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Caritasverband Darmstadt e. V. Ausgabe 1/2023 /Jahrgang 25 caritas info Was ist, wenn das Wasser schneller steigt als die Vernunft ? Illustration: Pixabay Die neue Caritaskampagne 2023: Klimaschutz, der allen nutzt!
2 Unsere Neues vom Themen Vorstand Babenhausen Münster Weiterstadt Darmstadt Groß-Umstadt Ober-Ramstadt Da-Eberstadt Mühltal- Trautheim Einhausen Fürth Liebe Leserinnen und Leser Bedürfnisse zu erfüllen. Im Jahr 2022 dieser Caritas-Info, hätte die Weltbevölkerung 1,75 Erden gebraucht, um ihren aktuellen Lebensstil Inhalt haben Sie auch das neue Jahr mit guten aufrecht zu erhalten. Deutschland hätte Vorsätzen begonnen? Mehr Sport oder laut Welthungerhilfe sogar drei Erden be- Das Dankbarkeitsglas...........................…3 gesünderes Essen, weniger Rauchen nötigt, die USA 5,1. Das ist erschreckend. Neue Senioren-WG für Bensheim.........…4 oder weniger Alkohol? Mehr Achtsamkeit Daher möchte die Caritas aufrütteln, auch Die Heilige Louise von Marillac – mit sich selbst und anderen, mehr Zeit mit Blick auf die Ärmsten dieser Welt. ein Blick auf die Namensgeberin…...........5 für die Familie und den Freundeskreis? Ein gesunder Planet, das ist unser aller Familien sind der Kitt für den Die Liste vieler Menschen, die ich ken- Traum. Jede*r Einzelne hat es unmittel- gesellschaftlichen Zusammenhalt.........…6 ne, auch meine eigene, ist zu Beginn des bar in der Hand, heute mit dem Einsparen Einblick in eine Sprachpat*innenschaft.…8 Jahres lang. Nicht alles hat über das Jahr zu beginnen. Wir alle müssen uns reflek- Flucht als soziale Herausforderung….......9 Bestand und manchmal ist es auch er- tieren, kaufen wir so ein, dass wir keine Buchtipp Dschinns von Fatma Aydemir.…9 nüchternd, wenn der gute Vorsatz nicht in Lebensmittel verschwenden? Regional Schwerbehindertenvertretung – die Tat umgesetzt wird. und saisonal? Gehen wir zu Fuß, wenn ein besonderes Engagement…..............10 Aber meist ist mit Herzblut doch vieles möglich? Vorschläge und Tipps zu vie- Zuverdienstprojekt Bergstraße steht möglich. Auch gemeinsam fällt manches len kleinen und großen Möglichkeiten zu wieder auf sicheren Beinen….................11 leichter. Daher bin ich froh, dass der nachhaltigem Konsum und Umweltschutz Jedes Kind ist anders – die Arbeit der Deutsche Caritasverband Darmstadt sei- im Alltag gibt es zur Genüge. Es muss nur Frühberatung….......................................12 ne Kampagne in diesem Jahr dem Klima- in die Köpfe. Ich hoffe auf viele Aktionen in Wir gestalten unseren Verband neu........14 schutz gewidmet hat. „Klimaschutz, der diesem Jahr, die uns immer wieder daran Fachberatung bei Problemen mit allen nutzt!“ so der Slogan, der den Fokus erinnern. Darum lassen Sie uns den guten Gaming und Medien…............................16 auf eine der drängendsten Fragen der Vorsatz nach Klimaschutz in die gute Tat Kurz notiert: Trennungsgruppe im Caritas- heutigen Zeit legt, denn Klimaschutz ist umsetzen – gemeinsam! zentrum Heppenheim / Schmitt-Lynker-Stif- die soziale Frage unserer Zeit - deshalb Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim tung / OASE / Caritaszentrum Pallaswiesen mischt sich die Caritas ein! Die Kampag- Lesen der neuen Caritas Info. Erfahren Mornewegviertel / E-Rikscha / Talentaktion / ne macht deutlich, dass Klimaschutz uns Sie zum Beispiel mehr über unser neues Caritas Sozialstation Lützelbach........18-21 alle etwas angeht und jede und jeder et- Haus Marillac - eine Wohngemeinschaft Jubilare/Impressum/Fotowettbewerb…...22 was dazu beitragen kann und auch muss. für Seniorinnen und Senioren - welches Abschied von Maria Bedersdorfer und Im Internet gibt es Tests, mit denen in wir im März neu eröffnen. Mit dem Haus Karin Poßmann….....................................23 wenigen Minuten jede*r seinen ökolo- weiten wir unser Angebot für das Leben Haus Marillac….......................................24 gischen Fußabdruck bestimmen lassen im Alter mit einer neuen Wohnform aus. kann. Meist reicht eine Erde nicht, um alle Auf unserem Weg der Werteentwicklung
Caritas Info sind wir einen wichtigen Schritt vorange- 3 gangen, auch dazu mehr im Heft sowie viele Infos, was unseren Verband, die Mitarbeitenden und die, die unsere Hilfe benötigen, derzeit beschäftigt. Ich wünsche Ihnen alle Gute und vielleicht haben Sie Lust, Ihr persönliches Dank- barkeitsglas in diesem Jahr mit schönen Momenten zu füllen, die Idee dazu stellen wir Ihnen hier gleich auf Seite 3 vor. Ihre Stefanie Rhein Caritasdirektorin Das Dankbarkeitsglas „Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ Francis Bacon Viele kennen das, wenn sich einfach Wie es funktioniert: nichts richtig anfühlt. Manchmal kommt 5. Schreiben Sie jede Woche mindestens es uns vor, als wären wir nicht erfolgreich 1. Finden Sie ein schönes großes Glas- eine gute Sache auf, die Ihnen in der genug, nicht schlank und vital genug, gefäß oder Einmachglas. Familie oder in der Partnerschaft wider- unsere Beziehung nicht glücklich genug fahren ist oder die Sie zusammen erlebt und als hätten wir einfach nicht das, 2. Dekorieren Sie es mit einer schönen haben und für die Sie dankbar sind. Le- wonach wir uns sehnen. Gerade zum Schleife oder klebten Sie einen Schrift- gen Sie den Zettel/die Eintrittskarte/das Anfang des Jahres überfrachten wir uns zug darauf. (Kreideetiketten eignen sich Foto des Erlebten in das Glas. Gerne mit guten Vorsätzen, um diesem Gefühl besonders gut zum Bekleben und Be- können auch Erinnerungsstücke in das der Unzufriedenheit mit Aktionismus zu schriften) Glas wandern (z. B. ein schöner Stein begegnen. Die meisten Vorsätze werden von einer Wanderung) dann nicht umgesetzt, was zu noch mehr 3. Finden Sie einen geeigneten Platz Frust und Unzufriedenheit mit uns selbst Zuhause. Am besten einen Ort, an dem 6. Am Ende des Jahres erfolgt die Aus- und unserer Lebens-, und Liebesgestal- Sie mehrmals am Tag vorbei gehen. So wertung. Sie haben nun mindestens 52 tung führt. Statt guter Vorsätze, dann hat das Dankbarkeitsglas immer wieder Momente gesammelt, für die Sie dankbar vielleicht lieber eine andere Haltung, die einen auffordernden Charakter. sein können. Das wird eine erfüllte Glücks - Sie, liebe Leser*innen über das Jahr be- ernte am kommenden Silvester. gleiten kann: Dankbarkeit als Mittel ge- 4. Legen Sie sich einen Stift und kleine gen die Unzufriedenheit. Dankbarkeit als Zettel in unmittelbare Nähe des Glases. Ein frohes und liebevolles Jahr wünscht Haltung ist etwas, was man üben kann, So haben Sie alles nah beisammen, Veronika Wieland aus der Ehe-, Famili- indem man den Blick auf die positiven wenn Sie spontan einen Moment der en- und Lebensberatung des Caritaszen- Dinge des Lebens schärft. Dabei helfen Dankbarkeit notieren wollen. trums Heppenheim. kann das Dankbarkeitsglas:
4 Tag der offenen Tür im: Durch eine Kooperation/Vereinbarung mit der Caritas Sozialstation Heppenheim ist auch der tägliche Unterstützungsbedarf abgesichert. Annette Ehrhard, die Lei- terin des ambulanten Pflegedienstes, Eine neue Wohnform de wird jeweils im Gespräch klären, welche Neue Senior*innen-WG für Bensheim mit Unterstützung im Alltag, ganz nach Leistungen individuell gebraucht werden. öffnet am 25. Februar die Türen und dem Motto: Gemeinsam das Leben und Altenhilfe in Bensheim, „Durch die gewünschte Betreuung des lädt herzlich zum Kennenlernen der den Alltag gestalten“, so Caritasdirektor die Ihnen Autonomie und ambulanten Pflegedienstes und die All- ambulanten Wohngemeinschaft ein Winfried Hoffmann. „Daher eröffnen wir tagsbegleiter*innen vor Ort, haben die im März in zentraler Lage das Haus Ma- Betreuung ermöglicht. Senior*innen in der WG ein gutes Gefühl „Miteinander Wohnen. Leben gestalten.“ rillac im “Meerbachviertel“, welches diese der Sicherheit.“ So steht es auf den frisch gedruckten Anforderungen erfüllt.“ Flyern über das Haus Marillac. Dahinter „Das Haus liegt zentral und dennoch ruhig 16 Alltagsbegleiter*innen werden im verbirgt sich eine ambulante Wohnge- am Rande der Innenstadt. Wer gut zu Fuß Haus Marillac arbeiten. „Sie unterstützen meinschaft für Seniorinnen und Senioren. ist, kann die Angebote im Stadtzentrum die Mieter*innen in den Wohngemein- Die noch nicht so bekannte Wohnform leicht und schnell erreichen. Drogerie, schaften, sie ermuntern zu Tätigkeiten richtet sich vor allem an ältere Menschen, Bäcker,ei Sparkasse, ÄrztInnen, Thera- und Aufgaben, die noch selbst übernom- die aufgrund von Alter, Krankheit oder Be- peut*innen und Apotheke liegen direkt men werden können. Sie sind mehr im hinderungen nicht mehr allein in ihrem ge- um die Ecke – weniger als fünf Minuten Hintergrund, bieten begleitend Betreu- Das Haus Marillac möchte Sie willkommen heißen, mit viel Her wohnten Wohnumfeld leben können, den- Fußweg“, berichtet Ulrike Schaider, Heim- ungsangebote, dominieren aber nicht noch ein hohes Maß an und Verantwortung Unabhängigkeit für einen leiterin des Caritasheims sehr wichtigen St. Elisabeth, das Leben in den Schritt im Leben! Wohngemeinschaften“, behalten möchten und Lust auf ein Leben das sich ganz in der Nähe befindet. Sie so die Hausleitung. in Gemeinschaft, in einer WirWG, haben. legen sieht darauf, großen Wert das neuedass Hauswirals Menschen Alternative zum Das Wichtigste im Haus Marillac ist die miteinander verbinden, Umzug diein ihr ein Leben Heim. gegenseitig „Diezur Einsamkeit ist für viele Mitgestaltung. Die alleinstehen- Gemeinschaft ist e Am Samstag, den 25.bereichern. Februar, können Neben einer ganztägigen professionellen de Sie Seniorinnen und Senioren wahrnehmen können, einwenn großes Sie es mö zwischen 10 und 15 Uhr alle Interessier- Haus Marillac bietet verteilt auf drei Ebe- Thema, insbesondre die letzten drei Co- verbring Betreuung erwarten Sie helle und freundliche Gemein- gibt Ihnen vor, wie Sie Ihren Alltag ten gemeinsam mit den schaftsräume, zum Austausch, zum Kochen, zum Leben! Mitarbeitenden allein gestellt sind Sie dennoch niemals. nen insgesamt 35 Plätze für drei Wohnge- rona-Jahre haben da auch einen großen der Caritas einen Rundgang durch die meinschaften, so dass jeweils zehn bis 13 Anteil“, so der Caritasdirektor. „In der Se- Selbstverständlich bietet Ihr eigenes Zimmer den Ort, Bei Bedarf haben Sie eine Ansprechpartne barrierefreien Räume an machen und sich Menschen dem Sie für sich sein können, in Ihr einer WG zusammenleben. Zuhause. Hochwertig nioren-WG um die Uhrsind für sie Sie nichtda einsam ist. Sieundhaben sie hier au ein Musterzimmer mitgearbeitet Bad sowie und die Weiterhin großzügig gibt es Viel geschnitten. sieben Licht,Senior*innen- Platz für können heit, ihren durchSchwung bis ins hohe Alter einen ambulanten Pflegedienst Gemeinschaftsräume eigene in der Rodenstein- wohnungen, Möbel, ein modernes Bad,dieeinjedoch eigenerschon alle ver- bewahren, Telefonan- treut zudadurch werden. dass Es sie gibtsich gegen- viele Fr bestimmt straße 95 anschauen.schluss, Bei Waffeln einenund mietet sind. und alles was man für WLAN-Anschluss seitig unterstützen, haben. Schreiben füreinander Sie uns an, da rufen sind Sie uns eine moderne Kommunikation benötigt! für Sie da! Kaffee, frisch zubereitet und gebacken in Den Seniorinnen und Senioren stehen und aktiv in den Alltag einbringen.“ der Gemeinschaftsküche, können sich die jeweils ein etwa 15 Quadratmeter großes Die Angehörigen sind jederzeit herz- Besucher*innen gleich ein Bild vom Alltag Wohn-/Schlafzimmer zur Verfügung, das lich willkommen und können individuell in der WG machen. mit eigenen Möbeln eingerichtet werden schauen, wie intensiv sie die WG durch Haus Marillac Wohngemeinschaft gehört ein ihre Hilfe unterstützen. Gemeinsam Rodensteinstraße 95kann. Zur Bensheim · 64625 „Wir sind im Kreis Bergstraße Telefon:als Caritas- 06251 80520gemeinsamer 0 offener Wohn-, Ess-, und das Leben verband bekannt dafür,E-Mail: ein hohes Know- Kochbereich von rund 100 Quadratme- Kontakt: haus-marillac@caritas-bergstrasse.de und den A how im Bereich der Altenhilfe zu haben. tern. „Dort findet das gemeinsame Leben Mit Fragen rund um die neuen Wohn- www.haus-marillac.de Auch dafür, immer wieder aufs Neue zu statt“, so die Hausleitung Eva Köhler „Es angebote in der Rodensteinstraße 95 gestalten. schauen, was die Bedarfe der heutigen gibt gemeinsame Mahlzeiten, Unterhal- in Bensheim sowie zum »Tag der offe- Zeit sind. Die Vorstellungen der älteren tungen, Lesestunde oder Gesellschafts- nen Tür« können sich Interessierte an Menschen über die Art des Zusammen- spiele – die gemeinsamen Räume bringen die Rufnummer 06251 80520 0 wenden lebens sind im Wandel. Wichtig ist heute die Menschen zusammen. Auch Ausflüge oder per E-Mail an: haus-marillac@cari- Träger für viele ältere Menschen, selbstbestimmt Caritasverband bzw. Freizeiten Darmstadt e. V. können zusammen ge- tas-bergstrasse.de. Mehr Infos auch un- zu leben, aber auch inHeinrichstraße Gemeinschaft und 32A plant werden.“ ter www.haus-marillac.de 64283 Darmstadt www.caritas-darmstadt.de Facebook: caritasdarmstadt
Caritas Info 5 Die Heilige Louise von Marillac Louise von Marillac wurde am 12.08.1591 tete die Caritasvereine. Zudem sammelte innen“ in rund 100 Ländern der Erde tätig in Frankreich als nichteheliche Tochter sie ab 1633 junge Frauen um sich. Sie und gehören zu den größten Frauenge- eines Adeligen geboren. Ihr Vater erkann- erhielten Bildung – für die damalige Zeit meinschaften in der katholischen Kirche. te sie als Tochter an und setzte ihr eine als „überflüssig“ betrachtet für Bauern- Louise von Marillac starb am 15. März lebenslange Rente aus. Zudem sorgte er mädchen – und halfen bei der Versorgung 1660 in Paris. Dieser Tag war lange ihr für eine außergewöhnlich gute Bildung der kranken und bedürftigen Menschen. Gedenktag. Seit dem Jahr 2016 wird ihr von Louise. Die „Töchter der Christlichen Liebe“, wie Fest am 9. Mai gefeiert, dem Tag ihrer Nach ihrer schulischen Ausbildung im In- sie genannt wurden, taten ihren Dienst Seligsprechung 1920. Ihre sterblichen ternat der Dominikanerinnen von Poissy in den Häusern der Kranken und arbeite- Überreste ruhen in der Kapelle der Er- und einer Haushaltungsschule starb ihr ten in den Dörfern und in der Stadt Paris scheinungen im Mutterhaus in der Rue du Vater. Louises Versuch, in einer Ordens- eng mit den Caritasvereinen zusammen. Bac in Paris. gemeinschaft aufgenommen zu werden, Zudem kümmerten sie sich um Findelkin- 1934 wurde Louise von Marillac von scheiterte an ihrer labilen Gesundheit. der, die Kranken in den Spitälern, Galee- Papst Pius XI. heiliggesprochen, 1960 zur So heiratete sie auf Betreiben der Fami- rensträflinge und viele andere Menschen Patronin aller in der Sozialarbeit Tätigen lie Marillac 1613 mit 22 Jahren Antoine in Not. Dabei verzichteten Louise und erhoben. Le Gras, den Sekretär der Königinnmut- Vinzenz bewusst auf die damals übliche Das gemeinsame Wirken von Vinzenz ter. Mit ihm hatte sie einen Sohn, Michel. Organisationsform eines Ordens in einer von Paul und Louise von Marillac wird als 1625 starb ihr Mann. abgeschlossenen Klausur hinter Kloster- Grundstein der neuzeitlichen „Caritas“ be- Im gleichen Jahr traf sie Vinzenz von mauern. Sie wollten hinausgehen und ih- trachtet – der kirchlich organisierten Hilfe Paul. Dieser hatte bereits begonnen, sich ren Dienst am Menschen verrichten. für Notleidende und Bedürftige. mit Hilfe von caritativen Gruppen (Caritas- Bis zu ihrem Tod leitete Louise de Marillac vereine) Armer, Kranker und Notleidender die Gemeinschaft, deren Mutterhaus sich anzunehmen. Louise wurde seine Mitar- in Paris etablierte. Heute sind die „Barm- beiterin, besuchte, ermutigte und beglei- herzigen Schwestern“ oder „Vinzentiner-
Caritas Info 6 Familien sind der Kitt für den gesellschaftlichen Zusammenhalt Die Liga der freien Wohlfahrtspflege Im Landkreis Bergstraße nehmen die lo- mehreren anderen Familien wenige Zim- in Hessen e. V. kalen Mitglieder der Liga der freien Wohl- mer, die Küche und das Bad zu teilen oder hat sich für die Jahre 2022/2023 fahrtspflege beide benannten Seiten der gar in Großzelten zu wohnen. Für andere das Schwerpunktthema Medaille ebenfalls wahr, wie Andreas Ma- wiederum hieße das, nicht den Arbeits- „Gesellschaftlichen Zusammenhalt ger, Leiter des Caritas Familienzentrums platz in der Region antreten zu können stärken“ zur Aufgabe gemacht. in Heppenheim berichtet. So erleben die oder wenn, dann nur dadurch, dass der Bergsträßer Vertreter*innen des Paritäti- Elternteil, welcher Arbeit gefunden hat, Der Sozial- und Integrationsminister des schen Wohlfahrtsverbandes, der Arbeiter- sich ein Zimmer in einem Gasthaus ge- Landes Hessen, Kai Klose, betonte im wohlfahrt, des Deutschen Roten Kreuzes, trennt von der Familie dauermietet. Wer Zusammenhang mit der Liga-Auftakt- des Diakonischen Werkes und des Cari- dagegen Wohnraum gefunden hat, werde veranstaltung im Mai 2022 zu diesem tasverbandes besonders die Familien als unter anderem mit den hohen Abschlags- Thema, wie wichtig gesellschaftlicher Kitt für den gesellschaftlichen Zusam- zahlungen aufgrund der Energiepreise Zusammenhalt insbesondere in Krisen- menhalt. Auf der anderen Seite konfrontiert. Das bedeute für viele, be- zeiten sei. Einer auf dieser Veranstal- würden die Familien von den aktuellen sonders alleinerziehende Eltern mit gerin- tung von Andreas Gau vorgestellten Herausforderungen besonders bedrängt gem, aber auch vermehrt mittlerem Ein- Studie der Bertelsmann Stiftung zufolge und das bis in den Mittelstand hinein. kommen vor allem eines: Angst. Angst, falle aller Unkenrufe und manch media- aus der Wohnung geworfen zu werden ler Darstellungen zum Trotz der gesell- Wohnungsnot hat Mitte der oder Angst, die Kinder im kalten Zimmer schaftliche Zusammenhalt nicht in sich Gesellschaft erreicht spielen lassen zu müssen. Angst wiede- zusammen. Er zeige im Gegenteil sogar So berichteten Magers Kolleg*innen so- rum – so zeige die Erfahrung – bilde den positive Werte auf und dies trotz der Kri- wohl aus den Mitgliedsverbänden der Nährboden für sämtliche die Gesellschaft sendauerschleife von Corona über Krieg Liga, als auch im eigenen Verband spaltende Tendenzen. bis hin zu explodierenden Energiepreisen von den kreisweiten Nöten, welchen und Inflation. In seinem Vortrag wies er sie bei Familien an der Bergstraße Vielfachbelastung von Familien zugleich auch auf die Notwendigkeit ei- täglich begegnen, angefangen von der Hinzu komme laut Mager der vermehrte ner noch intensiveren und zielgenaueren Suche nach bezahlbaren Wohnraum. Bedarf nach Ganztagsbetreuungsplätzen, Hinwendung zu benachteiligten Gruppen Sowohl geflüchtete, aber auch prinzi- und zwar unabhängig davon, ob eine kon- hin, beispielswiese indem neue Orte der piell finanziell solide situierte Familien krete Berufstätigkeit vorliegt, bis hin zu Begegnung und der Förderung von bür- suchten demnach inzwischen meist der Frage nach spontan zur Verfügung gerlichem Engagement entstehen oder ohne Ergebnis nach Wohnraum an stehenden Betreuungsmöglichkeiten, z.B. bestehende Formen ausgebaut würden. der Bergstraße. Für die einen bedeute im Krankheitsfall der Eltern. Was sollen dies in Unterkünften sich mit
Caritas Info 7 Familien auch machen, in denen die Eltern Gruppen- bzw. außerschulischen Bil- ihre Mitarbeitenden selbst unter enormen einerseits Angehörige pflegen, gleichzeitigdungsangeboten mit der fachlichen Ein- Druck, weil sie schlichtweg selbst von den Kinder versorgen, evtl. eine Sprache lernenzelberatung erwiesen. Oft seien in der Krisen betroffen sind oder aber durch den und wiederum aus finanzieller N ot einen Vergangenheit die Gruppenangebote als grassierenden Fachkräftemangel in der Haupt- und einen zusätzlichen Nebenjob „Laber-Kreis“ oder „Kaffeeklatsch“ ab- sozialen Arbeit und Pflege sich Versor- ausführen müssen? Diese Vielfachbelas- getan worden. Doch würden gerade über gungslücken mehr und mehr anbahnen. Gruppen nicht nur wesentlich mehr Men- tung stelle die Stabilität der betroffenen Fa- Letzterer werde laut Aussage von Andreas milien, vor allem der Paare, auf eine harteschen auf niedrigschwellige Art erreicht, Mager derzeit aufgrund der herausragen- Probe. Wie schon angeklungen beträfe dies sie dienten zudem der Vernetzung und den und vielfach selbstaufopfernden Leis- längst nicht mehr nur Familien in sogenann-dem Informationsaustausch untereinan- tungen der Mitarbeiter*innen gerade noch ten prekären Lebenssituationen. der und stellen nach Meinung des Cari- kompensiert. Auch wenn der Bund, die Länder und Kom- tasmitarbeiters ein wichtiges Mittel der munen hier vieles auf den Weg gebracht Hilfe zur Selbsthilfe dar. Sorgen und Nöte Gemeinsam am gesellschaftlichen Zu- haben, werde dies nach Meinung des Fa- würden geteilt, inklusive des Gefühls, sammenhalt arbeiten milienzentrumsleiters und seiner Liga- Kol-nicht mit den Herausforderungen allein Bei so viel menschlichem Engagement leg*innen noch eine Weile dauern, bis dies zu sein, gerade wenn es um die Familie lasse er sich daher seine Hoffnung auch bei den Menschen ankommt – im Geldbeu- ginge. nicht nehmen: Zusammen mit der Politik tel, aber vor allem im Kopf. Oft fehle den Und genau hier kommen die von Andreas suche man als Liga der freien Wohlfahrts- Betroffenen nämlich einfach die nötige Gau von der Bertelsmann Stiftung ein- pflege weiterhin gemeinsam nach Lösun- Information zu den Unterstützungssyste- gangs benannten „Orte der Begegnung“ gen für die sozialen Herausforderungen men sowie das geeignete Instrument, der ins Spiel, welche die Mitgliedsverbän- dieser Zeit und sicher würden diese ge- eigenen Not Abhilfe zu schaffen. Und dies, de der Liga der freien Wohlfahrtspflege funden werden, solange man im Dialog obwohl beides theoretisch zur Verfügung über den gesamten Kreis verteilt den auf Augenhöhe bleibe. „So kann dann stände. Der Austausch darüber würde Si- Menschen an der Bergstraße in den un- gemeinsam mit allen Bürger*innen am ge- cherheit geben und diese wiederum sei ein terschiedlichsten Einrichtungen anbieten. sellschaftlichen Zusammenhalt gearbeitet wichtiges Mittel gegen Angst. Hier erhalten die Menschen Ansehen, werden, wobei die gezielte Unterstützung weiterführende Informationen, fachlich von Familien in ihren vielfältigen Offene Gruppenangebote bieten eine qualifizierte Beratung, Betreuung und Formen dabei ein grundlegender und gute Möglichkeit zum Austausch Pflege und damit genau den Zuspruch, wichtiger Baustein bleibt“ ist sich Mager Als hilfreich habe sich laut Magers Erfah- der Sorgen und Ängste lindern kann. sicher. rung dabei die Kombination von offenen Natürlich stehen die Sozialverbände und Andreas Mager
Caritas Info 8 Einblick in eine Sprachpat*innen- schaft i ens t i s t a u f d e r D e r M i g r a t i o n s d p a t * i n n e n . Der Migrationsdienst Darmstadt vermittelt a c h n e u e n S p r a c h - seit mehreren Jahren Sprachpat*innens S u c h e n a u f i n t e r k u l t u r e l Wenn SieunLgeuns,t einen Sprach- und für Migrant*innen, um sie beim Deutschler- nen zu unterstützen. Die Aufgabe besteht zum einen darin, dass Sprachpat*innen, le Begegn tausch haben, kontaktieren Kulturaus ern unter die eine Sprache gut beherrschen, ihren Sprachschüler*innen dabei helfen, die- se Sprache zu erlernen. Das ist eine gute Möglichkeit, um die Sprachkenntnisse in Sie uns g caritas-darmstadt.de einem entspannten und unterstützenden Umfeld zu verbessern. Zum anderen fin- migration@ det ein lebendiger Kulturaustausch statt und die Pat*innenschaft trägt dazu bei, die Lebensweise des Landes kennenzulernen. Peter Skopp ist pensionierter Journa- list und unterstützt den Migrationsdienst schon seit vielen Jahren als engagierter Sprachpate. Zurzeit trifft er sich mit Mo- che, bei denen Worte ausgelassen sind, Meinungsfreiheit als eines der Hauptunter- hammad E. und seiner Familie einmal Rollenspiele und Texte, bei denen deut- schiede zwischen den Ländern. wöchentlich, um ihnen spielerisch die sche Kultur vermittelt wird. Sowohl die Familie E. als auch Peter deutsche Sprache näherzubringen. Herr Skopp sind glücklich, dass die Sprachpa- E. ist im Sommer 2021 mit seiner Familie Familie E. schätzt diese Sprachpatenschaft tenschaft besteht und haben eine gute Zeit als Ortskraft aus Afghanistan gekommen. sehr: „Herr Skopp ist ein sicherer Anker für im Austausch. Die wöchentlichen Treffen Auch er hat in seiner Heimat als Journalist uns.“ Oft kommen alltägliche Themen auf, tragen dazu bei, dass die gesamte Fami- gearbeitet. bei denen sich die Familie noch unsicher lie sich sicherer fühlt, an Selbstvertrauen fühlt, z.B.: Welchen Kontakt pflegt man in und Selbstständigkeit für das Leben in „Ich versuche, dass Sprache als etwas Deutschland zu neuen Nachbar*innen? Deutschland gewinnt. verstanden wird, was Spaß macht“, betont Jede Woche steht ein anderes Thema im Peter Skopp und sieht sich dabei nicht als Mittelpunkt, wobei oft auch Politisches Sabine Chromy Schulergänzung in der Rolle eines Leh- angesprochen wird, wie die Situation der rers. Er bereitet für die Treffen kreative Frauen in Afghanistan oder Grundrechte Sprachspiele vor: Puzzlespiele der Spra- in Deutschland. Die Familie schätzt die
Flucht 9 als soziale Herausforderung Die Evangelische Hochschulgesellschaft den KiTa-Plätzen und fehlenden Plätzen in Darmstadt lud im November zu einer Integrationskursen. Kurzum unsere soziale Veranstaltung zum Thema Flucht als und bürokratische Infrastruktur ist überlas- soziale Herausforderung mit anschlie- tet und die Menschen sind die Leidtragen- ßender Mitgliederversammlung in der den unseres komplizierten Verwaltungs- Aula der Evangelischen Hochschule ein. systems. Eingeladen war Prof. Uwe Becker, Prä- Sabine Chromy sident der Evangelischen Hochschule Darmstadt und Professor für Sozialethik, Buchtipp der ein Impulsreferat über sein 2022 er- schienenes Buch „Deutschland und seine Dschinns von Flüchtlinge“ hielt. Im Sommer 2015 wur- Fatma Aydemir de die Aufnahme einer großen Zahl von geflüchteten Menschen euphorisch als „deutsches Wunder“ dargestellt. Gleich- Anschließend fanden zwei Kurzimpulse zeitig tauchten die Geflüchteten selbst in von Praktiker*innen statt. Sabine Chromy dieser Perspektive fast nicht auf. Auf das vom Caritasverband Darmstadt e. V. Narrativ der „Willkommenskultur“ folgten stellte das Psychosoziale Zentrum für unterschiedlichste Diskurse bis hin zum Geflüchtete Südhessen (kurz PZGS) vor. drohenden Staatsversagen und der Über- Im PZGS werden geflüchtete Menschen schreitung der Belastungsgrenze – und beraten, die unter Kriegs- und Fluchter- die deutschen Befindlichkeiten standen fahrungen leiden und dadurch Traumata im Vordergrund. Flüchtlinge wurden als und psychische Belastungen entwickelt Verursacher nationaler Bedrängnisse haben. In erster Linie geht es darum, abgestempelt. In seinem Buch analysiert die Menschen aufgrund ihres Traumas Uwe Becker diese Diskurse und erläutert, im Hier und Jetzt zu festigen und sie zu welche Narrative sich im „langen Sommer stabilisieren. Wir gehen gemeinsam auf der Flucht“ aufgebaut haben und wie die- Schatzsuche, d.h. wir spüren Ressourcen se bis heute eine restriktive Flüchtlingspo- auf und machen sie groß. Die Menschen litik legitimieren. Das Buch ist kostenfrei erkennen, dass sie nicht nur hilflos büro- im Internet veröffentlicht unter: kratischen Prozessen ausgeliefert sind, sondern auch selbstwirksam ihren Alltag meistern können. Danach folgte ein Impuls von Leonie Zahn Dschinns ist ein Familienroman. Nach 30 vom Diakonischen Werk Darmstadt, wel- Jahren schwerer Arbeit und entsagungs- che über die Themen in der Migrations- vollem Leben erfüllt sich Hüseyin seinen beratung berichtete. Die Probleme der Lebenstraum, die Eigentumswohnung in Menschen reichen von der fehlenden Er- Istanbul. Doch als sie zum Einzug bereit (Link zur PDF-Datei beim Transcript-Verlag) reichbarkeit von Behörden bis zu fehlen- ist, stirbt er an einem Herzinfarkt.
Caritas Info 10 Schwer- behinderten- vertretung – ein besonderes Engagement Alexandra Mandler-Pohen, Melanie Nitschke-Lülsdorf und Anja Schneider v. l. n. r. Beim Caritasverband wurde die elfte tung der Jahrestagung aber auch um die fer, als zweite Stellvertreterin die letzten Schwerbehindertenvertretung für vier Ermutigung, eine Schwerbehinderung vier Jahre den Kolleg*innen zur Seite ge- Jahre gewählt. Schön, dass auch dies- oder Gleichstellung zu beantragen und im standen. Den Dreien herzlichen Dank für mal wieder Menschen sich mit Herz- Bürokratiedschungel mit Rentenversiche- Ihr Engagement! blut und Gestaltungswillen in dieses rung und Integrationsamt nicht aufzuge- Sandra Riedl, Ute Schneider und Kirsten besondere Engagement einbringen. ben, für Fragen ein offenes Ohr zu haben Günter organisierten die Wahl für den 4. und mit der eigenen Energie zu helfen, wo November 2022. Wieder gewählt wurde „Nicht behindert zu sein ist wahrlich kein geholfen werden kann. Frau Anja Schneider, beschäftigt als Ge- Verdienst, sondern ein Geschenk, das Zusätzlich, auch der Austausch mit dem nesungsbegleiterin im GPZ Darmstadt. jedem von uns jederzeit genommen wer- Vorstand und die Einhaltung auf die be- Ihre Vertretungen sind Frau Alexandra den kann“, so ein Zitat des ehemaligen stehende Gesetzeslage, die enge Zusam- Pohen, Sozialarbeiterin im Caritaszen- Bundespräsidenten Richard von Weiz- menarbeit mit der MAV und auch Bera- trum Heppenheim und Frau Melanie säcker. Rund 50 Mitarbeitenden des Ca- tung der Dienststellenleitungen dazu. Nitschke-Lülsdorf, Sozialpädagogin in ritasverbandes Darmstadt wurde dieses Für die Bereiche Sozialstationen, Bera- der ALB Dieburg. Geschenk genommen. Ihr Leben verän- tungsstellen und Verwaltung hatten Anja Schwerbehindertenvertretung@ derte sich meist nach einer Erkrankung Schneider als Vertrauensperson, Irmgard caritas-darmstadt.de oder einem Unfall derart, dass sie seit- Koch, als Stellvertreterin und Rita Marhof- 06151 609637 dem ihre Arbeit nicht mehr wie zuvor ver- richten können. In dieser Lebensphase, in der vieles auf den Kopf gestellt ist, ist es wichtig, am Arbeitsplatz eine Vertrau- ensperson zu haben, mit der man über die Situation, aufgetretene Probleme und notwendige zu ergreifende Schritte reden kann. Aufgaben der Schwerbehindertenver- tretung Es geht unter anderem um den gemein- samen Kampf gegen bürokratische Hür- den, um die Teilnahme bei Gesprächen zur Wiedereingliederung, um Beratung bei Anträgen zum Schwerbehinderten- ausweis oder beim Beantragen der Ar- beitsplatzausstattung, um die Vorberei- Sandra Riedl (m.) und Ute Schneider (r.) gratulieren Anja Schneider (l.)
Caritas Info Machen sich stark für Arbeitsplätze in 11 „normalen“ Betrieben oder Einrichtungen: Julia Ulrich, Ingrid Buchmann (Destag-Stiftung), Lisa Krastel, Caritasdirektorin Stefanie Rhein und Monika Horneff. Zuverdienstprojekt Bergstraße steht wieder auf sicheren Beinen Die Destag-Stiftung übernimmt zwei Klientinnen und Klienten und bietet eine Nach Vertragsabschluss arbeiten die Pro- Jahre die Finanzierung des Zuverdienst- große Chance“, sagt Ingrid Buchmann jektteilnehmer*innen maximal 14 Stunden projektes Bergstraße und ermöglicht so von der Destag-Stiftung. „Unsere Stiftung in der Woche in den Betrieben, die beiden erwerbsgeminderten Menschen mit einer konzentriert sich auf die Anschubfinanzie- Caritasmitarbeiterinnen stehen für sozial- psychischen Beeinträchtigung die Vermitt- rung von Projekten für psychisch kranke pädagogische und arbeitstherapeutische lung einer stundenweisen Beschäftigung Menschen, mit dem Ziel, Teilhabe und Beratung und Unterstützung weiter zur in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes selbstständiges Leben zu fördern. Daher Verfügung. Die Teilnehmenden erhalten mit entsprechender Begleitung. passt das Projekt zu unserem Stiftungs- im Rahmen des Zuverdienstprojekt für „Wir wollen keine Sonderwelten schaf- zweck und wir hoffen, dass in zwei Jahren ihre Arbeit eine Motivationszuwendung. fen“, bringt es Caritasdirektorin Stefanie die Finanzierung endgültig auf sicheren Bis zur finanziell bedingten Unterbre- Rhein auf den Punkt. „Unser Ziel ist es, Beinen steht.“ chung 2020 hatte das Projekt echte Er- psychisch kranke Menschen, die Grund- Neben der Finanzierung ist das Finden folge aufweisen können, berichtet Monika sicherung und/oder Erwerbsminderungs- von Arbeitgebern die größte Herausforde- Horneff, Leiterin der Gemeindepsychiat- rente beziehen, in reale Betriebe zu ver- rung für die beiden Projektbetreuerinnen rischen Zentren Lampertheim und Viern- mitteln. Daher sind wir sehr dankbar, Julia Ulrich und Lisa Krastel. „Es ist wich- heim. „Das Selbstwertgefühl wurde bei dass nach einer zweijährigen Pause das tig, die richtigen Paare zusammenzubrin- manchen so gestärkt, dass sie sogar eine Zuverdienstprojekt des Caritasverbandes gen“, so die Sozialpädagogin Julia Ulrich. geringfügige Beschäftigung annehmen Darmstadt wieder starten kann.“ Aufgrund „Welcher Arbeitgeber passt zu dem Klien- konnten.“ Allen sei es wichtig gewesen, von Gesetzesveränderungen konnte die ten? Welche Interessen hat die Klientin bei diesem neuen Schritt aus der Isolation Finanzierung des 2018 begonnenen Pro- und welche Firma passt zu den Interes- von Profis begleitet zu werden. „Gemein- jektes nicht mehr sichergestellt werden sen?“, ergänzt Heilpädagogin Lisa Kras- sam ist vieles zu schaffen!“, so die bishe- und musste kanpp zwei Jahre pausieren. tel. Vor Vertragsabschluss müssen diese rigen Erfahrungen. Ingrid Buchmann von der Destag-Stiftung Fragen geklärt werden. Daher stehen im erfuhr von dem Projekt und konnte für eine Vorfeld Gespräche an, um Unsicherhei- Seit 1. Juli diesen Jahres sind die beiden zeitlich befristete Finanzierung gewonnen ten auf beiden Seiten aus dem Weg zu Caritasmitarbeiterinnen für das Projekt werden. Damit wird die Wiederaufnah- räumen und zu schauen, wer am besten aktiv. Trotz der kurzen Zeit konnte ein Teil- me dieses sehr vielversprechenden und zusammenpasst. Neben den Interessen nehmer bereits vermittelt werden. den Menschen zugewandten Projektes spielt auch die Nähe zum Wohnort eine ermöglicht. Die langfristige Finanzierung große Rolle. Daher sind die beiden Pro- Kontakt: muss mit dem Landeswohlfahrtsverband jektverantwortlichen froh über jede neue noch sichergestellt werden. Einrichtung und jeden Betrieb im Kreis Wer sich für das Zuverdienstprojekt inte- Das Zuverdienstprojekt als niedrig- Bergstraße, der sich für das Zuverdienst- ressiert, kann sich gerne mit Julia Ulrich schwelliges Angebot projekt offen zeigt. und Lisa Krastel telefonisch in Verbindung Das Projekt ist nah an der Lebenswelt der setzen unter: 06251 85425-132 oder -112.
Caritas Info Jedes und je eher den Kindern die Hilfen des 12 Frühberatungsteams zukommen, umso besser. „Die Kinder können in dieser frü- hen Zeit viele Dinge sehr gut lernen und Kind haben oft später weniger Probleme mit ihren Einschränkungen“, argumentiert Jutta Sudheimer für die Hilfe so früh wie ist anders Jutta Sudheimer (r.) und Mitarbeiterinnen möglich. Beratung in Kindertagesstätten Bei Eltern, die noch nicht viel Erfahrung vom Team in Groß-Umstadt und Reinheim mit gelingender kindlicher Entwicklungs- unterstützung haben, oder möglicher- Was können Eltern tun, wenn die Ent- blemen überfordert sind, wenn ihr Kind weise auch vor der Feststellung zurück- wicklung anders verläuft als erwartet? behindert oder entwicklungsverzögert schrecken, ein nicht altersentsprechend Die Caritas Frühberatungsstellen helfen ist. Manchen fällt es auch nicht leicht, entwickeltes Kind zu haben, ist es häufig Familien mit Kindern von der Geburt bis der Tatsache ins Auge zu blicken, dass erst die Erzieherin der Kindertagesstätte, zum Schuleintritt bei angeborenen Be- das eigene Kind möglicherweise nie so die auf den Hilfsbedarf aufmerksam hinderungen oder wenn die Entwicklung sein wird wie andere Kinder. Durch Be- macht. Mitarbeitende der Frühbera- des Kindes gefährdet ist. Manchmal ist ratung, Eltern-Kind-Gruppen, Infoveran- tungsstelle können für eine präventive es auch ein Unfall, der dazu führen kann, staltungen und Elterngesprächsgruppen Beratung der Erzieher*innen/Eltern und dass die Hilfe benötigt wird. verändert sich oftmals die Einstellung. zur Einzelbeobachtung entwicklungsauf- Jutta Sudheimer ist nun schon über 30 „Ich sage immer: Wir arbeiten in der fälliger Kinder hinzugezogen werden. Viele Jahre beim Caritasverband Darmstadt Frühberatung nicht am Kind, sondern Kinder, die die Frühförder-Angebo-te der tätig. Über all die Jahrzehnte ist sie der mit der Familie, nur so bekommen alle Caritas nutzen, haben heutzutage oft Frühförderung treu geblieben, denn das die Hilfe, die benötigt wird“, bringt es die unklare Diagnosen. Entwicklungsauf- Konzept „Kinder fördern – Eltern stützen“ Dienststellenleiterin auf den Punkt. fälligkeiten zeigen sich auf verschiede- war ein solches Erfolgskonzept, dass die Aus der kleinen Außenstelle in nen Ebenen: motorisch, sprachlich und Nachfrage nach diesem Hilfsangebot im- Groß-Umstadt wurde ein vollwertiger psychosozial. Neben den Anmeldungen mer gestiegen ist und der Caritasverband Standort von Kindern mit einer festgestellten Be- Darmstadt nun insgesamt an fünf Stand- Damit Eltern die Hilfe für sich und die Kin- hinderung nehmen die Aufnahmen mit orten diese Hilfe anbietet. Jutta Sudhei- der auch in Anspruch nehmen, braucht einer „allgemeinen Entwicklungsverzö- mer leitet drei davon und hat diese auch es kurze Wege. Daher wurden im März gerung“ seit Jahren zu. Das gilt auch selbst aufgebaut, in Dieburg, Reinheim 2020 neue, größere Räumlichkeiten in für Familien mit Migrationshintergrund. und Groß-Umstadt. Groß-Umstadt bezogen, so dass es jetzt Hier wird die Unterstützung von Dolmet- Erstgespräch ohne lange Wartezeit mit Dieburg und Reinheim 3 Standor- scher*innen zunehmend wichtig. Trotz der fünf Standorte müssen Hil- te gibt. Doch nach dem Umzug sorgte Zu wenig Bewegung - zu viel Isolation fesuchende manchmal noch auf einen erstmal ein Betretungsverbot wegen der Leider beobachtet die Leiterin eine Zu- Therapieplatz warten, insbesondere Corona-Auflagen dazu, dass die neuen nahme von Familien, die intensiv be- die logopädischen Anfragen häufen Räume leer standen. „Da war neben ei- gleitet werden müssen. Immer häufiger ist sich seit Jahren. Nicht warten müssen nem guten Schutzkonzept an allen drei das Kindeswohl gefährdet und es die Eltern jedoch auf ein Erstgespräch. Standorten auch viel Kreativität gefragt. braucht eine Zusammenarbeit mit dem Ganz unkompliziert können sie mit ihren Aber das ist unserem zwanzigköpfigen Kinderschutzbund und Jugendamt. Kindern bei den Caritasmitarbeitenden Team sehr schnell gut gelungen.“ Wahrscheinlich sei dies u.a. auch eine einen Termin vereinbaren und ihre Sor- In den über zwei Jahren konnten schon Folge der Überforderung durch die Co- gen und Nöte besprechen. „Das ist uns viele Kinder in der Höchster Straße 20 ronapandemie, als Familien mehr Zeit ganz wichtig, dass wir schnell den Kon- begleitet werden und von der wichtigen zu Hause verbringen mussten. Auch die takt ermöglichen. Jetzt können wir auch Hilfe profitieren. Geholfen wird den Kin- Auswirkungen durch einen erhöhten Me- wieder Gruppenangebote machen, durch dern durch Einzel- und/oder Gruppenan- dienkonsum seien deutlich zu spüren. die Wartezeiten für die Familien zum Teil gebote in den Bereichen Physiotherapie, „Medien als Schnuller für das Kind“, so überbrückt werden können.“ Ergotherapie, Logopädie, Heilpädagogik Jutta Sudheimer. „In vielen Familien wird Manchmal sind es die Eltern, die drin- und Psychomotorik. Die Hilfe wird schon mittlerweile aus komplexen Gründen auf gend Hilfe brauchen, weil sie mit den Pro- für Säuglinge und Kleinkinder angeboten Vorlesen, Geschichten erzählen oder
Rollenspiele verzichtet.“ Auch die Be- Mit diesem Handbuch wird den Kin- Eingliederungshilfe in Form eines Integ- wegung und das Spielen an der frischen dertageseinrichtungen im Landkreis rationsplatzes in einer wohnortnahen Kin- 13 Luft nehmen leider ab. Darmstadt-Dieburg weiterhin ein wichti- dertageseinrichtung. Der Caritasverband Darmstadt steht seit ger Baustein für die Qualitätsentwicklung Für den Landkreis Darmstadt-Dieburg 44 Jahren als Einrichtungsträger hinter und Qualitätssicherung der Integrations- lässt sich heute feststellen, dass sich dem Angebot der Frühberatung und si- maßnahmen zur Verfügung gestellt. die Umsetzung einer flächendeckenden cherte es auch in finanziell unruhigen, Aktuell entwickelt sich das Konzept der Bildung, Betreuung und Erziehung mit unklaren Zeiten. Seit 2012 werden die Integration weiter zu einem Konzept der wohnortnahen Integrationsplätzen in Kin- Leistungen der Frühförderung als Pflicht- Inklusion. Impulsgebend hierfür war un- dertageseinrichtungen konzeptionell eta- leistungen anerkannt und größtenteils ter anderem die UN-Behindertenrechts- bliert hat. von den Kommunen im Rahmen einer konvention, die 2009 auch von der Bun- Derzeit werden im Landkreis Leistungsvereinbarung gezahlt. Die um- desrepublik Deutschland unterzeichnet Darmstadt-Dieburg eine Vielzahl an Kin- fänglichen Anträge sollen aber nieman- wurde. dern mit den unterschiedlichsten Be- den davon abhalten, die wichtige Hilfe Die gemeinsame Erziehung, Bildung und hinderungen in 165 Kindertagesstätten in Anspruch zu nehmen. „Wir schicken Betreuung von Kindern mit und ohne Be- betreut und gefördert. Die Anzahl der zu niemanden weg, die Anträge füllen wir, hinderungen stellt für die Fachkräfte in betreuenden Kinder ist in den letzten Jah- wenn Frühförderung indiziert ist, dann den Einrichtungen sowie für alle Kinder ren deutlich gestiegen. Es ist davon aus- gerne auch gemeinsam aus und koope- und Eltern eine Herausforderung und zugehen, dass sich dieser Trend in den rieren sehr gut mit dem Landkreis.“ eine Bereicherung dar. Das Zusammen- nächsten Jahren fortsetzen wird. Wünschenswert wäre es, wenn noch Lö- leben wird durch die gemeinsame Be- Neben den stetig steigenden Zahlen der sungen gefunden werden, wie ein Kind treuung mehr und mehr zu einer gesell- zu betreuenden Kinder zeigt sich ein zu- und seine Familie mit Schuleintritt noch schaftlichen Normalität. nehmender Fachkräftemangel und ein eine Weile weiter durch die Beratungs- Auch mit dieser Aufgabe sind die Anfor- unzureichendes Platzangebot, was eine stelle begleitet werden könnten. Für vie- derungen an die pädagogische Arbeit in qualitativ hochwertige Betreuung in den le Familien ist es eine unsichere Phase den Kindertageseinrichtungen gewach- Kitas erschwert. mit vielen Ängsten, in der sie sich wün- sen. Neben der Auseinandersetzung der In Zusammenarbeit mit Erzieher*innen, schen, eine Vertrauensperson an ihrer pädagogischen Fachkräfte mit sensiblen die integrativ arbeiten, und in enger Ko- Seite zu haben. Noch gibt es dafür keine Themen bedarf es daher auch weiterhin operation zwischen der Frühberatungs- finanzierte Lösung. der Entwicklung strukturgebender Ar- stelle des Caritasverbandes in Dieburg Claudia Betzholz beitshilfen für den Integrationsprozess, und der Fachberatung für Kindertages- hin zur inklusiven Pädagogik. Denn viele stätten des Landkreises Darmstadt-Die- Neuauflage des Beeinträchtigungen werden erst durch burg wurden die vorliegenden Arbeits- Handbuchs zur unhinterfragtes Handeln zu einer tat- materialien entwickelt, zusammengestellt sächlichen Behinderung. und regelmäßig überarbeitet. Integration von Gemäß §24 Sozialgesetzbuch Achtes Kindern in der Buch (SGB VIII) hat jedes Kind ab dem Die Materialien sind erstmals im März 1. Lebensjahr bis zur Einschulung einen 2004 erschienen. Viele Kindertages- Kindertagesbetreu- Rechtsanspruch auf einen Betreuungs- einrichtungen haben seitdem mit den ung im Landkreis platz. In Hessen haben die Kinder mit Materialien gearbeitet, und die positive einer geistigen und körperlichen Beein- Resonanz der Fachwelt - auch über den Darmstadt-Dieburg trächtigung zudem einen Anspruch auf Landkreis hinaus - hat zu einer großen Nachfrage nach diesem Handbuch ge- Der Landkreis Darmstadt-Dieburg und führt. die Frühberatungsstellen des Cari- Alle Adressen, bei denen das Handbuch tasverbandes Darmstadt e. V. haben zu beziehen ist, finden Sie unter: eine Neuauflage des Handbuchs zur Integration von Kindern in der Kinder- tagesbetreuung veröffentlicht. (Link zur Webseite bei caritas-darmstadt.de)
14 Wir gestalten unseren Verband neu Teil IV: Wahl unserer Kernwerte Im Rahmen der Verbandaentwicklung haben wir uns auf den Weg zueiner werteori- entierten Führung gemacht. Nach der Auswertung der Ergebnisse der Dialogrunden sollten als nächstes Kernwer- te zur Entwicklung eines zukunftsfähigen werteorientierten Führungsleitbildes ausge- wählt werden. Im Rahmen der Sitzung der AG-Personalmanagement am 27.10.2022 wurden unter der Moderation von Frau Dr. Andrea Maria Bokler sowie der Anwesen- heit des Vorstandes fünf Kernwerte gewählt. Doch was verstehen wir genau unter „Kernwerte“? Kernwerte werden als DNA einer Organisation/ einer Institution bezeichnet. Es sind die Werte, die die Organisation langfristig tragen und leiten. Diese Werte sollen au- thentisch und mit voller Begeisterung gelebt werden. Um die Kernwerte wählen zu können, mussten die AG-Mitglieder folgende Frage be- antworten: „Was sind die fünf (Kern-) Werte mit der größten Wirkung, um zukunftsfä- hig und ein attraktiver Arbeitsgeber zu sein?“ Mithilfe der Mentimeter-Umfrage wur- den folgende Werte (hier alphabetisch sortiert) ausgewählt: ► An zukünftige Generationen denken ► Balance zwischen Berufs- und Privatleben ► Finanzielle Sicherheit ► Offene Kommunikation ► Vielfalt als Stärke sehen Die gewählten Kernwerte bilden die Grundlage für unsere werteorientierten Führungsleitlinien und als nächstes gehen wir an die redaktionelle Erarbeitung der Führungsleitlinien. Der Prozess geht also spannend weiter. Die AG Personalmanagement: Corine Nagahan, Kirstin Reiniger, Christine Bauer, Vanessa Prinz und Eike Wiesner
Caritas Info ► 15 Vanessa Prinz Personal gewinnen, entwickeln und binden, tig an und wie gelingt es uns, sie auch den Mitarbeitenden und Führungskräften das sind auf den Punkt gebracht die Aufga- zu halten? Dies sind nur drei von vielen über deren Bedarfe und Wünsche. So ben, die Vanessa Prinz seit 1. November Fragen, auf die die Caritasmitarbeiterin können gemeinsam mit Teams, die Lust 2022 beim Caritasverband Darmstadt an- Antworten geben möchte. haben, etwas Neues auszuprobieren, packt. Ideen entwickelt und neue Prozesse auf den Weg gebracht werden. Bei einem herrschenden Bewerbungs- Der Vorstand ist froh, dass die Fachfrau Dass sie mitten im Prozess zur Entwick- mangel, nicht nur in der Pflege auf für Personalmanagement im Verband lung der werteorientierten Führungsleitli- der einen Seite und einem hohen Al- die Themen der Zeit im Blick behält. Das nien zum Verband kommt, freut Vanessa tersdurchschnitt der Mitarbeitenden auf Personal ist das wichtigste Kapital und Prinz, denn nun gehe es darum, den der anderen Seite sind die Herausfor- die größte Ressource beim Caritasver- Worten Taten folgen zu lassen und kon- derungen an die 32-jährige Personal- band Darmstadt. Mehr als 1.300 Mitar- krete Aktionen auf den Weg zu bringen. entwicklerin enorm. Gut vorbereitet ist beitende sind hier tätig, daher wird eine Auch da setzt sie auf die Teamarbeit mit sie auf die Aufgabe durch ihr Studium systematische Personalpolitik immer der Arbeitsgemeinschaft Personalma- in International Business in Mannheim wichtiger, denn die Arbeit verändert sich nagement. und Cambridge und dem Master in in Zeiten von Globalisierung und Digita- Wirtschaftspsychologie sowie durch die lisierung. Dieses neue Verständnis von Die Freizeit ist bei dem Teilzeitjob be- Berufserfahrungen bei ihren früheren Arbeit, New Work genannt, erfordert ent- grenzt, denn zu Hause halten die 2019 Arbeitgebern John Deere und dem Diö- sprechende Konzepte, um neue Mitar- und 2021 geborenen Söhne Anton und zesancaritasverband Speyer. Dort war beitende zu gewinnen und ein attraktiver Oskar sie auf Trapp. Aber die Freizeit, sie schwerpunktmäßig für den Bereich Arbeitgeber zu bleiben. die bleibt, verbringt Vanessa Prinz gerne Führungskräfteentwicklung verantwort- auf dem Rücken ihres Pferdes. lich. Nun freut sie sich darauf, beim Ca- Die Personalmanagerin versteht sich als ritasverband Darmstadt Prozesse und Dienstleisterin für die Einrichtungen und Claudia Betzholz Projekte im Personalmanagement auf- weiß, dass am Schreibtisch allein solche zubauen. Wie und wo findet man gute Themen nicht bearbeitet werden können. Fachkräfte? Wie sprechen wir sie rich- Da braucht es einen engen Austausch mit
16 Fachberatung bei Problemen mit Gaming und Medien Caritasverband Darmstadt und Landkreis Darmstadt-Dieburg finanzieren neues Hilfsangebot Im September fand der 20. Selbsthil- Medien eröffnet. „Gerade junge Erwach- der Fachambulanz in Dieburg bietet sie fetag in der Lampertheimer Fußgän- sene sind häufig betroffen. Hier gilt es gemeinsam mit ihrer Kollegin Andrea gerzone statt. 21 unterschiedliche frühzeitig Unterstützungsangebote zu Wiechert, Leiterin des Suchthilfezen- Selbsthilfegruppen informierten über machen, um das immer weitere Abrut- trums Darmstadt, die Fachstelle für ihre Arbeit und machten Betroffenen schen in die Sucht zu verhindern“, erläu- Gaming und Medienprobleme an. Das und Angehörigen Mut, diesen Schritt tert die Sozial- und Jugenddezernentin kostenlose Beratungsangebot können auch zu gehen. des Landkreises Christel Sprößler. „Ich alle Menschen aus den 9 Städten und bin froh, dass wir mit der Caritas einen 14 Gemeinden des Landkreises nutzen. Immer mehr Menschen nutzen das In- erfahrenen Partner gefunden haben, Onlinesucht macht sich in der Regel ternet und damit verbundene Dienste der hier ein wichtiges Angebot machen schleichend bemerkbar wie Social Media oder Online-Gaming, kann!“ so dass das Internet wegen seiner Andrea Wiechert nennt Anzeichen, die zahlreichen Vorteile heutzutage einen Das neue Beratungsangebot richtet sich auf einen übermäßigen Medienkonsum festen Platz im Alltag vieler Menschen an Menschen, die einen riskanten Medi- hinweisen: „Wenn die Mahlzeiten nur einnimmt. Doch das Leben online birgt enkonsum betreiben und dadurch nega- noch vor dem Computer, mit Smartpho- auch seine Gefahren und für manche tive Folgen erfahren. „Das können Prob- ne oder Tablet eingenommen werden, Menschen wird der Bildschirm zur Sucht. leme am Arbeitsplatz oder in der Schule wenn es zu einem psychischen und Diese Menschen brauchen professio- sein, Konflikte in sozialen Beziehungen körperlichen Unwohlsein kommt, wenn nelle Unterstützung, um einen Weg aus mit der Familie oder dem Freundeskreis. keine Medien genutzt werden können der Mediensucht zu finden. Um diese Betroffene vernachlässigen ihre Hobbys oder wenn das Verlangen mit Compu- Hilfe anzubieten hat der Caritasver- abseits des Computers, ziehen sich so- ter, Smartphone oder Tablet zu spielen, band Darmstadt, dank der finanziellen zial zurück und haben Schwierigkeiten chatten oder shoppen unwiderstehlich Unterstützung durch den Landkreis bei der Gestaltung des Alltags“, be- ist, dann ist es Zeit, sich individuell bera- Darmstadt-Dieburg, eine neue Fachbe- schreibt Ruth Rothkegel die vielfältigen ten zu lassen.“ ratung bei Problemen mit Gaming und möglichen negativen Folgen. Als Leiterin
Caritas Info 17 Caritasdirektor Winfried Hoffmann ist von drei Fachkolleg*innen, welche das Die ambulanten Suchthilfe des Caritas- froh, dass der Verband durch die Un- neue Beratungsangebot im Landkreis verbandes Darmstadt bietet bereits die terstützung des Landkreises diese neue Darmstadt-Dieburg durchführen. Er Durchführung der ambulanten Rehabili- Hilfe anbieten kann. „Wie immer, gilt es plant nach den Sommerferien mit ei- tation sowie die Teilnahme an der ambu- bei einer drohenden Suchterkrankung ner Kollegin das Gruppenangebot „The lanten Nachsorge nach einem stationä- so früh wie möglich gegenzusteuern. Quest“ – ein Programm zum selbstkon- ren Aufenthalt an. Wir möchten den Betroffenen helfen und trollierten PC-/Internetkonsum im Land- ihnen neue Wege aufzeigen, bevor die kreis Darmstadt-Dieburg anzubieten. In der Behandlung geht es um die Ein- gesundheitlichen und sozialen Folgen schränkung des Gebrauchs, darum, die immer größer werden.“ Nun geht es im ersten Schritt darum, Kontrolle über das eigene Internet-Ver- darüber zu informieren, dass es dieses halten wiederzugewinnen. Unter ande- Die Folgen von Internetsucht können Angebot gibt und zu ermuntern, die rem zählen hierzu Zeitmanagement und sowohl psychischer als auch physischer Hilfe anzunehmen. Deshalb plant das das Erlernen von Bewältigungsstrategi- Natur sein. Diese können sich beispiels- Medienteam des Caritasverbandes als en. Ziel ist, dass die Betroffenen Schritt weise in depressiven Verstimmungen, nächstes die Vernetzung mit anderen für Schritt Lebensqualität und Kontrolle Ängsten oder auch Essstörungen äu- Hilfen im medizinischen und sozialen über ihren Alltag wiedergewinnen. Auch ßern. Betroffene und deren Angehörige Bereich um Kooperationen aufzubauen. Angehörige bzw. nahestehende Perso- sollten daher rechtzeitig handeln und nen können sich Unterstützung und Be- eine fachliche Beratung in Anspruch Die Fachberatung für Gaming und ratung holen, wenn die Situation für sie nehmen, um weitere Auswirkungen der Mediensucht bietet Einzel- und Fami- sehr belastend ist. Onlinesucht zu verhindern. liengespräche an. Betroffene können Claudia Betzholz in den Motivationsgesprächen zu Ver- Kontakt: Der Sozialarbeiter Sebastian Haber- änderungen ermutigt werden. Es be- mediensucht@caritas-darmstadt.de korn ist einer der Caritasmitarbeitenden steht die Möglichkeit zur Vermittlung in Telefon Darmstadt 06151 – 500 28 40 aus dem Medienteam, einer Gruppe unterschiedliche Behandlungsformen. Telefon Dieburg 06071 – 686620
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