aus Kemeten, eine coo-                  – „gesundes Dorf“ – umgesetzt.
    Liebe Freunde/innen der Dia-      unterstützen. In vielen Gemein-    Menschen aus der Ukraine, die                                                                                                                                                    le Sponsoringidee beherzt in die                   Die Idee dafür hatten Pfr.
  konie!                              den ist es so, dass die Pfarrge-   in Wohnungen der Oberwarter                                     Ostergabe                                                                                                        Tat umgesetzt: „Sie haben Loom-                 Jakob Kruse und Pfr. Joachim
    Ich hoffe, ihr habt in euren      meinden sich für den Bedarf in     Siedlungsgenossenschaft woh-                                      Wir danken auch den Stu-                                                                                       Armbänder hergestellt und sie                   Grössing. Derzeit erarbeiten
  Gemeinden, mit allen euren Di-      der eigenen Gemeinde Taschen       nen und von der Diakonie Bur-                                   dentenverbindungen aus Ober-                                                                                     dann gegen ‚Freie Spende‘ in                    Mitarbeiter*innen der Projekt-
  akoniebeauftragten den Diako-       packen lassen und bei sich aus-    genland ehrenamtlich betreut                                                                                                                                                     der Nachbarschaft verteilt,“ er-                partner einen Leitfaden, der
  niesonntag 2022 gefeiert, rund      geben und den Rest der Spen-       werden. Ich bin als Diakoniebe-                                                                                                                                                  zählte mir ihre Mama. Die bei-                  Ehrenamtlichen den Einstieg in
  um das Thema Schöpfungsver-         den für die Taschen an die Di-     auftragte der Gemeinde gerne                                                                                                                                                     den Mädchen haben 317,50 €                      den Besuchsdienst bzw. in den
  antwortung:                         akonie Burgenland überweisen.      dafür verantwortlich, diesen                                                                                                                                                     an Spendengeldern gesammelt                     Dienst als „Gesellschafter*in“
     Im Auftrag der Diakonie Ös-      Manche Gemeinden unterstüt-        Dienst zu tun. Ich besuche die                                                                                                                                                   und mir diese voller Stolz für                  erleichtern soll. Niederschwelli-
  terreich danke ich euch allen       zen mit den Spenden auch ihre      Menschen 2 bis 3 Mal in der                                                                                                                                                      die Diakonie übergeben. Vie-                    ge Gesprächseinstiege sollen in

                                                                                                                                                                             Foto: Diakonie Bgld.
  dafür, dass ihr die DIAKONIE mit    lokalen Nahversorger und lassen    Woche, wir unterhalten uns                                                                                                                                                       len, vielen Dank dafür!        O                diesem Leitfaden genauso Platz
  eurem Engagement unterstützt!       die Hoffnungsträger*innen Ta-      über die App, das geht einfach,                                                                                                                                                                 Sieglinde Pfänder                haben, wie kleine Gedächtnis-
  D A N K E!                          schen dort packen – und brin-      ich höre mir so ihre Sorgen und                                                                                                                                                                                                  übungen und die Einladung, mit
                                      gen sie dann in Oberwart vor-      Nöte an, unterstütze sie und or-                                                                                                                                                                                                       denen, die besucht bzw.
                                      bei. Zu uns kommen Menschen        ganisiere Sachen, die sie brau-                                 schützen ganz herzlich für die                                                                                                                                         „unterhalten“ werden sol-
  Hoffnungsträger –                   aus den Bezirken Oberwart und      chen. Gemeinsam mit unserem                                     Unterstützung durch ihre Oster-
                                                                                                                                         gaben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                len, über alte Erinnerun-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                gen ins Gespräch zu kom-
                                      Güssing. Armut ist immer noch      Schatzmeister bin ich für die
  Taschen:                            mit Scham verbunden.               Auszahlung                                                                                                                                                                                                                             men.

                                                                                                                                                                                                                          Foto: Eva Müller-Simetsberger
  Im Angesicht der Krise sammeln         Von der Aktion „Österreich      der Verpfle-                                                                                                                                                                                                                              Eine genaue Projekt-
  wir beherzt weiter!                 hilft Österreich“ wurde der Di-    gungsgelder                                                                                                                                                                                                                            beschreibung finden Sie
     Wir geben – vor allem auf        akonie Bgld eine finanzielle Un-   verantwort-                                                                                                                                                                                                                            unter https://evang.at/pro-
  Grund der neuen Mitmenschen         terstützung von € 9000.- zuge-     lich.     Die                                                                                                                                                                                                                          jekte/aus-dem-evangeli-
  aus der UKRAINE – derzeit jeden     sprochen. Allerdings benötigen     ausgefüllten                                                                                                                                                                                                                           um-leben/
  Monat mindestens 60 Taschen         wir, seit die Ukrainer*innen bei   Taschengeld-                                                                                                                                                                                                                              Seit 1. Mai 2022 ist Ale-
                                                                                                                                                                                                                                                           Die beiden Ministrantinnen haben das Spendengeld     xandra Hasler als Mitarbei-
  mit Grundnahrungsmitteln aus,       uns leben, derzeit monatlich       listen brin-                                                                                                                                                                       im Rahmen der Visitation der rk Schwesterkirche
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                terin vor Ort bereits ge-

                                                                                                              Foto: Brunner privat LGS
  auf Grund der Inflation hat sich    fast 3.000 € für diese Aktion.     ge ich dann                                                                                                                                                                       in Kemeten an die Diakonie übergeben. Ein schönes
  der Inhalt verteuert. Eine Tasche   DANKE, dass ihr ein Herz für       einmal     im                                                                                                                                                                             Zeichen gelebter Ökumene! Danke.             ringfügig beschäftigt, um
  hat derzeit, wenn man ohne Ak-      eure Mitmenschen habt und der      Monat gern
  tionen einkauft, einen Wert von     Diakonie im Burgenland dabei       selbst in das                                                                                                                                                                    ael-Projekt „Ver-
  ca. 50€.                            helft, Menschen beherzt zu un-     Büro     nach
                                      terstützen!               O        Oberwart, freue mich dort über                                                                                                                                                   bundenheit leben
                                                     Sieglinde Pfänder   ein kurzes Kaffeeplauscherl mit                                                                                                                                                  Die Diakonie Burgenland setzt
                                                                         der Frau Pfänder oder der Frau                                                                                                                                                   neue Impulse in der Mitte des
                                                                         Krautsak und erzähle gern von                                                                                                                                                    Burgenlandes
                                      Ukraine                            dem kleinen jungen Mann, der                                                                                                                                                       Das ael-Projekt „Verbunden-
                                         Derzeit betreut die Diakonie    in mir eine Oma gefunden hat.                                                                                                                                                    heit leben – Diakonie in den

                                                                                                                                                                            Foto: Bildschirmfoto 2022-05-24 um 16.24.38
                                      im Burgenland über Ehrenamt-       Die Ukrainer sind mir echt ans                                                                                                                                                   Bezirken Mattersburg und Ei-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Foto: Diakonieverein
                                      liche bzw. Diakoniebeauftragte     Herz gewachsen und im Dorf                                                                                                                                                       senstadt/Umgebung“ wird ge-
                                      von Stoob bis Eltendorf insge-     machen wir die Erfahrung, dass                                                                                                                                                   meinsam von den beiden Pfarr-
                                      samt 164 Menschen aus der          Freundschaften entstehen. Das
     Da die unterschiedlichen         Ukraine. Gerti Brunner (Pfarr-     ist schön. Ich danke allen, die
  Sozialmärkte und Lebensmit-         gemeinde Eltendorf) gibt euch      uns tatkräftig unterstützen,                                                                                                                                                                                                                       Segensfeier für Alexandra Hasler
  telausgabestellen den Bedarf        einen kleinen Einblick in ihre     ganz praktisch oder mit Spen-
  an verbilligten Lebensmitteln       Erfahrungen als Diakoniebeauf-     den und bitte euch, das auch                                                                                                                                                                                                                     Menschen zu finden, die sich zu
  derzeit nicht abdecken können,      tragte:                            weiterhin zu tun.“                                                                                                                                                                                                                               diesem Dienst an unseren Mit-
  bitte ich euch auch weiterhin          „In Mogersdorf betreuen wir        Liebe Gerti, dir und allen, die                                                                                                                                                                                                               menschen einladen lassen.    O
  darum, diese Aktion beherzt zu      seit 10. März 2022 insgesamt 28    sich hier in unseren Pfarrge-                                                                                                                                                                                                                                 Sieglinde Pfänder

8 evang@bgld                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   evang@bgld 9
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche A.B. im Burgenland
Fortbildung                                                                                                                                                                                                            Fortbildung

   Gesamtösterreichische Lektor*innen-Tagung                                                                                  Das Fundament –
   2022 in Stadtschlaining                                                                                                    Theologischer Grundkurs 2022/23
   von Andreas Hankemeier | Fotos: Gerhard Harkam                                                                             Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist
                                                                                                                              Jesus Christus. (1. Korintherbrief 3,11)
     Knapp einhundert Lektorin-
   nen und Lektoren tagten vom
   29. April bis 1. Mai unter dem                                                                                                Das Burgenland galt viele Jahre lang als Insel       änderungen brauchen natürlich vor allem eines:
   Motto „Gemeinsam dienen!“ in                                                                                               der Seligen. Starke evangelische Gemeinden, ein         Zeit. Wie auch immer die Antwort auf die Entwick-
   Stadtschlaining                                                                                                            daraus resultierendes hohes evangelisches Selbst-       lung des Mitgliederstandes in Österreich aussehen
                                                                                                                              wertgefühl und eine große öffentliche Wahrneh-          wird, eines werden wir immer dringend benötigen:
      Von den vielen Ehrenämtern                                                                                              mung machten diese Superintendenz zu etwas Be-          Engagierte Frauen und Männer, die bereit sind, in
   ist das Lektor*innenamt ein ganz                                                                                           sonderem. Auf der letzten Synode unserer Kirche,        ihren Heimatgemeinden wertvolle Dienste zu leis-
   besonders. Denn ohne die Ver-                                                                                              die noch in Präsenz in Graz abgehalten wurde und        ten und ganz persönlich zum Aufbau und Erhalt
   kündigung gibt es keine Kirche.                                                                                            auf der ich noch als Delegierter der Superinten-        der Kirche beizutragen.
   In der Evangelischen Kirche A.B.                                                                                           denz Salzburg-Tirol teilnahm, sagte mir Synoden-
   Österreich wird dieser Dienst                                                                                              präsident Peter Krömer, er gratuliere mir zu mei-          Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: „Die Ernte ist
   von etwa 250 Pfarrpersonen                                                                                                 ner Wahl im Burgenland, vor allem aber dafür, dass      groß, aber wenige sind der Arbeiter. Darum bittet
   und von etwa 500 Lektor*innen                                                                                              ich in Zukunft eine Diözese leiten dürfe, in der alle   den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ern-
   wahrgenommen.                                                                                                              Pfarrstellen besetzt seien. Er wünsche sich das für     te sende.“ (Matthäus 9, 37-38). Mein ganz persönli-
      Die alle zwei Jahre stattfin-                                 Die Teilnehmer*innen an der Lektorentagung                seine Heimatdiözese Niederösterreich ebenfalls.         cher Dank gilt allen Menschen, die diese Arbeit auf
   dende Gesamtösterreichische                                                                                                                                                        sich nehmen. Um ihnen aber auch ein gutes Grund-
   Tagung musste aufgrund von                    Lektor*innen in kirchenentwi-             benheit des Dienstes wurden in        Damals stimmten seine Aussagen noch. Und na-         gerüst und die richtigen Werkzeuge in die Hand zu
   Corona verschoben werden.                     ckelnden Prozessen, z.B. in „Aus          den Referaten und Diskussionen     türlich hat die evangelische Kirche im Burgenland       geben, wird es auch im Jahr 2022/23 wieder einen
                                                      dem Evangelium leben“?               erörtert.                          aufgrund ihrer Geschichte und ihrer Mitgliederzah-      theologischen Grundkurs geben.
                                                      Wie ist ihr Tun mit dem                 Ein Kulturprogramm am           len einen ganz anderen Stand als in meiner Heimat
                                                      Tun der Pfarrpersonen in             Samstagnachmittag ergänzte         Tirol. Dennoch habe ich Präsident Krömer geant-                                Thema
                                                      Zukunft in Verbindung                die inhaltliche Arbeit. Dass die   wortet, besetzte Pfarrstellen bedeuten noch lan-            Datum                                     Ort
                                                                                                                                                                                                            Referent
                                                      zu bringen? Das eruier-              Lektorenarbeit auch etwas für      ge nicht, dass alle versorgt sind. Wie prophetisch
                                                      te Patrick Todjeras in drei          jüngere Gemeindeglieder ist,                                                                               Bibel
                                                                                                                              diese Replik war, musste ich im Lauf meines ersten       15.10.2022                              Wien
                                                      Hauptreferaten. Es wäre fa-          zeigten mit Julian Jöri und Flo-                                                                           Henner
                                                                                                                              Dienstjahres unmittelbar erfahren. Auch das Bur-
                                                      tal, den Lektor*innendienst          rian Toth die Young lectors am     genland kann sich natürlich den demographischen                         Kirchengeschichte
                                                                                                                                                                                       19.11.2022                              noch offen
                                                      im Windschatten des                  Samstagabend.                      und religiösen Entwicklungen nicht entziehen.                           Binder / jonischkeit
                                                      Pfarrer*innendienstes zu                                                Die Mitgliederzahlen sinken ebenso wie der sich                         Dogmatik/Bekenntnis
       Bischof Chalupka begrüßt die Teilnehmer                                                                                                                                         28.01.2023                              noch offen
                                                      besprechen, meint Todja-                                                daraus ergebende Kirchenbeitrag, Krankenstände                          Grauwald
                                                      res. Viel wichtiger sei die                                             und Karenzzeiten sorgen dafür, dass immer wieder                        Ethik / Spiritualität
      Nach der letzten Tagung 2018               gemeinsame Begründung. Die                                                                                                            25.02.2023                              noch offen
                                                                                                                              Pfarrgemeinden administriert werden müssen und                          Hankemeier
   in Gosau hat der Gesamtöster-                 Unterschiede und die Verwo-                                                  die bevorstehende Zahl an Pensionierungen führt                         Gottesdienst/Liturgie
   reichische      Lektorenlei-                                                                                               dazu, dass auch die Insel der Seligen langsam in         11.03.2023                              noch offen
                                                                                                                                                                                                      Haidvogel
   ter Gerhard Harkam nach                                                                                                    einer Realität ankommt, in der die Versorgung ei-
   Stadtschlaining     eingela-                                                                                               niger Regionen mit Pfarrerinnen oder Pfarrern nur          Nähere Informationen liegen in den Pfarrge-
   den. Bischof Michael Cha-                                                                                                  noch bedingt gewährleistet werden kann.                 meinden auf. Die Teilnahme an diesem Grundkurs
   lupka begrüßte am Freitag                                                                                                                                                          verpflichtet zu nichts. Ich würde mich aber sehr
   die Lektor*innen. Christine                                                               Nach     einem    feierlichen      Auf diese Entwicklung wird die österreichi-           freuen, wenn sie der Einstieg für viele interessierte
   Wogowitsch führte in den                                                                Gottesdienst und mit ei-           sche Landeskirche Antworten finden müssen.              Frauen und Männer sein könnte, sich in ihren Ge-
   Kirchenentwicklungspro-                                                                 nem Reisesegen traten die          Sei es durch eine Stärkung und Aufwertung des           meinden in besonderer Weise zu engagieren.
   zess des Gemeinsamen Die-                                                               zahlreichen    Ehrenamtlichen      Lektor*innenamtes, die Einführung eines Gemein-
   nens ein.                                       Gruppenarbeit zum Thema
                                                                                           am Sonntagnachmittag die           dediakonates oder eine Ausweitung der Ordinati-           Das hofft und wünscht sich Ihr Superintendent
      Welche Rolle spielen                           „Gemeinsam dienen“                    Heimreise an.                 O    on ins Ehrenamt. So tiefgreifende strukturelle Ver-                                    Robert Jonischkeit

10 evang@bgld                                                                                                                                                                                                                 evang@bgld 11
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche A.B. im Burgenland
Ökumene                                                                                                                                                                                                             Kirchenmusik

   Synodalität – Partizipation – Gemeinschaft                                                                                Musikalische Begegnungen –
   Zum vorsynodalen Prozess in unserer katholischen Schwesterkirche                                                          die Werkwoche, die Singwoche und der evangelische Chortag
   von Robert Jonischkeit
                                                                                                                             von Christiaan van de Woestijne

   Zu diesem Motto wurden auch in der römisch-katholischen Diözese Eisenstadt im Rahmen der Vorbe-
                                                                                                                                Im Sommer ist wieder die Zeit für Camps, Frei-       der um wunderschöne Musik vor allem von Felix
   reitung der Weltbischofssynode 2023 die Gläubigen befragt und die Ergebnisse gesammelt und weiter-
                                                                                                                             zeiten und Themenwochen aller Art, und hof-             Mendelssohn-Bartholdy versammeln, alles unter
   geleitet.
                                                                                                                             fentlich haben alle von uns die Möglichkeit, sich       der Leitung des Wiener Dirigenten Dr. Vladimir
     Am ersten April 2022 wurde das Ergebnis der                      im Plenum, in Ausschüssen, Arbeitsgruppen, Welt-       in einer schönen Umgebung vertiefend mit einem          Prado.
   Umfrage im Burgenland in einem feierlichen Rah-                    cafés und Murmelgruppen, die Erfahrung, dass           Lieblingsthema auseinanderzusetzen – ich als Di-           Melden Sie sich an! Bis 20.6. geht es noch, alle
   men im Dom von Eisenstadt vorgestellt. Zu dieser                   wichtige Anträge aus den Pfarrgemeinden über           özesankantor richte mich da natürlich vor allem         Informationen finden Sie unter www.vekoe.info.
   Präsentation war auch ich als Superintendent der                   die Superintendentialversammlungen in die Syno-        auf die musikalischen Begegnungen, von denen ich
   evangelischen Schwesterkirche eingeladen. Eine                     de eingebracht werden, wo sie dann wieder dem
                                                                      jeweiligen Ausschuss zugewiesen werden, all das
                                                                                                                             Ihnen hier zur Vorfreude etwas schreiben möchte.        Gesamtösterreichisches
                                                                      kostet Energie und manchmal auch gute Nerven.          Werkwoche für Kirchenmusik                              Chöretreffen
                                                                      Und dennoch meine ich, dass sich all das mehr als         Der zuerst fallende Termin ist eine höchst wich-        Dann ist der Sommer schon wieder vorbei, wenn
                                                                      lohnt. Viele Anliegen und Forderungen über Mit-        tige Veranstaltung für unsere evangelische Kirche:      in unserem Burgenland der gesamtösterreichi-
                                                                      bestimmungsrechte, demokratischere Strukturen,         die 35. Werkwoche für evangelische Kirchenmu-           sche evangelische Chortag
                                                                      Dialogbereitschaft und Verantwortungsteilung,          sik, die traditionell bei uns im Burgenland, in Ober-   über die Bühne geht – und
                                                                      die als Ergebnis der Umfrage des vorsynodalen          schützen, abgehalten wird, aber Teilnehmer und          zwar am Wochenende 8./9.

                                                                                                                                                                                                                                                    Foto: H. Hribernig
                                                                      Prozesses in der römisch-katholischen Kirche im        Referenten aus ganz Österreich willkommen heißt.        Oktober in Markt Allhau.
                                                                      Dom von Eisenstadt präsentiert wurden, gehen ge-       Neben den 6 Diözesankantoren sind unter ande-           Letztes Jahr konnte schon
                                                                      nau in diese Richtung.                                 rem die „Locals“ Elisabeth Bundschuh und Markus         in der Wiener Lutherkirche
                                                                        Ich erinnere mich noch gut, dass ich am Ende         Kern mit im Team. Die Schiene Popularmusik wird         ein gelungenes Chöretreffen
                                                          © Vatikan

                                                                      der Veranstaltung gemeint habe, wenn alle Forde-       in diesem Rahmen immer wichtiger – heuer wird           durchgeführt werden, auch
                                                                      rungen des Kirchenvolks vom Vatikan tatsächlich        erstmals auch Percussion als Unterrichtsfach an-        wenn da coronabedingt vor
   Einladung, der ich sehr gerne nachgekommen bin,                    umgesetzt würden, dann wäre das kein synodaler         geboten. Ich selbst bin zum ersten Mal dabei und        allem Chöre aus dem Wie-
   da eine Stärkung der Synodalität in der römisch-                   Prozess, sondern eine neue Reformation. Man darf       werde mich mit Kollegin Riccabona aus Linz dem          ner Umfeld teilnahmen. Die
   katholischen Kirche auch eine Chance zur Vertie-                   aber nicht vergessen, dass die römisch-katholische     Chorleitungsunterricht und dem Gesamtchor wid-          Hoffnung ist, dass sich die-
   fung der ökumenischen Beziehungen darstellt.                       Weltkirche kein Ruderboot ist, wie die evangeli-       men.                                                    ses Jahr wieder mehrere           Evang. Kirche Markt Allhau
      In der evangelischen Kirche A.u.H.B. in Öster-                  schen Landeskirchen, sondern ein Ozeandampfer.            Diese Woche läuft von Sonntag, 10. 7. (mit 18:00     Chöre hinzufahren trauen
   reich hat das presbyterial-synodale Prinzip ja                     Kursänderungen brauchen Zeit und Geduld.               Uhr Eröffnungskonzert an der neuen Eule-Orgel in        – oder auch Sängerinnen und Sänger auf eigene
   schon eine lange Tradition. In seiner Ausprägung                                                                          der katholischen Pfarrkirche Pinkafeld) bis Sams-       Initiative, wenn es im Ort zur Zeit keinen funktio-
   als antihierarchische Leitungsstruktur, die von der                   Ich hoffe und wünsche mir, dass die Verant-         tag, 16. 7. (Abschlusskonzert). Die tolle Orgelland-    nierenden evangelischen Chor geben sollte.
   Basis ausgeht, ist dieses Prinzip allerdings nicht                 wortlichen für diese Kursänderung sich nicht an        schaft mit vielen (aber nicht nur) evangelischen           Die Chorliteratur, die in diesen Umständen be-
   vergleichbar mit der angestrebten Synodalität in                   die Regeln für Ausschusssitzungen halten, wie sie      Kirchen, dem KUG-Institut und dem evangelischen         wusst einfach gehalten wird, kreist thematisch
   der römisch-katholischen Kirche.                                   Harry Chapman einst formuliert hat: „Kommen Sie        Wimmer-Gymnasium in der Nähe macht Ober-                um das Jahr der Schöpfung; es werden u.a. Teile
      Wir alle kennen die Vorteile, aber auch die Nach-               nie pünktlich, das machen nur Anfänger. Sagen Sie      schützen nach wie vor zum idealen Austragungs-          aus der „Schöpfung“ von Joseph Haydn musiziert
   teile unserer Kirchenorganisation aus eigener Er-                  nichts, bis die Sitzung halb vorüber ist, das lässt    ort! Ein großer Dank gebührt Elisabeth Bundschuh        werden. Auch ein Kompositionsauftrag zu diesem
   fahrung. Im Jahr 2023 stehen wieder die Wahlen                     Sie klug erscheinen. Seien Sie so vage wie mög-        für das organisatorische Engagement über mehre-         Thema ist in Planung.
   in die Gemeindevertretungen und Presbyterien an,                   lich, damit vermeiden Sie, andere zu irritieren. Bei   re Jahre, das sie nach wie vor wahrnimmt.                  Anmeldungen für den Chortag werden von mir
   gefolgt von der Neubesetzung der diözesanen und                    Zweifeln regen Sie einen Unterausschuss an. Stim-                                                              gerne entgegengenommen! Auf www.vekoe.info
   gesamtkirchlichen Leitungsgremien, den Superin-                    men Sie immer für Vertagung, das macht Sie be-                                                                 und www.evang-musik-bgld.at wird es in Kürze
   tendentialversammlungen und der Synode. Vielen                     liebt und im Übrigen wartet jeder darauf.“             Singwoche                                               mehr Infos geben. Ich hoffe, viele von Ihnen bei
   Pfarrgemeinden sind die Schwierigkeiten vertraut,                                                                           Als nächstes auf dem Kalender steht die VEKÖ-         einer dieser musikalischen Begegnungen zu tref-
   alle Gremien ordnungsgemäß besetzen zu können.                       Ich wünsche dem vorsynodalen und dann dem            Singwoche, die heuer vom Sonntag, 31. Juli bis          fen! O
   Wir sind stolz auf unsere innerkirchliche Demokra-                 synodalen Prozess in unserer Schwesterkirche von       Samstag, 6. August angesetzt ist. Gesungen wird
   tie und erleben doch so oft auch die Schwierigkei-                 Herzen einen guten und konstruktiven Verlauf. Mö-      im Bildungshaus Retzhof in Wagna in der Südstei-
   ten, die sich daraus ergeben.                                      ge er unsere Kirchen näher zusammenführen und          ermark, einem idealen Umfeld für Choraktivitäten!                              Christiaan van de Woestijne ist
      Die abgesessenen Zeiten in Sitzungen, die Arbeit                die gute Ökumene vertiefen und verstärken. O           Erstmals seit der Corona-Krise kann man sich wie-                          Diözesankantor für das Burgenland

12 evang@bgld                                                                                                                                                                                                                  evang@bgld 13
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche A.B. im Burgenland
Jahr der Schöpfung                                                                                                                                                                                                                                                Jahr der Schöpfung

                                                                                                                                     Bischof Chalupka im Wimmer Gymnasium
                                                                                                                                     von Klaus Pahr

                                                                                                                                       Am 29. April war Bischof                                                     ren den Warenbestand, sorgen        wurden eifrig Bäume gepflanzt,
                                                                                                                                     Michael Chalupka anlässlich                                                    für Nachschub und starten den       um einen Hang nach einem
                                                                                                                                     des „Jahres der Schöpfung“ zu                                                  Verkauf, der auch protokolliert     Windwurf wieder neu zu be-
                                                                                                                                                                                                                    wird. Am Ende der Pause wird        pflanzen. Wir setzten drei ver-
                                                                                                                                                                                                                    alles mit den Einnahmen ins Se-     schiedene Baumsorten, unter
   PROJEKTE IN DEN BURGENLÄNDISCHEN EVANGELISCHEN GEMEINDEN
                                                                                                                                                                                                                    kretariat zurückgebracht. Die       anderem einen amerikanischen
                                                                                                                                                                                                                    Waren kommen vom Weltladen          Laubbaum, der experimentell
                                                                                                                                                                                                                    in Pinkafeld, wohin auch der Ge-    gepflanzt wurde. Am Camping-
                                                                                                                                                                                                                    winn zurückfließt. Der kleine       platz durften wir einen alten
   Harald Tremmel –

                                                                                                                                                                       Foto: epd / Dasek
                                                    beteiligt. Durch das Ausbringen              bin ich sicher noch kein leucht-
                                                                                                                                                                                                                    Überschuss aus Spenden wird in      Zaun abreißen und einen Teil
   Der Botschafter zum „Jahr der                    von Pheromonen finden die                    endes Vorbild. Meine Wohnung
                                                                                                                                                                                                                    Form von Fair Trade Produkten       des angrenzenden Waldes aus-
   Schöpfung“ in der Diözese Bur-                   Männchen ihre Partnerinnen                   und auch mein Betrieb wird
                                                                                                                                                                                                                    an die Schüler, die den FTP be-     roden, da auf dieser Fläche wei-
   genland stellt sich vor                          nicht – „No Sex for butterflies“             noch mit Erdgas geheizt und
                                                                                                                                     einem Beratungsgespräch im                                                     treut haben, überreicht.            tere Campingplätze entstehen
                                                    wurde das Projekt genannt und                das Einhalten von Tempolimits
                                                                                                                                     Wimmer Gymnasium.                                                                                                  sollten. Nach der Woche blieben
      Ich bin am 26. 7. 1974 gebo-                  wird seit 2004 von allen Ruster              war lange auch nicht unbedingt
                                                                                                                                        Der Bischof wollte von Schü-                                                Waldwoche                           uns von der Waldarbeit nicht nur
   ren. Meine Mutter stammt von                     Weinbauern umgesetzt. Durch                  meine Stärke. Aber ich arbeite
                                                                                                                                     lerinnen und Schülern hören,                                                      „Nachhaltig handeln – ganz-      ein Muskelkater, sondern auch
   einem Bergbauernhof in Obdach                                                                       an mir, um meinen öko-
                                                                                                                                     was sie zu verschiedenen The-                                                  heitlich lernen“ ist das Motto      viele tolle Erinnerungen. Die
   in der Steiermark und hat eine                                                                      logischen Fußabdruck zu
                                                                                                                                     men denken und welche Schrit-                                                  der Waldwoche in der Oberstu-       Waldwoche war eine großartige
   Ausbildung zur landwirtschaft-                                                                      reduzieren – ich genieße
                                                                                                                                     te sie konkret in der Umsetzung                                                fe. So berichtete die 8M: „Wir      Möglichkeit, viel über Wälder
   lichen Lehrerin. Mein Vater ist                                                                     jetzt vor allem die Tempo-
                                                                                                                                     zu einem nachhaltigen Lebens-                                                  lernten viel über Nachhaltigkeit    und Nachhaltigkeit zu lernen.
   aus Rust und war nach seinem                                                                        reduktion auf 100km/h im
                                                                                                                                     stil setzen. Dabei wurden dem                                                  und den Wald inklusive aller        Zudem wurde unsere Klassen-
   Studium an der Universität für                                                                      Verkehr auf der Autobahn.
                                                                                                                                     evangelischen Bischof die drei                                                 Waldarbeit. Wir fällten kaputte     gemeinschaft spürbar gestärkt.“
   Bodenkultur in der bgld. Land-                                                                      Weiters ist die Investition
                                                                                                                                     hier beschriebenen Projekte                                                    Bäume oder Bäume, die gesun-
   wirtschaftskammer tätig. Meine                                                                      in eine Photovoltaikanla-
                                                                                                                                     nahegebracht: Der Fair-Trade-                                                  de Bäume behinderten, um dem        Sozialaktionen
                                       Foto: zVg.

   Mutter hat den Beruf der Lehre-                                                                     ge geplant und nach ei-
                                                                                                                                     Point, die Waldwoche und Sozi-                                                 Wald ein besseres Lebensklima         Jedes Jahr vor Weihnachten
   rin aufgegeben und hat sich da-                                                                     nem Betriebszubau auch
                                                                                                                                     alaktionen.                                                                    zu verschaffen. Wir haben mit       und Ostern werden im Wimmer
   nach der Arbeit in unserem klei-                       Auch auf der Ried Vogelsang wird das         der Umstieg des Heizsys-
                                                                   Projekt umgessetzt                                                                                                                               Äxten und Zweimannsägen gear-       Gymnasium Aktionen gestartet,
   nen Weinbaubetrieb gewidmet.                                                                        tems.
                                                                                                                                     Fair Trade Point (FTP)                                                         beitet. Das stärkte auch unsere     die karitativen Einrichtungen
      Nach meiner Ausbildung an                     das Projekt kann in Rust auf                   Wichtig war mir auch die Ver-
                                                                                                                                        Seit mehr als 20 Jahren wird                                                Team-Arbeit. Nach dem Fällen,       oder Projekten zugutekommen.
   der Wein- und Obstbauschule in                   Insektizide verzichtet werden.               besserung der Kommunikation
                                                                                                                                     unseren Schüler*innen das                                                      dem ein lautes Achtung, Baum        Heuer haben Schüler*innen ve-
   Klosterneuburg habe ich im Jahr                  Weiters war mir auch wichtig,                der Veranstaltungen zum Jahr
                                                                                                                                     Prinzip des Fairen Handels im                                                  fällt! vorausgeschallt war, muss-   getarische Speisen zubereitet
   1999 den Betrieb übernommen.                     dass wir durch Gründüngungs-                 der Schöpfung und hier vor al-
                                                                                                                                     Religionsunterricht und mitt-                                                                                          und verkauft; aus dem Erlös
   Gemeinsam mit jungen Kollegen                    anbau stärker auf die Verbesse-              lem die tollen Online-Vorträge
                                                                                                                                     lerweile     fächerübergreifend                                                                                        wurden ukrainische Flücht-
   aus Rust war mir bewusst, dass                   rung der Bodenstruktur achten.               der „Scientist4Future“. So war
                                                                                                                                     nahegebracht. Ab der 1. Klasse                                                                                         linge unterstützt und auch
   das wichtigste für eine Quali-                   Mit den Kollegen gemeinsam                   zum Beispiel in Rust am 11. Mai

                                                                                                                                                                                           Foto: Wimmer Gymnasium
                                                                                                                                     zieht sich das Thema mit un-                                                                                           Carepakete für ein Flücht-
   tätssteigerung gesunde Trauben                   wurde auch an der Etablierung                ein Vortrag zum Thema „Was-
                                                                                                                                     terschiedlichen Schwerpunkten                                                                                          lingslager an der rumä-
   sind. Rust ist ein altes Weinbau-                von Veranstaltungen rund um                  serstand Neusiedlersee und
                                                                                                                                     durch die Schulstufen, um die                                                                                          nisch-ukrainischen Grenze
   gebiet und über Jahrhunderte                     den Wein in Rust gearbeitet.                 CO2-Management“ organisiert.
                                                                                                                                     Jugendlichen auch nach ihrer                                                                                           gepackt.
   hat sich hier die Population des                   Bei der Vorbereitung zur Ma-                 Jeder Beitrag zur Reduktion
                                                                                                                                     aktiven Schullaufbahn für Nach-
   Rebschädlings       „Traubenwick-                tura habe ich viel von Albert                der Treibhausgase ist wichtig
                                                                                                                                     haltigkeit zu sensibilisieren.                                                 ten wir die Bäume noch entas-         Bischof Chalupka zeigte sich
   ler“ aufgebaut. Als Obmann des                   Schweitzer gelesen, da ich mir               – und Totschlagargumente wie
                                                                                                                                     Die 3. Klassen sind in Zweier-                                                 ten, in Stücke teilen und ins Tal   von den zahlreichen Aktivitäten
   Ruster Weinbauvereins war ich                    ihn als Schwerpunktthema ge-                 eventuelle Vulkanausbrüche, die
                                                                                                                                     bis Viererteams abwechselnd                                                    ziehen, sodass sie abgeholt und     im Bereich der Nachhaltigkeit
   dann maßgeblich an der Eta-                      wählt habe. Seine Thesen vom                 wir nicht beeinflussen können,
                                                                                                                                     für den Verkauf am FTP in der                                                  weiterverkauft werden konnten.      beeindruckt. Für uns war es ei-
   blierung der Bekämpfung des                      „Leben inmitten vom Leben“ wa-               dürfen nicht ernst genommen
                                                                                                                                     großen Pause verantwortlich:                                                   Es war ein tolles Gefühl, etwas     ne erste persönliche Begegnung
   Schmetterlings mit der biologi-                  ren sehr inspirierend für mich.              werden.         O
                                                                                                                                     Sie holen Kassa und Schlüssel                                                  zu schaffen, das auch weitere       mit Michael Chalupka seit sei-
   schen Methode der Verwirrung                       Im Bereich der CO2-Reduktion                                Harald Tremmel
                                                                                                                                     im Sekretariat ab, kontrollie-                                                 Verwendung findet. Außerdem         nem Amtsantritt 2019. O

14 evang@bgld                                                                                                                                                                                                                                                              evang@bgld 15
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche A.B. im Burgenland
Frauenarbeit                                                                                                                              Frauenarbeit

   Evangelische Frauenarbeit                                                                                                      Begegnungstag der Frauen-
                                                                                                                                  arbeit:

   im Burgenland                                                                                                                  „Mahlzeit“ –
   von Susanna Hackl                                                                                                              Gutes Essen und
                                                                                                                                  genug für alle
   Frauentag in                          der Art, wie wir andere wahr-
                                         nehmen. „Der ist ein wertvolles
                                                                             Von Anfang an! ICH BIN WERT-
                                                                             VOLL!“ Seniorin Schiller zitier-
                                                                                                                                    Die neue Bildungsbe-
                                                                                                                                  auftragte von „Brot für die
   Oberschützen und                      Mitglied der Gesellschaft,“ sa-     te dazu aus der Bibel, Petrus                        Welt“ beschäftigt sich mit
                                                                                                                                  den Zusammenhängen von
                                         gen wir – und da klingt Bewun-      1.18: „Ihr wisst, dass ihr nicht
   Mörbisch                                                                                                                       Lebensmittel-
                                                                                                                                                g!
                                         derung mit für den Elan, für die    mit vergänglichem Silber oder
                                         Leistungsfähigkeit, für die Ide-    Gold erlöst seid, sondern mit
                                                                                                                                            igun
     Rund 250 Frauen besuchten           en und den unternehmerischen        dem teuren Blut Christi.“ Wenn
                                                                                                                                     ank ünd
   die Evangelischen Frauentage in
   Oberschützen und Mörbisch.
                                         Wagemut, für das Engagement,
                                         für die Bereitschaft, sich ein-
                                                                             du Gott so wertvoll und wich-
                                                                             tig bist, trau dich, dich selbst                   ! Vor
                                         zubringen, aktiv zu sein. Kurz      WERTVOLL zu sehen – und die                                      überproduktion,
      Pfarrerin Silvia Nittnaus feier-   gesagt, das ist ein nützliches      anderen auch!                                        Billiglebensmitteln, Armut,
   te in Oberschützen mit Pfarre-        Mitglied der Gesellschaft. Und                                                           Hunger, Lebensmittelver-
   rin Tanja Sielemann und in Mör-       Schiller weiter: Es ist gut und        Am Nachmittag gab es in                           nichtung und Landraub in
   bisch mit Lektorin Elfi Fiedler       wichtig, sich einzubringen und      Oberschützen ein gemein-                             aller Welt.
   die Gottesdienste.                    zu engagieren. Seinen Teil bei-     sames Singen mit Elisabeth
      Die Geschichte der Hagar, der      zutragen. Man bekommt für sei-      Bundschuh, eine Gesprächsrun-                           Die Frauen, die die „Laf-
   Zweitfrau Abrahams, stand da-         nen Einsatz auch etwas zurück:      de mit Roswitha Petz und die         Alle Fotos:     nitztaler Bauernspezialitä-
   bei im Mittelpunkt. Eine Frau,        Aufmerksamkeit, Anerkennung,        Möglichkeit, das Heimathaus        Hubert Hackl      ten“ produzieren, erzählen
   die vieles erleben, erleiden und      Lob. Das tut gut. Das stärkt. Ich   zu besuchen sowie den „Hean-                             über ihre Betriebsphilos-
   erdulden musste und doch sa-          kann was. Ich bin wichtig. Ich      zenverein“ kennenzulernen. In                           phie und wie sie „gutes
   gen konnte: „Du bist ein Gott,        bin wertvoll. Ich habe WERT für     Mörbisch war die Theatergrup-                           Leben für alle“ anstreben.
   der mich sieht.“                      die Gemeinschaft.                   pe „Malaria“ vom Diakoniewerk                          Mit einer Verkostung ihrer
      Musikalisch wurde der Got-            Was bin ich wert, wenn ich       Gallneukirchen zu Besuch, die                          Produkte und einer „ge-
   tesdienst in Oberschützen an          nicht mehr die volle Leistung       eigene Texte aus dem Buch „Die                        sunden Jause“ möchten sie
   der Orgel von Elisabeth Bund-         bringe? Arbeitslos bin? Fami-       Vergangenheit ist ein Baum. Ich                       zu nachhaltigem, gesunden
   schuh und gesanglich von Bir-         liär so eingespannt bin, dass       habe meinen Namen eingeritzt“                        Essen einladen.
   git Ritter, in Mörbisch von Diö-      keine Kraft mehr bleibt für an-     brachten. Elli Walzl-Wegenast
   zesankantor Christiaan van de         deres? Wenn ich in einem Be-        lud zu einem Spaziergang in                            Die Andacht feiert Pfar-
   Woestijne, begleitet von seiner       reich arbeite, dem wenig Auf-       Mörbisch ein, um ihren biblisch-                     rerin MMag.a Irmi Langer,
   Frau Eva, gestaltet. Labsal für       merksamkeit und Anerkennung         litarischen Gartenkalender ken-                      Stoob/Lutzmannsburg.
   die Seele!                            geschenkt wird? Wenn alle aus       nenzulernen.
                                         meiner Familie wirtschaftlich
     Zum      Thema:       „WERTge-      erfolgreicher, beliebter, ange-        Die Kollekten der Frauen-                           Der Begegnungstag fin-
   schätzt“ referierten in Ober-         sehener sind als ich? Wenn ich      tage gingen an das Schulwerk                         det am Freitag, dem 9.
   schützen Pfarrerin Roswitha           gar gescheitert bin? Was bin ich    Oberschützen, das Diakonie-                          September 2022 von 14.30
   Petz und in Mörbisch Seniorin         dann wert? In der Wirtschaft, in    werk Gallneukirchen und das                          bis 17.30 Uhr im evan-
   Pfarrerin Birgit Schiller. Schiller   der Finanzwelt wird, was nicht      „Mosaik“ in Gols und betrugen                        gelischen    Gemeindesaal
   sagte, dass der Begriff „Wert“        nützlich ist, entsorgt. Es ist      insgesamt 2.500 Euro. Herzli-                        Stoob statt.           O
   aus dem wirtschaftlichen Zu-          wertlos. Seniorin Schiller führ-    chen Dank allen Frauen für ihre
   sammenhang kommt. Das be-             te aus: „Wenn es um den Men-        Gaben und für den Besuch der
   einflusst uns bewusst oder            schen geht, gibt es nichts zu ge-   Frauentage.              O
   unbewusst darin, wie wir uns          winnen. Der Wert ist schon da!
   selbst wahrnehmen und auch in         Den hat jede und jeder von uns.

16 evang@bgld                                                                                                                                      evang@bgld 17
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche A.B. im Burgenland
Jugend                                                                                               Jugend

   Internationales Konfi-Treffen                          Ebenso neu war das Ziel des Treffens: die Konfir-
                                                        mandinnen und Konfirmanden an diesem Ort erle-
      Der Titel hört sich gewaltig an, doch zwischen    ben zu lassen, dass sie trotz bestehender Sprach-
   den Wohnorten der Konfirmandinnen und Kon-           grenzen und auch mancher „Grenze im Kopf“ als
   firmanden der burgenländischen Gemeinden und         Team zusammenarbeiten können. Hierzu luden
   der im Komitat Sopron liegenden Gemeinden lie-       mehr als 10 Teamerlebnis-Stationen ein, die durch
   gen z.T. nicht einmal 5 Kilometer. Der Gedanke,      den burgenländischen „Konfirmandenpfarrer“ Ste-
   den Kontakt miteinander zu suchen und Zeit mit-      fan Grauwald gezielt für dieses Treffen ausgewählt
   einander zu verbringen, ist also im wahrsten Sin-    und an die Verhältnisse vor Ort angepasst wurden.
   ne des Wortes naheliegend.                             Neu war auch die konsequente Ausrichtung des
                                                        Treffens als „green event“: Kein Plastik, kein Weg-
   Neu ist dieser Gedanke nicht.                        werfgeschirr, ein genialer Griller mit auch vega-
      Vor der „Coronapause“ fanden entsprechen-         nem Angebot, eine Limo-Nachfüllstation und alle
   de Treffen in burgenländischen und ungarischen       Aktionen ganz ohne Papier, denn Texte und Lieder
   Gemeinden statt. An Orten also, die viele Jahre      waren online auf dem eigenen Handy zum Lesen &
   durch einen „Eisernen Vorhang“ voneinander ge-       Mitsingen abrufbar. Der ganze Ein-Tages-Event hat
   trennt waren. Für die um 2007 geborenen Konfis       nur 1/3 eines Müllsackes gefüllt und alle haben gut
   ist das alles kaum mehr als Geschichtsunterricht     gegessen und getrunken. Es geht also auch „Grün“!
   aus längst vergangenen Tagen und kaum mehr vor-      – Das zu zeigen, war dem Veranstalterteam gerade
   stellbar.                                            am „Grünen Band“ wichtig.
      Heute ist die Grenze zwischen Österreich und
   Ungarn ein wunderbares, lebendiges „Grünes           Wiederholung geplant
   Band“, das besonders wertvoll für die Tier und          Einig war sich das Team darin: Die Stimmung
   Pflanzenwelt ist. Dass aus einem ehemaligen To-      war so gut. dass es wohl eine Wiederholung geben
   desstreifen einmal ein wertvoller lebendiger und     wird. Dann hoffentlich wieder mit Hilfe der Mo-
   wichtiger Lebensraum wird, hätte damals kaum je-     bilenKirche, mit Jugend-Diakon Oliver Könitz und
   mand für möglich gehalten.                           hoffentlich ohne Covid-Konzept. Das zu erstellen
                                                        war mit den sehr unterschiedlichen gesetzlichen
   Vieles neu                                           Bestimmungen diesseits und jenseits der Gren-
      Genau hier, in der Marktgemeinde Schattendorf,    ze gar nicht so einfach … Sicher ist: Das „Grüne
   trafen sich heuer – endlich wieder – über 100 sehr   Band“ lädt weiterhin zu ganz neuen Grenzerfah-
   lebendige Konfis aus der Grenzregion. Zweispra-      rungen ein.         O
   chig Gottesdienst feiern, für die Konfis aus So-
   pron/Ödenburg, Bánfalva/Wandorf und Ágfalva/                          Text: Jakob Kruse / Oliver Könitz
   Agendorf normal, für die Konfis aus Loipersbach,                                    Fotos: Jakob Kruse
   Mörbisch, Pöttelsdorf, Rust und Kobersdorf eine
   neue Erfahrung.
      Für alle neu war die Begegnung mit der Grenze
   als historischem Ort und politische Realität: Die
   „Schüsse von Schattendorf“, die Gedenkstätte der
   ermordeten jüdischen Zwangsarbeiter, die vom Ei-
   sernen Vorhang noch vorhandenen Grenzanlagen
   sind ein gemeinsames geschichtliches Vermächt-
   nis.

18 evang@bgld                                                                                                 evang@bgld 19
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