Infektionsimmunologie 2. Teil: Ebola - Herbstsemester 2014

 
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Infektionsimmunologie 2. Teil: Ebola - Herbstsemester 2014
Infektionsimmunologie
     2. Teil: Ebola
   Herbstsemester 2014
Infektionsimmunologie 2. Teil: Ebola - Herbstsemester 2014
Zeitplan

                                                         2
Handouts: 17. Oktober; Testat: 29. Oktober ab 8:15 Uhr
Infektionsimmunologie 2. Teil: Ebola - Herbstsemester 2014
Aufgabe/Ziele
• Jede Gruppe soll die Unterlagen konsultieren
  um je eine der Fragen (1 bis 12) kompetent
  beantworten zu können.
• Jede Gruppe soll ein Poster erstellen, welches
  dazu dient, den erfragten Sachverhalt den
  anderen Gruppen zu erklären.
• Jede Gruppe erarbeitet ein Handout, damit die
  anderen den Stoff daraus lernen können
• Jeder Teilnehmer soll am Ende der
  Veranstaltung alle Fragen kompetent
  beantworten können                               3
Infektionsimmunologie 2. Teil: Ebola - Herbstsemester 2014
Unterlagen
• Virus-Handbuch, pp157-163.
• Sammelmappe mit relevanter Literatur
   – Anhand von Titel, Abstract, Abschnittsüberschriften
• Allgemeine Virologie; Virustaxonomie
• Eigene Quellen

• Beispiele anderer Sammelmappen auf unserer
  Homepage (Lehre)

                                                           4
Infektionsimmunologie 2. Teil: Ebola - Herbstsemester 2014
Poster, Handout, Plagiat
•   Das Poster soll die wichtigsten Sachverhalte zur Lösung der Aufgabe
    enthalten.
•   Die Darstellung soll so erfolgen, dass alle Informationen auch aus einer
    Entfernung von 4 bis 5 Metern aufgenommen werden können (Grösse
    und Dicke der Schrift bzw. der Zeichnungen).
•   Es werden handschriftliche Darstellungen und eigene Zeichnungen
    verlangt. Computer-Darstellungen sind nur in Ausnahmefällen möglich
    und bedürfen einer hinreichenden Begründung.
•   Für die Poster-Produktion werden Packpapier und Buntstifte zur
    Verfügung gestellt.
•   Ein Handout ist zu erstellen, welches den Mitstudierenden für die
    Vorbereitung des Testats dient. (Regeln und downloads bezüglich
    Plagiaten beachten, siehe homepage der UZH
    http://www.lehre.uzh.ch/plagiate.html
•   Jedes Gruppenmitglied muss in der Lage sein, sein Poster zu erklären.

                                                                           5
Infektionsimmunologie 2. Teil: Ebola - Herbstsemester 2014
Zusammenfassung
• Am Beispiel Ebola können sie an einem
  hochaktuellen Fall sehr viel Virologie und
  sehr viel Immunologie lernen
• Kinofilm Outbreak (1995) mit Dustin
  Hoffman
• Lernen sie die Grundlagen und arbeiten
  sie damit

                                               6
Infektionsimmunologie 2014 (Virologie-Teil)
Die Ebolavirus (EBOV) Epidemie in Westafrika hat in diesem Sommer die Schlagzeilen
beherrscht. Es gibt weder zugelassene Impfstoffe noch antivirale Mittel zur Behandlung.
Muss sich die Welt vor einer Ebola-Pandemie fürchten? Wir wollen uns mit diesem Thema
vertieft befassen.

Aufgaben/Ziele
•   Jede Gruppe soll die Unterlagen konsultieren um je eine der Aufgaben (1 bis 12)
    kompetent lösen und darstellen zu können.
•   Jede Gruppe soll ein Poster erstellen, welches dazu dient, den erfragten Sachverhalt den
    anderen Gruppen zu erklären. Zu jedem Poster ist zudem ein Handout zu erstellen, das
    den Kolleg/innen eine sorgfältige Vorbereitung auf die Testatprüfung erlaubt.
•   Jeder Teilnehmer soll am Ende der Veranstaltung alle Aufgaben kompetent lösen können.

Aufgabenkatalog

1. Ebola Virus, innen und aussen
Beschreiben sie das Ebola Virus: Morphologie, Genom, Replikation, wichtigste Proteine und
ihre Funktion. Erklären sie anhand dieser Grundlagen die Diagnostik für EBOV. Erläutern sie
Begriffe, die im Zusammenhang wichtig sind.
2. Taxonomischer Status des Ebola Virus
Skizzieren sie die taxonomische Stellung des EBOV, beginnend bei der Ordnung bis hinunter
zur Spezies. Welches sind die Ausschluss/Einschluss Kriterien? Wie unterscheiden sich die
verschiedenen Spezies des Ebola Virus und welche Bedeutung kommt den Unterschieden zu?
3. Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf struktureller (Aufbau) und biologischer
Ebene (Vermehrung, Genexpression, Pathogenese) haben die Ebola Viren mit Rhabdoviren,
FIP-Coronaviren bzw. Afrikanischem Schweinepestvirus? Welche Relevanz hat dies für die
Übertragung, Pathogenese, Impfung?
4. Wirtsspektrum, Reservoir, Epidemiologie
Welche Tierarten sind zum Wirtsspektrum von EBOV zu rechnen? Welche Tierarten bilden
das Reservoir? Erklären sie die Unterschiede zwischen Reservoirwirten und
Amplifikationswirten. Wie erfolgt die Übertragung von EBOV, innerhalb der Reservoirwirte,
vom Reservoir zum Amplifikator, von Tier zu Mensch, von Mensch zu Mensch?
5. Ebola 2014
Geben sie einen Überblick über die Situation im Jahr 2014 und vergleichen sie diese zu
früheren Ausbrüchen. Wo sind die Gemeinsamkeiten? Wo liegen die Unterschiede? Was sind
die Erklärungen für die Unterschiede? Wie lautet ihre Prognose?
6. Vermehrung des Ebola Virus im Organismus und Klinik
Wo liegt die Eintrittspforte? Wie lange dauert die Inkubationszeit? Wie verbreitet sich EBOV
im Organismus? Welche Organe sind besonders betroffen? Wie können Virusvermehrung und
Ausbreitung die Entstehung der klinischen Symptome erklären? Welche Grundlagen ergeben
sich daraus für die Übertragungsmöglichkeiten? Welche Faktoren entscheiden über Leben
oder Tod?
7. Pathogenese auf zellulärer und molekularer Ebene
Welche Virusproteine werden mit krankmachenden Eigenschaften in Verbindung gesetzt?
Auf welchen molekularen Prinzipien basiert die krankmachende Wirkung? Welche Zelltypen
werden vom Virus infiziert; welche werden nicht infiziert, aber dennoch in Mitleidenschaft
gezogen? Wie lassen sich solche "bystander" Effekte erklären?
8. Antikörper und zelluläre Immunreaktion
Gegen welche Virusproteine entstehen Antikörper? Unterscheiden sie "schädliche"
Antikörper gegenüber "schützenden". Beschreiben sie beobachtete Probleme bezüglich
passiver Immunisierung; nehmen sie Bezug zu anderen ihnen bekannten Viruskrankheiten.
Beschreiben sie die Rolle der zellulären Immunität bezüglich der Krankheit als auch
bezüglich der Überwindung der Krankheit. Berücksichtigen sie dabei das Phänomen eines
"Superantigens" und erklären sie dessen Wirkmechanismus.
9. Innate Immunreaktion
Beschreiben sie die innate Immunreaktion, welche die Infektion mit EBOV begleitet. Leiten
sie davon positive und negative Effekte ab; berücksichtigen sie bestimmte
Viruskomponenten, welche in diese Abläufe eingreifen. Setzen sie dies in Bezug zu
Pathogenese und Therapie.
10. Ansätze zur Behandlung von Ebola
Besprechen sie die Vorteile und Nachteile der folgenden Therapie-Optionen:
Antikörperbehandlung; Hemmung der viralen Transkription; Entzündungsmodulatoren;
Postexpositionelle Impfung. Wie kann man auf antivirale Mittel gegen das Ebolavirus testen?
11. Ansätze zur Impfstoffentwicklung
Besprechen sie die Möglichkeiten und Risiken von folgenden Impfstofftypen: mlv EBOV;
inaktiviertes EBOV; Subunit Impfstoff (gereinigte Antigene oder via Vektor; welche
Viruskomponenten würden sie sicher mit einschliessen bzw. keinesfalls einschliessen?
Welchen Vektor würden sie wählen und weshalb?)
12. Veterinärmedizinische Bedeutung von Ebola
Rolle und Potential von EBOV bei Wildtieren und Haustieren? Prognostizieren sie den
weiteren Verlauf der heutigen Epidemie. Skizzieren und begründen sie ein "worst-case"-
Szenario. Schlüssel-Elemente zur erfolgreichen Bekämpfung bzw. zum "worst case".
Probleme/Prinzipien, die wir auf die veterinärmedizinische Situation übertragen können?
Zeitplan
Wann                           Was                       Wo
Mi 1. Oktober 8- 10 Uhr        Einführung                GHS
                               - Aufgabenbesprechung
                               - Downloaden und Sichtung
                                  der Unterlagen

Fr 3. Oktober 8-10 Uhr         - Studium der Unterlagen       AHS
                               - Fragen an den Tutor
Mo 6. Oktober 13-15 Uhr        Poster erstellen               AHS
Di 7. Oktober 10-12 Uhr        Poster diskutieren             Mikroskopiehörsaal
                                                              Diagnostikzentrum

Poster
•   Das Poster soll die wichtigsten Sachverhalte zur Lösung der Aufgabe enthalten.
•   Die Darstellung soll so erfolgen, dass alle Informationen auch aus einer Entfernung von 4
    bis 5 Metern aufgenommen werden können (Grösse und Dicke der Schrift bzw. der
    Zeichnungen).
•   Handschriftliche Darstellungen und eigene Zeichnungen sind Computer-Darstellungen bei
    Weitem vorzuziehen. Ausnahmen sind möglich, bedürfen aber einer hinreichenden
    Begründung.
•   Für die Poster-Produktion werden Packpapier und Buntstifte zur Verfügung gestellt.
•   Häufig ist es nützlich, das Poster mit einem Handout zu begleiten.
•   Jedes Gruppenmitglied muss in der Lage sein, sein Poster zu erklären.
Bibliografie

1. Bray M, Geisbert TW (2005) Ebola virus: the role of macrophages and dendritic
       cells in the pathogenesis of Ebola hemorrhagic fever. Int J Biochem Cell Biol
       37: 1560-1566.
2. Casillas AM, Nyamathi AM, Sosa A, Wilder CL, Sands H (2003) A current review
       of Ebola virus: pathogenesis, clinical presentation, and diagnostic
       assessment. Biol Res Nurs 4: 268-275.
3. Groseth A, Feldmann H, Strong JE (2007) The ecology of Ebola virus. Trends
       Microbiol 15: 408-416.
4. Groseth A, Marzi A, Hoenen T, Herwig A, Gardner D, et al. (2012) The Ebola virus
       glycoprotein contributes to but is not sufficient for virulence in vivo. PLoS
       Pathog 8: e1002847.
5. Hoenen T, Groseth A, Callison J, Takada A, Feldmann H (2013) A novel Ebola
       virus expressing luciferase allows for rapid and quantitative testing of
       antivirals. Antiviral Res 99: 207-213.
6. Hoenen T, Groseth A, Falzarano D, Feldmann H (2006) Ebola virus: unravelling
       pathogenesis to combat a deadly disease. Trends Mol Med 12: 206-215.
7. Peters CJ, LeDuc JW (1999) An introduction to Ebola: the virus and the disease. J
       Infect Dis 179 Suppl 1: ix-xvi.
8. The Lancet Infectious D (2014) Ebola in west Africa. Lancet Infect Dis.
9. McElroy AK, Erickson BR, Flietstra TD, Rollin PE, Nichol ST, et al. (2014) Ebola
       hemorrhagic Fever: novel biomarker correlates of clinical outcome. J Infect Dis
       210: 558-566.
10. Bausch DG, Towner JS, Dowell SF, Kaducu F, Lukwiya M, et al. (2007)
       Assessment of the risk of Ebola virus transmission from bodily fluids and
       fomites. J Infect Dis 196 Suppl 2: S142-147.
11. WHO: Ebola-faq
1.	
  Ebola	
  Virus,	
  innen	
  und	
  aussen	
  
Morena	
  Amsler,	
  Nicolas	
  Michel,	
  Sarah	
  Züblin,	
  Simone	
  Jucker,	
  Fabienne	
  Dürr	
  
	
  
Beschreiben	
  Sie	
  das	
  Ebola	
  Virus:	
  	
  
Morphologie,	
  Genom,	
  Replikation,	
  wichtigste	
  Proteine	
  und	
  ihre	
  Funktion.	
  Erklären	
  Sie	
  
anhand	
  dieser	
  Grundlagen	
  die	
  Diagnostik	
  für	
  EBOV.	
  Erläutern	
  Sie	
  Begriffe,	
  die	
  im	
  
Zusammenhang	
  wichtig	
  sind.	
  

Morphologie	
  &	
  Genom	
  	
  1,2	
  
Die	
  Filoviridae,	
  zu	
  welchen	
  das	
  Ebola	
  Virus	
  gehört,	
  sind	
  fadenförmige	
  Viren,	
  was	
  für	
  animale	
  
Viren	
  ungewöhnlich	
  ist.	
  Es	
  sind	
  Viren,	
  die	
  bis	
  zu	
  1400nm	
  lang	
  sind.	
  Durch	
  die	
  Interaktionen	
  des	
  
Glykoproteins	
  (GP)	
  mit	
  dem	
  Matrixprotein	
  (VP40)	
  und	
  dem	
  Ko-­‐Faktor	
  des	
  Polymerase	
  
Komplexes	
  (VP35)	
  besitzen	
  sie	
  einen	
  konstanten	
  Durchmesser	
  von	
  80nm.	
  Das	
  Genom	
  des	
  
Ebolavirus	
  ist	
  eine	
  ss-­‐RNA	
  mit	
  negativer	
  Polarität	
  und	
  hat	
  eine	
  Grösse	
  von	
  18.8kb.	
  

Abbildung	
  1:	
  Selbitz,	
  Hans-­‐Joachim;	
  Truyen,	
  Uwe;	
  Valentin-­‐Weigand,	
  Peter;	
  Tiermedizinische	
  Mikrobiologie,	
  
Infektions-­‐	
  und	
  Seuchenlehre.	
  Enke,	
  2011,	
  S.544	
  

Sie	
  besitzen	
  ein	
  helikales	
  Nukleokapsid,	
  welches	
  von	
  einer	
  Hülle	
  umgeben	
  ist.	
  
Das	
  Nukleokapsid	
  besteht	
  aus	
  den	
  Nukleoproteinen	
  (NP	
  und	
  VP30)	
  mit	
  den	
  viralen	
  ss-­‐RNA	
  und	
  
den	
  Phosphoprotein	
  (VP35).	
  In	
  der	
  Hülle	
  sind	
  die	
  Glykoproteine	
  (GP-­‐Proteine)	
  als	
  Trimere	
  
verankert.	
  Das	
  Matrixprotein	
  (VP40)	
  vermittelt	
  die	
  Verbindung	
  zu	
  den	
  Glykoproteinen.	
  Dann	
  
gibt	
  es	
  noch	
  das	
  Membran-­‐assoziierte	
  Protein	
  (VP24).	
  Die	
  RNA-­‐anhängige-­‐RNA-­‐Polymerase	
  (L)	
  
ist	
  kovalent	
  an	
  das	
  5’-­‐Ende	
  des	
  Genoms	
  gebunden.	
  

Abbildung	
  1:	
  Selbitz,	
  Hans-­‐Joachim;	
  Truyen,	
  Uwe;	
  Valentin-­‐Weigand,	
  Peter;	
  Tiermedizinische	
  Mirkobiologie,	
  
Infektions-­‐	
  und	
  Seuchenlehre.	
  Enke,	
  2011,	
  S.544	
  

Replikation	
  1,	
  2,3,4	
  
Das	
  GP-­‐Protein	
  der	
  Hülle	
  vermittelt	
  die	
  Rezeptorbindung	
  an	
  die	
  Wirtszelle	
  und	
  besitzt	
  fusogene	
  
Aktivität,	
  was	
  zu	
  einer	
  rezeptorvermittelten	
  Endozytose	
  des	
  Virus	
  führt.	
  Dabei	
  wird	
  das	
  
Nukleokapsid	
  durch	
  die	
  Verschmelzung	
  der	
  Virushülle	
  mit	
  der	
  Zellmembran	
  ins	
  Zytoplasma	
  
geschleust,	
  wo	
  dann	
  die	
  Replikation	
  stattfindet.	
  
Die	
  negative	
  genomische	
  ss-­‐RNA	
  des	
  Virus	
  hat	
  zwei	
  unterschiedliche	
  Funktionen.	
  Zum	
  einen	
  
dient	
  sie	
  als	
  Vorlage	
  zur	
  Transkription	
  von	
  subgenomischer	
  mRNA,	
  andererseits	
  als	
  Vorlage	
  für	
  
die	
  Transkription	
  von	
  mRNA	
  mit	
  genomischer	
  Länge,	
  welche	
  dann	
  zu	
  genomischer	
  ss-­‐RNA	
  mit	
  
negativer	
  Polarität	
  transkribiert	
  wird.	
  
Die	
  subgenomischen	
  RNAs	
  werden	
  dann	
  zu	
  Proteinen	
  für	
  neue	
  Virionen	
  translatiert,	
  wobei	
  die	
  
GP	
  über	
  ER	
  und	
  Golgi-­‐Apparat	
  an	
  die	
  Zellmembran	
  gelangen,	
  während	
  sich	
  die	
  anderen	
  
Virionproteine	
  an	
  die	
  frisch	
  gebildete	
  genomische	
  RNA	
  binden,	
  wodurch	
  das	
  Nukleokapsid	
  
entsteht.	
  Die	
  Nukleokapside	
  wandern	
  dann	
  zur	
  äusseren	
  Zellmembran,	
  wo	
  sich	
  unterdessen	
  GP	
  
angesammelt	
  hat.	
  Die	
  Bindung	
  des	
  Nukleokapsids	
  an	
  die	
  GP	
  wird	
  durch	
  das	
  Matrixprotein	
  VP40	
  
vermittelt	
  und	
  bewirkt	
  die	
  Bildung	
  und	
  Freisetzung	
  der	
  Virionen	
  durch	
  Budding.	
  
Wichtige	
  Proteine	
  und	
  ihre	
  Funktion	
  
	
  
VP40:	
  VP40	
  ist	
  ein	
  Matrixprotein,	
  welches	
  eine	
  zentrale	
  Rolle	
  beim	
  Assembly	
  und	
  Budding	
  an	
  
der	
  Plasmamembran	
  der	
  Wirtszelle	
  spielt,	
  indem	
  es	
  das	
  Nukleokapsid	
  mit	
  dem	
  
zytoplasmatischen	
  Ende	
  des	
  GP	
  verbindet.5	
  
	
  
VP24:	
  Dieses	
  membran-­‐assoziierte	
  Protein	
  stört	
  die	
  Signalkaskade	
  des	
  Interferon	
  Systems.6	
  
	
  
GP:	
  Das	
  GP	
  ist	
  das	
  einzige	
  Oberflächenprotein	
  des	
  Ebolavirus	
  und	
  dementsprechend	
  Ziel	
  für	
  
neutralisierende	
  Antikörper	
  und	
  Inhaltstoff	
  von	
  Vakzinen.	
  Damit	
  es	
  überhaupt	
  entstehen	
  kann,	
  
bedarf	
  es	
  einem	
  editing	
  Vorgang	
  der	
  mRNA.	
  Als	
  Oberflächenprotein	
  ist	
  GP	
  an	
  der	
  
unterschiedlichen	
  Pathogenität	
  verschiedener	
  Virusspezies	
  beteiligt.	
  Es	
  bewerkstelligt	
  das	
  
Attachment	
  des	
  Virus	
  an	
  die	
  Wirtszelle	
  und	
  katalysiert	
  die	
  Endozytose	
  sowie	
  die	
  
Membranfusion.7	
  
	
  
sGP:	
  Das	
  secreted	
  GP	
  (sGP)	
  ist	
  eine	
  sezernierte	
  Variante	
  des	
  GP	
  und	
  wird	
  vom	
  primären	
  
Transkriptionsprodukt	
  des	
  GP	
  Genes	
  translatiert.	
  Zahlenmässig	
  kommt	
  es	
  häufiger	
  vor	
  als	
  das	
  
GP.	
  Welche	
  Rolle	
  sGP	
  für	
  die	
  Pathogenese	
  hat,	
  ist	
  weitgehend	
  unklar.	
  Es	
  ist	
  aber	
  in	
  grossen	
  
Mengen	
  im	
  Blut	
  einer	
  infizierten	
  Person	
  zu	
  finden,	
  weshalb	
  ihm	
  eine	
  gewisse	
  Wichtigkeit	
  
zugerechnet	
  wird.	
  Man	
  nimmt	
  an,	
  dass	
  es	
  der	
  Immunevasion	
  dient,	
  da	
  Antikörper	
  mit	
  grösserer	
  
Wahrscheinlichkeit	
  an	
  die	
  in	
  grosser	
  Zahl	
  frei	
  im	
  Blut	
  befindlichen	
  sGP	
  binden,	
  als	
  dass	
  sie	
  auf	
  
ein	
  Virus	
  treffen	
  und	
  an	
  dessen	
  Oberflächenprotein	
  GP	
  binden	
  und	
  das	
  Virus	
  damit	
  
neutralisieren.	
  Ausserdem	
  scheint	
  sGP	
  eine	
  anti-­‐inflammatorische	
  Wirkung	
  zu	
  besitzen.7	
  
	
  
NP:	
  Dieses	
  Protein	
  ist	
  für	
  die	
  Nukelokapsidbildung	
  zuständig	
  und	
  spielt	
  damit	
  eine	
  zentrale	
  
Rolle	
  in	
  der	
  Replikation.8	
  
	
  
VP35:	
  Das	
  VP35	
  unterdrückt	
  die	
  IFNα/β-­‐Produktion	
  durch	
  blockieren	
  der	
  IRF-­‐3	
  Aktivierung	
  
(Interferon	
  regulatory	
  factor	
  3	
  =	
  Transkriptionsfaktor)9,10	
  
	
  
VP30:	
  VP30	
  ist	
  ein	
  RNA	
  bindender	
  Transkriptionsfaktor,	
  welcher	
  durch	
  Phosphorylierung	
  
aktiviert	
  wird.	
  Ist	
  das	
  Protein	
  phosphoryliert,	
  senkt	
  es	
  die	
  Transkriptionsrate	
  und	
  steigert	
  die	
  
Replikationsrate.	
  Nicht-­‐phosphoryliert	
  verhält	
  es	
  sich	
  gegenteilig.	
  Diese	
  Funktion	
  wird	
  erreicht,	
  
indem	
  Replikase	
  resp.	
  Transkriptase	
  geformt	
  wird.11	
  
	
  
L:	
  Das	
  L	
  Protein	
  ist	
  eine	
  RNA-­‐abhängige	
  RNA-­‐Polymerase	
  und	
  somit	
  für	
  die	
  Virustranskription	
  
und	
  –replikation	
  essentiell.	
  Es	
  befindet	
  sich	
  an	
  letzter	
  Stelle	
  des	
  viralen	
  Genoms	
  und	
  wird	
  somit	
  
am	
  wenigsten	
  häufig	
  transkribiert.	
  Infolge	
  der	
  geringen	
  Zahl	
  an	
  entsprechender	
  mRNA	
  entsteht	
  
auch	
  nur	
  wenig	
  L-­‐Protein.12	
  

Diagnostik	
  
	
  
Da	
  klinisch	
  keine	
  eindeutige	
  Diagnose	
  gestellt	
  werden	
  kann,	
  muss	
  	
  der	
  Ebolaverdacht	
  mit	
  
labordiagnostischen	
  Mitteln	
  bestätigt	
  werden.	
  13	
  
Durch	
  ELISA	
  (Enzyme	
  linked	
  immunosorbet	
  assay)	
  kann	
  der	
  Nachweis	
  von	
  Antigenen	
  oder	
  
Antikörpern	
  erfolgen.	
  Es	
  können	
  sowohl	
  IgM	
  als	
  auch	
  IgG	
  nachgewiesen	
  werden,	
  wobei	
  erstere	
  
vom	
  2.-­‐9.	
  Tag	
  nach	
  dem	
  Auftreten	
  erster	
  Symptome	
  im	
  Blut	
  erscheinen	
  und	
  ab	
  dem	
  30.-­‐168.	
  Tag	
  
wieder	
  zu	
  verschwinden	
  beginnen,	
  letztere	
  erst	
  ab	
  dem	
  6.-­‐18.	
  Tag	
  erscheinen	
  und	
  während	
  
vielen	
  Monaten	
  im	
  Blut	
  persistieren.	
  Die	
  Unterscheidung	
  zwischen	
  IgG	
  und	
  IgM	
  lässt	
  daher	
  
Schlüsse	
  über	
  die	
  bisherige	
  Dauer	
  der	
  Infektion	
  zu.13	
  Können	
  wir	
  vor	
  allem	
  IgM	
  nachweisen	
  liegt	
  
die	
  Infektion	
  kurz	
  zurück,	
  hingegen	
  wenn	
  wir	
  viele	
  IgG	
  nachweisen	
  können	
  besteht	
  die	
  Infektion	
  
bereits	
  länger.	
  
Antigen	
  kann	
  bereits	
  vom	
  3.–	
  6.	
  Tagen	
  nach	
  auftreten	
  der	
  ersten	
  Symptome	
  im	
  Blut	
  durch	
  einen	
  
ELISA-­‐Test	
  nachgewiesen	
  werden.	
  Allerdings	
  wird	
  der	
  Nachweis	
  aufgrund	
  der	
  einsetzenden	
  
Immunantwort	
  vom	
  7.-­‐16.	
  Tag	
  zunehmend	
  schwieriger.	
  13	
  	
  
Laut	
  Saijo	
  et	
  al.14	
  ist	
  der	
  Antikörpernachweis	
  auf	
  Basis	
  der	
  rekombinanten	
  Proteine	
  rNP	
  und	
  rGP	
  
zuverlässig,	
  beim	
  Antigennachweis	
  werden	
  ebenfalls	
  die	
  entsprechenden	
  viralen	
  Proteine	
  
nachgewiesen.	
  	
  
Als	
  weitere	
  sichere	
  Diagnosemethode	
  würde	
  sich	
  die	
  Virusisolation	
  anbieten,	
  die	
  aber	
  in	
  den	
  
betroffenen	
  Regionen	
  oft	
  nicht	
  praktikabel	
  ist,	
  da	
  sie	
  ein	
  Biosicherheitslabor	
  der	
  Stufe	
  4	
  
erfordern	
  würde.14	
  	
  
Der	
  direkte	
  Virusnachweis	
  ist	
  aber	
  ebenfalls	
  mittels	
  RT-­‐PCR	
  (Reverse	
  transcribase	
  polymerase	
  
chain	
  reaction)	
  möglich,	
  wobei	
  Virus-­‐RNA	
  nachgewiesen	
  wird.	
  13	
  
Da	
  die	
  Arbeit	
  mit	
  dem	
  inaktivierten	
  Virus	
  auch	
  ohne	
  Hochsicherheitslabor	
  möglich	
  ist,	
  bietet	
  
sich	
  im	
  Endemiegebiet	
  insbesondere	
  die	
  RT-­‐PCR,	
  der	
  Antigen-­‐ELISA	
  und	
  im	
  späteren	
  
Krankheitsverlauf	
  der	
  Nachweis	
  von	
  IgG	
  und	
  IgM	
  mittels	
  Antikörper-­‐ELISA	
  an;15,16	
  	
  beide	
  
Methoden	
  sind	
  auch	
  in	
  entsprechend	
  eingerichteten	
  Spitälern	
  oder	
  Feldlabors	
  schnell	
  
durchführbar17	
  und	
  haben	
  eine	
  hohe	
  Sensitivität.13	
  
An	
  verstorbenen	
  Patienten	
  kann	
  das	
  Virus	
  in	
  Hautbiopsien	
  nachgewiesen	
  werden,	
  diese	
  
Hautbiopsien	
  könnten	
  auch	
  an	
  lebenden	
  Patienten	
  entnommen	
  werden.	
  Anschliessend	
  werden	
  
die	
  Hautbiopsien	
  mit	
  Formalin	
  fixiert,	
  wodurch	
  das	
  Virus	
  inaktiviert	
  wird	
  und	
  die	
  Proben	
  
gefahrlos	
  zu	
  einem	
  geeigneten	
  Labor	
  versandt	
  werden	
  können.	
  Dort	
  werden	
  die	
  Formalin	
  
fixierten	
  Präparate	
  mittels	
  Immunhistochemie	
  untersucht.	
  13	
  Wir	
  vermuten,	
  dass	
  die	
  
Hautbiopsien	
  nicht	
  an	
  lebenden	
  Patienten	
  genommen	
  werden,	
  weil	
  das	
  Eintreffen	
  des	
  Resultats	
  
zu	
  lange	
  dauern	
  würde	
  und	
  somit	
  die	
  anderen	
  Methoden	
  (ELISA,	
  RT-­‐PCR)	
  sich	
  besser	
  eignen	
  
wegen	
  ihrer	
  Schnelligkeit	
  und	
  Sensitivität.	
  
	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  	
  
1	
  Michael Rolle/ Anton	
  Mayr:	
  Medizinische	
  Mirkobiologie,	
  Infektions-­‐	
  und	
  Seuchenlehre.	
  Enke,	
  2007,	
  S.	
  

287-­‐288	
  
2	
  Selbitz,	
  Hans-­‐Joachim;	
  Truyen,	
  Uwe;	
  Valentin-­‐Weigand,	
  Peter:	
  Tiermedizinische	
  Mikrobiologie,	
  

Infektions-­‐	
  und	
  Seuchenlehre.	
  Enke,	
  2011,	
  S.	
  543-­‐545	
  
3	
  Mathias	
  Ackermann;	
  Virus-­‐Handbuch	
  für	
  Veterinärmediziner.	
  UTB,	
  2013,	
  S.157-­‐163	
  	
  
4	
  Mathias	
  Ackermann;	
  Virus-­‐Handbuch	
  für	
  Veterinärmediziner.	
  UTB,	
  2013,	
  S.211-­‐213	
  	
  
5	
  Matrix	
  Protein	
  VP40,	
  Sarah	
  Cleeton	
  '09	
  and	
  Rebecca	
  Cleeton	
  '09	
  	
  

(http://biology.kenyon.edu/BMB/Jmol2007/1H2C/)	
  
6	
  Biochemical	
  and	
  Functional	
  Characterization	
  of	
  the	
  Ebola	
  Virus	
  VP24	
  Protein:	
  Implications	
  for	
  a	
  Role	
  in	
  

Virus	
  Assembly	
  and	
  Budding	
  (http://jvi.asm.org/content/77/3/1793.full)	
  
7	
  Ebolavirus	
  glycoprotein	
  structure	
  and	
  mechanism	
  of	
  entry	
  

(http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2829775)	
  
8	
  Functional	
  mapping	
  of	
  the	
  nucleoprotein	
  of	
  Ebola	
  virus.	
  

(http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16571791)	
  
9	
  The	
  Importance	
  of	
  the	
  NP:	
  VP35	
  Ratio	
  in	
  Ebola	
  Virus	
  Nucleocapsid	
  Formation	
  

(http://m.jid.oxfordjournals.org/content/204/suppl_3/S878.full)	
  
10	
  Ebola	
  Virus	
  VP35	
  Protein	
  Binds	
  Double-­‐Stranded	
  RNA	
  and	
  Inhibits	
  Alpha/Beta	
  Interferon	
  Production	
  

Induced	
  by	
  RIG-­‐I	
  Signaling	
  (http://jvi.asm.org/content/80/11/5168.abstract)	
  
11	
  Phosphorylation	
  of	
  Ebola	
  Virus	
  VP30	
  Influences	
  the	
  Composition	
  of	
  the	
  Viral	
  Nucleocapsid	
  Complex	
  

*IMPACT	
  ON	
  VIRAL	
  TRANSCRIPTION	
  AND	
  REPLICATION*	
  
(http://m.jbc.org/content/288/16/11165.abstract)	
  
12	
  Infection	
  Mechanism	
  of	
  Genus	
  Ebolavirus	
  

(https://microbewiki.kenyon.edu/index.php/Infection_Mechanism_of_Genus_Ebolavirus)	
  	
  
13	
  A	
  Current	
  Review	
  of	
  Ebola	
  Virus:	
  Pathogenesis,	
  Clinical	
  Presentation,	
  and	
  Diagnostic	
  Assessment,	
  

Casillas	
  et	
  al.	
  2003	
  
14	
  Laboratory	
  Diagnostic	
  Systems	
  for	
  Ebola	
  and	
  Marburg	
  Hemorrhagic	
  Fevers	
  Developed	
  with	
  

Recombinant	
  Proteins,	
  Saijo	
  et	
  al.	
  2006	
  
15	
  Virus-­‐Handbuch	
  für	
  Veterinärmediziner,	
  Ackermann	
  et	
  al.,	
  Haupt	
  Verlag,	
  2013	
  
16	
  http://www.cdc.gov/vhf/ebola/diagnosis/index.html,	
  Stand:	
  14.	
  10.	
  2014	
  
17	
  Assessment	
  of	
  the	
  Risk	
  of	
  Ebola	
  Virus	
  Transmission	
  from	
  Bodily	
  Fluids	
  and	
  Fomites,	
  Bausch	
  et	
  al.	
  2007	
  
2) Skizzieren sie die taxonomische Stellung des EBOV, beginnend bei der Ordnung bis
 hinunter zur Spezies. Welches sind die Ausschluss/Einschluss Kriterien? Wie unterscheiden
      sich die verschiedenen Spezies des Ebola Virus und welche Bedeutung kommt den
                                     Unterschieden zu?

                                            Ordnung: Mononegavirales
                                            Familie: Filoviridae
                                            Gattung: Ebolavirus

                                            Genom:     (–)ssRNA linear
                                            Symmetrie: helikal
                                            Hülle:       vorhanden

Mononegavirales:

    -­‐   Bornaviridae:
               o Bornavirus
    -­‐   Paramyxoviridae:
               o    Paramyxovirinae
                          §   (z.B. Genus Respirovirus, Henipavirus)
               o    Pneumovirinae
                          §    (z.B. Genus Pneumovirus)
               o und weitere, die noch keinem Genus zugeordnet sind
    -­‐   Rhabdoviridae: [rhabdos = Stab à stäbchenförmige/zylindrische Gestalt]
               o Gattung Vesiculovirus
                          §   (z.B. Vesicular Stomatitis Virus)
               o Gattung Lyssavirus
                          §   (Rabiesvirus u.a.)
    -­‐   Filoviridae: [filus = faden, fadenförmig, behüllt], Systematik hat vor Kurzem geändert
               o Gattung Marburgvirus
                          §   Spezies Marburg Marburgvirus
                                    •    Virus 1: Marburg Virus (MARV)
                                    •    Virus 2: Ravn Virus (RAVV)
               o Gattung Ebolavirus

                       §  Spezies Taï Forest Ebolavirus
                               •   Virus: Taï Forest Virus (TAFV) – früher „Côte d’Ivoire“
                       §  Spezies Reston Ebolavirus
                               •   Virus: Reston Virus (RESTV)
                       §  Spezies Sudan Ebolavirus
                               •   Virus: Sudan Virus (SUDV)
                       §  Spezies Zaire Ebolavirus
                               •   Virus: Ebola Virus (EBOV)
                       §  Spezies Bundibugyo Ebolavirus
                               •   Virus: Bundibugyo Virus (BDBV)
              o    Gattung Cuevavirus
                       §  Spezies Lloviu Cuevavirus
                               •   Virus: Lloviu Virus (LLOV)

Einschlusskriterien für Mononegavirales:

    •     Lineares, nicht segmentiertes, einzelsträngiges (nicht-infektiöses) RNA-Genom mit negativer
          Polarität
    •     Das Genom ist nach dem Schema „3'-UTR–core protein Gene–Hüllproteingene–RNA-
          abhängige RNA-Polymerase Gene–5'-UTR“ aufgebaut
    •     Das Virus produziert 5-10 mRNAs aus seinem Genom, ausgehend von einem Promotor am
          3'-Ende
    •     Die Replikation des Virusgenoms basiert auf der Produktion von antigenomischer RNA
    •     Das Virus bildet infektiöse Ribonukleokapside
•   Die einzelnen Viren dieser Ordnung haben stark homologe RNA-Polymerase-Gene und bilden
       alle behüllte Virionen einer vergleichbaren molekularen Masse

Einschlusskriterien für die Familie Filoviridae:

   •   Das Virus verursacht hämorrhagisches Fieber in gewissen Primaten und infiziert in der Natur
       Primaten, Schweine oder Fledermäuse
   •   Um in Nagetieren eine Krankheit auszulösen, muss das Virus durch serielle Passagen
       adaptiert werden
   •   Es repliziert ausschliesslich im Zytoplasma einer Wirtszelle
   •   Das RNA-Genom ist ca. 19 kb lang und stellt etwa 1.1% der Virionenmasse dar, es hat ein
                                      6
       Molekulargewicht von 4.2x10 und beinhaltet eine oder mehrere Gen-Überlappungen
   •   Das Genom enthält 7 Gene in einer bestimmten Reihenfolge
   •   Das VP24-Gen sowie gewisse Transkriptionssignale sind nicht homolog zu den Genen
       anderer Mononegavirales
   •   Der Aufbau und die Grösse der Nukleokapside ist vergleichbar unter allen Filoviridae, sowie
       auch die Form (filamentös) und Grösse des gesamten behüllten Virions
   •   Das Virus exprimiert ein Fusionsglykoprotein das stark glykosyliert und acetyliert ist sowie ein
       Matrixproteine das nicht glykosyliert ist
   •   Die Virionen erhalten ihre Hülle durch Knospung an der Plasmamembran
   •   Die Virionen lassen sich schlecht durch Antikörper neutralisieren

Differenzierung der Gattungen Cuevavirus, Marburgvirus und Ebolavirus:

   •   Bei Cuevavirus handelt es sich um ein vermutlich nicht humanpathogenes Virus, das bei
       Fledermäusen gefunden wurde. Das Genom ist bekannt, die Struktur jedoch noch nicht. Die
       Pathogenität für Fledermäuse ist ebenfalls ungeklärt
   •   Die beiden Marburgvirusspezies verursachen in Menschen und Primaten hämorrhagisches
       Fieber
   •   Das Ebolavirus verursacht ebenfalls hämorrhagisches Fieber in Menschen und Primaten
       (exkl. Die Spezies Restonvirus)

Einschlusskriterien der Gattung Ebolavirus:

   •   Das Genom enthält mehrere Gene overlaps [Marburgvirus: nur eine Überlappung]
   •   Das vierte Gen (GP) codiert für 4 Proteine (durch RNA-Editing), das s-Glykoprotein hat
       eventuell eine immunmodulatorische Funktion [Marburgvirus: das vierte Gen codiert für nur
       ein Protein]
   •   Die höchste Infektiosität haben Virionen mit einer Partikellänge von 805nm [Marburgvirus:
       665nm]
   •   Die Genome von Marburg- und Ebolaviren weichen um über 50% voneinander ab und ihre
       antigenetischen Muster zeigen so gut wie keine Kreuzreaktivität miteinander

Differenzierung der einzelnen Ebolaspezies:

   •   Nach Ort (geographisch) des Auftretens und mittels neighbor-joining method (Untersuchung
       der Ähnlichkeit der Glykoproteine) – die geographische Distanz repräsentiert die
       phylogenetische Distanz
   •   1976: Sudan Ebolavirus und Zaïre Ebolavirus
•      Restonvirus: Bei Makaken und Schweinen wurde eine Pathogenität beobachtet, beim
           Menschen jedoch noch nicht (bloss eine subklinische Infektion). Im Gegensatz zu den
           anderen Ebolaviren dient nicht die Fledermaus als Reservoir
    •      1994: Taï Forest Ebolavirus (früher: Côte d’Ivoire Ebolavirus)
    •      2007: Bundibugyo Ebolavirus (Uganda)
    •      2014: ? – erste Untersuchungen weisen darauf hin, dass es sich beim aktuellen Virus um eine
           separate Spezies handelt. Es bestehen Hinweise, dass es von der Linie des Zaïre Ebolavirus
           ausgeht und sich vor 10 Jahren abgesetzt hat
    •      Zaïre und Taï Forest Ebolavirus sind eher mit trockenem Klima assoziiert, das Sudan
           Ebolavirus tritt eher in den Regenmonaten auf, bei feuchterem Klima

Quellen:

Easton, C. R.; Pringle (2011), "Order Mononegavirales", in King, Andrew M. Q.; Adams, Michael J.; Carstens, Eric
B. et al., Virus Taxonomy—Ninth Report of the International Committee on Taxonomy of Viruses, London, UK:
Elsevier/Academic Press, pp. 653–657, ISBN 978-0-12-384684-6

Kuhn, J. H.; Becker, S.; Ebihara, H.; Geisbert, T. W.; Johnson, K. M.; Kawaoka, Y.; Lipkin, W. I.; Negredo, A. I.;
Netesov, S. V.; Nichol, S. T.; Palacios, G.; Peters, C. J.; Tenorio, A.; Volchkov, V. E.; Jahrling, P. B. (2010).
"Proposal for a revised taxonomy of the family Filoviridae: Classification, names of taxa and viruses, and virus
abbreviations". Archives of Virology 155 (12): 2083–2103. doi:10.1007/s00705-010-0814-x. PMC 3074192.
PMID 21046175

Pigott, D.M.; Golding, N.; Mylne, A.; Huang, Z.; Henry, A.J.; Weiss, D.J.; Brady, O.J.; Kraemer, M.U.G.; Smith,
D.L.; Moyes, C.L.; Bhatt, S.; Gething, P.W.; Horby, P.W.; Bogoch, I.I.; Brownstein, J.S.; Mekaru, S.R.; Tatem,
A.J.; Khan, K.; Hay, S.I.. (2014). "Mapping the zoonotic niche of Ebola virus disease in Africa"

Groseth A, Marzi A, Hoenen T, Herwig A, Gardner D, et al.(2012).The Ebola virus glycoprotein contributes to but
is not sufficient for virulence in vivo.PLoS Pathog 8: e1002847.

Groseth A, Feldmann H, Strong JE (2007) The ecology of Ebola virus. Trends Microbiol 15:408-416.
Poster	
  3:	
               	
  Unterschiede	
  und	
  Gemeinsamkeiten	
  
  Berenice	
  Bönhof,	
  Sophie	
  Fischer,	
  Katrin	
  Planzer,	
  Salomea	
  Stalder,	
  Ramona	
  Keiser	
  
      Virus	
                  Struktureller	
                   Vermehrung	
  &	
                                             Pathogenese	
                                                                                                    Übertragung	
                                               Impfung	
  
                                  Aufbau	
                       Genexpression	
  
EBOLA	
  (EBOV)	
  	
     (-­‐)ssRNA	
              -­‐im	
  Zytoplasma	
                     -­‐Inkubationszeit	
  2-­‐21	
  Tage	
  [1]	
                                                                           -­‐Meist	
  von	
  Mensch	
  zu	
  Mensch	
                              -­‐Keine	
  verfügbar	
  
                                 1250nm	
  (bis	
                    -­‐Infizieren	
  DZ	
  &	
  Makrophagen	
            1.	
  Infiziert	
  Makrophagen	
  &	
  DZ	
  	
                                             -­‐Via	
  Sekrete	
  (Speichel),	
  Exkrete,	
  Blut	
  [2]	
            -­‐zwei	
  vielversprechende	
  
Familie:	
  Filoviridae	
  
                                 14000nm)	
                          [2]	
                                                2.	
  Virämie	
                                                                             -­‐	
  Spermien	
  (bis	
  zu	
  7	
  Wochen	
  nach	
  klinischer	
     Ansätze:	
  Einzeldosis	
  Impfung	
  
Ordnung:	
                       behüllt	
                                                                                3.	
  Virusvermehrung	
  in	
  Leber,	
  Milz,	
  Niere,	
  Lnn,	
  Hoden,	
  Ovarien	
     Abheilung)	
  [4]	
                                                      mit	
  2	
  verschiedenen	
  
Mononegavirales	
  [1]	
         Helikales	
                                                                              Klinik:	
  Hämorrhagien	
                                                                   -­‐	
  Organgewebe	
  (bei	
  Sektion)	
                                 rekombinanten	
  Viren.	
  
                                 Nukleokapsid	
                                                                           	
                                                                                          -­‐Auch	
  Konjunktiva	
  und	
  Hautläsionen	
  	
                      [2]	
  
                                 [2]	
                                                                                    -­‐Letalität	
  50-­‐90%	
                                                                  -­‐Natürliches	
  	
  Reservoir:	
  Flughunde	
  [2]	
  
                                                                                                                          -­‐Tod	
  6-­‐16d	
  nach	
  Auftreten	
  der	
  Symptome	
  [2]	
                          -­‐Biosafety	
  Level	
  4	
  [3]	
  
                                                                                                                          -­‐Überlebende	
  beginnen	
  nach	
  7-­‐10d	
  sich	
  zu	
  erholen	
  
                                                                                                                          (Rekonvaleszenz	
  bis	
  5	
  Wochen)	
  [3]	
  
                                                                                                                          Umstrittene	
  Wirksamkeit	
  der	
  Antikörper-­‐Therapie	
  (Berichte	
  
                                                                                                                          von	
  Heilung;	
  Berichte	
  von	
  ADE)	
  [5,6]
  FIP	
  vs.	
  feline	
         (+)ssRNA	
  Viren	
                 -­‐im	
  Zytoplasma	
                                                                                                                            -­‐Mutationen	
  &	
  Rekombinationen	
  im	
  Wirtstier	
               Keine	
  wirksamen	
  Impfstoffe	
  
                                 80-­‐160nm	
                        -­‐infizieren	
  Monozyten	
  &	
                                                                                                                aus	
  enteralen	
  Coronaviren	
  zu	
  FIP	
  Viren	
                  zur	
  Prävention	
  von	
  FIP	
  
    enterale	
                                                                                                                                                                                                        -­‐-­‐dem	
  zu	
  Folge	
  vertikale	
  &	
  horizontale	
              -­‐seit	
  1994	
  fraglicher	
  mlv	
  
                                 behüllt	
                           Makrophagen	
  
Coronaviren	
  FeCV	
            -­‐helikaler	
  Aufbau	
  [3]	
     -­‐subgenomische	
  mRNA	
  &	
  
                                                                                                                                                                                                                      Übertragung	
                                                            Impfstoff	
  verfügbar	
  [3]	
  
Familie:	
  Coronaviridae	
                                                                                                                                                                                           -­‐dadurch	
  sporadisch	
  familiäre	
  Häufung-­‐>	
  Cave:	
          	
  
                                                                     genomische	
  RNA	
                                                                                                                              fäkale	
  Ausscheidung	
  und	
  in-­‐utero	
  Infektionen	
  
Ordnung:	
  Nidovirales	
                                                                                                                                                                                                                                                                      	
  
                                                                     -­‐Polyprotein	
  (16	
  Fragmente)	
                                                                                                            -­‐>Virusreservoir:	
  Enterales	
  FeCoV	
  in	
  gesund	
  
[3]	
                                                                -­‐ribosomaler	
  Frameshift	
  [3]	
                                                                                                            erscheinenden,	
  Katzen	
  (ev.	
  auch	
  Hund;	
                      	
  
                                                                                                                                                                                                                      Rekombination	
  mit	
  Caninem	
  Coronavirus;	
  
                                                                                                                                                                                                                      allenfalls	
  Schwein,	
  Wildfeliden)	
  [3]	
  
                                                                                                                                                                                                                                                                                               	
  
                                                                                                                          -­‐Inkubationszeit:	
  3	
  Monate	
  bis	
  Jahre[3]-­‐Bildung	
  &	
  Ablagerung	
  
                                                                                                                          von	
  Immunkomplexen	
  (zb.	
  in	
  Niere)	
  	
  
                                                                                                                          -­‐abgekürzter	
  Weg,	
  wenn	
  Infektion	
  parenteral	
  oder	
  in	
  utero	
  
                                                                                                                          [3]	
  
                                                                                                                          Nasen/Rachenraum:	
  	
  
                                                                                                                          1.	
  Replikation	
  lokal	
  in	
  enteralen	
  Epithelzellen	
  &	
  in	
  
                                                                                                                          entsprechenden	
  regionalen	
  Lymphknoten	
  
                                                                                                                          -­‐durch	
  Opsonisierung	
  	
  der	
  Oberflächen-­‐AG:	
  Infektion	
  von	
  
                                                                                                                          Monozyten	
  &	
  Makrophagen	
  
                                                                                                                          -­‐2.	
  Replikation	
  in	
  Monozyten	
  &	
  Makrophagen	
  
                                                                                                                          -­‐Virämie	
  
                                                                                                                          -­‐	
  Verschleppung	
  zu	
  Zielorganen	
  (Leber,	
  Peritoneum,	
  Pleura,	
  
                                                                                                                          Uvea,	
  Meningen,	
  Ependymzellen)	
  
-­‐starke	
  zelluläre	
  Immunität	
  -­‐>günstigen	
  Einfluss:	
  Schutz	
  vor	
  
                                                                                                                              Krankheit	
  
                                                                                                                              -­‐humorale	
  AK-­‐Bildung	
  -­‐>ungünstig:	
  seropositive	
  Tiere	
  
                                                                                                                              erkranken	
  fulminanter	
  als	
  Tiere	
  ohne	
  AK	
  (vermehrte	
  Infektion	
  
                                                                                                                              Makrophagen,	
  wenn	
  AK	
  gegen	
  virale	
  Oberflächenstrukturen	
  
                                                                                                                              vorhanden	
  sind)	
  
                                                                                                                              -­‐hohe	
  Letalität[3]	
  
           Rhabdoviren	
          -­‐(-­‐)ssRNA	
                   -­‐im	
  Zytoplasma	
                                     -­‐Inkubationszeit	
  3-­‐9	
  Wochen	
                                                   -­‐Biss	
  (Speichel)	
                                                      -­‐attenuierte	
  
Familie:	
                        -­‐180nm	
                        -­‐Neuronen	
  im	
  PNS	
  &	
  ZNS	
                    1.	
  lokale	
  Virusvermehrung	
  im	
  Gewebe	
  (keine	
  Immunantwort)	
              -­‐SH	
  des	
  Nasen-­‐Rachen-­‐Raumes	
                                    Lebendimpfstoffe	
  (Fuchs)	
  
Rhabdoviridae	
                   -­‐behüllt	
                      -­‐subgenomische	
  mRNA	
  [3]	
                         2.	
  axonaler	
  Transport	
  (ZNS-­‐Symptome)	
                                         -­‐Reservoir:	
  Carnivoren	
  (Füchse)	
  &	
  blutleckende	
               -­‐Vaccinia	
  Rekombinanten	
  
Ordnung:	
                        -­‐	
  helikales	
                                                                          3.	
  via	
  periphere	
  Nerven	
  Befall	
  verschiedener	
  Organe:	
  u.a.	
          Fledermäuse	
  [3]	
                                                         (Fuchs)	
  
Mononegavirales	
                 Nukleokapsid	
  [3]	
                                                                       Speicheldrüse	
                                                                                                                                                        -­‐inaktivierte	
  Impfstoffe	
  
Bsp:	
  Tollwutvirus	
  [3]	
                                                                                                 	
                                                                                                                                                                     (Haussäugetiere)	
  
                                                                                                                              -­‐100%	
  Letalität	
  [3]	
                                                                                                                                          -­‐passive	
  &	
  aktive	
  
                                                                                                                              	
                                                                                                                                                                     Immunisierung	
  (Mensch)	
  [3]	
  
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     	
  
     Afrikanische	
               -­‐dsDNA-­‐Virus	
                -­‐im	
  Zytoplasma	
                                     -­‐Inkubationszeit:	
  2-­‐14d	
                                                          -­‐direkt	
  (zugekaufte	
  Tiere	
  in	
  Inkubationszeit)	
                -­‐keine	
  Impfung	
  
                                  -­‐200-­‐300nm	
                  -­‐Monozyten	
  &	
  Makrophagen	
                        1.	
  p.o.	
  Infektion	
  via	
  Tonsillen	
  in	
  Lymphe:	
  Zielzellen	
              -­‐durch	
  Zecken	
  (Virämie)	
                                            àImpfprophylaxe	
  verboten	
  
    Schweinepest	
  
                                  -­‐behüllt	
                                                                                Monozyten	
  &	
  Makrophagen	
                                                           -­‐	
  iatrogen	
                                                            in	
  der	
  CH	
  
Familie:	
  Asfarviridae	
  
                                  -­‐Ikosaedral	
                                                                             2.	
  Vermehrung	
  (Opsonisierung	
  begünstigt	
  =	
  ADE)	
                           -­‐durch	
  Verfütterung	
  ungekochter	
  Küchenabfälle	
  
Ordnung:	
  Asfivirus	
  
                                                                                                                              3.	
  Virämie	
                                                                           -­‐Verfütterung	
  von	
  Fleischwaren	
  aus	
  verseuchten	
  
                                                                                                                              4.	
  immunbedingte	
  Hämolyse	
  (Viren	
  haften	
  an	
  EC’s)	
                      Gebieten	
  an	
  Schweine	
  (illegaler	
  Import)	
  
                                                                                                                              5.	
  Hämorrhagien	
                                                                      -­‐Reservoir:	
  afrikanische	
  Busch-­‐&	
  
                                                                                                                              	
                                                                                        Warzenschweine,	
  Zecken	
  
                                                                                                                              Letalität:	
  abhängig	
  vom	
  Virussstamm	
  (0	
  bis	
  100%)	
  [3]	
  
                                                                    	
  
Gemeinsamkeiten	
   -­‐	
  EBOV	
  Morphologie	
  sehr	
  ähnlich	
  zu	
  Rhabdovirus:	
  	
                                 -­‐EBOV	
  Pathogenese	
  ähnlich	
  zu	
  FIP	
  &	
  ASP:	
  Aufnahme,	
  Virämie	
     -­‐	
  Übertragung	
  durch	
  direkten	
  Kontakt	
                         -­‐	
  keine	
  Impfung	
  bei	
  EBOV	
  
                                  (-­‐)ssRNA,	
  beide	
  helikal	
                                                           und	
  Befall	
  verschiedener	
  innerer	
  Organe	
                                     -­‐	
  EBOV	
  &	
  FIP.	
  vertikale	
  Übertragung	
  möglich	
            und	
  FIP	
  
                                  -­‐	
  alle	
  behüllt	
                                                                    -­‐	
  Hämorrhagien	
  bei	
  ASP	
                                                                                                                                    	
  
                                  -­‐	
  alle	
  replizieren	
  im	
  Zytoplasma	
                                            -­‐	
  hohe	
  Letalität	
  bei	
  allen!	
  
                                  -­‐	
  EBOV,	
  FIP	
  &	
  ASP	
  infizieren	
  Monozyten	
  &	
  Makrophagen	
            	
  	
  
      Unterschiede	
              -­‐	
  EBOV	
  deutlich	
  grösser	
                                                        -­‐	
  bei	
  FIP	
  Krankheitsform	
  abhängig	
  von	
  Stärke	
  der	
                 -­‐FIP:	
  Pathogener	
  Virus	
  entsteht	
  im	
  Tier	
  selbst	
  	
     	
  
                                  -­‐	
  FIP	
  mit	
  (+)ssRNA	
  direkt	
  infektiös	
                                      Immunantwort:	
  humorale	
  (ungünstige	
  Prognose),	
  zellulär	
                      -­‐keine	
  Persistente	
  Infektion	
  bekannt	
  bei	
  EBOV	
  
                                  -­‐	
  ASP	
  hat	
  dsDNA	
                                                                (günstig)	
                                                                               und	
  Tollwut	
  
                                  -­‐	
  Rhabdovirus	
  (Tollwut)	
  replizieren	
  v.a.	
  in	
  Neuronen	
                  -­‐bei	
  EBOV	
  wird	
  die	
  zelluläre	
  Immunantwort	
  als	
  günstig	
  
                                                                                                                              erachtet.	
  Die	
  humorale	
  Immunantwort	
  kann	
  sich	
  positiv	
  oder	
  
                                                                                                                              negativ	
  auswirken.	
  [5,6]	
  
    	
  
    Quellenangaben	
  
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  A	
  current	
  review	
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  Ebola	
  virus:	
  pathogenesis,	
  clinical	
  presentation,	
  and	
  diagnostic	
  assessment.	
  	
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  virus:	
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  pathogenesis	
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  TW,	
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  Epitopes	
  required	
  for	
  antibody-­‐dependent	
  enhancement	
  of	
  Ebola	
  virus	
  infection.	
  J	
  Infect	
  Dis	
  [	
     196	
  
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  Antibody-­‐dependent	
  enhancement	
  of	
  Ebola	
  virus	
  infection.	
  J	
  Virol	
  77:	
  7539-­‐7544.	
  

Abbildungen	
  aus:	
  Mathias	
  Ackermann:	
  Virus-­‐Handbuch	
  für	
  Veterinärmediziner,	
  UTP,	
  2013	
  
!Wirtsspektrum Ebola – Wirtsspektrum & Übertragungswege (Gruppe 4)!
                        1

     -       Mensch, Primaten → meist fataler Verlauf
     -       Schweine
     -       Antilopen
     -       Stachelschweine
     -       Hunde
     -       Mäuse, Meerschweinchen, Hamster
!Reservoirwirt      2

     -   Flughunde; inapparente Infektion = kaum Symptome, aber Virusvermehrung
             • Virustiter während und nach/vor Ebola-Ausbrüchen beim Msch. gefunden!
             • geographische Verteilung von Flughunden & Outbreaks überschneiden sich
     -   Nagetiere; in 1 Studie erwähnt, bis jetzt keine weiteren Hinweise
     -   Hund; wenn inapparent infiziert
         !
Amplifikationswirt2,3 = Vermehrungswirt
     -       „Zwischenstation“ zw. Reservoir & sehr empfänglichem/bedrohtem Wirt
     -       Überschneidung des Lebensraums
     -       Hund; natürliche asymptomatische Infektion, durch nahen Kontakt zum Menschen evtl. sehr
             bedeutend, aber Art der Virus-Ausscheidung noch nicht bekannt, weitere Untersuchungen4
     -       Affen (sicher Gorillas und Schimpansen), Affe ≠ Affe, weitere Untersuchungen nötig
     -       Schwein (bestätigt bei ZEBOV = Zaire Ebolavirusstamm)5
     -       waldbewohnende Antilopen, „Ducker“
!
Übertragungswege2
     -       Reservoir- Reservoir
                 • Stress (z.B. trächtig), geringes Nahrungsangebot während Trockenzeit (grosse Flugh-
                     unddichte)
     -       Reservoir – Amplifikationswirt
                 • horizontal: Körpersekret/-exkret, Organgewebe (Essen, Jagen), Kontakt mit Kada-
                     vern, Plazenta, Aerosole
                 • noch unklar wie Flughund Affen infiziert, grosse Unterschiede scheinen zu bestehen
                     bei der Rolle als Amplifikationswirt zwischen den verschiedenen Affenarten
     -       Tier – Mensch
                 • horizontal: Blut, Körpersekret/-exkret, Organgewebe, Kontakt mit Kadavern, Sek-
                     tionen
     -       Mensch – Mensch
                 • horizontal: Blut, Körpersekret/-exkret, Organgewebe, Sperma (auch noch 7 Wo.
                     nach Symptomen!), Beerdigungen mit Kontakt zum Toten (Traditionen)
                 • vertikal: Abort oder Geburt lebensschwacher Babys mit hoher Sterblichkeit
                 • oft nosokomial: z.B. unhygienische Arbeitsmethoden in Hilfscamps
!
Bedeutung dieser Reservoirwirte
Virus ist schwierig auszurotten, weil ein natürliches Reservoir besteht. ( Pocken)
Da der Flughund ein inapparenter Virusträger ist, sind Trägertiere nur mit grossem Aufwand zu iden-
tifizieren.

1 Ackermann,     M.. Virushandbuch für Veterinärmediziner, Haupt-Verlag (2013), S. 160!
2 Groseth,   A., Feldmann, H., Strong, J. E., 2007, The ecology of Ebola virus. Trends in microbiology 15 (9), S. 408-416!
3 Ackermann, M., mündliches Gespräch, 06.10.2014!
4 Allela, L., Bourry, O., 2005, Ebola Virus Antibody Prevalence in Dogs and Human Risk. Emerging Infectious Diseases 11 (3), !

  S. 385-390!
5 Kobinger, G. P., Leung, A., 2011, Replication, Pathogenicity, Shedding, and Transmission of Zaire ebola virus in Pigs. The !

 Journal of Infectious Diseases 204 (2), S. 200-208. Oxford Journals. Web. 06.10.2014
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