INFOBRIEF Leben bis zuletzt - Hospizverein Landshut

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INFOBRIEF Leben bis zuletzt - Hospizverein Landshut
Leben bis zuletzt

        INFOBRIEF
        Ausgabe 15, Juni 2020

           100 Tage in der Harnischgasse
           Meinung: Ein Recht auf selbst-
           bestimmtes Sterben
           ZiB lernt Laufen
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2   INHALT

                        Inhaltsverzeichnis
       Unterstützung fürs Büro                                          4
       Neues aus dem Landesverband                                      5
       100 Tage Harnischgasse                                           6
       »Das wollt ich schon immer mal machen«                           8
       – Videokonferenz im Hospizverein
       EinTonDaneben(Ch)or erfolgreich gestartet                        9
       Leb wohl lieber Dachs – Hospizverein an der Montessori          10
       Frühlingsfest 2020                                              12
       Ehrungen                                                        12
       Benefizkonzert mit Felix Klieser                                13
       Selbstsorge: Sich um sich selber kümmern                        14
       Fortbildungstag: Humor und Sterbewunsch                         15
       Zahlen & Statistik                                              16
       §217 – ein Thema, das die Gesellschaft spaltet                  18
       ZiB – Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim                     20
       Rubriken
       Impressum                                                        2
       Bücher                                                          21
       Termine                                                      22,24

    Impressum                                  V.i.S.d.P. Kunibert Herzing, 1. Vorsitzender
                                               Redaktion: Hannes Elas, Kunibert Herzing, Evi
    Der Infobrief erscheint zweimal jährlich   Hierlmeier, Barbara Kollross, Franz Menzl,
    Herausgeber: Hospizverein Landshut e.V.    Martha Rannersberger,
    Harnischgasse 35, 84028 Landshut,          Layout: Evi Hierlmeier, Punktgenau PR
    Tel. 0871 66635                            Druck: www.gemeindebriefdruckerei.de
    www.hospizverein-landshut.de               Auflage: 2.200 Stück
    info@hospizverein-landshut.de

    Bankverbindung: VR Bank Isar-Vils eG
    IBAN: DE70 7439 2300 0005 2174 58
    Sparkasse Landshut IBAN: DE61 7435 0000 0020 3425 43
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VORWORT               3

Liebe Mitglieder, liebe Förderer des
                      Hospizvereins Landshut,
Wir hoffen, diese Ausgabe des Infobriefes erreicht Sie bei bester Gesundheit.
Dieser Wunsch gilt freilich zu jeder Zeit. In der aktuellen Situation natürlich umso mehr.
In diesem Infobrief sehen Sie Bilder unseres neuen Büros. Tatsächlich, wir konnten
Ende vergangenen Jahres einziehen. Alles funktioniert wie wir es uns vorgestellt und
geplant hatten.
Es war von Anfang an viel los in den neuen Räumen – bis uns dann eben die
augenblickliche Corona Pandemie ausbremste. Auch im Hospizverein mussten alle
geplanten Veranstaltungen abgesagt oder verschoben werden.
So notwendig die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona Pandemie auch sind,
so belastend sind Sie für alle von uns. Wir durften nicht in die Krankenhäuser, Senioren-
und Pflegeheime gehen, um die Schwerstkranken und Sterbenden zu begleiten. Auch
Hospizbegleitung zuhause war lange strikt verboten.
Die Sterbenden und ihre Angehörigen auf dem letzten Weg nicht allein zu lassen, dafür
ist die Hospizbewegung schließlich angetreten, dafür engagieren wir uns. Unser Team,
leidet sehr darunter, gerade in dieser schwierigen Zeit nicht begleiten zu dürfen. Auch
die Frage, was das mit den Hinterbliebenen macht, in dieser Zeit die Trauerfeier für einen
geliebten Menschen nicht im gewünschten Rahmen abhalten zu dürfen, wird uns in
Zukunft sicherlich beschäftigen.
Wie wichtig eine gute Hospizversorgung vor Ort ist, zeigt die aktuelle Debatte um den
Paragraph 217 BGB zum assistierten Suizid. Oder die Entwicklung in den Niederlanden,
wo es eine Erweiterung der Euthanasiegesetze gab.
In unserer Mitgliederversammlung wollen wir mit Ihnen darüber diskutieren und Ihnen
aufzeigen, was die Hospizbewegung leisten kann, damit Menschen nicht durch die
Hand, sondern an der Hand eines anderen sterben.
Bis dahin, achten Sie auf sich und Ihre Nächsten und denken Sie daran, mittlerweile
dürfen Sie auch wieder persönlich im Büro besuchen.

Herzliche Grüße und alles Gute
Kunibert Herzing
1. Vorsitzender
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4    AUS DEM BÜRO

    Unterstützung fürs Büro
    Der Hospizverein Landshut wächst – und zwar in jeder Hinsicht.
    Der Zuwachs an Angeboten und MitarbeiterInnen bringt auch
    mehr Arbeit. Jetzt ist die Unterstützung da.
    Unsere Ehrenamtlichen begleiten nicht nur   füllte sich der Wunsch unserer Koordina-
    Schwerstkranke, Sterbende oder Trauern-     torInnen nach einer Büroassistenz für die
    de, sondern arbeiten auch – zusammen        vielfältigen Büroarbeiten: Jetzt geht ihnent
    mit den Koordinatoren – in Teams wie zum    Viktoria Hoheisel zur Hand. Mit ihr konnte
    Beispiel „Patientenverfügung und Vorsor-    der Hospizverein eine tolle Mitarbeitern
    gevollmacht“, „Rufbereitschaft“ und „Hos-   gewinnen, die sich gut ins Team einfügt.
    piz und Schule“. Durch vielfältigere        Wir begrüßen sie herzlich, hier stellt sie
    Aufgaben in der Hospizarbeit haben sich     sich vor.
    nicht nur unsere Angebote, sondern auch
    das Ehren- und das Hauptamtlichen-Team      Hallo, ich heiße Viktoria Hoheisel
    erfreulicherweise erweitert.                Ich arbeite seit März dieses Jahres jeden
    Dieser Zuwachs an Angeboten und Mitar-      Mittwoch Vormittag im Büro des Hospiz-
    beiterInnen bringt natürlich mehr Verwal-   vereins, um die Sekretärin und das Koordi-
    tungsarbeiten mit sich. Und endlich er-     natorenteam zu unterstützen.

     Hallo, hier Viktoria Hoheisel ...
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AUS DEM BÜRO                       5

Aufgewachsen bin ich in Geisenhausen,          Ich freue mich, immer mittwochs während
machte dort Abitur, dann eine Ausbildung       der Bürozeiten das Team tatkräftig zu un-
zur staatlich geprüften Italienisch-Überset-   terstützen.
zerin. In dem Beruf habe ich viele Jahre
freiberuflich gearbeitet bis ich ihn der Fa-   Noch mehr Bürosupport durch
milie zuliebe erst einmal an den Nagel ge-     Ehrenamtliche
hängt habe.                                    Es gibt noch mehr Unterstützung: Zusätz-
Mit meinem Mann und unseren drei Kin-          lich zu Viktoria als fest angestellte Mitar-
dern (17, 14 und fast 10 Jahre alt) wohne      beiterin verstärkt noch ein kleines Ehren-
ich im Norden von Landshut. In meiner          amtlichen-Team den Empfang. An den Vor-
Freizeit werkle ich gern im Garten und nä-     mittagen wechseln sich Ehrenamtliche da-
he, stricke und häkle leidenschaftlich gern.   mit ab, persönliche oder telefonische
Seit einigen Jahren ist unsere Familie För-    Anfragen am Empfang zu beantworten.
dermitglied des Hospizvereins und ich          Wir sagen ein herzliches Dankeschön un-
durfte im letzten Jahr beim Landshuter Fir-    ter anderem an Siegrun Ladner-Colbus,
menlauf den Verein vertreten.                  Jutta Bretl und Lutz Spenneberg!

Neues aus dem Landesverband
Vorstandswahlen im BHPV                        Neuer Geschäftsführer seit 1. April
Im Bayrischen Hospiz- und Palliativverband     Zum 1. April 2020 konnte mit Timo Grantz
(BHPV) gab es kürzlich satzungsgemäß           die Stelle der Geschäftsführung beim
Neuwahlen. Bestätigt im Amt des Vorsit-        BHPV hochkarätig besetzt werden. Vielen
zenden wurde Konrad Göller und die bei-        Akteuren in der Hospiz- und Palliativarbeit
den Stellvertreterinnen Margit Gratz und       ist Timo Grantz bereits bekannt, war er in
Ursula Diezel.                                 seiner Zeit bei LAKUMED doch unter an-
Neu in das Amt als Beisitzer wurde Kuni-       derem für den Aufbau des Hospizes in
bert Herzing gewählt. Herzing bringt die       Vilsbiburg zuständig.
Erfahrungen aus dem Bereich der ambu-          Timo Grantz ist zum Expertenkreis für
lanten Hospizdienste in den Landesver-         Hospiz- und Palliativ des Bayrischen
band mit ein und wird diesen im                Staatsministerium für Gesundheit und
niederbayrischen Raum vertreten.               Pflege berufen und schreibt derzeit an
Wir freuen uns, mit unserem ersten Vor-        seiner Masterarbeit für Medizinrecht.
sitzenden nun auch eine Stimme im Lan-         Wir freuen uns auf eine gute und
desverband zu haben.                           konstruktive Zusammenarbeit.
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6     AUS DEM BÜRO

                      100 Tage
                      Harnischgasse
                      Zum Zeitpunkt des letzten Infobriefs befanden
                      sich die neuen Räume noch im Rohbau. Mittler-
                      weile arbeiten wir schon einige Monate im neu-
                      en Büro – und wir sind sehr glücklich in
                      unseren, großen Zimmern mit tollem Ausblick.

                      „Mir ist der Abschied von der Theaterstraße nicht ganz
                      leicht gefallen, der schöne Altbau, die familäre Atmosphä-
                      re“, erinnert sich Koordinatorin Martha Rannersberger.
                      „Aber das ging schnell vorbei. Jetzt haben wir Luft und
                      Licht und eine räumliche Struktur für unser großes Team
                      und einen wunderbaren Seminarraum in Orange“. Das
                      ganze Team hat sich gut eingewöhnt, sogar die Zimmer
                      haben schon Namen bekommen: Tischzimmer, Semi-
                      narraum.Vergessen, wie eng es in den alten Büros war.
                      Im „internen Bereich“ sind alle hauptamtlichen Mitarbei-
                      terInnen und der Vorstand untergebracht. Im „öffentlichen
                      Bereich“ befinden sich die Räumlichkeiten, in denen Besu-
                      cherInnen beraten werden oder Fortbildungen und Super-
                      visionen stattfinden. Aber am besten: Wer uns noch nicht
                      in den neuen Büros besucht hat, einfach vorbeikommen
                      und anschaun. Sie sind herzlich eingeladen.

Herzlichen Dank an:
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AUS DEM BÜRO                      7

"Ruhe, Platz und Gestaltungsfreiheit"
Impressionen aus den neuen Büros
Franz Menzl: „Wir haben Platz: Wir kön-     niert und im Gang warteten bereits näch-
nen unterschiedliche Räumlichkeiten nut-    ste Besucher. Jetzt haben wir Platz und
zen, um zusammen- und ins Gespräch zu       die Ruhe, die wir für die Arbeit brauchen.“
kommen. Wir haben Ruhe. Das alles eröff-
net ganz neue Möglichkeiten. Und die        Kunibert Herzing: „Ich kann für ver-
Aussicht über die Dächer der Altstadt ist   trauliche Gespräche die Tür hinter mir
einfach schön.“                             schließen. Der Ausblick vom 'Tischzimmer'
                                            auf den Turm der Martinskirche ist ein
Barbara Kollross: „Mein erster sponta-      Traum. Wir können alle unsere Veranstal-
ner Gedanke war tatsächlich: Ich habe       tungen so gestalten, wie wir es geplant
einen eigenen Schreibtisch! Jetzt genie-    hatten. Und ich als Vorstand freue und be-
ßen wir täglich den Raum und die Entfal-    danke mich über die tolle Unterstützung
tungsmöglichkeiten.“                        durch Spenden von Privatpersonen und
                                            vielen Firmen bis hin zur kostenlosen Pla-
Hannes Elas: „Mir brummte nach einem        nung der Räume durch AIMZ Architekten
Bürotag manchmal richtig der Kopf: Der      und einer kompletten Küchenspende der
Drucker piepste, neben mir wurde telefo-    Firma Bulthaup.“
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8    AUS DEM BÜRO

    „Das wollt ich schon immer
    mal machen”
    Keine Angebote des Hospizvereins
    für die BürgerInnen während der Co-
    rona-Krise. Keine regelmäßigen Tref-
    fen der Ehrenamtlichen wie Super-
    vision oder Hospiztreff. Die Lösung
    heißt Videokonferenz.
    Videokonferenzen sind kein Ersatz für per-
    sönliche Kontakte, aber auf jeden Fall viel
    besser als sich gar nicht zu treffen. So
    entstand im Büro die Idee, den Ehrenamt-
    lichen des Hospizvereins eine Telekonfe-
    renz anzubieten. Kurz entschlossen wurde
    angefragt, ob Interesse an solch einem        Vordergrund steht die persönliche Situation
    Angebot bestünde. „Wir haben angenom-         der HospizbegleiterInnen während der Aus-
    men, dass sich vielleicht fünf bis sechs      gangsbeschränkungen, aber wichtig ist vor
    Hospizbegleiter (vermutlich Männer!) fin-     allem auch die Sorge um die schwerst-
    den, die das ausprobieren wollten“, erzählt   kranken Menschen in den Pflegeheimen,
    Koordinator Hannes Elas. Doch weit ge-        auf den Palliativstationen oder zuhause,
    fehlt – die Resonanz war enorm: 22 Hos-       die wir nicht mehr so intensiv betreuen
    pizbegleiterInnen wollten mitmachen:          können, wir wir es uns wünschen.
    „Mein Mann macht seit Tagen Videokon-         Die Rückmeldungen der TeilnehmerInnen
    ferenzen in der Arbeit, das will ich jetzt    zu dem neuen Medium waren durchwegs
    endlich auch mal ausprobieren!“               positiv: Es hilft und es ist schön, in Zeiten
    Nun waren das Büro gefordert: Passen-         eingeschränkten Kontakts mit anderen zu
    des Videokonferenzprogramm auswählen,         besprechen, was uns bewegt.
    technische Probleme mit TeilnehmerInnen       Fazit: Videokonferenzen sind zwar kein Er-
    klären und los ging's: In der ersten April-   satz für persönliche Treffen, aber sie bie-
    hälfte fanden sieben Videokonferenzen mit     ten eine gute Alternative, miteinander in
    51 TeilnehmerInnen statt.                     gutem Kontakt zu bleiben und sich über
    In den Videokonferenzen werden ganz un-       Sorgen auszutauschen.
    terschiedliche Themen angeschnitten. Im                                        Hannes Elas
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PROJEKT            9

EinTonDaneben(Ch)or erfolgreich
gestartet
Am 15. Januar diesen Jahres war es so-
weit: Die Singgemeinschaft, der „Einton-
daneben(Ch)or“, traf sich das erste Mal
unter Anleitung von Musikpädagogin Sabi-
ne Härtl, sozusagen zum Auftaktsingen.
20 begeisterte NichtsängerInnen, darunter
drei Sänger, trafen sich, um dilettierend
im besten Sinn des Wortes (aus dem Lati-       Chorleiterin Sabine Härtl
schen: delectare = erfreuen, ergötzen)
vom geistlich-besinnlichen Lied bis zum     gen, aber durch erzieherische Traumata
Gassenhauer Stimme, Geist und Seele         glauben, nicht singen zu können, in den
klingen zu lassen.                          neuen Räumen des Hospizvereins.
Mit diesem neuen Vereinsangebot will der    Die Teilnahme ist kostenlos. Wir um An-
Vorstand aktiven wie fördernden Mitglie-    meldung bis zum jeweilig vorgeschalteten
dern eine Möglichkeit des barrierefreien    Dienstag unter 0871/66635.
Singens anbieten sowie bei Bedarf einsa-    Da Singen mit Mundschutz technisch un-
men, vom Verein betreuten Menschen an       durchführbar ist, werden Treffen bis auf
besonderen Tagen analog einer Familien-     weiteres entfallen. Seriöser Weise halten
feier mit nicht unbedingt perfekten, aber   wir neue Treffen erst ab Herbst 2020 für
mit Herzblut vorgetragenen Liedern eine     planbar. Wir informieren Sie über unsere
Freude bereiten.                            Webseite vom Neustart rechtzeitig.
Jeden dritten Mittwoch im Monat von 19      Bleiben Sie gesund, das wünscht Ihnen Ihr
bis 20:30 Uhr treffen sich Menschen die     leise vor sich hinsummender EinTonDane-
gerne singen, oder eigentlich gerne sin-    ben-Sänger            Richard Bechinger
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10    RÜCKBLICK

                  Leb wohl lieber Dachs
     Tod und Sterben sind kein Thema für Kinder? Wer das denkt, sollte in
     dem Projekt „Hospiz in der Schule“ mal Mäuschen spielen und wird
     schnell eines besseren belehrt. Der Hospizverein war im Januar zum
     dritten Mal in der Montessori-Schule in Geisenhausen.

     Die Montessori-Kinder wissen schon ganz     bewältigen. In einer anderen Weise als
     genau, dass das Sterben irgendwie auch      Erwachsene.
     dazu gehört und fast jedes ist schon ir-    Hier setzt das Projekt „Hospiz und Schule“
     gendwie mal damit in Berührung gekom-       präventiv an. An vier Tagen arbeiten Hos-
     men: Sei es, dass ein Groß- oder            pizbegleiterInnen mit Grundschulkindern
     Urgroßelternteil gestorben ist oder auch    spielerisch an den vier Themenmodulen –
     nur der geliebte Hund. Für Erwachsene       Kranksein, Sterben, Trauern, Trösten.
     mag sich das ein wenig seltsam anhören,     Seit zehn Jahren besuchen Hospizbeglei-
     aber für Kinder kann beides eine große      terInnen des Landshuter Hospizvereins
     Tragödie sein und viele Fragen aufwerfen,   mit dem Projekt „Hospiz und Schule“ auf
     die oft nicht beantwortet werden. Denn      Wunsch von Schule und Eltern die Grund-
     viele Erwachsene halten ihre Kinder von     schüler an verschiedenen Schulen in
     einem Todesfall lieber fern, um sie zu      Stadt und Landkreis. Die letzten Male, in
     schützen, doch die Fragen der betroffenen   der Montessori-Schule, war es ein ganz
     kleinen Trauernden sind da und brauchen     besonderes Experiment, denn dort sind
     Antworten, um ihre Trauer zu                die Kinder von Klasse 1 bis 3 zusammen-
                                                 gefasst – und da saßen im Januar also
                                                 die grade mal Sechsjährigen neben Neun-
                                                 jährigen. So hieß es also, die Geschichten,
                                                 Materialien und Inhalte des Kurses an
                                                  dieses breite Altersspektrum anpassen –
                                                  und es hat wunderbar geklappt. „Wir ha-
                                                   ben ein breites Repertoire an Methoden,
                                                    die wir an die jeweilige Situation anpas-
                                                    sen“, erklärt Martha Rannersberger
                                                     vom Hospizverein. „Lieder, Geschich-
                                                      ten, Filme, Bücher, wir lesen vor, wir
                                                       machen Pantomime und vor allem
RÜCKBLICK               11

           Zum dritten Mal in der Montessoris-Schule – hier die 24 Kinder aus dem
           jüngsten Projekt, Jahrgangssstufen eins bis drei im Januar 2020.

öffnen wir Raum für die Geschichten und        ren und die Traurigkeit zu überwinden. Das
Fragen der Kinder.“                            konnten die Kinder gut verstehen.
Und es sind wunderbare und ungewöhnli-         Als Highlight mixte am letzten Tag jedes
che Geschichten, die die Kinder der Mon-       Kind seine eigene „Trostsalbe“: Man neh-
tessori-Schule erzählen. Wie die von           me ein kleines Döschen, fülle Salbe hinein
Xaver, der als richtiger Eisenbahnfan nach     und wundersam riechendes Öl und rühre
dem Sterben für den Weg zum Himmel             ganz viel Liebe und Zärtlichkeit hinein. Da-
ganz klar den Zug nimmt. Jedenfalls hat        mit lässt sich dann jedermann jederzeit
das der Neunjährige ganz fest so einge-        trösten, der es nötig hat.
plant. Und er freut sich schon sehr, dass                                    Evi Hierlmeier
an der Endhaltestelle, ganz droben, schon
die Oma vom Papa auf ihn wartet.
Fest zum Programm gehört auch der Be-
                                                      Schulpojekttage
such der Kinderärztin, die eine Stunde den
Kindern Rede und Antwort steht zu allen               "Hospiz in der Schule"
Fragen rund ums Kranksein.                           je 4 Tage à zwei Stunden
Viel Gesprächsstoff lieferte die Geschichte          üblicherweise 3./4. Jahrganzsstufe
vom Dachs, den jedes Tier kannte und
liebte und den alle vermissen als er stirbt.         in der Montessori-Schule 1. -3. Klasse
Doch viele schöne Erinnerungen helfen                Arbeit in großen und kleinen Gruppen
seinen Freunden, seinen Tod zu akzeptie-             vorhergehnd ein Informationsabend
                                                      für Eltern
12    RÜCKBLICK

     Frühlingsfest 2020

     Es war uns im März nicht klar: Das diesjährige Frühlingsfest war das letzte
     Fest vor der Corona-Krise. Freuen wir uns umso mehr, dass wir fröhlich mitein-
     ander im Festsaal der Lebenshilfe feiern und tratitionell unsere längjährigen
     HospizbegleiterInnen ehren durften. Ein Dankeschön an das Küchenteam, un-
     serem genialen Puppenspieler und an alle die da waren.

       Ein herzliches Dankeschön an unsere Ehrenamtlichen, die sich seit 5, 10,
       15 und 20 Jahren im Hospizverein engagieren!
       .
       Charlotte Girod         20 Jahre      Roswitha Leis           10 Jahre
       Olga Meißner            20 Jahre      Birgit John             10 Jahre
       Peters Sylvia           20 Jahre      Sonja Gaßner             5 Jahre
       Eichinger Sonja         15 Jahre      Klaus Meixner            5 Jahre
       Theresa Bauer           15 Jahre      Holger Salfeld           5 Jahre
       Theresia Kaltenhauser   15 Jahre      Monika Scherer           5 Jahre
       Maria Lutz              15 Jahre      Sonja Schützmeier        5 Jahre
       Therese Schabl          15 Jahre      Marianne Wagner          5 Jahre
RÜCKBLICK                13

Benefizkonzert mit Ausnahme-
musiker: Felix Klieser
                                             lix Klieser und die Pianisten Linda Leine
Andere Fünfjährige lernen Blockflöte,
                                             dem Hospizverein Landshut ein ganz be-
Gitarre oder Klavier. Felix Klieser
                                             sonderes Weihnachtsgeschenk. Der Hor-
wünschte sich ein Horn. Der an sich          nist und seine Pianistin nahmen die
schon für ein Kindergartenkind nicht         Landshuter BürgerInnen mit auf eine wun-
ganz alltägliche Musikinstrumenten-          derbare „Mozart Reise“, in der Auszüge
wunsch nimmt sich jedoch bei Felix           aus den wunderbaren Hornkonzerten des
noch viel außergewöhnlicher aus: Er          Komponisten zu erleben waren. Diese lie-
wurde ohne Arme geboren.                     gen dem Ausnahmemusiker ganz beson-
                                             ders am Herzen, denn „zwischen Trauer
Mit 17 Jahren wurde Felix Klieser Jung-      und Freude liegt manchmal nur ein halber
student an der Hochschule für Musik und      Takt“. Eine Erfahrung, die ganz besonders
Theater in Hannover. Heute gilt der 27jäh-   HospizbegleiterInnen in ihrer Arbeit täglich
rige als einer der weltbesten Hornisten      leben und erleben.
und spielt mit weltbekannten Orchestern      Das Konzert im Rathausprunksaal war ein
weltweit. Dass er statt mit den Händen       unbeschreibliches und ein großartiges Er-
mit den Füßen spielt – macht nichts!         lebnis, das die BesucherInnen nicht so
Mit diesem Benefizkonzert bescherten Fe-     schnell vergessen werden. Evi Hierlmeier
14    RÜCKBLICK

     Sich um sich selber kümmern
     Unsere über hundert ehrenamtlichen Hospiz- und TrauerbegleiterInnen waren vergange-
     nes Jahr 4.284 Stunden im Einsatz. In dieser psychosozialen Begleitung von Menschen
     ist es besonders wichtig, sich auch gut um sich selbst zu kümmern. Eine gute Beglei-
     tungskompetenz zu haben, bedeutet, sich selbst eine gute Bezugsperson zu sein, - nur,
     wenn ich mich selbst wertschätze, kann ich auch mein Gegenüber wertschätzen und
     ihm liebevoll begegnen. Selbstabgrenzung und Selbstsorge sind auch ein inhaltlicher
     Baustein in unser Hospizbegleiter-Ausbildung. Für unsere Ehrenamtlichen bietet der Hos-
     pizverein über das Jahr verschiedene Angebote an, orientiert an ihren Wünschen.
     Martha Rannersberger

     März 2019: Achtsames Selbst-                    Mai 2019: Farben der Natur
     Mitgefühl                                       – Kreativabend
     Dieses Kennenlernen der Achtsamkeits-           Zur „blauen Stunde“ stellten die Mal-
     praxis war eine Wiederauflage eines An-         Freudigen aus Gemüse, Blüten und Ge-
     gebots im Vorjahr, da die Resonanz der          würzen unter der Leitung der Kunstthe-
     TeilnehmerInnen so positiv war. Der aus-        rapeutin Virginia Elas gemeinsam
     gebildete Lehrer in MSC (Mindful Self-          Farben her, die dann anschließend ganz
     Compassion) Denis Bicanic gab uns an            individuell zum Einsatz kommen durften.
     diesem Tag mit vielen Übungen die Mög-          Unsere Ehrenamtlichen waren selbst
     lichkeit, „Achtsames Selbst-Mitgefühl“          überrascht, was sie mit diesen leuch-
     kennenzulernen. Mitgefühl für sich selbst       tenden Farben anschließend auf ihre
     stärkt die soziale und emotionale Kompe-        Leinwand bringen konnten.
     tenz und kann in schwierigen Situationen
     unterstützend sein.
     Oktober 2019: Auszeit im Vierfalthof mit Taiji-Qigong
     Martin Klemisch lernten wir bei unserer Bildungsarbeit „Hospiz und Schule“ kennen. Er
     ist auch Taiji-Qigong-Lehrer und so entstand die Idee eines Selbstsorgetages für unsere
     Ehrenamtlichen im Vierfalthof. Wie führt man eine Teetasse mit einer Hand in kreisenden
     Bewegungen um den Körper? Mit Übungen aus dem Taiji-Qigong brachte er uns diese
     Entspannungsmethode näher, aber auch Körperwahrnehmung, innere Ruhe und Erho-
     lung. Wir hatten auch viel Spaß in unserer Runde. Beigetragen hat auch das leckere Es-
     sen und die liebevolle Atmosphäre an diesem besonderen Ort.
RÜCKBLICK                15

Fortbildungstag: Humor und Sterbe-
wunsch – Aspekte der Hospizarbeit
Premiere beim Fortbildungstag des              gungswahrnehmung“ mit der Pflegepäd-
Hospizvereins! Nach nahezu vollende-           agogin und Dozentin an der vhs Landshut
tem Abschluss des Umzuges, traf sich           Irina Beirit – für jede und jeden fand sich
im Januar ein Großteil der ehrenamtli-         ein Gebiet, das es zu vertiefen lohnte.
chen Hospiz- und Trauerbegleiter zur           Aber auch die Kommunikation der Ehren-
jährlichen Fortbildung in den neuen            amtlichen, der Erfahrungsaustausch und
                                               das gemeinsame Essen im Café am Isar-
Räumlichkeiten des Vereins.
                                               türl, bestärkte die Gemeinschaft der Be-
Aus drei verschiedenen Workshops               gleiterInnen. Dem Magdalenenheim sowie
konnten die TeilnehmerInnen diesmal wäh-       dem Evangelischen Bildungswerk und der
len und sich in Themen vertiefen, die sie in   DiLa gilt ebenso ein großes Dankeschön.

ihrem Einsatz unterstützen. Ob nun „Hu-        für die Bereitstellung weiterer Räumlich-
mor in der Hospizarbeit“ mit dem Demenz-       keiten, was für die praktische Umsetzung
und Humortherapeuten Markus Proske,            des Tages wesentlich zum Gelingen bei-
„Todeswünsche bei Sterbenden und Hoch-         trug. So verbrachte man zusammen einen
betagten“ mit der Dozentin für Palliative      ganzen Schulungstag, der wesentlich auch
Care und Hospizpflegekraft Katharina Thei-     vom hervorragenden Engagement so vieler
ßing oder „Kinästhetik – Achtsame Bewe-        Ehrenamtlicher getragen war. Franz Menzl
16   ZAHLEN & STATISTIK

             Hospizverein Landshut 2019:

     Im Rentenalter zuhauf ehrenamtlich aktiv

                        Nach wie vor dominieren Frauen die Hospizarbeit
ZAHLEN & STATISTIK           17

Zahlen und Statistiken

                             114 Ehrenamtliche waren 2019 aktiv

Wussten Sie schon, dass...                 4.284 Stunden Ehrenamtseinsatz
18    MEINUNG

     §217 – ein Thema, das die
     Gesellschaft spaltet
     Anfang dieesn Jahres hat das                    lebensbeendendes       Medikament
     Bundesverfassungsgericht       be-              verschreiben.
     schlossen, dass das Verbot orga-                Im Folgenden finden Sie einen
     nisierter Sterbehilfe verfassungs-              Auszug aus einem Interview der
     widrig ist. Damit hat jeder ein                 Landshuter Zeitung mit Dr. Wolf-
     Recht auf „selbstbestimmtes Ster-               gang Häring, Leiter der Palliativ-
     ben“ – auch mit der Hilfe von Drit-             medizin am Klinikum und Kunibert
     ten. Ärzte sollen jetzt also nicht              Herzing, Vorsitzender des Hospiz-
     mehr strafrechtlich verfolgt wer-               vereins über Verpflichtungen, Auf-
     den, wenn sie ihren Patienten ein               gaben und die Rolle der Politik.

     LZ: Mit dem Widerruf des Paragrafen 217         Kunibert Herzing: Ich stehe dem Ganzen
     ist organisierte Sterbehilfe, der assistierte   mit Sorge gegenüber, weil ich nicht weiß,
     Suizid in Deutschland wieder zulässig. Was      was daraus wird. Die Menschen dürfen
     sagen Sie dazu?                                 mit dieser Entscheidung nicht alleine ge-
                                                     lassen werden, sonst laufen wir Gefahr,
     Dr. Wolfgang Häring: Der §217 hat von           dass die Entwicklung so weit geht, dass
     Anfang an eher Unsicherheit gebracht.           es Menschen gibt, die eine gewisse Ver-
     Viele Palliativmediziner bekamen dadurch        pflichtung spüren, sich zu suizidieren, weil
     Probleme, Menschen vernünftig zu betreu-        sie denken, sie fallen der Gesellschaft zur
     en, man wusste nicht, ob man sich viel-         Last. „Ich gehör’ weg“, „Ich hab’ keinen
     leicht schon strafbar macht, wenn man           Wert mehr“ – diese Sätze hört man oft in
     manche Medikamente höher dosiert gab.           der Hospizarbeit. Die Politik ist daher in der
     Jetzt wurde das korrigiert oder – anders        Pflicht, einen Rahmen zu setzen, Angebote
     gesagt – ist ins andere Extrem umge-            weiter auszubauen, angefangen bei der
     schwenkt: Als Mediziner ist man schon           Beratung über Vorsorgemöglichkeiten und
     erst mal perplex, wenn man liest, dass          ehrenamtliche Dienste.
     jetzt jeder Mensch die Möglichkeit zum
     assistierten Suizid bekommen soll, egal ob      Welche zusätzlichen Regelungenwürden
     schwere Erkrankung oder nicht.                  Sie sich wünschen?
MEINUNG               19

Dr. Häring: Definitiv eine verpflichtende,    Dr. Häring: Was die Symptome immer
vorherige Beratung und eine Frist zur Um-     verstärkt, ist die Angst davor, alleine, und
entscheidung, ähnlich wie im Falle des        hilflos zu sein. Meist macht schon die Ge-
Schwangerschaftsabbruchs. Man muss            wissheit, ich habe jemanden, der mir hilft
ausschließen können, dass beispielsweise      und ich bin nicht alleine, die Beschwerden
psychische Erkrankungen, die eigentlich       deutlich geringer.
behandelt werden könnten, zu einem Sui-
zidwunsch führen.                             Wird sich an Ihrer Arbeit jetzt etwas än-
                                              dern?
Glauben Sie, dass die Zahl derer, die das
Angebot in Anspruch nehmen würden, jetzt
wo es überhaupt die Möglichkeit gibt, stei-   Herzing: Ich könnte mir vorstellen, dass
gen wird?                                     die ganze Thematik Tod und Sterben wie-
                                              der mehr ins Bewusstsein rückt und viel-
Herzing: Ich glaube, es geht vor allem        leicht vermehrt Menschen auf uns
darum, dass es bei den Patienten gar kein     zukommen, weil sie auch an ihre eigene
so großes Thema ist, wie man vielleicht       Endlichkeit denken. Das ist ja normaler-
denkt. Viel wichtiger ist das Wissen dar-     weise eher ein Thema, das man gerne
um, „dass es ginge, wenn man wollte“.         verdrängt. Vielleicht werden wir mehr zu
Das ist für die meisten völlig ausreichend.   tun haben in Sachen Vorsorge und Patien-
                                              tenverfügung. Dafür sind wir ja da, alles
Quelle: Landshuter Zeitung vom 29.2.2020      Weitere müssen wir abwarten.

                                     Dr. Wolfgang Hä-
                                       ring, Leiter der
                                      Palliativmedizin
                                          am Klinikum

                               Kunibert Herzing,
                               Vorsitzender des
                               Hospizvereins
                               Landshut
20    PROJEKTE

     Zeitintensive
     Betreuung im
     Pflegeheim
     Wunschdenken? Und in Zeiten von
     Corona gar nicht machbar? Doch!
     Ein Modellprojekt des Anna Hos-
     pizverein Mühldorf e.V. und der
     Paula Kubitschek-Vogel-Stiftung
     macht‘s möglich. ZiB heißt das
     Zauberwort.

     Das „ZiB“, wie es abgekürzt heißt, die
     „zeitintensive Betreuung im Pflegeheim“
     finanziert seit 2018 bayernweit in Pflege-
     einrichtungen abseits der Hektik des Pfle-     Ziel ist es, die palliativ-hospizliche Haltung
     gealltags „geschützte Zeit“ für palliative     langfristig als Standard in den Einrichtun-
     Betreuung. Das Projekt spendet Zeit für ein    gen zu stärken und auszubauen, unnötige
     persönliches Gespräch in Lebenskrisen          Krankenhauseinweisungen zu vermeiden
     oder am Lebensende mit Bewohnern oder          und im Sinne von Cicely Saunders „den
     Angehörigen, Zeit für eine wohltuende          letzten Tagen mehr Leben zu geben“.
     Pflegeeinheit, ein Ermöglichen persönli-       In einer Krisenversion des Projekts durch
     cher Wünsche. Zeit für ein Verfassen einer     Corona übernimmt die Stiftung die Finan-
     Notfallplanung mit dem Hausarzt, z.B. für      zierung in vollem Umfang. Der Hospizver-
     Bedarfsmedikamente bei Schmerzen oder          ein Landshut e.V. hat nun fünf Mitarbeiter
     Atemnot. Zeit für die Vermittlung einer eh-    der Einrichtungen Matthäusstift der Diako-
     renamtlichen Hospizbegleitung durch den        nie, St. Jodok-Stift, Caritas St. Rita-Heim
     Hospizverein, ein Besprechen einer Patien-     und AWO Seniorenheim als sogenannte
     tenverfügung oder ein Organisieren inner-      ZiB-Kräfte entgeltlich angestellt. Das ZiB
     betriebliche     Weitergabe      palliativen   läuft bis Ende des Jahres und wird vom
     Wissens – dies alles sind Möglichkeiten.       Hospizverein koordiniert. Barbara Kollross
BÜCHER              21

Eine kurze Geschichte                          Durchkreuzt: Mein Leben
vom Fallen                                     mit der Diagnose Krebs
Was ich beim Sterben über das                  Autor: Andreas R. Batlogg
Leben lernte
Autor: Joe Hammond                             Durchkreuzt, ein Titel, wie er passender in
                                               der augenblicklichen Corona-Krise nicht
„Wenn andere in der Nähe sind und ich          sein könnte. Jedem hat der Virus Pläne
mal hierhin, mal dorthin kippe, wirkt das      durchkreuzt.
fast balettartig - wie eins von diesen Ver-    Doch geht es hier nicht darum, wie sich
trauensspielen, bei dem eine Person sich       die Einschränkungen durch Corona auf uns
mit vor der Brust verschränkten Armen          als Gesellschaft auswirken. Es geht um
rückwärts fallen lässt, um von anderen         einen einzelnen Menschen. Noch dazu ein
aufgefangen zu werden. Aber oft bin ich        Mann Gottes, ein Jesuit. Fest im Glauben
eben allein oder außer Reichweite, und ein     verankert, den Kalender voll mit Terminen.
Sturz aus einem Meter neunzig Höhe dau-        Im September erhält Pater Batlogg, völlig
ert ganz schön lange.“                         ohne Vorwarnung, die Diagnose Darm-
Joe Hammond, englischer Autor und Dra-         krebs. All seine Pläne, seine Vorhaben,
matiker, beschreibt in seinem letzten Buch     sein ganzes Leben: Durchkreuzt.
den Prozess seiner „Motoneuron-Krank-          Seinen Weg durch die Behandlung mit
heit" von der Diagnose bis zum Sterben         Chemotherapie, Bestrahlungen und Opera-
hin. Vom anfänglichen Stolpern bis zur         tionen, all seine Erfahrungen hat Andreas
fortgeschrittenen Bewegungsunfähigkeit         Batlogg in einem Buch veröffentlicht. Hilft
nimmt er uns mit auf seine letzte Reise.       in dieser Situation der Glaube oder gerät
Er beschreibt mit Trauer, aber auch mit viel   er ins Wanken, wirft eher Fragen auf? Hilft
                        Humor und einer        das Gebet und welche
                        unbeschreiblichen      Menschen begleiten ihn?
                        Beobachtungsgabe       In einem offenen, ehrli-
                        wie er sich selbst     chen und teilweise sehr
                        in dieser Situation    intimen Buch geht der
                        erlebt und seiner      Autor auf all diese Fragen
                        eigenen Vergäng-       ein und erzählt, was ihm
                        lich-                  Trost spendete und
                        keit von Tag zu Tag    warum Freunde dabei ei-
                        bewusster wird.        ne wichtige Stütze wa-
                        M. Rannersberger       ren.      Kunibert Herzing
22   TERMINE

     Termine und Angebote

      Grundkurs Start Februar Grundkurs im Oktober 2020 ist voll!
      Samstag den 6.2.2021 von 9.00 – 16.30 Uhr
      Themenabende finden jeweils am Mittwoch um 18.00 Uhr statt:
      10.02.2021, 24.02.2021, 03.03.2021, 17.03.2021, 24.03.2021

      TrauDich-Café
      Jeden zweiten Dienstag im Monat von 18.30 bis 20.00 Uhr findet das TrauDich-
      Café in den Räumen des Hospizvereins statt. Dieser offene Treff ist für alle
      Menschen, die trauern. Die Treffen können ohne Anmeldung besucht werden.

      TrauDich-Treff
      Genau wie im TrauDich-Café ist dies ein offener Treff für alle Menschen, die
      trauern. Der TrauDich-Treff findet jeden dritten Montag im Monat von 18.00 bis
      20.00 Uhr im Achdorfer Krankenhaus (im EG, Raum ist ausgeschildert) statt. Die
      Treffen können ohne Anmeldung besucht werden.

      Sprechstunden zur Vollmacht, Betreuungsverfügung und
      Patientenverfügung
      Buch am Erlbach: Jeden ersten Montag im Monat von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr
      im Rathaus in Buch am Erlbach (Rathausplatz 1). Terminabsprache unter
      0871/66635.
      Ergolding: Jeden zweiten Donnerstag im Monat von 10.00 bis 12.00 Uhr im
      Rathaus Ergolding (Lindenstraße 25). Terminabsprache unter 0871/66635.
      Essenbach: Jeden vierten Donnerstag von 10.00 — 12.00 Uhr im
      Heimatmuseum Essenbach (Rathausplatz 14). Terminabsprache unter
      0871/66635.
      Landshut: Jeden Mittwoch von 10.00 — 12.00 Uhr in den Räumen des
      Hospizvereins Landshut (Theaterstr. 61). Terminabsprache unter 0871/66635.
      Wörth an der Isar: Jeden ersten Montag im Monat von 10.00 bis 12.00 Uhr im
      Rathaus in Wörth an der Isar (am Kellerberg 2a). Terminabsprache unter
      0871/66635.
HOSPIZVEREIN LANDSHUT
                                                                        TERMINE   23

                        Spenden
                        statt
                        schenken
                        Sie haben einen runden Geburts-
                        tag, Sie feiern ein großes Fest
                        oder Sie begehen ein Firmen-
                        jubiläum. Ihre Gäste haben das
                        Bedürfnis, Ihnen ein Geschenk zu machen.
                        Aber Geschenke sind Ihnen nicht wichtig, weil
                        Sie schon alles haben, was Sie brauchen?
                        Wünschen Sie sich doch anstatt überflüssiger
                        Geschenke eine Spende für den Hospizverein
                        Landshut e. V.. Damit unterstützen Sie und Ihre
                        Gäste uns bei der wichtigen Aufgabe, Sterbenden
                        und Trauernden zur Seite zu stehen und sie zu
                        begleiten.
                        Sie erhalten von uns gerne Vordrucke für
                        Geschenkurkunden, eine Spendenbox, Über-
                        weisungsformulare und Informations-materialien,
                        die Sie Ihren Gästen überreichen können. So wird
                        für sie nachvollziehbar, was ihr „Geschenk“ an Sie
                        bewirkt und was sie genau damit unterstützen.
                        Auf Wunsch organisieren wir auch eine öffentliche
                        Spendenübergabe und berichten darüber in
                        unseren Vereinsorganen und in den Medien.

                        Mehr Informationen? Einfach anrufen: 0871 66635

                        Hospizverein           Landshut e.V.
Terminkalender 2020/21
   Juni                                           Oktober
4.6.     Hospiztreff: Notfallseelsorge        1.10.     Herbstfest
9.6.     TrauDich-Café                        8.10.     TrauDich!Spiritualität: Lichtpunkt
11.6.    TrauDich!Spiritualität: Lichtpunkt   13.10.    TrauDich-Café
15.6.    TrauDich-Treff                       19.10.    TrauDich-Treff
                                               23.10.    Landshuter Hospizgespräche:
   Juli                                                   „Sterben mit Demenz“ mit
                                                          Frau Prof.Dr. Diehl-Schmid
2.7.  Hospiztreff: Stadtführung: Leben
       und Sterben in früheren Zeiten             November
9.7. TrauDich!Spiritualität: Lichtpunkt
14.7. TrauDich-Café                           12.11. Gedenkfeier in der
20.7. TrauDich-Treff                                  Christuskirche
                                               10.11. TrauDich-Café
   August                                      16.11. TrauDich-Treff
11.8.    TrauDich-Café
13.8.    TrauDich!Spiritualität: Lichtpunkt      Dezember
17.8.    TrauDich-Treff
                                               3.12. Hospiztreff: Kino „Frau Stern“
   September                                   8.12. TrauDich-Café
                                               10.12. TrauDich!Spiritualität: Lichtpunkt
8.9.     TrauDich-Café                        21.12. TrauDich-Treff
10.9.    TrauDich!Spiritualität: Lichtpunkt
21.9.    TrauDich-Treff
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