D ste nrä - Sporting Hamburg

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D ste nrä - Sporting Hamburg
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D ste nrä - Sporting Hamburg
stadtradeln.de/hamburg

Hamburg fährt vor!
                       01.09.– 21.09.2021
gefördert durch         Eine Kampagne des
D ste nrä - Sporting Hamburg
Editorial

IMPRESSUM

sporting hamburg
Stadtsportmagazin

                                                                      Liebe Leser*innen!
c/o steuermann sport GmbH
Am Sandtorkai 1
20457 Hamburg
Telefon 040-432 08 45 20
info@sporting-magazin.de
                                                                                                         Nicht, dass wir uns von
                                           © Foto: sporting hamburg

www.sporting-magazin.de

Herausgeber                                                                                              Haus aus langweilen,
Martin Blüthmann (V.i.S.d.P.)
martin@sporting-magazin.de                                                                               aber nach dem Special
Redaktion
                                                                                                         „K!DS RAUS!“ im Juni
Martin Blüthmann, Alexander                                                                              haben wir Euch mit
Böker, Andreas Hardt, Marco
Santoro, Lisa Staisch, Manuela                                                                           RADius­ hoffentlich
Tanzen, Lars Wichert
                                                                                                         wieder­eine runde
Lektorat, Schlussredaktion
Manuela Tanzen
                                                                                                         Sache­ vorbereitet.
manuela@sporting-magazin.de
                                                                                                          Wir hatten einfach Bock drauf, und das Rad an sich
                                                                                                          gibt ja auch vieles her, an Styles, an Facetten, an
Art Direction und Layout
                                                                         Perspektiven: vielfältiges Sportgerät, Fortbewegungsmittel/Mobilitätswende, Um-
Arndt Grutke
                                                                         weltmaßnahme usw. Einem Teil davon haben wir uns, zusammen mit dem Radsport
arndt@sporting-magazin.de
                                                                         Verband Hamburg und auf unsere Art und Weise, genähert, um Euch zu unterhalten,
                                                                         zu motivieren und zu informieren, was alles geht und sich dreht.
Druck
                                                                         Sehr erfreulich und supernett war in diesem Zusammenhang eine Rennrad-Ausfahrt
Eversfrank Preetz
                                                                         mit unserem Verkehrssenator Anjes Tjarks. Wir haben uns extra eine Rennziege
Frank Druck GmbH & Co. KG
                                                                         ausgeliehen, um mitzukommen, haben uns dann aber auf der Fahrt nach Wedel den
Industriestraße 20
                                                                         Schneid nicht abkaufen lassen. Sowieso nicht.
24211 Preetz
Auflage: 70.000 Exemplare
                                                                         Sehr am Herzen liegt uns unsere RADGEBER-Aktion, denn derweil wir hier entspannt
                                                                         und wie selbstverständlich von unterschiedlichsten Rädern und ihren Fahrer*innen
Anzeigen, Mediadaten
                                                                         schreiben, gibt es zu viele Hamburger*innen, die sich ein Rad nicht leisten können.
Telefon 040-432 08 45 20
                                                                         Und deswegen bitten wir Euch inständig: Schaut im Keller nach und überlegt, ob da
anzeigen@sporting-magazin.de
                                                                         nicht das eine oder andere Rad ungebraucht rumsteht, weil Ihr vor der Tür längst
                                                                         ein schickes E-City-Bike geparkt habt. Alle nötigen Infos zu RADGEBER findet Ihr auf
Leserbriefe, Termine
                                                                         den Seiten 8/9.
und Kommentare
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                                                                         Viel Spaß beim Lesen – und beim Radfahren natürlich.
Irrtümer und alle Rechte
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sonstige Vervielfältigungen nur
mit ausdrücklicher Geneh­
                                                                         Martin Blüthmann
migung des Verlags. Für unver-                                           (martin@sporting-magazin.de)
langt eingesandtes Text- und
Bildmaterial wird keine Haftung
übernommen; der Verlag setzt
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geklärt sind. Erscheinungsort
und Gerichtsstand ist Hamburg.
                                  © Titelfoto: www.vecteezy.com/
                                   © Foto: Mediaserver Hamburg/
                                    Doublevision/Konstantin Beck

sporting hamburg erscheint
monatlich. Anzeigen- und
Redaktionsschluss jeweils am
15. des Vormonats.

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D ste nrä - Sporting Hamburg
sporting-Lars: Bahnrad

                      Rennhärte für

                      Tokio
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                                               enn sporting hamburg ein
                                               Fahrrad-Sonderheft rausbringt,
                                               dann darf da natürlich Leon Rohde
                                               nicht fehlen. Leon (26) ist Hamburgs
                                               Olympia-Teilnehmer im Radsport,
                                               auf der Bahn, in der Vierer Mann-
                                               schaftsverfolgung.
© Fotos: Leon Rohde

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D ste nrä - Sporting Hamburg
Sieht schon mal cool aus: Leon bei der Einkleidung für Tokio.

       Unser Treffen war für eine gemeinsame lockere Radausfahrt geplant,         einmal mit dem Vierer bewiesen, deshalb ist er sehr zuversichtlich.
       doch auf gut deutsch gesagt ist Leon noch richtig „im Arsch“, weshalb
       er lieber noch frei machen möchte. Er ist gerade von einer Rundfahrt       Die nächsten Wochen bis zum Start verbringt Leon größtenteils im
       aus Polen zurück, wo er mit dem Bahnvierer und den beiden Ersatz-          Mannschaftstraining auf der Bahn in Frankfurt an der Oder, Finetuning.
       männern im Profifeld als Team Deutschland gestartet ist. „Ich bin die      Spezifische Intervalle, Wechsel und Tempohärte stehen auf dem Pro-
       ganze Zeit am Anschlag gefahren, das Profil der Strecke war sehr bergig,   gramm. Der Vierer ist ein Mannschaftswettbewerb durch und durch,
       da sind kleine, leichte Fahrer im Vorteil. Aber um richtig Rennhärte zu    da muss man sich bis auf den Millimeter auf den anderen verlassen
       sammeln, war die Tour genau richtig“, sagt Leon. Rennhärte ist das         können, sonst liegt der Vierer auf der Bahn – daran muss neben der
       richtige Stichwort, normalerweise kämpfen die Bahnradsportler wie jede     Fitness gefeilt werden. „Ich freue mich auf die Olympischen Spiele, für
       andere Sportart vor den Zielwettkämpfen auf Worldcups gegeneinander,       einen Sportler ist es das Größte, auch wenn die Spiele dieses Jahr etwas
       jeder Sportler kann seine Leistungsfähigkeit einschätzen und diese         anders sein werden, die Abreise nach unserem Wettkampf muss zum
       mit den anderen Nationen vergleichen. Dieser Vergleich fehlt Leon          Beispiel schon 48 Stunden danach erfolgen“, bedauert Leon ein wenig.
       so gut wie komplett, denn seit März 2020 gab es lediglich ein Rennen       Dennoch, die Vorfreude merkt man ihm an. Und das Gefühl, das er mit
       auf dem Oval in der Halle, alle anderen internationalen Wettkämpfe         der Einkleidung und allem, was jetzt kommt, verspürt, kann ich nur
       sind ausgefallen, und für das letzte Kräftemessen bei der EM in Minsk      zu gut nachempfinden, eine mega Zeit, das weiß ich aus Erfahrung.
       Ende Juni hat der Bund Deutscher Radfahrer (BRD) seine Mannschaft
       zu Recht aufgrund der politischen Situation zurückgezogen.                 Als Letztes kann ich Leon noch seine Lieblings-Trainingstour in Hamburg
                                                                                  entlocken: Beim Anleger Teufelsbrück geht’s los, über die Dörfer Richtung
       So war das letzte und einzige Bahnevent mit dem Vierer im Mai in           Elmshorn bis nach Brunsbüttel, dort einmal ums Kraftwerk und dann
       Hongkong. „Es war sehr bizarr, wir sind von der Ankunft bis zum Abflug     am Deich mit Blick auf die grasenden Schafe komplett zurück. „Ist zwar
       eigentlich nur in Quarantäne gewesen. Vom Flughafen wurden wir ab-         etwas länger, aber den Wechsel von den Dörfern auf dem Hinweg zum
       geholt, es ging direkt ins Hotel. Das Essen bekamen wir auf die Zimmer,    Deich auf dem Rückweg, den finde ich sehr schön, bei der Tour kann ich
       die konnten wir nur verlassen, wenn der Fahrstuhl für uns angestellt       entspannen“, lacht er.
       wurde, und dann führte der Weg mit einem Extra-Shuttle direkt zur          Für die Fahrradstadt
       Halle“, beschreibt Leon. „Der Vergleich dort im echten Wettkampf tat       Hamburg wünscht er
       gut, es waren nur nicht alle Nationen am Start, deshalb wird es bei        sich noch mehr gro-
       den Olympischen Spielen schon spannend werden, wie wir als Vierer          ße Fahrstraßen und
       leistungsmäßig liegen.“ Das Ziel für seine ersten Olympischen Spiele       ein entspannteres
       ist gesteckt, das kleine Finale erreichen und dort um Bronze mitfahren     Miteinander auf den
       wäre sein Traum. Insgesamt sind acht Mannschaften qualifiziert, Dä-        Straßen, gegenseiti-
       nemark, Großbritannien und Australien sind die großen Favoriten. Um        ge Rücksichtnahme.
       das kleine Finale oder auch eine Bronze-Medaille zu erreichen, muss        Dem kann ich mich
       wahrscheinlich der deutsche Rekord 3:50 min auf 4.000 m geknackt           nur anschließen. Also,
       werden, alles andere ist zu langsam im internationalen Vergleich. Wie      Leon, hau rein und
       das geht, den deutschen Rekord zu knacken, das hat Leon schon              viel Erfolg für Tokio.

Leons Lieblings-Trainingsstrecke in Hamburg: von Teufelsbrück nach Brunsbüttel und auf anderem Weg zurück.
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Leidenschaft Radfahren
© Fotos: Doris Lucas

Der Kuchen-
                                            Weg

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D ste nrä - Sporting Hamburg
LoveBikeLena, Langstreckenfahrerin und Bloggerin.

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                                   enn’s eine packt, packt’s eine – das trifft es eigent-             ihre Leiden zelebrieren, ist sie zwar nicht minder platt,
                                                                                                     „möchte aber lächelnd durchs Ziel fahren.“
                                   lich ganz gut bei Lena, Lena Zwanzleitner (35). Der                Lena, beruflich Projektmanagerin bei der TK, ist Mitglied
                                   Name klingt eher nach österreichischem Berggast-                   beim MC Pirate (der Kiez-Ausgabe eines Radsportver-
                                                                                                      eins) und coacht nebenbei Radgruppen für Frauen und
                                   hof in 10. Generation, aber nein, sie ist waschechte               Männer. Die Monsterstrecke Paris–Brest–Paris ist sie
                                   Hamburgerin, um das mal klarzustellen. Und sie                     auf einem klassischen Rennrad unterwegs gewesen,
                                                                                                      die Straßen sind asphaltiert, „und wer schnell Strecke
                                   kam über den Betriebssport zum Radfahren.
                                                                                                      machen muss, fährt Rennrad“, sagt sie und trägt auch
                                                                                                      für uns zur Aufklärung bei: „Früher waren die Reifen
      25 Jahre war das Rad zuvor ausschließlich ein Fortbewegungsmittel              sehr schmal, heute sind die Rennräder durchaus etwas bequemer, der
       gewesen, aber die Berichterstattung über die Tour de France hat sie wohl     Lenker aber bekanntermaßen geschwungen.“ Aus den Staaten kommt
       immer beeindruckt und im Geheimen ... ob frau das auch kann/könnte,           hingegen der Gravel-Trend, das sind Rennräder mit etwas breiteren Reifen,
       also sie jetzt? Und so entwickelte sich eigentlich ihre Rad-Karriere, die     einen Ticken entspannter, der Rahmen etwas bequemer, deswegen
       sie nicht mal als Karriere versteht – Hobby trifft es ganz gut, naja: ein    auch für die laaaaangen Schotterpisten in Iowa. „Die fahren von alleine
       intensives. In ihrer Radsportgruppe war sie die einzige Frau, abgesehen       geradeaus“, sagt sie. „Riss und Lenker orientieren sich aber am Rennrad,
      von den Gattinnen, die ihre Helden bei Events anfeuerten und die Ver-          mit denen kannst Du auch richtig schnell fahren“, erklärt sie weiter. Und
       sorgung übernahmen. Sie war auch die Unerfahrenste, Jüngste, aber             dann gibt es die Cyclocross-Variante. Man nannte das damals auch
       mit dieser Radgruppe entwickelte sich ihr Ego auf zwei Rädern, Step          Querfeldein. Sie gilt als die Winter-Variante, so von wegen Matsch und
       by Step. „Die Gruppe war toll“, sagt sie, „jeder hat jedem geholfen, es       nass, wenn’s raufgeht, wird das Rad geschultert, die Mountainbiker (nur
      wurde gemeinsam trainiert, Ausfahrten, Trainingslager, die ersten kleinen      so für die Abgrenzung) würden rauf fahren. „Beim Cyclocross haben
       Events“, nach ähnlichem Schema wie auch die erste Teilnahme bei den          wir immer noch den Rennlenker, aber noch etwas breitere Reifen. Für
       Cyclassics. „Erst: Kannst Du nicht, nach dem 2. Bier: Kannst Du doch.“ Die    kleinere Radien, engere Kurven ist der Rahmen etwas kompakter, sehr
       Herausforderungen wuchsen wie ihre Leidenschaft, die Vätternrundan            komplett“, Wendekreis ist das Stichwort. Mit dem Gravel Bike fährt
       in Schweden, ihr erster dickerer Brocken: 300 km um den zweitgrößten          man an sich schönere Strecken, sagt sie, auch abseits des Verkehrs.
      See Europas (wusstet Ihr natürlich, wir nicht). „Das Ganze ist in Schweden    „Auf den an Asphalt gebundenen Rennrädern teilt man sich eben die
       ein Volksfest, alle sind auf den Beinen, den Rädern, es gibt dauernd was      Fahrbahn mit Autos.“ Das macht es hier und da spannend, so von wegen
      zu essen, Zeit war nicht wichtig, durchkommen schon.“ Und sie stellte         Abstand etc. ... Lena fährt alle drei Varianten, gleichverteilt, Hauptsache
      fest: „Ich kann auch 300 km“, bitte sehr. Und dann näherte sie sich als       zwei Räder, Hauptsache entspannt. Das ist auch ihre Haltung, die sie
      Support für zwei Kameraden dem Klassiker schlechthin, der Wiege               in ihrem eigenen Blog pflegt. Auf Love Bike Lena, dem Fahrradblog für
       der Tour de France: dem Radrennen Paris–Brest–Paris, erstmals 1891            Frauen, dem tatsächlich monatlich 5.000–6.000 Menschen folgen, und
      veranstaltet, rund 1.200 km, einmal von der Hauptstadt an den äußersten,       bei weitem nicht nur Frauen, geht es um alle Themen rund ums Rad,
      westlichen Zipfel Frankreichs am Atlantik und zurück, natürlich. Die Krux      genährt von Lenas Erfahrungen, angereichert mit ihren Erlebnissen und
       dabei: in max. 90 Stunden. „Schlafen kann man, wenn man schnell genug        ihrer Haltung, was offensichtlich vielen gefällt und hilft. „Es geht doch
       unterwegs ist“, grinst sie. Wobei ihre Eindrücke nur so halb-sexy waren,      darum, das zu tun, was einem guttut. Und mir gefällt es besser, auf einer
      „die lösen sich auf, zum Schluss“, die Radfahrer, „und viele leiden sehr,     Ausfahrt irgendwo anzuhalten und ein Stück hausgemachten Kuchen
       übermäßig …“, etwas übertrieben, entnehmen wir ihren Schilderungen.          zu essen, als irgendein Powergel.“ Und wahrscheinlich tut der Kuchen
      Wahrscheinlich wollte sie nach der üblichen Überlegerei bis zu „ich            ebenso gut und streichelt on top die Seele.
       möchte das auch machen“ zumindest auch beweisen, dass Frauen                 Mehr davon auf Love Bike Lena: www.lovebikelena.de
       nicht so schnell aufzulösen sind. Jedenfalls
       bewältigte sie das Piece in 2019 (findet
       nur alle vier Jahre statt) in 83 Stunden, und
                                                                                                                                                                  © Foto: privat

       sie saß bei unserem Gespräch leibhaftig
      vor uns. Seitdem ist sie kein Maniac, bei
      weitem nicht, aber eine, der man zuhört,
       sowieso. Und sie sagt: „Mir geht es nicht
       um Wattzahlen und Zeiten, mir geht es ums
      Ankommen“, der Spaß, das Erlebnis steht
       im Vordergrund. Und wenn viele Männer

Paris–Brest–Paris: 1.223,9 km Strecke, 11.781 m Höhenmeter, Lenas Zeit 83 h 7 min. Unser Respekt: groß.
D ste nrä - Sporting Hamburg
BEMER RADGEBER
© Fotos: sporting hambuurg

Große       Aktion!
Wir sammeln Eure gebrauchten Räder. Bitte!

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                                                    un haben wir in diesem Heft so viel über                                sie natürlich für 20 Euro auf dem Flohmarkt verkaufen,
                                                                                                                            aber ehrlich gesagt, dann könnt Ihr sie auch uns geben,
                                                    Fahrräder und begeisterte Radfahrer*innen                               finden wir dann mal. Wir geben die Räder nämlich an
                                                                                                                            die Hamburger Organisationen Hanseatic Help e. V. und
                                                    berichtet, um Euch zu informieren, zu un-                               Westwind Hamburg e. V., die sich genau das zur Aufgabe

                                                    terhalten UND zu begeistern, denn Euch zu                               gemacht haben: bedürftige Familien und Menschen
                                                                                                                            mit und ohne Migrationshintergrund mit gebrauchten
                                                    bewegen, ist ein Teil unserer Idee. Aber jetzt                          Fahrrädern glücklich zu machen. Hier werden die Räder
                                                                                                                            sogar zunächst auf ihre Verkehrssicherheit geprüft,
                                                    wollen wir Euch gleich doppelt bewegen.                                 ggf. repariert. Aber bitte: Bringt uns keinen Schrott,
                                                                                                                            wenn wir ehrlich sein dürfen. Wir sind sehr glücklich,
                             Wir bitten Euch nämlich, einmal im Keller oder in der Garage nachzu-                           dass der neue Hauptsponsor der BEMER Cyclassics,
                             schauen, ob da nicht noch ein Fahrrad steht, das eigentlich gar nicht        nämlich genau die BEMER Group, uns bei diesem Projekt unterstützt.
                             mehr gebraucht wird. Wir sammeln ab sofort mit der Aktion RADGEBER           Marketingchef Bernhard Bock ist ganz begeistert: „More Health. More
                             gebrauchte, also von Euch nicht mehr gebrauchte Fahrräder, für die           Life. More Sports. BEMER steht für Wohlbefinden auf vielen Ebenen. Unter
                             Familien und Menschen in Hamburg, die gern mobil und unabhängig              anderem auch für Wohlbefinden auf der sozialen Ebene. Fahrräder für
                             wären, sich aber kein eigenes Rad leisten können. Davon gibt es in           Kinder bedeuten Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität. Darum
                             Hamburg leider viel zu viele, und wir wollen einfach Abhilfe schaffen.       unterstützt BEMER diese Aktion von ganzem Herzen.“
                             Kann ja nicht sein, dass viele Fahrradhändler nahezu ausverkauft sind,
                             die Menschen sich neue Räder kaufen, und genau diese glücklichen             Auch sehr dankbar sind wir über den Support von My-
                             Menschen nicht vorher schon ein Rad hatten?! Also müsste das eine oder       Place – SelfStorage, denn genau bei den Freunden von
                             andere Fahrrad übrig sein und ungenutzt da rumstehen, womöglich sogar        MyPlace – SelfStorage könnt Ihr ab sofort Eure Räder
                             den Keller verstopfen. An anderer Stelle freut sich jemand, wenn sie oder    abgeben (Mo–Fr 08:30–17:30 Uhr, Sa 09:00–13:00 Uhr).
                             er erstmalig ein eigenes Rad bekommt, fahren darf. Oder Ihr habt noch        Folgende Standorte bieten sich an: ALTONA, Strese-
                             Kinderräder, die für Eure Kids nunmehr zu klein sind. Her damit. Ihr könnt   mannstraße 290; GROSS BORSTEL, Papenreye 47–49;
                                                                                                          CITY SÜD, Nordkanalstraße 23; STELLINGEN, Kieler
                                                                                                          Straße 302 und WANDSBEK, Friedrich-Ebert-Damm 103.

                                                                                                          Großes Finale ist dann bei den BEMER Cyclassics selbst,
                                                                                                          denn natürlich könnt Ihr uns auch am 22. August Eure
                                                                                                          Räder auf der Eventfläche am Jungfernstieg übergeben.
                                                                                                          Vielen Dank für Eure Unterstützung.
                                                                                                          Bei Fragen wendet Euch gern auch an uns unter
                                                                                                          info@sporting-magazin.de, Betreff: Mein Rad für Euch!

              8                                   Westwind und Hanseatic Help geben die gespendeten Räder dann dahin, wo sie gebraucht werden.
D ste nrä - Sporting Hamburg
Diese Aktion wird unterstützt von

                                                                                                       :P R
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                                                                                                      ©F
Wir brauchen Eure
gebrauchten Räder …
… für alle Hamburger*innen, die gar kein Rad haben. Denn davon gibt es leider reichlich. Das ist
unser Sommerwunsch, ganz einfach, ganz sinnvoll: Ihr kauft neu, die alten bitte zu uns, vielmehr ab
sofort zu unseren Freunden von MyPlace – SelfStorage, denn die können richtig lagern:
ALTONA, Stresemannstraße 290; GROSS BORSTEL, Papenreye 47–49;
CITY SÜD, Nordkanalstraße 23; STELLINGEN, Kieler Straße 302 und
WANDSBEK, Friedrich-Ebert-Damm 103.
Oder am 22. August direkt bei den BEMER Cyclassics auf
der Eventfläche.

Wir freuen uns auf Euch und Eure Räder.
D ste nrä - Sporting Hamburg
sporting-Lars: Mountainbike

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© Fotos: HaBeMTB

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         10
© Fotos: Lars Wichert
sporting-Lars hat Spaß in den Harburger Bergen.

       Nur mal als Eckdaten, in den Harburger Bergen kann man sehr leicht        Fahrradfahrer*innen können/dürfen/sollen die gleichen Wege benutzen,
       mal in einer 60–70 km-Runde auch auf seine 1.000 hm kommen, also          so entsteht ein Verständnis für die jeweils anderen. Aktuell klappt es
       profiliert ist das Gelände auf jeden Fall. Auch 2017 als Vorbereitung     noch nicht immer, so gibt es einige, die glauben, „Privat-Polizei“ spielen
       für das härteste Mehrtages-Mountainbike-Rennen der Welt, den Cape         zu müssen, da sind dann die Trails beschädigt, Markierungsschilder
       Epic in Südafrika, habe ich den Wald vor meiner Haustür genutzt. Die      entfernt oder die Trails mit Baumstämmen blockiert. „Das ist schon
       Bedingungen dort waren teilweise sehr gut mit denen in Südafrika          echt ärgerlich, denn alles, was hier entsteht, ist genehmigt und
       zu vergleichen, Zickzack-Profil und tiefer, lockerer Sand, lassen wir     abgestimmt“, sagt Jonas.
       die Temperaturen während meiner Vorbereitung, es war Winter, mal
       außen vor. Etwas fehlte mir aber: so richtig schön gebaute Trails, mal    Der Verein wurde mit 8 Leuten gegründet, mittlerweile sind 110
       was Flowiges, gerne auch anspruchsvolle Wege, etwas Beschilderung.        Mitglieder dabei, Ziel von Jonas ist es, auf circa 400–500 begeisterte
       Als Local kennt man viele Wege in den Harburger Bergen, nicht alle        Mitglieder zu kommen. Alles auch unter dem Motto „Support Your
       sind genehmigt bzw. abgesprochen, aber so ein richtig ausgebautes         Local Trailbuilder“, denn nur durch die enorme ehrenamtliche Arbeit
       Streckennetz, das fehlte. Da ging der Blick schon fast neidisch nach      können die Trails Bestand haben. „Gerade die Pflege bedeutet extrem
       Dänemark, wo es sehr viele gebaute Trails gibt, obwohl noch weniger       viel Arbeit, da der Boden sehr sandig ist und die Kurven teilweise
       Berge als in Hamburg. Das mit dem Fehlen der Trails und dem aus-          schnell ausgefahren sind. Wir versuchen einen nachhaltigen Trailbau
       gebauten, beschilderten Routennetz ist aber nun passé, dank HaBe          zu verwirklichen“, so Jonas. Für den Verein ist Mountainbiken kein
       MTB (Harburger Berge Mountainbike e. V.). Der Verein wurde 2020           Rennsport, sondern ein Erholungssport im Einklang mit der Natur.
       gegründet und hat seit Kurzem einen Vertrag mit dem Forstamt, dass
       man im Einvernehmen Trails errichten darf. „Ein Mountainbike-Verein       Wer auch mal schauen will, was in den Harburger Bergen so abgeht,
       mit Wohlwollen des Forstes“, wie sie selber sagen. Häufig sind Moun-      kann sich auf www.habemtb.de informieren, da gibt’s auch ein
       tainbiker dem Forstamt und anderen Nutzern im Wald ein Dorn im Auge,      Streckennetz mit unterschiedlichen Farben, je nach Schwierigkeitsgrad.
       der Boden wird zu sehr verdichtet, die Landschaft kaputtgemacht und       Wer richtig sportlich unterwegs sein möchte, kann auch eine der beiden
       generell wird keine Rücksicht genommen ... Genau das sind Punkte, die     vorgeschlagenen Routen abfahren, da sind dann schon viele der 22
       mit dem Forstamt gemeinsam offen bearbeitet werden. Der Verein            Trails enthalten. Zukünftig werden an der Kärntner Hütte und bei der
       hat die „Trail Toleranz“ aufgestellt: 7 Punkte beschreiben knackig, wie   Majestätischen Aussicht Tafeln stehen, die zeigen, wo die Routen bzw.
       man sich im Wald, auf den Trails und mit anderen Nutzern zu verhalten     Trails langführen. Demnächst sollen auch Touren angeboten werden,
       hat, für ein rücksichtsvolles Miteinander. Jonas Höhne, 1. Vorsitzender   für Interessent*innen, die alleine eventuell noch etwas Respekt haben.
       des Vereins, sagt auch: „Mit dem Verein wollen wir eine Community
       schaffen und das Mindset vom Mountainbiken schärfen. Es ist ein           Also, entweder abwarten, bis die Touren angeboten werden, oder Ihr
       individueller Sport, das Spielen in und mit der Natur, deshalb ist es     schnappt Euch Euer Rad, geht raus und dann mal den Feuerlöscher oder
       wichtig, dass wir diese nicht zerstören.“ Dazu gehört zum Beispiel,       den Autobahntrail testen, den Regenwurm langschlängeln oder (für
       dass man auf den Trails bleibt und diese nicht verlässt. „Gerade mit      die Mutigen) einen Sprung auf dem Bacardi-Rumble wagen. Wer sich
       dem Angebot der genehmigten Trails vom Verein versuchen wir, den          fragt, was für ein Rad das Beste ist, dem sei auf jeden Fall ein Hardtail
       Reiz an illegalen Abfahrten zu mindern“, meint Jonas. In den Harburger    mit Frontfederung empfohlen, die Sprünge und anspruchsvollen Trails
       Bergen wird das „Schweizer Modell“ verfolgt, heißt: Wandernde und         sind mit vollgefederten Rädern besser zu fahren. Egal wie, geht raus,
                                                                                 habt Spaß und unterstützt HaBe MTB.
                                                                                                                                                                            © Fotos: HaBeMTB

HaBe MTB zeigt: Mountainbiken geht auch im Einvernehmen mit dem Forstamt.
BEMER Cyclassics

                                                                    Zum Geburtstag
                                                                 Partner
                  © Fotos: Joosep Martinson/
                  Getty Images for Cyclassics

                                                                     D
                                                                                             ie Freude ist groß, auf beiden Seiten, aber von Seiten wollen
                                                                                             wir gar nicht schreiben, denn es sind ja jetzt die gemeinsa-
© Foto: IRONMAN

                                                                                             men BEMER Cyclassics. Und das zum 25. Jubiläum, das ja
                                                                                             wegen C. aufgeschoben werden musste.

                                                                           Harte Zeiten liegen hinter allen Beteiligten,    sie so zur Party nach Hamburg mitbringen. Die Zentrale von BEMER
                                                                          weswegen Oliver Schiek, Managing Director         ist nämlich in Liechtenstein, diesem kleinen, netten und hübschen
                                                                           IRONMAN Germany, nach mehr als einem             Land, das ungefähr so viele Einwohner hat wie Ottensen (Naaa, die
                                                                          Jahr Krisenmanagement ziemlich emotional          Hauptstadt heißt ...? Nur so für Stadt-Land-Fluss.) und wo alles so
                                                                           sagt: „Der Sport lebt und den besten Beweis      bezaubernd ist wie im Miniatur Wunderland. Von da strahlt Bernhard
                                                                                            dafür liefern wir Euch. Wir     Bock in unserem Gespräch und er erzählt uns erstmal, was BEMER
                                                          Oliver Schiek (IRONMAN)
                                                                                            sind überglücklich und stolz,   so macht, was BEMER umtreibt. Overall steht BEMER, seit knapp
                                                                                            mit dem Unternehmen BE-         25 Jahren am Markt und in Familienbesitz, nämlich für netto/netto
                                                                           MER einen neuen und starken Titelpartner         mehr Lebensqualität. Ein großes Wort, aber die Gesundheit steht
                                                                           an unserer Seite zu haben. Inmitten einer        im Vordergrund. Nun reden wir nicht von Wundermitteln, weiteren
                                                Krise wie dieser ist die Schließung einer solchen strategischen             wahnwitzigen Nahrungsergänzungsmitteln, sondern BEMER kommt
                                                Partnerschaft über mehrere Jahre ein enormer Vertrauensbeweis, für          aus der Medizintechnik, Technik ist das Stichwort: Wir reden von
                                                den wir BEMER extrem dankbar sind.“ Und wir erst. Denn was wäre             Geräten, als Gürtel, als Matte zum Drauflegen und Applikationen,
                                                Hamburg ohne den Radklassiker? Also sind tolle, enthusiastische             die über ein Steuergerät die Blutzirkulation in den kleinsten Gefä-
                                                Partner gefragt. Wir schnacken mit Marketingchef Bernhard Bock,             ßen im Körper fördern. Über ein erzeugtes Magnetfeld wird ein
                                                weil wir mehr über BEMER erfahren wollen, wissen möchten, was               physikalisches Signal in den Körper transportiert, es reichen nur 2
                                                                                                                            x 8 Minuten am Tag, wird die Mikrozirkulation vorangetrieben, was
                                                                                                                            unterschiedlichste positive Auswirkungen hat, zum Beispiel die
                                                                                                                            Sauerstoffaufnahme, die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen etc.
                                                                                                                            Andererseits wird alles, was raus muss, schneller und nachhaltiger
                                                                                                                            abtransportiert. Und das hat eben deutliche Effekte auf den Schlaf,
                                                                                                                            auf Heilungsprozesse, bis hin zur Prävention.

                                                                                                                            Viele Felder, die für alle Menschen mehr als relevant sind, die aber
                                                                                                                            gerade auch für Sportler*innen und aktive Menschen wichtig
                                                                                                                            sind, wenn wir zum Beispiel von Sportverletzungen sprechen,
                                                                                                                            oder eben einfach nur von Regenerationsprozessen bis hin zu
                                                                                                                            weg-mit-dem-Muskelkater oder raus-mit-der-Milchsäure, dem
                                                                                                                            Lactat. Und deswegen eben auch die BEMER Cyclassics: „Weil
                                                                                                                            neben Spitzensportler*innen,, die von uns sehr profitieren können,
                                                                                                                            gerade auch viele Freizeitsportler*innen, Jedermänner und -frauen

                         12
ein neuer

 am Start sind und wir alle diese Menschen erreichen wollen, denn
 wir können einen Beitrag zur Steigerung der Leistungsfähigkeit, zur
 Erhöhung der Lebensqualität leisten“, erklärt Bernhard Bock, selbst
 ehemaliger Eishockeyprofi, und die wissen, was Leistungsfähigkeit
 heißt. „Wir wollen unsere Therapie bekannt machen, haben den
 Radsport ausgewählt, weil letztlich jeder Mensch auch Rad fährt und
 Radfahren ja gerade durch Corona noch wieder einen weiteren Schub
 bekommen hat.“ Er weiter: „Alle interessierten Hamburger*innen
 können anlässlich der BEMER Cyclassics auf dem Rathausmarkt
 bei uns vorbeischauen und sich informieren.“ Bernhard Bock wird
 aber zwischendurch nicht am Stand sein. Denn er fährt seit fünf
 Jahren Rad, zwar noch nie bei einem Rennen, aber er wird selbst
 und selbstverständlich mit einem BEMER-Team am Start sein. „Zu
 Hause fahre ich, um den Kopf auszulüften, als Ausgleich, hier in
 Hamburg muss ich ja dabei sein. Diese wunderschöne Stadt ist so
 facettenreich, das gucke ich mir von der Radstrecke an, ich freue
 mich wahnsinnig drauf.“ Er hat so recht.
                                                                       © Foto: BEMER

                                                                                                               © Foto: BEMER

                                                                                       Bernhard Bock (BEMER)
Interview
© Foto: sporting hamburg

Strecke machen
                           mit Anjes Tjarks!
© Foto: Henning Angerer

                                  Oben: Ausfahrt mit sporting-Herausgeber Martin Blüthmann. Unten: Anjes Tjarks kommt zu fast allen Terminen mit dem Fahrra
© Foto: Hamburger Senat
                  Anjes Tjarks (Bündnis 90/Die Grünen) ist seit Juni 2020 Senator für Verkehr und Mobilitätswende.

      W
                                   enn man ein Fahrrad-Special auflegt, ist es mal gar nicht (Ach-
                                   tung:) verkehrt, wenn man sich dazu mit dem Verkehrssenator
                                   auseinandersetzt. Und zwar mit Anjes Tjarks, dem Senator für
                                   Verkehr und Mobilitätswende, und warum setzt man sich dann                                        An Bahnstationen wird es
                                                                                                                                     sichere Abstellmöglich-
                                   nicht auch gleich noch gemeinsam aufs Rad?                                                        keiten geben, damit man
                                                                                                                                     ggf. in die Öffis wechseln
                                                                                                                                     kann, bei gutem Wetter
      Wir treffen uns am Ortseingang Blankenese, sporting mit geliehenem           wie heute fährt man dann einfach weiter. Zumal das Schnellwegenetz
      Rad und Helm, er, durchaus im Radsportbereich unterwegs, will im Herbst       innerstädtisch dann ins Veloroutennetz mündet, klingt auch nett, und in
      noch mit Kumpels in Frankreich die Seealpen bis Nizza durchfahren, im         den Bezirken dann an die gleichermaßen auszubauenden Schulradwege
      Schnitt 1.000 Höhenmeter. OK, er fährt vor. Während der ersten Kilometer      angeschlossen werden soll. „Ein großer Teil der Fahrradfahrer, so rein
      klärt er auf – und wir sind mitten im Thema, er gefühlt mitten auf der        statistisch, sind Schüler*innen, das unterschätzt man immer“, führt er
      Fahrbahn. „Zu eng am Rand schummeln sich die Autos auf der gleichen          weiter aus, als wir nach Fakten fragen. Mittlerweile beantwortet HaRa-
      Fahrbahn sehr an einem vorbei, das ist gefährlich. Bedenkt man die 1,5       ZäN, das Hamburger Radverkehrszählnetz, diese Fragen. Das sind über
      Meter Abstand, die eingehalten werden müssen, müssen Autos also              100 Wärmebildkameras an neuralgischen Punkten, die den Radverkehr
      schlichtweg warten, um an uns vorbeizufahren, und auf die andere Spur         messen. „Die Radnutzung hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt“,
      rüber“, macht Sinn, wieder was dazugelernt, und wir machen Strecke            erklärt Anjes Tjarks, was ja einer Bestätigung bzw. einer Verpflichtung
      nach Wedel, kurze Abendrunde. In Wedel, in der Kehre an der Elbe,             gleichkommt, Stichwort: Henne/Ei. Und dann wird es auch noch grüner,
      finden wir Platz, Zeit und Atem für die Kernfrage. Seine drei größten        was bei ihm ja nicht überrascht, Beispiel Königstraße in Altona: Bei der
      Herausforderungen in Sachen Radfahren in Hamburg, wollen wir wissen:          Errichtung der Bikelane dort, da werden nämlich auch gerade drei Schulen
      „Infrastruktur, Abstellmöglichkeiten, Waseberg“, seine Antwort.               gleichzeitig gebaut, pflanzt er für die dafür zu fällenden drei Bäume 50
                                                                                    neue Bäume, macht netto 47 plus – Deal. BlueGreenStreet ist da die
       Waseberg ist schnell abgehandelt, überraschend steile Auffahrt in            Idee, denn recht aufwendig wird sogar Regenwasser zur Bewässerung
       Hamburg, bekannt von den Cyclassics oder wenn man mal am Elbstrand           dieser Bäume gesammelt. „Straßenplanung ist eben mehr“, erklärt er.
       war – immer zu lang. Findet Ihr albern? Runterfahren ist easy, aber fahrt   „Lärmbelastung ist ein Thema, auch Genderfragen, warum fahren Männer
       den mal rauf, schafft es wenigstens bis zur Holzbrücke, und dann könnt       in Hamburg doppelt so viel Auto wie Frauen?“, er weiter: „Fragt man die
       Ihr mitreden ;-). Infrastruktur ist nicht so schnell erledigt: „Strecke      Frauen, fühlen sie sich im öffentlichen Raum, im Verkehr der Großstadt oft
       machen ist das Ding, wir haben im letzten Jahr 62 Kilometer Radwege          nicht gleichermaßen sicher.“ Viele Aufgaben bei der Infrastrukturplanung,
       gebaut, das ist sensationell viel“, erklärt Anjes Tjarks „Mit der Zahl 62    sicherlich auch hinsichtlich der Nutzung des Fahrrads, viele Themen …
       sind wir in Deutschland spitze“, und das soll so weitergehen. Warum          und dabei müssen wir noch zurück nach Hamburg ...
       es dann in der HafenCity kaum Fahrradwege gibt, wollen wir wissen.
       Er so: „Kommt, ändern wir, zunächst mal mit Pop-up Lanes, Beispiel          Abschließend, beim Aufsteigen, noch 10 Sprint-Fragen: Mit einem
       Sandtorkai.“ Er erklärt weiter: „Das Wie der Radwege, wenn man sich          Polorad kann Anjes Tjarks nicht so viel anfangen, OK, er ist auch erst 40,
       mehr Radverkehr wünscht, ist hierbei ein wichtiger Punkt: Früher waren       die Cyclassics ist er mit 16 schon gefahren, aktuell ist da nichts geplant,
       Radwege teils 50 cm breit, jetzt am liebsten 2,25 m, optimal wären für       E-Bikes findet er cool, haben für ihn Suchtpotenzial, „deswegen hab ich
       mich 2,50 m plus 50 cm Protektion mittels Kantstein. Macht 3 Meter, das      noch keins.“ Aber: „Toll, gerade für ältere Herrschaften, erst recht, wenn
       ist fast eine ganze Fahrbahn – natürlich nicht überall umzusetzen, aber      sie dafür das Auto stehen lassen“, grinst er. Radtour oder Wanderung?
      ´ne Messlatte brauchen wir.“ Dazu kommt die Frage des Belags, Asphalt ist    „Definitiv Radtour, da haben sogar unsere Kids Spaß.“ Reifen flicken, macht
       wünschenswert. Und: „Bei der Einrichtung unseres Radschnellwegenetzes        er, sonst kann er da nicht so viel, gibt er ehrlich zu. Wann er sich das
       müssen ja überall da, wo sie langgeführt werden sollen, entsprechend         letzte Mal über einen Autofahrer aufgeregt hat, können wir uns selber
       Maßnahmenblätter für jeden Straßenzug erstellt werden, das sind über         beantworten, wir waren nämlich dabei, also vor 15 Minuten. Anjes Tjarks:
       300 für das gesamte Projekt, ist so“, auf dem Weg zu einem Radwege-Netz.    „Abstand ist das häufigste Thema, deswegen Protected Bike Lanes.
       Wie Schnell- bzw. Einfallstraßen sollen die Radwege nämlich Hamburg         Aber so grundsätzlich bin ich zum Glück niemand, der sich gern aufregt.“
       sternförmig ansteuern, um auch ein Pendeln aus Rissen oder Bergedorf
       in die City per Rad zu ermöglichen.

ad.                                                                                                                                                                               15
© Foto: Fabienne Jährig                      © Foto: Marcus Kaben

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                                                                         Nachwuchs auf Rädern

     © Foto: Wolfgang Stärke
                                      „Komplett
                               leerfahren.“
© Foto: Leo Diekmann

                                                                      © Foto: Selma Lantzsch

                                                                                                             © Foto: Mario Vonhof
                           Marla sieht man eher selten stehend und ohne Fahrradhelm - für Euch ausnahmsweise einmal (rechts).

W
                                          er im Radsport mitreden will, und es gibt ja von
                                          Sattelhöhen über Socken bis Trainingsstrecken
                                                                                                       krank war, stellt fest, dass sie nach
                                          ex­trem viel zu besprechen, wird dann in den nächs-          nicht mal zwei Jahren Radsport Deut-
                                                                                                       sche Meisterin wurde. Talent geht/
                                          ten Jahren Marla kennenlernen.                               fährt so. Sie ist zurückhaltend und
                                                                                                       relativiert im wahrsten Wortsinne:
                                                                                                       „Ich war relativ schnell relativ gut“,
                                                                                                       meint sie ernst. „Meine Lehrer*innen
Marla Sigmund ist der Lichtblick des Hamburger Radsport-Verbands,                                      und Schulkamerad*innen haben das,
so in Sachen Leistungssport. Derweil Leon Rohde Tokio rocken was ich mache, lange gar nicht als Sport verstanden“, erzählt sie,
will, rockt Marla denn vielleicht Paris, denn sie ist gerade erst „aber ich habe mein Ding durchgezogen.“ „Harte Arbeit“, sagt sie
18 geworden. Wir sprechen mit ihr zwei Tage später als geplant, selbst. Beeindruckend. Dennoch sieht sie entspannt aus. Verbissen
sie war im Trainingslager in Nieder-Österreich gestürzt, fast Ge- geht anders. „Ich mache keine halben Sachen“, ihr Kiez, ihre Party
hirnerschütterung, Marla grinst die irgendwie weg: „Geht schon am Wochenende: auf dem Rad, ihre Freundinnen und Freunde sind
wieder.“ Marla ist tough, heißt das. Sie ist im U19-Kader Bahn UND ihre Trainingsparter*innen. Auf die Schule nimmt sie Rücksicht, die
Straße des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), noch nicht mal Schule offensichtlich auch auf sie: „Mein Abi war trotzdem ganz gut,
TEAM HAMBURG-Mitglied, obwohl sie wohl könnte. Alex Harms, obwohl ich selten da war.“ Gruß an das Helene-Lange-Gymnasium,
aufgepasst, Marla kommt :-).                                           well done. 1,7 der Notendurchschnitt, ein beeindrucktes well done
                                                                       auch für Marla. Sie startet für die Radsport-Gemeinschaft Hamburg
Marla ist die Tochter von Kathi Sigmund, und die ist Vizepräsidentin (RG-Hamburg), ihr Trainer in Hamburg ist Leo Diekmann. „Mich reizt
im Verband und Trainerin beim FC St. Pauli. Und wer jetzt denkt, die Geschwindigkeit“, sagt sie, von Beginn an, was im Grunde ja
Marla ist auf dem Rad zur Welt gekommen, ein vergleichbares die Fähigkeit, sich quälen zu können, impliziert. „Ich kann mich
                                           Schicksal erleiden ja z. B. komplett leerfahren“, sagt sie dann auch. Mit 18.
                                           viele Segler*innen, der
                                           fährt auf dem Holzweg, Was ihr mehr liegt, wollen wir wissen, Straße oder Bahn, denn
                                           denn Familie Sigmund man könnte ja denken das schließt sich aus. Tut es aber nicht.
                                           ist gemeinsam beim Rad- „Beides“, sagt Marla natürlich, weil so unterschiedlich: „Die kurzen
                                           sport gelandet. „Ich habe Strecken auf der Bahn tun von Anfang an weh“, sagt sie, „da musst
                                           erst mit 14 angefangen“, Du durchballern.“ Sie weiter: „Auf der Straße ist vielmehr Taktik im
                                           sagt sie, „fahre erst seit Spiel: Windschatten, Sprintstrecken, flach, bergauf, wo überhol ich,
                                           vier Jahren.“ Ihre größten wo nehme ich raus, da wird immer wieder neu gedacht.“ Das ist
                                           Erfolge in ihren jungen alles ihrs, man spürt es mit jeder ihrer Schilderungen. Die Frage
                                           Radler-Jahren sind aber be- nach Vision erübrigt sich fast, denn sie fährt ja beides, auf der
                                           achtlich: EM-Dritte U19 im Bahn könnte es mal olympisch werden, auf der Straße entwickelt
                                           Bahnrad-Vierer, Deutsche sich sogar gerade eine World Tour für Frauen, „denn die sind im
                                           Meisterin U17 und 7. Platz Radsport im Kommen.“ Da will sie mit einem/ihrem Team dann in
                                           bei einer sehr angesagten die Weltspitze. Selbstverständlich. In diesem Jahr hat sie in jeder
                                           niederländischen Rad- Disziplin noch Deutsche Meisterschaften vor der Nase (Zeitfahren,
                                           rundfahrt, der Watersly Straße, Bahn, also drei), je nach Abschneiden dann Europameister-
                                           Ladies Challenge, als schaften (macht sechs) und ggf. Weltmeisterschaften (wären dann
                                           Nesthaken sozusagen. Wer neun). Schluck. Musst Du „durchballern“, Marla.
                                           also in Mathe nicht immer

                                                                                                                                                17
Cyclocross

                        Dann eben
                        W
                                           ir treffen uns mit Ilka Kunz, der Geschäftsstel-
© Fotos: Silke Heaney

                                           lenleiterin des Hamburger Radsport-
                                           Verbands, in Volksdorf.
                         Derweil die Mountainbiker (das sind die mit den dicken Reifen und       und runter. „Kids on Bikes“, sagt Ilka, ist das Motto von „Kids Kross“,
                         dem geraden Lenker, die, die gern steil rauf- und runterfahren, nicht   die Idee dabei: „Gleichgewicht, Radbeherrschung, Umgang mit dem
                        -tragen) sich ja vorzugsweise an den Elbhängen oder den Harburger        Rad an sich, Angst nehmen, Sicherheit fühlen.“
                         Bergen austoben, fahren die Cyclocrosser mit ihren robusteren
                         Rennrädern durchaus auch Hänge, überwinden Hindernisse aber,            Das Cyclocross-Land wird vom Verein selbst betrieben, das Gelände
                         indem sie ihre Bikes schultern und einfach weiter ... laufen.           in Volksdorf wird ihnen vom Förster überlassen, Gegenleistung:
                                                                                                 Geländepflege. Nett. Der Verein hat ca. 100 Mitglieder, 30 sind
                        Früher nannte man das Querfeldein. Da ist Dynamik gefragt, vor           davon Kids, die regelmäßig kommen und sich dann aber auch auf
                        allen Dingen aber Geschicklichkeit, und deswegen ist tatsächlich         Wettkämpfe (ab 10/11 Jahren) vorbereiten. Vorneweg: Jugendtrainerin
                        ein wesentliches Motiv des Vereins Cycloscross Hamburg e. V. auch:       Valerie oder 1. Vorsitzender, Trainer und Bau-mal-eben-eine-neue-
                        das Fitmachen von Kindern für den Hamburger Straßenverkehr. Und          Strecke Joerg Steffens (54).
                        deswegen dürfen sogar jeden Samstag ab 13 Uhr (nach Voranmeldung:
                        kidskross@cyclocross-hamburg.de) die Kids ab 6 Jahren aus
                                                                                                 Weil die Cyclocrosser*innen, wenn ein
                        ganz Hamburg da ran, Mitglied oder nicht, egal. Hauptsache rauf          Hindernis oder eine Treppe kommt, ihr
                                                                                                 Rad tragen, muss das Auf- und Ab-
                                                                                                 springen geübt sein. Dafür braucht’s
                                                                                                 aber auch am Rad keine Federung wie
                                                                                                 bei den Mountainbikern (da sind sie
                                                                                                 hart im Nehmen), „ ... wie ein Rennrad
                                                                                                 fürs Gelände“, sagt Ilka. Und Gelände
                                                                                                 ist ja ein dehnbarer Begriff: Matsch –
                                                                                                 Schmutz auf jeden Fall – ist Programm,
                                                                                                 wahrscheinlich sogar ein bisschen
                                                                                                 gewollt, unterstellen wir mal.

                                                    Neugierig geworden? Am Samstag, 07. August startet ab 15 Uhr der SOMMERCROSS für alle
            18                                      Alters-und Rennklassen im Cross-Land.
tragen!
Deswegen ist Cyclocross ein Ganzjahressport, immer in der Na-
tur, so richtig, nicht mal eben nur draußen. Fahrradwege sind für
Cyclocrosser*innen wahrscheinlich die Pest. Für enthusiastische
Radsportler*innen gilt Cyclocross im Winter auch als die Alter-
native zum Rennradfahren im Sommer, denn wer will auf Eis und
Schneematsch mit seinem Rennrad auf die Nase fallen. Dann lieber
breitere Reifen, und: „Keiner fährt um Pfützen und Matschhänge
herum – einfach immer durch!“ Die meisten fahren offensichtlich
wohl sowieso beides, denn auch Bahnradtraining und Training für
das Fahren auf der Straße bietet der Verein. Auf dem Crossgelände
in Volksdorf wird im Grunde die ganze Woche trainiert, zweimal gibt
es hierfür feste Zeiten und Trainings, die Mitglieder und auch die
Kids, die samstags das Gelände entern, kommen aus ganz Hamburg
nach Volksdorf. Und wenn vom Verein niemand da ist, das Gelände
ist offen und darf auch so genutzt werden. Das ist großzügig und
sicher ein Geheimtipp, nicht nur für die Nachbarschaft.
Weitere Infos unter: www.cyclocross-hamburg.de

                               Immer mitten durch's Gelände, Radweg ist ein Fremdwort, und bei Hindernissen wird das Bike geschultert.
Klimaschutz
© Fotos: Klima-Bündnis

                         Mehr STADTRADELN
                                                                          ist das Ziel!
                         E
                                     gal, warum und auf welchem Rad Du un-                           Klima tun, und außerdem sind wir Active City und wollen zeigen, wo
                                                                                                     der Hammer hängt. Aktuell machen schon mehr als 2.000 Kommunen
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                                                                                                     wir uns doch wohl nicht zweimal sagen. Geradelt wird in Teams, zwei
                                     Cyclocross, Mountainbike – Du bist klima.                       Personen reichen schon, anmelden, sonst gibt’s nichts zu zählen, müsst

                                     Das ist eins-plus, um nicht prima zu sagen.                     Ihr Euch auf www.stadtradeln.de/hamburg. Ihr könnt Euch auch
                                                                                                     anderen Teams anschließen.

                         Mit dem Rad schlägt man im Grunde diverse große Fliegen gleichzeitig,       Veranstaltet wird STADTRADELN, eine Kampagne des Klima-Bündnis, in
                         aber vor allen Dingen tut man auch derGesundheitdemKlima gut. Wer           Hamburg vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) Hamburg,
                         mehr Rad fährt, fährt weniger Auto, und weniger Autos machen weniger        im Auftrag der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft
                         Stau, weniger Dreck, weniger Lärm – und man bewegt sich, auch sehr gut,     (BUKEA). Schirmherr ist Umweltsenator Jens Kerstan. Er findet: „Auto
                         und das ultimativ klimaneutral. Allerbest. Um uns das noch bewusster        stehenlassen, Bus und Bahn sausen lassen und rauf aufs Rad! [...] Wer in
                         zu machen, für ein kollektives Erlebnis, wird im September stadtgeradelt.   den drei Wochen möglichst viel Fahrrad fährt, trägt aktiv zum Klimaschutz
                         Vom 01. bis zum 21.09. sollen, wollen die Hamburger*innen Teil einer        bei.“ Motiviert Eure Kollegen, Euren Verein, die Nachbarn und pfeffert
                         europaweiten Bewegung von vielen Städten und Kommunen sein. Die             zusammen einen raus. Schnell muss nicht, Spaß muss. Jeder Kilometer
                         Idee ist, dass in allen teilnehmenden Kommunen und Städten innerhalb        zählt. Und wir zählen auf Euch.
                         von drei Wochen möglichst viele Kilometer zusammen geradelt werden.
                         Hamburg performte in den letzten Jahren immer besser, konnte die
                         Kilometerzahl seit der ersten Teilnahme in 2018 mehr als verdoppeln,
                         auf zuletzt 2020 fast 1,8 Mio. km bei knapp 600 mitradelnden Hamburger
                         Teams. Wir wollen natürlich weiter nach vorn und noch mehr für das

             20                          Die geradelten Kilometer können online eingetragen werden. Oder Ihr nutzt die STADTRADELN-App(kürzung).
Kursangebot

                                                                                                                                                       © Fotos: ParkSportInsel
Radfahrkurse für
 Wiederaufsteiger*innen
               (60+)

 A
                      ufsteiger sind super, sowieso,                         Unterstützt von der SECURVITA Krankenkasse bietet die ParkSportInsel
                      Wieder-Aufsteiger erst recht,                          im Lohmühlenpark in St. Georg neben den „Fit im Park!“-Kursen für
                                                                             Ältere jetzt auch Wiederaufsteigerkurse für Wieder-Radfahrer*innen von
                      und die erzählen sogar ein biss-                       60 bis 90 mit der Radfahrlehrerin und Ergotherapeutin Felicitas Gierse.
                                                                             Sie gehen über 2 × 2,5 Stunden und kosten 10 EUR. Darin enthalten ist
                      chen mehr Geschichte, denn es                          sogar eine Ergonomie-Beratung, hier geht es unter anderem um die

                      gab ja auch mal ein Absteigen.                         Frage, welches Rad für Dich geeignet ist. Am Ende des Kurses gibt es
                                                                             dann eine gemeinsame Ausfahrt. Wir finden, das klingt tipptopp. Wichtig
                                                                             ist den Veranstaltern, dass Ihr Euch vorab einmal telefonisch bei Frau
                                                                             Gierse meldet. Hier könnt Ihr natürlich auch Eure Wünsche äußern,
 Das hat sich auch der rührige Verein ParkSportInsel e. V. zusammen mit      und vielleicht nimmt Frau Gierse Euch die letzten Hemmungen und Ihr
 der Radfahrschule Elbinsel so gedacht und Fahrradkurse 60+ initiiert.       radelt bald lauthals singend durch Euren Stadtteil. Das würden wir uns
 Was für eine schöne Idee. Es gibt viele Gründe, warum Hamburger*innen       wünschen, und Euch richtig schöne Erlebnisse. Ein Wiederaufstieg darf
 dann irgendwann meinen, nicht mehr Rad fahren zu können. Körperliche        gefeiert werden.
 Fitness oder Beweglichkeit lassen das gefühlt nicht mehr zu, anderer
 möglicher Grund: Es ist gar kein Fahrrad mehr da, wie also soll man? Oder   Weitere Infos und Kurstermine unter
 man traut sich nicht mehr, fühlt sich im Straßenverkehr unsicher – und
                                                                             www.parksportinsel.de/news/wiederaufstei-
 dann kommt eins zum andern und es wird gefährlich.
                                                                             gerkurse, Anmeldungen und
 Andererseits ist man und frau auf dem Rad doch herrlich mobil, erweitert    Vorgespräch bei Frau Gierse: 040-18 14 33 32.
 seinen Radius um das Zuhause um einige Kilometer, das können Dimensi-
 onen sein, und vielleicht braucht es nur einen Anstoß. Unter Umständen
 hilft es auch, wenn man Menschen trifft, denen es genauso geht, und man
 mit ihnen gemeinsam
 Mut fassen kann. Rauf
 aufs Rad und ab die
 Post. Und wir schwö-
 ren: Der Spaß steigt
 mit auf.

                 Daumen hoch vom teilnehmenden Wiederaufsteiger! Rechts: Radfahrlehrerin Felicitas Gierse.
Lastenräder
© Foto: privat

                           I want to ride
                           my bicycle…
                           W
                                                as vor einigen Jahren noch exotisch, ist heute nicht                 Den größten Teil der Kundschaft machen Familien aus.
                                                                                                                     Die Fahrradanhänger und Sitze auf dem Gepäckträger
                                                mehr aus dem hiesigen Straßenbild wegzudenken.                       haben ausgedient, Kinder müssen nicht länger nur
                                                Ob mit Kindern, Paketen, Einkäufen oder Hunden                       mit den Rucksäcken der Eltern schnacken … Ab jetzt
                                                                                                                     sitzen sie in der ersten Reihe, im Blickfeld ihrer Eltern.
                                                beladen, Lastenfahrräder sind inzwischen mehr als
                                                                                                                     Das Fahrrad erweitert den Bewegungsradius für Eltern
                                                ein Trend auf Hamburgs Straßen.                                      mit Kindern, die noch nicht allein fahren oder weite
                                                                                                                     Strecken zurücklegen können. Mit einem starken Motor
                           René Reckschwardt, Gründer und CEO von Ahoi Velo Cargobikes, begrüßt     (heute bis zu 100 Nm) sind selbst Waseberg und Harburger Berge zu
                           diesen Sinneswandel: „Es ist ein neuer grüner Zeitgeist eingezogen.      erklimmen, auch wenn die Räder je nach Typ bis zu 50 kg auf die Waage
                           Die Leute legen Wert auf Nachhaltigkeit und schätzen Produkte made       bringen. „Technisch hat sich sehr viel getan. Um den Belastungen
                           in Germany. Immer mehr Kunden kommen zu uns mit dem Wunsch,              durch den Antrieb gerecht zu werden, sind die meisten Räder heute
                           ihr Auto abzuschaffen und aufs Rad umzusteigen. Das wird langfristig     mit einem Riemenantrieb aus Carbon ausgestattet. Darüber hinaus
                           auch das Straßenbild und die Infrastruktur beeinflussen. Als ehema-      sind die Räder heute gut gefedert und teils GPS-getrackt, das Material
                           liger Stadtplaner sehe ich hier großes Potenzial für die angespannte     der Ladeboxen verspricht besonders viel Sicherheit.“
                           Verkehrssituation in der Hansestadt.“
                                                                                                    Das hat natürlich seinen Preis. Die günstigsten Lastenräder wie das
                                                                                                    Bakfiets (made in Holland) liegen bei ca. 2.000 Euro (ohne Motor), für
© Foto: sporting hamburg

                                                                                                    den teuersten Lastenesel des deutschen Herstellers Riese & Müller
                                                                                                    kann man bis zu 10.000 Tacken auf den Tisch legen. „Leasing ist ein
                                                                                                    großes Thema und lohnt sich gerade für Angestellte – bis zu 40 %
                                                                                                    des Kaufpreises an Ersparnis sind möglich. Wünschenswert wäre
                                                                                                    natürlich auch ein Förderprogramm, wie schon in anderen Städten
                                                                                                    bekannt.“ Generell beobachtet René aber eine große Bereitschaft, für
                                                                                                    die Sicherheit der Kinder lieber etwas mehr auszugeben.

                                                                                                    Bis man sich stolzer Besitzer eines Carogobikes nennen kann, können
                                                                                                    zuweilen einige Monate verstreichen. Unser Tipp: Schon im Winter an
                                                                                                    den Sommer denken und frühzeitig bestellen!
                                                                                                    Aber welches Modell denn nun? 3-Rad, 2-Rad, Longtail – die Range ist

             22                                Kinder oder Hunde als Passagiere, Einkäufe, … – in so ein Lastenrad passt erstaunlich viel rein.
© Foto: sporting hamburg

                                © Foto: sporting hamburg

                                                                                                         © Foto: sporting hamburg
                             groß. Am besten ist immer: Ausprobieren. „Unsere Kunden schicken
                             wir auf Probefahrt durch den Schanzenpark. Man muss sich mit dem
                             Modell wohl fühlen.“ Ca. alle sechs Monate gehört das Rad dann
                             zur Inspektion, Ahoi Velo bieten für einen kleinen Taler auch einen
                             Abholservice an. Bei frostigen Temperaturen gehört der Akku nach
                             dem Fahren ins Haus, so ist er auch vor Langfingern geschützt.

                             Wohin geht die Reise noch? „Begeistert bin ich z. B. vom Konzept der
                             Rikschas in Altenheimen! Allgemein spüre ich ein stetig wachsendes
                             Interesse. Vermehrt erreichen mich tatsächlich Anfragen für Automes-
                             sen – Blickwinkel öffnen sich, das Lastenrad ist der SUV von morgen.“

                                                           Und dass der Lenker so weit entfernt sein kann vom Vorderrad, war uns auch neu. Hier ein Eigenbau.

                                                                                                   Anzeige

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                           und spare 99 Euro auf jedes Rad!
BMX
© Foto: Mirja Hatje

                                                      Jump
                      S
                       chon wieder ’ne Parallelwelt: BMX. Manche Sport-, in diesem
                       Fall Rad-Szenen, sind so für sich, man nimmt sie kaum wahr.
                       Sollte man aber, wie uns die RG-Hamburg beweist.
                                             Wir treffen Mirja Hatje (47), BMX-Fahrerin aus Leidenschaft, und Insa
                                             Sumann (53), ambitionierte BMX-Mutter, beide leiten gemeinsam
                                              die BMX-Sparte in der Radsport-Gemeinschaft Hamburg. Stichwort
                                             Gemeinschaft: „BMX ist zwar ein Einzelsport, kann aber nur in der
                                             Gemeinschaft gelebt werden, und das zeigt die RG-Hamburg in all
                                             ihren Sparten (Rennsport, RTF und BMX)“, sind sie sich einig. Der
                                             Verein hat eine wunderbare, fast-noch-nagelneue (2014 fertiggestell-
© Foto: Timo Behnke

                                             te) BMX-Bahn in Farmsen, was nicht gerade um die Ecke ist, aber
                                              das tut der Begeisterung keinen Abbruch: „Zu uns kommen auch
                                              BMX-Fahrer aus Kiel, Schwerin und sonstwo“, was für die Güte der
                                              Bahn spricht. Bundesliga-Events finden hier statt, 2017 sogar die Dt.
                                              Meisterschaft. Das Gelände gehört der Stadt, Active City lässt grüßen,
                                             „das Material hat der Verein gestellt, gebaut haben die Mitglieder
                                              selbst“, erklärt Mirja. 130 Mitglieder sind es, 80 Aktive von 5 bis 55
                                             Jahren, 60 Kids, 20 Erwachsene, davon 3 Frauen, eine davon Mirja. Wir
                                              reden von der Disziplin BMX Race, die ist sogar olympisch. Derweil
                                             wir schnacken, kommt Till (13), eine der Hoffnungen des Vereins,
                                              er fährt schon Euroläufe, ist 3. auf den Dt. Meisterschaften. „Einer
                                             unserer 8 Trainer ist Kristaps Vekša, Ex-Elitefahrer aus Lettland, er
                                              betreut die zwei Leistungsgruppen“, erklärt Insa, sie haben sich primär
                                              dem Leistungssport verschrieben. Christiane Wiesner, WM-Fünfte
                                             2019 bei den Frauen, kommt auch aus Hamburg.

                                             Die Bahn besteht aus Wellen, hohen, flachen, Kurven, steil, weniger
                                             steil, und die wird ganz oder in Teilstücken abgefahren, es gibt immer
                                             was zu verbessern. Mal ist Bodenhaftung – Druck auf dem Rad –
                                             schneller, mal machen Sprünge mehr Sinn. „Die Leidenschaft der
                                             Kids ist unbändig“, sagt Insa. „Wer einmal hier war, kommt wieder.“
           24
© Foto: Edgar Galindo
pJumpJump
 Mirja: „Kids dürfen hier auf dem Rad verrückte Sachen machen, das
 ist eine kleine Freiheit.“ „Das Springen ist das Unfassbare“, sagt Till.

                                                                                        © Foto: Mirja Hatje
 Insa wird ernst: „Körperbeherrschung ist das eine, man lernt seinen
 Körper natürlich kennen, der ist komplett angespannt“, erklärt sie
 einen Sport, der sehr anstrengend ist, dem man das aber auf den
 ersten Blick nicht ansieht. „Und die Kids lernen, das Fahrrad absolut
 zu beherrschen“, wichtig. „Dann kommt Mut dazu, und letztlich
 bedienen wir auch die Idee, sich zu messen, es geht ja darum, wer
 der Schnellste ist. So kann jeder immer an sich arbeiten, eine gute
 Schule“, sagt Insa.

  Wer sich also mal challengen will, meldet sich beim Schnupper-
  training (Anmeldung unter www.rg-hamburg.de), kostet ´nen
 10er. Dafür gibt es das komplette Equipment, Rad, Helm usw., und
 ´ne Menge Spaß. Den Mut müsst Ihr mitbringen, da machen wir uns
  aber keine Gedanken.
                                                                  © Foto: Timo Behnke

                                                                                        © Foto: Edgar Galindo

                    Till Behnke (13), BMX-Nachwuchstalent.
Gastbeitrag: Styleguide ;-)

        © Fotos: privat

                                                         Das Auge
     R
                          ennradfahrer*innen sind mehrheitlich extrem eitel     (obligatorisch, gerne mit supergroßem, bunt verspiegeltem Mono-
                          modebewusst. Damit bei der nächsten Modenschau,       Glas) müssen ÜBER den Kinnriemen des Helms. Also erst den Helm
                                                                                aufsetzen, dann die Brille. Das ist Style-technisch wirklich wichtig
                          äh, Trainingsrunde optisch alles stimmt, kommt hier   und trennt Wissende von Unwissenden, Profis von Hobby-Gurken.
                          ein kleiner Styleguide für Beginner.
                                                                                Die Auswahl an Trikots ist erschlagend. Ein echtes Race-Trikot
     Jemand sollte Heidi Klum mal vorschlagen, die kommende Staffel             erkennt man an breiten, elastischen und extrem enganliegenden
     GNTM ausschließlich mit Rennradfahrer*innen auszutragen. Mit               Ärmelabschlüssen, die bei Kurzarmtrikots bis kurz vor den Ellen-
     ihrer angeborenen Lycra-Liebe und einem ausgeprägten Hang                  bogen reichen. Trikots von Profi-Teams sind so „na ja“ und ziemlich
     zum Posing würden sich jedenfalls einige Kandidat*innen auf dem            amateurhaft. Beim Fußball mögen diese Fan-Trikots funktionieren,
     Catwalk genauso gut verkaufen wie auf dem Sperrwerk Entenwerder.           im Radsport sind sie eher peinlich. Finisher-Trikots aus dem letzten
     Der Style-Faktor beim Rennradfahren ist extrem, und eine rasant            Jahrzehnt („Ötztaler“, „Velothon“, „Rund um den Kirchturm in Oer-
     wachsende Industrie hat das dankbar erkannt.                               Erkenschwick“) – kann man machen. Ist aber eher was für Männer
                                                                                ab 50, die der Welt zeigen wollen, dass sie früher mal fitter waren.
     Das Angebot an Rad-Klamotten ist daher riesig – womit auch die             Aktuell sind (neben Vereins- oder Teamtrikots, mit denen man nichts
     Gefahr wächst, sich mit dem falschen Zeug richtig zu blamieren. Das        falsch machen kann und die meist sogar vom Verein subventioniert
     fängt schon beim Helm an. Man könnte denken: Da kann man nicht             werden) einfarbige Trikots von Luxusherstellern angesagt. In schwarz,
     viel verkehrt machen, außer irgendeinen wild gemusterten Helm              blau, dunkelviolett oder schlammfarben; Hauptsache: dunkel. Als
     aus dem Baumarkt zu kaufen. Das stimmt nicht. Erstens: Den Helm            Mann trägt man dazu vorzugsweise einen Vollbart. Tätowierungen
     nicht in den Nacken schieben – sieht bekloppt aus und schützt auch         gehen natürlich immer, aber bitte kein Deppen-Tattoo (das ist der
     nicht besonders. Zweitens: Falls der Helm vorne so einen Schirm            halbkreisförmige Kettenschmiere-Abdruck, der entsteht, wenn
     aus Plastik hat – unbedingt abmachen! Und: Die Bügel der Radbrille         Ungeschickte sich das vordere Kettenblatt an der Ampel in die rechte

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