Gemeindegruß Gemeindeversammlung: Dienstag 19. Oktober 18.30 Uhr - Evangelische Kirchengemeinde Schwetzingen

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Gemeindegruß Gemeindeversammlung: Dienstag 19. Oktober 18.30 Uhr - Evangelische Kirchengemeinde Schwetzingen
Gemeindeversammlung:
                                                  Dienstag 19. Oktober
                                                       18.30 Uhr

             Gemeindegruß

                                                                             Bild: Clara und Hannah

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                       September bis November 2021
Gemeindegruß Gemeindeversammlung: Dienstag 19. Oktober 18.30 Uhr - Evangelische Kirchengemeinde Schwetzingen
BESINNUNG
„Kirche?! - Mit gutem Grund!                             stabil, dass darauf umgebaut und angebaut wer-
Jesus Christus spricht:                                  den kann. Wie es Clara und Hannah auf dem Ti-
„Seid gewiss: Ich bin immer bei euch, jeden Tag,         telbild gemalt haben. Christi Kirche ist vielfältig
bis zum Ende der Welt.“ (Evangelium nach Mat-            und bunt und soll es auch sein.
thäus 28,20 nach der BasisBibel)
Das „Ende der Welt“, wie es Jesus in den Blick           Der Streit der Korinther:innen, an die Paulus
nimmt, steht uns hoffentlich noch nicht bevor,           schreibt, unterscheidet sich im Kern nicht von un-
auch wenn es angesichts von Extremwetterereig-           seren Diskussionen um die Zukunft der Kirche(n):
nissen und einer langen Pandemie so wirken               Welche Kirchenform ist die, die Jesus Christus
mag. Jesus begleitet uns als seine Kirche vermut-        will? Welche ist DIE Zukunftsfähigste?
lich noch ein bisschen länger. Aber wie sieht die        Paulus rückt uns den Kopf zurecht:
Zukunft unserer Kirche aus?                              „Wisst ihr nicht, dass IHR Gottes Tempel seid und
                                                         Gottes Geist darin wohnt wohnt?!“ (Vers 16)
Bereits vor Jahrzehnten prognostizierten Wissen-
schaftler:innen den jetzigen Wandel der organi-          Wir selbst sind als Gemeinschaft die Kirche, die
sierten Kirche(n). Viele machten sich große Ge-          Paulus meinte. Wir sind es aber nicht, weil wir
danken und diskutierten lang und breit, was              schöne Gebäude bauen oder finanziell gut daste-
„man“ nun tun könne. Es hat sich seitdem einiges         hen. Die Barmer Theologische Erklärung machte
verändert, aber gesellschaftliche Veränderungen          dies vor 90 Jahren besonders in ihrer 6. These
haben die Kirchenleitungen längst überholt, be-          klar: Wir sind die Kirche aus und in Gottes „freier
vor diese losgelaufen sind. Die Mitgliederzahlen         Gnade“.
sind im freien Fall und nach der Pandemie wird
es voraussichtlich noch deutlichere Rückgänge            Das Erfüllen der Aufgabe der Kirche(n) von die-
geben. Sollen wir den Laden – also die Kirchen –         ser freien Gnade zu berichten, Taufe und Abend-
doch lieber direkt dicht machen?                         mahl zu feiern, hängt nicht allein von der Pracht
                                                         unserer Gebäude ab.
Halt! Die Kirche Jesu Christi ist nicht auf Statisti-    Wir müssen sie mit Leben er-füllen.
ken gebaut! Sie hat ein Fundament :                      In welcher Form auch immer, gilt: „Gottes Wort ist
„Denn niemand kann ein anderes Fundament le-             nicht gebunden.“ (2. Timotheus 2,9)
gen als das, das schon gelegt ist. Und das ist Je-
sus Christus.“ (so Paulus im 1. Brief an die Korinther   Nicht wir haben Gottes Wort in unseren Händen,
3,11 nach der BasisBibel).                               sondern er hält uns in seinen!

Jesus Christus ist die Basis, auch wenn die Kir-         Ihre Pfarrerin
che darauf baufällig wird. Er ist als Fundament so                                 FRANZISKA BEETSCHEN

                  Pfarrerin                  Pfarrer               Bezirkskantor               Diakonin
          Dr. Franziska Beetschen         Steffen Groß             Detlev Helmer              Margit Rothe
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KIRCHENGEMEINDE DER ZUKUNFT
Beständig ist nur der Wandel                       Lage in Deutschland dennoch bis vor der Pan-
Keine Frage: Unsere Kirche und auch unsere         demie weiter an. Die Folge: Wir wussten zwar,
Kirchengemeinde stehen vor großen Verände-         dass der finanzielle Absturz irgendwann kom-
rungsprozessen. Das bringt viel Aufwand mit        men würde – aber wirklich relevant war dieses
sich; es macht manchem Angst und schürt bei        Wissen für viele Entscheidungen nicht. Statt-
anderen das Gefühl, dass die bisherige Arbeit      dessen herrschte landauf, landab das Gefühl
nicht gut genug war. Konflikte werden in einem     vor: Es ist so lange gut gegangen, es wird auch
solchen Prozess nicht ausbleiben. Andere           weiter gut gehen.
freuen sich über die Möglichkeit, aufzubrechen     Doch die Corona-Krise hat dafür gesorgt, dass
und Neues zu wagen. Anstrengend ist dieser         die Einnahmen bereits früher als erwartet ein-
Prozess allemal.                                   gebrochen sind – und die Entwicklung wird
                                                   sich fortsetzen und verschärfen. Der Evangeli-
                                                   sche Oberkirchenrat rechnet damit, dass in
                                                   zehn Jahren dreißig Prozent weniger Finanz-
                                                   mittel zur Verfügung stehen werden. Meine
                                                   persönliche Prognose ist: Es kommt noch
                                                   schlimmer. Und diese Entwicklung führt jetzt
                                                   schon zu harten Einschnitten.
                                                   Viel gravierender als die finanziellen Einbußen
                                                   aber ist, dass das Evangelium für immer mehr
                                                   Menschen kaum noch eine Rolle spielt. Die
                                                   Angebote der Kirchen sind entsprechend we-
                                                   niger gefragt. Der christliche Glaube ist nicht
Richtig ist aber auch: In der Kirchengeschichte    mehr selbstverständlich – das gilt auch in Sch-
ist eine solche Transformation nichts Unge-        wetzingen, wo beide große Kirchen in der Öf-
wöhnliches. Ob es der von Paulus ins Werk ge-      fentlichkeit eine große und wichtige Rolle spie-
setzte Sprung des Christentums von einer jü-       len. Eine Selbstverständlichkeit war der
dischen Reformbewegung am Ende der Welt            Glaube zwar trotzdem nie – aber der soziale
hinein in die antike Hochkultur war oder der       Druck und der Mangel an Alternativen bei der
Übergang ins Mittelalter; ob es die Reforma-       Freizeitgestaltung haben jahrhundertelang
tion war oder der Wiederaufbau nach dem fast       dazu geführt, dass die Mitgliedschaft in der Kir-
vollständigen Versagen der evangelischen Kir-      che, der Gottesdienstbesuch oder Kasualien
che in der Nazizeit: Immer wieder musste Kir-      wie Taufe, Konfirmation, Trauung und kirchli-
che ganz neu gedacht, gebaut und gelebt wer-       che Bestattung zum Standard des Lebens der
den.                                               meisten Menschen gehörten.
Jetzt stehen wir wieder vor der Herausforde-       Das ist heute nicht mehr so. Wir müssen also
rung, unsere Gemeinde neu aufzustellen.            in einer sich ungeheuer schnell verändernden
Denn es spitzen sich Prozesse zu, die teils        Welt ganz neu erklären, warum wir an Jesus
schon seit 40 oder 50 Jahren im Gange sind.        Christus glauben. Und wir müssen ganz neu
So sinkt die Zahl der Kirchenmitglieder schon      Formen schaffen, um die Botschaft von Gottes
seit Jahrzehnten – aber die Finanzkraft der Kir-   Liebe zum Leben und zu uns Menschen unter
che stieg wegen der guten wirtschaftlichen         die Leute zu bringen.
                                                                                                  3
Gemeindegruß Gemeindeversammlung: Dienstag 19. Oktober 18.30 Uhr - Evangelische Kirchengemeinde Schwetzingen
KIRCHENGEMEINDE DER ZUKUNFT
                                                                 seit diesem Jahr vollständig vermietet; neben ei-
                                                                 ner Wohnung und dem städtischen Jugendtreff
                                                                 hat dort die Hospizgemeinschaft ein neues Zu-
                                                                 hause gefunden. Eine nahe liegende Partner-
                                                                 schaft: Die Grundeinstellung und die Arbeitsfel-
                                                                 der der Gemeinschaft überschneiden sich in
                                                                 vieler Weise mit unseren; vom Gustav-Adolf-
                                                                 Haus geht weiter Segen aus. Nach der Pande-
                                                                 mie wollen wir erste gemeinsame Projekte star-
                                                                 ten. Gleichzeitig haben wir vertraglich verein-
                                                                 bart, dass sowohl Altenkaffee als auch Tannen-
                                                                 baumaktion und Hirschacker-Sommerfest wei-
                                                                 terhin im Haus stattfinden können.
                                               Fotos: unsplash

                                                                 Für das Melanchthon-Haus werden wir an einer
                                                                 ähnlichen Lösung nicht vorbeikommen. Zum ei-
                                                                 nen, weil wir ab 2022 für das Haus keinerlei Zu-
                                                                 schüsse des Oberkirchenrates mehr bekommen
Große Herausforderungen also – aber auch                         (bisher waren es 9000 Euro im Jahr), sondern
eine große Chance: Die schwindenden Res-                         auch, weil die Pflichtrücklagen zur Substanzer-
sourcen zwingen uns zum Handeln. Ein „Weiter-                    haltung (vergleichbar mit Abschreibungen im
so“ ist keine Option. Der Veränderungsdruck                      Wirtschaftsleben) in der badischen Landeskir-
schafft Raum für Kreativität und befeuert den                    che massiv steigen. Diese Rücklagen sind dafür
Mut, ganz neue Formate ins Werk zu setzen. Mit                   gedacht, dass das Haus in Schuss gehalten
den Online-Gottesdiensten for your soul haben                    werden kann und am Ende seiner Nutzungszeit
wir erfahren, dass sich die Mühe lohnt und es                    so viel Geld angespart ist, dass das Gebäude
durchaus möglich ist, Menschen zu erreichen,                     entweder neu gebaut oder generalsaniert wer-
die wir bisher kaum oder gar nicht angespro-                     den kann.
chen haben.
                                                                 Bislang mussten wir, wie alle Gemeinden, nur
Was aber heißt das alles konkret für unsere Ge-                  eine Rücklage in symbolischer Höhe bilden. Vor
meindearbeit? Für den Kirchengemeinderat                         dem Hintergrund der einbrechenden Finanzkraft
sind derzeit vor allem zwei Themen wichtig: Die                  ist dies ab 2022 anders. – Die Rücklagen für
Zukunft unserer Gebäude – und, viel wichtiger                    kirchliche Gebäude sind nun so bemessen,
noch – die Zukunft unserer Gottesdienste.                        dass sie wirklich den Erhalt des jeweiligen Ge-
                                                                 bäudes ermöglichen.
Konkret: Melanchthon-Haus …                                      Für das Melanchthon-Haus bedeutet das: Wir
Was unsere Gebäude angeht, ist die Wahrheit                      müssten fast 15.000 Euro pro Jahr mehr auf die
bitter: Wir werden uns in absehbarer Zukunft auf                 Seite legen. Zusammen mit den wegfallenden
Lutherhaus und Kirche beschränken müssen.                        Zuschüssen ergibt das einen Mehrbedarf von
Das Gustav-Adolf-Haus auf dem Hirschacker ist                    24.000 Euro. Diese Summe entspricht mehr als

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STADTKIRCHE
10 Prozent der Kirchensteuermittel, die uns pro
Jahr insgesamt für Personal, Gebäude und Ge-
meindearbeit zur Verfügung stehen. Und diese
Kirchensteuermittel werden absehbar weniger
werden. Noch entscheidender: Der Oberkirchen-
rat hat deutlich gemacht, dass in den kommen-
den zehn Jahren in Schwetzingen wie im gesam-
ten Kirchenbezirk Südliche Kurpfalz keinerlei
Baumaßnahmen mehr gefördert werden. Wollten
wir das stark in die Jahre gekommene Haus also
komplett sanieren oder neu bauen, so müssten
wir dies vollständig allein finanzieren. Das aber   … und Gottesdienstkonzept
ist unmöglich, und die Folgekosten könnten wir      Bei den Gottesdiensten haben wir in den vergan-
ohnehin nicht tragen.                               genen fünf Jahren auf den ersten Blick eine sehr
                                                    positive Entwicklung erlebt: Der Besuch an nor-
Der Kirchengemeinderat hat lange über die Kon-      malen Sonntagen, der sich vor Jahren auf unter
sequenzen aus dieser Sachlage beraten und sich      30 Mitfeiernde eingependelt hatte, hat sich in
letztlich nahezu einstimmig zu folgender Lösung     etwa verdoppelt und bei 60 Menschen stabilisiert.
durchgerungen: Wir werden dem Oberkirchenrat        Eine weitere Steigerung gab es danach aller-
zusagen, das Melanchthon-Haus spätestens            dings nicht mehr.
zum 31. Dezember 2023 zu schließen. Im Ge-
genzug beantragen wir, ab 1. Januar 2022 von        Zur Wahrheit gehört aber auch: Wenn an einem
der Pflichtrücklage für das Haus befreit zu wer-    normalen Sonntag 60 Menschen in die Kirche
den.                                                kommen, so sind dies nicht viel mehr als ein Pro-
Diese Entscheidung ermöglicht uns, trotz der        zent unserer Gemeindeglieder. 99 Prozent errei-
deutlich angespannten Finanzlage für 2022/23        chen wir nicht.
einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen. Au-     Natürlich gibt es Anlässe wie Weihnachten, die
ßerdem haben wir nun gut zwei Jahre Zeit, um        Konfirmationen oder besondere kirchenmusikali-
Lösungen für die Hauptnutzer des Hauses zu fin-     sche Höhepunkte, an denen die Stadtkirche in
den: die Kantorei und die Kinder-, Konfirmanden-    normalen Zeiten (also jenseits von Corona) bis
und Jugendarbeit. Möglicherweise werden wir         auf den letzten Platz besetzt ist. Aber unser
den Luthersaal ab 2024 an zwei oder drei Wo-        ‚Standardprogramm‘, das auch mir selbst sehr
chentagen für die Kantorei reservieren; die Kin-    lieb ist, ist zu einem ‚Nischenprogramm‘ gewor-
der und Jugendlichen könnten in einen Bauwa-        den.
gen ausweichen; auch ein Anbau an die Melan-        Diese Tatsache kann uns nicht kaltlassen. Denn
chthon-Kita ist im Gespräch.                        unsere Aufgabe ist es „die Botschaft von der
                                                    freien Gnade Gottes auszurichten an alles
Gute Ideen aus der Gemeinde, wie es ab 2024         Volk“ (so die 6. These der Theologischen Erklä-
ohne Melanchthon-Haus weitergehen kann, sind        rung von Barmen). Wenn wir diese Aufgabe nicht
uns sehr willkommen. Und eine gute Nachricht        mehr allein mit dem klassischen Gottesdienst
gibt es auch: Der Garten steht nicht zur Debatte;   nach der Agende der Evangelischen Kirche in
er soll als kleines Paradies unserer Gemeinde in    Baden erfüllen können, müssen wir neue Wege
jedem Fall erhalten bleiben.                        ausprobieren.
                                                                                                   5
Gemeindegruß Gemeindeversammlung: Dienstag 19. Oktober 18.30 Uhr - Evangelische Kirchengemeinde Schwetzingen
AUS DER KANTOREI
                                                                       von Bachs großen Orgelwerken bis zur Jazz-
                                                                       Messe. Los geht es jeweils um 11 Uhr in der
                                                                       Stadtkirche.

                                                                       4. Sonntag im Monat: Hier laden wir ein zum
                                                                       Abendgottesdienst um 18 Uhr: Im Sommer im
                                                                       Melanchthon-Garten, im Winter in der Stadtkir-
                                                                       che. Außerdem geht am Vorabend dieses
                                                                       Sonntags um 18 Uhr unser Online-Gottesdienst

                                          Foto: Marion Braun-Bittner
                                                                       for your soul bei YouTube auf Sendung.

                                                                       5. Sonntag im Monat: An diesem Joker im Ka-
                                                                       lender sind Taufen ebenso möglich wie andere
                                                                       Themen und Prägungen.

                                                                       Zusätzlich gibt es weiterhin die Gottesdienste
Deswegen hat der Kirchengemeinderat be-                                an Festtagen wie Weihnachten, Karwoche und
schlossen, ein Jahr lang (genauer: vom 19.                             Ostern an allen drei Standorten. Die monatli-
September 2021 bis zu den Sommerferien                                 chen klassischen Gottesdienste um 11.15 Uhr
2022) ein stark verändertes Gottesdienstkon-                           im Melanchthon-Haus fallen dagegen weg.
zept auszuprobieren. Dieses umfasst folgende
Eckpunkte:                                                             Warum wir diese Neuerungen gerade jetzt aus-
                                                                       probieren? Die Corona-Krise hat in anderthalb
1. Sonntag im Monat: Um 9.30 Uhr feiern wir                            Jahren alle bisherigen Pläne und Gewohnheiten
einen klassischen Gottesdienst in der St. Josef-                       über den Haufen geworfen. Einen besseren
Kapelle auf dem Hirschacker, gelegentlich mit                          Zeitpunkt für einen mutigen Neustart kann es
Taufen oder Abendmahl.                                                 kaum geben.
Um 11 Uhr ist grundsätzlich Gottesdienst mit
Abendmahl in der Stadtkirche.                                          Für Dienstag, den 19. Oktober um 18.30 Uhr,
                                                                       laden wir schon jetzt zu einer Gemeindever-
2. Wochenende: Hier ist Platz für Experimente,                         sammlung im Luthersaal ein. Dabei wird uns
Themengottesdienste, neue Orte und Zeiten.                             der Leiter des Liegenschaftsprojekts der Evan-
Ob es ein Friedensgottesdienst zur dann ge-                            gelischen Landeskirche, der ehemalige Brühler
wohnten Zeit um 11 Uhr ist, ein Gottesdienst in                        Pfarrer Andreas Maier, zum Thema Gebäude
einer Kneipe am Samstagabend, ein Tauffest im                          und insbesondere zu der Notwendigkeit, auf das
Schlossgarten am Sonntagmittag oder ein Got-                           Melanchthon-Haus zu verzichten, Rede und
tesdienst auf dem Spargelacker: Hier ist vieles                        Antwort stehen. Außerdem ist bei der Versamm-
möglich. Zeit und Ort werden jeweils vorher in                         lung Gelegenheit, die ersten Erfahrungen mit
der Presse bekannt gegeben.                                            dem neuen Gottesdienstkonzept zu diskutieren.
                                                                       Herzlich willkommen!
3. Sonntag: Hier feiern wir einen Gottesdienst                                                   STEFFEN GROSS
mit einem kirchenmusikalischen Schwerpunkt

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Gemeindegruß Gemeindeversammlung: Dienstag 19. Oktober 18.30 Uhr - Evangelische Kirchengemeinde Schwetzingen
DIAKONIE DER ZUKUNFT
Diakonie der Zukunft                                Gemeinsam mit der öffentlichen Hand Ange-
Diakonie ist der soziale Dienst der evangeli-       bote schaffen
schen Kirche am Nächsten. Nah bei den Men-          In enger Zusammenarbeit mit dem Landkreis
schen zu sein, die Hilfe und Unterstützung be-      und den Kommunen werden wir neue Arbeits-
nötigen, ist ihr zentrales Anliegen.                felder entwickeln. Gerade im Aufbau befindet
Die Verbindung zwischen der Kirchengemeinde         sich „LIDA“, unsere Beratung von Frauen, die
und ihrer Diakonie ist heute jedoch nicht mehr      von häuslicher Gewalt betroffen sind. In der
für jeden erkennbar. Das ist schade, denn von       Schuldnerberatung wird es darum gehen, das
den Veränderungen in der Evangelischen Kir-         Angebot entsprechend dem Bedarf weiterzuent-
che wird die Diakonie gleichermaßen betroffen       wickeln. Die Beratung von Geflüchteten ist aktu-
sein.                                               ell noch befristet, wird aber weiterhin gebraucht.
Neben den rechtlich selbständigen Einrichtun-       Ein zentrales Thema der Zukunft ist die Förde-
gen der Diakonie, wie etwa in Schwetzingen          rung guter Nachbarschaften im „Quartier“ und
dem „Kirchlichen Pflegedienst Kurpfalz e.V.“, ist   ein gutes Zusammenwirken der sozialen Ange-
es vor allem das Diakonische Werk, das im Auf-      bote im Sozialraum.
trag der Evangelischen Kirche mit seinen Bera-      Gemeinsam mit der Kirchengemeinde kann Di-
tungsangeboten und Projekten Menschen in            akonie hier einen wichtigen Beitrag leisten.
Not oder schwierigen Lebenssituationen weiter-
hilft und unterstützt.                              Zusammenarbeit von Kirche und Diakonie
Die gesellschaftlichen Entwicklungen lassen er-     verstärken
warten, dass der Beratungsbedarf zunehmen           Diakonie-Präsident Ulrich Lilie formuliert es so:
wird: steigende soziale Ungerechtigkeit, die So-    „Der Sozialraum ist der Ernstfall von Kirchenge-
zialleistungen werden immer komplexer und un-       meinde und Diakonie. Mit allen Menschen, die
übersichtlicher, der familiäre und soziale Zu-      zu ihm gehören. Gemeinsam mit ihnen sind wir
sammenhalt ist brüchig, die Altersarmut nimmt       Kirche Jesu Christi“
zu. Immer mehr Menschen werden Schwierig-           Es geht darum, gemeinsam mit Partnern aus
keiten haben, ihre Ausgaben zu decken.              der Zivilgesellschaft dem sozialen ‚Klimawan-
                                                    del‘ in unserem Land früh genug etwas wirksam
Weiterhin für die Menschen da sein
                                                    entgegenzusetzen.
Auch in Zukunft wollen wir für Menschen in Not
                                                    Lassen Sie uns genau hinschauen, wie wir uns
eine ganzheitliche Beratung anbieten und ihnen
                                                    in Schwetzingen in diese Entwicklung mit ein-
helfen, ihre Rechte wahrzunehmen. Die Mittel,
                                                    bringen können!
die uns von der Landeskirche und dem Kirchen-
                                                                                      URSULA IGEL
bezirk anvertraut werden, sind dafür die Basis.              Diakonisches Werk im Rhein-Neckar-Kreis,
Sie ermöglichen uns auch Projekte, die auf so-         Bezirksleitung im Kirchenbezirk Südliche Kurpfalz
ziale Missstände aufmerksam machen, oder die
schnelle Reaktion auf gesellschaftliche Heraus-
forderungen. Diakonie setzt dadurch wertvolle       Hier finden Sie die Rede von Ulrich Lilie:
                                                    https://www.diakonie.de/fileadmin/u-
Impulse und kann etwas in Bewegung bringen.
                                                    ser_upload/2020-01-12_Eroeffnungsim-
So zum Beispiel in der Schuldnerberatung, die       puls-Synode_EKiR.pdf
jetzt auch vom Rhein-Neckar-Kreis unterstützt
wird.

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Gemeindegruß Gemeindeversammlung: Dienstag 19. Oktober 18.30 Uhr - Evangelische Kirchengemeinde Schwetzingen
ZUKUNFT DER KIRCHENMUSIK
Mehr Pop-Musik in der Kirche?                       Tod in der Nachwuchsarbeit ist. Singen bedeu-
Hören wir Bachs Musik auch noch in 100 Jah-         tet auch, Seele und Emotionen nach außen zu
ren? Wer spielt in 20 Jahren noch Orgel? Wel-       kehren. Je kleiner eine Gruppe ist, desto
che musikalischen Angebote machen wir in Zu-        schwieriger fällt die Beteiligung, weil man ja als
kunft? Brauchen wir mehr Pop-Musik in der Kir-      Einzelner auffallen oder sich blamieren könnte.
che? Welche Musik können wir uns bei schwin-        (Es sei denn, man bildet sich darin aus und
denden Einnahmen noch leisten? Wie sehe ich         sucht bewusst kleine Ensembles, um gefordert
persönlich die Zukunft der Musica sacra – der       zu werden.) Glücklicherweise erkennen wir in
Kirchenmusik?                                       den letzten Jahren immer mehr, dass wir see-
                                                    lisch verkümmern, wenn wir nicht mehr singen
                                                    und musizieren. Musizieren bringt zwar keinen
                                                    materiellen Zuwachs, aber einen Zuwachs an
                                                    Lebensqualität, Gemeinschaftserlebnis und –
                                                    wenn es ‚rund’ läuft – Glücksgefühle, die sich
                                                    positiv auf Leib und Seele auswirken.
                                                    Die Mehrheit der Bevölkerung hört Pop und
                                                    Schlager, und dahinter agiert eine riesige Ver-
                                                    marktungsmaschinerie. Erleben wir noch Tage
                                                    ohne Musik(-Berieselung)? Gibt es noch Men-
                                                    schen, die gar keine Musik hören? Wer hält
Die traditionelle Kirchenmusik führt im allgemei-   heute noch eine fünfminütige Stille aus? Mit Mu-
nen Musikgeschehen und -geschäft ein Ni-            sik lassen sich Menschen mehr mobilisieren als
schen-Dasein. Einerseits ist die kirchliche Bin-    mit Worten. Weil Musik sofort an das Innerste
dung der Menschen deutlich gesunken. Die            geht und Emotionen auslöst. Positive wie nega-
Frage, ob ich mich kirchlich binde und einbringe,   tive. Das hat die Werbung schon lange erkannt
ist nicht mehr unbedingt eine existenzielle         und sich zunutze gemacht.
Frage. Glaube und Religionszugehörigkeit und        Und wenn wir schon Musik hören, dann bitte so
damit kirchliches Engagement sind nicht mehr        perfekt wie möglich. Von Profis oder / und nach
selbstverständlich. Marktwirtschaftliche Mecha-     Aufnahmen nachgebesserte, geschönte Musik.
nismen bestimmen hier zunehmend die Partizi-        Da liegt die Qualitäts-Messlatte schon sehr
pation: Wie sind Angebot und Nachfrage und          hoch. Da hat ein schlichter Choral, ein Paul-
welchen Nutzen habe ich von einer Zugehörig-        Gerhardt-Lied, von einem unsauber singenden
keit und einem Engagement?                          Laienchor mit einem Altersdurchschnitt von 75
Auch hat die Bereitschaft, sich regelmäßig auf      (und darüber) einen ganz schweren Stand. Im-
Jahre zu binden, deutlich nachgelassen. Und         mer mehr greift jetzt um sich, was schon vor 40
wenn man sich einbringt, braucht es einen deut-     Jahren prognostiziert wurde: das Aussterben
lichen Mehrnutzen. Am besten mit einem tollen       der traditionellen Kirchenchöre. Welcher Chor
„Event-Gefühl“.                                     will sich heute noch „Kirchenchor“ nennen,
Gleichzeitig erleben wir, dass ein jahrzehntelan-   wenn die Assoziationen und Klischees „alt, alt-
ges Nicht-Singen und Nicht-Musizieren zu see-       backen, überaltert, langsam, dünner Klang und
lischen und körperlichen Defiziten führt und der    langweilig“ sind? Da haben auch wir Chorleiter

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Gemeindegruß Gemeindeversammlung: Dienstag 19. Oktober 18.30 Uhr - Evangelische Kirchengemeinde Schwetzingen
ZUKUNFT DER KIRCHENMUSIK

einen ganz schweren Stand, diesen (Vor-)Urtei-      sondern auch Musiken aus Filmen, Serien und
len mit moderneren Rhythmen, mehrsprachigen         Musicals. Also Musik, die nicht nur fürs Hören
Texten, lockeren Proben, gezielter Stimmbil-        komponiert wurde, sondern mit visuellem Kon-
dung, tiefer gelegten Arrangements und neuem        text. Wir Organisten müssen uns damit anfreun-
Outfit entgegenzuwirken.                            den, dass sich der Wunsch nach einem gesun-
Auf der anderen Seite erleben wir eine Vielsei-     genen „Jauchzet Gott“ oder „Ave Maria“ bei
tigkeit wie nie zuvor: immer neue Kinder- und       Hochzeiten und Beerdigungen den Platz mit
Jugendmusicals in Kooperationen mit Schulen         „Circle of Life“ und „Time to Say Goodbye“ teilen
mit vielen Mitwirkenden, Projektchöre, die wie      muss.
Pilze aus dem Boden schießen (aber auch             Es geht mittlerweile auch gar nicht mehr so sehr
manchmal genauso schnell wieder verschwin-          um Musik-Titel, sondern um die Frage, ob ich
den), Bands in Kirchen, Cross-Over-Projekte,        als Organist überhaupt noch gefragt bin, denn
Gospelworkshops mit tollen Solisten und Chor-       die CD oder der Speicher-Stick gibt die ge-
leitern, große Events in Stadthallen mit 2000 bis   wünschte Musik über eine gute Anlage viel adä-
3000 Mitwirkenden, für die man auch 200 Euro        quater wieder. Und für einen Pop-Song bringen
hinlegt, um dabei zu sein, und Chöre, die Kan-      Teilnehmende gleich die Solistin selbst mit, die
taten, Messen, Oratorien, Requiems und Passi-       zu einer Playback-Version via Smartphone
onen, also Musica sacra, auch in Konzerthallen      singt. Nicht der Kantor bestimmt und wählt die
vortragen.                                          Musik aus, sondern die Angehörigen oder Teil-
                                                    nehmenden. Weil die Trauung oder Beerdigung
                                                    nicht mehr unbedingt ein Gottesdienst ist, den
                                                    dafür ausgebildete Fachleute konzipieren und
                                                    ausführen, sondern ein ‚Event‘, für das ‚geliefert’
                                                    wird. Die Zahl der Menschen, die sich auf die
                                                    Auswahl der hauptberuflichen Musikerin einlas-
                                                    sen und verlassen oder sich mit dem Musiker
                                                    vorher absprechen, wird weniger. Auch der zu-
                                                    ständige Pfarrer ist ja nicht mehr selbstver-
                                                    ständlich. Wird die Zeit kommen, in der es ge-
                                                    nügt, wenn gute Bekannte mehr oder weniger
                                                    religiöse Texte lesen, weil die Verbindung zur
                                                    Kirche oder zur Pfarrerin gar nicht da ist oder
Die Ära der traditionellen Kirchenchöre neigt       nur rudimentär existiert?
sich wohl ihrem Ende zu. Aber Musik wird es in      Man wird wählerischer und selbstbestimmter.
der Kirche immer geben, weil Musik Menschen         Das ist einerseits ein Fortschritt, andererseits
begeistert, bewegt und vereint. Wer Gott liebt,     erfordert es mehr Informationen und Abspra-
lobt und dankt, wer ihm klagt, wer die Schöpfung    chen. Aber im notwendigen Austausch liegt si-
als göttlich betrachtet und um sie fürchtet, wird   cher auch eine Chance.
immer singen.
Der Anteil von Pop-Elementen, Pop- und Jazz-        Auch die Kirchenmusik reagiert auf Hörgewohn-
Messen und -Oratorien wird sich erhöhen, an         heiten und Bedürfnisse. Die Kirchenmusiker:in-
der Orgel spielen wir nicht nur Bach und Reger,     nen werden heute auch in Pop- und Jazz-Musik
                                                                                                     9
Gemeindegruß Gemeindeversammlung: Dienstag 19. Oktober 18.30 Uhr - Evangelische Kirchengemeinde Schwetzingen
ZUKUNFT DER KIRCHENMUSIK
ausgebildet; etliche Gemeinden wünschen sich          sicher, dass Bachs Weihnachtsoratorium noch
neben traditioneller Musik auch den Schwer-           in 200 Jahren gesungen wird. So lange werden
punkt Popular-Musik und den Aufbau von Kin-           viele Pop-Songs nicht überdauern. Pop-Songs
der- und Jugendchören.                                gab es zwar schon im letzten Jahrhundert, aber
                                                      noch nicht in der ersten Hälfte des 20. Jahrhun-
                                                      derts. Oder hießen sie da nur anders? Ist das
                                                      „Ave Maria“ nicht ein klassischer Pop-Song –
                                                      eben weil es seit über 100 Jahren populär ist?
                                                      Was ist denn überhaupt „populäre“ Musik?
                                                      Die rasante Entwicklung in Technik und Übertra-
                                                      gung führt nicht nur zu einer viel rascheren glo-
                                                      balen Verbreitung und Vermarktung von Musik,
                                                      sie führt auch meist zu einer deutlich kürzeren
                                                      Lebensdauer. Wenn sich heute Popstars und
                                                      Rock-Gruppen länger als 10 Jahre im harten
Ich glaube aber nicht, dass es darum geht, ob         Konkurrenz-Geschäft behaupten, ist das schon
mehr Pop oder Klassik vonnöten ist. Wichtig ist,      viel. Mittlerweile gibt es „Band-Revivals“ von
authentisch zu seinen eigenen Wertvorstellun-         ABBA, den Beatles und anderen. Bei Johann
gen, Ansichten und Überzeugungen zu stehen            Sebastian Bach weiß man nur von einem Revi-
– egal, welche Stile ich präferiere. Ich erlebe im-   val seiner Kirchenmusik, das war um 1825, 75
mer wieder, dass ich Menschen allen Alters für        Jahre nach seinem Tod. Seine Klavier- und
‚meine’ Musik, die ich liebe und spiele anspre-       Kammermusik war und ist immer präsent. Seine
chen und begeistern kann, wenn sie sehen, hö-         Musik lebt bis heute.
ren und spüren, wofür mein Herz brennt und
was mich antreibt. Vor den Sommerferien ka-
men vier Schulklassen (Grundschule und Gym-
nasium) in die Kirche, um im „Jahr der Orgel“ die

                                                                                                          Fotos: Marion Braun-Bittner
Orgel näher kennenzulernen. Hinterher war ich
mir sicher, dass die Schüler:innen, die mir Lö-
cher in den Bauch fragten, nicht nur viele Infor-
mationen mitgenommen haben. Sie haben et-
was viel Wichtigeres mitgenommen: Sie haben
den Orgelklang im Raum körperlich gespürt.
Das weckt Emotionen und nimmt eben körper-
lich in Beschlag.                                     Werden wir in 100 Jahren noch „Geh aus, mein
Diese Emotionen können durch ein Bach‘sches           Herz“ und „Befiehl du deine Wege“ singen?
Weihnachtsoratorium oder ein Brahms-Re-               Ich glaube schon, weil diese Lieder nicht nur von
quiem wie auch durch einen Pop-Song geweckt           einem kurzen Glücks-, Trauer- oder Sehn-
werden. Da aber in der Regel Kantaten und             suchtsgefühl singen, sondern von einer Summe
(Pop-)Oratorien viel länger dauern, erlebt man        von grundlegenden Lebenserfahrungen. Viel-
als Mitwirkender oder Zuhörer:in eine ungleich        leicht werden diese Lieder dann viel öfter und
höhere und stärkere Gefühlspalette. Ich bin mir       lauter gesungen werden, weil sie in neuerer

10
ZUKUNFT DER KIRCHENMUSIK
(Band-)Bearbeitung noch viel populärer wer-         Verbindung mit Wort kann es sogar viel mehr
den? Gewiss: Es wird neben Paul-Gehardt-Lie-        ansprechen und tiefer gehen.
dern auch neuere Lieder geben, die Themen           Nach meiner Überzeugung kann ich mit Musik
wie Ökologie, Ökumene, Gerechtigkeit, Reich-        mehr Menschen ansprechen und bewegen als
tum und Armut, Lebensqualität und -freude,          mit Worten. Musik kann sicher nicht die Welt
Ängste und Bedrohung in aktuellerer Sprache         verändern. Aber sie kann die Sehnsucht danach
ausdrücken und die leicht aus der „Seele rin-       wecken, dass die Welt sich zum Besseren än-
nen“ und über die Lippen gehen wie z.B. „Mor-       dern kann und muss.
genlicht leuchtet“, „Freunde, dass der Mandel-                             KMD DETLEV HELMER
zweig“ oder „We‘ll never walk alone“.
                                                    Infektionsmöglichkeiten mit dem Musik-Virus:
Zwei Dinge sind in meinen Augen (und Ohren)
wichtig:                                            12.9., 15 bis 18 Uhr, Orgelspaziergang durch
a) dass wir aktiv musizieren, weil es der Seele     Schwetzingen (Schlosskapelle, St. Pankratius,
und dem Körper gut tut, und                         Ev. Stadtkirche) – kostenlose Tickets in der
b) dass wir uns darüber austauschen und uns         Stadtinfo erhältlich
gegenseitig beflügeln.
                                                    19.9., 11 Uhr, Ev. Stadtkirche, Musik-Gottes-
Ich glaube, dass sich Kirche nicht nur in ihrer     dienst mit viel Gesang und Orgelmusik
Hierarchie und Struktur, in ihrem Gottesdienst-
und Gemeinde-Verständnis hinterfragen und           21.9., 20 Uhr, Ev. Stadtkirche, Musik und Texte
ändern muss. Wenn wir Kirche lebendig erhal-        zur „Götttlichen Komödie“ von Dante Alighieri
ten wollen, müssen wir unsere Mitmenschen           (700. Todestag!) Das Konzert wird gefördert
emotional wecken, begeistern und mitnehmen.         durch ein Stipendium des Ministeriums für Wis-
Ich glaube, dass im Gottesdienst nicht mehr je-     senschaft, Forschung und Kunst Baden-
den Sonntag die 15-Minuten-Predigt im Mittel-       Württemberg
punkt stehen sollte. Es reichen oft fünf Minuten,
in denen sich viel sagen lässt, was ja mitunter     17.10., 17 Uhr, Lutherhaus, „Klassik für Alle“ –
sogar länger im Gedächtnis bleibt, weil es so       Klavierkonzert mit Tatjana Worm-Sawosskaja
prägnant ist. Wir müssen unsere Mitmenschen         Mit Einführung und Erläuterungen
zum Mitmachen bewegen und begeistern, zum
Aufstehen, Bewegen, Tanzen und Singen, so           24.10., Ev. Stadtkirche, 17 / 19 / 21 Uhr – Drei
dass sie gerne wiederkommen. Musik ist ein Vi-      Konzerte zum „Jahr der Orgel“
rus, der sich bekanntlich sehr schnell verbreitet   Eine galaktische Reise durch Raum und Zeit –
und an dem man sich (meist) gern infiziert. Egal,   von Bach bis Star Wars
ob mit Bach, Mendelssohn, Kagel, Pink Floyd,
Santana, Jan Delay oder Cris Cosmo.                 21.11., Ev. Stadtkirche
Musik ist keinesfalls ‚ausschmückendes Bei-         11 Uhr, Musik-Gottesdienst mit Vokal- und In-
werk’ im Gottesdienst! Musik regt an, bewegt,       strumentalmusik mit dem Vokalensemble
weckt Emotionen und verkündet. Musik im Got-        17 Uhr, Konzert mit Vokal- und Instrumental-
tesdienst ist eine andere Form von Verkündi-        musik von J.S. Bach, G.Ph. Telemann, J.G.
gung und damit gleichberechtigt zum Wort. In        Rheinberger, J. Rutter u.a.
                                                                                                    11
ZUKUNFT DER KIRCHE
                                                                        Die evangelische Kirche in Deutschland hat sich
                                                                        bei ihrer Herbstsynode 2020 auf die Suche nach
                                                                        einer Lösung gemacht und dabei zwölf Leitsätze
                                                                        zur Zukunft einer aufgeschlossenen Kirche vor-
                                                                        gelegt. Überschrieben ist das Ganze mit einem
                                                                        Psalmwort. Mit Mut und Gottvertrauen will die
                                                                        evangelische Kirche auf den Weg „hinaus ins
                                                                        Weite“ (Psalm 18,20) treten.

                                                           Foto: Lotz
                                                                        Worauf die Zukunft einer aufgeschlossenen Kir-
                                                                        che gebaut werden soll, benennen drei Inhalte:
                                                                            - die enge Verbundenheit mit Jesus Chris-
                                                                                tus,
Er führte mich hinaus in die Weite.                                         - das Vertrauen auf das Kommen des
                         Psalm 18, 20 (Basisbibel)
                                                                                Geistes und
Quo vadis?                                                                  - die Praxis der Liebe.
Kirche, wohin gehst du?                                                 An diesen drei Grundpfeilern will die Kirche sich
Die Kirche wird kleiner. Der demografische                              orientieren und diesem Dreiklang in der missio-
Wandel ist dafür nur ein Grund. Die Kirche als                          narischen und diakonischen Zuwendung zu den
Gemeinschaft der Gläubigen verliert für viele                           Menschen Gestalt geben.
Menschen an Attraktivität, Plausibilität und ge-
sellschaftlicher Bedeutung. Der Evangelische                            Auf diese drei Grundpfeiler des christlichen
Pressedienst titelte am 12. April 2021: „Immer                          Glaubens werfe ich einen Blick.
weniger Schüler besuchen den konfessionellen                            Zur Verbundenheit mit Jesus Christus gehört
Religionsunterricht.“1                                                  die Kenntnis von seinem Leben, Leiden, Ster-
Daneben steht aber auch: Die neue Präses der                            ben und seiner Auferstehung. An dieser Kennt-
EKD-Synode Nicole Heinrich ließ sich als Kind                           nis aber mangelt es auch unter getauften Chris-
atheistischer Eltern aufgrund des Religionsun-                          tinnen und Christen. Eltern bringen ihre Kinder
terrichts taufen. Ihre geistliche Prägung ver-                          zur Taufe und bekennen ganz offen, dass sie
dankt sie freikirchlichen Gruppen.                                      nicht wissen, wie sie der Aufgabe nachkommen
Woran liegt all das? Was muss geschehen, da-                            sollen, ihr Kind zum Glauben an Jesus Christus
mit Kirche wird, was sie sein soll?                                     zu führen. Sie bitten Pfarrerinnen und Pfarrer
Unternommen wird vieles. Manches gleicht dem                            um Hilfe. Religions- und Konfirmandenunterricht
verzweifelten Versuch, sich auf der Höhe der                            können einen Teil dieser Hilfe übernehmen.
Zeit dem allgemeinen Trend anzupassen und so                            Hinzukommen muss aber auch die Glaubens-
zu reden wie alle reden. Anthropologie statt                            vermittlung in den Gemeinden.
Theologie? Moderne Musik statt Choräle?                                 Die Bedeutung von Jesus Christus muss an
Hackathon „gemeinsam glauben“ statt Bibel-                              praktischen Lebensbeispielen aufgezeigt wer-
kreis? Gibt es überhaupt die eine richtige Ant-                         den. Lebensgeschichten gehören zur Glau-
wort auf diese Frage?                                                   bensvermittlung. Wo der Glaube an Jesus

1 Ergebnis einer epd-Umfrage unter 16 Kultusministerien.

12
ZUKUNFT DER KIRCHE
Christus im Alltag sichtbar wird, geschieht Evan-     Wie sieht meine Kirche der Zukunft aus?
gelisation praktisch und lebensnah.                   Wir haben Menschen aus Schwetzingen nach
                                                      ihren Visionen, Ideen, Vorschlägen und Bedürf-
Zum Weg in die Weite gehört das Vertrauen in          nissen gefragt. Lesen Sie hier die Antworten.
das Kommen des Heiligen Geistes. Mit dem
Heiligen Geist rechnen heißt, ihm im Gebet                               Meine Kirche der Zukunft ist
Raum zu geben und sein Eingreifen zu erbitten.                           im Herzen unserer Gesell-
Es heißt aber auch, von seinem Wirken zu er-                             schaft verankert – mitten
zählen. Christlicher Glaube entsteht und wächst                          unter uns. Sie begleitet und
dort, wo seine Inhalte am Beispiel konkret auf-                          behütet uns, hört zu und
gezeigt werden. Pfingsten ist dann, wenn Men-                            gibt Antworten; sie beruhigt
schen mit Gottes Geist Erfahrungen machen                                durch ihre Anwesenheit,
und diese Erfahrungen fröhlich bezeugen.                                 ihre Unterstützung und ihre
                                                      Seelsorge; sie bereichert unser Leben und un-
Auf den bisher genannten Grundpfeilern steht          sere Gesellschaft.          DR. RENÉ PÖLTL
der dritte Pfeiler: Die Praxis der Liebe. Weil Gott
Liebe ist, weil er Jesus aus Liebe zu uns Men-                              Die Kirche der Zukunft be-
schen sandte, kann unsere Antwort nur Liebe                                 hält aus ihrer Vergangen-
untereinander sein. In der Praxis der Liebe wird                            heit ihr identitätsstiftendes,
christlicher Glaube konkret. Von Gott gewirkte                              reiches Liedgut. Sie hechelt
Liebe wendet sich allen zu, sie fragt nicht nach                            nicht dem Zeitgeist nach,
Sympathie und Antipathie. Sie ringt darum,                                  sondern begegnet den ak-
auch die zu lieben, die auf den ersten Blick alles                          tuellen Herausforderungen,
andere als liebenswert erscheinen. Christliche                              indem sie ihr Heilsgesche-
Liebe ermöglicht Teilhabe und öffnet allen die        hen als Forderung und Trost in der Gegenwart
Kirchentüren. Mitgliedschaft vor diesem Hinter-       konkretisiert. Die frohe Botschaft zeigt sich auch
grund neu zu denken, gehört mit zu den Aufga-         in unübersehbarer Fröhlichkeit.
ben einer Kirche, die auf gutem Grund den Weg                                      GÜNTER ZÖBELEY
in die Weite sucht.
                                                                      Meine Kirche der Zukunft
Allem menschlichen Überlegen und Tun aber                             könnte wieder mehr Zulauf be-
muss eine zentrale Frage vorausgehen: Wohin                           kommen, wenn sie erreicht, die
will Gott seine Kirche führen? Geleitet von die-                      Menschen zu erreichen und
ser Frage, kann eine aufgeschlossene Kirche                           von einem persönlichen Mehr-
mutig und vertrauensvoll neue Wege wagen.                             wert zu überzeugen und rüber-
Denn sie weiß: Über allem menschlichen Pla-                           zubringen, dass es nicht um die
nen steht die Gewissheit: Kirche wird geleitet                        Kirche als Institution geht, was
von Jesus Christus!                                   Leute momentan leider eher abschreckt. Men-
                   DR. ADELHEID VON HAUFF             schen kommen nicht unbedingt von sich aus,
                                                      obwohl sie sicherlich suchen und finden könn-

                                                                                                       13
ZUKUNFT DER KIRCHE
ten. Gerade in Zeiten von Überreizungen, alter-    sonntäglichen Weg in die Kirche ‚schaffen’ - sei
nativen Angeboten, Zerstreuung und Ablenkung       es aus Zeitgründen, aus Desinteresse oder ein-
gilt es, attraktive Formate zu finden, um unter-                                 fach weil es ‚un-
schiedlichste Menschengruppen ‚anzuspre-                                         cool’ ist.
chen‘ (im doppelten Sinne), dabei ergänzende                                     Eine wesentliche
Wege zu gehen und die Leute so neugierig auf                                     Veränderung brin-
das Christsein zu machen. – Z.B. Lobpreis-Kon-                                   gen die Digitalisie-
zerte mit Impulspredigt im öffentlichen Raum,                                    rung und die sozia-
mehr Jugend- sowie Familiengottesdienste, Be-                                    len Medien. Einmal
gegnungscafé („Cappuccino für die Seele“), Ak-                                   kann der online
tionen in der Innenstadt (kurze Szenen, Panto-                                   verfügbare
mimen zu Jesu Wirken und der frohen Bot-                                         Gottesdienst zu je-
schaft, ein Marktstand mit zu verschenkenden                                     der Tages- und
Bibeln und tollen Angeboten), sowas wie „Der                                     Nachtzeit, in Stille
andere ‚Durstlöscher‘-Stammtisch“ (Reden mit                                     oder mit anderen
und über Gott und die Welt); Spaziergänge                                        angehört und an-
(nach dem Motto „Was bewegt dich?“, „Ich geh       geschaut werden. Zum anderen ist es möglich,
mit Dir“, „Unterwegs mit Jesus und deinen Fra-     das aktuelle Weltgeschehen auf eine offene und
gen“); „Abenteuer Glaube“ (Angebot für Chris-      moderne Weise zu integrieren, was auch die Ju-
ten und Nichtchristen, Lagerfeuer, Kletterpark,    gend anspricht.
Wanderungen). Oder fragt doch mal die Leute        Mit Musik, Gesprächen, wechselnden Gästen
über einen Aufruf: „Was sollten wir als Kirche     ist es möglich, die Bibel, das Wort Gottes, The-
tun, damit Du wieder kommst? Was würdest Du        men der Nächstenliebe mit aktuellem Bezug zu
brauchen oder Dir wünschen?“.                      unserem Leben zu vermitteln. Dies ist ein weite-
                           ROLAND STRIEKER         rer Baustein neben den traditionellen Aufgaben
                                                   der Kirche, um die Botschaft Jung und Alt wie-
                Die Kirche der Zukunft wagt        der näher zu bringen.          SABINE TREIBER
                sich auch auf glattes Parkett.
                Sie singt, sie tanzt und bleibt                             Die Kirche der Zukunft
                mit und für die Menschen in                                 schaut wieder deutli-
                Bewegung. Sie ist nicht nur für                             cher auf ihren Urauf-
                Gläubige ein Ort der Gemein-                                trag, den sie in der Fro-
                schaft.                                                     hen Botschaft findet.
                   MARION BRAUN-BITTNER                                     Öffnet Türen und geht
                                                                            zu den Menschen. Sie
Die Entwicklung der letzten Monate hat immer                                wird transparent für ei-
wieder gezeigt, wie wichtig noch immer der                                  nen Gott, der mitten
Glaube, die Zuversicht und das Gebet für uns                                unter den Menschen
sind. Jedoch wurde es bisher immer schwerer                                 wohnen möchte.
auch die Menschen zu erreichen, die nicht den                                    UWE LÜTTINGER

14
ADRESSEN
Pfarramt
Mannheimer Str. 34, 1. OG,  12 72 40, Fax 12 72 41, E-Mail: schwetzingen@kbz.ekiba.de
Pfarramtssekretärinnen Anke Scharf, Marion Braun-Bittner, Simone Heidbrink
Öffnungszeiten:
                      Montag 10 bis 12 Uhr             Während der Sommerferien bis zum
                      Mittwoch 13 bis 15 Uhr           11.9.2021 sind wir nur mittwochs und
                      Freitag 10 bis 12 Uhr            freitags im Pfarramt zu erreichen. Sie
                                                       erreichen uns jederzeit per Email oder Sie
                                                       hinterlassen eine Nachricht auf dem AB.
                                                       Wir rufen gerne zurück!

Pfarrer Steffen Groß  062 02-12 72 40; E-Mail: steffen.gross@kbz.ekiba.de
Pfarrerin Dr. Franziska Beetschen  062 02-94 76 121; E-Mail: franziska.beetschen@kbz.ekiba.de
Diakonin Margit Rothe  062 02-92 63 196; E-Mail: margit.rothe@kbz.ekiba.de
Gemeindehäuser: Kirchendiener und Hausmeister
Lutherhaus, Mannheimer Str. 34: Jens Stolpmann (Die Telefonnummer erfragen Sie bitte im Pfarramt)
Gustav-Adolf-Haus, Marktplatz 28: Helga Wiegand (Die Telefonnummer erfragen Sie bitte im Pfarramt)
Melanchthon-Haus, Kurfürstenstraße 17: Mina Popp (Die Telefonnummer erfragen Sie bitte im Pfarramt)
Kindertagesstätten
Annika Elpelt, Kindergartenkoordinatorin, 06202- 97 07 687
E-Mail: kitakoordination.schwetzingen@kbz.ekiba.de
Ev. Bonhoeffer-Kindergarten: 06202-2 55 29, Leitung Andrea Ruiter; (Marktplatz 28)
E-Mail: kigabonhoeffer.schwetzingen@kbz.ekiba.de
Ev. Luther-Kindertagesstätte:  06202-2 11 38, Leitung Sabine Pfeil; (Mannheimer Str. 38)
E-Mail: kigaluther.schwetzingen@kbz.ekiba.de
Ev. Melanchthon-Kindertagesstätte:  06202-577 92 07, Leitung Bianca Ehlert; (Kurfürstenstr. 17)
E-Mail: kita.melanchthon.schwetzingen@kbz.ekiba.de
Ev. Kindertagesstätte Arche Noah:  06202-2 32 41, stellv. Leitung Lisa Lutz; (Keplerstr. 25)
E-Mail: kitaarchenoah.schwetzingen@kbz.ekiba.de
Kirchenbezirk / Beratungsstellen
Kirchenmusikdirektor Detlev Helmer, Kurfürstenstr. 17; 06202-760 52 35, Fax 760 52 36;
E-Mail: detlev.helmer@kbz.ekiba.de, bezirkskantorat.suedlichekurpfalz@kbz.ekiba.de
Krankenhausseelsorge: Sibylle Holzwarth-Weiss; Email: Sibylle.Holzwarth-Weiss@kbz.ekiba.de
Diakonisches Werk Schwetzingen, Hildastr. 4a;  06202-9 36 10, Fax 93 61 20; Leitung Ursula Igel
Kirchlicher Pflegedienst Kurpfalz e.V., Hildastr. 4a;  06202-27680, Fax 27 68 40; Leitung Heike Wies,
E-Mail: info@sozialstation-schwetzingen.de
Nachbarschaftshilfe: Monika Theilig, Einsatzleitung,  06202-957124;
E-Mail: nbh.schwetzingen@kbz.ekiba.de

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Gottesdienste                  von September                            bis November
Sonntag, 5. September 2021     10 h Gottesdienst mit Abendmahl                      Melanchthon-
                                     mit Franziska Beetschen                         Haus-Garten
Sonntag, 12. September 2021    10 h Gottesdienst                                    Melanchthon-
                                     mit Esther Kraus                                Haus-Garten
                                     Gottesdienst mit kirchenmusikalischem
Sonntag, 19. September 2021                                                          Stadtkirche
                               11 h Schwerpunkt
                                     mit Steffen Groß
Samstag, 25. September 2021    11 h Kinderkirche                                    Melanchthon-
                                     mit dem KiGo-Team                                     Haus
Sonntag, 26. September 2021    18 h Abendgottesdienst                                Stadtkirche
                                     mit Steffen Groß
Sonntag, 3. Oktober 2021      9.30 h Gottesdienst mit Abendmahl                       St. Josefs-
                                     mit Dr. Adelheid von Hauff                           Kapelle
                               11 h Gottesdienst mit Abendmahl                       Stadtkirche
                                     mit Franziska Beetschen
Sonntag, 10. Oktober 2021      11 h Gottesdienst m. Vorstellung neuer Konfis         Stadtkirche
                                     mit Steffen Groß
                                     Gottesdienst mit kirchenmusikalischem
Sonntag, 17. Oktober 2021                                                            Stadtkirche
                               11 h Schwerpunkt
                                     mit Steffen Groß
Samstag, 23. Oktober 2021      11 h Kinderkirche                                    Melanchthon-
                                     mit dem KiGo-Team                                     Haus
                               17 h Abendgottesdienst                               Melanchthon-
                                     60jähriges Ordinationsjubiläum Werner
                                                                                           Haus
                                     Schellenberg mit Steffen Groß
Sonntag, 24. Oktober 2021      11 h Taufgottesdienst                                 Lutherhaus
                                     mit Franziska Beetschen
Sonntag, 31. Oktober 2021      11 h Gottesdienst zum Reformationstag
                                     mit Dr. Adelheid von Hauff
                                NN Jubelkonfirmation mit Margit Rothe                Stadtkirche
Montag, 1. November 2021        NN Jubelkonfirmation mit Margit Rothe                Stadtkirche
Sonntag, 7. November 2021     9.30 h Gottesdienst mit Abendmahl                       St. Josefs-
                                     mit Holger Hamm                                      Kapelle
                               11 h Familien-Gottesdienst                            Lutherhaus
                                     mit Margit Rothe
                               18 h Friedensgottesdienst mit Abendmahl               Stadtkirche
                                     mit Holger Hamm
Sonntag, 14. November 2021     11 h Gottesdienst zu "Was bleibt?"                    Stadtkirche
                                     mit Steffen Groß
Mittwoch, 17. November 2021    19 h Gottesdienst zu Buß- und Bettag                  Stadtkirche
                                     NN
                                      Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag mit
Sonntag, 21. November 2021     11 h                                                  Stadtkirche
                                      kirchenmusikalischem Schwerpunkt
                                      mit Steffen Groß
Sonntag, 28. November 2021    18 h    Abend-Gottesdienst zum 1. Advent               Stadtkirche
                                      mit Franziska Beetschen

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HINWEISE ZU DEN GOTTESDIENSTEN / STADTKIRCHE
                                                      Jubelkonfirmation – mehrere Gottesdienste
                                                      Für alle, die im Jahr 2020 und 2021 ihr Konfirma-
                                                      tionsjubiläum feiern wollten oder wollen (also die-
                                                      jenigen, die in den Jahren 1970/1960/1955/1950/
                                                      1945/1940 oder 1971/1961/1956/1951/1946/
                                                      1941 konfirmiert wurden), bietet die Kirchenge-
                                                      meinde am Sonntag, 31. Oktober (nachmittags)
                                                      und am Montag, 1. November (Allerheiligen; vor-
Sommerpause beendet –                                 /nachmittags) mehrere Gottesdienste zur Jubel-
Wir feiern for your soul!                             konfirmation an. Die uns bekannten diamantenen
For your soul ist zu Beginn der Pandemie als On-      (60 Jahre) und älteren Jubilare erhalten eine per-
line-Gottesdienstformat gestartet und läuft ab        sönliche Einladung vom Pfarramt. Die Menschen
September einmal im Monat als hybrides Format.
                                                      der goldenen Jahrgänge (1970 und 1971) und
Durch die Ausweitung der reinen Online-Form zu
                                                      weitere Jubilare bitten wir, sich bei Interesse im
hybriden Formen (Gemeinde am Drehort und im
                                                      Pfarramt zu melden, damit wir ihnen eine schrift-
Netz) hat for your soul einen neuen Schub erfah-
                                                      liche Einladung zukommen lassen können. Die
ren. Sie können auch weiterhin for your soul zu
                                                      genaue Anzahl und die Uhrzeiten der Gottes-
ihrer Lieblingszeit daheim feiern - oder direkt am
                                                      dienste legen wir nach Eingang der Anmeldun-
Drehtag vor Ort dabei sein.                           gen fest und informieren die Betroffenen persön-
Diese Mischform werden wir auch dann beibehal-        lich. Auch in der Presse und auf der Homepage
ten, wenn die Pandemie vorüber ist.                   werden die Termine zu finden sein.
Und dabei feiern wir for your soul weiterhin dort,
wo die Gottesdienstthemen einen Platz haben -
und bleiben auch dort, um Begegnungen mit
Glaubensfragen und -antworten zu gestalten.
Am 25. September liegt Benzin in der Luft und es
läuft rund bei der Eröffnung der for your soul-Sai-
son. Pfarrerin Beetschen schwingt sich auf den
Soziussitz der passionierten Motorradfahrerin
Heide Doll und geht auf Ausfahrt mit den Biker:in-
nen der Barber Angels Brotherhood. Die Barber
Angels Brotherhood ist ein Motorradclub aus Fri-      Die aktuellen Informationen zu den Gottes-
seur:innen, die ehrenamtlich obdachlosen und          diensten finden sich immer auf der Homepage
bedürftigen Menschen die Haare und Bärte              der Kirchengemeinde www.ekischwetzingen.de
schneiden. Sie setzen sich für Solidarität und Zu-    und in der Tagespresse.
sammenhalt nicht nur in ihrem Club, sondern in        Unsere Stadtkirche ist Montag bis Sonntag tags-
der Gesellschaft ein. Dabei ist „Nächstenliebe ihr    über geöffnet zum Innehalten und zum stillen Ge-
Motor und die glücklichen Gesichter ihrer Gäste       bet. Der Seiteneingang ist barrierefrei zugäng-
ihr Lob“ (www.b-a-b.club).                            lich. Am Kerzentisch kann eine Kerze entzündet
Den perfekten Klang für die Ausfahrt im Namen         werden. Samstags ist von 12 bis 13 Uhr ein/e An-
Gottes steuern die Necronautics mit ihrer Mi-         sprechpartner:in vor Ort. Um 12 und 18 Uhr laden
schung aus Rockabilly, Jazz und Filmmusik bei.        die Glocken ein zum Gebet.

                                                                                                      17
GRÜNER GOCKEL
                             „Es lief wieder      um den Umweltschutz und die Arbeitsbedingun-
                             rund für das         gen in der Textilbranche schlecht bestellt ist. Ein
                             Klima!“              T-Shirt für drei Euro oder eine Hose für 20 Euro
                                                  können weder umweltfreundlich noch sozialver-
                              Wie im letzten      träglich produziert worden sein, doch viele Kon-
                              Jahr ging das       sument:innen fühlen sich machtlos.
                              Team     „Kirche    Wer sicher sein will, dass seine Kleidung nach-
                              kreuz & quer“ in    haltig produziert worden ist, sollte auf Produkte
                              den Wettbewerb.     mit unabhängigen Siegeln zurückgreifen, die
                              23 Mitradelnde      sich entweder auf die Arbeitsbedingungen oder
                              waren dabei und     den Umweltschutz konzentrieren. Gute Siegel
                              erstrampelten in    für die Arbeitsbedingungen im Textilbereich sind
                              Summe 4.496 Ki-     das Fairtrade-, das GOTS- und das Cotton
lometer. Damit erreichte das Team der Kirchen-    made in Africa-Siegel. Für hohe Umweltstan-
gemeinde den 8. Platz aller Schwetzinger          dards stehen das GOTS-, das bluesign- und das
Teams. Herzlichen Dank an alle Radler:innen!      IVN Best-Siegel. Produkte mit diesen Siegeln
                                                  sind oft teuer, aber selten teurer als Markenklei-
Alternativen zu Aluminiumfolien                   dung. Und vermutlich geht es Ihnen wie den
Aluminiumfolie ist oftmals praktisch, aber eine   meisten Menschen: Sie haben viel zu viele Stü-
große Belastung für Mensch und Umwelt. Alu-       cke in Ihrem Kleiderschrank.
minium wird aus Bauxit gewonnen, für dessen       Am umweltfreundlichsten ist natürlich die Klei-
Abbau häufig großflächig Regenwald abgeholzt      dung, die nicht noch einmal produziert werden
wird. Die Herstellung ist sehr energieaufwändig   muss. Secondhand-Läden, Flohmärkte und Ba-
und als Abfall fallen große Mengen gefährlichen   sare bieten oft wahre Schätze, die es zu entde-
Rotschlamms an, der eine hohe Belastung für       cken gilt. Auf Kleidertauschparties tauschen Sie
das Ökosystem darstellt.                          Kleidungsstücke, für die Sie keine Verwendung
Alufolie kann auch zur Gefahr für die Gesund-     mehr haben, mit anderen. Denn was dem einen
heit werden: Aus der Folie kann Aluminium in      nicht mehr gefällt, ist für den anderen vielleicht
die Speisen und damit in den Körper gelangen.     ein ganz besonderes Stück. Probieren Sie es
Es steht im Verdacht, Krankheiten wie Krebs       aus!                         ANDRÉ LACHMUND
oder Alzheimer auszulösen. Es wird empfohlen,
nicht mehr als ein Milligramm Aluminium pro Ki-              Grüne Tipps vom Gockel
logramm Körpergewicht und Woche aufzuneh-
                                                      Einen Großteil der Umweltbelastungen macht
men. Alternativen können Glas- und Kunststoff-
                                                      nicht nur die Produktion, sondern das Waschen
behälter mit Deckel sein. Gewachste Tücher            aus. Also eher seltener mit umweltfreundlichem
eignen sich zum Abdecken von Schüsseln.           Waschmittel waschen und die Dosierungshinweise
                               MARKUS RADKE       beachten.
Zum Thema Kleidung
                                                       Ladengeschäfte mit öko-fairer Kleidung finden
Nicht erst seit dem Einsturz des Rana Plazas in
                                                       sich außerhalb der Großstädte (noch) selten.
Bangladesch im Jahr 2013 oder der Detox-               Auf www.avocadostore.de finden Sie nachhal-
Kampagne von Greenpeace wissen wir, dass es       tige Kleidung verschiedener Hersteller.

18
KIRCHE DER ZUKUNFT
                                                                   stiller Zeit, Gebeten und Gesängen, die inzwi-
                                                                   schen in aller Welt gesungen werden.
                                                                   Unsere Kirche der Zukunft soll offen sein. Sie
                                                                   soll eintreten gegen dogmatische Enge und ei-
                                                                   nen Absolutheitsanspruch auch im Blick auf

                                              Foto: Steffen Groß
                                                                   die anderen Weltreligionen. Sie soll sich ein-
                                                                   setzen für die Erhaltung unserer Welt, der
                                                                   Schöpfung Gottes, für Gerechtigkeit und ge-
                                                                   gen Gewalt, Hass und Diskriminierung aller
                                                                   Menschen als Gottes Geschöpfe. Kirche der
Meine / unsere Kirche der Zukunft                                  Zukunft muss diakonische Kirche bleiben,
In den vergangenen Wochen haben wir mit vie-                       barmherzige Kirche im Blick auf Schwache,
len Menschen über diese Frage gesprochen.                          Benachteiligte und Menschen in Not. Sie soll
Oft hörten wir: „Wir brauchen gar keine Kirche,                    Orte bieten, wo Frieden und Versöhnung ge-
die mir Vorschriften und Regeln für mein Leben                     lebt werden kann. In unserer digitalen Welt
gibt.“ Es gab auch Enttäuschungen über die                         muss Kirche der Zukunft neue Wege der Ver-
Kirche im Blick auf die Missbrauchsfälle und                       kündigung finden und gehen, auch in Bezug
über die oft veralteten moralischen Vorstellun-                    auf Angebote für Kinder, Jugendliche und Er-
gen und Strukturen. Aber wir hörten auch, dass                     wachsene. Bei allen nötigen Veränderungen in
Menschen sich sehnen nach Halt, Trost und                          Struktur und Form muss es weiter Ortsgemein-
Beistand in schwierigen Situationen in der                         den geben; Orte, wo sich Menschen über Ge-
Hoffnung, so ihr Leben besser meistern zu                          nerationen hinweg vom Evangelium angespro-
können. Es gab auch Dankbarkeit, weil Kirche                       chen fühlen und persönliche Begegnungen er-
frohe Gemeinschaft bietet, etwa bei Festen,                        fahren können.
Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten und ande-
                                                                   In Gesprächen mit unseren Kindern und En-
ren Anlässen.
                                                                   keln beim Familientreffen wurden folgende
                                                                   Ideen und Wünsche für die Kirche der Zukunft
Für uns ist die Kirche ein Ort der Begegnung
                                                                   genannt: eine offene Kirche, nicht nur für Gläu-
und Gemeinschaft, in der die Botschaft des
                                                                   bige, interreligiöse Gespräche, Toleranz und
Evangeliums gehört und gelebt wird. Diese Kir-                     Bereitschaft von anderen zu lernen, unter-
che wurde nicht von Menschen begründet,                            schiedliche Musikangebote, stille Zeit und Me-
sondern von Gott zum Heil der Menschen ge-                         ditation, in die Natur gehen – Gottesdienste im
stiftet, „damit allen Menschen geholfen werde                      Melanchthon-Garten – kurze, authentische
und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“                        Predigten mit Gesprächen um voneinander zu
(1. Timotheus 2,4). In diesem weiten Horizont
                                                                   hören und zu lernen. Gewünscht wurde mehr
„damit allen Menschen geholfen werde“, global
                                                                   Freude, Humor und Heiterkeit in der Kirche.
und ökumenisch, wünschen wir uns auch Kir-
                                                                   Kirche soll sich einmischen, um gesellschaft-
che in der Zukunft. Erlebt haben wir diese welt-
                                                                   lich, politisch Position zu beziehen.
weite und ökumenische Gemeinschaft seit den
                                                                   Zitat eines Enkels: „Kirche gibt sich ja Mühe,
70er Jahren in Taizé: einfaches, gemeinschaft-
                                                                   aber es klappt noch nicht so ganz.“
liches Leben, Gottesdienste mit Bibellesung,
                                                                      RENATE UND WERNER SCHELLENBERG
                                                                                                                19
AUS DEM GEMEINDELEBEN
Prädikant:innen und ihre Gemeinde(n)                 für Liturg:innen, niedergelegt ist und üblicher-
In unserer Serie über die Prädikant:innen aus        weise in Gottesdiensten zum Einsatz kommt,
Schwetzingen wirft Simone Heidbrink einen ri-        ist ritualwissenschaftlich betrachtet ausgespro-
tualwissenschaftlichen Blick auf Kirche und          chen konsistent und sinnvoll aufgebaut. Aller-
ihre Rolle als Prädikantin.                          dings: Um sich diesen Aufbau und dessen Lo-
                                                     gik zu erschließen, muss man verstehen, was
                                                     da geschieht. Wie ein Code, den man ent-
                                                     schlüsselt. Es ist heute jedoch nicht (mehr)
                                                     selbstverständlich, dass jede:r evangelische
                                                     Christ:in weiß, wie Gottesdienst ‚funktioniert‘.
                                                     Vergleicht man die Zahl der Kirchenmitglieder
                                                     mit denen der regelmäßigen Gottesdienstbe-
                                                     sucher:innen, so scheint das allsonntägliche
                                                     Gottesdienstgeschehen tatsächlich nur für
                                                     eine kleine exklusive Minderheit relevant zu
                                                     sein. Ich bin überzeugt, dies hat auch damit zu
                                                     tun, dass den Menschen die liturgischen Ab-
                                                     läufe fremd geworden und nicht mehr Teil Ihrer
                                                     Lebenswelt sind. Und wenn ich ehrlich bin:
Seit Mai 2017 bin ich Prädikantin im Kirchen-        Selbst wenn ich diese ‚Fremdsprache‘ gelernt
bezirk Südliche Kurpfalz. Tatsächlich ist das        habe, bleibt sie auch mir ein Stück weit fremd.
vor allem der wissenschaftlichen Redlichkeit         Wenn ich Gottesdienste gestalte, bemühe ich
geschuldet. Als Religionswissenschaftlerin           mich deshalb, die Schwelle möglichst niedrig
habe ich an der Universität Heidelberg im            zu halten. Ich bin ein großer Fan der Basisbi-
„Sonderforschungsbereich Ritualdynamik“ in-          bel, die schnörkellos, aber dennoch in ‚saube-
terdisziplinär über christliche Rituale geforscht    rer‘ Übersetzung die biblischen Texte in Ge-
und gelehrt. Als ich dann meinen Job an der          genwartssprache überträgt. In Gebet und Pre-
Uni gegen eine Tätigkeit im Oberkirchenrat der       digt vermeide ich ganz bewusst Worthülsen.
Badischen Landeskirche getauscht habe (um            Andererseits verwende ich ebenso bewusst
dort das umzusetzen, was ich zuvor theore-           geprägte Sprache, etwa das Vaterunser oder
tisch betrachtet hatte), fand ich mich immer         Psalm 23 - denn die altvertrauten Texte haben
wieder mit der Kritik konfrontiert, dass alle The-   eine immense Wirkmacht. Zu wissen, wann
orie grau, mitunter überbewertet und über-           welche Sprachform angemessen und notwen-
haupt völlig anders als die Praxis sei. Die Aus-     dig ist, ist jedoch gar nicht so leicht!
bildung zur Prädikantin war der nächste logi-        Manchmal staune ich auch darüber, wie flexi-
sche Schritt. Und auch wenn diese für mich als       bel unsere Liturgie ist und wie viele Möglich-
‚Uni-Mensch‘ oft mehr Fragen aufgeworfen, als        keiten sie bietet! Als Ritualwissenschaftlerin
Antworten gegeben (und meinen Wider-                 versuche ich, mit den mir zur Verfügung ste-
spruchsgeist sehr herausgefordert) hat: Ich          henden Elementen bewusst zu ‚spielen‘ und
habe viel gelernt!                                   zuweilen auch die Gottesdienstbesucher:in-
Zuvorderst: Die Liturgie, wie sie in der soge-       nen herauszufordern. An einem Pfingstsonn-
nannten „Agende“, also dem ‚Ritualkochbuch‘          tag habe ich z.B. die Gemeinde auf Japanisch
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