D ste nrä - Sporting Hamburg
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i ke inb ike n ta er e-B räd s ten Mou Öko La 100% S ta d trä d d t ra S ta e r B d e Rads ln M X port
Editorial IMPRESSUM sporting hamburg Stadtsportmagazin Liebe Leser*innen! c/o steuermann sport GmbH Am Sandtorkai 1 20457 Hamburg Telefon 040-432 08 45 20 info@sporting-magazin.de Nicht, dass wir uns von © Foto: sporting hamburg www.sporting-magazin.de Herausgeber Haus aus langweilen, Martin Blüthmann (V.i.S.d.P.) martin@sporting-magazin.de aber nach dem Special Redaktion „K!DS RAUS!“ im Juni Martin Blüthmann, Alexander haben wir Euch mit Böker, Andreas Hardt, Marco Santoro, Lisa Staisch, Manuela RADius hoffentlich Tanzen, Lars Wichert wiedereine runde Lektorat, Schlussredaktion Manuela Tanzen Sache vorbereitet. manuela@sporting-magazin.de Wir hatten einfach Bock drauf, und das Rad an sich gibt ja auch vieles her, an Styles, an Facetten, an Art Direction und Layout Perspektiven: vielfältiges Sportgerät, Fortbewegungsmittel/Mobilitätswende, Um- Arndt Grutke weltmaßnahme usw. Einem Teil davon haben wir uns, zusammen mit dem Radsport arndt@sporting-magazin.de Verband Hamburg und auf unsere Art und Weise, genähert, um Euch zu unterhalten, zu motivieren und zu informieren, was alles geht und sich dreht. Druck Sehr erfreulich und supernett war in diesem Zusammenhang eine Rennrad-Ausfahrt Eversfrank Preetz mit unserem Verkehrssenator Anjes Tjarks. Wir haben uns extra eine Rennziege Frank Druck GmbH & Co. KG ausgeliehen, um mitzukommen, haben uns dann aber auf der Fahrt nach Wedel den Industriestraße 20 Schneid nicht abkaufen lassen. Sowieso nicht. 24211 Preetz Auflage: 70.000 Exemplare Sehr am Herzen liegt uns unsere RADGEBER-Aktion, denn derweil wir hier entspannt und wie selbstverständlich von unterschiedlichsten Rädern und ihren Fahrer*innen Anzeigen, Mediadaten schreiben, gibt es zu viele Hamburger*innen, die sich ein Rad nicht leisten können. Telefon 040-432 08 45 20 Und deswegen bitten wir Euch inständig: Schaut im Keller nach und überlegt, ob da anzeigen@sporting-magazin.de nicht das eine oder andere Rad ungebraucht rumsteht, weil Ihr vor der Tür längst ein schickes E-City-Bike geparkt habt. Alle nötigen Infos zu RADGEBER findet Ihr auf Leserbriefe, Termine den Seiten 8/9. und Kommentare info@sporting-magazin.de Viel Spaß beim Lesen – und beim Radfahren natürlich. Irrtümer und alle Rechte vorbehalten. Nachdruck sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Geneh Martin Blüthmann migung des Verlags. Für unver- (martin@sporting-magazin.de) langt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen; der Verlag setzt bei Eingang voraus, dass alle Rechte und Honorarfragen geklärt sind. Erscheinungsort und Gerichtsstand ist Hamburg. © Titelfoto: www.vecteezy.com/ © Foto: Mediaserver Hamburg/ Doublevision/Konstantin Beck sporting hamburg erscheint monatlich. Anzeigen- und Redaktionsschluss jeweils am 15. des Vormonats. 3
sporting-Lars: Bahnrad Rennhärte für Tokio W enn sporting hamburg ein Fahrrad-Sonderheft rausbringt, dann darf da natürlich Leon Rohde nicht fehlen. Leon (26) ist Hamburgs Olympia-Teilnehmer im Radsport, auf der Bahn, in der Vierer Mann- schaftsverfolgung. © Fotos: Leon Rohde 4
Sieht schon mal cool aus: Leon bei der Einkleidung für Tokio. Unser Treffen war für eine gemeinsame lockere Radausfahrt geplant, einmal mit dem Vierer bewiesen, deshalb ist er sehr zuversichtlich. doch auf gut deutsch gesagt ist Leon noch richtig „im Arsch“, weshalb er lieber noch frei machen möchte. Er ist gerade von einer Rundfahrt Die nächsten Wochen bis zum Start verbringt Leon größtenteils im aus Polen zurück, wo er mit dem Bahnvierer und den beiden Ersatz- Mannschaftstraining auf der Bahn in Frankfurt an der Oder, Finetuning. männern im Profifeld als Team Deutschland gestartet ist. „Ich bin die Spezifische Intervalle, Wechsel und Tempohärte stehen auf dem Pro- ganze Zeit am Anschlag gefahren, das Profil der Strecke war sehr bergig, gramm. Der Vierer ist ein Mannschaftswettbewerb durch und durch, da sind kleine, leichte Fahrer im Vorteil. Aber um richtig Rennhärte zu da muss man sich bis auf den Millimeter auf den anderen verlassen sammeln, war die Tour genau richtig“, sagt Leon. Rennhärte ist das können, sonst liegt der Vierer auf der Bahn – daran muss neben der richtige Stichwort, normalerweise kämpfen die Bahnradsportler wie jede Fitness gefeilt werden. „Ich freue mich auf die Olympischen Spiele, für andere Sportart vor den Zielwettkämpfen auf Worldcups gegeneinander, einen Sportler ist es das Größte, auch wenn die Spiele dieses Jahr etwas jeder Sportler kann seine Leistungsfähigkeit einschätzen und diese anders sein werden, die Abreise nach unserem Wettkampf muss zum mit den anderen Nationen vergleichen. Dieser Vergleich fehlt Leon Beispiel schon 48 Stunden danach erfolgen“, bedauert Leon ein wenig. so gut wie komplett, denn seit März 2020 gab es lediglich ein Rennen Dennoch, die Vorfreude merkt man ihm an. Und das Gefühl, das er mit auf dem Oval in der Halle, alle anderen internationalen Wettkämpfe der Einkleidung und allem, was jetzt kommt, verspürt, kann ich nur sind ausgefallen, und für das letzte Kräftemessen bei der EM in Minsk zu gut nachempfinden, eine mega Zeit, das weiß ich aus Erfahrung. Ende Juni hat der Bund Deutscher Radfahrer (BRD) seine Mannschaft zu Recht aufgrund der politischen Situation zurückgezogen. Als Letztes kann ich Leon noch seine Lieblings-Trainingstour in Hamburg entlocken: Beim Anleger Teufelsbrück geht’s los, über die Dörfer Richtung So war das letzte und einzige Bahnevent mit dem Vierer im Mai in Elmshorn bis nach Brunsbüttel, dort einmal ums Kraftwerk und dann Hongkong. „Es war sehr bizarr, wir sind von der Ankunft bis zum Abflug am Deich mit Blick auf die grasenden Schafe komplett zurück. „Ist zwar eigentlich nur in Quarantäne gewesen. Vom Flughafen wurden wir ab- etwas länger, aber den Wechsel von den Dörfern auf dem Hinweg zum geholt, es ging direkt ins Hotel. Das Essen bekamen wir auf die Zimmer, Deich auf dem Rückweg, den finde ich sehr schön, bei der Tour kann ich die konnten wir nur verlassen, wenn der Fahrstuhl für uns angestellt entspannen“, lacht er. wurde, und dann führte der Weg mit einem Extra-Shuttle direkt zur Für die Fahrradstadt Halle“, beschreibt Leon. „Der Vergleich dort im echten Wettkampf tat Hamburg wünscht er gut, es waren nur nicht alle Nationen am Start, deshalb wird es bei sich noch mehr gro- den Olympischen Spielen schon spannend werden, wie wir als Vierer ße Fahrstraßen und leistungsmäßig liegen.“ Das Ziel für seine ersten Olympischen Spiele ein entspannteres ist gesteckt, das kleine Finale erreichen und dort um Bronze mitfahren Miteinander auf den wäre sein Traum. Insgesamt sind acht Mannschaften qualifiziert, Dä- Straßen, gegenseiti- nemark, Großbritannien und Australien sind die großen Favoriten. Um ge Rücksichtnahme. das kleine Finale oder auch eine Bronze-Medaille zu erreichen, muss Dem kann ich mich wahrscheinlich der deutsche Rekord 3:50 min auf 4.000 m geknackt nur anschließen. Also, werden, alles andere ist zu langsam im internationalen Vergleich. Wie Leon, hau rein und das geht, den deutschen Rekord zu knacken, das hat Leon schon viel Erfolg für Tokio. Leons Lieblings-Trainingsstrecke in Hamburg: von Teufelsbrück nach Brunsbüttel und auf anderem Weg zurück.
LoveBikeLena, Langstreckenfahrerin und Bloggerin. W enn’s eine packt, packt’s eine – das trifft es eigent- ihre Leiden zelebrieren, ist sie zwar nicht minder platt, „möchte aber lächelnd durchs Ziel fahren.“ lich ganz gut bei Lena, Lena Zwanzleitner (35). Der Lena, beruflich Projektmanagerin bei der TK, ist Mitglied Name klingt eher nach österreichischem Berggast- beim MC Pirate (der Kiez-Ausgabe eines Radsportver- eins) und coacht nebenbei Radgruppen für Frauen und hof in 10. Generation, aber nein, sie ist waschechte Männer. Die Monsterstrecke Paris–Brest–Paris ist sie Hamburgerin, um das mal klarzustellen. Und sie auf einem klassischen Rennrad unterwegs gewesen, die Straßen sind asphaltiert, „und wer schnell Strecke kam über den Betriebssport zum Radfahren. machen muss, fährt Rennrad“, sagt sie und trägt auch für uns zur Aufklärung bei: „Früher waren die Reifen 25 Jahre war das Rad zuvor ausschließlich ein Fortbewegungsmittel sehr schmal, heute sind die Rennräder durchaus etwas bequemer, der gewesen, aber die Berichterstattung über die Tour de France hat sie wohl Lenker aber bekanntermaßen geschwungen.“ Aus den Staaten kommt immer beeindruckt und im Geheimen ... ob frau das auch kann/könnte, hingegen der Gravel-Trend, das sind Rennräder mit etwas breiteren Reifen, also sie jetzt? Und so entwickelte sich eigentlich ihre Rad-Karriere, die einen Ticken entspannter, der Rahmen etwas bequemer, deswegen sie nicht mal als Karriere versteht – Hobby trifft es ganz gut, naja: ein auch für die laaaaangen Schotterpisten in Iowa. „Die fahren von alleine intensives. In ihrer Radsportgruppe war sie die einzige Frau, abgesehen geradeaus“, sagt sie. „Riss und Lenker orientieren sich aber am Rennrad, von den Gattinnen, die ihre Helden bei Events anfeuerten und die Ver- mit denen kannst Du auch richtig schnell fahren“, erklärt sie weiter. Und sorgung übernahmen. Sie war auch die Unerfahrenste, Jüngste, aber dann gibt es die Cyclocross-Variante. Man nannte das damals auch mit dieser Radgruppe entwickelte sich ihr Ego auf zwei Rädern, Step Querfeldein. Sie gilt als die Winter-Variante, so von wegen Matsch und by Step. „Die Gruppe war toll“, sagt sie, „jeder hat jedem geholfen, es nass, wenn’s raufgeht, wird das Rad geschultert, die Mountainbiker (nur wurde gemeinsam trainiert, Ausfahrten, Trainingslager, die ersten kleinen so für die Abgrenzung) würden rauf fahren. „Beim Cyclocross haben Events“, nach ähnlichem Schema wie auch die erste Teilnahme bei den wir immer noch den Rennlenker, aber noch etwas breitere Reifen. Für Cyclassics. „Erst: Kannst Du nicht, nach dem 2. Bier: Kannst Du doch.“ Die kleinere Radien, engere Kurven ist der Rahmen etwas kompakter, sehr Herausforderungen wuchsen wie ihre Leidenschaft, die Vätternrundan komplett“, Wendekreis ist das Stichwort. Mit dem Gravel Bike fährt in Schweden, ihr erster dickerer Brocken: 300 km um den zweitgrößten man an sich schönere Strecken, sagt sie, auch abseits des Verkehrs. See Europas (wusstet Ihr natürlich, wir nicht). „Das Ganze ist in Schweden „Auf den an Asphalt gebundenen Rennrädern teilt man sich eben die ein Volksfest, alle sind auf den Beinen, den Rädern, es gibt dauernd was Fahrbahn mit Autos.“ Das macht es hier und da spannend, so von wegen zu essen, Zeit war nicht wichtig, durchkommen schon.“ Und sie stellte Abstand etc. ... Lena fährt alle drei Varianten, gleichverteilt, Hauptsache fest: „Ich kann auch 300 km“, bitte sehr. Und dann näherte sie sich als zwei Räder, Hauptsache entspannt. Das ist auch ihre Haltung, die sie Support für zwei Kameraden dem Klassiker schlechthin, der Wiege in ihrem eigenen Blog pflegt. Auf Love Bike Lena, dem Fahrradblog für der Tour de France: dem Radrennen Paris–Brest–Paris, erstmals 1891 Frauen, dem tatsächlich monatlich 5.000–6.000 Menschen folgen, und veranstaltet, rund 1.200 km, einmal von der Hauptstadt an den äußersten, bei weitem nicht nur Frauen, geht es um alle Themen rund ums Rad, westlichen Zipfel Frankreichs am Atlantik und zurück, natürlich. Die Krux genährt von Lenas Erfahrungen, angereichert mit ihren Erlebnissen und dabei: in max. 90 Stunden. „Schlafen kann man, wenn man schnell genug ihrer Haltung, was offensichtlich vielen gefällt und hilft. „Es geht doch unterwegs ist“, grinst sie. Wobei ihre Eindrücke nur so halb-sexy waren, darum, das zu tun, was einem guttut. Und mir gefällt es besser, auf einer „die lösen sich auf, zum Schluss“, die Radfahrer, „und viele leiden sehr, Ausfahrt irgendwo anzuhalten und ein Stück hausgemachten Kuchen übermäßig …“, etwas übertrieben, entnehmen wir ihren Schilderungen. zu essen, als irgendein Powergel.“ Und wahrscheinlich tut der Kuchen Wahrscheinlich wollte sie nach der üblichen Überlegerei bis zu „ich ebenso gut und streichelt on top die Seele. möchte das auch machen“ zumindest auch beweisen, dass Frauen Mehr davon auf Love Bike Lena: www.lovebikelena.de nicht so schnell aufzulösen sind. Jedenfalls bewältigte sie das Piece in 2019 (findet nur alle vier Jahre statt) in 83 Stunden, und © Foto: privat sie saß bei unserem Gespräch leibhaftig vor uns. Seitdem ist sie kein Maniac, bei weitem nicht, aber eine, der man zuhört, sowieso. Und sie sagt: „Mir geht es nicht um Wattzahlen und Zeiten, mir geht es ums Ankommen“, der Spaß, das Erlebnis steht im Vordergrund. Und wenn viele Männer Paris–Brest–Paris: 1.223,9 km Strecke, 11.781 m Höhenmeter, Lenas Zeit 83 h 7 min. Unser Respekt: groß.
BEMER RADGEBER © Fotos: sporting hambuurg Große Aktion! Wir sammeln Eure gebrauchten Räder. Bitte! N un haben wir in diesem Heft so viel über sie natürlich für 20 Euro auf dem Flohmarkt verkaufen, aber ehrlich gesagt, dann könnt Ihr sie auch uns geben, Fahrräder und begeisterte Radfahrer*innen finden wir dann mal. Wir geben die Räder nämlich an die Hamburger Organisationen Hanseatic Help e. V. und berichtet, um Euch zu informieren, zu un- Westwind Hamburg e. V., die sich genau das zur Aufgabe terhalten UND zu begeistern, denn Euch zu gemacht haben: bedürftige Familien und Menschen mit und ohne Migrationshintergrund mit gebrauchten bewegen, ist ein Teil unserer Idee. Aber jetzt Fahrrädern glücklich zu machen. Hier werden die Räder sogar zunächst auf ihre Verkehrssicherheit geprüft, wollen wir Euch gleich doppelt bewegen. ggf. repariert. Aber bitte: Bringt uns keinen Schrott, wenn wir ehrlich sein dürfen. Wir sind sehr glücklich, Wir bitten Euch nämlich, einmal im Keller oder in der Garage nachzu- dass der neue Hauptsponsor der BEMER Cyclassics, schauen, ob da nicht noch ein Fahrrad steht, das eigentlich gar nicht nämlich genau die BEMER Group, uns bei diesem Projekt unterstützt. mehr gebraucht wird. Wir sammeln ab sofort mit der Aktion RADGEBER Marketingchef Bernhard Bock ist ganz begeistert: „More Health. More gebrauchte, also von Euch nicht mehr gebrauchte Fahrräder, für die Life. More Sports. BEMER steht für Wohlbefinden auf vielen Ebenen. Unter Familien und Menschen in Hamburg, die gern mobil und unabhängig anderem auch für Wohlbefinden auf der sozialen Ebene. Fahrräder für wären, sich aber kein eigenes Rad leisten können. Davon gibt es in Kinder bedeuten Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität. Darum Hamburg leider viel zu viele, und wir wollen einfach Abhilfe schaffen. unterstützt BEMER diese Aktion von ganzem Herzen.“ Kann ja nicht sein, dass viele Fahrradhändler nahezu ausverkauft sind, die Menschen sich neue Räder kaufen, und genau diese glücklichen Auch sehr dankbar sind wir über den Support von My- Menschen nicht vorher schon ein Rad hatten?! Also müsste das eine oder Place – SelfStorage, denn genau bei den Freunden von andere Fahrrad übrig sein und ungenutzt da rumstehen, womöglich sogar MyPlace – SelfStorage könnt Ihr ab sofort Eure Räder den Keller verstopfen. An anderer Stelle freut sich jemand, wenn sie oder abgeben (Mo–Fr 08:30–17:30 Uhr, Sa 09:00–13:00 Uhr). er erstmalig ein eigenes Rad bekommt, fahren darf. Oder Ihr habt noch Folgende Standorte bieten sich an: ALTONA, Strese- Kinderräder, die für Eure Kids nunmehr zu klein sind. Her damit. Ihr könnt mannstraße 290; GROSS BORSTEL, Papenreye 47–49; CITY SÜD, Nordkanalstraße 23; STELLINGEN, Kieler Straße 302 und WANDSBEK, Friedrich-Ebert-Damm 103. Großes Finale ist dann bei den BEMER Cyclassics selbst, denn natürlich könnt Ihr uns auch am 22. August Eure Räder auf der Eventfläche am Jungfernstieg übergeben. Vielen Dank für Eure Unterstützung. Bei Fragen wendet Euch gern auch an uns unter info@sporting-magazin.de, Betreff: Mein Rad für Euch! 8 Westwind und Hanseatic Help geben die gespendeten Räder dann dahin, wo sie gebraucht werden.
Diese Aktion wird unterstützt von :P R oto ©F Wir brauchen Eure gebrauchten Räder … … für alle Hamburger*innen, die gar kein Rad haben. Denn davon gibt es leider reichlich. Das ist unser Sommerwunsch, ganz einfach, ganz sinnvoll: Ihr kauft neu, die alten bitte zu uns, vielmehr ab sofort zu unseren Freunden von MyPlace – SelfStorage, denn die können richtig lagern: ALTONA, Stresemannstraße 290; GROSS BORSTEL, Papenreye 47–49; CITY SÜD, Nordkanalstraße 23; STELLINGEN, Kieler Straße 302 und WANDSBEK, Friedrich-Ebert-Damm 103. Oder am 22. August direkt bei den BEMER Cyclassics auf der Eventfläche. Wir freuen uns auf Euch und Eure Räder.
sporting-Lars: Mountainbike e n n rd i aß g e n -Sp ur e rail T a e rb rg en h mb Ha urg urg nac Harb ike- n ahr ung i ntainb ann H B © Fotos: HaBeMTB n J k inige Wohn Mou man iken? , vor e eine it dem Euch tainb A h m t n ls ic und ich m nder mou g u t kam e, fin Ihr w tig gu t . hat en an rg rich r fah ambu in H 10
© Fotos: Lars Wichert sporting-Lars hat Spaß in den Harburger Bergen. Nur mal als Eckdaten, in den Harburger Bergen kann man sehr leicht Fahrradfahrer*innen können/dürfen/sollen die gleichen Wege benutzen, mal in einer 60–70 km-Runde auch auf seine 1.000 hm kommen, also so entsteht ein Verständnis für die jeweils anderen. Aktuell klappt es profiliert ist das Gelände auf jeden Fall. Auch 2017 als Vorbereitung noch nicht immer, so gibt es einige, die glauben, „Privat-Polizei“ spielen für das härteste Mehrtages-Mountainbike-Rennen der Welt, den Cape zu müssen, da sind dann die Trails beschädigt, Markierungsschilder Epic in Südafrika, habe ich den Wald vor meiner Haustür genutzt. Die entfernt oder die Trails mit Baumstämmen blockiert. „Das ist schon Bedingungen dort waren teilweise sehr gut mit denen in Südafrika echt ärgerlich, denn alles, was hier entsteht, ist genehmigt und zu vergleichen, Zickzack-Profil und tiefer, lockerer Sand, lassen wir abgestimmt“, sagt Jonas. die Temperaturen während meiner Vorbereitung, es war Winter, mal außen vor. Etwas fehlte mir aber: so richtig schön gebaute Trails, mal Der Verein wurde mit 8 Leuten gegründet, mittlerweile sind 110 was Flowiges, gerne auch anspruchsvolle Wege, etwas Beschilderung. Mitglieder dabei, Ziel von Jonas ist es, auf circa 400–500 begeisterte Als Local kennt man viele Wege in den Harburger Bergen, nicht alle Mitglieder zu kommen. Alles auch unter dem Motto „Support Your sind genehmigt bzw. abgesprochen, aber so ein richtig ausgebautes Local Trailbuilder“, denn nur durch die enorme ehrenamtliche Arbeit Streckennetz, das fehlte. Da ging der Blick schon fast neidisch nach können die Trails Bestand haben. „Gerade die Pflege bedeutet extrem Dänemark, wo es sehr viele gebaute Trails gibt, obwohl noch weniger viel Arbeit, da der Boden sehr sandig ist und die Kurven teilweise Berge als in Hamburg. Das mit dem Fehlen der Trails und dem aus- schnell ausgefahren sind. Wir versuchen einen nachhaltigen Trailbau gebauten, beschilderten Routennetz ist aber nun passé, dank HaBe zu verwirklichen“, so Jonas. Für den Verein ist Mountainbiken kein MTB (Harburger Berge Mountainbike e. V.). Der Verein wurde 2020 Rennsport, sondern ein Erholungssport im Einklang mit der Natur. gegründet und hat seit Kurzem einen Vertrag mit dem Forstamt, dass man im Einvernehmen Trails errichten darf. „Ein Mountainbike-Verein Wer auch mal schauen will, was in den Harburger Bergen so abgeht, mit Wohlwollen des Forstes“, wie sie selber sagen. Häufig sind Moun- kann sich auf www.habemtb.de informieren, da gibt’s auch ein tainbiker dem Forstamt und anderen Nutzern im Wald ein Dorn im Auge, Streckennetz mit unterschiedlichen Farben, je nach Schwierigkeitsgrad. der Boden wird zu sehr verdichtet, die Landschaft kaputtgemacht und Wer richtig sportlich unterwegs sein möchte, kann auch eine der beiden generell wird keine Rücksicht genommen ... Genau das sind Punkte, die vorgeschlagenen Routen abfahren, da sind dann schon viele der 22 mit dem Forstamt gemeinsam offen bearbeitet werden. Der Verein Trails enthalten. Zukünftig werden an der Kärntner Hütte und bei der hat die „Trail Toleranz“ aufgestellt: 7 Punkte beschreiben knackig, wie Majestätischen Aussicht Tafeln stehen, die zeigen, wo die Routen bzw. man sich im Wald, auf den Trails und mit anderen Nutzern zu verhalten Trails langführen. Demnächst sollen auch Touren angeboten werden, hat, für ein rücksichtsvolles Miteinander. Jonas Höhne, 1. Vorsitzender für Interessent*innen, die alleine eventuell noch etwas Respekt haben. des Vereins, sagt auch: „Mit dem Verein wollen wir eine Community schaffen und das Mindset vom Mountainbiken schärfen. Es ist ein Also, entweder abwarten, bis die Touren angeboten werden, oder Ihr individueller Sport, das Spielen in und mit der Natur, deshalb ist es schnappt Euch Euer Rad, geht raus und dann mal den Feuerlöscher oder wichtig, dass wir diese nicht zerstören.“ Dazu gehört zum Beispiel, den Autobahntrail testen, den Regenwurm langschlängeln oder (für dass man auf den Trails bleibt und diese nicht verlässt. „Gerade mit die Mutigen) einen Sprung auf dem Bacardi-Rumble wagen. Wer sich dem Angebot der genehmigten Trails vom Verein versuchen wir, den fragt, was für ein Rad das Beste ist, dem sei auf jeden Fall ein Hardtail Reiz an illegalen Abfahrten zu mindern“, meint Jonas. In den Harburger mit Frontfederung empfohlen, die Sprünge und anspruchsvollen Trails Bergen wird das „Schweizer Modell“ verfolgt, heißt: Wandernde und sind mit vollgefederten Rädern besser zu fahren. Egal wie, geht raus, habt Spaß und unterstützt HaBe MTB. © Fotos: HaBeMTB HaBe MTB zeigt: Mountainbiken geht auch im Einvernehmen mit dem Forstamt.
BEMER Cyclassics Zum Geburtstag Partner © Fotos: Joosep Martinson/ Getty Images for Cyclassics D ie Freude ist groß, auf beiden Seiten, aber von Seiten wollen wir gar nicht schreiben, denn es sind ja jetzt die gemeinsa- © Foto: IRONMAN men BEMER Cyclassics. Und das zum 25. Jubiläum, das ja wegen C. aufgeschoben werden musste. Harte Zeiten liegen hinter allen Beteiligten, sie so zur Party nach Hamburg mitbringen. Die Zentrale von BEMER weswegen Oliver Schiek, Managing Director ist nämlich in Liechtenstein, diesem kleinen, netten und hübschen IRONMAN Germany, nach mehr als einem Land, das ungefähr so viele Einwohner hat wie Ottensen (Naaa, die Jahr Krisenmanagement ziemlich emotional Hauptstadt heißt ...? Nur so für Stadt-Land-Fluss.) und wo alles so sagt: „Der Sport lebt und den besten Beweis bezaubernd ist wie im Miniatur Wunderland. Von da strahlt Bernhard dafür liefern wir Euch. Wir Bock in unserem Gespräch und er erzählt uns erstmal, was BEMER Oliver Schiek (IRONMAN) sind überglücklich und stolz, so macht, was BEMER umtreibt. Overall steht BEMER, seit knapp mit dem Unternehmen BE- 25 Jahren am Markt und in Familienbesitz, nämlich für netto/netto MER einen neuen und starken Titelpartner mehr Lebensqualität. Ein großes Wort, aber die Gesundheit steht an unserer Seite zu haben. Inmitten einer im Vordergrund. Nun reden wir nicht von Wundermitteln, weiteren Krise wie dieser ist die Schließung einer solchen strategischen wahnwitzigen Nahrungsergänzungsmitteln, sondern BEMER kommt Partnerschaft über mehrere Jahre ein enormer Vertrauensbeweis, für aus der Medizintechnik, Technik ist das Stichwort: Wir reden von den wir BEMER extrem dankbar sind.“ Und wir erst. Denn was wäre Geräten, als Gürtel, als Matte zum Drauflegen und Applikationen, Hamburg ohne den Radklassiker? Also sind tolle, enthusiastische die über ein Steuergerät die Blutzirkulation in den kleinsten Gefä- Partner gefragt. Wir schnacken mit Marketingchef Bernhard Bock, ßen im Körper fördern. Über ein erzeugtes Magnetfeld wird ein weil wir mehr über BEMER erfahren wollen, wissen möchten, was physikalisches Signal in den Körper transportiert, es reichen nur 2 x 8 Minuten am Tag, wird die Mikrozirkulation vorangetrieben, was unterschiedlichste positive Auswirkungen hat, zum Beispiel die Sauerstoffaufnahme, die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen etc. Andererseits wird alles, was raus muss, schneller und nachhaltiger abtransportiert. Und das hat eben deutliche Effekte auf den Schlaf, auf Heilungsprozesse, bis hin zur Prävention. Viele Felder, die für alle Menschen mehr als relevant sind, die aber gerade auch für Sportler*innen und aktive Menschen wichtig sind, wenn wir zum Beispiel von Sportverletzungen sprechen, oder eben einfach nur von Regenerationsprozessen bis hin zu weg-mit-dem-Muskelkater oder raus-mit-der-Milchsäure, dem Lactat. Und deswegen eben auch die BEMER Cyclassics: „Weil neben Spitzensportler*innen,, die von uns sehr profitieren können, gerade auch viele Freizeitsportler*innen, Jedermänner und -frauen 12
ein neuer am Start sind und wir alle diese Menschen erreichen wollen, denn wir können einen Beitrag zur Steigerung der Leistungsfähigkeit, zur Erhöhung der Lebensqualität leisten“, erklärt Bernhard Bock, selbst ehemaliger Eishockeyprofi, und die wissen, was Leistungsfähigkeit heißt. „Wir wollen unsere Therapie bekannt machen, haben den Radsport ausgewählt, weil letztlich jeder Mensch auch Rad fährt und Radfahren ja gerade durch Corona noch wieder einen weiteren Schub bekommen hat.“ Er weiter: „Alle interessierten Hamburger*innen können anlässlich der BEMER Cyclassics auf dem Rathausmarkt bei uns vorbeischauen und sich informieren.“ Bernhard Bock wird aber zwischendurch nicht am Stand sein. Denn er fährt seit fünf Jahren Rad, zwar noch nie bei einem Rennen, aber er wird selbst und selbstverständlich mit einem BEMER-Team am Start sein. „Zu Hause fahre ich, um den Kopf auszulüften, als Ausgleich, hier in Hamburg muss ich ja dabei sein. Diese wunderschöne Stadt ist so facettenreich, das gucke ich mir von der Radstrecke an, ich freue mich wahnsinnig drauf.“ Er hat so recht. © Foto: BEMER © Foto: BEMER Bernhard Bock (BEMER)
Interview © Foto: sporting hamburg Strecke machen mit Anjes Tjarks! © Foto: Henning Angerer Oben: Ausfahrt mit sporting-Herausgeber Martin Blüthmann. Unten: Anjes Tjarks kommt zu fast allen Terminen mit dem Fahrra
© Foto: Hamburger Senat Anjes Tjarks (Bündnis 90/Die Grünen) ist seit Juni 2020 Senator für Verkehr und Mobilitätswende. W enn man ein Fahrrad-Special auflegt, ist es mal gar nicht (Ach- tung:) verkehrt, wenn man sich dazu mit dem Verkehrssenator auseinandersetzt. Und zwar mit Anjes Tjarks, dem Senator für Verkehr und Mobilitätswende, und warum setzt man sich dann An Bahnstationen wird es sichere Abstellmöglich- nicht auch gleich noch gemeinsam aufs Rad? keiten geben, damit man ggf. in die Öffis wechseln kann, bei gutem Wetter Wir treffen uns am Ortseingang Blankenese, sporting mit geliehenem wie heute fährt man dann einfach weiter. Zumal das Schnellwegenetz Rad und Helm, er, durchaus im Radsportbereich unterwegs, will im Herbst innerstädtisch dann ins Veloroutennetz mündet, klingt auch nett, und in noch mit Kumpels in Frankreich die Seealpen bis Nizza durchfahren, im den Bezirken dann an die gleichermaßen auszubauenden Schulradwege Schnitt 1.000 Höhenmeter. OK, er fährt vor. Während der ersten Kilometer angeschlossen werden soll. „Ein großer Teil der Fahrradfahrer, so rein klärt er auf – und wir sind mitten im Thema, er gefühlt mitten auf der statistisch, sind Schüler*innen, das unterschätzt man immer“, führt er Fahrbahn. „Zu eng am Rand schummeln sich die Autos auf der gleichen weiter aus, als wir nach Fakten fragen. Mittlerweile beantwortet HaRa- Fahrbahn sehr an einem vorbei, das ist gefährlich. Bedenkt man die 1,5 ZäN, das Hamburger Radverkehrszählnetz, diese Fragen. Das sind über Meter Abstand, die eingehalten werden müssen, müssen Autos also 100 Wärmebildkameras an neuralgischen Punkten, die den Radverkehr schlichtweg warten, um an uns vorbeizufahren, und auf die andere Spur messen. „Die Radnutzung hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt“, rüber“, macht Sinn, wieder was dazugelernt, und wir machen Strecke erklärt Anjes Tjarks, was ja einer Bestätigung bzw. einer Verpflichtung nach Wedel, kurze Abendrunde. In Wedel, in der Kehre an der Elbe, gleichkommt, Stichwort: Henne/Ei. Und dann wird es auch noch grüner, finden wir Platz, Zeit und Atem für die Kernfrage. Seine drei größten was bei ihm ja nicht überrascht, Beispiel Königstraße in Altona: Bei der Herausforderungen in Sachen Radfahren in Hamburg, wollen wir wissen: Errichtung der Bikelane dort, da werden nämlich auch gerade drei Schulen „Infrastruktur, Abstellmöglichkeiten, Waseberg“, seine Antwort. gleichzeitig gebaut, pflanzt er für die dafür zu fällenden drei Bäume 50 neue Bäume, macht netto 47 plus – Deal. BlueGreenStreet ist da die Waseberg ist schnell abgehandelt, überraschend steile Auffahrt in Idee, denn recht aufwendig wird sogar Regenwasser zur Bewässerung Hamburg, bekannt von den Cyclassics oder wenn man mal am Elbstrand dieser Bäume gesammelt. „Straßenplanung ist eben mehr“, erklärt er. war – immer zu lang. Findet Ihr albern? Runterfahren ist easy, aber fahrt „Lärmbelastung ist ein Thema, auch Genderfragen, warum fahren Männer den mal rauf, schafft es wenigstens bis zur Holzbrücke, und dann könnt in Hamburg doppelt so viel Auto wie Frauen?“, er weiter: „Fragt man die Ihr mitreden ;-). Infrastruktur ist nicht so schnell erledigt: „Strecke Frauen, fühlen sie sich im öffentlichen Raum, im Verkehr der Großstadt oft machen ist das Ding, wir haben im letzten Jahr 62 Kilometer Radwege nicht gleichermaßen sicher.“ Viele Aufgaben bei der Infrastrukturplanung, gebaut, das ist sensationell viel“, erklärt Anjes Tjarks „Mit der Zahl 62 sicherlich auch hinsichtlich der Nutzung des Fahrrads, viele Themen … sind wir in Deutschland spitze“, und das soll so weitergehen. Warum und dabei müssen wir noch zurück nach Hamburg ... es dann in der HafenCity kaum Fahrradwege gibt, wollen wir wissen. Er so: „Kommt, ändern wir, zunächst mal mit Pop-up Lanes, Beispiel Abschließend, beim Aufsteigen, noch 10 Sprint-Fragen: Mit einem Sandtorkai.“ Er erklärt weiter: „Das Wie der Radwege, wenn man sich Polorad kann Anjes Tjarks nicht so viel anfangen, OK, er ist auch erst 40, mehr Radverkehr wünscht, ist hierbei ein wichtiger Punkt: Früher waren die Cyclassics ist er mit 16 schon gefahren, aktuell ist da nichts geplant, Radwege teils 50 cm breit, jetzt am liebsten 2,25 m, optimal wären für E-Bikes findet er cool, haben für ihn Suchtpotenzial, „deswegen hab ich mich 2,50 m plus 50 cm Protektion mittels Kantstein. Macht 3 Meter, das noch keins.“ Aber: „Toll, gerade für ältere Herrschaften, erst recht, wenn ist fast eine ganze Fahrbahn – natürlich nicht überall umzusetzen, aber sie dafür das Auto stehen lassen“, grinst er. Radtour oder Wanderung? ´ne Messlatte brauchen wir.“ Dazu kommt die Frage des Belags, Asphalt ist „Definitiv Radtour, da haben sogar unsere Kids Spaß.“ Reifen flicken, macht wünschenswert. Und: „Bei der Einrichtung unseres Radschnellwegenetzes er, sonst kann er da nicht so viel, gibt er ehrlich zu. Wann er sich das müssen ja überall da, wo sie langgeführt werden sollen, entsprechend letzte Mal über einen Autofahrer aufgeregt hat, können wir uns selber Maßnahmenblätter für jeden Straßenzug erstellt werden, das sind über beantworten, wir waren nämlich dabei, also vor 15 Minuten. Anjes Tjarks: 300 für das gesamte Projekt, ist so“, auf dem Weg zu einem Radwege-Netz. „Abstand ist das häufigste Thema, deswegen Protected Bike Lanes. Wie Schnell- bzw. Einfallstraßen sollen die Radwege nämlich Hamburg Aber so grundsätzlich bin ich zum Glück niemand, der sich gern aufregt.“ sternförmig ansteuern, um auch ein Pendeln aus Rissen oder Bergedorf in die City per Rad zu ermöglichen. ad. 15
© Foto: Fabienne Jährig © Foto: Marcus Kaben 16 Nachwuchs auf Rädern © Foto: Wolfgang Stärke „Komplett leerfahren.“
© Foto: Leo Diekmann © Foto: Selma Lantzsch © Foto: Mario Vonhof Marla sieht man eher selten stehend und ohne Fahrradhelm - für Euch ausnahmsweise einmal (rechts). W er im Radsport mitreden will, und es gibt ja von Sattelhöhen über Socken bis Trainingsstrecken krank war, stellt fest, dass sie nach extrem viel zu besprechen, wird dann in den nächs- nicht mal zwei Jahren Radsport Deut- sche Meisterin wurde. Talent geht/ ten Jahren Marla kennenlernen. fährt so. Sie ist zurückhaltend und relativiert im wahrsten Wortsinne: „Ich war relativ schnell relativ gut“, meint sie ernst. „Meine Lehrer*innen Marla Sigmund ist der Lichtblick des Hamburger Radsport-Verbands, und Schulkamerad*innen haben das, so in Sachen Leistungssport. Derweil Leon Rohde Tokio rocken was ich mache, lange gar nicht als Sport verstanden“, erzählt sie, will, rockt Marla denn vielleicht Paris, denn sie ist gerade erst „aber ich habe mein Ding durchgezogen.“ „Harte Arbeit“, sagt sie 18 geworden. Wir sprechen mit ihr zwei Tage später als geplant, selbst. Beeindruckend. Dennoch sieht sie entspannt aus. Verbissen sie war im Trainingslager in Nieder-Österreich gestürzt, fast Ge- geht anders. „Ich mache keine halben Sachen“, ihr Kiez, ihre Party hirnerschütterung, Marla grinst die irgendwie weg: „Geht schon am Wochenende: auf dem Rad, ihre Freundinnen und Freunde sind wieder.“ Marla ist tough, heißt das. Sie ist im U19-Kader Bahn UND ihre Trainingsparter*innen. Auf die Schule nimmt sie Rücksicht, die Straße des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), noch nicht mal Schule offensichtlich auch auf sie: „Mein Abi war trotzdem ganz gut, TEAM HAMBURG-Mitglied, obwohl sie wohl könnte. Alex Harms, obwohl ich selten da war.“ Gruß an das Helene-Lange-Gymnasium, aufgepasst, Marla kommt :-). well done. 1,7 der Notendurchschnitt, ein beeindrucktes well done auch für Marla. Sie startet für die Radsport-Gemeinschaft Hamburg Marla ist die Tochter von Kathi Sigmund, und die ist Vizepräsidentin (RG-Hamburg), ihr Trainer in Hamburg ist Leo Diekmann. „Mich reizt im Verband und Trainerin beim FC St. Pauli. Und wer jetzt denkt, die Geschwindigkeit“, sagt sie, von Beginn an, was im Grunde ja Marla ist auf dem Rad zur Welt gekommen, ein vergleichbares die Fähigkeit, sich quälen zu können, impliziert. „Ich kann mich Schicksal erleiden ja z. B. komplett leerfahren“, sagt sie dann auch. Mit 18. viele Segler*innen, der fährt auf dem Holzweg, Was ihr mehr liegt, wollen wir wissen, Straße oder Bahn, denn denn Familie Sigmund man könnte ja denken das schließt sich aus. Tut es aber nicht. ist gemeinsam beim Rad- „Beides“, sagt Marla natürlich, weil so unterschiedlich: „Die kurzen sport gelandet. „Ich habe Strecken auf der Bahn tun von Anfang an weh“, sagt sie, „da musst erst mit 14 angefangen“, Du durchballern.“ Sie weiter: „Auf der Straße ist vielmehr Taktik im sagt sie, „fahre erst seit Spiel: Windschatten, Sprintstrecken, flach, bergauf, wo überhol ich, vier Jahren.“ Ihre größten wo nehme ich raus, da wird immer wieder neu gedacht.“ Das ist Erfolge in ihren jungen alles ihrs, man spürt es mit jeder ihrer Schilderungen. Die Frage Radler-Jahren sind aber be- nach Vision erübrigt sich fast, denn sie fährt ja beides, auf der achtlich: EM-Dritte U19 im Bahn könnte es mal olympisch werden, auf der Straße entwickelt Bahnrad-Vierer, Deutsche sich sogar gerade eine World Tour für Frauen, „denn die sind im Meisterin U17 und 7. Platz Radsport im Kommen.“ Da will sie mit einem/ihrem Team dann in bei einer sehr angesagten die Weltspitze. Selbstverständlich. In diesem Jahr hat sie in jeder niederländischen Rad- Disziplin noch Deutsche Meisterschaften vor der Nase (Zeitfahren, rundfahrt, der Watersly Straße, Bahn, also drei), je nach Abschneiden dann Europameister- Ladies Challenge, als schaften (macht sechs) und ggf. Weltmeisterschaften (wären dann Nesthaken sozusagen. Wer neun). Schluck. Musst Du „durchballern“, Marla. also in Mathe nicht immer 17
Cyclocross Dann eben W ir treffen uns mit Ilka Kunz, der Geschäftsstel- © Fotos: Silke Heaney lenleiterin des Hamburger Radsport- Verbands, in Volksdorf. Derweil die Mountainbiker (das sind die mit den dicken Reifen und und runter. „Kids on Bikes“, sagt Ilka, ist das Motto von „Kids Kross“, dem geraden Lenker, die, die gern steil rauf- und runterfahren, nicht die Idee dabei: „Gleichgewicht, Radbeherrschung, Umgang mit dem -tragen) sich ja vorzugsweise an den Elbhängen oder den Harburger Rad an sich, Angst nehmen, Sicherheit fühlen.“ Bergen austoben, fahren die Cyclocrosser mit ihren robusteren Rennrädern durchaus auch Hänge, überwinden Hindernisse aber, Das Cyclocross-Land wird vom Verein selbst betrieben, das Gelände indem sie ihre Bikes schultern und einfach weiter ... laufen. in Volksdorf wird ihnen vom Förster überlassen, Gegenleistung: Geländepflege. Nett. Der Verein hat ca. 100 Mitglieder, 30 sind Früher nannte man das Querfeldein. Da ist Dynamik gefragt, vor davon Kids, die regelmäßig kommen und sich dann aber auch auf allen Dingen aber Geschicklichkeit, und deswegen ist tatsächlich Wettkämpfe (ab 10/11 Jahren) vorbereiten. Vorneweg: Jugendtrainerin ein wesentliches Motiv des Vereins Cycloscross Hamburg e. V. auch: Valerie oder 1. Vorsitzender, Trainer und Bau-mal-eben-eine-neue- das Fitmachen von Kindern für den Hamburger Straßenverkehr. Und Strecke Joerg Steffens (54). deswegen dürfen sogar jeden Samstag ab 13 Uhr (nach Voranmeldung: kidskross@cyclocross-hamburg.de) die Kids ab 6 Jahren aus Weil die Cyclocrosser*innen, wenn ein ganz Hamburg da ran, Mitglied oder nicht, egal. Hauptsache rauf Hindernis oder eine Treppe kommt, ihr Rad tragen, muss das Auf- und Ab- springen geübt sein. Dafür braucht’s aber auch am Rad keine Federung wie bei den Mountainbikern (da sind sie hart im Nehmen), „ ... wie ein Rennrad fürs Gelände“, sagt Ilka. Und Gelände ist ja ein dehnbarer Begriff: Matsch – Schmutz auf jeden Fall – ist Programm, wahrscheinlich sogar ein bisschen gewollt, unterstellen wir mal. Neugierig geworden? Am Samstag, 07. August startet ab 15 Uhr der SOMMERCROSS für alle 18 Alters-und Rennklassen im Cross-Land.
tragen! Deswegen ist Cyclocross ein Ganzjahressport, immer in der Na- tur, so richtig, nicht mal eben nur draußen. Fahrradwege sind für Cyclocrosser*innen wahrscheinlich die Pest. Für enthusiastische Radsportler*innen gilt Cyclocross im Winter auch als die Alter- native zum Rennradfahren im Sommer, denn wer will auf Eis und Schneematsch mit seinem Rennrad auf die Nase fallen. Dann lieber breitere Reifen, und: „Keiner fährt um Pfützen und Matschhänge herum – einfach immer durch!“ Die meisten fahren offensichtlich wohl sowieso beides, denn auch Bahnradtraining und Training für das Fahren auf der Straße bietet der Verein. Auf dem Crossgelände in Volksdorf wird im Grunde die ganze Woche trainiert, zweimal gibt es hierfür feste Zeiten und Trainings, die Mitglieder und auch die Kids, die samstags das Gelände entern, kommen aus ganz Hamburg nach Volksdorf. Und wenn vom Verein niemand da ist, das Gelände ist offen und darf auch so genutzt werden. Das ist großzügig und sicher ein Geheimtipp, nicht nur für die Nachbarschaft. Weitere Infos unter: www.cyclocross-hamburg.de Immer mitten durch's Gelände, Radweg ist ein Fremdwort, und bei Hindernissen wird das Bike geschultert.
Klimaschutz © Fotos: Klima-Bündnis Mehr STADTRADELN ist das Ziel! E gal, warum und auf welchem Rad Du un- Klima tun, und außerdem sind wir Active City und wollen zeigen, wo der Hammer hängt. Aktuell machen schon mehr als 2.000 Kommunen terwegs bist: BMX, Gravel, Lasten, Renn, und Städte mit, Hamburg will die 2 Mio.-Marke knacken, und das lassen wir uns doch wohl nicht zweimal sagen. Geradelt wird in Teams, zwei Cyclocross, Mountainbike – Du bist klima. Personen reichen schon, anmelden, sonst gibt’s nichts zu zählen, müsst Das ist eins-plus, um nicht prima zu sagen. Ihr Euch auf www.stadtradeln.de/hamburg. Ihr könnt Euch auch anderen Teams anschließen. Mit dem Rad schlägt man im Grunde diverse große Fliegen gleichzeitig, Veranstaltet wird STADTRADELN, eine Kampagne des Klima-Bündnis, in aber vor allen Dingen tut man auch derGesundheitdemKlima gut. Wer Hamburg vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) Hamburg, mehr Rad fährt, fährt weniger Auto, und weniger Autos machen weniger im Auftrag der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft Stau, weniger Dreck, weniger Lärm – und man bewegt sich, auch sehr gut, (BUKEA). Schirmherr ist Umweltsenator Jens Kerstan. Er findet: „Auto und das ultimativ klimaneutral. Allerbest. Um uns das noch bewusster stehenlassen, Bus und Bahn sausen lassen und rauf aufs Rad! [...] Wer in zu machen, für ein kollektives Erlebnis, wird im September stadtgeradelt. den drei Wochen möglichst viel Fahrrad fährt, trägt aktiv zum Klimaschutz Vom 01. bis zum 21.09. sollen, wollen die Hamburger*innen Teil einer bei.“ Motiviert Eure Kollegen, Euren Verein, die Nachbarn und pfeffert europaweiten Bewegung von vielen Städten und Kommunen sein. Die zusammen einen raus. Schnell muss nicht, Spaß muss. Jeder Kilometer Idee ist, dass in allen teilnehmenden Kommunen und Städten innerhalb zählt. Und wir zählen auf Euch. von drei Wochen möglichst viele Kilometer zusammen geradelt werden. Hamburg performte in den letzten Jahren immer besser, konnte die Kilometerzahl seit der ersten Teilnahme in 2018 mehr als verdoppeln, auf zuletzt 2020 fast 1,8 Mio. km bei knapp 600 mitradelnden Hamburger Teams. Wir wollen natürlich weiter nach vorn und noch mehr für das 20 Die geradelten Kilometer können online eingetragen werden. Oder Ihr nutzt die STADTRADELN-App(kürzung).
Kursangebot © Fotos: ParkSportInsel Radfahrkurse für Wiederaufsteiger*innen (60+) A ufsteiger sind super, sowieso, Unterstützt von der SECURVITA Krankenkasse bietet die ParkSportInsel Wieder-Aufsteiger erst recht, im Lohmühlenpark in St. Georg neben den „Fit im Park!“-Kursen für Ältere jetzt auch Wiederaufsteigerkurse für Wieder-Radfahrer*innen von und die erzählen sogar ein biss- 60 bis 90 mit der Radfahrlehrerin und Ergotherapeutin Felicitas Gierse. Sie gehen über 2 × 2,5 Stunden und kosten 10 EUR. Darin enthalten ist chen mehr Geschichte, denn es sogar eine Ergonomie-Beratung, hier geht es unter anderem um die gab ja auch mal ein Absteigen. Frage, welches Rad für Dich geeignet ist. Am Ende des Kurses gibt es dann eine gemeinsame Ausfahrt. Wir finden, das klingt tipptopp. Wichtig ist den Veranstaltern, dass Ihr Euch vorab einmal telefonisch bei Frau Gierse meldet. Hier könnt Ihr natürlich auch Eure Wünsche äußern, Das hat sich auch der rührige Verein ParkSportInsel e. V. zusammen mit und vielleicht nimmt Frau Gierse Euch die letzten Hemmungen und Ihr der Radfahrschule Elbinsel so gedacht und Fahrradkurse 60+ initiiert. radelt bald lauthals singend durch Euren Stadtteil. Das würden wir uns Was für eine schöne Idee. Es gibt viele Gründe, warum Hamburger*innen wünschen, und Euch richtig schöne Erlebnisse. Ein Wiederaufstieg darf dann irgendwann meinen, nicht mehr Rad fahren zu können. Körperliche gefeiert werden. Fitness oder Beweglichkeit lassen das gefühlt nicht mehr zu, anderer möglicher Grund: Es ist gar kein Fahrrad mehr da, wie also soll man? Oder Weitere Infos und Kurstermine unter man traut sich nicht mehr, fühlt sich im Straßenverkehr unsicher – und www.parksportinsel.de/news/wiederaufstei- dann kommt eins zum andern und es wird gefährlich. gerkurse, Anmeldungen und Andererseits ist man und frau auf dem Rad doch herrlich mobil, erweitert Vorgespräch bei Frau Gierse: 040-18 14 33 32. seinen Radius um das Zuhause um einige Kilometer, das können Dimensi- onen sein, und vielleicht braucht es nur einen Anstoß. Unter Umständen hilft es auch, wenn man Menschen trifft, denen es genauso geht, und man mit ihnen gemeinsam Mut fassen kann. Rauf aufs Rad und ab die Post. Und wir schwö- ren: Der Spaß steigt mit auf. Daumen hoch vom teilnehmenden Wiederaufsteiger! Rechts: Radfahrlehrerin Felicitas Gierse.
Lastenräder © Foto: privat I want to ride my bicycle… W as vor einigen Jahren noch exotisch, ist heute nicht Den größten Teil der Kundschaft machen Familien aus. Die Fahrradanhänger und Sitze auf dem Gepäckträger mehr aus dem hiesigen Straßenbild wegzudenken. haben ausgedient, Kinder müssen nicht länger nur Ob mit Kindern, Paketen, Einkäufen oder Hunden mit den Rucksäcken der Eltern schnacken … Ab jetzt sitzen sie in der ersten Reihe, im Blickfeld ihrer Eltern. beladen, Lastenfahrräder sind inzwischen mehr als Das Fahrrad erweitert den Bewegungsradius für Eltern ein Trend auf Hamburgs Straßen. mit Kindern, die noch nicht allein fahren oder weite Strecken zurücklegen können. Mit einem starken Motor René Reckschwardt, Gründer und CEO von Ahoi Velo Cargobikes, begrüßt (heute bis zu 100 Nm) sind selbst Waseberg und Harburger Berge zu diesen Sinneswandel: „Es ist ein neuer grüner Zeitgeist eingezogen. erklimmen, auch wenn die Räder je nach Typ bis zu 50 kg auf die Waage Die Leute legen Wert auf Nachhaltigkeit und schätzen Produkte made bringen. „Technisch hat sich sehr viel getan. Um den Belastungen in Germany. Immer mehr Kunden kommen zu uns mit dem Wunsch, durch den Antrieb gerecht zu werden, sind die meisten Räder heute ihr Auto abzuschaffen und aufs Rad umzusteigen. Das wird langfristig mit einem Riemenantrieb aus Carbon ausgestattet. Darüber hinaus auch das Straßenbild und die Infrastruktur beeinflussen. Als ehema- sind die Räder heute gut gefedert und teils GPS-getrackt, das Material liger Stadtplaner sehe ich hier großes Potenzial für die angespannte der Ladeboxen verspricht besonders viel Sicherheit.“ Verkehrssituation in der Hansestadt.“ Das hat natürlich seinen Preis. Die günstigsten Lastenräder wie das Bakfiets (made in Holland) liegen bei ca. 2.000 Euro (ohne Motor), für © Foto: sporting hamburg den teuersten Lastenesel des deutschen Herstellers Riese & Müller kann man bis zu 10.000 Tacken auf den Tisch legen. „Leasing ist ein großes Thema und lohnt sich gerade für Angestellte – bis zu 40 % des Kaufpreises an Ersparnis sind möglich. Wünschenswert wäre natürlich auch ein Förderprogramm, wie schon in anderen Städten bekannt.“ Generell beobachtet René aber eine große Bereitschaft, für die Sicherheit der Kinder lieber etwas mehr auszugeben. Bis man sich stolzer Besitzer eines Carogobikes nennen kann, können zuweilen einige Monate verstreichen. Unser Tipp: Schon im Winter an den Sommer denken und frühzeitig bestellen! Aber welches Modell denn nun? 3-Rad, 2-Rad, Longtail – die Range ist 22 Kinder oder Hunde als Passagiere, Einkäufe, … – in so ein Lastenrad passt erstaunlich viel rein.
© Foto: sporting hamburg © Foto: sporting hamburg © Foto: sporting hamburg groß. Am besten ist immer: Ausprobieren. „Unsere Kunden schicken wir auf Probefahrt durch den Schanzenpark. Man muss sich mit dem Modell wohl fühlen.“ Ca. alle sechs Monate gehört das Rad dann zur Inspektion, Ahoi Velo bieten für einen kleinen Taler auch einen Abholservice an. Bei frostigen Temperaturen gehört der Akku nach dem Fahren ins Haus, so ist er auch vor Langfingern geschützt. Wohin geht die Reise noch? „Begeistert bin ich z. B. vom Konzept der Rikschas in Altenheimen! Allgemein spüre ich ein stetig wachsendes Interesse. Vermehrt erreichen mich tatsächlich Anfragen für Automes- sen – Blickwinkel öffnen sich, das Lastenrad ist der SUV von morgen.“ Und dass der Lenker so weit entfernt sein kann vom Vorderrad, war uns auch neu. Hier ein Eigenbau. Anzeige Sonderaktion: Bringe diesen Artikel mit in unseren Shop am Kleinen Schäferkamp 12 und spare 99 Euro auf jedes Rad!
BMX © Foto: Mirja Hatje Jump S chon wieder ’ne Parallelwelt: BMX. Manche Sport-, in diesem Fall Rad-Szenen, sind so für sich, man nimmt sie kaum wahr. Sollte man aber, wie uns die RG-Hamburg beweist. Wir treffen Mirja Hatje (47), BMX-Fahrerin aus Leidenschaft, und Insa Sumann (53), ambitionierte BMX-Mutter, beide leiten gemeinsam die BMX-Sparte in der Radsport-Gemeinschaft Hamburg. Stichwort Gemeinschaft: „BMX ist zwar ein Einzelsport, kann aber nur in der Gemeinschaft gelebt werden, und das zeigt die RG-Hamburg in all ihren Sparten (Rennsport, RTF und BMX)“, sind sie sich einig. Der Verein hat eine wunderbare, fast-noch-nagelneue (2014 fertiggestell- © Foto: Timo Behnke te) BMX-Bahn in Farmsen, was nicht gerade um die Ecke ist, aber das tut der Begeisterung keinen Abbruch: „Zu uns kommen auch BMX-Fahrer aus Kiel, Schwerin und sonstwo“, was für die Güte der Bahn spricht. Bundesliga-Events finden hier statt, 2017 sogar die Dt. Meisterschaft. Das Gelände gehört der Stadt, Active City lässt grüßen, „das Material hat der Verein gestellt, gebaut haben die Mitglieder selbst“, erklärt Mirja. 130 Mitglieder sind es, 80 Aktive von 5 bis 55 Jahren, 60 Kids, 20 Erwachsene, davon 3 Frauen, eine davon Mirja. Wir reden von der Disziplin BMX Race, die ist sogar olympisch. Derweil wir schnacken, kommt Till (13), eine der Hoffnungen des Vereins, er fährt schon Euroläufe, ist 3. auf den Dt. Meisterschaften. „Einer unserer 8 Trainer ist Kristaps Vekša, Ex-Elitefahrer aus Lettland, er betreut die zwei Leistungsgruppen“, erklärt Insa, sie haben sich primär dem Leistungssport verschrieben. Christiane Wiesner, WM-Fünfte 2019 bei den Frauen, kommt auch aus Hamburg. Die Bahn besteht aus Wellen, hohen, flachen, Kurven, steil, weniger steil, und die wird ganz oder in Teilstücken abgefahren, es gibt immer was zu verbessern. Mal ist Bodenhaftung – Druck auf dem Rad – schneller, mal machen Sprünge mehr Sinn. „Die Leidenschaft der Kids ist unbändig“, sagt Insa. „Wer einmal hier war, kommt wieder.“ 24
© Foto: Edgar Galindo pJumpJump Mirja: „Kids dürfen hier auf dem Rad verrückte Sachen machen, das ist eine kleine Freiheit.“ „Das Springen ist das Unfassbare“, sagt Till. © Foto: Mirja Hatje Insa wird ernst: „Körperbeherrschung ist das eine, man lernt seinen Körper natürlich kennen, der ist komplett angespannt“, erklärt sie einen Sport, der sehr anstrengend ist, dem man das aber auf den ersten Blick nicht ansieht. „Und die Kids lernen, das Fahrrad absolut zu beherrschen“, wichtig. „Dann kommt Mut dazu, und letztlich bedienen wir auch die Idee, sich zu messen, es geht ja darum, wer der Schnellste ist. So kann jeder immer an sich arbeiten, eine gute Schule“, sagt Insa. Wer sich also mal challengen will, meldet sich beim Schnupper- training (Anmeldung unter www.rg-hamburg.de), kostet ´nen 10er. Dafür gibt es das komplette Equipment, Rad, Helm usw., und ´ne Menge Spaß. Den Mut müsst Ihr mitbringen, da machen wir uns aber keine Gedanken. © Foto: Timo Behnke © Foto: Edgar Galindo Till Behnke (13), BMX-Nachwuchstalent.
Gastbeitrag: Styleguide ;-) © Fotos: privat Das Auge R ennradfahrer*innen sind mehrheitlich extrem eitel (obligatorisch, gerne mit supergroßem, bunt verspiegeltem Mono- modebewusst. Damit bei der nächsten Modenschau, Glas) müssen ÜBER den Kinnriemen des Helms. Also erst den Helm aufsetzen, dann die Brille. Das ist Style-technisch wirklich wichtig äh, Trainingsrunde optisch alles stimmt, kommt hier und trennt Wissende von Unwissenden, Profis von Hobby-Gurken. ein kleiner Styleguide für Beginner. Die Auswahl an Trikots ist erschlagend. Ein echtes Race-Trikot Jemand sollte Heidi Klum mal vorschlagen, die kommende Staffel erkennt man an breiten, elastischen und extrem enganliegenden GNTM ausschließlich mit Rennradfahrer*innen auszutragen. Mit Ärmelabschlüssen, die bei Kurzarmtrikots bis kurz vor den Ellen- ihrer angeborenen Lycra-Liebe und einem ausgeprägten Hang bogen reichen. Trikots von Profi-Teams sind so „na ja“ und ziemlich zum Posing würden sich jedenfalls einige Kandidat*innen auf dem amateurhaft. Beim Fußball mögen diese Fan-Trikots funktionieren, Catwalk genauso gut verkaufen wie auf dem Sperrwerk Entenwerder. im Radsport sind sie eher peinlich. Finisher-Trikots aus dem letzten Der Style-Faktor beim Rennradfahren ist extrem, und eine rasant Jahrzehnt („Ötztaler“, „Velothon“, „Rund um den Kirchturm in Oer- wachsende Industrie hat das dankbar erkannt. Erkenschwick“) – kann man machen. Ist aber eher was für Männer ab 50, die der Welt zeigen wollen, dass sie früher mal fitter waren. Das Angebot an Rad-Klamotten ist daher riesig – womit auch die Aktuell sind (neben Vereins- oder Teamtrikots, mit denen man nichts Gefahr wächst, sich mit dem falschen Zeug richtig zu blamieren. Das falsch machen kann und die meist sogar vom Verein subventioniert fängt schon beim Helm an. Man könnte denken: Da kann man nicht werden) einfarbige Trikots von Luxusherstellern angesagt. In schwarz, viel verkehrt machen, außer irgendeinen wild gemusterten Helm blau, dunkelviolett oder schlammfarben; Hauptsache: dunkel. Als aus dem Baumarkt zu kaufen. Das stimmt nicht. Erstens: Den Helm Mann trägt man dazu vorzugsweise einen Vollbart. Tätowierungen nicht in den Nacken schieben – sieht bekloppt aus und schützt auch gehen natürlich immer, aber bitte kein Deppen-Tattoo (das ist der nicht besonders. Zweitens: Falls der Helm vorne so einen Schirm halbkreisförmige Kettenschmiere-Abdruck, der entsteht, wenn aus Plastik hat – unbedingt abmachen! Und: Die Bügel der Radbrille Ungeschickte sich das vordere Kettenblatt an der Ampel in die rechte 26
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