WIEDER FIT FÜRS LEBEN - PILOTPROJEKT FÜR STARKE AZUBIS Ausbildung - MVZ im mediKÜN

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WIEDER FIT FÜRS LEBEN - PILOTPROJEKT FÜR STARKE AZUBIS Ausbildung - MVZ im mediKÜN
Sommer 2021

                                AUS
                               IHRERN
Das Magazin der                REGIO
für Gesundheit und Soziales

Ausbildung
PILOTPROJEKT FÜR
STARKE AZUBIS

Altersmedizin im Krankenhaus

WIEDER FIT
FÜRS LEBEN
Senioren
BALSAM
FÜR HERZ
UND SEELE
WIEDER FIT FÜRS LEBEN - PILOTPROJEKT FÜR STARKE AZUBIS Ausbildung - MVZ im mediKÜN
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                                           Pilotprojekt für
                                             starke Azubis
                                        Das Caritas-Krankenhaus
                                       Bad Mergentheim testet in
                                        einer der neu gestarteten
                                         Ausbildungsklassen ein
                                            Coaching-Programm.

                                  Wieder fit ALTERSMEDIZIN
                                  fürs Leben
                       Ältere Patienten leiden oft
                     unter mehreren Erkrankun-
                     gen gleichzeitig, so auch der
                    80-jährige Konrad Dittmann,
                       der sich nach Empfehlung
                      seines Hausarztes im Kran-
                    kenhaus Tauberbischofsheim
                        behandeln ließ. Er erhielt
                       dort eine speziell auf seine
                        Bedürfnisse zugeschnitte-
                      ne sogenannte geriatrische

                                                      4
                             Komplexbehandlung

                                                                    10
Foto: istockphoto

                                                                         Harte Arbeit für die Augen
                                                                         Videokonferenzen statt Meetings, Streamingdienst
                                                                         statt Restaurantbesuch, Kinder am Smartphone statt
                                                                         bei Freunden: Wie wir unsere Augen im digitalen
                                                                         Alltag schützen können, weiß Dr. Johannes Luttke,
                                                                         Chefarzt Allgemeine Augenheilkunde im Zentrum
                                                                         für Augenheilkunde des Brüderkrankenhauses Trier.

                       2                                                                                     BBT-Magazin Sommer 2021
WIEDER FIT FÜRS LEBEN - PILOTPROJEKT FÜR STARKE AZUBIS Ausbildung - MVZ im mediKÜN
editorial
                                            Balsam für
                                            Herz und Seele
                                            Durch hohe Impfquoten
                                            und niedrige Infektions-
                                            zahlen kehrt nach den                                                           Thomas Wigant
                                            Corona-Monaten wieder                                                           Regionalleiter Region
                                            mehr Leben in die BBT-                                                          Tauberfranken-Hohenlohe
                                            Seniorenzentren in Tauber-
                                            franken-Hohenlohe zurück.
                                            Es darf wieder gesungen,

                       24
                                            getanzt, in geselliger Runde
                                            gebastelt und Besuch emp-
                                            fangen werden, wenn es die
                                            aktuelle Lage erlaubt.

 INHALT                                                                                     LIEBE LESERINNEN UND LESER,

                                                                                            Gemeinsam feiern, Treffen mit Freunden, Konzertbesuche
		altersmedizin
                                                                                            oder das gemeinsame Singen im Chor – jeder und jede von
 4 Wieder fit fürs Leben
                                                                                            uns hat etwas, was er oder sie in den vergangenen Monaten
 9 Ein selbstbestimmtes Leben
                                                                                            besonders vermisst hat. Die niedrigen Inzidenzen und die
		gesund&fit                                                                                zunehmende Impfquote machen nun wieder Vieles mög-
10 Harte Arbeit für die Augen                                                               lich – und der Sommer trägt auch dazu bei, Hoffnung und
                                                                                            Optimismus aufleben zu lassen. Das tut vor allem den Jun-
		ausbildung
                                                                                            gen und Älteren in unserer Gesellschaft gut, die – jede Alters-
12 Pilotprojekt für starke Azubis.
                                                                                            gruppe auf ihre Weise – besonders unter den Einschränkun-
		bbt-gruppe                                Bei Fragen und
                                                                                            gen zu leiden hatten.
16 Starke Partner für Gesundheit            Anregungen freue
		 und Pflege                               ich mich über Ihre                              Wie sehr sich alle nach der Rückkehr zur Normalität und ei-
                                            Nachricht an:                                   nem geregelten Alltag sehnen, erzählt dieses Heft an einigen
		kardiologie
                                            thomas.wigant@ghtf.de                           Beispielen, und es will Mut machen, das Leben mit all seinen
18 Mini-Herzschrittmacher
                                                                                            Herausforderungen wieder aufzunehmen und anzuneh-
		 kann Leben retten
                                                                                            men. Sei es ein 100jähriger Geburtstag im Kreis von Freun-
		kurz&knapp                                                                                den und der Familie, das gemeinsame Singen und Basteln in
20 Nachrichten aus der Region                                                               der Tagespflege oder die Sorge um junge Auszubildende, die
                                                                                            mit großem Engagement dabei sind, den Pflegeberuf zu er-
		senioren
                                                                                            lernen. Oder seien es die älteren Patientinnen und Patienten,
24 Balsam für Herz und Seele
                                                                                            die bei einem Krankenhausaufenthalt besonders intensive
                                                                                            und individuelle medizinisch-therapeutische Unterstüt-
28   Kinderseite
                                                                                            zung brauchen, damit sie wieder möglichst selbständig in
29   Kreuzworträtsel
                                                                                            ihr bisheriges Lebensumfeld zurückkehren können.
30   zumschluss
31   Impressum
                                                                                            Von all diesen Menschen und ihren Erfahrungen in unseren
                                                                Illustration: istockphoto

                                                                                            Einrichtungen erzählt diese Ausgabe von „Leben!“ – und
                                                                                            diesmal trifft der Titel, wie ich finde, besonders gut zu.

                                                                                            Ihnen eine anregende Lektüre und mit den besten Wün-
                                                                                            schen
                         SAGEN SIE UNS
                         DIE MEINUNG!
                         Machen Sie mit bei unserer Leserumfrage
                         zum Magazin „Leben!“ und gewinnen Sie                              Thomas Wigant
                         zwei Übernachtungen im Tagungs- und
                         Gästehaus der Barmherzigen Brüder in Trier!
                         www.bbtgruppe.de/leben                                                                                                  3
WIEDER FIT FÜRS LEBEN - PILOTPROJEKT FÜR STARKE AZUBIS Ausbildung - MVZ im mediKÜN
altersmedizin

TEXT UND FOTOS: CHRISTIANE JANSEN

WIEDER FIT
FÜRS LEBEN
Ältere Patienten leiden oft unter mehreren Erkrankungen
gleichzeitig, so auch der 80-jährige Konrad Dittmann, der
sich nach Empfehlung seines Hausarztes im Krankenhaus
Tauberbischofsheim behandeln ließ. Er erhielt dort eine
speziell auf seine Bedürfnisse zugeschnittene sogenannte
geriatrische Komplexbehandlung.

4                                                           BBT-Magazin Sommer 2021
WIEDER FIT FÜRS LEBEN - PILOTPROJEKT FÜR STARKE AZUBIS Ausbildung - MVZ im mediKÜN
Aufgrund starker Schmer-
                          zen im Rücken und im
                          Un­terbauch ließ sich
                          Konrad Dittmann im
                          Krankenhaus Tauber­
                          bischofsheim behandeln.

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WIEDER FIT FÜRS LEBEN - PILOTPROJEKT FÜR STARKE AZUBIS Ausbildung - MVZ im mediKÜN
altersmedizin

Aufgrund der Corona-Pandemie zögerte Konrad Dittmann lange, ins Krankenhaus         Dr. Ana Maria Mateescu ist die neue
zu gehen, obwohl er wusste, dass etwas nicht stimmt.                                Chefärztin für Geriatrie am Kranken­haus

E
                                                                                    Tauberbischofsheim.
           s ist Dienstagmorgen, kurz      akute Probleme: Er litt unter starken    und es nicht behandeln lassen, da ich
           vor 11 Uhr, als Dr. Ana Maria   Schmerzen im Rücken und im Un-           mir nicht sicher war, ob die Kranken-
           Mateescu die Tür des Patien-    terbauch. Zusätzlich plagte ihn eine     häuser aufgrund der Corona-Lage
           tenzimmers 46 auf der Station   Verstopfung, die schon seit mehreren     nicht zu sehr überlastet sind“, erklärt
           1 im Krankenhaus Tauberbi-      Tagen anhielt“, erklärt Dr. Mateescu.    Konrad Dittmann. Der Wirbelbruch
           schofsheim öffnet. Die Geria-   Nach einer ausführlichen Diagnostik      werde mit Schmerzmitteln behan-
           trie-Chefärztin am Kranken-     unter anderem mittels Computerto-        delt und sei mittlerweile gut im Griff.
haus Tauberbischofsheim möchte nach        mografie (CT) wurde die Fraktur eines    Damit das auch so bleibt, üben die
ihrem Patienten Konrad Dittmann sehen.     Brustwirbels festgestellt, die Unter-    Physiotherapeuten des Krankenhau-
Der 80-Jährige ist auf Empfehlung sei-     bauchschmerzen wurden auf eine seit      ses während seines stationären Auf-
nes Hausarztes seit knapp zweieinhalb      Längerem bestehende Leistenhernie        enthaltes mit ihm rückenschonendes
Wochen hier in Behandlung. Konrad          zurückgeführt.                           Verhalten ein und trainieren unter
Dittmann empfängt die Medizinerin lä-                                               anderem die Rumpfmuskulatur. Sie
chelnd und Zeitung lesend am Tisch des     Übungen für zu Hause                     zeigen ihm die Übungen ausführlich,
hellen Patientenzimmers.                                                            sodass er auch nach dem Kranken-
     „Herr Dittmann hatte bei der Auf-     „Ich wusste schon, dass da etwas nicht   hausaufenthalt weiter alleine trainie-
nahme im Krankenhaus gleich drei           stimmt, habe aber lange Zeit gezögert    ren kann.

Die geriatrische Komplexbehandlung beinhaltet folgende Schwerpunkte:

    PFLEGE                                 PHYSIOTHERAPIE                           ERGOTHERAPIE
    – Orientierungs- und                   – Training von Kraft,                    – Training von alltagspraktischen
      Esstraining                            Gleichgewicht, Reaktion                  Fähigkeiten
    – Kontinenz- und                         und Koordination                       – sensomotorisch-funktionelle
      Toilettentraining                    – Gang- und Rollatorschulung               Behandlungen
    – Wasch- und                           – Beratung zur Sturzprophylaxe           – Hirnleistungstraining
      Anziehtraining

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WIEDER FIT FÜRS LEBEN - PILOTPROJEKT FÜR STARKE AZUBIS Ausbildung - MVZ im mediKÜN
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                                                                                       über die Geriatrie unter:
                                                                                       www.bbtgruppe.de/leben

Fit für den Alltag                          die Leistenhernie des Tauberbischofs-
                                            heimers durch die Abteilung für Chi­
Darüber hinaus ist in die Behandlung        rurgie operativ behandelt, die ihn nun
des 80-Jährigen auch ein Ergothera-         weiter medizinisch mit betreut. Gerade
peut eingebunden. Hier liegt der Fokus      für diese interdisziplinäre – also fach-
auf der Alltagsfähigkeit. „Wir möchten      übergreifende – Zusammenarbeit sei
erreichen, dass Herr Dittmann nach          das Krankenhaus Tauberbischofsheim
diesem gesundheitlichen Einschnitt          ideal. „Wir haben hier die Kollegen der
möglichst fit das Krankenhaus wieder        Chirurgie, die, wie im Fall von Herrn
verlässt. Das heißt, dass er alltägliche    Dittmann, operativ vieles abdecken
Gewohnheiten weiter leben kann oder         können. Aber auch die Abteilung für
ihm durch das neu Erlernte manche           Konservative Orthopädie und Speziel-
Situationen oder Handgriffe sogar wie-      le Schmerztherapie, die Schmerzen am
der leichter fallen“, erklärt Dr. Ana Ma-   gesamten Gelenkapparat ohne Opera­
ria Mateescu. Ergotherapeut Markus          tion behandelt. Darüber hinaus können
Baumhardt trainiert dafür mit ihm zum       wir auch – falls nötig – auf die Unter-
Beispiel rückenschonendes Anziehen,         stützung der Abteilung für Psychiatrie,
kräftigt gezielt die Hand- und Armmus-      psychosomatische Medizin und Psy-
kulatur und fördert ihn kognitiv.           chotherapie zählen. Hier ist auch bei
                                            unseren wöchentlichen Teambespre-
                                                                                       Die Leistenhernie von Konrad Dittmann
Interdisziplinäres Team                     chungen immer eine Kollegin oder ein
                                                                                       wurde operativ behandelt.

Zum Team der Geriatrie zählen neben
den Ärzten, Physiotherapeuten und Er-
gotherapeuten auch eine Logopädin,
eine Ernährungsberaterin und speziell
ausgebildete Pflegekräfte sowie der Sozi-
aldienst. Dieses Zusammenspiel aus me-
dizinischer Versorgung, therapeutischer
Behandlung, pflegerischer Fürsorge und
sozialdienstlicher Unterstützung ist spe-
zielles Merkmal der geriatrischen Kom-
plexbehandlung und ganz entscheidend
für die erfolgreiche Therapie der älteren
Patienten. „Dieses Konzept ist auch bei
Herrn Dittmann bisher sehr erfolgreich“,
sagt Dr. Mateescu zufrieden.
     Als letzter Schritt der Behandlung
wurde nun vor einigen Tagen auch

                                            In einer wöchentlichen Besprechung erarbeiten alle Disziplinen zusammen
                                            einen individuellen Behandlungsplan für die Patienten.

LOGOPÄDIE                                   ERNÄHRUNGS­                                SOZIALDIENST
– Sprach-, Sprech-
                                            BERATUNG                                   – Beratung und Vermittlung
                                                                                                                               Illustrationen: istockphoto

  und Stimmtherapie                                                                      verschiedener Hilfsangebote
– Schluckdiagnostik
  und -training

                                                                                                        SEELSORGE
BBT-Magazin Sommer 2021                                                                                                    7
WIEDER FIT FÜRS LEBEN - PILOTPROJEKT FÜR STARKE AZUBIS Ausbildung - MVZ im mediKÜN
altersmedizin

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                                                                                          SCHWERPUNKT
                                                                                          Zusätzlich zu der geriatrischen Behandlung
                                                                                          der Patienten auf Station ist das Caritas-
                                                                                          Krankenhaus Bad Mergentheim geriatri-
                                                                                          scher Schwerpunkt für den Main-Tauber-
                                                                                          Kreis , das Hohenloher Krankenhaus für
                                                                                          den Hohenlohekreis. Diese Schwerpunkte
                                                                                          übernehmen nach dem Geriatriekonzept
                                                                                          des Landes Baden-Württemberg zusätz-
                                                                                          liche Aufgaben. Der geriatrische Schwer-
                                                                                          punkt organisiert unter anderem die Ver-
                                                                                          netzung und Kooperation mit universitären
                                                                                          Geriatriezentren sowie den umliegenden
                                                                                          Krankenhäusern, Rehakliniken, Senioren-
                                                                                          heimen und ambulanten Pflegediensten
                                                                                          sowie den niedergelassenen Ärzten und
                                                                                          Selbsthilfegruppen. Regelmäßig organisiert
                                                                                          das Caritas-Krankenhaus außerdem
                                                                                          gemeinsam mit den Geriatrieteams aus
                                                                                          dem Krankenhaus Tauberbischofsheim
                                                                                          und dem Hohenloher Krankenhaus
Eine individuell abgestimmte Kombination verschiedener Therapien soll den
                                                                                          Öhringen geriatrische Fallkonferenzen
Patienten mehr Lebensqualität ermöglichen, darunter auch Ergotherapie.
                                                                                          und geriatrische Fortbildungen.

Kollege mit dabei und kümmert sich bei      wunderbar, Herr Dittmann. Wenn sich
Bedarf um die Patienten. Das ist gelebte
Geriatrie“, bekräftigt Dr. Ana Maria Ma-
                                            alles weiter so gut entwickelt, können
                                            wir Sie bald entlassen.“ Konrad Ditt-
                                                                                          FÜR WEN IST EINE
teescu.                                     mann ist sichtlich erleichtert, als er sich   GERIATRISCHE
Kurze Wege
                                            wenig später zurück in den Stuhl setzt
                                            und sich wieder seiner Zeitung widmet.        BEHANDLUNG
Konrad Dittmanns geriatrische Kom-
                                            „Na ja, je älter man wird, umso mehr
                                            Probleme kommen zusammen“, sagt
                                                                                          SINNVOLL?
plexbehandlung ist nun beinahe ab-          der 80-Jährige schmunzelnd.                   Ältere Patient*innen mit:
geschlossen. „Heute sehe ich mir die             Nach dem stationären Aufenthalt          – Erkrankungen des
Operationswunde noch einmal an und          möchte der Tauberbischofsheimer nun             Herz-Kreislauf-Systems
mache einen Ultraschall. Das Sonogra-       aber noch nicht direkt nach Hause, da er      – Durchblutungsstörungen
fiegerät für die Untersuchung nehme         seit dem Tod seiner Ehefrau alleine lebt.     – Schlaganfällen
ich ganz einfach mit ins Patientenzim-      „Ich gehe jetzt vorerst zur Kurzzeitpfle-     – Stoffwechselentgleisungen
mer – dann muss Herr Dittmann nicht         ge ins nahe gelegene Seniorenzentrum          – Schmerzsyndromen
so weit gehen und kann sich nach der        St. Hannah in Distelhausen. Das hat der       – Krankheiten des Bewegungsapparates
Operation noch etwas schonen“, erklärt      Sozialdienst für mich organisiert. Hier       – neurologischen Erkrankungen
die Chefärztin. Nach einem Blick auf        kann ich mich noch ein wenig erholen            wie Morbus Parkinson
den Bildschirm des Ultraschallgerätes       und ob ich dann dort bleibe, wird die         – Verwirrtheit, demenzieller Entwicklung
gibt die Geriaterin schnell grünes Licht:   Zeit zeigen“, blickt Konrad Dittmann            unterschiedlicher Ursache, Delirium
„Ich sehe keine freie Flüssigkeit, alles    optimistisch in die Zukunft. ■

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WIEDER FIT FÜRS LEBEN - PILOTPROJEKT FÜR STARKE AZUBIS Ausbildung - MVZ im mediKÜN
Für ein selbst-
bestimmtes
Leben                                  Für jeden geriatrischen Patienten wird ein individuelles Behand­lungskonzept
                                       erstellt, das immer mehrere Therapeuten mit einbezieht.

Mit über 70 treten häufig ver-         Schon vermeintlich harmlose Krankheiten         Bei der Aufnahme werden Patienten ab
schiedene Krankheiten gleich-          können im hohen Alter eine Vielzahl von      einem Alter von etwa 70 Jahren nach be-
                                       Problemen verursachen. Weiter ein selbst-    stimmten Kriterien untersucht. Damit prü-
zeitig auf, wenn dann noch
                                       ständiges Leben zu führen, wird dann zur     fen die Ärzte, ob der Patient eine spezielle
ein Sturz oder ein Schlaganfall        Herausforderung – besonders nach einem       geriatrische Therapie benötigt – zusätzlich
hinzukommen, gerät alles aus           Krankenhausaufenthalt. Im Krankenhaus        zur Behandlung der akuten Erkrankung,
dem Gleichgewicht. In der              Tauberbischofsheim, im Caritas-Kranken-      die zum Krankenhausaufenthalt geführt
Altersmedizin sind Vernetzung          haus Bad Mergentheim und im Hohen-           hat. Für jeden geriatrischen Patienten wird
und Verzahnung besonders               loher Krankenhaus Öhringen kümmern           dann nach einer ausführlichen Diagnostik
wichtig, weil der Patient mög-         sich deshalb jeweils speziell ausgebildete   ein individuelles Behandlungskonzept
lichst ganzheitlich behandelt          geriatrische Teams um betagte mehrfach       erstellt, das immer mehrere Therapeuten
werden muss – dann kann es             erkrankte Patienten. Das Ziel: Den Verlust   mit einbezieht. In einer wöchentlichen
schnell wieder bergauf gehen.          von Selbstständigkeit zu vermeiden und       Teambesprechung werden die Fortschritte
                                       den Patienten die Rückkehr in ihren Alltag   jedes einzelnen Patienten sowie mögliche
                                       sowie ein möglichst langes selbstbestimm-    weitere Therapiemaßnahmen gemeinsam
                                       tes, autonomes Leben zu ermöglichen.         besprochen.

 Dr. Werner Vey                         Dr. Ana Maria Mateescu                       Dr. Sabine Richter
 Oberarzt,                              Chefärztin Geriatrie,                        Chefärztin Geriatrie,
 Leiter Geriatrie,                      Fachärztin für Innere Medizin,               Fachärztin für Neurologie
 Facharzt für Innere Medizin,           Geriatrie und Ernährungsmedizin              und Geriatrie
 Gastroenterologie, Geriatrie           ABS-Expertin                                 Tel.: 07941 692-500
 Tel.: 07931 58-2201                    Tel.: 09341 800-1226                         www.hohenloher-
 www.ckbm.de                            www.khtbb.de                                 krankenhaus.net
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 Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim    Krankenhaus Tauberbischofsheim               Hohenloher Krankenhaus Öhringen

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WIEDER FIT FÜRS LEBEN - PILOTPROJEKT FÜR STARKE AZUBIS Ausbildung - MVZ im mediKÜN
gesund&fit

                                   HARTE ARBEIT
                                                                                                  „Digitale Bildschirme senden eine Wellen-
                                                                                                  länge von blauem Licht aus, die langfristig
                                                                                                  Schäden an der zentralen Netzhaut verur-
                                                                                                  sachen kann. Je näher wir an einem Gerät

                                   FÜR DIE AUGEN
                                                                                                  dran sitzen, desto stärker ist die Strahlung,
                                                                                                  dementsprechend ist die Dosis beim Smart-
                                                                                                  phone am höchsten“, erklärt Dr. Johannes
                                                                                                  Luttke, Chefarzt Allgemeine Augenheil-
                                                                                                  kunde im Zentrum für Augenheilkunde des
                                   Videokonferenzen statt Meetings, Streamingdienst statt         Brüderkrankenhauses Trier. Die Arbeit am
                                                                                                  Bildschirm habe jedoch keine Auswirkun-
                                   Restaurantbesuch, Kinder am Smartphone statt bei Freunden:     gen auf Weitsichtigkeit oder Kurzsichtigkeit.
                                   Wie wir unsere Augen im digitalen Alltag schützen können,          Auf den Schlaf-Wach-Rhythmus könne
                                   weiß Dr. Johannes Luttke, Chefarzt Allgemeine Augenheilkunde   die blaue Lichteinstrahlung durch Laptop
                                   im Zentrum für Augenheilkunde des Brüderkrankenhauses Trier.   oder Smartphone hingegen Auswirkun-
                                                                                                  gen haben, vor allem wenn man spät-
                                                                                                  abends noch vor dem PC oder am Handy
                                                                                                  sitzt. „Das blaue Licht suggeriert uns, dass

                                                                                                  Tipps für
                                                                                                  den digitalen
                                                                                                  Alltag
                                                                                                  Tipp 1:
                                                                                                  Tragen Sie eine Brille mit
                                                                                                  Blaulichtfilter, unabhängig davon,
                                                                                                  ob Sie sonst eine Brille tragen.
Foto/Illustrationen: istockphoto

                                                                                                                    BBT-Magazin Sommer 2021
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es noch hell ist, wir werden nicht müde    und verzerrten Wahrnehmung im Zen­            Dr. Johannes Luttke,
und gehen später schlafen. So verschiebt   trum des Gesichtsfeldes“, beschreibt er.      Chefarzt Allgemeine
sich unser Rhythmus und es kann zu         Gewöhnlich betreffe das Patienten erst ab     Augenheilkunde im
Schlafstörungen kommen“, erklärt der       dem 70. Lebensjahr, durch die Bildschirm-     Zentrum für Augen-
Chefarzt.                                  arbeit könne sie jedoch zehn bis 15 Jahre     heilkunde des Brüder-
                                                                                         krankenhauses Trier
                                           früher eintreten.
Schäden an der Netzhaut
Vor allem die langfristigen Folgen der     Angestrengte Kinderaugen
Lichteinstrahlung beschreibt Dr. Luttke    Vor allem für Kinderaugen sei der digitali-
als gravierend, denn nach einem langen     sierte Alltag nicht gut. „Am schlimmsten
Arbeitsleben vor dem Bildschirm könne      ist das Smartphone, weil es zu nah ist. Die
es zu Schäden an der Makula kom-           Arbeit mit dem Handy verlangt dem Auge
men – nur vier Quadratmillimeter groß      das Maximum dessen ab, was es leisten
ist die Stelle auf der Netzhaut, mit der   kann: Wir machen es künstlich kurzsichtig
wir scharf sehen und Farben erkennen.      auf drei bis vier Dioptrien. Die Auswir-
„Im schlimmsten Fall kommt es zu einer     kungen sehen wir täglich in der Praxis:
altersbedingten Makuladegeneration, die    Die Kinder werden immer kurzsichtiger“,
einhergeht mit einer verschwommenen        betont Dr. Luttke.

                                            Tipp 3:
                                            Augenfreundlicher Arbeitsplatz:
                                            – Mindestabstand von
                                              65 Zentimetern zum Bildschirm
                                            – Blickneigung von 25 bis
                                              30 Grad. Das entlastet
                                              Nacken und Schultern.
                                            – Gegenlicht oder Licht
                                              von hinten vermeiden                          Tipp 4:
                                            – bei Tageslicht arbeiten                       Feste Smartphone-Zeiten mit
Tipp 2:                                                                                     Kindern vereinbaren: maximal
Trockene und brennende Augen?                                                               viermal 30 Minuten am Tag
Wir blinzeln vor dem Bildschirm                                                             mit langen Pausen dazwischen.
zu wenig. Schauen Sie einfach
nach jeder Stunde am Bildschirm
fünf bis zehn Minuten in die
Ferne, dazwischen auch mal                                                                  Mehr Tipps für
die Augen schließen. Das beugt                                                              das Homeoffice:
Kopfschmerzen vor.

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ausbildung

Das Caritas-Krankenhaus hat
ein Pilotprojekt zur Unter-
stützung von Auszubilden-
den in der Pflege gestartet.

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TEXT UND FOTOS: CHRISTIANE JANSEN

                          PILOTPROJEKT
                          FÜR STARKE
                          AZUBIS
                          Das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim testet in einer
                          der neu gestarteten Ausbildungsklassen ein Coaching-
                          Programm. Dieses soll soziale Kompetenzen fördern und
                          die Persönlichkeit der Schüler*innen stärken – erfolgreicher
                          Ausbildungsabschluss als Ziel.

                          Innovative Ideen entwickeln, Neues          schon nach dem ersten Treffen mit 13
                          ausprobieren, ungewohnte Wege ge-           Schüler*innen zeigte sich: Das neue
                          hen – das Caritas-Krankenhaus Bad           Projekt ist ein großer Erfolg.
                          Mergentheim stößt immer wieder neue
                          Projekte an, um sich für die Zukunft        Als Team zusammenfinden
                          weiterzuentwickeln. Jetzt ist ein inno-
                          vatives Pilotprojekt zur gezielten Unter-   „Das war ein spannender Tag, die Zeit
                          stützung von jungen Auszubildenden          ist verflogen – ganz anders als erwar-
                          in der Pflege an den Start gegangen.        tet“, sagt Wendy Merkert aus der Klasse
                          Mit im Boot: die Freiwilligendienste in     21/24 F des Caritas-Bildungszentrums
                          der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Und       am Ende des ersten Projekttages, der

BBT-Magazin Sommer 2021                                                                                   13
ausbildung

unter dem Motto „Meine neue Rolle          Auszubildenden sind unterschiedlich         haben, sich aber vor allem zu Beginn
finden“ stand. Die Auszubildende Pia       alt, haben unterschiedliche Vorerfah-       der Ausbildung mit der Anpassung an
Deckert ergänzt: „Wir sind als Gruppe      rungen und Interessen – kommen aus          den Alltag auf Station schwertun“, be-
in der kurzen Zeit richtig zusammen-       unterschiedlichen Ländern. Sie müssen       schreibt der Pflegedirektor des Caritas-
gewachsen. Der Tag hat uns gezeigt,        als Gemeinschaft zusammenwachsen –          Krankenhauses Frank Feinauer die
wie wichtig Teamwork ist und dass          so ist das auch immer wieder in ihrem       Ausgangslage. „Bei manchen wird der
man schwierige Situationen mit guter       künftigen Berufsleben und auch schon        Frust so groß, dass sie die Ausbildung
Kommunikation und zusammen als             jetzt in den Praxiseinsätzen. Immer wie-    abbrechen.“ Ein Nachteil für beide Sei-
Gruppe am besten meistern kann. Wir        der muss man sich auf neue Situationen      ten: Die jungen Menschen müssen sich
haben auch gemeinsam über unsere           und unterschiedliche Menschen einstel-      neu orientieren, erleben die Situation
persönlichen Stärken und Schwächen         len, mit ihnen im Team zusammenar-          oft als Niederlage und haben Zeit ver-
gesprochen und von den anderen ganz        beiten. Da ist eine gute Kommunikation      loren. Das Krankenhaus seinerseits ver-
viel positives Feedback bekommen. Das      die Basis. Es freut mich sehr, dass der     liert potenzielle Nachwuchskräfte für
war super. “                               Tag bei allen so gut ankam“, zieht Tobias   die Pflege.
     Über diese positiven Stimmen freut    Schmied Bilanz.                                  Hier setzt nun das neue Projekt „Pfle-
sich Tobias Schmied. Der Sozialpädago-                                                 ge-Ausbildung-Erfolg“ an. „Wir haben
ge hat den ersten Projekttag zusammen      Ein neuer Alltag                            die Beobachtung gemacht, dass Auszu-
mit Markus Klaus von den Freiwilligen-                                                 bildende, die zuvor ein Freiwilliges So-
diensten der Diözese Rottenburg-Stutt-     Den Anstoß für das Projekt gab der          ziales Jahr (FSJ) absolviert haben, ihre
gart organisiert. „Das war das Ziel des    Pflegedirektor im Caritas-Krankenhaus       Ausbildung in der Regel mit Erfolg be-
heutigen Tages. Die Teilnehmer*innen       Frank Feinauer. „In der Vergangenheit       enden und im Beruf bleiben wollen“, so
haben gerade mit ihrer Ausbildung am       haben wir erlebt, dass es immer wie-        Feinauer. „Sie profitieren auch von den
Caritas-Krankenhaus begonnen – ein         der Schülerinnen und Schüler gibt, die      regelmäßigen Seminaren, die schon seit
ganz neuer Lebensabschnitt für alle. Die   zwar großes Interesse am Pflegeberuf        vielen Jahren zum FSJ dazugehören.“

Der erste Projekttag sollte den Auszubildenden helfen, als Team zusammenzuwachsen. Denn nur mit Teamwork kann man
schwierige Situationen meistern.

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                                                                               Vier Azubis nehmen euch mit
                                                                               und zeigen euch ihren Alltag.

Sozialpädagoge Tobias Schmied freut sich über die positiven    Den Anstoß für das Projekt gab der Pflegedirektor im
Rückmeldungen der Auszubildenden nach dem ersten Projekttag.   Caritas-Krankenhaus Frank Feinauer.

Diese Erfahrung soll nun allen Pflegea-   die an mehreren Tagen in Gruppen- und       könne man im normalen Unterricht oft
zubis im Caritas-Bildungszen­ trum zu-    Einzelcoachings vermittelt werden. Be-      nicht ausreichend auffangen. „Die Un-
gutekommen. Gemeinsam mit dem Bil-        gleitend gibt es in den Monaten danach      terstützung durch das spezielle Coaching
dungsreferenten der Freiwilligendienste   immer wieder regelmäßige Treffen und        externer Mentoren der Freiwilligendiens-
in der Diözese Rottenburg-Stuttgart       Gesprächsangebote. „Diese Bildungsta-       te kann hier einen wichtigen Beitrag leis-
Markus Klaus hat das Caritas-Kranken-     ge sollen Orientierung bieten, die per-     ten, um die Persönlichkeit der jungen
haus ein spezielles Konzept zur Unter-    sönlichen Kompetenzen stärken und           Menschen zu festigen und sie auch men-
stützung der Schülerinnen und Schüler     den jungen Menschen Stabilität geben“,      tal auf die vielen Begegnungen mit unter-
entwickelt, angepasst an die jeweilige    unterstreicht Frank Feinauer. „Jeder hat    schiedlichen Menschen im Pflegeberuf
Ausbildungsphase. „Als Bildungsträger     einmal ein Tief und es kommt zu Kon-        vorzubereiten.“ Ziel sei es, möglichst viele
vor allem im sozialen Bereich stehen      flikten; sich damit auseinanderzusetzen     erfolgreich und langfristig in den Pfle-
wir immer an der Schnittstelle zwischen   und diese zu bewältigen, das wollen wir     geberuf zu führen. Falls sich die positive
FSJ und Ausbildung. Die Idee aus dem      vermitteln.“ Ein weiterer Schwerpunkt       Wirkung auf die Rate der erfolgreichen
Caritas-Krankenhaus haben wir daher       liegt dann gegen Ende der Ausbildung        Abschlüsse im Projekt bestätigt, ist eine
gerne aufgegriffen und bringen nun un-    auf der Unterstützung bei der Prüfungs-     Ausweitung auf alle Klassen im Caritas-
ser Know-how und unsere Erfahrung in      vorbereitung, dem Training von Lern-        Bildungszentrum geplant.
der Vermittlung von personalen Kompe-     techniken und Lernstrategien.                    Die nächsten Termine für die
tenzen in das gemeinsame Projekt ein“,         Dazu kommen begleitend die Aus-        Schüler*innen der Klasse 21/24 stehen
betont Markus Klaus.                      einandersetzung mit dem christlichen        nun in den kommenden Wochen an.
                                          Menschenbild und die Reflexion der          „Ich freue mich schon auf das nächste
Soziale Kompetenzen stärken               eigenen Kultur, Religion und Wertevor-      Mal“, sagt Schüler Daniel Herzig. „Der
                                          stellungen. Ein Ansatz, der auch für Nor-   Tag heute hat richtig gutgetan.“ ■
Start war nun Anfang Juni mit dem         bert Stolzenberger, den Leiter des Cari-
ersten Schwerpunkt zu Beginn der Aus-     tas-Bildungszentrums, wichtig ist. „Die      Caritas-Bildungszentrum
bildung mit Themen wie Gesprächsfüh-      Herkunft der Schülerinnen und Schüler,       Uhlandstraße 7
rung, Integration in ein Stationsteam,    ihre kulturelle Prägung und der Wissens-     97980 Bad Mergentheim
                                                                                       Tel.: 07931 58-2701
Ankommen in der Arbeitswelt sowie         stand, den sie mitbringen, sind zum Teil     www.ckbm.de/karriere
Umgang mit Druck und Misserfolgen,        sehr unterschiedlich.“ Diese Diversität
                                                                                       Ihr Kontakt
                                                                                       Caritas-Bildungszentrum

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bbt-gruppe

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 GESUNDHEIT UND PFLEGE
 Die Krankenhäuser und Seniorenheime der BBT-Gruppe stehen für hochwertige
 Medizin und fürsorgliche Pflege in der Region Tauberfranken-Hohenlohe.
 Mit hoher Fachkompetenz und menschlicher Zuwendung kümmern sich täglich
 mehr als 3.000 Mitarbeitende um das Wohl der ihnen anvertrauten Menschen.
 Damit sind die Krankenhäuser und Seniorenheime der BBT-Gruppe einer der
 großen Arbeitgeber in der Region. Gemeinsam profitieren Mitarbeitende,
 Patienten und Bewohner von der engen Vernetzung untereinander.

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U
                nsere Aufgabe ist es, die Ge-     Krankenhaus wird regelmäßig für
                sundheitsversorgung und Pfle-     seine hohe Behandlungsqualität von         DIE BBT-REGION
STADT           ge der Menschen in unserer        den medizinischen Fachgesellschaften
                ländlichen Region wohnort-        und Bewertungsportalen ausgezeich-         TAUBERFRANKEN-
     nah sicherzustellen“, betont BBT-Regio-
     nalleiter Thomas Wigant. Von Wertheim
                                                  net – zuletzt von der FAZ auf der Liste
                                                  „Deutschlands beste Krankenhäuser“.
                                                                                             HOHENLOHE
     am Main bis Pfedelbach kurz vor Heil-            Das Krankenhaus Tauberbischofs-
                                                                                             – Drei Krankenhäuser (36.000 stationäre
     bronn sei man sowohl in den größeren         heim und das Hohenloher Kranken-
                                                                                               Patienten, 70.000 ambulante Patienten)
     Städten Tauberbischofsheim, Bad Mer-         haus sichern die Grundversorgung
                                                                                             – Eine geriatrische Rehaklinik
     gentheim und Öhringen, aber auch in          der Menschen vor Ort und werden ge-
                                                                                             – Elf Seniorenzentren mit 500 stationären
     kleineren Orten mit Einrichtungen ver-       schätzt für ihre hohe Zuwendung und
                                                                                               Pflegeplätzen, 164 betreute Wohnungen
     treten. „Durch die enge Vernetzung von       den familiären Umgang zum Beispiel
                                                                                             – Drei Pflegefachschulen mit 337 Ausbil-
     Krankenhäusern und Seniorenzentren           in der Geburtshilfe in Öhringen und in
                                                                                               dungsplätzen
     sowie mit den niedergelassenen Ärzten        der Akutpsychiatrie in Tauberbischofs-
                                                                                             – Physiotherapieschule Sanitas mit
     in unseren Medizinischen Versorgungs-        heim.
                                                                                               93 Ausbildungsplätzen
     zentren (MVZ) profitieren die Patienten
                                                                                             – Fünf Medizinische Versorgungszentren
     von einer abgestimmten Versorgung.           Seniorenzentren
                                                                                             – 3.200 Mitarbeitende
     Zugleich sichern wir dadurch auch einen
     engen fachlichen Austausch zwischen          Geborgenheit im Alter, ein Leben in Wür-
     den Mitarbeitenden an den verschiede-        de, kompetente Pflege und individuelle
     nen Standorten.“ Teil der Daseinsvorsor-     Zuwendung – das finden die Bewohner
     ge sei es außerdem, junge Menschen für       in den elf Seniorenzentren. Angepasst an
     die Gesundheitsberufe auszubilden.           die individuelle Lebenssituation können
                                                  sie zwischen verschiedenen Wohnfor-              Wertheim
                                                                                                                             3

       Krankenhäuser                              men wählen: vom betreuten Wohnen
                                                  über Kurzzeit- und Tagespflegeplätze bis                                TAUBERBISCHOFSHEIM
       Größtes Akutkrankenhaus der BBT-           hin zur stationären Pflege.                 Walldürn
                                                                                                              Distelhausen       Grünsfeld
                                                                                                                                                     7

       Gruppe in der Region ist das Caritas-
                                                                                                                    31           BAD MERGENTHEIM
       Krankenhaus Bad Mergentheim. Es            Ausbildung
       verfügt über modernste Geräte für Diag­
                                                                                                              Krautheim       Dörzbach
       nostik und Therapie rund um die Uhr.       Hohe Bedeutung hat die Ausbildung                      Schöntal
       In zwölf Fachabteilungen und neun          von jungen Menschen: In vier Berufs-            Forchtenberg
                                                                                                                     KÜNZELSAU
                                                                                                      Neuenstein
       qualitätsgeprüften Zentren werden          fachschulen bereiten wir mehr als 400                                                                          6
                                                                                                                 ÖHRINGEN
       jährlich rund 22.000 Patienten stationär   Auszubildende auf den Alltag in Ge-            Bretzfeld                   Waldenburg      Kirchberg/Jagst

       und mehr als 40.000 ambulant versorgt.     sundheitsberufen vor und geben ihnen                        Pfedelbach

       Das Besondere: Alle Therapieangebote       eine sichere Zukunftsperspektive. Dazu                                                                       Gesundheitsdienste

       befinden sich unter einem Dach, die        kommen Ausbildungen in den kauf-                                                                             Seniorendienste
                                                                                                                                                               Bildungsdienste
       Fachärzte verschiedener Abteilungen        männischen Berufen sowie in der IT                                                                           Psychiatrische Dienste
       arbeiten eng zusammen. Das Caritas-        und in der Hauswirtschaft. ■

       BBT-Magazin Sommer 2021                                                                                                                           17
kardiologie

                    MINI-HERZSCHRITT­-
                    MACHER KANN
                                                                                 E      s ist der kleinste Herzschrittma-
                                                                                        cher der Welt, aber er kann Men-
                                                                                        schen mit einem zu langsamen
                                                                                        Herzschlag (Bradykardie) das Le-
                                                                                 ben retten: Der Herzschrittmacher mit
                                                                                 dem Namen Micra wird seit Kurzem er-

                    LEBEN RETTEN
                                                                                 folgreich im Caritas-Krankenhaus Bad
                                                                                 Mergentheim implantiert.
                                                                                      „Herzschrittmacher werden in der
                                                                                 Medizin seit mehr als 60 Jahren ein-
                    Neues Schrittmacherverfahren für Patient*innen mit Herz­     gebaut, im Caritas-Krankenhaus seit
                                                                                 1974. Sie regen den natürlichen Herz-
                    rhythmusstörungen im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim –   rhythmus wieder an, wenn das Herz
                    minimalinvasive Implantation direkt ins Herz.                krankheitsbedingt zu langsam schlägt
                                                                                 oder ganz aussetzt“, erläutert Privatdo-
                                                                                 zent Dr. Mathias M. Borst, Kardiologe
                    TEXT UTE EMIG-LANGE | FOTO: CHRISTIANE JANSEN
                                                                                 und Chefarzt der Medizinischen Klinik
                                                                                 1 im Caritas-Krankenhaus Bad Mer-
                                                                                 gentheim. „Über die Jahre wurden die
                                                                                 Geräte dabei immer kleiner und haben
                                                                                 heute etwa die Größe eines Teebeutels.
                                                                                 Das Prinzip ist seither im Wesentlichen
                                                                                 gleich geblieben: Unterhalb des Schlüs-
                                                                                 selbeins wird ein kleiner Schnitt gesetzt
                                                                                 und der Herzschrittmacher in eine klei-
                                                                                 ne Hauttasche eingebettet. Von dort
                                                                                 wird er mit einer Elektrode, einem dün-
                                                                                 nen beweglichen Draht, durch die Vene
                                                                                 mit dem Herzen verbunden und kann
                                                                                 nun Impulse direkt ins Herz senden
                                                                                 und so den Herzschlag regulieren.“

                                                                                 Direkt ins Herz

                                                                                 Der neue Herzschrittmacher mit dem
                                                                                 Namen Micra ist eine echte Revolution.
Foto: istockphoto

                                                                                 „Mit dem Micra-System haben wir erst-
                                                                                 mals einen Schrittmacher, der direkt ins
                                                                                 Herz platziert wird“, unterstreicht der
                                                                                 leitende Oberarzt Dr. Hansmartin Jetter.
                                                                                 „Im Herzkatheterlabor führen wir die
                                                                                 kleine Kapsel mithilfe eines Katheters

                                                                                  Regelmäßiger Herzschlag
                                                                                  (Sinusrhythmus)

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durch die Vene von der Leiste bis zum       Herzrhythmusstörungen im Caritas-
Herzen vor“, beschreibt der Facharzt        Krankenhaus Bad Mergentheim. „Wir
für Kardiologie (Herzerkrankungen)          entscheiden in jedem Einzelfall und         SO FUNKTIONIERT EIN
und interventionelle Kardiologie den        nach ausführlicher Diagnostik, für wel-     HERZSCHRITTMACHER
Eingriff. „Dort wird die Kardiokapsel       chen Patienten das neue System geeig-
mit kleinen Häkchen an der Herzwand         net ist“, erläutert Chefarzt Privatdozent
verankert und der Katheter wieder zu-       Dr. Borst. „Bei den allermeisten Patien-
rückgezogen.“ Vorteile des neuen Ver-       ten, die unter einer sogennanten Bra-
fahrens: Zum einen ist die Verbindung       dykardie leiden, hat sich das bisherige
zwischen Schrittmacher und Herzkam-         Verfahren als Standard bewährt.“ Bei
mer über eine Elektrode nicht mehr er-      Patient*innen mit Bradykardie schlägt
forderlich. Zum anderen hinterlässt das     das Herz weniger als die üblichen ca. 60
minimalinvasive Implantationsverfah-        Mal pro Minute oder setzt mitunter so-
ren des Micra äußerlich keine Verände-      gar ganz aus. Körper und Gehirn werden
rungen, die auf ein medizinisches Gerät     dann nicht mehr ausreichend mit Blut
hinweisen.                                  und Sauerstoff versorgt und es kann zu
                                            Schwindel, Ohnmacht, Kurzatmigkeit
Alternatives Verfahren                      oder chronischer Erschöpfung kommen.
                                            „Treten solche Symptome auf, müssen
Das neue Verfahren wird vor allem bei       sie beim Haus- oder Facharzt abgeklärt
Patienten angewendet, bei denen die         und die genauen Ursachen der Brady-
bisher übliche Implantation eines Herz-     kardie festgestellt werden“, so der Chef-
schrittmachers nicht möglich ist. „Dazu     arzt. „Das Ergebnis der Untersuchungen
                                                                                        Herzschrittmacher sollen den natür-
gehören beispielsweise Dialysepatien-       entscheidet dann über die Therapie.“
                                                                                        lichen Herzrhythmus nachahmen,
ten, bei denen der venöse Zugang durch      Mitunter könne eine medikamentöse
                                                                                        wenn er zum Beispiel durch Pausen
einen Dialyse-Shunt belegt ist, oder Pa-    Therapie helfen. „Ob ein Herzschrittma-
                                                                                        aus dem Takt gerät. Der Herz-
tienten, bei denen die venösen Zugänge      cher erforderlich ist und welches System
                                                                                        schrittmacher erfasst die natürliche
krankheitsbedingt verengt sind“, erläu-     geeignet ist, besprechen wir dann in der
                                                                                        elektrische Herzaktivität. Nimmt der
tert Dr. Jetter. „Auch bei Patienten, die   Kardiologie im Caritas-Krankenhaus
                                                                                        Herzschrittmacher einen natürlichen
bereits mehrmals einen Herzschrittma-       ausführlich mit dem Patienten.“ ■
                                                                                        Herzschlag wahr, gibt er keinen Sti-
cher-Eingriff hinter sich haben, kann es
                                                                                        mulationsimpuls ab. Ist der natürliche
zu Problemen kommen, weil die Herz-
                                                                                        Herzrhythmus jedoch zu langsam
klappe nicht mehr komplett schließt.“
                                                                                        oder setzt aus, sendet er einen
In solchen Fällen bietet das innovative
                                                                                        elektrischen Impuls an das Herz. Der
Schrittmachersystem erstmals eine zu-        Medizinische Klinik 1                      Schrittmacher wird nach dem Einset-
verlässige Alternative.                      Chefarzt PD Dr. Mathias Borst
                                             Uhlandstraße 7                             zen von außen programmiert und auf
                                             97980 Bad Mergentheim                      den jeweiligen Patienten eingestellt.
Folgen eines zu langsamen Herz-
                                             Tel.: 07931 58-21 58                       Die Batterie eines Herzschrittmachers
schlags                                      www.ckbm.de                                hält ca. 10 Jahre nach der Implanta-
                                             Ihr Kontakt                                tion. Danach muss er ausgetauscht
Das neue Verfahren ergänzt damit das
                                             Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim        werden.
breite Spektrum der Behandlungen von

 Unregelmäßiger Herzschlag                   Verlangsamte Herzfrequenz                  Erhöhte Herzfrequenz
 (Arrhythmie)                                (Bradykardie)                              (Tachykardie)

BBT-Magazin Sommer 2021                                                                                                          19
kurz&knapp
                                                                                                   600 MS-Patient*innen
                                                                                                   aus der gesamten Region
                                                                                                   werden im kürzlich aus-
                                                                                                   gezeichneten MS-Schwer-
                                                                                                   punktzentrum jährlich
                                                                                                   behandelt.

                                                                    ALS MS-SCHWERPUNKTZENTRUM AUSGEZEICHNET
KRANKENHAUS DER ZUKUNFT
                                                                    Rund um Multiple Sklerose
Neubau in Öhringen
                                                                    Die Klinik für Neurologie am Caritas-Krankenhaus wurde erneut
Am 25. März 2021 reichte das Hohenloher Krankenhaus Öhrin-          von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) als MS-
gen offiziell seinen Bauantrag zum geplanten Neubau bei der         Schwerpunktzentrum ausgezeichnet. „Unsere Klinik versteht sich
Stadt ein. Für dessen Prüfung sind sechs Monate angesetzt.          als Kompetenzzentrum für die Diagnostik und Therapie der MS
Geplant ist ein 205-Betten-Haus, das die Grund- und Regelver-       und anderer neuroimmunologischer Erkrankungen sowohl statio­
sorgung in den Fachbereichen der Chirurgie und Innere Medi-         när als auch in der neuroimmunologischen Spezialambulanz“,
zin sichert und darüber hinaus mit zusätzlichen spezialisierten     erklärte Neurologie-Chefarzt Privatdozent Dr. Mathias Buttmann.
Versorgungsangeboten ein breites medizinisches Leistungsprofil      Die Vielzahl inzwischen zugelassener Medikamente sowohl in
abdeckt: Geburtshilfe, Diagnostik und Therapie von Herz-Kreis-      Form von Tabletten wie in Form von Injektionen mache heute eine
lauf-Erkrankungen, Behandlung von Schlaganfallpatient*innen,        individualisierte Therapie der Multiplen Sklerose möglich. Seine
Endoprothetik, Magen- und Darmerkrankungen und Notfallver-          Hauptaufgabe sieht der bundesweit anerkannte MS-Spezialist in
sorgung in einem interdisziplinären Notfallzentrum. „Wir schaffen   der unterstützenden Zweitmeinung für niedergelassene neurologi-
hier ein Krankenhaus der Zukunft mit intelligenter Raumnutzung,     sche Kollegen, mit denen eine sehr gute Kooperation zum Wohle
moderner Technik und kurzen Wegen, das die hochwertige medi-        der MS-Patienten bestehe.
zinische Versorgung der Menschen in Hohenlohe auf Jahre hinaus
wohnortnah sicherstellt“, erklärt Regionalleiter Marc Reggentin.

                                                                     PRAXISANLEITER
                                                                    AUSBILDUNG Insgesamt zehn Pflegefachkräfte aus ver-
Um die 30 Aktenordner des Antrages zu prüfen, hat die Stadt         schiedenen Fachbereichen haben erfolgreich die Weiterbildung
Öhringen sechs Monate Zeit.                                         zur Praxisanleiterin/zum Praxisanleiter am Bildungszentrum Ge-
                                                                    sundheit und Pflege Hohenlohe bestanden. Praxisanleiter*innen
                                                                    betreuen Auszubildende im Arbeitsalltag und leiten sie an,
                                                                    ebenso unterstützen sie neue Mitarbeitende, sich an ihrem
                                                                    Arbeitsplatz einzufinden. Von den zehn Teilnehmenden waren
                                                                    sechs aus dem Hohenloher Krankenhaus und der Hohenloher
                                                                    Seniorenbetreuung und vier aus kooperierenden Einrichtungen.

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ZERTIFIZIERUNG IM KRANKENHAUS TAUBERBISCHOFSHEIM

HOHE QUALITÄT BEI
KÜNSTLICHEN GELENKEN
                                                                                                                Dr. Sprenger beantwortet
                                                                                                                häufig gestellte Fragen
                                                                                                                zum Thema Arthrose und
                                                                                                                Gelenkschmerz:

Bei der Behandlung von Knie- und Hüftbeschwer-          bestätigte ClarCert-Auditor Christian Neuhäuser. Um
den sind Patient*innen im Krankenhaus Tauberbi-         aber wirklich in allen Belangen für die Patient*innen
schofsheim in besten Händen. Dies bestätigten jetzt     optimal zu sorgen, profitieren diese von einer um-
erneut die Fachprüfer des internationalen Zertifizie-   fassenden persönlichen und individuellen Betreuung
rungsinstituts ClarCert. Bereits zum dritten Mal in     während des gesamten Aufenthaltes im Kranken-
Folge konnte das Team des EndoProthetikZentrums         haus Tauberbischofsheim.
am Krankenhauses Tauberbischofsheim unter der
Leitung von Oberarzt Dr. Heiko Sprenger die Prüfer      Persönliche Betreuung als Pluspunkt
von der hohen Qualität und Expertise beim Einsatz       Neben der guten und professionellen Zusammenar-
künstlicher Hüft- und Kniegelenke überzeugen.           beit aller Beteiligten hob Auditor Christian Neuhäu-
   Überprüft wurden alle Abläufe von der ers-           ser zudem die hohe Präzision hervor, die der Leiter
ten Kontaktaufnahme in der Ambulanz über die            des EndoProthetikZentrums Dr. Heiko Sprenger bei
Aufklärung der Patienten und die Operation bis hin      den Eingriffen im OP aufweist. Auch die sehr persön-
zur postoperativen Pflege auf der Station sowie der     liche Betreuung jedes einzelnen Patienten sei heute     Kontakt:
Einbindung der Physiotherapie zur Nachsorge. „Die       keinesfalls mehr Standard und durchweg positiv zu       Krankenhaus
beiden Hauptoperateure des EndoProthetikZentrums        bewerten. Das EndoProthetikZentrum sei eine wich-       Tauberbischofsheim
Dr. Heiko Sprenger und Sasa Malania sowie die           tige Säule des Krankenhauses Tauberbischofheim          EndoProthetikZentrum
Teams aus OP, Anästhesie, Pflege, Physiotherapie,       und trage seinen Teil zum Gesamterfolg des Hauses       Dr. Heiko Sprenger
Sozialdienst, Verwaltung und Qualitätsmanagement        bei. Mit dem hohen Maß an Patientenfreundlichkeit       Tel.: 09341 800-1261
sind sehr kompetent und engagiert – das kommt           und der sehr intensiven Betreuung könnten große         www.khtbb.de
direkt bei den Patientinnen und Patienten an“,          Kliniken nur schwer mithalten, betonte der Auditor.     (Fachbereich Orthopädie)

BBT-Magazin Sommer 2021                                                                                                          21
kurz&knapp

 ZUHAUSE
NEUBAU Ende April 2021 wurde der Grund-
stein für das neue Seniorenzentrum Haus Heim-
berg in Tauberbischofsheim gelegt. Mitarbeitende
und künftige Bewohner schrieben gute Wünsche
für das neue Haus auf ein Plakat, das in einer
Zeitkapsel für die Zukunft aufbewahrt wird. Unter
dem aufmerksamen Blick von Bürgermeisterin
Anette Schmitt (2. von links) und Sozialdezernen-              Professor Dr. Werner J. Heinz ist neuer Chefarzt der Medizinischen
tin Elisabeth Krug versenkten die beiden Regio-                Klinik 2 im Caritas-Krankenhaus.
nalleiter der BBT-Gruppe Marc Reggentin (li.) und
Thomas Wigant (re.) die Zeitkapsel.
                                                               NEUER CHEFARZT

                                                               Behandlung von Patienten
                                                               mit Krebserkrankungen als
                                                               Schwerpunkt
                                                               Professor Dr. Werner J. Heinz ist neuer Chefarzt der Medizini-
                                                               schen Klinik 2 im Caritas-Krankenhaus mit den Schwerpunkten
                                                               Gastroenterologie (Magen- und Darmerkrankungen), Onkologie
                                                               (Krebserkrankungen) und Geriatrie (Altersmedizin). Der Facharzt
                                                               für Innere Medizin, Infektiologie, Hämatologie und Onkologie
                                                               verfügt über umfangreiche Erfahrung bei der Diagnostik und
                                                               Therapie von infektiologischen Komplikationen bei Krebspatien-
                                                               ten und war unter anderem an der Etablierung neuer Therapien
                                                               in der Onkologie beteiligt. Diese will er nun im Caritas-Kranken-
                                                               haus Bad Mergentheim einbringen: „Die Versorgung von onko-
         UNTERSTÜTZUNG                                         logischen Patienten im Caritas-Krankenhaus ist mit den zertifi-
                                                               zierten onkologischen Zentren schon heute sehr gut aufgestellt.
                                                               Die Behandlung von Krebspatienten wird in Zukunft angesichts
       PSYCHOLOGIN Betroffene begleiten und bera-              der steigenden Lebenserwartung allerdings weiter zunehmen
       ten, Ansprechpartnerin sein – das ist seit Anfang des
                                                               und an Bedeutung gewinnen.“ Hier wolle er gemeinsam mit den
       Jahres die Aufgabe von Anett Rambau im Caritas-
                                                               Kollegen die onkologische Versorgung in der stationären und
       Krankenhaus in Bad Mergentheim. Die Arbeit der
                                                               ambulanten Therapie weiter ausbauen. Die Medizinische Klinik 2
       Diplompsychologin, psychologischen Psychothera-
                                                               biete darüber hinaus ein breites medizinisches Spektrum mit gu-
       peutin und Schmerzpsychotherapeutin ist ein wichti-
                                                               ten, etablierten Strukturen. „Dies gut in die Zukunft zu führen,
       ger Bestandteil bei der Therapie von Menschen mit
                                                               weiterzuentwickeln und voranzubringen – dazu will ich meinen
       Krebserkrankungen. Denn nach der Diagnose Krebs
                                                               Teil beitragen“, betont der gebürtige Würzburger.
       leidet bei vielen Betroffenen nicht nur der Körper,
       sondern auch die Seele.

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BABYLOTSIN
HILFSANGEBOT Sozialpädagogin Catharina
Kochendörfer ist seit Mitte März an vier Tagen pro
Woche als Babylotsin auf der Wochenstation im
Hohenloher Krankenhaus Öhringen Ansprechpartnerin für
Mütter mit neugeborenen Kindern. Sie berät bei Krisen und
hilft beim Ausfüllen von Formularen, sie vermittelt Hilfsan-
gebote und hört auch einfach mal nur zu. Das Projekt „Ba-
bylotsin“ wurde als Zusammenarbeit der Caritas Heilbronn-
Hohenlohe und der Stiftung SeeYou ins Leben gerufen und
hat nun im Hohenloher Krankenhaus einen Kooperations-
partner gefunden.

NEUES HERZKATHETERLABOR
                                                                       DEUTSCHLANDS BESTE KRANKENHÄUSER
Notfallbetreuung direkt vor Ort
                                                                       Caritas-Krankenhaus unter den
Seit Ende 2020 ist im Hohenloher Krankenhaus Öhringen das
neue Herzkatheterlabor in Betrieb. Dr. Michael Ackermann,
                                                                       Besten
Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II, zieht eine erste positive
                                                                       Das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim gehört laut einer
Zwischenbilanz: „Bereits in den ersten Wochen haben wir mehr
                                                                       Studie der FAZ zu den besten Krankenhäusern in Deutsch-
als Hundert Eingriffe im neuen Herzkatheterlabor durchgeführt.“
                                                                       land. Sowohl in Bezug auf die medizinische und pflegerische
Überwiegend handele es sich dabei um Angiografien und andere
                                                                       Qualität als auch auf die Zufriedenheit der Patienten zählt das
Untersuchungen, allerdings kann das eingespielte Team aus
                                                                       Caritas danach zu den zum besten Kliniken in Deutschland in
Fachärzten und speziell weitergebildeten Intensivpflegekräften
                                                                       der Kategorie zwischen 300 und 500 Betten – und dies bereits
jetzt auch bei einem akuten Herzinfarkt eingreifen. „Wir sind sehr
                                                                       zum vierten Mal in Folge. Das Besondere an der Liste der FAZ:
froh, dass wir nun auch vor Ort diese akuten Notfälle behandeln
                                                                       Sowohl die sachlich-objektiven Daten aus den Qualitätsberich-
können, denn hier zählt für die Patientinnen und Patienten jede
                                                                       ten der Krankenhäuser sowie die persönlichen Erfahrungen der
Minute“, betont Ackermann. Die enge Zusammenarbeit mit den
                                                                       Patienten aus den Portalen und Befragungen werden jeweils zur
Rettungsdiensten und den niedergelassenen Ärzt*innen vor Ort
                                                                       Hälfte gewichtet und bilden dann den Gesamtwert. „Im Ranking
ist dabei die Voraussetzung für das gute Gelingen der wohnortna-
                                                                       werden nur diejenigen Krankenhäuser ausgewiesen, die die
hen Versorgung von lebensbedrohlichen Fällen.
                                                                       Mindestpunktzahl für eine Auszeichnung erreichen und damit
                                                                       zu den besten in ihrer jeweiligen Größenklasse gehören“, so die
                                                                       FAZ In der Kategorie der Krankenhäuser zwischen 300 und 500
                                                                       Betten belegt das Caritas-Krankenhaus bundesweit Rang 49
                                                                       und verbesserte sich damit gegenüber dem Vorjahr um meh-
                                                                       rere Plätze und liegt vor vergleichbaren Krankenhäusern in der
                                                                       Region.

Auch zu Corona-Zeiten ist das Team im Herzkatheterlabor voll
einsatzbereit – unter Einhaltung hoher Hygienestandards.

BBT-Magazin Sommer 2021                                                                                                            23
senioren

TEXT UND FOTOS: JASMIN PAUL

BALSAM FÜR
HERZ UND SEELE
Durch hohe Impfquoten und niedrige Infektionszahlen
kehrt nach den Corona-Monaten wieder mehr Leben
in die BBT-Seniorenzentren in Tauberfranken-Hohenlohe
zurück. Es darf wieder gesungen, getanzt, in geselliger
Runde gebastelt und Besuch empfangen werden, wenn
es die aktuelle Lage erlaubt.

Z
            um Geburtstag viel Glück,       richtungen der BBT-Gruppe in der Regi-
            zum Geburtstag viel Glück …“,   on Tauberfranken-Hohenlohe nach der
            ertönt es an einem wolken-      schwierigen Isolationszeit.
            verhangenen Samstag mehr-
            stimmig im zweiten Stock des    Gute Stimmung nach dem Lockdown
Seniorenzentrums Schöntal. Während im
liebevoll geschmückten Gemeinschafts-       „Es ist unglaublich, wie gut unsere Se-
bereich die sieben Freundinnen und          niorinnen und Senioren das letzte Jahr
Freunde von Jubilarin Gertrud Dörr          verkraftet haben – trotz Besuchsbe-
gemeinsam mit ein paar Mitarbeiten-         schränkungen, weggefallener externer
den ein Geburtstagslied singen, wird        Angebote sowie Corona-Infektionen
diese von ihren engsten Familienange-       und damit einhergehenden sechsein-
hörigen in den Wohnbereich begleitet.       halb Wochen Quarantäne“, berichtet
Die rüstige Seniorin aus Criesbach darf     Einrichtungsleitung Meta Götz. „Die
ihren 100. Geburtstag in kleinem Krei-      Pflege- und Betreuungskräfte haben
se feiern – im Frühling, in der Hoch-       sich zwar über die Maßen Mühe gege-
phase der Corona-Pandemie, wäre das         ben, für Beschäftigung in Kleinstgrup-
undenkbar gewesen. Nun wird wieder          pen gesorgt und viele Sorgen und Nöte
gemeinsam geklönt, gelacht und gesun-       abgefangen, aber seit die meisten hier
gen. Denn: Die Inzidenzen sind stabil       in Schöntal-Westernhausen geimpft
niedrig, alle Festgäste entweder gene-      beziehungsweise genesen sind, bemer-
sen, geimpft oder nur wenige Minuten        ken wir einen richtigen Stimmungsauf-
zuvor negativ getestet. Ein Lichtblick      schwung.“
für Gertrud Dörr und das gesamte Se-            Besonders schön sei, dass selbst in
niorenzentrum Schöntal. Ein Lichtblick      den besonders schwierigen Zeiten Ex-
auch für die übrigen zehn Seniorenein-      terne vorbeigekommen sind – so spielte

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Ein leckeres Eis
                          gab es für die
                          Bewohner*innen
                          in Haus Heimberg
                          zum Sommerauftakt.

BBT-Magazin Sommer 2021               25
senioren

                    Der Kontakt zu An-
                 gehörigen und Freun-
                     den, aber auch ein
                  abwechslungsreiches
               Alltagsange­bot sind für
                   die Senioren einfach
                           unersetzlich.

beispielsweise regelmäßig der Musik-        auch entsprechend begangen werden“,        Pflegebereich geimpft. Das bedeutet:
verein Westernhausen auf dem Vor-           so Meta Götz weiter. „Die hohen Impf-      Familien und Freunde dürfen sich wie-
platz der benachbarten Schule für die       raten in Verbindung mit den sinkenden      der zeitgleich mit ihren Angehörigen in
Seniorinnen und Senioren und auch           Corona-Zahlen machen jetzt wieder          den Innenräumen oder im Außenbe-
die beliebten Gottesdienste werden im-      verstärkt Angebote möglich und hof-        reich der Heime treffen, sofern sie alle-
mer wieder live ins Haus übertragen.        fentlich auf lange Sicht auch bald wie-    samt geimpft oder genesen sind.
                                            der Besuche von Kindergärten, Schulen
Hohe Impfquoten                             und Vereinen. Dann kommt wieder so         Normalität kehrt zurück
                                            richtig Leben in unser kleines Senioren-
Dass nun gerade mit einem 100. Ge-          zentrum. Das tut einfach allen Beteilig-   Eine echte Erleichterung für die teils
burtstag die Feierlichkeiten in kleiner     ten gut!“                                  hochbetagten Seniorinnen und Seni-
Runde unter Einhaltung aller Corona-             Auch in den BBT-Senioreneinrich-      oren, weiß Ruth Thome, Pflegedienst-
Schutzmaßnahmen wieder stattfinden          tungen im Main-Tauber-Kreis sind hohe      leitung von St. Hannah zu berichten.
können, sei einfach nur schön. „Ich         Impfquoten zu verzeichnen – bei den        „Die Corona-Pandemie verlangt nicht
bin seit über 20 Jahren in der Pflege tä-   Tagespflege-Gästen von Haus Heimberg       nur dem Team in seinem Job mehr ab
tig und habe in dieser Zeit genau drei      sogar 100 Prozent, in den beiden Klein-    als ohnehin schon. Besonders die Be-
100-jährige Jubilarinnen begleiten dür-     heimen St. Barbara in Grünsfeld und        wohnerinnen und Bewohner leiden
fen. Das ist etwas ganz Besonderes und      St. Hannah in Distelhausen sind mehr       trotz herzlicher Einzelbetreuung unter
sollte mit Freunden und Verwandten          als 90 Prozent der Bewohner*innen im       der Situation – ganz besonders die, die
                                                                                       demenziell erkrankt oder anderweitig
                                                                                       eingeschränkt sind.“ Der Kontakt zu
                                                                                       Angehörigen und Freunden, aber auch
                                                                                       ein abwechslungsreiches Alltagsange-
                                                                                       bot in und außerhalb von St. Hannah
                                                                                       seien einfach unersetzlich. „Seit fast
                                                                                       alle geimpft oder genesen sind, müs-
                                                                                       sen wir keine Einzeltische mehr auf
                                                                                       Abstand stellen, sondern die Bewohne-
                                                                                       rinnen und Bewohner können wieder
                                                                                       in Kleingruppen zusammen essen und
                                                                                       sich austauschen. Das ist Balsam für
                                                                                       Herz und Seele“, freut sich Ruth Thome.
                                                                                       Es sei einfach nur schön, zu sehen, wie
                                                                                       die Bewohnerinnen und Bewohner
                                                                                       wieder aufblühen und hochmotiviert
                                                                                       an allem teilnehmen, was angeboten
                                                                                       werde.

                                                                                       Die Beteiligung an allen
                                                                                       Gruppenaktivitäten ist groß.

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Anstoßen auf den 100. Geburtstag:
                                                                                       Jubilarin Gertrud Dörr feierte ihren
                                                                                       runden Geburtstag im kleinen
                                                                                       Kreis mit Freunden und Familie.

Angebote im Freien                         der Pflegebereiche 1 und 2 damit noch

Beliebt ist zurzeit die Arbeit am Hoch-
                                           aus. Eine Seniorin erklärt, dass sie gern
                                           aufs Singen verzichtet, denn einige
                                                                                         DIE SENIOREN­
beet – eine Spende von Round Table         Mitbewohner*innen mit Vorerkran-              EINRICHTUNGEN
Tauberbischofsheim an das Senioren-        kungen oder neu Zugezogene, die noch
zentrum St. Hannah. Sorgfältig haben       nicht geimpft werden können, dürften          DER BBT-GRUPPE
es die Bewohner*innen mit frischen
Kräutern und Blumen bepflanzt. „Bei
                                           dabei laut Corona-Landesverordnung
                                           nicht mitmachen. „Wir wollen ja nie-
                                                                                         IN DER REGION
Aktivierungsangeboten wie Biografie-       manden ausschließen, dann basteln             TAUBERFRANKEN-
Arbeit oder basaler Stimulation arbei-
ten wir gern mit frischen Kräutern.
                                           und malen wir lieber“, erklärt sie voller
                                           Überzeugung. Es sei einfach nur schön,
                                                                                         HOHENLOHE
Auch die Rollstuhlfahrer*innen haben       dass man dafür im kleinen Kreis zu-
bei einem Hochbeet die Möglichkeit,        sammenkommen könne und die All-               – Seniorenzentrum Haus Heimberg
selbst zu pflanzen, zu gießen und zu       tagsbetreuerinnen nach wie vor mit              Tauberbischofsheim
ernten“, erklärt Elke Thimm, die sich in   großer Leidenschaft dabei sind.               – Seniorenzentrum
Distelhausen auch um die musikali-              Beim gemeinsamen Acrylmalen                St. Hannah Distelhausen
schen Mitmachangebote kümmert. Bei         auf Leinwand legen sich alle so richtig       – Seniorenzentrum
der Polka mit Serviettenrosen, die die     ins Zeug, um ihr Selbstporträt nicht nur        St. Barbara Grünsfeld
Teilnehmer*innen im Seniorenzentrum        mit Trockenblumen zu verschönern,             – Altenheim Krautheim
traditionell im Sitzen tanzen, kommen      sondern ihm mit der persönlichen Lieb-        – Altenheim Öhringen
alle ganz schön ins Schwitzen und dür-     lingsfarbe einen besonderen Touch zu          – Seniorenzentrum Dörzbach
fen sich im Anschluss beim Kränzebas-      geben. „Ich selbst habe Sonne im Herzen       – Seniorenzentrum Forchtenberg
teln mit Schnittlauchblüten nicht nur      – davon gebe ich gern etwas ab“, sagt ein     – Seniorenzentrum Neuenstein
erholen, sondern auch ihre Fingerfertig-   Bewohner im Pflegebereich 2, während          – Seniorenzentrum Pfedelbach
keit schulen. Groß ist an diesem Tag die   er sein Acrylbild mit knalligem Gelb ver-     – Seniorenzentrum Schöntal
Begeisterung bei den Damen, endlich        schönert. Die Damen wählen besonders          – Seniorenzentrum Waldenburg
wieder in geselliger Runde zusammen-       gern ein feuriges Rot. Und nach getaner
zukommen und sich über frühere Erleb-      Arbeit dann am Nachmittag die Überra-
nisse im eigenen Garten auszutauschen.     schung: Einrichtungsleiter Marcel Hof-
                                           mann hat einen Eiswagen bestellt, der
Malen und basteln                          Pflegebewohner*innen und Mitarbei-
                                           tende an diesem heißen Frühsommer-             Über die aktuell gültigen Corona-
Musik ist auch ein beliebtes Thema im      tag auf Kosten des Hauses mit kühlen           Besucherreglungen in unseren
Seniorenzentrum Haus Heimberg in           Leckereien verwöhnt. „Das haben sich           Seniorenzentren informieren Sie
Tauberbischofsheim. Während in der         alle nach den langen Monaten voller            sich bitte auf der Homepage der
Tagespflege schon wieder fleißig gesun-    Corona-Einschränkungen mehr als nur            jeweiligen Einrichtung.
gen wird, setzen die Bewohner*innen        verdient“, so Marcel Hofmann. ■

BBT-Magazin Sommer 2021                                                                                                       27
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