Wahlbereich - Städtisches Gymnasium Herten Schuljahr 2019 / 2020 Info - Broschüre für den in den Jahrgangsstufen 8 und 9
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Städtisches Gymnasium Herten Schuljahr 2019 / 2020 Info – Broschüre für den Wahlbereich in den Jahrgangsstufen 8 und 9
Hallo liebe Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 ! Im kommenden Schuljahr, also mit Beginn der Jahrgangsstufe 8, kommt zum bisherigen Pflichtunterricht der Unterricht im sogenannten Wahlbereich hinzu. Seine Aufgabe ist es, euch eine Schwerpunktsetzung zu ermöglichen, die euren Neigungen und Interessen entspricht. Für die sprachlich Begabten unter euch steht eine dritte Fremdsprache zur Auswahl. Latein Französich Für anderweitig Interessierte werden Schwerpunktsetzungen im naturwissenschaftlichen und im gesellschaftswissenschaftlichen Kurse angeboten, nämlich Biologie / Chemie Wirtschaft / Business English Informatik Junior-Ingenieur-Akademie Ihr könnt also aus sechs Angeboten wählen. Um euch bei dieser Wahl zu helfen, habe ich unter freundlicher Mithilfe einiger Kolleginnen und Kollegen diese Info-Broschüre erstellt, die euch eine Vorstellung davon vermittelt, welche Themen und Methoden euch in den jeweiligen Kursen erwarten. -2-
-2- ⇒ Die Wahlfächer sind auf zwei Jahre angelegt, die Fremdsprachen können fortgesetzt werden. ⇒ Die Wahlbereichsfächer werden 1,5-stündig unterrichtet (1 Hj.1 Stunde, 1 Hj. 2 Stunden), die Sprachen Latein und Französisch 2-stündig, im 9. Jahrgang 2,5-stündig. ⇒ Auch im Wahlbereich werden Klassenarbeiten geschrieben, und zwar zwei Arbeiten pro Halbjahr. In einigen Wahlfächern werden einzelne Klassenarbeiten durch Facharbeiten ersetzt. ⇒ Für die Fächer im Wahlbereich gelten folgende Grundsätze: Bei der Versetzung haben die angebotenen Fächer dasselbe Gesicht wie die Pflichtfächer der Fächergruppe II ( z.B. Erdkunde, Geschichte oder Physik ). Zur genauen Übersicht deshalb hier die Versetzungsbedingungen: -3-
Noch Fragen ? Kein Problem ! Für weitere Auskünfte stehen euch und euren Eltern die Fachlehrer und ich gerne zur Verfügung. Herten, im Mai 2019 Mittelstufenkoordinator Abgabe des Wahlbogens: spätestens Freitag, 17.5.2019 -4-
Latein Was vor zwei Jahren bei der Information zur zweiten Fremdsprache gesagt worden ist, gilt selbstverständlich weiterhin: Die Beherrschung von Sprachen ist eine der Kernkompetenzen der Gegenwart. Je mehr Sprachen man spricht, umso größer sind die späteren Chancen. Latein ist der natürliche Zugang zu einer ganzen Sprachfamilie; das grundlegende Verständnis dieses Sprachsystems erleichtert auch darüber hinaus den Zugang zu jeglichem Sprachlernen. Die Nähe der lateinischen zur deutschen Grammatik ermöglicht auch die Verbesserung der Kompetenzen in der Muttersprache oder im Deutschen als Zweitsprache. Der Lateinunterricht vermittelt viele allgemeinbildende Stoffe aus Geschichte, Kultur, Philosophie, Mythen oder Rhetorik, mit Zeit, Ausdauer und Tiefe, für die sich andere Fächer heute gar nicht mehr die Zeit nehmen können. Latinum: Allen Unkenrufen zum Trotz ist Latein nach wie vor in vielen Studiengängen in der ganzen BRD Eingangsvoraussetzung. Der Wahlbereich 8/9 ist die letzte schulische Gelegenheit dieses Latinum anstreben zu können, welches dann im Erfolgsfall mit dem Abitur zusammen bescheinigt wird. Jeder andere Weg zum Latinum ist beschwerlicher und risikoreicher. -5-
Oberstufe: Dementsprechend ist eine Lateinwahl zumeist nicht eine Entscheidung nur für zwei Jahre, sondern wird eine Fortsetzung in der Oberstufe finden. Damit dient Latein dann auch oft als zweite Sprache in einem sprachlichen Profil – also: jede zusätzliche Sprache erhöht die Wahlmöglichkeiten in der Oberstufe. Die Wahlmöglichkeiten können sich bis ins Abitur auswirken, so dass Latein dann auch ein mögliches drittes oder viertes Abiturfach sein kann. Positive Nebeneffekte: Schülerinnen und Schüler, die sich in Stufe 6 für Französisch entschieden haben, haben durch die Ähnlichkeiten der Grammatik und vielfältige Parallelen im Vokabular erhebliche Vorteile und erlernen Latein meist zügiger und sicherer. In der Regel entstehen überschaubare Kursgrößen, die ein angenehmes und produktives Lernklima bieten. Diese Kurse fahren in der Qualifikationsphase der Oberstufe für drei Tage nach Trier, was eine informative Ergänzung zum Schulalltag bietet. Zielgruppe: Selbstverständlich empfehlen wir Latein nicht Schülern, die sich mit dem Sprachlernen schwertun. Alle aber, die in erster und zweiter Fremdsprache befriedigend und besser stehen, sollten ernsthaft mit sich ringen, ob sie diese Herausforderung nicht angehen. Alle Geschichts-, Kultur-, Politik-, Rhetorik-, Philosophie- und Sprachbegeisterten werden hier eine neue und bereichernde Erfahrung finden. Latein bietet auch jungen Menschen Gelegenheit, die mit ihren eigenen Fähigkeiten in Deutsch als Mutter- oder Zweitsprache nicht zufrieden sind, an eigenen Defiziten zu arbeiten und die kommunikativen Fertigkeiten zu erweitern. Alle diejenigen, die rational eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen; die also nüchtern feststellen, dass sie auf diesem Wege mit etwas mehr Input deutlich mehr herausbekommen, sollten sich für den Wahlbereich Latein entscheiden. -6-
Französisch Die Welt entdecken . . . . . . mit Französisch! Französisch ist eine Weltsprache. Neben Englisch ist sie die einzige Sprache, die auf fast allen Kontinenten gesprochen wird. Auch in Europa sprechen mehr als 72 Millionen Menschen Französisch als Muttersprache. Damit steht Französisch an zweiter Stelle hinter Deutsch. Zu den 274 Millionen Menschen, die auf der ganzen Welt Französisch sprechen, kommen 125 Millionen, die Französisch lernen. Damit ist Französisch nach Englisch die am meiste unterrichtete Sprache der Welt. Französisch in der Schule, an der Uni und im Beruf Französisch lernen eröffnet große Chancen für die Zukunft, z. B. mit dem DELF – Diplom, dem international anerkannten Sprachzertifikat. Des Weiteren ist Frankreich Deutschlands wichtigster Partner, sowohl politisch als auch wirtschaftlich. 2200 französische Unternehmen haben Filialen in Deutschland (z. B. Airbus, Michelin, L’Oréal, Peugeot, Renault oder Citroën) und über 2900 deutsche Firmen sind in Frankreich präsent. Zum gegenseitigen Verständnis reicht Englisch nicht aus. Auch in technischen Berufen versteht man sich besser, wenn man die andere Kultur kennt. Frankreich erleben – Ohne Sprache läuft nichts! • Mache Urlaub in der Weltstadt Paris, am Meer oder in den Bergen. • Nimm am Schüleraustausch mit unser Partnerstadt Arras teil: Mit keinem anderen Land der Welt gibt es so viele verschiedene Kontaktmöglichkeiten für deutsche Schülerinnen und Schüler wie mit Frankreich! • Mit Französisch lernst du leichter andere romanische Sprachen wie Spanisch, Italienisch oder Portugiesisch. • Französisch hilft dir auch beim Englischlernen. 30 % der englischen Wörter stammen aus dem Französischen, aber du findest auch viele englische Wörter in der französischen Sprache: football, job, LOL, parking, weekend etc. • Auch im Deutschen gibt es viele französische Fremdwörter, z.B. Budget, charmant, Engagement, Ensemble, Esprit, Garage, Genie, Parcours, souverän. Mit Französisch verstehst Du also mehr. Französisch in der Schule • kleine Gruppen • Land + Leute entdecken • eine lebendige Sprache • Dialoge, Rollenspiele • Spiele, Lieder • Partnerübungen, Stationenlernen • Internet • Hören – Lesen – Schreiben – SPRECHEN • Hören – Lesen – Schreiben – SPRECHEN Alors, c’est parti! -7-
Biologie / Chemie Themenüberblick über die Jahrgangsstufen 8 und 9 8.1 Gesundheit 8.2 Ernährung 9.1 Ökologie 9.2 Farben und Pigmente Leistungsbewertung: Pro Halbjahr zwei Klassenarbeiten ; eine Klassenarbeit kann durch eine praktische Arbeit (Facharbeit) ersetzt werden + SoMi-Note Praktische Arbeit: Literaturarbeit oder experimentelle Arbeit Exkursion (Berufsorientierung) in der 9. Klasse möglich 8.1 Gesundheit Inhalte Krankheitserreger • Zellen • Bakterien • Viren Medikamente (Eindämmen von Krankheiten, Forschung) Hausmittel Schwerpunkte: Experimentelles Arbeiten • Mikroskopieren • Chemische Reaktionen in der Pflanze Präsentationen, Rollenspiele, Filme Methodengrundlegung für Praktische Arbeiten • Einüben von Versuchsplanung, Durchführung und Auswertung Protokollieren Handhabung von Textverarbeitung am PC Facharbeit: Literaturarbeit (Theoretische Recherche) 8.2 Ernährung Inhalte Verdauung Qualitative (z.T. quantitative) Analyse der Inhaltsstoffe von Lebensmitteln (z.B. Bestimmung des Fettgehalts) Chemie des Kochens (Herstellung von Käse etc.) Ernährungsformen/ Fehlernährung (Veganismus, Fast Food, Energiebilanz) -8-
Schwerpunkte Experimentelles Arbeiten • Modellversuche • Qualitative und quantitative Experimente zur Zusammensetzung von Lebensmitteln Expertengruppen, Präsentationen, Internetrecherche Facharbeit: Experimentelle Arbeit 9.1 Ökologie Inhalte Ökochemie der Gewässer, des Bodens, der Luft • Messung von Nitrat-, Phosphat-, Sauerstoffgehalt in bekannten Gewässern der Umgebung • Überimpfen von Bakterien auf Nährböden • Untersuchung von Schadstoffen in der Luft (Stick- und Schwefeloxide) • Schwerpunkte Experimentelles Arbeiten • mit Mikroorganismen • Quantitative Experimente, Messverfahren in der bio/chemischen Ökologie und ihre Auswertung Stationenarbeit, Rollenspiele, Museumsgang Facharbeit: Experimentelle Arbeit (z.B. Untersuchung an einem Ökosystem) 9.2 Farben und Pigmente Inhalte „Farbe? Gibt´s gar nicht! Ist alles nur eingebildet – oder?“ • Lichtwellen • Farbigkeit und Färbbarkeit von Stoffen • Färbeverfahren in Unterricht und Industrie • Wahrnehmung von Farbe mit Auge und Gehirn • Licht und Farbe: Chemolumineszenz Schwerpunkte Experimentelles Arbeiten • Selbstständiges Entwickeln von Experimenten • Isolierung von Farbstoffen aus Lebensmitteln Strukturelle Veränderungen in Beziehung setzen zu (Farb-) Eigenschaften von Stoffen Facharbeit: Experimentelle Arbeit -9-
Das Fach Wirtschaft/Business English in den Klassen 8 und 9 GRÜNDE FÜR DIE WAHL DES FACHES • Wirtschaft und Wirtschaftsabläufe verstehen und beurteilen können • Selbstständig und mündig wirtschaftlich handeln können als Konsument und Anbieter • Erweiterung des Wissens über Gesellschaft, Politik und Recht angesichts von Globalisierung und Wirtschaftskrisen • Starker Bezug zur Lebenswelt durch das eigenständige Planen einer Reise in Business English • Abwechslungsreiche Methoden, wie z. B.: • Praxiskontakte und Expertengespräche (z.B. Besuche und Besichtigungen von Unternehmen) • Wirtschaftssimulationen (z.B. durch Planspiele) • Kreatives Arbeiten (z.B. Erstellung von Werbungen) • Umfragen und Beobachtungen (Jugend-Testet) Teilnahme an Wettbewerben • Präsentation erstellen und vorstellen UNTERRICHTSINHALTE Wirtschaft (3 Halbjahre) • Wie funktionieren die Grundlagen des wirtschaftlichen Handelns? – Die Bedeutung von Märkten und Preisen • „Jugend testet“ - Was steckt hinter dem Werbeversprechen vieler Hersteller? - Eine kritische Überprüfung von ausgewählten Produkten • Global Player – So arbeiten Unternehmen • „Kauft unsere Produkte!“ – Analyse und Gestaltung von Werbeplakaten, - anzeigen und –spots • Industrie 4.0 – Wandel der Arbeitswelt: Wie, wo und was werden wir morgen arbeiten? • Billige Jeans, wer zahlt den Preis? – Fairtrade am Beispiel der Jeansproduktion Business English (1 Halbjahr) • Planen einer Kursfahrt in die USA in Gruppen und Erarbeitung aller dafür relevanten Teilaspekte: - Flughafenabläufe, Flüge buchen, Reiseversicherung abschließen, Beschwerdebriefe schreiben, eine Unterkunft finden und buchen, Tagespläne entwickeln … -10-
BEWERTUNG • Pro Halbjahr eine Klassenarbeit und eine Projektarbeit, z.B. Teilnahme an Schülerwettbewerben (Jugend testet) oder Erstellung eigener Werbungen oder Reisepläne mit Präsentation • Ca. 50 % Sonstige Mitarbeit und 50% Klassenarbeiten und Projekte -11-
Informatik Tabellenkalkulation Mit dem Themengebiet „Tabellenkalkulation“ beginnt im 8 Schuljahr der Informatikunterricht. Viele Aufgabenstellungen sind den Schülerinnen und Schülern bereits aus dem Mathematikunterricht bekannt. Nun lernen sie diese Aufgaben mit Hilfe des Computers schneller und einfacher zu lösen. Kryptographie Im zweiten Halbjahr des 8. Schuljahres geht es mit dem Thema Kryptographie (Geheimschrift) weiter. Die Schülerinnen und Schülern lernen sehr unsichere bis hin zu kaum noch zu entschlüsselnde Verschlüsselungstechniken kennen und anzuwenden. Scratch Mit der Programmieroberfläche „Scratch“ steigen die Schülerinnen und Schüler zum ersten Mal in das Thema Programmierung ein. Sie lernen zuerst Kontrollstrukturen kennen und wenden diese anschließend bei der Entwicklung eines Computerspieles an. Diese Spielentwicklung wird als Projekt durchgeführt und ersetzt eine Klassenarbeit. Kara Kara ist ein kleiner Marienkäfer, der über eine grüne Wiese mit Baumstümpfen, Pilzen und Kleeblättern laufen kann. Da Kara nur gewisse Zustände annehmen kann, erhalten die Schülerinnen und Schüler durch die Steuerung von Kara eine Vorstellung von „endlichen Automaten“. HTML Das Internet hat unser tägliches Leben nachhaltig verändert. Schülerinnen und Schüler gehen mit den Dienstleistungen des Internets völlig selbstverständlich um. Doch was steckt eigentlich hinter einer Webseite? Kann man auch selber eine Website erstellen? Um die Beantwortung dieser Fragen geht es bei der Behandlung dieses Themenbereichs. Neben der Einführung in die HTML-Grundlagen, sowie der Einbindung von Grafiken, Tabellen, Formularen und Hyperlinks, werden die Schülerinnen und Schüler auch eine eigene Homepage mit Hilfe von CSS gestalten. Netzwerke/Datenschutzaspekte Zum Thema Internet gehören jedoch nicht nur Websites, sondern auch die Frage: Wie funktioniert das Internet überhaupt? Dies wird anhand des Simulationsprogrammes „Filius“ besprochen. Anschließend diskutieren die Schülerinnen und Schüler über die verschiedenen Gefahren im Internet und wie man sich dagegen schützen kann. Robot-Karol Abgeschlossen wird der Informatikunterricht in der Sekundarstufe I mit „Karol“, einem kleinen Roboter, der in einer 3-D-Welt lebt. Mit Karol werden die bisherigen Programmierfähigkeiten der Schülerinnen und Schüler noch einmal wieder aufgegriffen und vertieft. Die folgende Tabelle fasst die Gesamtheit der ausgewiesenen Inhalte noch einmal kompakt zusammen: - 8.1 Tabellenkalkulation • Rechenblätter • Relative und absolute Zellbezüge • Datentypen -12-
• Zuordnungen • Funktionen • Grafische Darstellung von Funktionen • Funktionen mit mehreren Argumenten • Verkettung von Funktionen • Datenverteiler • Bedingte Terme - 8.2 Technische Informatik • Caesar (Substitution) • Vigenère (Substitution) • Enigma (Substitution) • Transpositionsverfahren • Schlüsselaustausch Scratch • Struktogramme • Kontrollstrukturen • Entwicklung eines Spiels - 9.1 Kara • Einstieg ins Programmieren mit endlichen Automaten • Kara und seine Umgebung • Alltägliche Automaten • Kara programmieren • Aufgaben für/zu Kara HTML • Grundgerüst eines HTML-Dokumentes • Graphiken einbinden • Tabellen einbinden • Formulare einbinden • Gestaltung mit CSS - 9.2 Netzwerke/Datenschutzaspekte • Wie funktioniert das Internet? • Netzwerke mit Filius • Wie schütze ich mich im Internet? Robot Karol • Wiederholung von Kontrollstrukturen • Vertiefung von Struktogrammen • Syntax Weitere wichtige Informationen: - Es gibt ungefähr genauso viele Theoriestunden wie Stunden am PC - Arbeiten werden ohne PC geschrieben - Pro Halbjahr werden zwei Arbeiten geschrieben. Eine Arbeit in der Klasse 8 oder 9 wird durch ein Projekt ersetzt. (z.B. bei Scratch) - Schülerinnen und Schüler sollten Spaß am kreativen logischen Denken mitbringen. -13-
: Die Junior-Ingenieur-Akademie ist ein technikorientiertes Wahlpflichtfach für die 8./9. Klasse in der gymnasialen Mittelstufe. In der Schule, aber auch an wissenschaftlichen Einrichtungen und in Unternehmen erfahrt ihr, wie die Arbeitswelten von Ingenieuren, Wissenschaftlern und Forschern aussehen. Am StGH können wir zurzeit die folgenden Themen/Projekte im Rahmen der JIA anbieten, welche jeweils halbjährlich unterrichtet werden: • Jahrgangsstufe 8 o Bautechnik und Bionik o Niedrigenergiehäuser • Jahrgangsstufe 9 o Elektronik o Aerodynamik In jedem Modul entwickelt sich ein Thema systematisch vom Einfachen zum Komplexen und sein Schwerpunkt liegt im Zugewinn an Kenntnissen und Fähigkeiten. Experimente und Fertigungsaufgaben lockern den Unterricht auf und ermöglichen auch das Lernen durch Anschauung und Begreifen. Bei der Arbeit im Rahmen eines Projekts ist das Ziel unserer Arbeit ein Produkt, während das Lernziel der Zugewinn an Erkenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten ist. Das bedeutet, dass wir in der für das jeweilige Thema vorgesehenen Unterrichtszeit (Halbjahr) jeweils den sehr vielschichtigen Weg von der Idee zum Produkt gehen. Dabei wird in Teams von 2 bis 4 Personen gearbeitet. Das herausragende Ziel der Junior-Ingenieur-Akademie im Differenzierungsbereich ist die Entwicklung und die Erweiterung technischer Handlungskompetenz. Damit sind die Fähigkeit und die Bereitschaft eines Menschen gemeint, in durch Technik mitbestimmten Situationen sach- und fachgerecht, persönlich durchdacht und in gesellschaftlicher Verantwortung zu handeln. Im Technikunterricht bekommt ihr also die Gelegenheit zu lernen, – wie man Problemstellungen selbstständig, fachlich adäquat bearbeitet und sein Handlungsergebnis kritisch beurteilt (Fach- und Sachkompetenz), – wie man Entwicklungschancen und Einschränkungen im eigenen Umfeld reflektiert und beurteilt, um eigene Begabungen zu erkennen und zu entfalten (Humankompetenz) und – wie man soziale Bindungen und Konflikte erfasst und versteht, sowie mit Anderen vernünftig und verantwortungsbewusst kommuniziert (Sozialkompetenz). Auch bei der JIA sind Lernerfolgskontrollen vorgesehen. Diese können in Form von schriftlichen Arbeiten oder als Projektdokumentation im Zusammenhang mit dem erstellten Produkt erfolgen. -14-
Bautechnik und Bionik Themen sind die Geschichte des Bauens, der Vergleich von Tragwerksarten und das Modellieren mit Stabtragwerken. Dazu lernen wir Grundlagen des technischen Zeichnens kennen und erwerben Grundkenntnisse in Statik und Mechanik. Für die praktischen Arbeiten können wir unseren neuen Werkraum nutzen. Zur Anfertigung der Modelle verwenden wir neben Pappe, Papier und Klebstoff auch Statikbaukästen (LEGO, fischertechnik). Als Partner unterstützen uns die Hochschule Bochum, die FH Münster (Bauingenieurwesen und Architektur) und die Ruhr-Universität Bochum (Bauingenieurwesen) Niedrigenergiehäuser Die Verminderung des häuslichen Energiebedarfs ist das Ziel der Arbeit zu diesem Thema. Dazu sind zunächst Grundkenntnisse in der Energietechnik zu erwerben. Anschließend wird ein Hausmodell entworfen, entwickelt und gebaut, das grundlegende Aspekte der Solararchitektur berücksichtigt, gut wärmegedämmt ist und auch die Sonne passiv nutzt (Solarkollektoren zur Warmwasserbereitung). Abschließend wird unter verschiedenen Wetterbedingungen die Wärmedurchgangszahl des Hausmodells gemessen, mit den anderen Häusern im Kurs verglichen und ein „Gutachten“ zum Wärmeverlust (Energiepass) erstellt. Wir arbeiten hier mit Temperaturmessgeräten, Datenlogger zur computergestützten Messwertaufnahme und Datenauswertung sowie Wärmebildkameras. Unterstützt wir unsere Arbeit von der Ruhr-Universität Bochum (Bauingenieurwesen), der Hochschule Bochum (Architektur) sowie dem Ausbildungszentrum der WESTNETZ GmbH in Recklinghausen. Elektronik Mit den Grundlagen der Elektrotechnik und der Halbleitertechnik beschäftigen wir uns in diesem Projekt. Die Funktionen und der Einsatz verschiedener Halbleiter- bauelemente gilt es hier zu untersuchen. Dazu müssen Lötplatinen entworfen, herstellt und bestückt werden. Natürlich lernt man auch mit dem Lötkolben umzugehen, damit sich die entworfenen Schaltungen auch fachgerecht realisieren lassen. Schaltungs- oder Lötfehler sind durch die Auswahl geeigneter Messgeräte sowie deren Einsatz aufzuspüren und zu beseitigen. -15-
Neben der Realisierung von selbsterstellten sowie vorgegebenen Schaltungen arbeiten wir auch mit Software zur Simulation und Erstellung von Schaltungen. Einfache Projekte zur Verarbeitung von Sensordaten und Steuerwerten mit einem Mikrocontroller (Arduino), bilden das Abschlussprojekt. Bei diesem Modul werden wir von der Hochschule Bochum und der Ruhr-Universität Bochum (Elektrotechnik) sowie der Hella KGaA Hueck & Co in Recklinghausen unterstützt. Aerodynamik Ausgehend von Designstudien erlernen wir das technische Zeichnen mit CAD-Unterstützung. Anschließend wird unter Berücksichtigung aero- dynamischer Gesichtspunkte ein erstes Modellauto erstellt. Dieses ist im Windkanal zu testen und zu optimieren. Zur Erstellung des Endproduktes können wir das 3D-Druckverfahren nutzen. Eine Teilnahme an dem Wettbewerb „Formel 1 in der Schule“ soll den Abschluss dieses Moduls bilden. Als Partner unterstützen uns bei diesem Projekt das CAD Labor und das SolarCar Team der Hochschule Bochum. Die Junior-Ingenieur-Akademie ist das WPII-Angebot für dich, wenn du • dich für Technik interessierst, • gerne wissen möchtest wie Ingenieure und Wissenschaftler arbeiten, • gerne tüftelst und optimale Lösungen finden willst, • auch mal in einem richtigen Labor außerhalb der Schule arbeiten möchtest, • gut in einem Team mitarbeiten kannst und • gerne an größeren Projekten arbeitest. -16-
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