Social Media für kleine und mittlere B2B-Unternehmen - LEITFADEN
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Social Media für kleine und mittlere B2B-Unternehmen Inhaltsverzeichnis Editorial3 Social Media: Was ist grundsätzlich zu beachten? 4 Impressum Herausgeber: XING 5 IFH Institut für Handelsforschung GmbH Dürener Str. 401 b, 50858 Köln Beispiel aus der Praxis: 7 Geschäftsführung: Wollschläger GmbH & Co. KG Dr. Kai Hudetz, Boris Hedde Registergericht Amtsgericht Köln; Registernummer HRB 36697 LinkedIn 8 www.handel-mittelstand.digital T +49 / (0)221 / 943607 – 0 Beispiel aus der Praxis: Ableton AG 11 F +49 / (0)221 / 943607 – 99 agentur.handel@ifhkoeln.de Experteninterview 12 Soweit keine redaktionelle Kennzeich- Social Media im B2B nung für den Inhalt Verantwortliche im Sinne des Presserechts und des Rund- funkstaatsvertrages: Dr. Kai Hudetz, Dürener Str. 401 b, 50858 Köln Facebook 14 Gestaltung: Beispiel aus der Praxis: 15 Tobias Eberhardt, Bammental Rüschenschmidt & Tüllmann GmbH & Co. KG Text und Redaktion: Dr. Jens Rothenstein, Judith Hellhake, Tobias Gille, Juliane Mischer, YouTube 16 Mittelstand 4.0-Agentur Handel Beispiel aus der Praxis: KUKKO- 19 Bildnachweis: Werkzeugfabrik Kleinbongartz & Kaiser oHG Brian A Jackson/shutterstock.com (Titel), XING (Seite 6, 7: Zugriff am 09.11.2016), Production Perig/shutterstock.com (Seite 10), LinkedIn (Seite 11: Zugriff am Twitter 20 09.11.2016), Facebook (Seite 15: Zugriff am 09.11.2016), YouTube (Seite 18, 19: Beispiel aus der Praxis: Mapudo GmbH 23 Zugriff am 09.11.2016), Blogsheet (Seite 18: Zugriff am 09.11.2016), Twitter (Seite 23: Zugriff am 09.12.2016) Fazit und Ausblick 24 Druck: CEWE-PRINT GmbH, Oldenburg Glossar25 Auflage: 500 Stand: April 2017 Quellen26 2
Editorial Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Um soziale Netzwerke erfolgreich zu nutzen, sollten einige Faktoren beachtet werden. Dieser Facebook, YouTube, XING und Co. haben schon Leitfaden soll Ihnen als Unterstützung zur Planung seit längerer Zeit Einzug in unseren privaten und von Social-Media-Vorhaben dienen und richtet beruflichen Alltag gefunden – sei es via Smart- sich dabei an alle, die eine Entscheidung über das phone, Tablet oder Computer. Auch Unternehmen zukünftige Vorgehen in diesem Bereich treffen aus dem Geschäftskundenbereich (B2B) – wie zum möchten. Dabei gibt der Leitfaden besonders KMU Beispiel dem Produktionsverbindungshandel (PVH) aus dem B2B-Bereich einen Überblick über die – erkennen das Potenzial von sozialen Netzwerken Notwendigkeit und die Chancen der jeweiligen (englisch: Social Media). Social-Media-Plattformen Social-Media-Plattformen. Wichtig ist dabei, dass können zum Beispiel genutzt werden, um Sie nicht zwingend eine Präsenz auf allen ver- fügbaren Plattformen brauchen! Entscheiden Sie ►► die Sichtbarkeit eines Unternehmens zunächst, welche sozialen Netzwerke für Ihre Ziele zu erhöhen, und Ihre Zielgruppe relevant sind. ►► neue Zielgruppen zu erschließen, Die im Leitfaden aufgeführten Vorteile und Heraus- forderungen der einzelnen Plattformen stellen eine ►► Bestandskunden zu binden sowie Auswahl dar und sollen als eine erste Einschät- zungshilfe dienen. Sollten Sie bei der Umsetzung ►► näher am Kunden zu sein. von Social-Media-Vorhaben Hilfe benötigen, gibt es externe Partner, die Ihnen unter die Arme greifen Jede Plattform hat aber auch ganz eigene Merk- können. male und eignet sich daher gegebenenfalls besser oder schlechter für ein bestimmtes Kommunika- Sie wollen Ihre Kunden langfristig binden oder tionsziel. Insbesondere bei kleinen und mittleren Ihre Reichweite erhöhen? Nicht vergessen: Social Unternehmen (KMU) aus dem Geschäftskunden- Media ist nicht das Ziel, sondern das Mittel zur bereich gibt es allerdings noch häufig Unklarheiten Zielerfüllung! darüber, wann, wo und wie Social Media eingesetzt werden sollte. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren Social- Media-Kampagnen. Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, Köln, im April 2017 ►► welche Social-Media-Kanäle bereits heute Judith Hellhake viele B2B-Unternehmen nutzen, Mittelstand 4.0-Agentur Handel ►► welche Vorteile diese Plattformen bieten und welche Herausforderungen Sie erwarten, ►► welche der ausgewählten Plattformen sich am besten für Ihre Unternehmensziele eignen und ►► wie Sie Ihre Social-Media-Kanäle mit relevanten Inhalten füllen. 3
Social Media für kleine und mittlere B2B-Unternehmen Social Media: Was ist grundsätzlich zu beachten? Immer mehr B2B-Unternehmen entdecken die am meisten genutzt werden. Dementsprechend Möglichkeiten von Kommunikation in sozialen Netz- sollte der Fokus der Social-Media-Strategie auf werken für sich. Der Leitfaden stellt XING, LinkedIn, diese Kanäle ausgerichtet sein. Des Weiteren Facebook, YouTube und Twitter vor. Diese gängigen ist es ratsam, nur Inhalte zu veröffentlichen, die Plattformen haben auch im B2B-Bereich eine hohe den Nerv der eigenen Zielgruppe treffen. Interes- Reichweite und Wirksamkeit, weshalb sie für KMU senten eines Sanitär- und Klima-Unternehmens häufig einen geeigneten Startpunkt für ein Social- werden sich über Beiträge zu Gartentipps sicher- Media-Engagement sind. Es gibt jedoch keine lich wundern. Dasselbe gilt für die Ansprache der strikten Trennlinien für Social Media im Einzelhandel Zielgruppe. Wirbt ein Unternehmen vor allem um und im B2B-Handel. Social Media ist ein Mittel, um ein junges Publikum, könnten Ansprachen wie diverse Unternehmensziele zu realisieren, wie die „Sehr geehrte Damen und Herren“ Irritation oder Sichtbarkeit und Kundenbindung zu fördern. Es sogar Ablehnung hervorrufen. Grundsätzlich soll- lohnt sich also auch einmal für B2B-Unternehmen, ten klare Handlungsaufforderungen für die Leser einen Blick auf erfolgreiche Social-Media- (Fragen, Umfragen, Angebote, Aufforderungen) Kampagnen im Einzelhandelsbereich zu werfen. in die Ansprache integriert werden. Bevor es losgeht: ►► Richtiger Umgang mit Beiträgen von Interes- Ziele definieren und Strategie konzipieren! senten: Einem Unternehmen ist es auf einigen Social-Media-Plattformen meist selbst überlas- Social-Media-Profile erhalten nicht über Nacht neue sen, ob es Beiträge von Interessenten auf dem Anhänger. Es braucht einige Zeit und vor allem eine eigenen Profil zulässt. Wird dies erlaubt, kann es sinnvolle Strategie, um über diese Kanäle neue die Aktivität auf der Unternehmensseite erhöhen. Kunden zu gewinnen. Gewinnspiele, Wettbewerbe Jedoch ist hier Vorsicht geboten: Unzufriedene oder Abstimmungen – Information, aber auch Unter- Kunden, die öffentlich ihre Meinung schreiben, haltung nah am Leben der Interessenten macht könnten dem Ruf des Unternehmens schaden. Social Media für Nutzer so reizvoll. Hier zählen Das Löschen von unliebsamen Beiträgen könnte qualitativ hochwertige Beiträge, die thematisch auf die Interessenten jedoch verärgern und eine die Zielgruppe zugeschnitten sind. Dies ist manch- Welle negativer Kommentare (einen sogenann- mal gar nicht so leicht, denn für ansprechende ten „Shitstorm“) auslösen. Sensibilität und Behut- Inhalte gilt es einiges zu beachten: samkeit sind das A und O beim Umgang mit Meinungen von Interessenten. Darüber hinaus ►► Beiträge richtig dosieren: Während einige bringt das Löschen von Meinungen ein Unter- Unternehmen aus Zeitgründen so gut wie keine nehmen nicht weiter. Nehmen sich Unternehmen Inhalte bereitstellen, „ersticken“ andere ihre Inte- der Kritik allerdings an, lassen sich über diesen ressenten unter regelrechten „Beitragslawinen“. Weg Verbesserungsmöglichkeiten finden. Ein Unternehmen, welches keine nützlichen Inhalte vermittelt oder die Interessenten mit ►► Zuständigkeiten festlegen: Die Umsetzung einer Flut an Beiträgen zu nerven droht, landet der Social-Media-Aktivitäten ist eine wichtige schnell auf der „Ignorier-Liste“. Es ist ratsam, in Aufgabe, um das Unternehmen ansprechend regelmäßigen Abständen sinnvolle Inhalte zu zu präsentieren. Es sollte geklärt sein, wer für veröffentlichen. Eine exakte Empfehlung für die das Unternehmen sprechen soll. Denkbar sind Anzahl der Beiträge lässt sich nur schwer geben, zum Beispiel die Unternehmenskommunikation, jedoch steht Qualität ganz klar vor Quantität. die Geschäftsführung oder auch alle Mitarbeiter. Für jeden Beitrag empfiehlt sich ein kurzer Test: Dabei ist Authentizität wichtig! Nutzer merken, Kann der Leser innerhalb von drei Sekunden die wenn sich Unternehmen verstellen. Wichtig ist in Intention verstehen? (Drei-Sekunden-Regel) jedem Fall, dass die Zuständigkeit klar definiert ist, damit eine fortlaufende Pflege der Social- ►► Zielgruppe richtig ansprechen: Zunächst sollte Media-Kanäle gewährleistet ist. Die Zuständigen sich ein Unternehmen darüber informieren, wel- sollten mit Richtlinien und dem Umgang mit che Social-Media-Plattformen von der Zielgruppe Urheber- und Bildrechten vertraut sein. 4
XING XING ALLES AUF EINEN BLICK Gründung: Digitales Aushängeschild 2003 im deutschsprachigen Raum Nutzer Deutschland: XING bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, 10,5 Millionen (D-A-CH-Region), davon berufliche und private Kontakte zu verwalten und 880.000 Premium-Mitglieder (Stand 2016)1 neue Kontakte zu knüpfen. Nutzer können ein Nutzer weltweit: – eigenes Profil anlegen, welchem sie zum Beispiel Informationen zu Ausbildung, beruflichem Werde- Plattformtyp: gang, Interessen und Anliegen hinzufügen können. Berufliches Netzwerk Die Plattform wird überwiegend als Netzwerk für Geschäftskontakte im deutschsprachigen Raum genutzt und gilt als das deutsche Pendant zu LinkedIn, welches nachfolgend vorgestellt wird. ►► Aufbau eines Netzwerks (Kundengewinnung und Kundenbindung) Neben der Möglichkeit, für Privatpersonen ein Profil anzulegen, können auch (B2B-)Unternehmen ►► Positionierung als Experte zu einem ihre eigene XING-Seite erstellen. Folgende bestimmten Thema Kommunikationsziele können mit einer Unter- nehmens-präsenz auf XING verfolgt werden: ►► Positionierung des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber und Unterstützung bei der Personal- ►► Aufbau des Unternehmensimages rekrutierung Vorteile Herausforderungen Veranstaltungen und Messen organisieren Mitarbeiter mit ihren persönlichen Profilen spielen eine wichtige Rolle, um Inhalte des Aufbau des Unternehmensimages Unternehmens weiter zu verbreiten; Mitarbeiter sind zu motivieren, um Nachrichten mit ihrem Möglichkeit, Werbeanzeigen für neue Ware, wie Netzwerk zu teilen beispielsweise Maschinen, zu schalten Dabei sollte eine möglichst einheitliche Diskussionen in Fachgruppen Kommunikation im Interesse des Unternehmens sichergestellt werden KMU können Stellenangebote einstellen (kostenpflichtig) XING ist bei internationaler Unternehmens- ausrichtung nicht unbedingt ausreichend, da sich Positionierung durch kompetente Beiträge das Netzwerk auf die D-A-CH-Region fokussiert (z. B. in Gruppen) als attraktiver Geschäfts- partner und Arbeitgeber XING-Kontakte, welche über einen Mitarbeiter hergestellt wurden, der zu späterem Zeitpunkt In Gruppen können potenzielle Kunden nicht mehr für das Unternehmen arbeitet, zielgruppengenau akquiriert werden könnten nicht mehr zugänglich sein2 Möglichkeit, Suchen und Angebote zu formulieren, wodurch ein B2B-Unternehmen zum Beispiel gezielt nach Fachpersonal suchen kann Viele Bewerber informieren sich im Vorfeld bei XING über Unternehmen; Mitarbeiter können dort Bewertungen zur wahrgenommenen Qualität und Attraktivität des Arbeitgebers abgeben 5
Social Media für kleine und mittlere B2B-Unternehmen Ein Unternehmensprofil bei XING erstellen – so geht’s! ►► Voraussetzung: Profiladministrator muss XING-Mitglied sein ►► Unter der Rubrik „Unternehmen – Arbeitgeberprofil“ anlegen ►► Profilbild hochladen (285x70 Pixel) ►► Reiter „Über uns“ ausfüllen ►► Profil nach relevanten Begriffen optimieren ►► Andere soziale Netzwerke verknüpfen ►► Impressum nicht vergessen! Hinweis: Kostenfreie Unternehmensprofile lassen nur einen Administrator zu. Wollen Unternehmen ein Profil bei XING anlegen, Suchkriterien wie Name, Ort und Unternehmen müssen sie sich zwischen einem kostenlosen und können Unternehmen die Suche durch Merkmale einem kostenpflichtigen „Employer Branding“-Profil wie Position, Branche und Tätigkeitsfeld verfeinern. (deutsch: Arbeitgebermarkenbildung) entscheiden. Letzteres bietet gegenüber der kostenfreien Version mehr Optionen, um das Unternehmen zu präsentieren, zum Beispiel: ►► Zusätzliche Funktionen zur Gestaltung der Unternehmensseite Abbildung 1: Suche nach XING-Mitgliedern ►► Reporting- und Statistikfunktionen ►► Maßnahmen für eine verbesserte Auffindbarkeit Eine Baufirma kann so beispielsweise einen Hand- im Internet werker im Bereich Stahl und Metall mit höherer Wahrscheinlichkeit finden. Wird nun noch auf das Da ein Upgrade zum kostenpflichtigen Profil aber Feld „Suchagenten anlegen“ geklickt, speichert auch zu jedem späteren Zeitpunkt möglich ist, XING die eingegebenen Kriterien und verschickt empfiehlt es sich, zunächst mit einem kostenfreien eine Benachrichtigung, sollte sich ein neuer Basisprofil zu beginnen und bei Bedarf zu der XING-Nutzer mit passendem Profil registrieren. kostenpflichtigen Version zu wechseln. Eine weitere, kostenfreie Möglichkeit um sich nach Exkurs: Potenzielle Mitarbeiter bei XING finden geeigneten Mitarbeitern umzusehen, bieten die Gruppen bei XING. Der Arbeitgeber kann gezielt XING bietet seinen Premium-Mitgliedern – welche nach Personen suchen, die sich für ein ganz spe- einen monatlichen Beitrag zahlen, dafür jedoch über zielles Thema interessieren, wie beispielsweise die mehr Funktionen verfügen – die Möglichkeit, einen oben erwähnte Stahl- und Metallverarbeitung. Das Suchauftrag für neuregistrierte Nutzer einzurichten, Ganze funktioniert jedoch auch umgekehrt: Es ist um die Suche nach kompetenten Mitarbeitern möglich innerhalb von XING-Gruppen nicht nur zu zu unterstützen. Neben dem Suchfeld lässt sich finden, sondern auch gefunden zu werden, indem unter dem Feld „Erweiterte Suche“ die Kategorie das Unternehmen in den spezifischen Gruppen prä- „Mitglieder“ auswählen. Neben den klassischen sentiert wird. Hierfür sollte ein B2B-Unternehmen 6
XING branchenspezifische Gruppen identifizieren und ►► In Gruppen aktiv werden. dort ansprechende sowie aussagekräftige Inhalte veröffentlichen. So kann beispielsweise ein KMU ►► XING-Verknüpfung in die Unternehmens- aus der Stahlindustrie in der Gruppe „Stahlver- website integrieren. arbeitung“ mit Fachbeiträgen und Hilfestellungen zu diesem Thema auf sich aufmerksam machen. ►► Regelmäßig Beiträge schreiben und kommentieren. Zu guter Letzt – Aktiv bleiben! ►► Klare Handlungsaufforderungen (sogenannte Es ist ratsam – wie grundsätzlich bei allen „Calls-to-Action“) in Neuigkeiten einbinden Social-Media-Kanälen – XING regelmäßig mit (zum Beispiel „Jetzt für unseren Newsletter neuen Inhalten zu bespielen. Ohne neue Impulse registrieren“). und Anregungen haben Nutzer wenig Anlass, die Unternehmensseite zu besuchen. Hier die ►► Fremde Inhalte weiterempfehlen. wichtigsten Punkte, die es zu überprüfen gilt: ►► Profil regelmäßig aktualisieren; zum Beispiel: TIPP: Der Verwalter des XING-Unternehmensprofils Gibt es neue Kontaktdaten, neue Waren oder sollte dort die Benachrichtigungen aktivieren, um Dienstleistungen? über alle Geschehnisse im Netzwerk auf dem Lau- fenden zu bleiben. Benachrichtigungen sind kleine ►► Mitarbeiter darum bitten, das Unternehmen als Hinweise, die der Nutzer per E-Mail erhält, sollte Arbeitgeber anzugeben, um die XING-Profile so es etwas Neues in seinem Netzwerk geben (zum zu verknüpfen. Beispiel, wenn ein Kontakt im eigenen Netzwerk einen neuen Beitrag veröffentlicht). ►► Regelmäßig Neuigkeiten veröffentlichen. Beispiel aus der Praxis: Wollschläger GmbH & Co. KG Unternehmensinformationen Die XING-Seite von Wollschläger bietet ein übersichtlich dargestellt Unternehmensporträt, in dem alle relevanten Informationen über das Unternehmen enthalten Die Wollschläger-Gruppe wurde 1937 gegründet sind. Dazu zählen und hat ihren Sitz in Bochum. Sie ist ein Handels-, Technik- und Dienstleistungsunternehmen, dessen ►► Mitarbeiteranzahl und Niederlassungen Produktspektrum sich über Werkzeuge, Maschinen und Antriebstechnik erstreckt. Zu den Kunden ►► Produktspektrum und Serviceleistungen gehören die mittelständische Industrie, das Hand- für Kunden werk, Kommunen und der Dienstleistungssektor. ►► Kontaktmöglichkeiten wie Telefon und Link zur Website ►► Verlinkung zu weiteren Social-Media-Präsenzen, zum Beispiel bei YouTube und Facebook Darüber hinaus wird der Bereich „Neuigkeiten“ vom Unternehmen mit aktuellen Themen gefüllt. Hier finden sich Links zu Pressemitteilungen und Katalogen, die auf der Unternehmenswebsite ver- öffentlicht werden und so über XING einen weiteren Verbreitungsweg erfahren. Abbildung 2: Unternehmensprofil der Wollschläger-Gruppe bei XING 7
Social Media für kleine und mittlere B2B-Unternehmen LinkedIn ALLES AUF EINEN BLICK Gründung: Unternehmensprofil als 2003 internationale Visitenkarte Nutzer Deutschland: LinkedIn ist ein soziales Netzwerk aus den USA, 8 Millionen (D-A-CH-Region, Stand 2015)3 dessen Hauptfunktion die Pflege bestehender Nutzer weltweit: Geschäftskontakte sowie das Knüpfen von neuen 467 Millionen (Stand 2015)4 geschäftlichen Verbindungen ist. Nutzer haben die Möglichkeit, ein Profil mit Lebenslauf in verschiede- Plattformtyp: nen Sprachen anzulegen. Aber auch B2B-Unterneh- Berufliches Netzwerk men können auf LinkedIn Profile erstellen. Für KMU kann ein Basisprofil für den Austausch mit oder den Ausbau von Geschäftsbeziehungen in den internationalen Raum sinnvoll sein. Diese ►► Aufbau eines Netzwerks Kommunikationsziele können mit einer Präsenz (Kundengewinnung und Kundenbindung) auf LinkedIn verfolgt werden: ►► Positionierung als Experte ►► Aufbau des Unternehmensimages zu einem bestimmten Thema Vorteile Herausforderungen Möglichkeit zur Fachkräftesuche Inhalte sollten im besten Fall nicht nur auf Deutsch angeboten werden, sondern mindestens Starke internationale Ausrichtung auch auf Englisch bzw. der Sprache der Länder, in denen die Zielgruppe aktiv ist; die Inhalte Markenpositionierung zum Beispiel durch sollten professionell übersetzt werden Veröffentlichungen von Pressemitteilungen Bei rein nationaler oder regionaler Ausrichtung Möglichkeit, neue Geschäftskontakte zu knüpfen eines Unternehmens ist LinkedIn eher weniger geeignet Aufbau des Unternehmensimages Der Nutzer gibt die Rechte über die hoch- Möglichkeit, separate Warenseiten geladenen Inhalte an LinkedIn ab einzurichten und zu bewerben Auf- und Ausbau eines Netzwerkes 8
LinkedIn Ein Unternehmensprofil bei LinkedIn erstellen – so geht’s! ►► Voraussetzung: Persönliches LinkedIn-Profil ►► Bei eigenem Profil: Auf Feld „Interessen“/“Unternehmen hinzufügen“ klicken ►► Unternehmensdaten ausfüllen: Unternehmensname, gültige E-Mail-Adresse, Unternehmensbeschreibung, Kontaktinformationen, Impressum ►► Firmenlogo hochladen (110x110 Pixel) ►► Optional: Auszeichnungen hochladen als Merkmal des Vertrauens ►► LinkedIn-Schaufenster-Seiten für verschiedene Abteilungen, Produkte oder Dienstleistungen einrichten und regelmäßig aktualisieren Tipp: 60 Prozent der LinkedIn-Nutzer geben an, dass sie an branchenrelevanten Neuigkeiten interessiert sind. Unternehmen können LinkedIn somit als Erweiterung der eigenen Website nutzen, um über die Zeit einen zweiten Kanal aufzubauen, über den Inhalte ohne große Anpassungen wiederverwertet werden können. Grundlage für den Auf- und Ausbau eines LinkedIn- Des Weiteren können Unternehmen die Reich- Netzwerkes ist der professionelle Auftritt und die weite ihres Profils durch die Verknüpfung mit regelmäßige Pflege des Unternehmensprofils. Kontakten erweitern. Hier bietet LinkedIn die Hierzu zählen: Möglichkeit, bereits bestehende Geschäftskontakte aus verschiedenen E-Mail-Verzeichnissen zu ►► Die Anreicherung des Profils mit interessanten importieren. Um das LinkedIn-Unternehmensprofil Informationen rund um Unternehmen, Dienst- auch nach außen hin zu repräsentieren, können leistungen und Produkte Inhalte aus anderen Kanälen, zum Beispiel Blogs, eingebunden werden. ►► Die konstante Veröffentlichung von relevanten Inhalten auf dem Profil, beispielsweise Status- meldungen, informative Fachbeiträge, Produkt- werbungen und Pressemitteilungen TIPP: Optimieren Sie die ersten 156 Zeichen der Unternehmensbeschreibung, da diese als Vorschau bei Google erscheinen, wenn das Unter- nehmen in Verbindung mit LinkedIn dort gesucht wird. Beide Aspekte erhöhen die Auffindbarkeit des Unternehmensprofils innerhalb der internen Suchmaschine und sind Kriterium für einen vertrauenswürdigen und kompetenten Auftritt. 9
Social Media für kleine und mittlere B2B-Unternehmen Exkurs: Mit Interessenten in Kontakt treten ►► In Gruppen aktiv werden und dort branchen- relevante Unternehmensbeiträge veröffentlichen Die Mitgliedschaft und Gründung von Themen- und Beiträge kommentieren gruppen bei LinkedIn ist benutzerfreundlich. Bestehende Gruppen sind voller Inhalte und ►► Arbeitsbeispiele präsentieren Diskussionen und ermöglichen auch KMU aus dem B2B-Umfeld, sich daran zu beteiligen und Nutzer ►► Unternehmensseite auf anderen Marketing- dauerhaft zu binden. Darüber hinaus ist LinkedIn kanälen streuen und zum Beispiel in E-Mail- eine gute Plattform, um in den direkten Dialog mit Signatur einbinden Geschäftskunden zu treten. Durch die Nachrichten- funktion können Unternehmen auf Kritik und ►► Klare Handlungsaufforderungen (sogenannte Anregung unmittelbar reagieren. Um größtmögliche „Calls-to-Action“) in Neuigkeiten einbinden Reichweite zu erzielen, sollten Unternehmen viele (zum Beispiel „Jetzt für unseren Newsletter Interessenten (so genannte „Follower“) aufweisen. registrieren“) Einige Möglichkeiten, um die Anzahl dieser zu steigern, sind: ►► Stellenanzeigen als Neuigkeit veröffentlichen ►► Alle eigenen Angestellten bitten, die Unter- ►► Fragen an Interessenten stellen, um lebhafte nehmensseite als Arbeitgeber in ihren Profilen Diskussionen auszulösen auszuwählen ►► Links in Nachrichten mit Verlinkungen ►► LinkedIn-Verknüpfung in die Unternehmens- zur eigenen Website integrieren website integrieren ►► LinkedIn-Beiträge in anderen sozialen ►► Schlagwörter in der Unternehmensbe- Netzwerken teilen schreibung einbinden, um die Auffindbarkeit bei Suchanfragen zu erleichtern TIPP: Unter dem Reiter für analytische Infor- ►► LinkedIn-Unternehmensseite in mehreren mationen („Analytics“) finden Unternehmen die Sprachen anbieten grundlegenden Kennziffern für ihre Beiträge, zum Beispiel wie oft diese angesehen wurden. ►► YouTube-Videos einbinden 10
LinkedIn Beispiel aus der Praxis: Ableton AG Mehr Reichweite durch ein international ausgerichtetes Unternehmensprofil Das inhabergeführte Unternehmen Ableton mit Sitz in Berlin hat sich auf die Herstellung von Computer- Software in der Branche Musik spezialisiert. Das Unternehmensprofil von Ableton weist auf LinkedIn über 20.000 Interessenten auf – und das nicht ohne Grund. Die Informationen des Unternehmens wie Branche, Firmengröße und der Informationstext sind sehr übersichtlich gestaltet. Des Weiteren wird Interessenten durch die abwechslungsreiche Gestaltung der Neuigkeiten eine ansprechende Seite geboten. Hier sind unter anderem Stellen- ausschreibungen und Informationen über Produkte zu finden, aber auch Artikel über bevorstehende Veranstaltungen und informative Beiträge für die Anhängerschaft, beispielsweise über persönliche Fähigkeiten und deren Bedeutung im Unternehmen. Abbildung 3: Profil der Ableton AG bei LinkedIn Auch die Verknüpfung zu anderen Unternehmens- kann Ableton mit Blick auf den internationalen kanälen, wie der Website und dem Blog, ist bei Markt eine größere Reichweite generieren und auch diesem Profil gegeben. Dadurch, dass das Unter- auf die Bedürfnisse internationaler Abonnenten nehmensprofil zum größten Teil auf Englisch ist, eingehen. 11
Social Media für kleine und mittlere B2B-Unternehmen Experteninterview: Social Media im B2B Interview mit Christian Tembrink von netspirits ►► Was sind aus Ihrer Sicht die wich- Formate wie Fotos, Grafiken und tigsten Kriterien bei der Auswahl Videos arbeiten oder ist für ihr der „richtigen“ Social-Media-Kanäle Marketing doch eher geschriebener für Unternehmen? Inhalt wie Checklisten oder E-Books Christian Tembrink zielführend? Die später via Social ist Geschäftsführer Grund- und Hauptvoraussetzung für Media gestreuten Formate spielen der Online-Marketing- die Entscheidung, in welchem Social- auch für die Wahl der Plattform eine Agentur netspirits Media-Kanal sich eine Präsenz lohnt, Rolle, denn jede hat ihre eigenen GmbH, die 2007 ist die Frage, ob die Zielgruppe dort Regeln für Inhalte. Die wichtigsten gegründet wurde. vertreten ist. Das bedeutet: Bevor Auswahlkriterien eines Social-Media- Netspirits unterstützt Unternehmen einen Social-Media- Netzwerkes für das Marketing sind Unternehmen unter Kanal erschließen möchten, müssen also: anderem bei Kampag- sie sich die Frage stellen, wer genau nen für Google, Face- ihre Zielgruppe ist und wo sie diese 1. Ist die Zielgruppe auf der book und YouTube. finden. Hier können Unternehmen Plattform vertreten? Christian Tembrink nach verschiedenen Merkmalen, wie bildet zudem Online- Alter, Geschlecht, Device-Nutzung 2. Passen die geplanten Content- Marketing-Fachkräfte und Interessen, vorgehen. Sollen Formate zum Social-Media-Netz- über Lehr- und mit der eigenen Marketingkommuni- werk (z. B. Videos funktionieren gut Dozentenaufträge kation eher junge Menschen erreicht auf YouTube und Facebook, aber an verschiedenen werden, sind Facebook, Instagram weniger gut auf XING)? Universitäten, Weiter- und Snapchat zielführender als bildungsinstituten XING und LinkedIn. Das Internet 3. Was ist das Ziel der Social- und durch eigene wird mittlerweile in jeder Phase des Media-Marketingmaßnahmen? Schulungen aus. Kaufentscheidungsprozesses als Möchten Unternehmen sich und Ratgeber und Informationsquelle ihre Marke bekannter machen hinzugezogen; 89 Prozent aller oder Abverkäufe steigern? B2B-Verantwortlichen nutzen es im Rahmen ihrer Recherche. Neue Auf alle oben genannten Fragen gibt Marktforschungsergebnisse zeigen bei gut strukturiertem Vorgehen bereits allerdings, dass die B2B-Verantwortli- die Content-Strategie klare Antworten. chen mittlerweile zwischen 18 und 34 Halten Unternehmen sich an diesen Jahre alt sind und das ist eben jene Ablauf, ist die Wahl des passenden Altersgruppe, die auch auf Facebook, Social-Media-Netzwerkes keine Instagram & Co zu finden ist.5 schwere Aufgabe. Weitere Grundvoraussetzung ist, ►► Was sind die größten Herausfor- dass Unternehmen mit einer klar derungen, wenn Unternehmen definierten Content-Strategie – die einen Social-Media-Auftritt planen? festlegt, welche Inhalte sie via Social Media spielen möchten – thematische Die größte Herausforderung ist, die Säulen definieren, auf die die zukünfti- Zielgruppe sowie ihr Verhalten und gen Social-Media-Postings einzahlen. worauf sie reagiert zu verstehen. Die Content-Strategie gibt damit vor, Häufig sorgt fehlende Erfahrung im in welchen Formaten welche Art von Social-Media-Marketing dafür, dass Inhalten über die sozialen Medien Unternehmen Schwierigkeiten beim gespielt werden sollen. Möchten Einstieg in diese Form der Marketing- Unternehmen mittels visueller kommunikation haben. So werden 12
Experteninterview: Social Media im B2B Meldungen aus reiner Innensicht ►► Aufwelche Gefahren können Unter- heraus verbreitet, anstatt diese nehmen stoßen, wenn sie in den nutzerzentriert zu kommunizieren. sozialen Medien vertreten sind? Noch überwiegt also „Kauf mich!“ statt „Ich habe hier etwas Hilfreiches Die größte Gefahr, aber gleichzeitig für dich“. Auch fehlende Ziele und auch Segen von Social-Media- Kennzahlen, mit denen der Erfolg der Marketing, ist die Möglichkeit der Maßnahmen messbar wird, sind ein Nutzer, direkt Feedback zu geben. häufiger Grund für Anlaufschwierig- Gefällt der Zielgruppe die Kommu- keiten im Social-Media-Marketing. nikation nicht oder ist sie anderer Meinung, kann und wird sie öffentlich Das Unternehmen muss im Vorfeld sichtbar Stellung zu den Unterneh- klar definieren, wer angesprochen menspostings beziehen. Dies kann werden soll. Klassische Zielgruppen- sowohl als Gefahr interpretiert werden definitionen reichen hier nicht aus. oder als wertvolle Marktforschung Weit vor dem operativen Aufbau bzw. Chance verstanden werden. eines Social-Media-Profils gilt es, die Zielgruppen, ihre Vorlieben, Probleme ►► Was möchten Sie abschließend und Interessen sowie ihre Bedürfnisse KMU aus dem B2B-Umfeld in Bezug kennenzulernen. Wenn klar ist, wer auf Social-Media-Auftritte mit auf angesprochen werden soll und welche den Weg geben? Art von Inhalten gespielt werden, werden die Inhalte plattformgerecht Der Wandel weg vom Push-Marketing umgesetzt. Denn die Aufbereitung („Ich schreie meine Werbebotschaft eines Videos ist auch von den heraus“) hin zum Pull-Marketing Nutzungsgewohnheiten des jeweiligen („Ich verbreite Inhalte, die meiner Social-Media-Netzwerks abhängig. Zielgruppe helfen, sie inspirieren bzw. Hierzu ein Beispiel: Ein Video, einen Mehrwert darstellen“) hat schon welches auf Facebook erfolgreich längst stattgefunden. Damit ist eine funktionieren soll, wird in der Regel professionelle Strategie für Marketing anders konzipiert, geschnitten und auf Social-Media-Plattformen zur aufbereitet, als ein Video, was später Pflicht für Unternehmen geworden. auf YouTube hunderttausende Nutzer Meine Empfehlung ist, hier mutig zu erreichen soll. So wird ein Großteil der agieren, klare Ziele zu definieren und Videos auf Facebook durch die Auto- – gegebenenfalls mit Unterstützung play-Funktion ohne Ton abgespielt. von Experten – einen Maßnahmen- Das sollte bei der Konzeption der plan aufzusetzen. Die Unternehmen Videos berücksichtigt werden, indem sollten sicherstellen, dass ihr Social- bspw. Texteinblendungen erläutern, Media-Team bzw. ihre Dienstleister was das Video zu bieten hat. Im klare Prozesse verfolgen, genug Gegensatz hierzu sollten Videos für Spielraum für Kreativität bestehen YouTube klarer auf Suchabfragen bleibt und vor allen Dingen eines hin ausgerichtet werden, um so in anvisieren: Jedes Posting und jede der YouTube-Suche zum passenden Veröffentlichung sollte zum Ziel haben, Thema auffindbar zu werden. das Interesse der eigenen Zielgruppe zu gewinnen. So lernen Unternehmen Eines muss klar sein: Wer ins mit jedem Posting weiter dazu und Social-Media-Marketing einsteigt, machen ihr Social-Media-Marketing muss sich voll und ganz an den Schritt für Schritt erfolgreicher. Interessen der Zielgruppe ausrichten sowie sehr schnell und flexibel auf Themen, Trends und die Resonanz reagieren können. 13
Social Media für kleine und mittlere B2B-Unternehmen Facebook ALLES AUF EINEN BLICK Gründung: Sprungschanze zu bisher 2004 unerreichten Zielgruppen Nutzer Deutschland: Facebook ist das größte soziale Netzwerk weltweit. 28 Millionen (Stand 2016)6 Die Plattform ging am 4. Februar 2004 erstmals Nutzer weltweit: online und ist Teil des gleichnamigen US-amerika- 1,71 Milliarden (Stand 2016)7 nischen Unternehmens Facebook Inc., zu welchem auch WhatsApp und Instagram gehören. Facebook Plattformtyp: ermöglicht Nutzern die Erstellung von privaten Pro- Soziales Netzwerk filen zur Darstellung der eigenen Person. Allerdings spielt Facebook schon längst nicht mehr nur im Privaten eine Rolle, sondern ist in der heutigen Zeit ein beliebtes Werkzeug auch für B2B-Unternehmen. ►► Aufbau einer Community Diese Kommunikationsziele können B2B-Unter- (deutsch: Gemeinschaft) nehmen mit einer Präsenz auf Facebook verfolgen: ►► Unternehmen nutzen Facebook oft als Teil des ►► Austausch mit Interessenten auf Social-Media-Marketings oder der Öffentlich- formloserer Ebene keitsarbeit, sodass ein ständiger Austausch zwischen dem Unternehmen und Interessenten ►► Erschließen neuer Kundensegmente stattfinden sollte. Vorteile Herausforderungen Einblicke in die Unternehmensaktivitäten Auf Facebook herrscht eher ein lockererer Umgangston als bei rein beruflichen Plattformen Sehr zielgruppenspezifische Werbung wie XING; die richtige Zielgruppenansprache muss gewählt werden Direkte Kommunikation mit Kunden und Interes- senten, Vertrauensaufbau, höhere Transparenz Beiträge sollten kurz und informativ gestaltet und bessere Erreichbarkeit von Kundenseite sein, damit Leser den Inhalt schnell erfassen können; mehr Informationen können durch eine Verbesserung im Google-Ranking durch Verlinkung auf die Website bereitgestellt werden Verlinkungen auf Facebook Einbinden von visuellen Elementen (Bilder, Einfache Einbindung von multimedialen Videos etc.) erforderlich, um Aufmerksamkeit Inhalten aus diversen Quellen zu erzeugen Virale Verbreitung von Botschaften Vergleichsweise schnelllebige Plattform, die kurze Reaktionszeiten und vergleichsweise Verbindung von Offline- und Online- häufige Veröffentlichungen erfordert Marketingmaßnahmen Der Nutzer gibt die Rechte über die hoch- Steigerung der Markenbekanntheit geladenen Inhalte an Facebook ab Rasante Verbreitung von interessanten Bei- trägen durch die enorme Reichweite von weltweit 1,7 Mrd. und deutschlandweit 27 Mio. Nutzern Nutzung von Facebook-Ads (Werbung auf Facebook), um Reichweite und Sichtbarkeit noch weiter zu erhöhen 14
Facebook Ein Unternehmensprofil bei Facebook erstellen – so geht’s! ►► Voraussetzung: Eigenes Facebook-Profil ►► Seitenkategorie wählen, Seitenname bestimmen, Basis-Informationen einfügen und Seiteneinstellungen anpassen ►► Impressum (muss aus rechtlichen Gründen angelegt werden) ►► Profilbild (180x180 Pixel) und Profilbanner (851x315 Pixel) hochladen ►► „Facebook-Vanity-URL“ einrichten (eine „hübschere“, leicht zu merkende, aussagekräftige URL) Hinweis: Alle der oben genannten Punkte können zu einem späteren Zeitprunkt erneut bearbeitet und geändert werden. Die „Vanity-URL“ kann nachträglich nicht mehr geändert werden. Facebook ist vordergründig für B2C-Unternehmen nehmen ein Facebook-Profil einrichten, sollten sie eine relevante Plattform, da die Nutzer insbeson- aber unbedingt prüfen, ob sie ihre Zielgruppe über dere Konsumenten in ihrem privaten Umfeld sind. Facebook erreichen können oder ob es auf der Unter Umständen kann Facebook aber auch für Plattform interessante neue Zielgruppen gibt, die KMU, die im Geschäftskundenbereich aktiv sind, sie ansprechen können. eine interessante Option sein. Bevor B2B-Unter- Beispiel aus der Praxis: Rüschenschmidt & Tüllmann GmbH & Co. KG Kontinuierliche Neuigkeiten zur Steigerung der Kundenbindung Die Rüschenschmidt & Tüllmann GmbH & Co. KG, kurz RÜTÜ, ist ein familiengeführtes Unternehmen aus Münster, das Produkte aus den Bereichen Bauelemente, Werkzeuge und Maschinen anbietet. RÜTÜ veröffentlicht im Schnitt einmal in der Woche einen Beitrag. Dieser ist immer mit einem Foto, einem Video oder sonstigem „Hingucker“ versehen. Reine Textbeiträge gibt es nicht. Die Beiträge haben immer einen aktuellen Bezug, beispielsweise eine Veranstaltung, neue Auszubildende oder einen Abbildung 4: Facebook-Profil der aktuellen Produktkatalog. Letzterer hat zudem einen Rüschenschmidt & Tüllmann GmbH & Co. KG eigenen Reiter auf der Facebook-Page namens „Katalogportal“. Hier befinden sich alle Marken, die von RÜTÜ vertrieben werden, und unter diesen die Neben diesen genannten Punkten befinden sich einzelnen Flyer und Kataloge. in der rechten Spalte der Seite notwendige Informationen zu Öffnungszeiten sowie Adresse und Unter dem Punkt „Veranstaltungen“ informiert das Telefonnummer. Um die Kontaktaufnahme weiter zu Unternehmen eine breite Masse an Kunden über vereinfachen, hat RÜTÜ einen auffälligen Call-to- bevorstehende Events. Action-Button „Jetzt anrufen“ in das Profil integriert. 15
Social Media für kleine und mittlere B2B-Unternehmen YouTube ALLES AUF EINEN BLICK Gründung: Schaufenster für Produkte und Innovationen 2005 YouTube ist das Videoportal des US-amerikanischen Nutzer Deutschland: Unternehmens YouTube LLC. Es wurde am 15. 35 Millionen (Stand 2016)8 Februar 2005 veröffentlicht und gehört seit 2006 als Nutzer weltweit: Tochtergesellschaft zu Alphabet Inc. 1 Milliarde (Stand 2016)9 Nutzer können sich bei YouTube kostenlos Plattformtyp: Videoclips ansehen. Optional können sie Videos Videoportal, B2B und B2C zudem bewerten, kommentieren sowie auch selber hochladen. Diese Kommunikationsziele können B2B-Unternehmen mit einem eigenen YouTube- Kanal verfolgen: Haben Unternehmen einen Videokanal bei YouTube angelegt, ist es einfach, Videos hochzuladen und ►► Visuelle Vermittlung komplexer Inhalte diese anschließend in die eigene Internetseite (z. B. Demonstration einer Maschine) einzubetten. Da die Plattform zu Google gehört, werden die Metadaten von Videos gesondert ►► Emotionalen Bezug zum Zuschauer herstellen bewertet. Um durch YouTube ein optimales Google- Ranking zu erzielen, sollten sich Unternehmen also ►► Positionierung als Experte (z. B. durch Gedanken über aussagekräftige Titel der Videos Experteninterviews oder erklärende Videos, und Beschreibungen machen. Neben dem Titel sogenannte Tutorials) und der Videobeschreibung gibt es jedoch weitere Aspekte, welche beachtet werden sollten. Vorteile Herausforderungen Ein überaus hohes Potenzial an Das Umfeld, in dem das Video angezeigt wird, viralen Verbreitungswegen kann nicht immer beeinflusst werden (z. B. in der seitlichen Videoübersicht); dies kann dazu Positiver Einfluss auf die Sichtbarkeit bei führen, dass Videos über das Unternehmen Google, da YouTube ebenfalls zum Google- beispielsweise neben Unterhaltungsvideos Konzern gehört angezeigt werden Markenbildung und Vorführung eines Unter- Werbung, die gegebenenfalls vor dem Video nehmens beziehungsweise dessen Produkten geschaltet wird, kann nicht gesteuert werden oder Dienstleistungen Vergleichsweise hoher Aufwand bei der Aufmerksamkeit durch Videos mit Erstellung der Inhalte im Falle einer hoch- emotionalem Charakter professionellen Videoproduktion Unternehmen können leicht einen emotionalen Der Nutzer gibt die Rechte über die hoch- Bezug zum Zuschauer bzw. Kunden herstellen, geladenen Inhalte an YouTube ab indem sie ihn auf einer persönlichen Ebene ansprechen 16
YouTube Einen Kanal bei YouTube erstellen – so geht’s! ►► Google-Konto erstellen (falls nicht vorhanden) ►► Kanalnamen definieren ►► Profilbild hochladen (800x800 Pixel) ►► Kanalbanner hochladen (2560x1440 Pixel) ►► Beschreibungstext einfügen (maximal 1.000 Zeichen) – ist aus Gründen der Auffindbarkeit über Suchmaschinen sehr zu empfehlen ►► Impressum einfügen ►► Webseite/andere soziale Netzwerke verknüpfen ►► Weitere Kanaleinstellungen in „YouTube Studios“ vornehmen ►► Kanalvideo anlegen, welches beim Betreten des YouTube-Profils direkt abgespielt wird Tipp: Auch bei YouTube sollten KMU sich ihre Strategie gut überlegen – gerade wenn sie eine lang- fristige Präsenz bei YouTube planen. Die Vorteile von Videos sind eindeutig, allerdings verlangen sie auch eine größere Investition als andere Netzwerke und die Verpflichtung zu diesem Kanal muss von allen Geschäftsebenen kommen. Vor der Erstellung des Kanals sollten Unternehmen für YouTube produzieren. Sie müssen nicht genau überlegen, mit welchen Inhalten und in direkt einen Dienstleister beauftragen oder eine welchen zeitlichen Abständen sie Videos produ- High-Tech-Ausrüstung zulegen. Mittlerweile gibt es zieren wollen. Denn auch ein Videokanal bedarf auch kostengünstigere und leicht zu bedienende regelmäßiger Pflege, um die Interessenten bei Handkameras, mit denen KMU einfache Videos in sich zu halten. Doch das Produzieren von Videos ansprechender Qualität drehen können. muss nicht immer eine kostspielige Angelegenheit sein. Auch KMU können mit überschaubarem Aufwand und Budget zielgruppenrelevante Filme 17
Social Media für kleine und mittlere B2B-Unternehmen Exkurs: Hinweise zum Einstellen von ►► Verlinkungen im Video einblenden: Es gibt YouTube-Videos die Möglichkeit, Videos mit Verlinkungen zu versehen. Diese werden in Form einer kleinen, ►► Richtige Beschreibung auswählen: Es ist transparenten Notiz im Video eingebettet. Hier unabdingbar, dass Nutzer dem Video einen bietet sich für Unternehmen die Chance, auf aussagekräftigen Titel und eine passgenaue die eigene Website, den Shop oder ein anderes Beschreibung hinzufügen. Nach Angaben Video zu verweisen. In der Regel werden diese YouTubes kommt den ersten drei Wörtern im vor oder nach dem Hauptinhalt des Videos Titel eine besondere Bedeutung zu. Durch eine angezeigt, um nicht vom Video- informative Beschreibung sowie gut gewählte inhalt abzulenken. Schlagwörter lässt sich die Chance, von der gewünschten Zielgruppe gefunden zu werden, weiter erhöhen. ►► Ansprechendes Vorschaubild auswählen: Jedes hochgeladene Video bei YouTube besitzt ein sogenanntes „Thumbnail“ – ein Bild, welches als Vorschau für das Video dient. Dieses sollten Nutzer möglichst so wählen, dass es potenzielle Interessenten anspricht und Neugierde erweckt. Aus dem Vorschaubild sollte der Interessent ableiten können, was genau das Video thematisiert. Abbildung 6: Verlinkungen in einem YouTube-Video TIPP: Unternehmen können bei YouTube hoch- geladene Videos leicht in die eigene Website einbinden. Sie wirken sich positiv auf Verweildauer, Anzahl der Aufrufe und Auffindbarkeit aus. Abbildung 5: Vorschaubild des Videos „ERP-Lösung für den PVH“ 18
YouTube Abschließend sei noch nahegelegt, dass es nicht ►► Beantwortung typischer Fragen von Kunden nur wichtig ist, korrekte Beschreibungen und Titel, sondern natürlich auch ansprechende Inhalte, ►► Werbespots auszuwählen. Die Möglichkeit und Vielseitigkeit an Videos ist grenzenlos und Unternehmen sollten sie an die Ziele anpassen. Einige Beispiele hierfür sind TIPP: Die Suche im Unternehmensarchiv kann unverhoffte Schätze ans Tageslicht bringen. Wurde ►► Videos zur Beschreibung erklärungsbedürftiger da nicht mal ein Video für den Messeauftritt 2001 Produkte oder für das Produkt XYZ produziert? Unternehmen können bereits existierende Videos, auch wenn ►► Unternehmens- oder Gründerporträt zur Perso- „veraltet“, gut verwenden, um bei YouTube das nalisierung des Unternehmens Potenzial zu testen. ►► Tutorials oder Schritt-für-Schrittanleitungen (Tutorial-Suchanfragen auf YouTube wachsen um 70 Prozent jedes Jahr.) Beispiel aus der Praxis: KUKKO-Werkzeugfabrik Kleinbongartz & Kaiser oHG Demonstration leichtgemacht Die KUKKO-Werkzeugfabrik Kleinbongartz & Kaiser oHG ist ein Familienunternehmen, welches 1936 in Remscheid-Hasten gegründet wurde. Das Unternehmen ist Hersteller von Abziehwerkzeugen für Handwerk und Industrie und seit August 2010 auf YouTube aktiv. Seitdem wurden die Videos von KUKKO fast 100.000 Mal aufgerufen, 241 Personen haben den Kanal abonniert. Abbildung 8: YouTube-Video der KUKKO-Werkzeugfabrik Kleinbongartz & Kaiser oHG In unregelmäßigen Abständen lädt KUKKO auf YouTube Produktvideos hoch, die die Nutzung oder den Zusammenbau von Produkten demons- trieren. Diese Videos folgen immer dem gleichen Stil, sind bildtechnisch auf das Wesentliche beschränkt und ermöglichen so eine optimale Darstellung des Nutzens. Abbildung 7: YouTube-Kanal der KUKKO-Werkzeugfabrik Während die Videos anfangs noch auf Deutsch Kleinbongartz & Kaiser oHG betitelt und beschrieben worden sind, wurde im Laufe der Jahre auf Englisch umgestiegen, um auch internationale Kunden erreichen zu können. 19
Social Media für kleine und mittlere B2B-Unternehmen Twitter ALLES AUF EINEN BLICK Gründung: Kurznachrichten schnell verbreiten 2006 Twitter ist ein US-amerikanischer Kurznachrichten- Nutzer Deutschland: dienst des Unternehmens Twitter Inc. Die Plattform 12 Millionen (Stand 2016)10 wurde am 21. März 2006 herausgebracht und Nutzer weltweit: veröffentlicht mehrere hundert Millionen Kurznach- 313 Millionen (Stand 2016)11 richten täglich. Plattformtyp: Nutzer – Privatpersonen und Unternehmen – Kurznachrichtendienst, B2B und B2C können sich bei Twitter kostenlos untereinander per Kurznachrichten, den sogenannten „Tweets“ (aus dem englischen Wort „tweet“ für zwitschern), informieren und austauschen. Folgende Kommuni- ►► Direkter Austausch mit anderen Nutzern, kationsziele können B2B-Unternehmen mit einem also auch (potenziellen) Geschäftspartnern Twitter-Profil verfolgen: ►► Generierung von Erkenntnissen durch ►► Schnelle Verbreitung von prägnanten Interessenten-Feedback Inhalten und Neuigkeiten Vorteile Herausforderungen Möglichkeit Interessenten auf neue Waren oder Komplexe Inhalte müssen auf wenige Zeichen bevorstehende Messen hinzuweisen heruntergebrochen werden, daher ist oft eine Verlinkung zur Unternehmenswebseite oder Mit einem integrierten Link auf die eigene Web- Ähnlichem wichtig seite verweisen, welche weitere, ausführlichere Informationen bereithält und dort so den Verkehr Einarbeitung in die spezielle Sprache erhöhen (Nutzung von Hashtags und Verlinkung von anderen Accounts) ist notwendig (s. u.) Möglichkeit, ein Bild, Video oder eine Umfrage einzubinden; so kann ein B2B-Unternehmen Twitter ist ein besonders schnelllebiges beispielsweise neue Maschinen präsentieren Netzwerk, daher sollten Unternehmen oder seine Kunden in Entscheidungen ein- beziehen (zum Beispiel „Welchen neuen Service ►► schnell auf Tweets reagieren, wünschen Sie sie sich von uns?“) ►► vergleichsweise häufig (täglich) posten und Sogenannte Hashtags (#) erhöhen die Chance, dass Interessenten Beiträge wahrnehmen, da ►► Aufmerksamkeit mit Beiträgen generieren, nach diesen gesucht werden kann (s. u.) da Twitter-Nutzer viele Tweets in schneller Abfolge auf ihrem Profil angezeigt bekommen Unternehmen können durch Twitter auf Tweets und einzelne Beiträge schnell übersehen wer- von Kunden antworten und somit den Kunden- den können (generell gilt hier der Grundsatz: service erweitern „Ein Bild sagt oft mehr als 140 Zeichen“) Unternehmen sind nicht nur für selbsterstellte Inhalte, sondern auch für wiederverwertete Inhalte von anderen Seiten verantwortlich – und somit auch haftbar Nutzer gibt die Rechte über die hochgeladenen Inhalte an Twitter ab 20
Twitter Mit wenigen Worten Aufmerksamkeit erregen davon ausgehen, dass das Netzwerk von Interes- senten jede Nachricht bemerkt. Um die Aufmerk- Bevor Unternehmen ein Twitter-Profil erstellen, samkeit und das Interesse der Anhängerschaft sollten sie sich bewusstmachen, dass Twitter, im einzufangen, ist es deshalb Gegensatz zu anderen sozialen Netzwerken, sehr spezielle Anforderungen stellt. Twitter ist ein ►► empfehlenswert die Plattform als eine Kurznachrichtendienst und sollte auch dement- Art „Appetitanreger“ im übertragenen Sinne sprechend behandelt werden. Statusmeldungen, zu sehen. die sogenannten Tweets, erlauben lediglich Texte mit 140 Zeichen. Täglich wird das soziale Netzwerk ►► nicht empfehlenswert eine Fülle von mit ca. 340 Millionen dieser Tweets befüllt.12 Informationen in einer Statusmeldung unter- Folglich bietet die Plattform einen schnellen zubringen. Besser ist ein Link, der zu weiteren Austausch und Verbreitung einer großen Masse Informationen auf der Unternehmenswebsite an Informationen und Unternehmen können nicht oder im eigenen Online-Shop führt. Einen Kanal bei Twitter erstellen – so geht’s! ►► Über den Button „Registrierung“ auf der Startseite der Plattform wird der Registrierungsprozess gestartet ►► Offizielle Bezeichnung des Unternehmens und eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse angeben ►► Kanalnamen definieren ►► Profilbild hochladen (400x400 Pixel) ►► Kanalbanner hochladen (1500x500 Pixel) ►► Beschreibungstext einfügen – ist aus Gründen der Auffindbarkeit über Suchmaschinen sehr zu empfehlen ►► Impressum einfügen ►► Webseite/andere soziale Netzwerke verknüpfen Tipp: Für das Profildesign können Twitter-Nutzer eine eigene Farbe auswählen – im Kontext dessen bietet es sich an, die Unternehmensfarbe einzustellen. 21
Social Media für kleine und mittlere B2B-Unternehmen Was ist ein Hashtag und wie benutze ich es? ►► Als Hashtag bezeichnet man ein mit einer Raute (#) versehenes Wort, welches bei Twitter farblich anders hervorgehoben wird (Beispiel: #Großhandel). ►► Diese Schlagwörter sollen dem Nutzer erkenntlich machen, worum es in der Kurznachricht geht und sie hierdurch kategorisieren. ►► Wörter mit einem Hashtag werden auch in der Suche von Twitter angezeigt. ►► Eine Suchanfrage zum Thema Großhandel würde somit gezielt Beiträge aufrufen, die mit #Großhandel gekennzeichnet sind. Tipp: Da Nutzer bei Twitter sehr häufig nach Hashtags suchen, sollte der Tweet des Unternehmens immer ein geeignetes Hashtag enthalten. Hierdurch wird die Auffindbarkeit des Beitrags und somit auch die Sichtbarkeit des Unternehmens erhöht. Erkenntnisse durch „Gezwitscher“ Des Weiteren kann ein Unternehmen Twitter nutzen, um auf die individuellen Bedürfnisse seiner Mit der Kommunikation auf Twitter verhält es sich Kunden einzugehen oder das Meinungsbild der ähnlich der Kommunikation bei Facebook. Zwar Zielgruppe abzufragen. Hierfür kann Twitter mit den können auch Nicht-Twitter-Nutzer Tweets sehen, richtigen Mitteln, wie beispielsweise Monitoring und größtenteils lesen diese aber nur die Personen, Recherche der kursierenden Tweets, Antworten auf die das Unternehmensprofil abonniert haben bzw. folgende Fragen geben: dem Profil folgen. Es ist also wichtig, sich mit den relevanten Kunden und Firmen zu vernetzen. ►► Wie sprechen andere B2B-Unternehmen Hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten. Das Unter- über uns? nehmen selber kann von sich aus die Vernetzung anstreben und für die Branche bedeutungsvollen ►► Was denken die Wettbewerber über uns? Unternehmen bzw. Kunden und Interessenten folgen. Vielleicht gibt es auch Fachmagazine, ►► Wie nimmt uns unsere Zielgruppe bzw. wie Verbände oder andere Interessengruppen, denen nehmen uns unsere Interessenten wahr? es sich zu folgen lohnt. Unternehmen können dann auch mit Beiträgen dieser Nutzer arbeiten: Einige größere Unternehmen, wie die Telekom Je mehr „retweetet“ (das heißt, der Beitrag wird oder die Deutsche Bahn, haben in ihr Twitter-Profil von anderen Nutzern erneut veröffentlicht), zudem einen Kundenservice integriert. Hierdurch kommentiert oder „geliket“ wird, desto weiter können sie zum Beispiel Anfragen bearbeiten verbreitet sich der Beitrag und die Auffindbarkeit oder kurze Auskünfte liefern, was positiv auf die des Unternehmens wird erhöht. Kundenbindung einzahlt. Abschließend sei hier auch noch einmal angemerkt, dass es einer guten Planung bedarf, um das Medium Twitter im Unter- nehmenskontext richtig einzubetten. 22
Twitter Beispiel aus der Praxis: Mapudo GmbH Kurznachrichten aus der Welt des Stahls Darüber hinaus vermerkt das Twitter-Profil viel Aktivität. Es werden regelmäßig aktuelle Themen Die Mapudo GmbH bietet einen Marktplatz für aus der Branche, wie beispielsweise Beiträge zur Werkstoffe aus Industrie und Handwerk, insbe- Digitalisierung, veröffentlicht. Zudem informiert sondere Stahlwaren. Besucht ein Nutzer das Mapudo über bevorstehende Veranstaltungen und Twitter-Profil von Mapudo, sticht diesem sofort der Messen. Hierfür werden Hashtags verwendet, um prominente Banner ins Auge, welcher einen ersten das Unternehmen im Zusammenhang mit diesen Eindruck vermittelt, worauf sich dieses Unterneh- zu finden (zum Beispiel: #TagderdigitalenWirtschaft men spezialisiert hat. oder #Industriegipfel). Ebenso werden auch regelmäßig Beiträge anderer Twitter-Profile erneut veröffentlicht („retweetet“), um die Seite mit Inhal- ten zu bespielen. Abbildung 9: Banner der Mapudo GmbH auf Twitter 23
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