F rohe Ostern! - Ausgabe Nr. 70 - Jahrgang 2021 - Pro Humanitate
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2 Pro Humanitate Verbandsnachrichten Liebe Mitglieder, Förderer, Freunde und solche, die es noch werden wollen, vorab wünschen wir Ihnen ein gutes, insbesondere mit viel Gesundheit versehenes, neues Jahr und die Kraft jeden Tag als ein neues Geschenk mit positivem Denken an- zunehmen. Ein denkwürdiges Jahr liegt hinter uns. Ein Jahr, welches unsere Welt sowohl in ge- sundheitlichem aber auch politischen Sinne epochal verändert hat. Das weltweit gras- sierende Corona-Virus bestimmt unser Leben in unvorstellbarem Umfang. Viele Fa- milien sind zerbrochen, geliebte Menschen von uns gegangen und zunehmend macht sich Hoffnungslosigkeit breit. Politische Rechtslastigkeit ist in fast allen Ländern fest- zustellen und es bleibt die Frage offen, mit wieviel Freiheit und Demokratie können wir umgehen. Trotz aller negativer Aspekte hat diese Pandemie jedoch auch eine positive Seite. Wir beginnen gründlicher über unser Dasein nachzudenken, erkennen plötzlich wieder den Nachbarn und dessen Probleme, machen uns Gedanken über das was wichtig ist und was uns selbst bleibt. Letztendlich reift die Erkenntnis, dass die Liebe, zu was auch immer, als tragendes Element übrigbleibt, da sie unsere Seele „ernährt“! Mit diesen Eingangsinformationen erzähle ich Ihnen nichts Neues, doch tangieren die- se Tatsachen unsere Arbeit ganz wesentlich. Erstmalig nach etwa 15 Jahren, ist unser sonst fast übervolles Depot in Engen, in dem Sachhilfegüter für den Transport nach Moldau eingelagert werden, fast leer. Die so dringend notwendigen Kleidersammlun- gen des vergangenen Jahres sind bis auf die bereits berichteten Ausnahmen ausge- fallen. Sie wären gerade in dieser Zeit von Wichtigkeit. Wann in diesem Jahr wieder Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden können und wann unsere Frauenge- meinschaften wieder zusammenkommen dürfen, ist offen, und so ist Abwarten das Gebot dieser Zeit. Doch nun zur Berichterstattung. Was unsere Tätigkeit anbelangt, so verlagert sich diese derzeit zunehmend in soziale Bereiche. Sehr viele Menschen in Moldau sehen so aus wie ich mich fühle. Leider ist unsere persönliche Anwesenheit vor Ort in der Republik Moldau, aufgrund der recht- lichen Vorschriften durch die Pandemie, nur in sehr eingeschränktem Umfang möglich. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir untätig sind. So sind in diesem Jahr, neben den Klinikaktivitäten, mehr Tätigkeiten im Bausektor eingeplant, über die wir an späterer Stelle berichten möchten.
Pro Humanitate Verbandsnachrichten 3 Transportaufkommen in 2020 Kleidung und Transporte Im Kalenderjahr 2019 wurden 17 Hilfstransporte mit einem Ge- wicht von 180 412,50 Kg nach menkamen. Der signifikante Rück- gang des Anteiles von Kleidung und Wäsche erklärt sich dadurch, unseren Dank für diesen Einsatz, möchten wir allen Beteiligten und deren Helfer/innen auch an dieser Moldau transportiert. Der Anteil dass den Frauengemeinschaf- Stelle zum Ausdruck bringen. Die- von Kleidung und Wäsche betrug ten öffentliche Sammlungsräume se Kleidung ist für die Bedürftigen hierbei 42 Tonnen, die durch 7 durch die Kirchen oder Gemein- in Moldau immer wieder von be- Sammelstellen zustande kamen. deeinrichtungen wegen der Pan- sonderer Bedeutung. Wir erhoffen demie nicht zur Verfügung gestellt uns, dass das Kalenderjahr 2021 Im Kalenderjahr 2020 wurden 18 Hilfstransporte mit einem Gewicht von 186 647,00 Kg trotz werden durften. Dennoch kam diese beachtenswerte Summe von 29,5 Tonnen durch Privatini- es den Frauengemeinschaften wieder ermöglicht die öffentlichen Räume als Kleidersammlungs- der Corona Restriktionen auf den tiativen der Frauen Brigitte Preter stellen genehmigt zu bekommen, Weg nach Moldau gebracht. Der aus Watterdingen, Erika Hauser um im seit Jahren gewohntem Anteil von Kleidung und Wäsche aus Singen-Beuren und Margret Umfang auch diesen Bereich der betrug hierbei 29,5 Tonnen, die Lohmüller aus Gottmadingen zu- humanitären Hilfe wieder unter- durch 3 Sammelstellen zusam- sammen. Unsere Achtung und stützen zu können. Mihai, unser langjähriger LKW-Fahrer, lädt bis an die Oberkante seines Sattelzuges Kleiderkartons
4 Pro Humanitate Verbandsnachrichten Ausfall von Kleidersammlungen S chon im vergangenen Jahr war es, aufgrund der Corona- Situation, für die uns seit Jahren leistet, dass nur die Frauen selbst bestimmen können, ob und wann sie in der Lage sind Kleidung und W ir hoffen sehr, dass das Co- rona-Theater in diesem Jahr beendet werden kann und die uns zuarbeitenden ehrenamtlich täti- Wäsche anzunehmen, um diese zuarbeitenden Frauengemein- gen Frauengemeinschaften nicht dann, den Zollkriterien entspre- schaften, so wie in den vergange- mehr möglich Räumlichkeiten chend, zu verpacken. Schuhe, nen Jahren, wieder mit Kleidung zu erhalten, in denen sie erlaub- Damenunterwäsche, Kinderklei- und Wäsche behilflich sein kön- terweise die angelieferten Klei- dung bis zu 5 Jahren (Größe 138) nen, die in Moldau so dringend dermengen den Zollvorschriften und Gardinen, können nicht an- benötigt wird. entsprechend kontrollieren, sor- genommen werden. Bitte haben tieren und verpacken konnten. Wie bereits erwähnt, waren einige Frauen dabei in eigener Verant- Sie auch Verständnis dafür, dass die jeweils angelieferte Kleidung oder Wäsche einfach sauber sein F eststehende Kleidersamm- lungstermine können wir erst dann bekannt geben, wenn wir wortung, die den Zollvorschriften muss. grünes Licht durch die entspre- entsprechenden Kleider zu ver- chenden Frauengemeinschaften packen. Sehr dankbar wären wir, wenn auch weiterhin einige Frau- E s darf und kann einfach nicht sein, wie in der Vergangen- erhalten. en uns mit privaten Kleiderhilfsak- tionen zur Seite stehen würden. heit mehrfach vorgekommen, dass schmutzige oder zerrissene Wäsche abgegeben wird. Dies B edauerlicherweise ist es uns, aus zeitlichen, organisatori- schen und personellen Gründen S oweit dies der Fall ist, werden wir auf unserer Webseite www. info@mfor.de den Namen und die bedeutet sowohl für die Frauen- gemeinschaften, als auch für an- gedachte Empfänger schlichtweg nicht möglich, Kleidung in einzeln Fällen abzuholen, zu sortieren und zu verpacken. Wir bitten alle jeweilige Rufnummer dieser Frau- eine „Ferkelei“! Spender um deren Verständnis. en benennen. Somit ist gewähr- Kleiderhilfe aus der Schweiz S eit sehr vielen Jahren steht uns eine kirchliche Einrich- tung aus der Schweiz mit ganz hervorragenden Kleiderhilfsaktio- nen in wesentlichem Umfang zur Seite. Teilweise werden im Jahr zwei volle LKW-Ladungen mit ein- wandfreier gebrauchter Kleidung und Klinikwäsche durch die Spe- dition „Eberhard“ in unser Depot in Engen angeliefert. I mmer wieder sind wir über die Qualität dieser Kleidung über- rascht. Anlässlich eines früheren Besuches in dieser Kirche nahe Zürich, hatten wir die Gelegenheit einen Bildervortrag über die Situa- tion der Menschen in der Republik Moldau zu halten. Hierbei erfuh- ren wir, dass viele freiwillig tätige Mitglieder dieser Kirche sich sehr engagiert in die Kleiderhilfe ein- bringen. Herr Eberhard aus Pfäffikon/ZH, beim Entladen seines Lastwagens mit Kleidung und Wäsche aus der Schweiz Bild: Pro Humanitate
Pro Humanitate Verbandsnachrichten 5 v.l.n.r. Frau Priska Eberhard deren Mann Spediteur ist und uns die Angelieferte Kleidung. Nach genauer Durchsicht wird diese den Zoll- Kleidung in unser Engener Depot bringt. Neben ihr, Frau Heidi Prevot, kriterien entsprechend verpackt. Bilder: Pro Humanitate die Initiatorin der Kleidersammlung in der NAK Uster, rechts neben ihr Frau Myrta Küng, Renee und Frau Annemarie Klän, drei aktive Helfer, die zum Gelingen der Aktion beitragen. D iese Kleidung wird, nach den für Moldau geltenden Zollvorschrif- ten, sortiert, oftmals vorher gewa- A uch wir legen immer wieder besonderen Wert darauf, dass die durch uns, nur in ein- D iese Hilfe aus der Schweiz, die für uns seit über 20 Jah- ren einen festen Baustein unserer schen, bei Bedarf genäht, gebügelt wandfreiem Zustand angelieferte humanitären Tätigkeit in der Re- und ordentlich zusammengelegt, Kleidung in Krisengebieten, bei publik Moldau darstellt, ist ein Akt um anschließend so verpackt zu der dort ohnehin in großer Armut grenzüberschreitender Solidarität werden. Man legt besonderen Wert lebenden Bevölkerung, als eine und Liebe für die Bedürftigen. Für darauf, dass die mit viel Freude sinnvolle Hilfe empfunden wird. diese langjährige Zusammenar- und großem Engagement auf den beit möchten wir uns bei allen Be- Weg nach Moldau zu bringende Kleidung, in guten und sauberem Zustand bei den bedürftigen Men- U ns ist wichtig, dass in jedem Fall die Würde der Menschen gewahrt bleibt. teiligten in der Schweiz sehr herz- lich bedanken. schen verteilt werden kann. Hier hat die noch gut erhaltene Kleidung, Wo es notwendig ist, wird die Nähmaschine Auch Strickwaren runden das Sortiment der eine Wäsche erfahren. zum Einsatz gebracht. Kleiderhilfe ab. Bilder: NAK Informieren Sie sich unter: www.mfor.de @ info@mfor.de E-Mail
6 Pro Humanitate Verbandsnachrichten Bettenlieferungen: E rfreulich ist, dass die Anzahl der Transporte fast gleichblei- bend wie in 2019 waren, ebenso Covid-Zentrum umzufunktionie- ren. In verhältnismäßig kurzer Zeit wurden die Hallen umgebaut, mit mit der Hilfe um 400 Klinikbetten, insgesamt 246 elektrische Kli- nikbetten anzuliefern. In großem das Transportgewicht. Verändert Wasser und Elektrik sowie zahl- Umfang waren hier auch Nachtti- haben sich die Materialien der reichen Kabinen versehen und sche, Kommoden, Schränke und Hilfsgüter. Da Moldau in viel stär- aus moldauischen Kliniken wur- Matratzen mitgeliefert worden. kerem Maße als wir in Deutsch- den Betten abgezogen sowie die land von der Corona-Pandemie betroffen ist, das Wissen über die- ses Virus mit seinen Auswirkun- entsprechenden Anästhesie- und Sauerstoffgeräte beschafft. D ie Beschaffung, Einlagerung in unser Depot und Zuwei- sung für die Transporte nach gen für die Menschheit, in Moldau verhältnismäßig erst sehr spät in deren Bewusstsein gelangte, wa- D er Mangel an Klinikbetten, Ma- tratzen und der entsprechen- den Menge an Bettwäsche war Moldau, dieser noch sehr gut er- haltenen Elektrobetten aus ganz Süddeutschland erforderte unse- ren auch die erforderlichen Ge- signifikant. Mit unseren Wäsche- ren ganzen Einsatz. genmaßnahmen erst sehr spät hilfslieferungen, konnten wir ein eingeleitet worden. wenig zur Linderung der prekären Situation beitragen. Was die An- W ir sind froh unseren beschei- denen Beitrag zur Bekämp- D as Gesundheitsministerium in Moldau entschloss sich das Ausstellungsgelände mit seinen zahl von Klinikbetten anbelangte, so gelang es uns im Kalenderjahr 2020, auf dringendes Bitten der fung dieser „Seuche“ in der Re- publik Moldau leisten gekonnt zu haben. großen Messehallen zu einem Gesundheitsbehörde in Moldau Eine erneute Pflegebettenlieferung vor dem Abtransport Marina beim Registrieren der neuen Bettenlieferung in unserem Depot nach Moldau Bilder: Pro Humanitate SPENDENKONTEN Volksbank e.G. Gestalterbank Sparkasse Hegau-Bodensee IBAN: DE41 6649 0000 0001 3131 00 IBAN: DE16 6925 0035 0003 6363 62 BIC: GENODE61OG1 BIC: SOLADES1SNG
Pro Humanitate Verbandsnachrichten 7 Verbands- und Inkontinenzmaterialien: D ankenswerterweise erhiel- ten wir von der Firma PAUL HARTMANN in 2020, Inkonti- nenz- sowie diverse Verbands- und Operationsmaterialien in er- heblichem Umfang. S o konnten wir insgesamt 8253 kg dieser Materialien auslie- fern, die für Kliniken, Altersheime und insbesondere für die medizi- nische Corona-Arbeit in Moldau unverzichtbar waren. Mit großem Dank wurden diese in moldaui- schen Kliniken dringend benötig- ten Sachspenden entgegenge- nommen. Wir sind dem Hause HARTMANN zu Dank verbunden, dass wir auch in diesem Jahr wie- der eine Zusage für Verbands-, OP-Material, sowie Inkontinenz- material für die durch uns versorg- ten Kliniken in Moldau erhalten. D er Bedarf ist wegen der Co- ronasituation buchstäblich bodenlos geworden. Moldauische Kliniken und das Mold-Expo Cen- ter, welches ja zu einem Corona- zentrum umgestaltet wurde sind Eines unserer schwer durch Verbrennungen betroffenen Kinder in der moldauischen Klinik völlig überfordert. E. Cotaga wird mit gespendetem Verbandsmaterial verbunden 7500 Mundschutzmasken konn- ten wir in unseren Breiten auf Spendenbasis erhalten, die mit- geliefert wurden. W ährend des vergangenen Oktoberaufenthaltes unse- rer Mitarbeiterin Marina in Moldau, wir berichteten in der vergange- nen Ausgabe unserer Verbands- nachrichten, wurden in Moldau selbst, 3,7 Tonnen an Händedes- infektionsmittel und 85 000 zerti- fizierte Mundschutzmasken käuf- lich erworben. O hne das Spendeneinkommen zahlreicher Spender, wäre dieser Einsatz nicht möglich ge- Das von uns in Moldau käuflich erworbene Desinfektionsmittel Bilder: Pro Humanitate wesen.
8 Pro Humanitate Verbandsnachrichten D ieses Material wurde in Schu- len und Kliniken abgegeben bzw. installiert, um der Pandemie vorzubeugen. Erfreulicherweise wurde die Thematik der Corona Epidemie und die dazugehören- den Schutzmaßnahmen in Schu- len deutlich behandelt. Wir hoffen mit unserem Engagement doch einen Beitrag geleistet zu haben. D iverse med. Geräte zur Desin- fektion, Sauerstoffversorgung und Instrumente runden den me- dizinischen- und Hygienebereich in Kliniken, Sozialeinrichtungen und Schulen ab. F ür die Sanierung von Schulen in Moldau wurden in 2020 ins- gesamt 105 Schultische mit 236 Stühlen angeliefert. Das Gewicht belief sich auf 2878 Kg. Hier ist eine Charge der von uns für Moldau beschafften 85 000 Gesichtsmasken zu sehen Bilder: Pro Humanitate Baumaterialien: In sehr großem Umfang erhielten wir von der Firma STOTMEIS- TER Farben und Verputzmateri- großen Menge an neuer Sanitär- keramik aus. Seit einigen Jahren zehren wir immer noch für unsere mit Wasserhähnen und Duschma- terialien aller Art. Diese Liefe- rungen erfolgen bedarfsgerecht, alien. Passend dazu stattete uns Baumaßnahmen von einer Groß- damit in Moldau niemand auf die die Firma DURAVIT mit einer spende der Firma HANSGROHE Idee kommt sich zu bereichern. HANSGROHE-Mischbatterie für unsere Waschbecken der Firma DURAVIT mit Fertig installierte Toilettenkabine mit Sanitär- Duschen Wasserhahn der Firma HANSGROHE keramik von DURAVIT, leider fehlt noch der Toilettendeckel, der nachgeliefert wird.
Pro Humanitate Verbandsnachrichten 9 Bauprojekte: I n 2021 sind durch uns mehre- re Bauprojekte geplant, die im Frühjahr begonnen werden sol- Schüler sich an den Baumaßnah- men beteiligen. Wir hoffen sehr, dass dieses Projekt Zustimmung A m 3.12.2020 konnten wir aus einer Sachspende der Fa. STOTMEISTER einen kompletten len. Überwiegend handelt es sich findet und die Ausbilder, wie auch Lastzug mit überwiegend Estrich- hierbei um die Sanierung von Be- die Schüler, mit dem Supermate- material für das Bauprojekt der rufsschulen und Kliniken. In einer rial von Stotmeister zurechtkom- Berufsschule in Calarasi auf den Berufsschule für das Bauwesen men. Weg bringen. ist auch angedacht, dass deren Renovationsarbeiten in der Berufsschule in Chisinau Teilweise müssen die Wände mit Baustahlgitter stabilisiert werden Großzügige Spendenlieferung der Firma STOTMEISTER mit diversem Verputzmaterial für unsere Bauprojekte in Moldau Bilder: Pro Humanitate
10 Pro Humanitate Verbandsnachrichten Dr. Tomusz überprüft Rohbauarbeiten in der Fliesenarbeiten in Toiletten und Dusch- Bild einer fertiggestellten Nasszelle mit Du- Verbrennungsklinik räumen werden durch Facharbeiter in der sche und Waschbecken. Das Material stammt Verbrennungsklinik fertig gestellt aus Spenden der Firmen STO; DURAVIT und HANSGROHE. Bilder: Pro Humanitate F ür unsere diesbezüglichen Baumaßnahmen kündigte die Firma STOTMEISTER Anfang und Fertigputze) in Höhe von etwa 40 Tonnen rechnen dürften. Über diese Zusage sind wir sehr in Moldau begonnen werden soll. Am 23. Februar war es dann so- weit. Ein erster Transport wurde des Jahres 2021 an, dass wir mit froh, da baldmöglichst mit den in Kriftel geladen und machte sich einer weiteren Sachhilfe (Grund- Bau- und Renovierungsarbeiten auf den Weg nach Moldau. Erneuter Moldauaufenthalt unserer Mitarbeiterin Marina U nsere Mitarbeiterin Marina be- gab sich erneut am 3. Februar 2021 auf dem Luftweg nach Mol- Als Projektkoordinatorin für un- sere humanitären Tätigkeiten in Moldau, will sie ihre Arbeit auch ne Lunge zu 30% geschädigt sei. Wir hoffen sehr ihn nicht als Men- schen zu verlieren, der mit seinen dau, um die diversen Arbeiten zu in dieser Krisenzeit unbedingt vor diversen oft unschätzbaren Fähig- koordinieren und Projekte „anzu- Ort durchführen. Manchmal nut- keiten, uns unsere humanitären fahren“! zen auch meine Gegenargumente Aktivitäten in Moldau erleichtert. nichts mehr! M ir selbst ist dabei, wegen der hohen Ansteckungsmöglich- keit mit dem Corona-Virus nicht D iese Reise selbst ist eigent- lich notwendig geworden, da In den vielen Jahren der vertrau- ensvollen Zusammenarbeit, ist er mir persönlich ans Herz ge- wohl, weshalb ich mehrfach meine unser Mitarbeiter Ion Luchian in wachsen, zumal er die Fähigkeit Bedenken zu dieser erneuten Rei- Moldau, sich mit dem Korona- besitzt bei brisanten Situationen se mit ihr durchgesprochen habe. Virus infiziert hat und somit jeg- die Ruhe zu bewahren. Wir alle Marina hat jedoch „Hummeln im licher Einsatz unterbunden ist. wünschen ihm baldige Genesung Hintern“ und lässt sich von die- Herr Luchian befindet sich in der und keine bleibenden Gesund- sem Vorhaben nicht abbringen. Klinik. Marina teilte mit, dass sei- heitsprobleme. Sparkasse Hegau-Bodensee Spendenkonto: IBAN: DE16 6925 0035 0003 6363 62 BIC: SOLADES1SNG
Pro Humanitate Verbandsnachrichten 11 Nun ist es doch soweit, eine der Hummeln hat sie gepiekt! M it Datum vom 16. Februar 2021 teilt mir Marina tele- fonisch mit, dass sie sich beim ser Verdacht durch eine ärztliche Untersuchung bestätigt. Damit ist der für den 21. Februar geplante und wünschen ihr schnelle Gene- sung ohne bleibende Schäden. Mehrmals täglich sind wir in tele- Besuch der beiden schwer be- Rückflug nach Frankfurt hinfällig, fonischer Verbindung und hoffen hinderten, in einem betreuten da Marina in Moldau in Quarantä- sehr, dass Marina bislang ohne Wohnheim befindlichen Frauen, ne bleiben muss. Wir hoffen sehr, größere gesundheitliche Schwie- Mascha und Felicia, mit dem Co- dass sie in der Lage sein wird, mit rigkeiten, in ihrem moldauischen rona Virus infiziert habe. Noch den auftretenden gesundheitli- „Zuhause“, die Quarantänezeit am gleichen Abend wurde die- chen Problemen fertig zu werden hinter sich bringen wird. Sinnvolle Verwendung einer in Deutschland aufgelassenen Arztpraxis I m September des vergangenen Jahres erhielten wir die Mittei- lung einer Ärztin aus Radolfzell, Z u Beginn des Jahres 2021 er- reichte uns die Nachricht der Traumatologischen Klinik, dass ärztliche Versorgung von Patien- ten in der Republik Moldau von elementarer Bedeutung sind. dass sie ihre komplette Arztpraxis die Geräte voll funktionsfähig und aufgeben würde, da sie keinen Nachfolger fände. Unmittelbar nach diesem Anruf vereinbarten im Einsatz sind. Insbesondere hin- terließ das Ultraschallgerät große Freude, da es dringend benötigt A n dieser Stelle dürfen wir Frau Dr. Türk einen herzlichen Gruß, verbunden mit großem wir mit Frau Doktor Türk in Ra- wurde. Anfang dieses Jahres Dank der Traumatologischen Kli- dolfzell ein Termin. Sie erklärte, erhielten wir durch den uns seit nik in Chisinau übermitteln. dass wir sämtliche Apparaturen vielen Jahren bekannten dortigen und Gegenstände aus ihrer Praxis als Spende für unsere humanitä- re Tätigkeit in Moldau mitnehmen Arzt, Dr. Oleg Pulbere Bildmate- rial des im Einsatz befindlichen Ultraschallgerätes, welches wir A uch wir danken Frau Dr. Türk sehr herzlich für diese sehr großzügige Sachspende, die auf- könnten. Uns fiel auf, dass es sich Ihnen, liebe Leser, nicht vorenthal- zeigt, wie wichtig es ihr war nicht bei dieser Arztpraxis um außeror- ten möchten. Immer wieder zeigt nur Restteile einer ehemals vor- dentlich gepflegte, nicht veraltete es sich, dass hier in Deutschland handenen Arztpraxis, sondern die Geräte und sonstige Gegenstän- doch sehr viele wertvolle Materi- gesamte Einrichtung zu spenden. de handelte. Darüber hinaus war alien entsorgt werden, die für die jede Menge neuer medizinischer Utensilien vorhanden, die eben- falls mitgenommen werden konn- ten. An zwei bis drei Ladeterminen gelang es uns diese Gerätschaf- ten in unser Depot nach Engen zu verbringen. V on dort aus traten sie am 8. Oktober den Weg mit einem Hilfstransport nach Moldau an. Am Tage der Ankunft dieser Ge- räte, an dem auch unsere Mitar- beiterin Marina in Moldau ankam, nahm sie, zusammen mit dem Lei- ter der Traumatologischen Klinik, Dr. Serghei Stepa, die Sendung entgegen. Herr Dr. Stepa versi- cherte ihr, dass sie diese wertvol- le Einrichtung unmittelbar in den entsprechenden Abteilungen inte- grieren würden. Die komplette Ultraschalleinrichtung von Frau Dr. Türk aus Radolfzell ist jetzt in der Traumatolo- gischen Klinik in Chisinau im Einsatz Bild: Pro Humanitate
12 Pro Humanitate Verbandsnachrichten Weihnachtstransport 2020 F ür unseren Weihnachtstrans- port wurden vom Engener Gymnasium und vom Friedrich- und Schüler/innen als Sponso- ren, möchten wir an dieser Stelle erneut unseren herzlichen Dank hielten wir eine Mehlspende mit einem Gewicht von 1285 kg, die in Tüten zu je 2,5 kg von der Lei- Wöhler- Gymnasium in Singen, für ihren Einsatz zu Gunsten der bermühle in Engen erworben und insgesamt 180 MFOR – Lebens- Bedürftigen in Moldau, für die die- verpackt wurden. mittelhilfspakete, mit einem Ge- se Pakete ein unerwartetes Weih- wicht von 3270 kg gespendet. (Im Vorjahr waren es 164 Karton mit 3037 kg.) Allen an dieser groß- nachtsgeschenk darstellen, zum Ausdruck bringen. A m 16. Dezember 2020 ging der Transport auf die Reise nach Moldau und kam noch rechtzeitig zügigen Aktion Beteiligten, den Lehrern als Initiatoren, den Eltern V on der kath. Frauengemein- schaft in Singen-Beuren er- vor Weihnachten dort an. Wir hat- ten keine Zollschwierigkeiten MFOR-Lebensmittelhilfspakete in der Aula des Engener Gymnasiums Schüler des Engener Gymnasiums beim Beladen unseres VW-Bus mit für unsere Moldauhilfe den MFOR-Pakten Schüler/innen des Fri-Wö-Gymnasiums in Singen beim Verpacken Die Schüler/innen des Fri-Wö-Gymnasiums in Singen unter Anleitung der Lebensmittel in MFOR-Lebensmittelhilfspakete im Werkraum des ihrer Studienrätin Frau Miriam Spranger, oben rechts, beim Gruppenbild Gymnasiums zur Weihnachtsaktion für Moldau Bilder: Pro Humanitate
Pro Humanitate Verbandsnachrichten 13 Verteilung der MFOR Pakete in Moldau Ein Bericht unserer Mitarbeiterin Marina Luchian W arten auf bessere Zeiten bedeutet nicht immer Vor- freude auf das was kommt. Man Hause, da er auf den 2.ten Co- rona- Impftermin warten musste. Gemeinsam haben wir aber einen ständigen Mithelfer in Moldau, mit dem VW-BUS auf den Weg nach Ghetlova, im Bezirk Orhei. Wegen wird ungeduldig. Wie lange noch? Arbeitsplan für meinen Aufenthalt der negativen Temperaturen und Wann kommt der erlösende Impf- in Moldau erstellt. der Tatsache, dass die Straßen stoff“? Man möchte im HIER und gefroren sind, dauert die Fahrt von im JETZT sein. T raditionell beginnt das Pro- gramm mit einem Besuch in ca. 80 km Distanz, fast 2 Stunden. Wir werden vom Bürgermeister N ach mehr als drei Monaten kam ich am 3. Februar wieder in Moldawien an. Ich bin über- einigen Krankenhäusern, mit de- nen wir intensiver zusammenar- beiten und die im letzten Jahr von und einem Sozialarbeiter begrüßt, die bereit sind, uns zu den bedürf- tigen Familien zu begleiten. wältigt von Emotionen, glücklich, humanitären Hilfsleistungen profi- gleichzeitig aber auch traurig. Die wirtschaftliche Situation in Moldau war ohne Pandemiekrise tiert haben. Das ist aber ein ande- res Thema. A ls erste Familie können wir die Familie Verjan mit unserem Paket beschenken. Uns kommen schon am Boden, jetzt ist sie völ- lig zerstört. Der Kampf zwischen den politischen Clans verwirrt D ie Lieferung von Lebensmit- teln direkt an bedürftige Fami- lien erfolgt am besten samstags zwei Buben dieser Familie zu Hil- fe, die freudig ein MFOR-Paket in Empfang nehmen. An der Haus- die Bevölkerung noch mehr, die und sonntags, da wir auch Kin- türe angekommen, wird das Paket Perspektive des Landes ist zwei- der zu Hause finden. Am Sams- auf unsere Aufforderung es zu öff- felhaft. Die Armen werden noch tag, den 6. Februar, starteten wir nen, buchstäblich zerlegt. ärmer. Herr Hartig blieb traurig zu zusammen mit Vadim, unserem Unser MFOR-Paket wiegt annährend 20 Kg Mit großer Freude wird von den Kindern der Familie Verjan aus Ghetlova das MFOR-Hilfspaket auseinander genommen. Diese Kinder haben seit mehreren Monaten kein Lebenszeichen mehr von ihrem, in Russland arbeitenden Vater, erhalten Bilder: Pro Humanitate
14 Pro Humanitate Verbandsnachrichten A uch wenn wir über Jahre die Situation der Bevölkerung, insbesondere in ländlichen Gebie- anzuhalten. In einem Raum be- reiten die Menschen ihr Essen zu, baden in Waschzubern, waschen Tisch und Stühle. Auf dem Bett wird das Essen serviert, auf dem Bett machen die Kinder ihre Schul- ten, sehr gut kennen, raubt uns das Kleidung, schlafen, Jung und Alt. aufgaben. Natürlich ist diese Situa- traurige Bild der besuchten Fami- Der akute Mangel an Heizmateri- tion eine echte Gefahr und oftmals lien unseren Frieden. Wir treffen al bindet die Familie wie in einem Anlass für verschiedene häusliche auf Häuser, in die man mangels Strauß, um einen primitiven Ofen. Unfälle, einschließlich Verbren- ausreichender Belüftung nicht Wenn die Familie richtig groß nungen oder sogar Brände. eintreten kann, ohne den Atem ist, gibt es keinen Platz für einen Unser Mitarbeiter Vadim Binzari ist bei der Abgabe eines MFOR-Hilfspaketes völlig konsterniert über die angetroffenen Wohnverhältnisse Die Wohnverhältnisse der Familie Grosu sind dermaßen beengt, dass Die 9- jährige Madalina aus Ghetlova lebt bei ihrem geschiedenen Va- die Kinder auf dem Bett das MFOR-Hilfspaket zerlegen müssen. ter und der schwer erkrankten Großmutter, die sie pflegt. Sie leidet sehr Bilder: Pro Humanitate unter der Scheidung und sieht nur sehr selten ihren 6- jährigen Bruder und ihre Mutter. Sehr nachdenklich liest sie die unserem MFOR-Paket beigefügte Weihnachtskarte in rumänischer Sprache
Pro Humanitate Verbandsnachrichten 15 W ir fahren weiter und kommen in die Ortschaft Chircaiestii- Noi, wo wir auf die Familie Ceban treffen. Die wohnlichen Zustän- de sind unzumutbar. An späterer Stelle werde ich über diese Familie berichten. Frau Ceban mit 8 ihrer 9 Kinder, beim Gruppenbild vor ihrer Behausung wegen der Anzahl der vielen Kinder haben wir dieser Familie 2 MFOR-Pakete überlassen. Bilder: Pro Humanitate D ie Kinder sind üblicherweise schüchtern, aber auch brav und geduldig. Sie brauchen Zeit, wache Gesichter von Kindern zu sehen, die in der Lage sind sich über kleine Dinge freuen und die- nicht voll bewusst sind. Auf dem Heimweg mache ich mir Gedan- ken über diese Familie, die trotz um sich zuzutrauen das von uns se auch schätzen zu können. Gott der Mühe die sie sich geben, am mitgebrachte MFOR-Paket zu öff- sei Dank, sage ich mir, dass sie Rande der Existenz stehen. nen. Es fasziniert mich jedoch, sich der sozialen Unterschiede Eine "Angelrute" für eine Familie mit neun Kindern Ein Bericht unserer Mitarbeiterin Marina Luchian E ine Familie mit vielen Kindern in der Republik Moldau zu ha- ben, wenn der Staat keine finanzi- A ls wir mit unseren MFOR- Lebensmittelhilfspaketen bei dieser Familie eintreffen, werden sich, bei seiner Familie zu bleiben und sich um die Schafe vor Ort zu kümmern. Die 24-jährige Olga stu- elle Unterstützung leistet und die wir still. diert Pädagogik, sie liebt Kinder. Lebensbedingungen am Rande Als ältere Schwester hatte sie viele der Armut stehen, kann unter- schiedlich interpretiert werden. D ie Familie Ceban aus dem Dorf Chircaiestii Noi, Bezirk Causeni besteht aus 11 Perso- Verpflichtungen bei der Erziehung ihrer Geschwister. Während der Woche lebt sie in Chisinau in ei- W ir als humanitäre Organisa- tion wagen es nicht, dies zu beurteilen, wir sind dort, wo Hilfe nen - Eltern und 9 Kindern. Zwei Kinder haben das Erwachsenen- alter erreicht. Sergiu, 24 Jahre alt, nem Studentenheim, am Wochen- ende kehrt sie zur Familie zurück, um ihrer Mutter im Haushalt zu hel- benötigt und angenommen wird. der älteste der Brüder, entschied fen.
16 Pro Humanitate Verbandsnachrichten Im Sommer ist für Familie Ceban alles einfacher. Die Kinder sind sich nimmt, weil sie nicht einen entsprechenden Tisch und Stüh- zu erleben. draußen im Freien. Im Winter ist jedoch alles schwieriger. Proble- me mit der Heizung von Häusern le, aber auch keinen Platz dafür haben. Man könnte sagen, es ist nichts Tragisches, wichtig ist, dass E s ist nicht einfach, dreimal am Tag 11 Münder zu ernähren, sagt die 9-fache Mutter, namens sind für tausende von Familien ei- jeder etwas zu essen bekommt. Tatiana, als hätte sie meine unaus- nes der kompliziertesten. gesprochene Frage gehört. Auf S elbst wenn sie mehrere Räu- me haben, befindet sich der I ch mag mit dieser Denkweise nicht einverstanden sein. Wenn ich an meine Kindheit zurück- die Frage, ob sie sich eine Milch- kuh wünschen würden, senkte Tatiana den Blick und antwortete, Holzofen nur in einem Raum in denke, als wir uns alle am Tisch dass es ein Familientraum sei. dem sie sich eng versammeln, um versammelten, 7 in der Anzahl, Wärme zu haben. Ich war beein- druckt zu hören, dass die Familie in Schichten ihre Mahlzeiten zu spürten wir wahre familiäre At- mosphäre, Einheit, man hatte das Gefühl, den Höhepunkt des Tages N ach dem ich erfahren habe, dass die Voraussetzungen, wie ein Stall, Wasserversorgung und ausreichende Grünflächen für Futter da sind, teilte ich ihnen mit, dass Pro-Humanitate, dank der Großzügigkeit einer deutschen Familie bereit ist, ihnen eine Kuh zu spenden. D iese Nachricht traf die Familie Ceban völlig unerwartet, löste jedoch unbändige Freude aus. Es war zu schön um wahr zu sein, ich wurde mehrmals gefragt, ob ich nicht scherze. E inige Tage später wurde mir mitgeteilt, dass die Familie eine Kuh mit einem Kalb gefunden habe. Mit einem Anhänger wur- den beide Tiere aus einem etwa 70 Kilometer entferntem Ort ge- holt. Darüber hinaus sorgten wir dafür, dass für längere Zeit auch Futter angeliefert wird. Ich musste auch vor Ort ankom- men, um die Kaufformalitäten zu lösen. Es war ein frostiger Tag. Aufgrund des Mangels an warmer Kleidung konnten nicht alle Kin- der nach draußen gehen, um die Tiere zu treffen. Ich konnte jedoch die enorme Freude der Familie er- leben. Es ist leicht zu verstehen, von diesem Tag an werden sie Milch, Käse, Butter und Käseku- chen haben. D anke, lieber Spender, für die "Angelrute", die Du der Fami- lie Ceban geschenkt hast. Die Familie Ceban mit ihren 9 Kindern freut sich sehr über den Erhalt einer Milchkuh mit ihrem Kalb. (siehe auch Titelbild) Bild: Pro Humanitate
Pro Humanitate Verbandsnachrichten 17 Neue elektrische Behindertenrollstühle K urz nach unserem letzten Hilfs- transport 2020 in die Republik Moldau, erreichten uns über Mari- se Rollstühle stammen aus einem Schweizer Fundus von ehemals 10 Rollstühlen, der von einer Privat- verstarb diese Privatperson, bevor sie selbst ihr humanitäres Vorha- ben ausführen konnte. nas Kontakte zur Schweiz, im Ja- person für humanitäre Zwecke an- nuar 2021, 4 Elektrorollstühle. Die- gelegt wurde. Bedauerlicherweise Die Rollstühle bei der Anlieferung an unser Engener Depot Die beiden hier ersichtlichen Elektrorollstühle sind für kleinere Perso- Bei der Anlieferung dieser Elektrorollstühle erklärt uns der Techniker nen gedacht die Funktionsweise derselben Bilder: Pro Humanitate V oraussetzung für den Einsatz dieser Spende sind geteerte Straßen, die in Moldau nicht überall und Felicia, welche mittlerweile erwachsene Frauen geworden sind, operativ behandelten. Leider beiden Frauen ihr ohnehin schwe- res Leben ganz wesentlich zu erleichtern. Beide leben in einer anzutreffen sind. Dies bedingt eine führten die Behandlungen nur zu betreuten Wohneinrichtung einer Abgabe an schwer körperbehin- einem mäßigen Erfolg. Während Kleinstadt, deren Straßenverhält- derte Personen, die jedoch die Fä- Mascha von Anfang an, trotz die- nisse für diese Spende gegeben higkeit besitzen müssen mit diesen ser Behandlung, auf einen Roll- sind. Zwei weitere dieser Rollstühle Rollstühlen am öffentlichen Stra- stuhl angewiesen war, gelang es sind für robustere behinderte Per- ßenverkehr teilnehmen zu können. Felicia, wenn auch mit sehr großen sonen vorgesehen. Eine Einweisung in die Technik Schwierigkeiten, sich manchmal diese Rollstühle ist eine zwingen- de Notwendigkeit, die von dortigen Fachleuten vorgenommen wird. mit Gehstöcken fortbewegen zu können. Beide benötigen jedoch seit Jahren dringend Elektroroll- F ür diese generöse Spende sind wir außerordentlich dankbar, da diese Rollstühle für die in spe- stühle, um ihren Aktionsradius, ziellen Heimen untergebrachten S icher werden sie sich daran er- innern, dass wir vor sehr vielen Jahren die beiden Kinder Mascha aus dem Heim heraus, vergrößern zu können. Diese Spende aus der Schweiz gibt uns die Möglichkeit Behinderten die Möglichkeit bieten wenigstens teilweise ihrer Isolation zu entkommen.
18 Pro Humanitate Verbandsnachrichten Wir sagen Dankeschön! D er Bedarf an noch gut erhalte- nen Kranken- und Pflegebetten in diversen Kliniken und Sozialein- richtungen in Moldau ist ungebro- chen. Dem Mitarbeiter der Betten- firma „Stiegelmeier“, Herrn Enssle, sind wir sehr dankbar, dass er uns darauf hinweist, wo und wann je- weils wieder in unseren Kliniken und Altenheimen Betten ausge- tauscht werden müssen. N achdem im vergangenen Jahr schon sehr viele solcher Betten für die Corona - Zentren in Moldau durch uns auf den Weg gebracht wurden, konnten wir dank eines erneuten Hinweises des Herrn Enssle, in der Nähe von Ellwan- gen, in den beiden Seniorenhei- men Stimpfach und Bühlerzell, 8 gut erhaltene Pflegebetten, diver- se Rollatoren und Rollstühle sowie Gehhilfen erhalten. Beide Häuser kooperieren miteinander und wol- len im Spätsommer erneut zu- sammen solch Material spenden. Darüber hinaus würde dann auch gewaschene Kleidung, direkt aus der Hauswäsche kommend, mitge- geben werden können. Wir freuen uns sehr, dass unser Mithelfer, Herr Daniel Holzer, mit seinem LKW im- mer wieder bereit ist, diese Dinge abzuholen und in unser Engener Depot zu verbringen. Auch an die- ser Stelle ein herzliches „Danke- schön“ an alle Beteiligten. Ein neues Pflegebett aus dem Seniorenheim Stimpfach ist eingetroffen Bild: Pro Humanitate Fehlerteufel mit Auswirkungen In die vergangene Ausgabe un- serer Verbandsnachrichten leg- ten wir, wie schon seit „Urzeiten“ sern die Möglichkeit eröffnen, ohne jedwede Verpflichtung, uns eine freiwillige Spende für unsere hu- Versand unserer Verbandsnach- richten kamen die ersten Rekla- mationen, dass die in dem Über- jeweils einen Überweisungsträger, manitäre Arbeit in Krisengebieten weisungsträger von der Sparkasse der uns durch die Sparkasse He- zukommen zu lassen. Insgesamt eingedruckte IBAN Kontonummer gau-Bodensee kostenfrei zur Ver- 4800 Dieser Überweisungsträger nicht korrekt wäre und die vorge- fügung gestellt wurde. Er sollte Le- fanden so ihren Einsatz. Nach dem nommenen Überweisungen nicht
Pro Humanitate Verbandsnachrichten 19 ausgeführt werden könnten. Jeder diese Spendenüberweisungsver- suche wurde wegen falscher Kon- richtigung der IBAN Kontonummer vorstellig zu werden. Der Bitte kam man auch umgehend nach, setzte D ankenswerterweise haben wir von der Sparkasse Hegau- Bodensee eine Spende in Höhe toangabe mit 2,50 Euro Bankge- jedoch mit einer weiteren Zahlen- von 2000 Euro erhalten, mit der bühren belegt. verdrehung noch eins drauf! Einer eine teilweise Kompensation der weiteren Bitte beim Wochenblatt Spendenrückgänge erreicht wer- V iele Telefonanrufe erreichten uns, manche nicht so sehr freundliche waren auch darunter. um Berichtigung der Kontonum- mer, wurde, trotz einer Geldspen- de, nicht mehr entsprochen. den konnte. Hierfür sind wir dank- bar, zumal Fehlerteufel nicht immer gleich erkennbar sind. Auch wir So sahen wir uns veranlasst unmit- lernen jedoch aus diesem Vor- telbar nach den ersten Hinweisen, im „Singener Wochenblatt“ einer regionalen Zeitung, dessen Chef- T atsache ist, dass sich diese „Fehlerteufel“ nachteilig auf un- sere Spendeneingänge ausgewirkt kommnis und werden in Zukunft die Überweisungsträger perforiert in unseren Verbandsnachrichten redakteur auch Mitglied unseres haben. eindrucken. Verbandes ist, mit der Bitte um Be- Verbrennungsklinik E. Cotaga A m 5. Februar rief ich Marina an. Sie teilte mit, gerade in der Ver- folgreiche Hauttransplantationen vorgenommen hatte und der noch ner beschaffen zu können. brennungsabteilung der Klinik E. Cotaga zu sein. So bot sich auch die Gelegenheit, mich mit dem mir einige Zeit in der Klinik bleiben musste. Dr. Calmatui fragte, ob es möglich wäre für diese Station eine D ie Hygienesituation dieser Kin- derstation wäre durch die Tat- sache, dass prinzipiell ein Elternteil seit Jahren bekannten Leiter dieser Waschmaschine und einen Trock- ganztägig und das auch über eine Klinik, Dr. Vasile Tomusz unterhal- ten zu können. E r berichtete mir voller Stolz, dass die Verbrennungsabtei- lung eine Generalsanierung erfah- re. Er bedankte sich für die fertig- gestellten beiden Nasszellen. Am Mittag berichtete mir Marina über die derzeitige Situation dieser Kli- nik, die mittlerweile auch eine Ab- teilung für von Covid infizierten Kin- dern aufweise. D Der mehrfach operierte zweieinhalb jährige Junge Vladimir Manoil Bilder: Pro Humanitate r. Calmatui, der zuständige Arzt für die Verbrennungsabteilung der Kinder, erzählte Marina vol- ler Dankbarkeit und Begeisterung über die Möglichkeiten und Erleich- terung seiner chirurgischen Arbeit mit dem von uns gespendeten Der- matom und des Perforationsgerä- tes. E r begleitete sie in ein Kranken- zimmer, in dem sich mehrere Kinder mit ihren Müttern befanden. Dieses Krankenzimmer der Verbrennungsabteilung für Kinder wurde von uns vor längerer Zeit mit Dort wies er auf den Jungen Vla- Krankenbetten versehen. Es ist ständig voll belegt. Man erkennt die Mütter, die ganztägig anwe- dimir Manoil hin, an dem er 6 er- send sein müssen.
20 Pro Humanitate Verbandsnachrichten längere Zeit hinweg, bei den Kin- dern bleiben müsse, nicht zufrie- denstellend. Marina konnte nach D er Klinikleiter Dr. Vasile Tomusz bedankte sich nochmals über- schwänglich für die in seiner Klinik lich verbessert hätten. Gerade in seinem Arbeitsbereich wäre der Schutz vor Infektionen elementar Rücksprache mit unserem Büro eingerichteten Naßzellen, welche wichtig. mitteilen, dass beide Geräte von den Hygienestatus ganz erheb- uns beschafft würden. Über die modernen Sanitärarmaturen der Fa. Eine fertig installierte Nasszelle in der Verbrennungsklinik mit Sanitärkeramik von DURA- HANSGROHE sind die Ärzte der Verbrennungsklinik VIT und Armaturen der Firma HANSGROHE. Der Toilettendeckel wird nachgeliefert. E. Cotaga besonders erfreut Bilder: Pro Humanitate Berufsschule Nr. 2 in Chisinau Im Kalenderjahr 2021 ist von uns vorgesehen die Berufschule Nr. 2 in Chisinau generell zu sanieren. In dem Arial befindliche Wohnheim dieser Schüler mit einzubeziehen und die dortigen Räumlichkeiten bandsnachrichten werden wir über dieses Projekt berichten. Es ist geplant 8 bis 10 Naßzellen, einen dieser Schule, bei der 400 Schüler zu renovieren. Anliegend erken- Erste-Hilferaum, Toiletten und Um- und Schülerinnen ausgebildet wer- nen Sie die Bauzeichnungen. In kleideräume zu erstellen. den, ist auch vorgesehen das auf der kommenden Ausgabe der Ver-
Pro Humanitate Verbandsnachrichten 21 Marina bespricht und unterzeichnet die Bauvertragsunterlagen mit dem Schuldirektor der Berufs- Rohbauarbeiten im Flur der Berufsschule schule Nr. 2 in Chisinau Nr.2. Der Bauingenieur bespricht mit seinen Handwerkern das weitere Vorgehen. Angehendes Kochpersonal der Berufsschule Nr.2. Ganz rechts, unser Patenschaftskind Nicolai Tulbu, der mit viel Freude Bilder: Pro Humanitate seine Ausbildung zum Koch macht.
22 Pro Humanitate Verbandsnachrichten Wasserbau N achdem es im vergangenen Jahr wegen der Pandemie unmöglich geworden war unsere Moldau´s ist enorm. Nachdem wir ja nun doch schon seit einigen Jah- ren, Erfahrung in der Planung und Impfungen hinter sich hat, erlau- ben, wieder vor Ort tätig werden zu können. Wasserprojekte weiterhin durch- Realisierung solcher Projekte und führen zu können, stellt sich nun er- neut die Frage ob und in welchem Umfang wir diese wichtige Aufga- deren Kosten besitzen, drängt es uns in diesem Jahr die unfreiwil- ligen Versäumnisse des Jahres U nser moldauischer Mitarbeiter, Herr Ion Luchian, der selbst erheblich von Covid betroffen war, be in diesem Jahr wieder angehen 2020 nachzuholen. bleibt am Ball und so hoffe ich etwa können. Ende April in Moldau präsent zu D er Wassernotstand in vie- len kleineren Ortschaften W ir hoffen, dass die medizini- schen Vorschriften Moldau´s es mir, der ja nun seine Corona- sein, um die still gelegten Wasser- projekte wieder aufnehmen zu kön- nen. Zum Nachdenken H eute ist Sonntag der 21. Fe- bruar. Während ich versuche diese Verbandsnachrichten redak- dings auch ich, dass sie diese nicht hungern lassen. ein hohes Maß an Vertrauen über die sinnvolle Verwendung der uns überlassenen Spenden oder Ver- tionell auf den Weg zu bringen, höre ich zwischendurch hin und wieder die aktuellen Nachrichten. M it sehr hoher Wahrschein- lichkeit allerdings, wird, auf- grund der Korona-Situation, in Zu- mächtnisse voraus. Wir wollen kei- ne diesbezüglichen Werbekosten ausgeben, bemühen uns jedoch Mir fällt auf, dass immer wieder er- kunft das Spendenvolumen ganz durch unsere Berichterstattung wähnt wird, das Spendenvolumen allgemein sinken. Auch wir be- in unseren Verbandsnachrichten, der Deutschen im Jahr 2020 habe merken diesen Trend und machen Transparenz in der Öffentlichkeit ganz erheblich zugenommen. Ko- uns Gedanken, wie wir die von uns herzustellen. misch, wir geben uns alle Mühe übernommenen Verpflichtungen und dennoch brach das Spenden- volumen des Jahres 2020 nicht un- erheblich ein. Irgendetwas müssen auf Dauer beibehalten können. Ein Weg hierzu sind Vermächtnisse, Erbschaften oder Zu-Stiftungen, U nserem langjährigen Vor- standsmitglied, Herrn Rechts- anwalt Thomas OBITZ, sind wir wir dann ja falsch gemacht haben? die es uns erlauben unsere Arbeit, sehr dankbar, dass er als eine kom- angedachte Projekte und eben un- petente und einfühlsame Persön- V ermutlich liegt es daran, dass wir für Werbung keine Spen- dengelder ausgeben wollen. Es seren Verpflichtungen, z.B. Paten- schaften, in bisheriger Intensität, nachzukommen. So hatten wir das lichkeit, Interessenten, beratend zur Verfügung steht. erstaunt mich immer wieder, dass es Organisationen gibt, die in teu- rer Fernsehwerbung Spenden für Glück, dass zwei unserer langjäh- rigen Spender uns dankenswerter- weise auch bei deren letzten Willen S ollte sich jemand über Ver- mächtnisse zu Gunsten unse- res Verbandes informieren wollen, Tierpatenschaften und dergleichen bedacht haben. so lassen Sie uns dies bitte wissen. suchen. Wir wären froh, Hilfe auf Herr Obitz wird sich dann, selbst- allen Ebenen für Menschen erhal- ten zu können. Soweit diese sich dann Tiere halten, erwarte aller- D a unsere gesamte Arbeit aus- schließlich nur durch private Spenden getragen wird, setzt dies verständlich absolut vertraulich, mit Ihnen in Verbindung setzen.
Pro Humanitate Verbandsnachrichten 23 BUNDESVERBAND Verwaltung: PRO HUMANITATE e.V. Friedrich-List-Str. 9 . D-78234 Engen Tel. 07733 / 7010 . Fax 07733 / 7090 E-Mail: info@mfor.de Internet: www.mfor.de Beitrittserklärung (bitte in Blockschrift ausfüllen) Hiermit möchte ich Mitglied im Bundesverband „PRO HUMANITATE e.V.“ (mildtätige und gemeinnützige HIlfsorganisation zur Linderung der Not in Krisen- oder Katastrophengebieten werden). Ich bestätige insbesondere die Regelungen zum Datenschutz zur Kenntnis genommen zu haben und willige ein, dass der Verband die aufgeführten Daten für verbandsinterne Zwecke in einer EDV-gestütz- ten Mitglieder- und Beitragsdatei speichert, verarbeitet und nutzt. Titel Name Vorname Geburtsdatum Straße Telefon E-Mail PLZ Wohnort Datum Unterschrift Der Jahresbeitrag beträgt derzeit 25€ und wird einmal jährlich, bis spätestens zum 31. Januar, per Dauerauftrag erbeten! Die Aufnahme wird durch Vorstandsbeschluss wirksam. Unsere Datenschutzbestimmungen entnehmen Sie bitte unserer Internetseite „www.mfor.de“ Unsere Spendenkonten: Volksbank e.G. Gestalterbank Sparkasse Hegau-Bodensee IBAN: DE41 6649 0000 0001 3131 00 IBAN: DE16 6925 0035 000 36 36 362 BIC: GENODE 61 OG1 BIC: SOLADES1 SNG Kontoinhaber Bundesverband PRO HUMANITATE e. V. Begünstigter Bundesverband Pro Humanitate e.V. Verwendungszweck DE 1 6 6 9 2 5 0 0 3 5 0 0 0 3 6 3 6 3 6 2 Zuwendung Datum SO L A D E S 1 S NG Danke für Ihre Zuwendung Betrag: Euro, Cent Hilfe die ankommt! Empfänger: NAME: Bundesverband PRO HUMANITATE e. V. Friedrich-List-Str. 9 D-78234 Engen ORT: Verwendungszweck: SR ASSE: Abzugsfähige Spende. MFOR Bundesverband Pro Humanitate e.V., Silcherweg 4, D-78234 Engen www.mfor.de Für die Zustellung der Zuwendungs- bestätigung benötigen wir Ihre vollständige Adresse in der Zahlungs- anweisung.
24 Pro Humanitate Verbandsnachrichten SPENDENKONTEN Volksbank e.G. Gestalterbank Sparkasse Hegau-Bodensee IBAN: DE41 6649 0000 0001 3131 00 IBAN: DE16 6925 0035 0003 6363 62 BIC: GENODE61OG1 BIC: SOLADES1SNG Informieren Sie sich unter: www.mfor.de @ E-Mail info@mfor.de IMPRESSUM: Verantwortlich für Inhalt und Redaktion: Dirk Hartig Herausgeber: Bundesverband Pro Humanitate e.V., Friedrich-List-Straße 9, D – 78234 Engen/Hegau, Telefon 07733/7010, Telefax 07733/7090, e-Mail: dirk.hartig@mfor.de Datenschutz: Unsere Datenschutzbestimmungen entnehmen Sie bitte unserer Internetseite „www.mfor.de“ Layout u. Gestaltung: Grafik Atelier Güther, Am Riedweg 3, 88682 Salem-Neufrach, Tel. 07553/5909842 Druck: Primo-Verlag, Anton Stähle, Meßkircher Straße 43, 78333 Stockach, Tel. 07771/9317-11, Fax 9317-40 Die Zeitung und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Der Inhalt eingesandter Beiträge stellt nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers dar. Nachdruck und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Urhebers. Der Bundesver- band Pro Humani- tate ist eine mildtätig und gemeinnützig anerkannte Hilfs- organisation zur Linderung der Not HILFE DIE ANKOMMT! in Krisen- oder Katastrophen- gebieten. Hauptschwer- punkt unserer Arbeit ist die Republik Moldau.
Pro Humanitate Verbandsnachrichten 25 Sinnhaftigkeit von Sachspenden und deren Zulässigkeit L iebe Leser/innen, immer wie- der haben wir das Glück, dass uns Spender anrufen oder per Mail packt werden können, Nahrungs- mittel sowie Dinge, die hier nicht benannt sind, sich jedoch oftmals men, klagen darüber, dass auch sie oft nur als „Müllentsorgungsge- legenheit“ verwendet werden, weil anfragen, ob wir diese oder jene als sehr sinnvoll zur Abrundung un- man selbst zu faul ist, den angefal- Sachspende noch gebrauchen serer Projekte eignen. Eine Nach- lenen Müll zu entsorgen. Wir sind können. Über diesen Weg sind frage in unserem Büro unter der froh, bislang immer noch die Zeit vielmals sehr gute Sachspenden Rufnummer 07733/7010 oder per gefunden zu haben, die angebote- zusammengekommen, die für un- Mail info@mfor.de mit angegebe- nen Sachspenden zu besichtigen. seren humanitären Arbeitsbereich ner Rufnummer, beantworten wir Oftmals ist hierbei auch noch gut von erheblichem Wert sind. immer gerne. erhaltenes Mobiliar, welches wir aus einfuhrrechtlichen- und trans- D ies sind insbesondere Ver- bands- und OP Materialien, Inkontinenzmaterial, medizinische L eider kommt es immer wieder vor, dass wir aber auch als eine kostenlose „Abfallentsorgungsor- portkostenintensiven Gründen nicht speditieren können, dabei. Einrichtungen, Sanitärkeramik und -instrumente, Baumaterialien wie Putze und Farben, Elektrogene- ganisation“ betrachtet werden. An- ders können wir die vielfach unzu- mutbaren „Sachhilfespenden“ nicht W ir bitten deshalb um Ver- ständnis, dass wir nur Hilfs- güter an- und mitnehmen können, ratoren, Klinikbetten, Nachttische, benennen. die den Empfänger dieser Hilfsgü- Rollatoren und Rollstühle, Kleidung ter nicht erniedrigen und zollrecht- und Bettwäsche, die jedoch nur von den uns ehrenamtlich helfen- den Frauengemeinschaften nach A uch unsere freiwillig tätigen Frauengemeinschaften, die erfreulicherweise die arbeitsinten- lich zulässig sind. Hilfe anzuneh- men ist selbst dort, wo sie dringend notwendig ist, mit viel „Feingefühl“ zollrechtlichen Vorschriften ver- siven Kleidersammlungen vorneh- verbunden. Dieses Stuhlmaterial kann nicht als humanitäre Hilfe verwendet werden. Gleiches gilt für alte Klamotten in Plastiktüten Bilder: Pro Humanitate
26 Pro Humanitate Verbandsnachrichten Ich wollte Sicherheit erreichen, dabei habe ich meine Freiheit verloren Ein Bericht unserer Mitarbeiterin Marina Luchian D as Jahr 2020 kam in unser Le- ben voller Herausforderungen und Unsicherheiten, brachte un- zur ersten noch zur zweiten Ka- tegorie. Sie war eine junge Frau vom Lande, aus einfachen Ver- und zur Prostitution gezwungen. Die Männer mussten monatelang ohne Lohn und ohne Kontakt zur sere Pläne durcheinander. Viele hältnissen, fleißig, wissbegierig, Familie arbeiten. Fragen stehen heute immer noch gleichzeitig aber sehr ruhig und im Raum, während ungewöhnli- che Umstände neue Maßnahmen erfordern. Lockdown, ein neuer zurückgezogen. Sie wirkte bei uns Kommilitonen als sehr unsicher und mutlos. I m Jahre 1995, mit einer Grup- pe von 5 Männern, flüchtet auch Veronicas Ehemann nach Russ- Begriff, legt neue Regeln und Ein- land. Sie waren glücklich, als sie schränkungen fest und fordert uns auf, in einer gewissen Isolation zu leben, was wir uns selbst in den N ach dem Studium sind wir alle, voller Zuversicht und mit vie- len Zukunftsplänen, eigene Wege Schwarzarbeit beim Bau einer Villa für einen Oligarchen fanden. Sie arbeiteten 12 Stunden am Tag schrecklichsten Alpträumen nicht gegangen, ohne zu realisieren, ohne Wochenende und hofften, so vorstellen konnten. dass wir uns lange Zeit nicht wie- schnell wie möglich genug Geld zu dersehen werden. Darüber hinaus, verdienen, um die in Moldawien N ie zuvor haben neue Tech- nologien im Zusammenhang mit Internet und Telefonie einen gleich nach dem Zerfall der Sow- jetunion, Anfang der 90-er Jahre verloren mehr als 70% der arbeits- verbliebenen Schulden, zurückzu- zahlen. solchen Segen für uns bedeutet. Ein großer Teil unseres Lebens und Handelns ist digital geworden: fähigen Bevölkerung ihre Arbeits- plätze. Dies bedeutete gleichzeitig den Anfang einer beispiellosen il- N ach fast 3 Monaten, in denen sie nur wenig Geld für Essen bekommen hatten und der Begrün- Schüler und Studenten werden legalen Auswanderung. dung, dass ihre Arbeit nicht von gu- unterrichtet auf Distanz, Büroar- ter Qualität gewesen wäre, wurden beit ist zu Homeoffice geworden. Diese Liste kann weiter und wei- tergehen. A nfangs Hunderte von Men- schen, später Tausende und Abertausende, die unbeschreib- die 5 Männer aufgefordert, ohne Entgelt die Baustelle zu verlassen. Sie arbeiteten illegal und hatten lichen Risiken ausgesetzt waren, somit keine Rechte und keinen D er Wunsch und das Bedürfnis nach weiterem gesellschaftli- verließen Moldawien. Die Aus- wanderungswege waren natürlich Schutz. chem Leben bleibt. So entschied ich mich über das Sozialnetz nach meinen ehemaligen Studienkolle- illegal. Ohne gültige Reisepapiere, ohne Visum, vertrauten die Men- schen den Menschenhändlern ihr E s folgt ein Zeitraum von fast 10 Monaten, in dem Veronica von ihrem Ehemann kein Lebenszei- gen zu suchen. Mehrere Kollegen Schicksal an, um eines der Länder chen mehr erhielt. Die Gläubiger konnte ich ausfindig machen. Ich in Europa, Russland, Israel und klopften immer öfter an Veroni- möchte Ihnen von dem beeindru- Amerika zu erreichen. Um die- cas Tür und forderten Tilgung der ckenden Schicksal einer Kollegin se Dienstleistungen zu bezahlen, Schulden und die vereinbarten erzählen, von der ich in den letz- lieh sich Veronikas Familie große Zinsen. Sie wurde bei nicht Ein- ten 30 Jahren nichts mehr gehört Geldsummen. Die Zinssätze be- haltung der Vereinbarung mit dem habe und die ich über eine telefo- trugen 7 - 11 % pro Monat. Einige Tode bedroht. Dadurch geriet sie nische Videoschaltung erreichen hatten das Glück, diese Schulden in Verzweiflung und plant, wie sie konnte. nach ein oder zwei Jahren Arbeit mit ihren drei Kinder verschwinden im Ausland loszuwerden, andere kann. Obwohl ihre Eltern noch leb- E s gibt Menschen, die das Le- ben überdenken, und andere, die sich mit Schwung ins Abenteu- steckten jahrelang in diesem Joch fest. Bei ihrer Ankunft im Ausland wurden viele Frauen häufig ohne ten, vermied sie es, zu ihnen zu ge- hen, weil sie befürchtete, dass ihre Gläubiger sie finden würden. So er stürzen. Veronica gehört weder Ausweispapiere zurückgelassen nimmt sie eines Tages ihre 3 Töch-
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