Influencer für Ihre Verbands-kampagne - Agentur ADVERB
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ISSN 2700-4422 | Schutzgebühr 2,50 Euro Influencer für Ihre Verbands- kampagne Gastbeitrag Rademacher: Titelthema Influencer finden – Seitenblicke Arbeit mit Influencern – #92 2020 Transparenz wahren! Praxistipps für Verbände worauf achten? by Agentur ADVERB
06 T I T E LT H E M A Influencer finden, gewinnen und evaluieren – Praxistipps für Verbände 14 SPECIAL Übersicht: Werbe- kennzeichnung bei Social-Media- Angeboten 16 GASTBEITR AG Transparenz für die Nutzer muss stets gewahrt bleiben Erster Ansprechpartner für erfolgreiche Verbandskommunikation. Agentur für Verbandskommunikation Servicemedium für Kommunikations- Forschung und Lehre im Bereich www.agentur-adverb.de verantwortliche in Verbänden Verbandskommunikation und -management www.verbandsstratege.de www.ifk-verbandsforschung.de 2Verbandsstratege
20 SERVICE Influencer-Marketing im Verband – Übersicht über ein weites Feld 24 SEITENBLICKE ? +? = Worauf sollten Verbände bei der Zusammenarbeit mit Influencern achten? 26 SERVICE Drei Gründe für Influencer in Ihrem Verband Bildnachweise: Titel, S. 6: © iStock/peter bocklandt; S. 8/9: Herausgeber: ADVERB – Agentur für Verbandskommuni- 3.200 Empfänger/innen ist der Verbandsstratege das © iStock/Pineapple Studio; S. 11: © iStock/piola666; S. 12: kation, Christian H. Schuster (Inh.), Berlin. Redaktion: am weitesten verbreitete serviceorientierte PDF-Magazin © iStock/irabell;S. 16: © iStock/Jasmina007;S. 19: © iStock/ Christian H. Schuster (Chefredakteur, V. i. S. d. P. und Verant- in dieser Zielgruppe. Die Mediadaten finden Sie unter xavierarnau; S. 20: ©unsplash/Steve Gale; S. 26: © iStock/ wortlicher gemäß § 5 TMG + § 55 RfStV), Milena Stiefermann. www.mediadaten.verbandsstratege.de. Kontakt (Heraus- golubovy; alle weiteren: ADV Satz/Layout: Sarah Orant, David Auris. Lektorat: Petra geber und Redaktion): Reinhardtstraße 12, 10117 Berlin, Tel.: Thoms, Berlin. Abonnement: Der Verbandsstratege lässt 030/30878588 – 0,E-Mail:redaktion@verbandsstratege.de, sich unter www.abo-verbandsstratege.de abonnieren. Web: www.verbandsstratege.de, www.agentur-adverb.de. Ausgabe #92 2020: Influencer Anzeigen: Der Verbandsstratege erscheint monatlich und Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernimmt der Stand: Oktober 2020 richtet sich an Verbandsmitarbeitende, die im Bereich Herausgeber keine Haftung/Gewähr für die Richtigkeit, Fundraising, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Lobbying Vollständigkeit, Verfügbarkeit und Aktualität der gemach- ISSN: 2700-4422 sowie Mitgliederkommunikation tätig sind. Mit über ten Angaben und Leistungen. #92 Influencer3
VERBAND S K O M M U N I K A T I O N Content & Strategie & Design & Web & Film & Redaktion Beratung Kreation Programmierung Animation WIR MACHEN SIE SICHTBAR. 4Verbandsstratege
EDITORIAL Influencer: Sehen Sie sie als Partner auf Augenhöhe » Schokoriegel reichen nicht: Influencer/innen verdienen (mehr) Wertschätzung. « „Können wir auch mal was mit Influencern machen?“ sollten im Brainstorming wie im Budgetplan als solches An diese Frage aus der Konzeptionsphase mit einem bedacht werden. Kunden erinnere ich mich nur zu gern. Sie hat mir gezeigt: Influencer-Marketing ist bekannt und wird mittlerweile Mit unserer Ausgabe des Verbandsstrategen zum Thema als Instrument einer Kommunikationsstrategie akzep- Influencer-Marketing möchten wir ein Stück weit Aufklä- tiert. Die Frage hat mir aber auch gezeigt: Es herrscht rungsarbeit leisten und zugleich Verbandsverantwort- mitunter noch der Irrglaube, eine Zusammenarbeit mit lichen einen Leitfaden an die Hand geben. Ausgehend Influencerinnen und Influencern gehe einfach so, mal vom theoretischen Überblick über das große Feld des eben schnell, zack, zack – und am besten gratis oder Influencer-Marketings geben wir Ihnen praktische nur für kleines Geld, das seien ja schließlich keine Stars. Tipps, wie Sie dieses Instrument nutzen und passende In meinen Augen ist das eine falsche, vielleicht sogar Fürsprecherinnen und Fürsprecher finden können, und destruktive Herangehensweise an eine Zusammen- auch Hinweise, worauf es zu achten gilt. arbeit mit den zumeist jüngeren Fürsprecherinnen und Fürsprechern aus den sozialen Netzwerken. Mit Schoko- Kurzum: Wir stellen Ihnen die Bewohner des fernen riegeln, Probierpaketen oder einem netten Dankeschön Neulands vor und machen Sie zu guten Freunden. als Honorar kommen Verbände nicht weit. Zumindest nicht an ein Kommunikationsziel. Influencerinnen und Viel Spaß beim Lesen und Anfreunden wünscht Ihnen Influencer brauchen (mehr) Wertschätzung. Damit meine ich nicht, unverhältnismäßige Ansprüche ganz gleich welcher Art hinzunehmen. Vielmehr plädiere ich für Gespräche, Absprachen und Verhandlungen auf Augen- höhe. Je nach Thema und Ziel kommen Verbände in ihren Denise Carstensen Kommunikationsstrategien nicht mehr ohne diese ein- ADVERB – Agentur für Verbandskommunikation flussreichen Personen aus. Sie sind ein festes, modernes Im Editorial berichten Mitarbeitende von ADVERB – passend zur jeweiligen Ausgabe – Marketingtool, haben oftmals eine größere Reichweite von ihren Erlebnissen in der Verbandsberatung. Die Texte können sich auf weit zurücklie- als klassische 18/1-Werbeflächen in der Innenstadt – und gende Ereignisse beziehen und sind meist verfremdet, um Diskretion zu sichern. #92 Influencer5
T I T E LT H E M A Influencer finden, gewinnen und evaluieren – Praxistipps für Verbände von Philipp Woywode 6Verbandsstratege
Die Entscheidung für eine Influencer-Kooperation ist getroffen, die Ziele der Zusammenarbeit sind definiert und die Strategie ist ausgearbeitet – jetzt muss nur noch der oder die passende Influencer/in gefunden und der Erfolg gefeiert werden. Dass das Ganze nicht so einfach ist, liegt auf der Hand. In diesem Artikel geht es weniger um die Theorie und das Für und Wider einer Influencer-Kampagne als vielmehr um die praktische Umsetzung einer solchen. Die Auswahl des richtigen Influencers Kanal, Größe und Themenfeld – das sind die leitenden Dimensionen für die Recherche geeigneter Influencer. Welcher Kanal bespielt werden soll, ergibt sich auch aus der Zielgruppe, die Sie erreichen möchten. Ständig tauchen neue Netzwerke auf und mit ihnen wechseln die Zielgruppen, die dort zu Hause sind. Bereits vor der Akquise ist klar, auf welchem Größenniveau ein/e Influencer/ in angesiedelt ist. Unterschieden werden Nano-, Micro-, Makro- und Mega- Influencer. Bestimmend ist die Größe der Folgschaft, die von dreistelligen Followerzahlen (Nano-Influencer) hin zu siebenstelligen Fan-Zahlen (Mega- Influencer) reichen. Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass je mehr Follower ein Influencer hat, er oder sie umso besser geeignet sei, um eine bestimmte Zielgruppe zu erreichen. Denn oftmals sind es gerade die kleinen Blogger und Einflussnehmer, die einen Expertenstatus und eine hohe Glaubwür- digkeit bei ihren Fans genießen. Geht es aber darum, einen Namen oder eine Idee möglichst vielen Leuten einfach zu servieren, empfiehlt sich mögli- cherweise doch eher ein größerer Partner. » Die meisten Influencer möchten gefunden werden und hinterlassen Spuren, die sie auffindbar machen. « Durchsuchen Sie bei der Recherche nach dem Influencer primär die Kanäle, auf denen die Kampagne laufen soll. Die meisten Influencer möchten gefunden werden und hinterlassen Spuren, die sie auffindbar machen. Hashtags, thematische Google-Stichwortsuchen oder eine Abfrage auf Pinterest, falls Sie nach Bloggern Ausschau halten, liefern erste Ergebnisse. Spezialisierte Tools wie Reachbird, Buzzsumo oder Influma helfen Ihnen bei der Eingrenzung, sind aber zumeist auf klassische Markenbotschafter (Testi- monials) aus den Bereichen Beauty, Fashion und Lifestyle ausgelegt. Für die Verbändewelt ist zumindest momentan noch die händische Suche nach Experten- und Themen-Influencern sinnvoller. Auf diese Weise sollten Sie zunächst eine Longlist mit rund 10 bis 20 geeigneten Influencern erarbeiten, die Sie im Folgenden weiter einkürzen. #92 Influencer7
MID-LEVEL-Influencer NANO-Influencer 25.001 bis 100.000 Follower 50 bis 10.000 Follower MICRO-Influencer 10.001 bis 25.000 Follower Unter der Lupe: Formale und qualitative Kriterien auf dem Prüfstand Die Eingrenzung geeigneter Kandidaten erfolgt anhand formaler und infor- meller Kriterien, die im Einzelfall akribisch geprüft werden sollten. Formale Kriterien sind beispielsweise Zahlen zu Followern, Likes und Reichweite oder die Einhaltung von Wettbewerbsregeln. Wichtig zu wissen: Nicht hinter jeder hohen Followerzahl stecken echte Fans. Mit gekauften Likes und Followern versuchen manche Akteure Relevanz vorzutäuschen, die Kooperationen wahrscheinlicher machen. Einfachstes Mittel zur Überprüfung ist es, die Followerzahlen mit dem Engagement (also Reaktionen auf einen Post in Form von Likes, Kommentaren und Weiterempfehlungen) der Fans abzugleichen. So sollten sich ungefähr 3,5 bis 6 Prozent der Follower auch in der Engagement-Rate widerspiegeln. Werte jenseits dieses Fensters sind in beide Richtungen unglaubwürdig und müssen im Einzelnen nachvollzogen werden. Einen schnellen Check können Sie beispielsweise mit dem Engagement-Calculator von mightyscout.com durchführen. Alle bezahlten oder mit geldwerten Vorteilen erwirkten Postings muss der Influencer qua Gesetz auch als solche kennzeichnen. Eine Klarstellung im Bild, Video oder dem Begleittext zum Post müssen vorliegen. Es genügt, das mit den Worten Werbung, Advertising, Ad oder bezahlte Partnerschaft zu erledigen. Ist eine solche Kennzeichnung bei offensichtlich bezahlten Partnerschaften nicht zu finden, sollten Sie eine Zusammenarbeit für mit dem Influencer nicht in Erwägung ziehen. Der Influencer wirkt unseriös. 8Verbandsstratege
MEGA-Influencer über 1 Million Follower MACRO-Influencer über 100.000 Follower » Oftmals sind es gerade die kleinen Blogger und Einflussnehmer, die einen Expertenstatus und eine hohe Glaubwürdigkeit bei ihren Fans genießen. « Weniger harte Prüfsteine, die aber ebenfalls helfen, die Auswahl passender Influencer einzugrenzen, sind Sprachstil und Verhalten der Kandidaten. Wie präsent ist der Influencer in den Medien? Tritt er oder sie stets sympathisch auf? Stimmt die Rechtschreibung? Sind alle Verlinkungen korrekt gesetzt? Drum prüfe, wer sich ewig bindet – das gilt auch für kürzere Liaisons. Die Kontaktaufnahme Mit einer übersichtlichen und geprüften Shortlist können Sie schließlich mit der Ansprache beginnen. Influencer freuen sich über Anfragen, bekommen aber auch entsprechend viele Angebote. Es hilft deshalb, bereits vor der Kontaktaufnahme durch das Liken oder Kommentieren von Postings positiv aufzufallen. Telefonnummer oder E-Mail-Adressen finden sich in den Impressen oder Bios der jeweiligen Kanäle. Bei größeren Kanälen und berühmten Personen läuft der Erstkontakt wahrscheinlich über das Management. Längere Wartezeiten sollten Sie in diesen Fällen definitiv einplanen. #92 Influencer9
Brauchen Sie Unterstützung bei der Ansprache? Wir helfen Ihnen gerne bei Recherche, Auswahl, Management und Bewertung von Influencern. Kommen Sie auf uns zu. Liefern Sie bereits in der ersten E-Mail gut ausgearbeitete Argumente, die erklären, warum er oder sie interessant für die Zusammenarbeit ist. Auch die Nennung von Vorteilen, die über die finanzielle Vergütung hinausgehen, können hier bereits angesprochen werden. Beschäftigen Sie sich gut mit Ihrem Anschreiben und machen Sie klar, worum es Ihnen geht. Seien Sie in der Formulierung Ihrer Vorstellung direkt konkret und skizzieren Sie den Umfang der angefragten Kooperation: Geht es um einen Bildpost? Soll eine Videoreihe produziert werden? Wie lang soll der Film ungefähr sein? Und welche Inhalte sollen vermittelt werden? Das alles ist bereits auf diesem Level der Erstansprache relevant für weitere Gespräche. » Nichts wirkt künstlicher als vorgeschriebene Sätze oder ungewohnte Outfits. « Erfahrene Kommunikationsverantwortliche nehmen sich Zeit mit der ersten Ansprache. Alle Informationen, die erst im Nachhinein vermittelt werden, führen zu einer veränderten Ausgangssituation und könnten die späteren Verhandlungen erschweren. Kosten und Verhandlung Sobald die Rahmenbedingungen der Kooperation ausgehandelt wurden, sollten Sie vertraglich genau fixieren, welche Leistung erwartet wird. Im Vertrag sollte zumindest festgehalten sein, welche Kanäle in welcher Frequenz bespielt werden. Achten Sie darauf, auch vermeintliche Kleinig- keiten zu verschriftlichen: Sollten die Posts beispielsweise suchmaschinen- optimiert werden? Sollen Erfolge mittels CTR (Click-Through-Rate) messbar gemacht werden? Damit verbunden ist auch die Frage nach der Art der Links, die möglicherweise zu setzen sind (Dofollow-Links, Nofollow-Links). Ein erfolgreiches Posting ist Konzeptarbeit und nicht zu unterschätzen, sonst bleiben die eigenen Inhalte schlussendlich beliebig und Erfolge unnach- vollziehbar. Eine weitere Ebene der Verhandlungen betrifft die Erstellung des Posts. Liefern Verbände oder Auftraggeber Texte oder soll der Influencer diese selbst entwickeln? Wie viele Abstimmungsrunden gibt es? Wer ist für die Produktion des Bildmaterials zuständig? 10Verbandsstratege
Art und Detailliertheit der Kooperation bestimmen auch letztendlich den Preis. In der Regel orientieren sich die Kosten am TKP (Tausender-Kontakt- Preis), der oftmals bei 10 bis 25 Euro liegt. Bei Influencern mit mehreren 100.000 Followern kommen schnell fünfstellige Summen für einen einzigen Post zusammen. Kleinere Influencer berechnen ihre Preise hingegen eher nach der Engagement-Rate, also nach messbaren Reaktionen auf den Post. Die Verhandlung auf dieser Ebene ist Profisache und setzt Erfahrung und Verhandlungsgeschick voraus. Mitunter kann argumentativ eine zufrieden- stellende Lösung für beide Seiten gefunden werden. Umsetzung und Veröffentlichung Sobald der Vertrag geschlossen ist, kann endlich die Produktion von überzeugenden Inhalten beginnen. In dieser Phase heißt das Stichwort Vertrauen. Schließlich haben Sie bis hierher sorgfältig geprüft, mit wem Sie zusammenarbeiten. Der Influencer bzw. die Influencerin ist nicht grundlos erfolgreich und weiß, welche Inhalte wie für das jeweilige Publikum verpackt sein sollten. Eine Stärke des Influencer-Marketings ist Authentizität. Diese würde verloren gehen, wenn der Absender sich plötzlich anders verhielte, als es seine Fans von ihm gewohnt sind. Nichts wirkt künstlicher als vorge- schriebene Sätze oder ungewohnte Outfits. #92 Influencer11
Trotz der freien Hand, die Sie einer Influencerin oder einem Influencer gewähren sollten, muss gerade bei größeren Produktionen ein beaufsich- tigender Manager dabei sein, der eingreift, falls sich die Produktion in eine falsche Richtung entwickelt. In einer Abstimmungsschleife haben Sie noch Gelegenheit, den Inhalt und die Gestaltung zu beeinflussen. Auch hier sollte aber immer im Hinterkopf behalten werden, dass der Influencer sein Publikum besser kennt als der Auftraggeber. Sehen Sie unbedingt davon ab, Botschaften oder Produkte zu werblich zu platzieren. Unmittelbar mit der Veröffentlichung beginnt die spannende Phase, in der sich zeigt, wie gut die Kooperation funktioniert. Beobachten Sie in engem zeitlichen Rahmen genauestens die Reaktionen der Zielgruppe, da sie Rückschluss auf das Funktionieren bestimmter Mechanismen der sozialen Medien geben. Gegebenenfalls kann der Erfolg der Veröffentlichung durch ein nachgeschärftes Bewerben des Posts vergrößert werden. S h a r e o f Vo i c e Engagement-Rate Reichweite / Reach Click-Through-Rate Impressionen 12Verbandsstratege
» Die abschließende Bewertung des Erfolgs hängt von den vorher definierten Zielen der Kampagne ab. « Erfolgskontrolle/Evaluation Wer Erfolg quantifiziert betrachten will, fragt nach dem Return of Investment (ROI), also nach belastbaren Werten, die in Relation zu den Kosten gestellt werden. Diese lassen sich beispielsweise aus der Engagement Rate (Summe aus Likes, Shares und Comments) ableiten. Klicks sind ebenfalls ein Kennwert, den Sie bei Blogs oder Verlinkungen zur Erfolgsmessung heranziehen können. Conversions sind schließlich die belastbarste Zahl, wenn es um tatsächliche Abschlüsse (zum Beispiel von Mitgliedschaften) in der Kampagne gegangen ist. Mit trackbaren Links, die ausschließlich vom Influencer im Rahmen der Zusammenarbeit benutzt wurden, haben Sie die Möglichkeit zu eruieren, wie viele Neumitglieder tatsächlich auf die Bewerbung und letztlich auf die Zusammenarbeit mit dem Influencer zurückgeführt werden können. Die abschließende Bewertung des Erfolgs hängt von den vorher definierten Zielen der Kampagne ab. Eine höhere Bekanntheit zu erreichen oder das Image Ihres Verbands zu beeinflussen, lässt sich nur indirekt messen. Eine Möglichkeit hierfür wäre mittels Tracking-Tools die „Voice of share“, also die Erwähnungen des Verbands im Social Web, zu verfolgen und auszuwerten, welche Bewertungen und Stimmungen im Zusammenhang auftreten. Diese und viele weitere Möglichkeiten (Tracking Pixels, Google-generierte URLs oder die Verwendung von Promo Codes) machen Erfolge und Veränderungen sichtbar und geben eine Hilfestellung bei der Fortführung, Neuausrichtung oder Neuauflage der Influencer-Kampagne Ihres Verbands. Philipp Woywode berät bei ADVERB Bundes- und Landesverbände in allen Fragen der Kommunikation. Er entwickelt Kommunikations- maßnahmen und findet stets die richtigen Botschaften für seine Kunden. 030 / 30 87 85 88 – 53 | phil@agentur-adverb.de #92 Influencer13
Werbekennzeichnung bei Social-Media-Angeboten Kennzeichnung Inhalte Wie kennzeichnen? notwendig? Ja oder nein Video Bild/Text Blog Video Beiträge über Produkte, a) Produkt spielt Deutlich lesbar Deutlich lesbar a) Als Dauerein- Dienstleistungen, Marken, Hauptrolle: deutlich „Werbung“ „Werbung“ blendung im Video Unternehmen, Regionen, lesbar „Werbevideo“ oder „Anzeige“ 3 oder „Anzeige“ b) Zu Beginn des Events, Reisen, die gegen oder „Werbung“ Videos eine Gegenleistung veröffent- b) Produkt spielt A licht werden. 1 Ja Nebenrolle: „Unterstützt durch Produktplatzierung“ oder „Unterstützt durch “ 2 3 Beiträge über Produkte, siehe → A Deutlich lesbar Deutlich lesbar a) Als Dauerein- Dienstleistungen, Marken, „Werbung“ „Werbung“ blendung im Video Unternehmen, Regionen, oder „Anzeige“ 3 oder „Anzeige“ b) Zu Beginn des Events, Reisen, die kostenlos Videos B in Anspruch genommen oder Ja erhalten wurden, deren Veröf- fentlichung aber an Verein- barungen/Bedingungen geknüpft ist. 1 Beiträge über Produkte, Dienstleistungen, Marken, In der Regel Unternehmen, Regionen, nein C Events, Reisen, die aus (Vorsicht bei eigener Motivation ohne zu positiver kommerziellen Anreiz Dritter Darstellung) 5 veröffentlicht werden. 5 Beiträge/Darstellungen von eigenen Produkten, Dienstleistungen, Marken, D Unternehmen – wenn für Nein die Nutzer die Unternehmer- schaft deutlich ist. 6 Beiträge/Darstellungen von siehe → A Deutlich lesbar Deutlich lesbar a) Als Dauerein- eigenen Produkten, „Werbung“ „Werbung“ blendung im Video E Dienstleistungen, Marken, Ja oder „Anzeige“ 3 oder „Anzeige“ b) Zu Beginn des Unternehmen – ohne dass die Videos eigene Unternehmerschaft deutlich wird. 6 Affiliate Links Symbol (*) Symbol (*) Symbol (*) In unmittelbarer Nähe F Ja + Erläuterung 7 + Erläuterung 7 + Erläuterung 7 des Links Werbliche Links 8 Deutlich lesbar Deutlich lesbar Deutlich lesbar Vor/während Link/ G Ja „Werbung“ „Werbung“ „Werbung“ Produkthinweis oder „Anzeige“ oder „Anzeige“ Links/Tags auf Freunde, In der Regel Quellenangaben, eigene nein H Produkte, eigene Marken, (Vorsicht bei eigene Unternehmen, eigene zu positiver Dienstleistungen 8 Darstellung) 5 Rabattcodes 8 Deutlich lesbar Deutlich lesbar Deutlich lesbar In unmittelbarer I Ja „Werbung“ „Werbung“ „Werbung“ Nähe des Rabattcodes/Links Diese Übersicht stammt aus dem gleichnamigen Leitfaden von die medienanstalten. Den gesamten Leitfaden 14Verbandsstratege mit zusätzlichen Informationen finden Sie unter: www.die-medienanstalten.de/themen/werbeaufsicht
Erläuterungen zur Kennzeichnungs-Matrix 1 Die Erwähnung oder Darstellung von Pro- Dienstleistung in einer Art und Weise vorgestellt dukten, Marken, Dienstleistungen, Unternehmen, und angepriesen wird, die beim objektiven Wo kennzeichnen? Regionen, Events, Reisen usw. aufgrund einer Betrachter den Eindruck entstehen lassen kann, Vereinbarung/Kooperation ist immer Werbung. dass der Absatz und Verkauf gefördert werden Dabei ist es unerheblich, ob die Erwähnung oder soll. Indizien hierfür können beispielsweise sein: Bild/Text Blog Darstellung gegen Entgelt oder eine ähnliche überaus positive Darstellung, Aufforderung zum Gegenleistung erfolgt. Eine Gegenleistung Kauf, Thematisierung immer derselben Produkte/ (geldwerter Vorteil) besteht beispielsweise auch Dienstleistungen/Marken, fehlender Anlass für in der Übernahme von Reisekosten oder bei eine Veröffentlichung, Nennung von Preisen und Einladungen zu Events. Bezugsquellen, Kombination mit Affiliate Links. Hinweis: Einige Wettbewerbsgerichte haben 2 Eine Hauptrolle spielt ein Produkt in der unterschiedliche Entscheidungen zum Taggen von Regel dann, wenn sich das Video ganz oder Marken getroffen. Insbesondere das Verlinken überwiegend um das Produkt dreht. Das Produkt auf Instagram-Accounts von Mode-firmen wurde Zu Beginn des Posts Zu Beginn des Beitrags ist Anlass bzw. Aufhänger für das Video und dabei mehrfach als „geschäftliche Handlung“ 4 4 zentraler und dominierender Bestandteil des gewertet, sodass das Fehlen einer Werbekenn- Videos. Wird ein Produkt nur in kurzen Szenen zeichnung als Wettbewerbsverstoß bewertet erwähnt oder dargestellt, kommt dem Produkt wurde. Für die Gerichte war es unerheblich, lediglich eine Nebenrolle zu. Das Produkt ob die Produkte im Rahmen einer Koope- bestimmt nicht den Inhalt des Videos, es ist ration gezeigt wurden, ob sie dem Instagramer mehr oder weniger beiläufig in die Handlung kostenlos oder gegen Zahlung zur Verfügung des Videos integriert, ohne dass der Werbe- gestellt wurden oder vom Instagramer selbst zweck erkennbar im Vordergrund steht. Achtung: gekauft und dann gezeigt und vertaggt wurden. Auch in der Nebenrolle darf das Produkt nicht Die Wettbewerbsgerichte sahen in der Verlinkung einseitig und intensiv in den Vordergrund auf die kommerziellen Instagram-Accounts der gerückt werden. Modefirmen bereits eine werbliche Komponente. Zu Beginn des Posts Zu Beginn des Beitrags 4 4 3 Werbekennzeichnungen müssen deutlich 6 Rein kommerzielle Social-Media-Angebote, lesbar und sofort erkennbar erfolgen. Eine die aus sich heraus klar und deutlich als solche undeutliche, kleine oder in transparenter Schrift erkennbar sind, benötigen keine Werbekenn- gehaltene Kennzeichnung in einer Ecke eines zeichnung. Klar erkennbar als kommerzielle Videos ist daher nicht ausreichend. Nach Kanäle sind zum Beispiel die Kanäle bekannter Auffassung der Medienanstalten sind die von Marken, Online-Shops oder Kanäle, aus deren YouTube, Instagram und Facebook zur Verfügung Namen die kommerzielle Tätigkeit erschließbar gestellten Werbekennzeichnungstools (zum ist. Hinweise und Verlinkungen auf eigene Beispiel „Bezahlte Partnerschaft mit …“) grund- Produkte oder Dienstleistungen in Social-Media- sätzlich alleine nicht geeignet, den Werbecha- Angeboten, die nicht eindeutig als kommer- rakter eines Beitrags hinreichend deutlich zu zielle Kanäle erkennbar sind oder die neben machen. Diese Tools können aber zusätzlich der Darstellung von eigenen Produkten auch zu der oben genannten Werbekennzeichnung andere Inhalte enthalten, sind als Werbung verwendet werden. Bei Beiträgen auf deutsch- zu kennzeichnen. Wenn eigene Produkte nicht sprachigen Kanälen/Accounts sind die englisch- thematisiert und verlinkt werden, also lediglich sprachigen Kennzeichnungsbegriffe (zum als Beiwerk im Hintergrund erscheinen, ist nach Beispiel „ad“, „sponsored by“ oder „PR Sample“) Auffassung der Medienanstalten keine Werbe- nach Auffassung der Medienanstalten als Werbe- kennzeichnung erforderlich. Dies gilt auch für kennzeichnung nicht ausreichend deutlich. Hinweise, die in einem unmittelbaren Zusam- Ein pauschaler Hinweis, dass das Angebot menhang mit einem ausgeübten Beruf stehen insgesamt Werbung enthält, entbindet nicht von (zum Beispiel Hinweis eines Musikers auf sein der Erforderlichkeit, einzelne werbliche Beiträge aktuelles Album, Hinweis eines Schauspielers zu kennzeichnen. auf seinen neuen Film). Zu Beginn des Posts Zu Beginn des Beitrags 4 Für die Nutzer muss auf den ersten Blick zu 7 Eine mögliche Erläuterung für Affiliate Links erkennen sein, dass es sich bei einem Beitrag könnte folgendermaßen aussehen: „Die mit * um Werbung handelt. Deshalb müssen Werbe- gekennzeichneten Links sind sogenannte beiträge bereits zu Beginn eines Textes, bei Affiliate Links. Kommt über einen solchen Blogs also oberhalb oder unmittelbar unterhalb Link ein Einkauf zustande, werde ich mit einer der Überschrift, deutlich durch das Wort „Wer- Provision beteiligt. Für Dich entstehen dabei In unmittelbarer Nähe In unmittelbarer Nähe bung“ oder „Anzeige“ gekennzeichnet werden. keine Mehrkosten. Wo, wann und wie Du ein des Links des Links In Artikelübersichten verkürzt dargestellte und Produkt kaufst, bleibt natürlich Dir überlassen.“ verlinkte Textbeiträge (Teaser/Anreißer), die in Kooperation mit Unternehmen entstanden sind, 8 Auch Verlinkungen auf kommerzielle In unmittelbarer In unmittelbarer sind ebenfalls mit dem Begriff „Werbung“ oder Websites sowie Rabattcodes müssen als Nähe des Links/ Nähe des Links/ „Anzeige“ zu kennzeichnen. Ansonsten kann der Werbung gekennzeichnet werden, da der Nutzer Produkthinweises Produkthinweises Leser nicht erkennen, dass er bei Auswahl einesvor Abrufen des Links wissen muss, dass ihn auf der nachfolgenden Website Werbung (vermeintlich) redaktionellen Artikels auf einen Text mit werblichen Inhalten gelangt. erwartet. Bei unkommentierten Verlinkungen (zum Beispiel auf den Fotografen, der die 5 Sofern keine Kooperation mit einem Unter- eingestellten Bilder aufgenommen hat) oder nehmen vorliegt, stellt die Erwähnung und bei der Nennung der verwendeten technischen Darstellung von Produkten usw., die selbst Ausstattung (zum Beispiel Kamera, Schnittpro- In unmittelbarer In unmittelbarer gekauft, gemietet oder gepachtet wurden, gramm) sehen die Medienanstalten in der Regel Nähe des Nähe des in der Regel keine Werbung dar. Das betrifft keine Notwendigkeit einer Werbekennzeichnung. Rabattcodes/Links Rabattcodes/Links insbesondere die Vorstellung von Produkten Auch bei Hashtags, die Firmennamen enthalten, mit Vor- und Nachteilen (zum Beispiel Haul- oder Bild-Tags zu Marken-Accounts, sofern diese Videos, Rezensionen), aber auch eine positive tatsächlich als redaktionelle Hinweise integriert Produktvorstellung aus eigener Motivation werden, wird keine Notwendigkeit einer Werbe- und nicht wirtschaftlichen Gründen und ohne kennzeichnung gesehen. Gleiches gilt für das #92 Influencer15 Werbeabsicht. Achtung: Werbliche Absicht kann Markieren von Freunden oder die Sichtbarkeit Seite zum Heraustrennen unterstellt werden, wenn das Produkt bzw. die von Marken.
GA STBEITR AG Transparenz für die Nutzer muss stets gewahrt bleiben Interview mit Prof. Dr. Lars Rademacher r e d C o n tent Sponso 16Verbandsstratege
Die Kennzeichnung werblicher Informationen durch Influencer steht immer wieder in der Diskussion: Was soll, was muss gekennzeichnet werden? Welche Kooperationen sind anzei- gepflichtig? Wie muss gekennzeichnet werden? Und wieso gehen SEO-Agenturen aktuell so massiv auf kleine Websitebetreiber zu? Im Verbandsstrategen-Interview spricht Prof. Lars Rademacher, Vorsitzender des Deutschen Rates für Public Relations (DRPR), darüber. Herr Prof. Rademacher, viele Influencer sind sich unsicher, wie Inhalte gekennzeichnet werden müssen. Worauf ist dabei generell zu achten? Grundsätzlich sind alle Kooperationen oder vertraglich vereinbarte Leistungen zu kennzeichnen, bei denen der Influencer eine Gegenleistung erhält, also entweder konkret bezahlt wird oder auch mit Vergünstigungen wie Hotelübernachtungen, überlassenen Produkten etc. gearbeitet wird. » Wenn ich mich hinstelle und ein Produkt einfach gut finde, dann ist das für mich eine Meinungsäußerung. « Aber vielfach werden Influencern diese Produkte einfach nur unverlangt zugesendet. Warum muss dann trotzdem gekennzeichnet werden? Weil die kostenlose Überlassung des Produkts ja eine Gegenleistung darstellt – so sieht das zumindest der Gesetzgeber. Das ist bei Einladungen zu Reisen oder einer Hotelüber- nachtung vielleicht noch offensichtlicher. Aber genauso wie die Annahme von Einladungen oder Geschenken heute bei den meisten Unternehmen über Compliance-Vorgaben geregelt ist, müssen auch Influencer solche Vorteile kennzeichnen. Wie ist das mit selbst bezahlten Produkten? Müssen diese auch gekennzeichnet sein? Hier ist die Lage derzeit noch unübersichtlich. Einzelne Gerichte haben Influencer hier bereits verurteilt oder Wettbewerbsvereine haben Abmahnungen erteilt. Doch Influencerinnen wie Vreni Frost oder Cathy Hummels haben bereits erfolgreich dagegen geklagt und argumentiert, dass selbst gekaufte Produkte nicht gelabelt werden müssen. Ich sehe das ähnlich: Wenn ich mich hinstelle und ein Produkt einfach gut finde, dann ist das für mich eine Meinungs- äußerung. Da muss nichts weiter gekennzeichnet werden. Denn sonst höhlt man den Sinn der Kennzeichnungspflicht ja aus. Das oberste Ziel bleibt die Transparenz für den Leser bzw. Nutzer, sie muss gewahrt bleiben. Der Leser soll zu jedem Zeitpunkt – und auf den ersten Blick – erkennen können, ob ein Produkt aufgrund einer geschäftlichen Verbindung oder aufgrund einer gewährten Gegenleistung von einem Influencer berücksichtigt wird oder nicht. Und wenn Influencer aus Angst vor Abmahnungen praktisch alles als Anzeige oder gesponsert kennzeichnen, ist diese Transparenz nicht mehr herzustellen. Wie müssen solche Produkte denn gekennzeichnet sein? Das richtet sich ein wenig nach der Art des Beitrags und ist auch nicht vollständig und für alle Fälle definiert. Richtig liegt man auf jeden Fall mit den deutschen Begriffen „Werbung“ oder „Anzeige“ und den englischsprachigen Äquivalenten, soweit dies ein Produkt oder eine Platzierung betrifft. Auch Begriffe wie „Sponsored Content“ scheinen mir hinreichend eindeutig. Die Medienanstalten sehen das übrigens kritischer, sie halten englischsprachige Kennzeich- nungen bei deutschen Texten für nicht ausreichend und raten auch dazu, nicht ausschließlich die von YouTube, Instagram oder Facebook angebotenen Kennzeichnungstools (zum Beispiel „Bezahlte Partnerschaft mit …“) zu nutzen, sondern die Videos selbst zu kennzeichnen. #92 Influencer17
Wo oder wie sollten solche Hinweise denn angebracht sein? Bei Texten und Bildern soll der Hinweis „Anzeige“ oder „Werbung“ deutlich lesbar am Anfang des Beitrags stehen, bei Videos je nachdem, ob das Produkt die Haupt- oder eine Nebenrolle spielt, entweder permanent als Dauereinblendung „Werbung“ (Hauptrolle) oder als Einblendung zu Beginn des Videos mit dem Hinweis „Unterstützt durch Produktplatzierungen“ (Nebenrolle). » Dofollow-Links in Beiträgen werden aktuell zum Problem. « Trifft das auch auf Verlinkungen zu? Unbedingt! Wenn es sich um bezahlte Verlinkungen handelt oder um Affiliate Links, bei denen der Influencer über Provisionen am Umsatz beteiligt ist, dann sollte das in jedem Fall angegeben sein. Leider hält sich daran derzeit nicht jeder. Wir merken, dass das aktuell zu einem massiven Problem wird. Was meinen Sie damit genau? Wir stellen fest, dass vor allem semiprofessionelle Anbieter von Websites, wie Vereine, Interes- sengruppen und Privatleute, aber auch private Radiosender, Regionalzeitungen etc. massiv dazu angehalten werden, Dofollow-Links ohne entsprechende Werbekennzeichnung zu platzieren. SEO-Agenturen wie Digital Minds oder webuson fordern hier per Massenmails zum Rechtsbruch auf, denn die Websitebetreiber können dafür Gegenleistungen für eine mindestens zwölfmo- natige Platzierung ohne entsprechende Kennzeichnung in Höhe von 500 bis 1000 Euro erhalten. Und das ist strafbar? Ja, genau. Wenn ich mich darauf einlasse, verstoße ich gegen wettbewerbsrechtliche Beschrän- kungen und kann ein Bußgeld der zuständigen Landesmedienanstalt oder eine Abmahnung eines Wettbewerbsvereins erhalten. Was hingegen nicht strafbar ist, ist die Aufforderung, ein solches nicht gekennzeichnetes Angebot zu platzieren. Wenn Digital Minds also solche unlau- teren Angebote unterbreitet, kann man nur mit den Mitteln der Standesorganisationen darauf reagieren, leider nicht juristisch. Da haben wir eine Lücke im Gesetz. Was bedeutet das konkret für Sie im DRPR? Wir haben Digital Minds und seinen Geschäftsführer bereits vor zwei Jahren eine Rüge erteilt – das ist unser „schärfstes Schwert“. Doch nachdem es eine Zeit lang ruhiger um diesen Anbieter Das macht der DRPR Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) ist ein Organ der freiwilligen Selbst- kontrolle der in Deutschland tätigen PR-Fachleute. Der DRPR ahndet kommunikatives Fehlverhalten auf Grundlage von PR-Kodizes und Verhaltensrichtlinien und ist somit vergleichbar mit dem Deutschen Presserat oder dem Deutschen Werberat. Zudem formuliert der PR-Rat Verhaltensrichtlinien und nimmt in der Öffentlichkeit zu kommu- nikativen Fehlentwicklungen Stellung. Getragen wird der DRPR von der Deutschen Public Relations Gesellschaft e. V. (DPRG), der Gesellschaft Public Relations Agenturen e. V. (GPRA) und dem Bundesverband der Kommunikatoren e. V. (BdKom). 18Verbandsstratege
Richtlinie zu PR in digitalen Medien und Netzwerken Damit Kommunikationsverantwortliche sich sicher im Rahmen der Online-PR bewegen können, hat der PR-Rat eine eigene Richtlinie zu PR in digitalen Medien und Netzwerken veröffentlicht. Diese schafft ein verbind- liches Regelwerk für alle, die die Interessen von Unter- nehmen oder Organisationen in diesen Medien und Netzwerken professionell vertreten. Die Online-PR-Richtlinie des PR-Rates finden Sie hier: https://drpr-online.de/kodizes-2/ ratsrichtlinien/online-pr/ war, hat sich das in der Corona-Zeit ganz massiv ausgeweitet. Textilhersteller, Online-Casinos und viele andere haben offenbar ihre Etats massiv aufgestockt und versuchen mit allen Mitteln, ihre Ranking-Platzierung in Suchmaschinen über diese nicht gekennzeichneten Texte zu beein- flussen. Wir haben dazu aufgefordert, uns diese Anfragen weiterzuleiten, und haben inzwischen hunderte Mails erhalten. Erklären Sie das bitte genauer: Wie beeinflussen die Unternehmen damit ihre Position im Ranking? Die Algorithmen bei Google selektieren die Beiträge nach den Signalworten. Wenn ein Beitrag also als Werbung erkennbar ist, ist er weniger „wert“ für das Ranking, weil ein als gekauft einge- stufter Beitrag offenbar einen deutlich geringeren Einfluss hat. Und wer weiter oben gelistet ist, auf den werden Suchmaschinennutzer einfach besser aufmerksam. Was machen Sie dann konkret mit den erhaltenen Mails? Wir arbeiten immer stärker mit den Medienanstalten zusammen und teilen unsere Erkenntnisse mit ihnen. Das wird sicher ein spannender Herbst, denn wir wollen den Druck auf Unternehmen erhöhen, die so verfahren und systematisch auf nicht gekennzeichnete Werbung setzen. Das hört sich so an, als ob Sie dabei nicht nur die Agenturen im Blick haben? Genau. Denn natürlich ist es nicht vertretbar, dass Agenturen ihr Geschäftsmodell auf einer unmoralischen Basis entwickeln. Aber genauso verwerflich ist es ja, wenn ich mich als Unter- nehmen solcher Praktiken bediene. Unsere Online-Richtlinie sagt ganz klar: Auftraggeber und Auftragnehmer sind gleichermaßen verantwortlich. Noch mehr: Auftraggeber stehen dafür ein, dass ihre Auftragnehmer, also Agenturen und andere Dienstleister, sich auch an die gängigen Regeln halten. Es haut nicht hin, dass ein Auftraggeber sich da aus der Verantwortung zieht. Prof. Dr. Lars Rademacher ist seit 2018 Vorsitzender des DRPR. Er arbeitet seit 2014 als Professor für Public Relations an der Hochschule Darmstadt, wo er Direktor der Abteilung Medien- und Informations- ethik am Institut für Kommunikation und Medien ist. Er lehrte an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland, vor allem als Professor für Medienmanagement an der Hochschule Macromedia – University of Applied Sciences in München. Zuvor war er Pressesprecher in der Konzernkommunikation von BASF SE und Leiter Kommunikation des Science Centers phaeno. #92 Influencer19
SERVICE Influencer-Marketing im Verband – Übersicht über ein weites Feld von David Denne 20Verbandsstratege
Wie erreicht eine Botschaft Hunderttausende oder vielleicht sogar Millionen Menschen? Vor einigen Jahren wäre die Antwort auf diese Frage recht eindeutig gewesen: durch Werbung oder PR in Bild, BamS und Glotze. Doch die Etablierung von Social Media als Plattform für den öffentlichen Diskurs hat zu einer neuen Möglichkeit geführt, um die eigenen Botschaften der eigenen und eng umrissenen Zielgruppe zu präsentieren: das Influencer-Marketing. Die Kooperationen mit einzelnen Usern der sozialen Netzwerke ist eine verhältnismäßig junge Disziplin des Marketings. Influencerinnen und Influencer besitzen breite Netzwerke und können deshalb als Multiplikatoren für die Verbandsbotschaften dienen. Im Verband kann das Influencer-Marketing vor allem für vier Ziele eingesetzt werden: das Ansprechen und Gewinnen neuer Mitglieder, die Mitgliederbindung, die Verbesserung des eigenen Images sowie die Kommunikation der verbandseigenen Themen und Inhalte. Die detaillierte Ausgestaltung einer Kooperation mit Influencern ist daher immer auch abhängig von der genauen Zielsetzung des Verbands. In der Verbandskommunikation sind verschiedene Rollen für Influencerinnen und Influencer denkbar. Sie können beispielsweise als Testimonials als Gesicht für die Verbands- inhalte auftreten, eigenen Content zu den Verbandsthemen produzieren und veröffentlichen oder auf Offline-Veranstaltungen des Verbands auftreten. Influencer: das Feld der digitalen Multiplikatoren In den sozialen Medien sind Influencerinnen und Influencer allgegenwärtig: Sie promoten ihre neuen YouTube-Videos, posten eindrucksvolle Bilder auf Instagram oder interagieren mit ihren Followern auf Twitter. In der Praxis wird allerdings nicht immer gleich klar, wer eigentlich Influencer und wer lediglich ein Social-Media-User ist. Schließlich sind Influencer nicht die einzigen Menschen, die auf Social Media aktiv sind und sich an Diskussionen beteiligen. Auch Medien verwenden den Begriff eher inflationär, was schnell zu Ungenauigkeiten führt. » Allgemein gilt, dass Influencerinnen und Influencer mit ihren Beiträgen die Meinungs- bildung in den sozialen Medien prägen. « Allgemein gilt, dass Influencerinnen und Influencer mit ihren Beiträgen die Meinungsbildung in den sozialen Medien prägen. Laut einer Studie der Hochschule Macromedia im Jahr 2015 wären das demnach aber etwa 4,6 Millionen Menschen in Deutschland – umgerechnet etwa jede/r elfte Deutsche. Diese Begriffsdefinition hilft Verbänden jedoch kaum. Glücklicherweise kann der Influencer-Begriff noch weiter spezialisiert werden. Einer Studie von Forschern der Universität Leipzig zufolge zeichnen sich Influencer durch die Produktion von eigenem Content aus. Diesen Content verbreiten sie anschließend über ihre eigenen Kanäle im Social Web, aber auch fremdproduzierter Content kann über ihre Kanäle verbreitet werden. Influencerinnen und Influencer interagieren zudem permanent mit ihren Followern, bauen auf diese Weise soziale Beziehungen auf und können als Meinungsführer Einfluss auf die Einstel- lungen ihrer Follower nehmen. In der Folge erlangen sie in bestimmten Gruppen eine hohe Bekanntheit in den Netzwerken und werden zu möglichen Multiplikatoren für (Werbe-)Botschaften. Um qualifizierte Entscheidungen im Influencer-Marketing zu treffen, sollten Verbände einige Kriterien im Auge behalten. Dazu zählen zum Beispiel die Followerzahlen oder der thematische Fokus des Influencers. Grundsätzlich sollten sich Verbände bei der Auswahl von Influencerinnen und Influencern immer an der eigenen Kommunikationsstrategie orientieren. Einen Influencer anzusprechen, nur weil dieser gerade verfügbar ist, ist in der Regel nicht Erfolg versprechend. Durch die zahlreichen Unterscheidungsmerkmale haben Verbände allerdings Werkzeuge an der Hand, mit denen sie im Influencer-Marketing strategische und langfristige Entscheidungen treffen können. #92 Influencer21
Influencer und Botschaft – das muss zusammenpassen Wie erfolgreich die Zusammenarbeit von Verband und Influencer in der Realität wird, zeigt sich nicht nur bei der Auswahl des Influencers, sondern auch in der Planung und Umsetzung von konkreten Maßnahmen. Denn wie auch bei anderen Kommunikationsmaßnahmen muss sich die genaue Ausgestaltung der Influencer-Kooperation in die sonstige Strategie einfügen. Inwieweit das gelingt, hängt sowohl von den Kommunikationszielen des Verbands als auch von der Persönlichkeit und den Schwerpunkten des Influencers ab. » Grundsätzlich sollte sich die Auswahl von Influencerinnen und Influencern immer an der Strategie des Verbands orientieren, nicht umgekehrt. « Im Influencer-Marketing unterscheidet sich die Verbandskommunikation deutlich von der Unter- nehmenskommunikation. Unternehmen wollen Produkte verkaufen, Verbände wollen Themen und Positionen kommunizieren. Da Verbände in der Regel keine konkreten Produkte anbieten, müssen sie nicht nur viel genauer bei der Auswahl von geeigneten Influencern hinschauen, sie müssen auch kreative Wege finden, um ihre Botschaften zu vermitteln. Für Verbände ist der inhaltliche Austausch mit den jeweiligen Influencern deshalb essenziell. Erstrebenswert sind langfristige Kooperationen mit einer engen Zusammenarbeit in der Content-Produktion. Denn auf diese Weise stellen Verbände sicher, dass ihre Positionen präzise kommuniziert werden. Für Verbände ist es vor diesem Hintergrund ratsam, sich an Agenturen zu wenden, die sowohl Kompetenzen in der Kommunikation von komplexen oder politischen Themen als auch im Influencer-Management aufweisen. Diese können zwischen Verband und Influencer vermitteln und aufgrund ihrer Expertise passgenaue Kommunikationsmaßnahmen entwickeln. Influencer-Marketing als Prozess für Verbände Auswahl, Ansprache, Verhandlung Social-Media- Content Influencer Plattform Kommuni- kations- agentur Reaktion auf Content, Austausch, Aufmerksamkeit für den Influencer Rezipienten/ Verband Follower Wahrnehmung, Aufmerksamkeit für Verbandsthemen, Imageverbesserung Austausch, Reichweite 22Verbandsstratege
Influencer und die Qual der Wahl Mit einem kleinen Bild auf Instagram oder einem Video auf YouTube werden Tausende Inter- netuser erreicht – diese Vorstellung ist für Verbandsprofis verlockend, darf ihre Influencer- Strategie allerdings nicht bestimmen. Denn damit dieses spezielle Marketingtool zum nachhal- tigen Erfolg wird, sind nicht zwangsläufig reichweitenstarke Influencerinnen und Influencer nötig. Influencer ist nicht gleich Influencer. Vielmehr muss genau geschaut werden, wer wirklich zu den Inhalten des Verbands passt. Die Zusammenarbeit mit einem Influencer einzig auf Grundlage von Followerzahlen macht in der Regel keinen Sinn – und endet schnell in einem teuren Missverständnis. Ein Influencer mit einer kleineren, aber für den Verband interessanten Community ist wahrscheinlich erfolgreicher als ein Influencer mit großer Community, die jedoch nicht zugänglich für die Verbandsthemen ist. Erfolg versprechend ist daher ein ganzheitlicher Ansatz für das Influencer-Marketing. Dieser startet bei der Auswahl von geeigneten Influencern und endet mit der Umsetzung von entsprechenden Kommunikationsmaßnahmen. Die Auswahl der Influencer sollte permanent kritisch begleitet und infrage gestellt werden. Denn aufgrund der hohen Personalisierung im Influencer-Marketing ist die Planung und Umsetzung von konkreten Kommunikationsmaßnahmen sehr eng mit dem Auswahlprozess verknüpft. Inwieweit das Influencer-Marketing sich für den Verband anbietet, muss immer im Einzelfall analysiert werden. Schließlich führt nicht per se jede Maßnahme zum erhofften Ziel. Aufgrund des hohen Potenzials des Influencer-Marketings sollten Verbandsprofis die Möglichkeiten bei ihren strategischen Entscheidungen aber stets im Hinterkopf behalten. Mögliche Rollen für Influencer Im Rahmen einer Kooperation können Influencer in verschiedene Rollen schlüpfen. Dazu zählen zum Beispiel: Multiplikator Creator ist zumeist aber gleichzeitig auch Prota- Influencerinnen und Influencer verbreiten die gonist und Multiplikator, da er oder sie bei diesen Botschaften des Verbands und erzielen in der Inhalten selbst in Erscheinung tritt und die Inhalte Folge eine Reichweitensteigerung. auch über die eigenen Kanäle teilt. Protagonist Moderator Wenn Influencerinnen und Influencer selbst In der Moderatoren-Rolle gehen Influencerinnen Bestandteil der Kommunikationsmaßnahmen sind, und Influencer in den Austausch mit ihren nehmen sie die Protagonisten-Rolle ein. Diese Communities und vertreten die Botschaften des Kommunikationsmaßnahmen beschränken sich Verbands in den Kommentarspalten der sozialen nicht auf die sozialen Medien, sondern können Netzwerke. auch offline zu finden sein (z. B. als Werbeplakate Berater oder Gast auf Verbandsveranstaltungen). Influencerinnen und Influencer können auf- Content Creator grund ihrer Erfahrungen auf Social Media auch Als Content Creator produzieren Influencerinnen eine beratende Rolle bei für die Konzeption von und Influencer Inhalte für Verbände. Ein Content Influencer-Kampagnen einnehmen. Mehr Informationen finden Sie hier David Denne Deutsches Marketinginstitut unterstützt bei ADVERB das Beratungs- Enke, Nadja; Borchers, Nils (2018): Ergebnisbericht: team. Durch seine Erfahrungen aus Management strategischer Influencer-Kommunikation Medien und Politik hilft er Verbänden bei redaktionellen Inhalten und der richtigen Ansprache von Verbandsmitgliedern. #92 Influencer23
SEITENBLICKE Worauf sollten Verbände bei der Zusammenarbeit mit Influencern achten? ? + ? = 24Verbandsstratege
» Sind Angebot und Influencer ein perfektes ›Match‹, werden die Beiträge später als authentisch und glaubhaft wahrgenommen. « Carola Schmidt Geschäftsführerin HARZER TOURISMUSVERBAND E. V. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Influencern im Tourismus ist kein Selbstläufer Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Influencern ist entscheidend, bereits im Vorfeld der ersten Kontakt- aufnahme zu definieren, welche „Message“ man senden und welche Zielgruppe man erreichen will. Mit diesen Aspekten im Blick gelingt die Auswahl und Ansprache geeigneter Influencer am besten. Hierbei ist zu prüfen, ob das Followerprofil der gewünschten Zielgruppe entspricht und das eigene Angebot zum Influencer und seinem (vorgelebten) Lifestyle passt. Sind Angebot und Influencer ein perfektes „Match“, werden die Beiträge später als authentisch und glaubhaft wahrgenommen und vermitteln weniger den Charakter einer plumpen Werbebotschaft. Zudem ist die Kooperation mit Influencern eine geschäftliche Zusammenarbeit. Daher sollten die gegenseitigen Erwartungshaltungen vorab klar definiert, kommuniziert und inklusive des damit verbundenen Kosten- und Leistungsumfangs schriftlich fixiert werden. So beugt man negativen Überraschungen weitestgehend vor. » Vorurteile abbauen und der Politik die Chance geben, die Themen der Community ernsthaft zu diskutieren. « Sebastian Steinbach Referent Politische Kommunikation & Esport GAME – VERBAND DER DEUTSCHEN GAMES-BRANCHE E. V. Zusammenarbeit mit Influencern für alle ein Gewinn Entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Verband und Influencern sind ein glaubwürdiges inhalt- liches Konzept, welches zur gemeinsamen Zielgruppe passt, und die Wahl der richtigen Verbreitungswege. Alle Voraussetzungen müssen sowohl zum Influencer als auch zum Verband passen und eng, zumeist mit einem Künst- lermanagement, abgestimmt werden. So setzen wir bei unseren Formaten wie dem „ingame-Sommerfest“ oder dem Politik-Talk „Debatt(l)e Royale“ auf der gamescom gezielt Influencer als Moderatoren ein, da sie authentisch ihre Generation vertreten und auf die Diskussion aufmerksam machen. Mit Influencern als Brückenbauer erhöhen wir die Reichweite in einer für Politik ansonsten nur schwer erreichbaren Zielgruppe. So ist eine Zuschauerschaft von über 85.000 Menschen, die allein auf der Videostreaming-Plattform Twitch das „ingame-Sommerfest“ live verfolgt haben, insbesondere für Spitzenpolitikerinnen und -politiker besonders spannend. Deren Aussagen im Rahmen des Formats sind wiederum für die Verbandsarbeit hilfreich. Auch nehmen wir mit diesen Formaten als Verband eine gesellschaftliche Aufgabe wahr: Durch den Austausch mit unserer Games-affinen Zielgruppe auf Augenhöhe wollen wir Vorurteile abbauen und der Politik die Chance geben, die Themen der Community ernsthaft zu diskutieren. Auf diesem Wegwirken wir mit unseren Formaten auch der Politikverdrossenheit entgegen. Das macht den Einsatz von Influencern in unserer Verbandsarbeit für alle Beteiligten zu einem Gewinn. #92 Influencer25
SERVICE Drei Gründe für Influencer in Ihrem Verband von David Denne und Denise Carstensen Für die erfolgreiche Verbandskommunikation führt Themenfokus des Influencers. Die Communities von in der heutigen Zeit kein Weg mehr an Social Media Influencerinnen und Influencern sind eher homogen. vorbei – das ist kein Geheimnis. Doch die sozialen Mithilfe der Fürsprecher können Verbände die Medien werden immer schnelllebiger. Bereits kurz Zielgruppen treffsicher mit ihren Botschaften erreichen. nach dem Absenden gehen die eigenen Social-Media- Hilfreich bei der Vermittlung von Botschaften ist, dass Beiträge meist in der Masse unter – ganz gleich, wie erfolgreiche Influencerinnen und Influencer meist viel Zeit und Aufwand in einem Beitrag stecken. Um über Jahre einen engen Kontakt mit ihren Commu- dennoch sichtbar auf Social Media zu sein, bietet sich nities aufgebaut haben. Durch diesen engen Kontakt für Verbände die Zusammenarbeit mit den Meistern des entstehen Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Wenn Fachs an: den Influencerinnen und Influencern. Diese Influencer die Verbandsbotschaften teilen, können zeichnen sich durch teils enorme Followerzahlen sowie sich dieses Vertrauen und diese Glaubwürdigkeit im zusammengewachsene Communities aus, werden als Optimalfall auch auf den Verband übertragen. authentische Meinungsführer wahrgenommen und haben in der Folge eine hohe Relevanz für den Diskurs Das Influencer-Marketing kann allerdings nur eine auf Social Media. Bei der Entwicklung einer Kommuni- effiziente Form der Kommunikation sein, wenn der kationsstrategie sollten Verbände deshalb unbedingt Verband auch die entsprechenden Vorbereitungen auch die Möglichkeit von Influencer-Kooperationen getroffen hat. Denn auch wenn Influencerinnen mitdenken – sie können eine wichtige Ergänzung für und Influencer dabei helfen, relevante Zielgruppen die Verbandskommunikation sein. anzusprechen, befreit die Zusammenarbeit Verbände nicht von der aufwendigen und arbeitsintensiven Zielgruppenanalyse. Nur mit einer umfassenden und inhaltlich fundierten Analyse der kommunikativen 1. Mit Influencern die Zielgruppe treffen Rahmenbedingungen gelingt es, das Influencer- Heutzutage gibt es zu fast jedem Thema den passenden Marketing im Verband erfolgreich zu realisieren. Influencer. Für Verbände eröffnet dieser Umstand ein großes Potenzial in der Kommunikation. Mit dem Influ- 2. Frischer Wind für die Verbandskommunikation encer-Marketing können sie nicht nur Menschen eines bestimmten Alters ansprechen, sondern auch eine Bei ihrem öffentlichen Auftritt müssen Verbände genau spezifische Zielgruppe erreichen. Das ermöglicht der abwägen: „Wie frech dürfen wir eigentlich sein?“ Als fest 26Verbandsstratege
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