Infektionsimmunologie 2. Teil: Ebola - Herbstsemester 2014
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Aufgabe/Ziele • Jede Gruppe soll die Unterlagen konsultieren um je eine der Fragen (1 bis 12) kompetent beantworten zu können. • Jede Gruppe soll ein Poster erstellen, welches dazu dient, den erfragten Sachverhalt den anderen Gruppen zu erklären. • Jede Gruppe erarbeitet ein Handout, damit die anderen den Stoff daraus lernen können • Jeder Teilnehmer soll am Ende der Veranstaltung alle Fragen kompetent beantworten können 3
Unterlagen • Virus-Handbuch, pp157-163. • Sammelmappe mit relevanter Literatur – Anhand von Titel, Abstract, Abschnittsüberschriften • Allgemeine Virologie; Virustaxonomie • Eigene Quellen • Beispiele anderer Sammelmappen auf unserer Homepage (Lehre) 4
Poster, Handout, Plagiat • Das Poster soll die wichtigsten Sachverhalte zur Lösung der Aufgabe enthalten. • Die Darstellung soll so erfolgen, dass alle Informationen auch aus einer Entfernung von 4 bis 5 Metern aufgenommen werden können (Grösse und Dicke der Schrift bzw. der Zeichnungen). • Es werden handschriftliche Darstellungen und eigene Zeichnungen verlangt. Computer-Darstellungen sind nur in Ausnahmefällen möglich und bedürfen einer hinreichenden Begründung. • Für die Poster-Produktion werden Packpapier und Buntstifte zur Verfügung gestellt. • Ein Handout ist zu erstellen, welches den Mitstudierenden für die Vorbereitung des Testats dient. (Regeln und downloads bezüglich Plagiaten beachten, siehe homepage der UZH http://www.lehre.uzh.ch/plagiate.html • Jedes Gruppenmitglied muss in der Lage sein, sein Poster zu erklären. 5
Zusammenfassung • Am Beispiel Ebola können sie an einem hochaktuellen Fall sehr viel Virologie und sehr viel Immunologie lernen • Kinofilm Outbreak (1995) mit Dustin Hoffman • Lernen sie die Grundlagen und arbeiten sie damit 6
Infektionsimmunologie 2014 (Virologie-Teil) Die Ebolavirus (EBOV) Epidemie in Westafrika hat in diesem Sommer die Schlagzeilen beherrscht. Es gibt weder zugelassene Impfstoffe noch antivirale Mittel zur Behandlung. Muss sich die Welt vor einer Ebola-Pandemie fürchten? Wir wollen uns mit diesem Thema vertieft befassen. Aufgaben/Ziele • Jede Gruppe soll die Unterlagen konsultieren um je eine der Aufgaben (1 bis 12) kompetent lösen und darstellen zu können. • Jede Gruppe soll ein Poster erstellen, welches dazu dient, den erfragten Sachverhalt den anderen Gruppen zu erklären. Zu jedem Poster ist zudem ein Handout zu erstellen, das den Kolleg/innen eine sorgfältige Vorbereitung auf die Testatprüfung erlaubt. • Jeder Teilnehmer soll am Ende der Veranstaltung alle Aufgaben kompetent lösen können. Aufgabenkatalog 1. Ebola Virus, innen und aussen Beschreiben sie das Ebola Virus: Morphologie, Genom, Replikation, wichtigste Proteine und ihre Funktion. Erklären sie anhand dieser Grundlagen die Diagnostik für EBOV. Erläutern sie Begriffe, die im Zusammenhang wichtig sind. 2. Taxonomischer Status des Ebola Virus Skizzieren sie die taxonomische Stellung des EBOV, beginnend bei der Ordnung bis hinunter zur Spezies. Welches sind die Ausschluss/Einschluss Kriterien? Wie unterscheiden sich die verschiedenen Spezies des Ebola Virus und welche Bedeutung kommt den Unterschieden zu? 3. Unterschiede und Gemeinsamkeiten Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf struktureller (Aufbau) und biologischer Ebene (Vermehrung, Genexpression, Pathogenese) haben die Ebola Viren mit Rhabdoviren, FIP-Coronaviren bzw. Afrikanischem Schweinepestvirus? Welche Relevanz hat dies für die Übertragung, Pathogenese, Impfung? 4. Wirtsspektrum, Reservoir, Epidemiologie Welche Tierarten sind zum Wirtsspektrum von EBOV zu rechnen? Welche Tierarten bilden das Reservoir? Erklären sie die Unterschiede zwischen Reservoirwirten und Amplifikationswirten. Wie erfolgt die Übertragung von EBOV, innerhalb der Reservoirwirte, vom Reservoir zum Amplifikator, von Tier zu Mensch, von Mensch zu Mensch? 5. Ebola 2014 Geben sie einen Überblick über die Situation im Jahr 2014 und vergleichen sie diese zu früheren Ausbrüchen. Wo sind die Gemeinsamkeiten? Wo liegen die Unterschiede? Was sind die Erklärungen für die Unterschiede? Wie lautet ihre Prognose? 6. Vermehrung des Ebola Virus im Organismus und Klinik Wo liegt die Eintrittspforte? Wie lange dauert die Inkubationszeit? Wie verbreitet sich EBOV im Organismus? Welche Organe sind besonders betroffen? Wie können Virusvermehrung und Ausbreitung die Entstehung der klinischen Symptome erklären? Welche Grundlagen ergeben sich daraus für die Übertragungsmöglichkeiten? Welche Faktoren entscheiden über Leben oder Tod? 7. Pathogenese auf zellulärer und molekularer Ebene Welche Virusproteine werden mit krankmachenden Eigenschaften in Verbindung gesetzt? Auf welchen molekularen Prinzipien basiert die krankmachende Wirkung? Welche Zelltypen
werden vom Virus infiziert; welche werden nicht infiziert, aber dennoch in Mitleidenschaft gezogen? Wie lassen sich solche "bystander" Effekte erklären? 8. Antikörper und zelluläre Immunreaktion Gegen welche Virusproteine entstehen Antikörper? Unterscheiden sie "schädliche" Antikörper gegenüber "schützenden". Beschreiben sie beobachtete Probleme bezüglich passiver Immunisierung; nehmen sie Bezug zu anderen ihnen bekannten Viruskrankheiten. Beschreiben sie die Rolle der zellulären Immunität bezüglich der Krankheit als auch bezüglich der Überwindung der Krankheit. Berücksichtigen sie dabei das Phänomen eines "Superantigens" und erklären sie dessen Wirkmechanismus. 9. Innate Immunreaktion Beschreiben sie die innate Immunreaktion, welche die Infektion mit EBOV begleitet. Leiten sie davon positive und negative Effekte ab; berücksichtigen sie bestimmte Viruskomponenten, welche in diese Abläufe eingreifen. Setzen sie dies in Bezug zu Pathogenese und Therapie. 10. Ansätze zur Behandlung von Ebola Besprechen sie die Vorteile und Nachteile der folgenden Therapie-Optionen: Antikörperbehandlung; Hemmung der viralen Transkription; Entzündungsmodulatoren; Postexpositionelle Impfung. Wie kann man auf antivirale Mittel gegen das Ebolavirus testen? 11. Ansätze zur Impfstoffentwicklung Besprechen sie die Möglichkeiten und Risiken von folgenden Impfstofftypen: mlv EBOV; inaktiviertes EBOV; Subunit Impfstoff (gereinigte Antigene oder via Vektor; welche Viruskomponenten würden sie sicher mit einschliessen bzw. keinesfalls einschliessen? Welchen Vektor würden sie wählen und weshalb?) 12. Veterinärmedizinische Bedeutung von Ebola Rolle und Potential von EBOV bei Wildtieren und Haustieren? Prognostizieren sie den weiteren Verlauf der heutigen Epidemie. Skizzieren und begründen sie ein "worst-case"- Szenario. Schlüssel-Elemente zur erfolgreichen Bekämpfung bzw. zum "worst case". Probleme/Prinzipien, die wir auf die veterinärmedizinische Situation übertragen können?
Zeitplan Wann Was Wo Mi 1. Oktober 8- 10 Uhr Einführung GHS - Aufgabenbesprechung - Downloaden und Sichtung der Unterlagen Fr 3. Oktober 8-10 Uhr - Studium der Unterlagen AHS - Fragen an den Tutor Mo 6. Oktober 13-15 Uhr Poster erstellen AHS Di 7. Oktober 10-12 Uhr Poster diskutieren Mikroskopiehörsaal Diagnostikzentrum Poster • Das Poster soll die wichtigsten Sachverhalte zur Lösung der Aufgabe enthalten. • Die Darstellung soll so erfolgen, dass alle Informationen auch aus einer Entfernung von 4 bis 5 Metern aufgenommen werden können (Grösse und Dicke der Schrift bzw. der Zeichnungen). • Handschriftliche Darstellungen und eigene Zeichnungen sind Computer-Darstellungen bei Weitem vorzuziehen. Ausnahmen sind möglich, bedürfen aber einer hinreichenden Begründung. • Für die Poster-Produktion werden Packpapier und Buntstifte zur Verfügung gestellt. • Häufig ist es nützlich, das Poster mit einem Handout zu begleiten. • Jedes Gruppenmitglied muss in der Lage sein, sein Poster zu erklären.
Bibliografie 1. Bray M, Geisbert TW (2005) Ebola virus: the role of macrophages and dendritic cells in the pathogenesis of Ebola hemorrhagic fever. Int J Biochem Cell Biol 37: 1560-1566. 2. Casillas AM, Nyamathi AM, Sosa A, Wilder CL, Sands H (2003) A current review of Ebola virus: pathogenesis, clinical presentation, and diagnostic assessment. Biol Res Nurs 4: 268-275. 3. Groseth A, Feldmann H, Strong JE (2007) The ecology of Ebola virus. Trends Microbiol 15: 408-416. 4. Groseth A, Marzi A, Hoenen T, Herwig A, Gardner D, et al. (2012) The Ebola virus glycoprotein contributes to but is not sufficient for virulence in vivo. PLoS Pathog 8: e1002847. 5. Hoenen T, Groseth A, Callison J, Takada A, Feldmann H (2013) A novel Ebola virus expressing luciferase allows for rapid and quantitative testing of antivirals. Antiviral Res 99: 207-213. 6. Hoenen T, Groseth A, Falzarano D, Feldmann H (2006) Ebola virus: unravelling pathogenesis to combat a deadly disease. Trends Mol Med 12: 206-215. 7. Peters CJ, LeDuc JW (1999) An introduction to Ebola: the virus and the disease. J Infect Dis 179 Suppl 1: ix-xvi. 8. The Lancet Infectious D (2014) Ebola in west Africa. Lancet Infect Dis. 9. McElroy AK, Erickson BR, Flietstra TD, Rollin PE, Nichol ST, et al. (2014) Ebola hemorrhagic Fever: novel biomarker correlates of clinical outcome. J Infect Dis 210: 558-566. 10. Bausch DG, Towner JS, Dowell SF, Kaducu F, Lukwiya M, et al. (2007) Assessment of the risk of Ebola virus transmission from bodily fluids and fomites. J Infect Dis 196 Suppl 2: S142-147. 11. WHO: Ebola-faq
1. Ebola Virus, innen und aussen Morena Amsler, Nicolas Michel, Sarah Züblin, Simone Jucker, Fabienne Dürr Beschreiben Sie das Ebola Virus: Morphologie, Genom, Replikation, wichtigste Proteine und ihre Funktion. Erklären Sie anhand dieser Grundlagen die Diagnostik für EBOV. Erläutern Sie Begriffe, die im Zusammenhang wichtig sind. Morphologie & Genom 1,2 Die Filoviridae, zu welchen das Ebola Virus gehört, sind fadenförmige Viren, was für animale Viren ungewöhnlich ist. Es sind Viren, die bis zu 1400nm lang sind. Durch die Interaktionen des Glykoproteins (GP) mit dem Matrixprotein (VP40) und dem Ko-‐Faktor des Polymerase Komplexes (VP35) besitzen sie einen konstanten Durchmesser von 80nm. Das Genom des Ebolavirus ist eine ss-‐RNA mit negativer Polarität und hat eine Grösse von 18.8kb. Abbildung 1: Selbitz, Hans-‐Joachim; Truyen, Uwe; Valentin-‐Weigand, Peter; Tiermedizinische Mikrobiologie, Infektions-‐ und Seuchenlehre. Enke, 2011, S.544 Sie besitzen ein helikales Nukleokapsid, welches von einer Hülle umgeben ist. Das Nukleokapsid besteht aus den Nukleoproteinen (NP und VP30) mit den viralen ss-‐RNA und den Phosphoprotein (VP35). In der Hülle sind die Glykoproteine (GP-‐Proteine) als Trimere verankert. Das Matrixprotein (VP40) vermittelt die Verbindung zu den Glykoproteinen. Dann gibt es noch das Membran-‐assoziierte Protein (VP24). Die RNA-‐anhängige-‐RNA-‐Polymerase (L) ist kovalent an das 5’-‐Ende des Genoms gebunden. Abbildung 1: Selbitz, Hans-‐Joachim; Truyen, Uwe; Valentin-‐Weigand, Peter; Tiermedizinische Mirkobiologie, Infektions-‐ und Seuchenlehre. Enke, 2011, S.544 Replikation 1, 2,3,4 Das GP-‐Protein der Hülle vermittelt die Rezeptorbindung an die Wirtszelle und besitzt fusogene Aktivität, was zu einer rezeptorvermittelten Endozytose des Virus führt. Dabei wird das Nukleokapsid durch die Verschmelzung der Virushülle mit der Zellmembran ins Zytoplasma geschleust, wo dann die Replikation stattfindet. Die negative genomische ss-‐RNA des Virus hat zwei unterschiedliche Funktionen. Zum einen dient sie als Vorlage zur Transkription von subgenomischer mRNA, andererseits als Vorlage für die Transkription von mRNA mit genomischer Länge, welche dann zu genomischer ss-‐RNA mit negativer Polarität transkribiert wird. Die subgenomischen RNAs werden dann zu Proteinen für neue Virionen translatiert, wobei die GP über ER und Golgi-‐Apparat an die Zellmembran gelangen, während sich die anderen Virionproteine an die frisch gebildete genomische RNA binden, wodurch das Nukleokapsid entsteht. Die Nukleokapside wandern dann zur äusseren Zellmembran, wo sich unterdessen GP angesammelt hat. Die Bindung des Nukleokapsids an die GP wird durch das Matrixprotein VP40 vermittelt und bewirkt die Bildung und Freisetzung der Virionen durch Budding.
Wichtige Proteine und ihre Funktion VP40: VP40 ist ein Matrixprotein, welches eine zentrale Rolle beim Assembly und Budding an der Plasmamembran der Wirtszelle spielt, indem es das Nukleokapsid mit dem zytoplasmatischen Ende des GP verbindet.5 VP24: Dieses membran-‐assoziierte Protein stört die Signalkaskade des Interferon Systems.6 GP: Das GP ist das einzige Oberflächenprotein des Ebolavirus und dementsprechend Ziel für neutralisierende Antikörper und Inhaltstoff von Vakzinen. Damit es überhaupt entstehen kann, bedarf es einem editing Vorgang der mRNA. Als Oberflächenprotein ist GP an der unterschiedlichen Pathogenität verschiedener Virusspezies beteiligt. Es bewerkstelligt das Attachment des Virus an die Wirtszelle und katalysiert die Endozytose sowie die Membranfusion.7 sGP: Das secreted GP (sGP) ist eine sezernierte Variante des GP und wird vom primären Transkriptionsprodukt des GP Genes translatiert. Zahlenmässig kommt es häufiger vor als das GP. Welche Rolle sGP für die Pathogenese hat, ist weitgehend unklar. Es ist aber in grossen Mengen im Blut einer infizierten Person zu finden, weshalb ihm eine gewisse Wichtigkeit zugerechnet wird. Man nimmt an, dass es der Immunevasion dient, da Antikörper mit grösserer Wahrscheinlichkeit an die in grosser Zahl frei im Blut befindlichen sGP binden, als dass sie auf ein Virus treffen und an dessen Oberflächenprotein GP binden und das Virus damit neutralisieren. Ausserdem scheint sGP eine anti-‐inflammatorische Wirkung zu besitzen.7 NP: Dieses Protein ist für die Nukelokapsidbildung zuständig und spielt damit eine zentrale Rolle in der Replikation.8 VP35: Das VP35 unterdrückt die IFNα/β-‐Produktion durch blockieren der IRF-‐3 Aktivierung (Interferon regulatory factor 3 = Transkriptionsfaktor)9,10 VP30: VP30 ist ein RNA bindender Transkriptionsfaktor, welcher durch Phosphorylierung aktiviert wird. Ist das Protein phosphoryliert, senkt es die Transkriptionsrate und steigert die Replikationsrate. Nicht-‐phosphoryliert verhält es sich gegenteilig. Diese Funktion wird erreicht, indem Replikase resp. Transkriptase geformt wird.11 L: Das L Protein ist eine RNA-‐abhängige RNA-‐Polymerase und somit für die Virustranskription und –replikation essentiell. Es befindet sich an letzter Stelle des viralen Genoms und wird somit am wenigsten häufig transkribiert. Infolge der geringen Zahl an entsprechender mRNA entsteht auch nur wenig L-‐Protein.12 Diagnostik Da klinisch keine eindeutige Diagnose gestellt werden kann, muss der Ebolaverdacht mit labordiagnostischen Mitteln bestätigt werden. 13 Durch ELISA (Enzyme linked immunosorbet assay) kann der Nachweis von Antigenen oder Antikörpern erfolgen. Es können sowohl IgM als auch IgG nachgewiesen werden, wobei erstere vom 2.-‐9. Tag nach dem Auftreten erster Symptome im Blut erscheinen und ab dem 30.-‐168. Tag wieder zu verschwinden beginnen, letztere erst ab dem 6.-‐18. Tag erscheinen und während vielen Monaten im Blut persistieren. Die Unterscheidung zwischen IgG und IgM lässt daher Schlüsse über die bisherige Dauer der Infektion zu.13 Können wir vor allem IgM nachweisen liegt die Infektion kurz zurück, hingegen wenn wir viele IgG nachweisen können besteht die Infektion bereits länger. Antigen kann bereits vom 3.– 6. Tagen nach auftreten der ersten Symptome im Blut durch einen ELISA-‐Test nachgewiesen werden. Allerdings wird der Nachweis aufgrund der einsetzenden Immunantwort vom 7.-‐16. Tag zunehmend schwieriger. 13
Laut Saijo et al.14 ist der Antikörpernachweis auf Basis der rekombinanten Proteine rNP und rGP zuverlässig, beim Antigennachweis werden ebenfalls die entsprechenden viralen Proteine nachgewiesen. Als weitere sichere Diagnosemethode würde sich die Virusisolation anbieten, die aber in den betroffenen Regionen oft nicht praktikabel ist, da sie ein Biosicherheitslabor der Stufe 4 erfordern würde.14 Der direkte Virusnachweis ist aber ebenfalls mittels RT-‐PCR (Reverse transcribase polymerase chain reaction) möglich, wobei Virus-‐RNA nachgewiesen wird. 13 Da die Arbeit mit dem inaktivierten Virus auch ohne Hochsicherheitslabor möglich ist, bietet sich im Endemiegebiet insbesondere die RT-‐PCR, der Antigen-‐ELISA und im späteren Krankheitsverlauf der Nachweis von IgG und IgM mittels Antikörper-‐ELISA an;15,16 beide Methoden sind auch in entsprechend eingerichteten Spitälern oder Feldlabors schnell durchführbar17 und haben eine hohe Sensitivität.13 An verstorbenen Patienten kann das Virus in Hautbiopsien nachgewiesen werden, diese Hautbiopsien könnten auch an lebenden Patienten entnommen werden. Anschliessend werden die Hautbiopsien mit Formalin fixiert, wodurch das Virus inaktiviert wird und die Proben gefahrlos zu einem geeigneten Labor versandt werden können. Dort werden die Formalin fixierten Präparate mittels Immunhistochemie untersucht. 13 Wir vermuten, dass die Hautbiopsien nicht an lebenden Patienten genommen werden, weil das Eintreffen des Resultats zu lange dauern würde und somit die anderen Methoden (ELISA, RT-‐PCR) sich besser eignen wegen ihrer Schnelligkeit und Sensitivität. 1 Michael Rolle/ Anton Mayr: Medizinische Mirkobiologie, Infektions-‐ und Seuchenlehre. Enke, 2007, S. 287-‐288 2 Selbitz, Hans-‐Joachim; Truyen, Uwe; Valentin-‐Weigand, Peter: Tiermedizinische Mikrobiologie, Infektions-‐ und Seuchenlehre. Enke, 2011, S. 543-‐545 3 Mathias Ackermann; Virus-‐Handbuch für Veterinärmediziner. UTB, 2013, S.157-‐163 4 Mathias Ackermann; Virus-‐Handbuch für Veterinärmediziner. UTB, 2013, S.211-‐213 5 Matrix Protein VP40, Sarah Cleeton '09 and Rebecca Cleeton '09 (http://biology.kenyon.edu/BMB/Jmol2007/1H2C/) 6 Biochemical and Functional Characterization of the Ebola Virus VP24 Protein: Implications for a Role in Virus Assembly and Budding (http://jvi.asm.org/content/77/3/1793.full) 7 Ebolavirus glycoprotein structure and mechanism of entry (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2829775) 8 Functional mapping of the nucleoprotein of Ebola virus. (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16571791) 9 The Importance of the NP: VP35 Ratio in Ebola Virus Nucleocapsid Formation (http://m.jid.oxfordjournals.org/content/204/suppl_3/S878.full) 10 Ebola Virus VP35 Protein Binds Double-‐Stranded RNA and Inhibits Alpha/Beta Interferon Production Induced by RIG-‐I Signaling (http://jvi.asm.org/content/80/11/5168.abstract) 11 Phosphorylation of Ebola Virus VP30 Influences the Composition of the Viral Nucleocapsid Complex *IMPACT ON VIRAL TRANSCRIPTION AND REPLICATION* (http://m.jbc.org/content/288/16/11165.abstract) 12 Infection Mechanism of Genus Ebolavirus (https://microbewiki.kenyon.edu/index.php/Infection_Mechanism_of_Genus_Ebolavirus) 13 A Current Review of Ebola Virus: Pathogenesis, Clinical Presentation, and Diagnostic Assessment, Casillas et al. 2003 14 Laboratory Diagnostic Systems for Ebola and Marburg Hemorrhagic Fevers Developed with Recombinant Proteins, Saijo et al. 2006 15 Virus-‐Handbuch für Veterinärmediziner, Ackermann et al., Haupt Verlag, 2013 16 http://www.cdc.gov/vhf/ebola/diagnosis/index.html, Stand: 14. 10. 2014 17 Assessment of the Risk of Ebola Virus Transmission from Bodily Fluids and Fomites, Bausch et al. 2007
2) Skizzieren sie die taxonomische Stellung des EBOV, beginnend bei der Ordnung bis hinunter zur Spezies. Welches sind die Ausschluss/Einschluss Kriterien? Wie unterscheiden sich die verschiedenen Spezies des Ebola Virus und welche Bedeutung kommt den Unterschieden zu? Ordnung: Mononegavirales Familie: Filoviridae Gattung: Ebolavirus Genom: (–)ssRNA linear Symmetrie: helikal Hülle: vorhanden Mononegavirales: -‐ Bornaviridae: o Bornavirus -‐ Paramyxoviridae: o Paramyxovirinae § (z.B. Genus Respirovirus, Henipavirus) o Pneumovirinae § (z.B. Genus Pneumovirus) o und weitere, die noch keinem Genus zugeordnet sind -‐ Rhabdoviridae: [rhabdos = Stab à stäbchenförmige/zylindrische Gestalt] o Gattung Vesiculovirus § (z.B. Vesicular Stomatitis Virus) o Gattung Lyssavirus § (Rabiesvirus u.a.) -‐ Filoviridae: [filus = faden, fadenförmig, behüllt], Systematik hat vor Kurzem geändert o Gattung Marburgvirus § Spezies Marburg Marburgvirus • Virus 1: Marburg Virus (MARV) • Virus 2: Ravn Virus (RAVV) o Gattung Ebolavirus § Spezies Taï Forest Ebolavirus • Virus: Taï Forest Virus (TAFV) – früher „Côte d’Ivoire“ § Spezies Reston Ebolavirus • Virus: Reston Virus (RESTV) § Spezies Sudan Ebolavirus • Virus: Sudan Virus (SUDV) § Spezies Zaire Ebolavirus • Virus: Ebola Virus (EBOV) § Spezies Bundibugyo Ebolavirus • Virus: Bundibugyo Virus (BDBV) o Gattung Cuevavirus § Spezies Lloviu Cuevavirus • Virus: Lloviu Virus (LLOV) Einschlusskriterien für Mononegavirales: • Lineares, nicht segmentiertes, einzelsträngiges (nicht-infektiöses) RNA-Genom mit negativer Polarität • Das Genom ist nach dem Schema „3'-UTR–core protein Gene–Hüllproteingene–RNA- abhängige RNA-Polymerase Gene–5'-UTR“ aufgebaut • Das Virus produziert 5-10 mRNAs aus seinem Genom, ausgehend von einem Promotor am 3'-Ende • Die Replikation des Virusgenoms basiert auf der Produktion von antigenomischer RNA • Das Virus bildet infektiöse Ribonukleokapside
• Die einzelnen Viren dieser Ordnung haben stark homologe RNA-Polymerase-Gene und bilden alle behüllte Virionen einer vergleichbaren molekularen Masse Einschlusskriterien für die Familie Filoviridae: • Das Virus verursacht hämorrhagisches Fieber in gewissen Primaten und infiziert in der Natur Primaten, Schweine oder Fledermäuse • Um in Nagetieren eine Krankheit auszulösen, muss das Virus durch serielle Passagen adaptiert werden • Es repliziert ausschliesslich im Zytoplasma einer Wirtszelle • Das RNA-Genom ist ca. 19 kb lang und stellt etwa 1.1% der Virionenmasse dar, es hat ein 6 Molekulargewicht von 4.2x10 und beinhaltet eine oder mehrere Gen-Überlappungen • Das Genom enthält 7 Gene in einer bestimmten Reihenfolge • Das VP24-Gen sowie gewisse Transkriptionssignale sind nicht homolog zu den Genen anderer Mononegavirales • Der Aufbau und die Grösse der Nukleokapside ist vergleichbar unter allen Filoviridae, sowie auch die Form (filamentös) und Grösse des gesamten behüllten Virions • Das Virus exprimiert ein Fusionsglykoprotein das stark glykosyliert und acetyliert ist sowie ein Matrixproteine das nicht glykosyliert ist • Die Virionen erhalten ihre Hülle durch Knospung an der Plasmamembran • Die Virionen lassen sich schlecht durch Antikörper neutralisieren Differenzierung der Gattungen Cuevavirus, Marburgvirus und Ebolavirus: • Bei Cuevavirus handelt es sich um ein vermutlich nicht humanpathogenes Virus, das bei Fledermäusen gefunden wurde. Das Genom ist bekannt, die Struktur jedoch noch nicht. Die Pathogenität für Fledermäuse ist ebenfalls ungeklärt • Die beiden Marburgvirusspezies verursachen in Menschen und Primaten hämorrhagisches Fieber • Das Ebolavirus verursacht ebenfalls hämorrhagisches Fieber in Menschen und Primaten (exkl. Die Spezies Restonvirus) Einschlusskriterien der Gattung Ebolavirus: • Das Genom enthält mehrere Gene overlaps [Marburgvirus: nur eine Überlappung] • Das vierte Gen (GP) codiert für 4 Proteine (durch RNA-Editing), das s-Glykoprotein hat eventuell eine immunmodulatorische Funktion [Marburgvirus: das vierte Gen codiert für nur ein Protein] • Die höchste Infektiosität haben Virionen mit einer Partikellänge von 805nm [Marburgvirus: 665nm] • Die Genome von Marburg- und Ebolaviren weichen um über 50% voneinander ab und ihre antigenetischen Muster zeigen so gut wie keine Kreuzreaktivität miteinander Differenzierung der einzelnen Ebolaspezies: • Nach Ort (geographisch) des Auftretens und mittels neighbor-joining method (Untersuchung der Ähnlichkeit der Glykoproteine) – die geographische Distanz repräsentiert die phylogenetische Distanz • 1976: Sudan Ebolavirus und Zaïre Ebolavirus
• Restonvirus: Bei Makaken und Schweinen wurde eine Pathogenität beobachtet, beim Menschen jedoch noch nicht (bloss eine subklinische Infektion). Im Gegensatz zu den anderen Ebolaviren dient nicht die Fledermaus als Reservoir • 1994: Taï Forest Ebolavirus (früher: Côte d’Ivoire Ebolavirus) • 2007: Bundibugyo Ebolavirus (Uganda) • 2014: ? – erste Untersuchungen weisen darauf hin, dass es sich beim aktuellen Virus um eine separate Spezies handelt. Es bestehen Hinweise, dass es von der Linie des Zaïre Ebolavirus ausgeht und sich vor 10 Jahren abgesetzt hat • Zaïre und Taï Forest Ebolavirus sind eher mit trockenem Klima assoziiert, das Sudan Ebolavirus tritt eher in den Regenmonaten auf, bei feuchterem Klima Quellen: Easton, C. R.; Pringle (2011), "Order Mononegavirales", in King, Andrew M. Q.; Adams, Michael J.; Carstens, Eric B. et al., Virus Taxonomy—Ninth Report of the International Committee on Taxonomy of Viruses, London, UK: Elsevier/Academic Press, pp. 653–657, ISBN 978-0-12-384684-6 Kuhn, J. H.; Becker, S.; Ebihara, H.; Geisbert, T. W.; Johnson, K. M.; Kawaoka, Y.; Lipkin, W. I.; Negredo, A. I.; Netesov, S. V.; Nichol, S. T.; Palacios, G.; Peters, C. J.; Tenorio, A.; Volchkov, V. E.; Jahrling, P. B. (2010). "Proposal for a revised taxonomy of the family Filoviridae: Classification, names of taxa and viruses, and virus abbreviations". Archives of Virology 155 (12): 2083–2103. doi:10.1007/s00705-010-0814-x. PMC 3074192. PMID 21046175 Pigott, D.M.; Golding, N.; Mylne, A.; Huang, Z.; Henry, A.J.; Weiss, D.J.; Brady, O.J.; Kraemer, M.U.G.; Smith, D.L.; Moyes, C.L.; Bhatt, S.; Gething, P.W.; Horby, P.W.; Bogoch, I.I.; Brownstein, J.S.; Mekaru, S.R.; Tatem, A.J.; Khan, K.; Hay, S.I.. (2014). "Mapping the zoonotic niche of Ebola virus disease in Africa" Groseth A, Marzi A, Hoenen T, Herwig A, Gardner D, et al.(2012).The Ebola virus glycoprotein contributes to but is not sufficient for virulence in vivo.PLoS Pathog 8: e1002847. Groseth A, Feldmann H, Strong JE (2007) The ecology of Ebola virus. Trends Microbiol 15:408-416.
Poster 3: Unterschiede und Gemeinsamkeiten Berenice Bönhof, Sophie Fischer, Katrin Planzer, Salomea Stalder, Ramona Keiser Virus Struktureller Vermehrung & Pathogenese Übertragung Impfung Aufbau Genexpression EBOLA (EBOV) (-‐)ssRNA -‐im Zytoplasma -‐Inkubationszeit 2-‐21 Tage [1] -‐Meist von Mensch zu Mensch -‐Keine verfügbar 1250nm (bis -‐Infizieren DZ & Makrophagen 1. Infiziert Makrophagen & DZ -‐Via Sekrete (Speichel), Exkrete, Blut [2] -‐zwei vielversprechende Familie: Filoviridae 14000nm) [2] 2. Virämie -‐ Spermien (bis zu 7 Wochen nach klinischer Ansätze: Einzeldosis Impfung Ordnung: behüllt 3. Virusvermehrung in Leber, Milz, Niere, Lnn, Hoden, Ovarien Abheilung) [4] mit 2 verschiedenen Mononegavirales [1] Helikales Klinik: Hämorrhagien -‐ Organgewebe (bei Sektion) rekombinanten Viren. Nukleokapsid -‐Auch Konjunktiva und Hautläsionen [2] [2] -‐Letalität 50-‐90% -‐Natürliches Reservoir: Flughunde [2] -‐Tod 6-‐16d nach Auftreten der Symptome [2] -‐Biosafety Level 4 [3] -‐Überlebende beginnen nach 7-‐10d sich zu erholen (Rekonvaleszenz bis 5 Wochen) [3] Umstrittene Wirksamkeit der Antikörper-‐Therapie (Berichte von Heilung; Berichte von ADE) [5,6] FIP vs. feline (+)ssRNA Viren -‐im Zytoplasma -‐Mutationen & Rekombinationen im Wirtstier Keine wirksamen Impfstoffe 80-‐160nm -‐infizieren Monozyten & aus enteralen Coronaviren zu FIP Viren zur Prävention von FIP enterale -‐-‐dem zu Folge vertikale & horizontale -‐seit 1994 fraglicher mlv behüllt Makrophagen Coronaviren FeCV -‐helikaler Aufbau [3] -‐subgenomische mRNA & Übertragung Impfstoff verfügbar [3] Familie: Coronaviridae -‐dadurch sporadisch familiäre Häufung-‐> Cave: genomische RNA fäkale Ausscheidung und in-‐utero Infektionen Ordnung: Nidovirales -‐Polyprotein (16 Fragmente) -‐>Virusreservoir: Enterales FeCoV in gesund [3] -‐ribosomaler Frameshift [3] erscheinenden, Katzen (ev. auch Hund; Rekombination mit Caninem Coronavirus; allenfalls Schwein, Wildfeliden) [3] -‐Inkubationszeit: 3 Monate bis Jahre[3]-‐Bildung & Ablagerung von Immunkomplexen (zb. in Niere) -‐abgekürzter Weg, wenn Infektion parenteral oder in utero [3] Nasen/Rachenraum: 1. Replikation lokal in enteralen Epithelzellen & in entsprechenden regionalen Lymphknoten -‐durch Opsonisierung der Oberflächen-‐AG: Infektion von Monozyten & Makrophagen -‐2. Replikation in Monozyten & Makrophagen -‐Virämie -‐ Verschleppung zu Zielorganen (Leber, Peritoneum, Pleura, Uvea, Meningen, Ependymzellen)
-‐starke zelluläre Immunität -‐>günstigen Einfluss: Schutz vor Krankheit -‐humorale AK-‐Bildung -‐>ungünstig: seropositive Tiere erkranken fulminanter als Tiere ohne AK (vermehrte Infektion Makrophagen, wenn AK gegen virale Oberflächenstrukturen vorhanden sind) -‐hohe Letalität[3] Rhabdoviren -‐(-‐)ssRNA -‐im Zytoplasma -‐Inkubationszeit 3-‐9 Wochen -‐Biss (Speichel) -‐attenuierte Familie: -‐180nm -‐Neuronen im PNS & ZNS 1. lokale Virusvermehrung im Gewebe (keine Immunantwort) -‐SH des Nasen-‐Rachen-‐Raumes Lebendimpfstoffe (Fuchs) Rhabdoviridae -‐behüllt -‐subgenomische mRNA [3] 2. axonaler Transport (ZNS-‐Symptome) -‐Reservoir: Carnivoren (Füchse) & blutleckende -‐Vaccinia Rekombinanten Ordnung: -‐ helikales 3. via periphere Nerven Befall verschiedener Organe: u.a. Fledermäuse [3] (Fuchs) Mononegavirales Nukleokapsid [3] Speicheldrüse -‐inaktivierte Impfstoffe Bsp: Tollwutvirus [3] (Haussäugetiere) -‐100% Letalität [3] -‐passive & aktive Immunisierung (Mensch) [3] Afrikanische -‐dsDNA-‐Virus -‐im Zytoplasma -‐Inkubationszeit: 2-‐14d -‐direkt (zugekaufte Tiere in Inkubationszeit) -‐keine Impfung -‐200-‐300nm -‐Monozyten & Makrophagen 1. p.o. Infektion via Tonsillen in Lymphe: Zielzellen -‐durch Zecken (Virämie) àImpfprophylaxe verboten Schweinepest -‐behüllt Monozyten & Makrophagen -‐ iatrogen in der CH Familie: Asfarviridae -‐Ikosaedral 2. Vermehrung (Opsonisierung begünstigt = ADE) -‐durch Verfütterung ungekochter Küchenabfälle Ordnung: Asfivirus 3. Virämie -‐Verfütterung von Fleischwaren aus verseuchten 4. immunbedingte Hämolyse (Viren haften an EC’s) Gebieten an Schweine (illegaler Import) 5. Hämorrhagien -‐Reservoir: afrikanische Busch-‐& Warzenschweine, Zecken Letalität: abhängig vom Virussstamm (0 bis 100%) [3] Gemeinsamkeiten -‐ EBOV Morphologie sehr ähnlich zu Rhabdovirus: -‐EBOV Pathogenese ähnlich zu FIP & ASP: Aufnahme, Virämie -‐ Übertragung durch direkten Kontakt -‐ keine Impfung bei EBOV (-‐)ssRNA, beide helikal und Befall verschiedener innerer Organe -‐ EBOV & FIP. vertikale Übertragung möglich und FIP -‐ alle behüllt -‐ Hämorrhagien bei ASP -‐ alle replizieren im Zytoplasma -‐ hohe Letalität bei allen! -‐ EBOV, FIP & ASP infizieren Monozyten & Makrophagen Unterschiede -‐ EBOV deutlich grösser -‐ bei FIP Krankheitsform abhängig von Stärke der -‐FIP: Pathogener Virus entsteht im Tier selbst -‐ FIP mit (+)ssRNA direkt infektiös Immunantwort: humorale (ungünstige Prognose), zellulär -‐keine Persistente Infektion bekannt bei EBOV -‐ ASP hat dsDNA (günstig) und Tollwut -‐ Rhabdovirus (Tollwut) replizieren v.a. in Neuronen -‐bei EBOV wird die zelluläre Immunantwort als günstig erachtet. Die humorale Immunantwort kann sich positiv oder negativ auswirken. [5,6] Quellenangaben • [1] Casillas AM, Nyamathi AM, Sosa A, Wilder CL, Sands H (2003) A current review of Ebola virus: pathogenesis, clinical presentation, and diagnostic assessment. Biol Res Nurs 4: 268-‐275. • [2] Hoenen T, Groseth A, Falzarano D, Feldmann H (2006) Ebola virus: unravelling pathogenesis to combat a deadly disease. Trends Mol Med 12: 206-‐215.
• [3] Mathias Ackermann: Virus-‐Handbuch für Veterinärmediziner. UTP, 2013 • [4] WHO, Frequently asked questions on Ebola virus disease, Updated 7 August 2014 • [5] Takada A, Ebihara H, Feldmann H, Geisbert TW, Kawaoka Y (2007) Epitopes required for antibody-‐dependent enhancement of Ebola virus infection. J Infect Dis [ 196 Suppl 2: S347-‐356. • [6] Takada A, Feldmann H, Ksiazek TG, Kawaoka Y (2003) Antibody-‐dependent enhancement of Ebola virus infection. J Virol 77: 7539-‐7544. Abbildungen aus: Mathias Ackermann: Virus-‐Handbuch für Veterinärmediziner, UTP, 2013
!Wirtsspektrum Ebola – Wirtsspektrum & Übertragungswege (Gruppe 4)! 1 - Mensch, Primaten → meist fataler Verlauf - Schweine - Antilopen - Stachelschweine - Hunde - Mäuse, Meerschweinchen, Hamster !Reservoirwirt 2 - Flughunde; inapparente Infektion = kaum Symptome, aber Virusvermehrung • Virustiter während und nach/vor Ebola-Ausbrüchen beim Msch. gefunden! • geographische Verteilung von Flughunden & Outbreaks überschneiden sich - Nagetiere; in 1 Studie erwähnt, bis jetzt keine weiteren Hinweise - Hund; wenn inapparent infiziert ! Amplifikationswirt2,3 = Vermehrungswirt - „Zwischenstation“ zw. Reservoir & sehr empfänglichem/bedrohtem Wirt - Überschneidung des Lebensraums - Hund; natürliche asymptomatische Infektion, durch nahen Kontakt zum Menschen evtl. sehr bedeutend, aber Art der Virus-Ausscheidung noch nicht bekannt, weitere Untersuchungen4 - Affen (sicher Gorillas und Schimpansen), Affe ≠ Affe, weitere Untersuchungen nötig - Schwein (bestätigt bei ZEBOV = Zaire Ebolavirusstamm)5 - waldbewohnende Antilopen, „Ducker“ ! Übertragungswege2 - Reservoir- Reservoir • Stress (z.B. trächtig), geringes Nahrungsangebot während Trockenzeit (grosse Flugh- unddichte) - Reservoir – Amplifikationswirt • horizontal: Körpersekret/-exkret, Organgewebe (Essen, Jagen), Kontakt mit Kada- vern, Plazenta, Aerosole • noch unklar wie Flughund Affen infiziert, grosse Unterschiede scheinen zu bestehen bei der Rolle als Amplifikationswirt zwischen den verschiedenen Affenarten - Tier – Mensch • horizontal: Blut, Körpersekret/-exkret, Organgewebe, Kontakt mit Kadavern, Sek- tionen - Mensch – Mensch • horizontal: Blut, Körpersekret/-exkret, Organgewebe, Sperma (auch noch 7 Wo. nach Symptomen!), Beerdigungen mit Kontakt zum Toten (Traditionen) • vertikal: Abort oder Geburt lebensschwacher Babys mit hoher Sterblichkeit • oft nosokomial: z.B. unhygienische Arbeitsmethoden in Hilfscamps ! Bedeutung dieser Reservoirwirte Virus ist schwierig auszurotten, weil ein natürliches Reservoir besteht. ( Pocken) Da der Flughund ein inapparenter Virusträger ist, sind Trägertiere nur mit grossem Aufwand zu iden- tifizieren. 1 Ackermann, M.. Virushandbuch für Veterinärmediziner, Haupt-Verlag (2013), S. 160! 2 Groseth, A., Feldmann, H., Strong, J. E., 2007, The ecology of Ebola virus. Trends in microbiology 15 (9), S. 408-416! 3 Ackermann, M., mündliches Gespräch, 06.10.2014! 4 Allela, L., Bourry, O., 2005, Ebola Virus Antibody Prevalence in Dogs and Human Risk. Emerging Infectious Diseases 11 (3), ! S. 385-390! 5 Kobinger, G. P., Leung, A., 2011, Replication, Pathogenicity, Shedding, and Transmission of Zaire ebola virus in Pigs. The ! Journal of Infectious Diseases 204 (2), S. 200-208. Oxford Journals. Web. 06.10.2014
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