Informationen rund um den Tiergarten Heidelberg
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Zoo Zoo aktuell222 Zooaktuell aktuell 2/ //2011 /2011 2011 2011 21.Jahrgang, 21.Jahrgang, Heft 21.Jahrgang, Heft Nr.Nr. Heft Nr. 6969 69 (ISSN (ISSN 1615-2387) (ISSN 1615-2387) 1615-2387) Zeitschrift Zeitschrift Zeitschrift rund rund rund um umum den den den Tiergarten Tiergarten Tiergarten Heidelberg Heidelberg Heidelberg 21.Jahrgang, Heft Nr. 69 (ISSN 1615-2387) Zeitschrift rund um den Tiergarten Heidelberg Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis GGGRRRUUUSSSSSSW WWO OOR RRT TT Inhalt Inhalt / Termine Inhalt Inhalt /// Termine Termine Termine 1111 LiebeLiebe Liebe Liebe Freunde, Freunde, Freunde, Freunde, Förderer Förderer Förderer Förderer Grusswort Grusswort Grusswort Grusswort des des Oberbürgermeisters des des Oberbürgermeisters Oberbürgermeisters Oberbürgermeisters 1111 und und Besucher Besucher und Besucher und Besucher des des desHeidelberger des Heidelberger Heidelberger Heidelberger Zoos! Zoos! Zoos! Zoos! 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DasDas Dasneue Das neue neue neue Löwengehege Löwengehege Löwengehege Löwengehege - --- November November 1934 1934 wurde wurde er November November 1934 1934 wurde wurde erer er als alsals als „Kur- „Kur- „Kur- „Kur- 4 mal 4 mal so so 44 mal mal so großgroß großwiewie früher wie früher früher früher 8888 pfälzischer pfälzischer Tiergarten“ Tiergarten“ eröffnet eröffnet und und pfälzischer pfälzischer Tiergarten“ Tiergarten“ eröffnet eröffnet und und Zooentwicklung Zooentwicklung Zooentwicklung Zooentwicklung ausausSicht aus Sicht Sicht Sicht hat hatseit hat hat seitdem seit seit demeine dem dem eineanfangs eine eine anfangszwar anfangs anfangs zwar zwar eines einesVereinsmitgliedes eines Vereinsmitgliedes Vereinsmitgliedes Vereinsmitgliedes 10 10 1010 langsame, langsame,aber langsame, langsame, aber––– –trotz aber aber trotzheftiger trotz trotz heftiger heftiger heftiger Verlorene Verlorene Verlorene Verlorene Freunde Freunde Freunde – –– Rückschläge Rückschläge Rückschläge in Rückschläge in in den in dendenletzten den letztenletzten Jahren letzten Jahren Jahren Jahren Rückblick Rückblick Rückblick Rückblick aufauf auf Arten, Arten, Arten, des des zweiten Weltkriegs und in in des des zweiten zweiten zweiten Weltkriegs Weltkriegs Weltkriegs und undundin in der derder die diedie wir wirwir nicht nicht mehr nicht mehr mehr halten halten halten halten können können können können 11 11 1111 Zeit Zeit unmittelbar Zeitunmittelbar Zeit danach unmittelbardanach unmittelbar danach––– –stete danach stete stete Kinderseite Kinderseite Kinderseite Kinderseite 14 14 1414 Entwicklung Entwicklung Entwicklung genommen, Entwicklunggenommen,genommen,die genommen, diediedem die demdem Bitrittserklärung Bitrittserklärung Bitrittserklärung Bitrittserklärung 15 15 1515 Zoologischen Zoologischen Zoologischen Zoologischen Garten Garten Garten Garten imim im im Neuenhei- Neuenhei- Neuenhei- Neuenhei- Waffelbacken Waffelbacken Waffelbacken Waffelbacken 17.07.11. 17.07.11. 17.07.11. 17.07.11. 16 16 16 16 mermer mermer Neckarbogen Neckarbogen Neckarbogen Neckarbogen heute heute heute heute einen einen einen einen Platz Platz weit Platz weit vorne vorne weit vorne unter vorneunter denden den unter Löwenaktion Löwenaktion Löwenaktion Löwenaktion 17 17 17 europäischen 17 europäischen europäischen europäischen Tiergärten Tiergärten Tiergärten Tiergärten sichert. sichert. sichert. sichert. Einen Einen Einen ganz ganz ganzganzwesentli- wesentli- wesentli- Kleine Kleine Kleine Kamelkunde Kamelkunde Kamelkunde 18 18 18 chen chen 18 chen chen Anteil Anteil Anteil Anteil anan an an dieser dieser dieser dieser Entwicklung Entwicklung Entwicklung Entwicklung hathat hat derder der Verein Verein Verein der der Vereinderder Auflösungen Auflösungen Auflösungen Auflösungen der derder der Kinderseite: Kinderseite: Kinderseite: Kinderseite: 19 19 19 Tiergartenfreunde Tiergartenfreunde 19 Tiergartenfreunde Tiergartenfreunde Heidelberg Heidelberg Heidelberg Heidelberg e.V. e.V.e.V.AlsAls Als Gesellschaft Gesellschaft Gesellschaft Gesellschaft der der derder Buchtipp Buchtipp Buchtipp Buchtipp "Das"Das "Das "Das AA A und und A und undOO O Oim im im im Zoo" Zoo" Zoo"Zoo" 19 19 19 Tiergartenfreunde Tiergartenfreunde 19 Tiergartenfreunde Tiergartenfreunde am am am am 12. 12. 12. 12.Juni Juni JuniJuni 1933 19331933 unter unter unteranderem anderem anderem anderem auf auf aufauf „Hilfe: „Hilfe: „Hilfe: DieDie „Hilfe: Die Die Schwaben Schwaben Schwaben Schwaben kommen!“ kommen!“ kommen!“ kommen!“ 20 20 20 Initiative Initiative 20 Initiative Initiative des des desdes Studienrates Studienrates Studienrates Studienrates und und undund Ornithologen Ornithologen Ornithologen Ornithologen Prof. Prof. Prof. Dr. Dr. Prof. Dr.Dr. Besuch Besuch der Tiergartenfreunde Nürnberg 21 Otto Otto Fehringer Fehringer und und des des Chemikers Chemikers und und Nobelpreisträ- Nobelpreisträ- Besuch Besuch derderder Tiergartenfreunde Tiergartenfreunde Tiergartenfreunde Nürnberg Nürnberg Nürnberg 21 21 21 Otto OttoFehringer Fehringer undunddesdes Chemikers Chemikers undund Nobelpreisträ- Nobelpreisträ- gers gers gers gers Prof. Prof. Prof. Prof. Dr. Dr. Dr.Dr. Carl Carl CarlCarlBosch Bosch Bosch Bosch gegründet, gegründet, gegründet, gegründet, brachte brachte brachte brachteer nicht er er nicht er nicht nur nur nicht nurnur seinerzeit seinerzeit den den Aufbau Aufbau des des Zoos Zoos wirksam wirksam voran. voran. Seit Seit WichtigeTermine Wichtige Wichtige Termine 2011 Termine2011 2011 seinerzeit seinerzeit nahezu nahezu nahezu nahezu denden acht acht achtacht Aufbau Aufbau Jahrzehnten Jahrzehnten Jahrzehnten Jahrzehnten desdes Zoos Zoos begleitet begleitet begleitet wirksam begleitet wirksam er er er er voran. diedie die die voran. Arbeit Arbeit Arbeit Seit des des Arbeit Seit desdes Tiergartens Tiergartens Tiergartens Tiergartens mit mit mitmit großem großem großem großem Engagement Engagement Engagement Engagement und und und undaußerordentli- außerordentli- außerordentli- außerordentli- Tagesfahrt Tagesfahrt Tagesfahrt Tagesfahrt nach nach nach nach Kronberg Kronberg Kronberg Kronberg 24.09.2011 24.09.2011 24.09.2011 cher cher 24.09.2011 cher Bereitschaft Bereitschaft zur zur finanziellen finanziellen Förderung. Förderung. Restplätze erfragen Restplätze erfragen über über cher Bereitschaft Bereitschaft zurzur finanziellen finanziellen Förderung. Förderung. Restplätze Restplätze erfragen erfragen über über Gerhard Bartelmus Gerhard Bartelmus :: 06221 06221 // 86 86 45 45 85 85 Der Ausbau Der Ausbau desdes Tiergartens Tiergartens Heidelberg Heidelberg zur zur modernen modernen Gerhard Gerhard Bartelmus Bartelmus : 06221 : 06221 / 86/ 86 45 45 85 85 Der DerAusbau Ausbau desdesTiergartens Tiergartens Heidelberg Heidelberg zurzur modernen modernen bartelmus@tiergartenfreunde.de bartelmus@tiergartenfreunde.de und weithin und weithin anerkannten anerkannten zoologisch-wissenschaftlichen, zoologisch-wissenschaftlichen, bartelmus@tiergartenfreunde.de bartelmus@tiergartenfreunde.de undund weithin weithin anerkannten anerkannten zoologisch-wissenschaftlichen, zoologisch-wissenschaftlichen, Direktorenführung IIII Direktorenführung 08.10.2011 08.10.2011 züchterischen und züchterischen und tierpflegerischen tierpflegerischen Einrichtung Einrichtung begann begann Direktorenführung DirektorenführungII II 08.10.2011 08.10.2011 züchterischen züchterischen undundtierpflegerischen tierpflegerischen Einrichtung Einrichtungbegann begann Sesam öffne Sesam öffne dich! dich! 08./09.10.2011 08./09.10.2011 vor etwa vor etwa 4040 Jahren Jahren mit mit einer einer Generalerneuerung Generalerneuerung und und Sesam Sesamöffne öffne dich! dich! 08./09.10.2011 08./09.10.2011 vorvor etwa etwa40 40 Jahren Jahren mitmiteiner einer Generalerneuerung Generalerneuerung undund Einsendeschluss Einsendeschluss dem Aufbau dem Aufbau zahlreicher zahlreicher wichtiger wichtiger Anlagen Anlagen wie wie Volieren, Volieren, Einsendeschluss Einsendeschluss Fotowettbewerb 2011 2011 31.12.2011 dem dem Aufbau Aufbauzahlreicher zahlreicher Robbenanlage, Afrikaanlage wichtiger wichtiger Afrikaanlage und Anlagen Anlagenwiewie und Raubtierhaus. Volieren, Volieren, Raubtierhaus. SeitSeit Fotowettbewerb 31.12.2011 Robbenanlage, Fotowettbewerb Fotowettbewerb 2011 2011 31.12.2011 31.12.2011 Robbenanlage, Robbenanlage, 1981 Afrikaanlage vermittelt das das Afrikaanlage so genannte genannte undundRaubtierhaus. Raubtierhaus.Seit Bärenschaufenster denSeit 1981 vermittelt so Bärenschaufenster den Weitere Termine Termine entnehmen entnehmen Sie Sie bitte bitte der der Tagespresse Tagespresse 1981 1981vermittelt vermittelt das Vorübergehenden einen Vorübergehenden dasso so genannte genannte einen einladendenBärenschaufenster Bärenschaufenster einladenden Einblick Einblick in den dasden in das Weitere Weitere WeitereTermine oder dem dem Termine entnehmen Internet.entnehmen SieSie Vielen Dank. Dank. bitte bitte derder Tagespresse Tagespresse Vorübergehenden Vorübergehenden Zooleben. Der Zooleben. Der Bau eineneinen Bau neuer einladenden einladenden neuer Vogelanlagen Einblick Vogelanlagen und Einblick in in dasdas und Freiflugvo- Freiflugvo- oder Internet. Vielen oder oder dem demInternet. Internet. Vielen Vielen Dank. Dank. Zooleben. Zooleben. lieren, des lieren, DerDerBauBauneuer neuer des Menschenaffenhauses Vogelanlagen Menschenaffenhauses undVogelanlagen und desundund Freiflugvo- Freiflugvo- des Küstenpano- Küstenpano- lieren, lieren, desdes Menschenaffenhauses Menschenaffenhauses undund desdes Küstenpano- Küstenpano- Zoo aktuell Zoo aktuell 69 69 // 2011 2011 1 Zoo Zoo aktuell aktuell 69 69 / 2011 / 2011 11
Zeitschrift rund um den Tiergarten Heidelberg ramas folgten. Vor knapp zehn Jahren wurden das kleine den Bedürfnissen der Tiere vertraut zu machen. Mehr als Affenhaus umgebaut und der Yellow-Stone-See sowie 2.000 Teilnehmer hatten die Veranstaltungen der Zoo- die neue Tigerfreianlage eröffnet. 2009/2010 verwirklich- schule allein in den zurückliegenden Wintermonaten von te der Zoo in wenig mehr als nur einem Jahr die größte November bis Januar. Eine Anerkennung der vorbildli- Neubaumaßnahme in seiner bisherigen Geschichte: das chen Arbeit der Zooschule war unter anderem das Regi- neue Elefantenhaus samt großzügiger Außenanlage. An onaltreffen Süd-West der deutschsprachigen Zoopäda- seiner Finanzierung beteiligten sich neben dem Zoo nicht gogen im Januar dieses Jahres in Heidelberg. Zooranger nur die Stadt Heidelberg und – selbstverständlich – der und Zooschule genießen selbstverständlich die uneinge- Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V., sondern schränkte Unterstützung des Vereins der Tiergarten- auch zahlreiche zoobegeisterte Bewohner/innen Heidel- freunde. Dessen Mitgliedern möchte ich an dieser Stelle bergs und seiner Umgebung, die in einer vor-bildlichen sehr herzlich danken für das unermüdliches Engage- Spendenaktion insgesamt über 500.000 Euro für den ment, bestmögliche Rahmenbedingungen für die Tiere Neubau aufbrachten und damit ein Zeichen setzten für und die Mitarbeiter/innen des Zoos zu schaffen. Dem die Wertschätzung des Tiergartens im Bewusstsein der Verein verdanken wir nicht nur die Herausgabe dieser Bevölkerung. regelmäßigen Veröffentlichung „Zoo aktuell“, sondern auch die Neugestaltung der Internetauftritte des Zoos Neu ist nicht nur das Elefantenhaus, neu ist auch die und der Tiergartenfreunde. Idee der Elefantenhaltung in Form einer Gruppe asiati- scher Jungbullen. Was in anderen Tiergärten bislang Als Heidelberger Oberbürgermeister und Vorsitzender niemals versucht wurde, hat sich im Zoo Heidelberg der Gesellschafterversammlung der Tiergarten Heidel- ganz offensichtlich hervorragend angelassen. Vieles hat berg gGmbH freue ich mich über den ausgezeichneten sich in der Tierhaltung und Tierpräsentation geändert, Ruf, den der Zoo Heidelberg unter den europäischen seit 1998 Dr. Klaus Wünnemann die Leitung unseres Tiergärten genießt. Dafür sage ich der Tiergartenleitung Zoos übernommen hat. Dass zugunsten einer planvollen und dem gesamten hochmotivierten Tiergarten-Team Tierpopulation auf engem Raum einige der größeren vielen Dank. Weil es aber schwer fallen wird, die Position Tierarten – wie Geparden, Breitmaulnashörner oder zu- unter den besten Tiergärten zu halten, wenn man letzt die Gayale – abgegeben werden musste, mag man- zugleich zu den kleinsten gehört, hoffe ich sehr, dass es chen Zoofreund traurig gestimmt haben. Die Zuchterfol- uns – der Stadt Heidelberg – möglichst bald gelingen ge im Rahmen der Europäischen Erhaltungszuchtpro- wird, Erweiterungsflächen für den Zoo zur Verfügung zu gramme und des weltweiten Artenschutzes sprechen stellen. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten will und jedoch für die von der Tiergartenleitung praktizierten wird die Stadt Heidelberg ihrer Verantwortung gegenüber Tierpolitik. Allein im vergangenen Jahr stellte sich bei dieser in der Kurpfalz einzigartigen Freizeit- und zoologi- fast 40 der über 160 im Heidelberger Zoo lebenden Tier- schen Bildungseinrichtung gerecht werden. Fast 600.000 arten Nachwuchs ein. Besucherinnen und Besucher zählte der Tiergarten Hei- delberg im vergangenen Jahr. Ich bin sicher, sowohl in Bestens bewährt haben sich längst die Einrichtungen der deren Namen als auch im Namen aller Heidelbergerin- Zooranger, die interessierte Besucher und Besucher- nen und Heidelberger und aller Menschen in unserer gruppen fachkundig durch den Tiergarten führen, sowie Region zu sprechen, wenn ich sage: Dieser Zoo liegt uns die Zooschule, die im September 2010 ihr zehnjähriges sehr am Herzen. Bestehen feierte. Sie hat es von Anfang an mit Erfolg Dr. Eckart Würzner verstanden, Kinder und Jugendliche mit dem Leben und Oberbürgermeister 2 Zoo aktuell 69 / 2011
und den Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. Liebe Zoofreunde, Am deutlichsten wird die Position des Zoos als Kulturin- stitution, wenn wir mal das Gegenteil annehmen. Dann würde ein Zootier erst dann zum Kulturobjekt, wenn es haben Sie schon die Ausstellungen im Zoo besucht? Im stirbt, von einem Präparator konserviert und von einem Afrikahaus ist mit Norman Will-Kerry ein guter Freund Kurator in einem Museum in Kontext und Szene gesetzt des Zoos zu Gast, dessen Bilder uns immer wieder be- wird. Erst durch den Verlust eines großen Teiles seines geistern. Vor allem seine Bilder der einheimischen Vo- natürlichen Informationsgehaltes wie Bewegung, Laut- gelwelt haben es mir angetan, der Specht oder die Dom- äußerungen, Geruch würde es Teil eines Kulturbegriffes, pfaffen. Leider sind diese Bilder nur noch wenige Tage der sich aus dem unsinnigen Widerstreit von Natur ver- im Zoo zu sehen. Bis Ende September 2012 können Sie sus Kultur noch nicht befreit hat. Die kulturellen Aspekte sich an den Skulpturen der Shona-Künstler erfreuen, die des Zoos treten zu oft in den Hintergrund: Welche Inspi- fast überall im Garten zu finden sind. Der Galerist Basti- ration Tiere sein können oder wie vielschichtig die Über- an Müller hat eine faszinierende Kollektion von bedeu- legungen sind, die zur Gestaltung eines neuen Geheges tenden Werken aus allen Epochen der modernen Stein- oder zur Zusammensetzung eines Tierbestandes führen. bildhauerei Zimbabwes zusammengestellt. Bei der Aus- stellungseröffnung mit Musik und Tanz aus Zimbabwe Warum spreche ich gerade in dieser Ausgabe der Zoo war Tom Blomefield, der spiritus rector der Künstlerkolo- aktuell das Thema Kultur an: Weil das Trauerspiel, das nie Tengenenge, anwesend und mit 85 Jahren auch rund um das Thema „Zooerweiterung“ inszeniert wird, noch tänzerisch aktiv. wohl bei keiner anderen Kulturinstitution so möglich wä- re. Längst hätten sich Medien und Bildungsbürger aufge- Kunst im Zoo – passt das? Ist ein Umfeld akzentuiert von schwungen um in heiligem Zorn - alle Gegenstimmen als Bollerwagen, Kindern mit Eiswaffeln, Schulklassen und Kulturbanausen brandmarkend – gegen den Verlust der wilden Tieren der richtige Ort um Kunst zu präsentieren? kulturellen Identität unser Stadt und der Region zu Felde Ich denke ja, gerade das ist einer der besten Orte! Klas- zu ziehen. Es ist nicht so, dass der Zoo keine Freunde sische Kunsttempel werden von dem klassischen Kunst- hätte – aber in Deutschland ist eine Eröffnung eines Ele- publikum besucht – dies sind nicht unbedingt die bil- fantenhauses, zu der ich die Kinder mitbringe, weniger dungsferneren Schichten. Im Zoo muss sich Kunst in der en vogue als eine Opernpremiere, wo Madame ihre Interaktion mit allen Schichten der Bevölkerung bewei- Abendgarderobe zeigen kann. sen. Da zeigt sich ob Norman Will-Kerry und die Shona- Künstler auch die Menschen erreichen, für die Ausei- Nur die Vielfalt eines kulturellen Angebotes vermittelt nandersetzung mit Kunst nicht zu ihrer bevorzugten Frei- Lebensqualität, schärft die Sinne, provoziert das Denken. zeitbeschäftigung gehört. Wird der Zoo durch solche Der Zoo besetzt dabei eine der Natur zugewandte Ni- Ausstellungen eine Kulturinstitution? Nein – er ist es sche, die für die Entwicklung unserer Gesellschaft und auch ohne sie! Ziele und Methoden unterscheiden sich das Überleben der biologischen Vielfalt, deren Teil wir nur graduell von allgemein anerkannten Kulturinstituten sind, essentiell ist. In diesem Bereich hat Heidelberg das wie Museen. Auch wir forschen, sammeln und bilden. Primat in der Metropolregion. Wir präsentieren nach didaktischen Gesichtspunkten. Wir planen unsere Gehege so wie ein Museumskurator Auch deshalb – wir brauchen mehr Platz für die Kulturin- eine Ausstellung. Im Museum gibt es nur kaum ein Ex- stitution „Zoo Heidelberg“. ponat, das einen Stoffwechsel hat, sich verstecken, ster- ben aber sich auch vermehren kann. Ihr Klaus Wünnemann Zoo aktuell 69 / 2011 3
Zeitschrift rund um den Tiergarten Heidelberg Wie geht es weiter? Zoodirektor. „Der Zooschule gehen auch wichtige An- satzpunkte für die Programme verloren. Die Kamele waren unser Paradebeispiel für die Anpassung an ex- Heidelberg 1. August 2020 trem trockene Lebensräume.“ Studentenwerk und Universität Heidelberg feiern die Eröffnung des neuen Studentenwohnheimes am Neckar, Ist das dargestellte Szenario reine Fiktion? das rechtzeitig vor dem Beginn des Wintersemesters mit seinen neuen Studenten fertig geworden ist. Die Leiterin Ganz sicher nicht: Das Universitätsbauamt hat die Kop- des Studentenwerks freut sich: „Wir haben dort, wo vor- pelflächen des Reitervereins bereits als Entwicklungsflä- her ein paar Pferde grasten, qualitativ hochstehenden chen ausgewiesen. Ein Reiterverein ohne Koppeln ist Wohnraum für über 150 Studenten errichtet und damit nicht überlebensfähig. Und der Zoo wird ohne Erweite- den Universitätsstandort Heidelberg gestärkt.“ Als rung viele Tierarten und Attraktivität verlieren. Zaungäste sieht man die letzten Mitglieder des Reiter- vereins. Ihr gegenüberliegendes Gelände ist ohne Kop- pelflächen wertlos geworden. Ein empörtes Vereinsmitglied macht seinem Zorn Luft: “Vor 10 Jahren hätten wir hier schon wegziehen sollen. Inzwischen haben wir die Hälfte unserer Mitglieder verlo- ren und kein Reiter, der sein Pferd liebt, lässt sein Tier noch bei uns im Stall stehen. Ohne Koppelflächen sind wir tot und jetzt haben wir noch nicht einmal mehr die Kraft uns anderswo ein neues Heim zu schaffen.“ Heidelberg, 10. August 2020 Im Zoo sagt wieder eine Tierart adieu! Das letzte Kamel hat den Zoo in Richtung Krefeld verlassen. Der Platz, um die Bedürfnisse einer Kamelgruppe zu erfüllen, war nicht mehr gegeben. „Wir müssen uns entscheiden, Kamele Junge Forscher / Neue Wege der Didaktik Entwurfsplanung Biodiversitätszentrum Zoo Heidelberg oder Zebras, Streichelzoo oder Afrikaanlage – im kleins- ten Zoo Deutschlands müssen wir Prioritäten setzten. Dabei gibt es jetzt die Möglichkeit für alle Beteiligten eine positive Zukunft zu schaffen. Der Reiterverein nimmt Natürlich ist es schade, dass wir nach den Kängurus und seine noch vorhandenen Mitglieder mit auf ein Gelände den Schimpansen jetzt auch noch die Kamele abgeben an anderer Stelle (vielleicht nicht unbedingt im Heidel- müssen. Für die Zoobesucher ist das auch nicht schön. berger Norden) oder kann mit der Mitgift aktiver Mitglie- Seit fünf Jahren gehen die Besucherzahlen zurück. Viele der und ordentlicher Finanzen auf dem Reitervereins- Besucher möchten gerne mehr Tiere sehen, aber wir Heiratsmarkt eine gute Partie machen. Und was macht können bei der Qualität der Tierhaltung keine Abstriche der Zoo mit dem neuen Gelände? machen, um mehr Tiere zeigen zu können, erläutert der 4 Zoo aktuell 69 / 2011
und den Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. Heidelberg, 1. August 2020 Der Kinderzoo wird sicher für unsere kleinen Besucher einer der Höhepunkte des Zoobesuches werden: Die Die Zooschule feiert doppelt. Zum ersten Mal wurden bis Möglichkeit mit (Haus)Tieren in Kontakt zu kommen oh- zu den Sommerferien mehr als 20.000 Kinder betreut – ne Gräben, Gitter oder Glasscheiben, dieses Segment so viel wie vor 10 Jahren im ganzen Jahr. Die Zusam- der Natur mit allen Sinnen zu erleben, erfüllt ein tieflie- menarbeit von Zooschule, Zoo, Botanischem Garten, gendes Bedürfnis in unserer naturentfremdeten Welt. Naturschutzverbänden und Umweltamt der Stadt Heidel- Darüber hinaus wollen wir mit Kindern und Erwachsenen berg wurde Sieger im Wettbewerb um das beste Um- aber nachdenken: Wo kommen unsere Lebensmittel weltbildungsprogramm Deutschlands. her? Wie werden sie produziert? – sicher unter ganz anderen Bedingungen als in unserem idyllischen Kinder- In der Siegerurkunde steht: „Mit den Räumen im Biodi- zoo. Warum gibt es nur noch so wenig Haustierrassen? versitätszentrum , dem Zoo und dem Botanischen Gar- Wie ernähren wir uns - müssen wir alle Vegetarier wer- ten verfügt das Programm über einen Standort, der idea- den? Das sind wichtige Themen, die pädagogisch gut ler nicht sein kann. Was das Team der Zooschule in aufbereitet auch in einen Zoo gehören. Kooperation mit Hochschulen, Naturschutzverbänden und der Stadt Heidelberg daraus macht ist ein Pilotpro- jekt für mitreißende Umweltbildung, die alle Altersgrup- pen erreicht! Wir hoffen, dass dieses Beispiel Schule macht!“ Die Leiterin der Zooschule ist stolz auf das Lob aus Ber- lin und der Zoodirektor blickt zurück: „Vor sieben Jahren haben wir mit dem Kinderzoo den ersten Bauabschnitt auf dem neuen Zoogelände fertiggestellt. Es folgten die Afrikasavanne und das Biodiversitätszentrum. Heute zeigen wir einen echten Querschnitt durch die Vielfalt des Lebens auf unserer Erde, haben eine der besten Besucherinformationen Europas und über 800.000 zu- friedene Besucher, die mit einem tiefen Verständnis für den Wert aber auch die Bedrohung des natürlichen Reichtums der Erde nach Hause gehen.“ Könnte es so werden? Ja und dafür engagieren wir uns mit ganzem Afrikas Graslandschaften Herzen. Entwurfsplanung Biodiversitätszentrum Zoo Heidelberg Lassen sie mich unsere Ideen ein wenig konkretisieren. Die Afrikasavanne wird das Herzstück eines Themenge- Auf dem Erweiterungsgelände sollen neben einigen klei- bietes „Graslandschaften der Erde“. Alle Welt redet über neren Projekten vier Schwerpunkte entstehen: die Bedrohung des Regenwaldes. Wussten Sie, dass die Graslandschaften unserer Erde viel stärker von den Ein Kinderzoo, die Afrikanische Savanne, ein Ausblick Menschen verändert und genutzt werden als die Wälder? auf der FFH-Gebiet „Unterer Neckar“ und das Biodiversi- Die Prärien, Steppen, Pampas haben nämlich der täszentrum. Zoo aktuell 69 / 2011 5
Zeitschrift rund um den Tiergarten Heidelberg menschlichen Besiedlung weder exotische Krankheiten Afrikasavanne in den Zoo holen und an die Menschen noch undurchdringliche Vegetation entgegenzusetzen heranbringen: Mit den dazugehörenden Tieren ein- gehabt. Sie sind heute bis auf vergleichsweise winzige schließlich der charismatischen Giraffen aber auch einer Reste wie die Serengeti in Weizenfelder, Maisäcker und gut bepflanzten Graslandschaft, die zeigt wie faszinie- Viehweiden umgewandelt. Und diese Entwicklung ist rend Gräser und die an Graslandschaften angepassten nicht etwa zu Ende! Pflüge und Schafe machen nur nicht Blumen sind. soviel Lärm wie Kettensägen und es fallen keine riesigen Bäume um, sondern das Rind tritt ganz leise auf das Natürliche Vielfalt gibt es aber nicht nur weit weg, son- Gelege der letzten bodenbrütenden Lerchen und Pieper´. dern auch vor unsere Haustür: Das FFH-Gebiet „Unterer Tierwanderungen wie in der Serengeti hat es in vielen Neckar“ grenzt sogar – nur durch den Kanal getrennt - Graslandschaften früher gegeben. Dass es mal Millionen an den Zoo. FFH ist die Abkürzung für Fauna-Flora- von Bisons gab wissen wir – wegen der mit ihrem Habitat – Richtline. Unter diesem Titel werden in der Schicksal verbundenen Prärieindianer und ihrer unterge- Europäischen Union Gebiete mit herausragender Bedeu- gangenen Kultur. tung für den Naturschutz ausgewiesen. Ausblick auf das FFH-Gebiet „Unterer Neckar“ Afrikas Graslandschaften Entwurfsplanung Biodiversitätszentrum Zoo Heidelberg Entwurfsplanung Biodiversitätszentrum Zoo Heidelberg Wussten Sie, dass exakt das gleiche in Südamerika mit Auf Vorschlag des Landes Baden-Württemberg und der Millionen von Guanakos und den dortigen Kulturen pas- Bundesregierung ist der „Untere Neckar“ von der Euro- siert ist? Dass es mal riesige Herden von Halbeseln und päischen Union in diese Kategorie aufgenommen wor- Saiga-Antilopen in Zentralasien gab? Dass in Tansania den. Doch kaum jemand in Heidelberg kennt dieses ganz der Bau einer Fernverkehrsstraße durch die Serengeti besondere wertvolle Stück der Natur vor unserer Haus- geplant ist? All dies vollen wir stellvertretend durch die tür. Die Pläne zur Zoo-Erweiterung beinhalten einen 6 Zoo aktuell 69 / 2011
und den Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. Brückenschlag auf den Damm des Neckarkanals. Von lungen legen werden, damit aktuelle Themen im Zentrum zwei Beobachtungsplattformen aus wird der Neckar dort, zuhause sind. wo er sich noch natürlich bewegen darf, erblebbar. Mit Fernrohren werden die Besucher die Vögel im Gebiet beobachten können und anhand von Schautafeln und lebendigen Exponaten begrei- fen, warum dieses Gebiet geschützt wird. Die Heidelberger sollen sich als stolze Besitzer die- ses Gebietes fühlen. Den räumlichen Abschluss und Herzstück der Zoo-Erweiterung bildet das Biodiversitäts- zentrum: In Deutschland gibt es Zoologische Gärten, Botanische Gärten, Naturkundemuseen und Naturerlebniszentren – zumeist getrennt voneinander. Wir sind der Meinung das gehört zusammen! Die Natur ist ein Netzwerk von Beziehungen, in das auch der Mensch eingewoben ist. Die heuti- gen Pflanzen- und Tierarten sind in Jahrmillionen gemeinsamer Evolution entstanden. Und sie sind durch die gleichen Prozesse bedroht, zu ihrem Schutz können wir ähnliche Instrumente nutzen. Lebensraum Wasser Entwurfsplanung Biodiversitätszentrum Zoo Heidelberg Deshalb wird das Biodiversitätszentrum Elemente mo- Ich habe in der Beschreibung ganz bewusst nicht würde, derner Schauaquarien mit Fischen, Insekten, Spinnentie- sollte, wir möchten oder Ähnliches geschrieben. Das ren, Schnecken etc. genauso beinhalten, wie begeis- Erweiterungsgelände und seine oben skizzierte Nutzung ternde Museumsexponate, lebende Pflanzen, eine ex- ist die große Chance des Zoos, seine gesellschaftlichen quisite Zooschule, deren Angebote weit über die klassi- Aufgaben innovativ und auf hohem Niveau zu erfüllen. schen Rundgänge in Zoos hinausgehen. Es wird vor allem ein Zentrum sein, in dem alle, die sich um die na- Dieser Schritt führt uns vorwärts und so wird es auch türliche Vielfalt auf unseren Planeten sorgen, ihre Arbeit wirken: So werden wir Sponsoren begeistern können und phantasievoll präsentieren: Der nur einen Steinwurf weit Förderprogramme für uns erschließen. entfernte Botanische Garten der Universität ist uns als Partner sehr wichtig wie auch die Pädagogische Hoch- Ohne Erweiterungsgelände wird … lesen Sie noch ein- schule, die Universität, amtliche wie ehrenamtliche Na- mal den Anfang dieses Artikels. turschützer. Das Biodiversitätszentrum wird ein Ort des Staunens, der Entdeckung und des Dialoges werden. Klaus Wünnemann Dazu gehört, dass wir großen Wert auf Sonderausstel- Zoo aktuell 69 / 2011 7
Zeitschrift rund um den Tiergarten Heidelberg Das neue Löwengehege - Dies bedeutet eine Neugestaltung des Areals zwischen Raubtierhaus mit der bestehenden Löwenanlage, dem 4 mal so groß wie früher Rudolfsee und der Fläche bis einschließlich der alten "Bärengrube". "Ein großer Schritt für unsere Tiger", so lautete der Haupttext in der Herbstausgabe 2002 der "Zoo aktuell". Wir erinnern uns : Dank vier Hauptsponsoren und vieler Einzelspender konnte im Sommer 2002 die neue Tiger- anlage in Heidelberg eröffnet werden, die fünfmal größer wurde als die alte Anlage war. Seitdem ist die Tigeranla- ge ein Besuchermagnet im Zoo geworden. Bestehende Löwenfreianlage (Archiv Lothar Teichmann) Planungsauszug der Erdmännchenhöhle mit dahinterliegender Löwen- anlage. Nach fast zehn Jahren ist es nun an der Zeit auch an den zweiten Vertreter der Großkatzen in Heidelberg zu Der Zoo Heidelberg möchte seine Löwen den Besuchern denken: Unsere Löwen ! schon bald in einer hochmodernen und innovativ gestal- teten Außenanlage präsentieren. Die Löwenanlage muss dringend vergrößert werden. Die neue Anlage soll den Tieren mehr Struktur bieten, auf- Die Vision der neuen Anlage liegt in einer lebensecht regende Einblicke in das Löwengehege ermöglichen, gestalteten Umgebung verbunden mit einem spektakulä- sowie auch den Erdmännchen und Stachelschweinen in ren Zuschauererlebnis. diesem Zuge einen neuen Lebensraum eröffnen. 8 Zoo aktuell 69 / 2011
und den Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. Folgende Maßnahmen sind geplant: menden Jahr - genau 10 Jahre nach der Tigeranlage - verwirklicht werden. • Vergrößerung und abwechslungsreiche Strukturie- rung des Löwengeheges nach neuesten wissen- Um all die aufgeführten Ideen realisieren zu können, schaftlichen Erkenntnissen. benötigen der Tiergarten aber dringend die Unterstüt- • Abenteuerliche Besucherführungen: durch innovative zung seiner Besucher! Die Kosten von knapp 1 Million Elemente (u.a. Safarizelt, Hängebrücke) sind die Be- Euro kann der Tiergarten unmöglich alleine stemmen. sucher hautnah am Geschehen und können unsere Löwen aus nächster Nähe betrachten. Ohne zusätzliche finanzielle Unterstützungen ist der Zoo • Der Umbau der alten Bärengrube beinhaltet einen gezwungen, massive Einsparungen bei der Gestaltung außergewöhnlichen Blick der Besucher aus einer der Anlage vorzunehmen. Höhle in die unterirdischen Baue von Erdmännchen und Stachelschweinen. Steffanie Richter / Sandra Reichler-Danielowski / Lothar Teichmann Die Planungen sind zum Bau der neuen Löwenanlage sind weit fortgeschritten und könnten bereits im kom- Zoo aktuell 69 / 2011 9
Zeitschrift rund um den Tiergarten Heidelberg Zooentwicklung aus Sicht eines de damit deutlich reduziert. Die Avifauna war davon be- sonders betroffen. Parallel dazu wurde das Bildungsan- Vereinsmitgliedes gebot ausgebaut, die Anzahl der Spielplätze erhöht und weitere Besucherattraktionen („Flugvorführung“, „Kleine Heidelberg 3.August 1987 Stars“, etc.) geschaffen. Der Tiergarten hat in letzen 15 Jahren einen wahren Durch diese „begleitenden“ Maßnahmen wurde die Ar- Aufwärtsboom erlebt. Mit dem Bau der Seelöwenanlage, tenreduzierung im Zoo nur von einem Bruchteil der Be- dem Bärenschaufenster, der Afrikaanlage, dem neuen sucher wahrgenommen. Man muss auch als „kritischer Raubtierhaus und den unlängst eröffneten Vogelanlagen Zoofreund“ neidlos zugeben, dass zum Beispiel die jetzi- hat der Tiergarten enorm zugelegt. Die Besucherzahlen ge Riesenschildkrötenanlage eine Augenweide ist ge- sind kontinuierlich gestiegen. Auch die Anzahl der gehal- genüber der früheren Schabrackentapiranlage – wenn- ten Tierarten ist sehenswert, ganz besonders für (Hob- gleich auch mit der Haltungsaufgabe von Nashorn, Tapir, by)-Ornithologen. Die Anzahl und Vielfalt der Vogelwelt den Rindern, Gepard, den Laufvögeln und v.a.m. der gibt dem Tiergarten fast ein „Allein-Stellungsmerkmal“. Zoo an Präsentationsvielfalt verloren hat. Dennoch ziehen auch dunkle Wolken auf: In den Zeitun- gen und im Gemeinderat geht es um die Themen „Be- Der Perspektivenwechsel kostet Geld, welches nicht gradigung Tiergartenstrasse“ sowie „Verbreiterung Ne- gerade immer leicht aufzutreiben ist, wie ein Zooförderer ckarkanal“. Die Sorge wächst, dass der Tiergarten Flä- weiß. Noch schwieriger ist das Raumproblem. Der Tier- che verliert. Unterschiedliche Varianten der Tiergarten- garten Heidelberg liegt in einer eingeklemmten Lage: erweiterung einschließlich einer Ausdehnung bis zum Jugendherberge, Neckarkanal und Tiergartenstrasse Botanischem Garten werden diskutiert. sind ein Fixum. Die letzte Erweiterungsmöglichkeit bietet das verbliebene Areal des Reitervereins. In 25 Jahren hat sich diese Situation nicht verändert – ganz im Ge- Heidelberg 3.August 2011 genteil. Frühere Parkflächen wurden zwischenzeitlich mit Kliniken bebaut, die Parkplatzsituation hat sich so ver- Nach einer Stagnationsphase in den Neunziger Jahren schärft, dass der Zoo auf eigenem Gelände nun ein hat sich der Tiergarten weiterentwickelt. Die Art der Tier- Parkhaus bauen muss. Die Tiergartenstrasse wird nun- haltung hat sich verändert: Größer, Naturnäher und Le- mehr begradigt; Zoofläche geht verloren. bensraumbereicherung sind Schlagworte beim Bau neu- er Anlagen. Das Bild in der Öffentlichkeit hat sich verän- Ohne Erweiterung seiner Fläche wird der Tiergarten dert. Neben dem „neuen“ Blick auf das Tier haben auch mittelfristig seine eigentliche Aufgabe als Bildungs – und neue Arten-/Naturschutz-Beteiligungen im Zoologischen Erholungseinrichtung nicht mehr nachkommen können. Garten einen Platz gefunden. Außer ein paar Highlights wie z.B. den Elefanten, Löwen und Gorillas werden künftig kaum noch Großtiere zu So entstand in Heidelberg der Yellowstone-See mit der sehen sein…. Adlervoliere, die neue Tigeranlage, sowie das Elefanten- areal mit Haus und Außenanlage. In einer Vielzahl klei- Wollen wir das ? nerer Maßnahmen wurden Gehege zusammengelegt oder Gebäude umgebaut. Die Anzahl der Tierarten wur- Lothar Teichmann 10 Zoo aktuell 69 / 2011
und den Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. Verlorene Freunde – zusammen gesetzte, größere Gruppe Nashörner halten zu können, hätten wir den Stall und die Außenanlage Rückblick auf Arten, aufwendig umbauen und erweitern müssen. Für beide Dickhäuterarten, Elefanten und Nashörner, wären jedoch die wir nicht mehr halten können neue Anlagen aus Kostengründen nicht möglich gewe- sen. Wir entschieden uns für die Elefanten und gaben Zahlreiche Tierarten mussten in den letzten 12 Jahren die beiden Breitmaulnashörner im Jahre 2001 an Zoos in abgegeben werden. Die Gründe hierfür waren meistens Frankreich und England ab. Da die mächtigen Tiere zu der fehlende Platz oder die hohen Kosten, die für einen unseren ganz besonderen Besucherlieblingen gehörten, Umbau der Anlage nötig gewesen wären. Wichtigstes gab es ein großes Abschiedsfest mit vielen Informatio- Ziel des Tiergarten Heidelberg war und ist eine gute nen zu den Abgabegründen. Die für die Nashörner neu Tierhaltung. Die Unterbringung und Pflege jeder Tierart in den Tierbestand aufgenommenen Riesenkängurus sollte immer wieder kritisch überprüft und gegebenenfalls konnten die alte Anlage mit nur wenig Umbauarbeiten verbessert werden, denn das Wissen über die Bedürfnis- nutzen und mittlerweile können sich nur noch wenige se der Tiere erweitert sich ständig. Zoobesucher an die Nashörner erinnern. Gepard (Foto: Lothar Teichmann) Breitmaulnashorn im September 2001 (Foto: Lothar Teichmann) Bei der Zucht der Geparde weiß man mittlerweile, dass So zeigte sich erst in den letzten 20 Jahren, dass Breit- Männchen und Weibchen zeitweise in getrennten Gehe- maulnashörner nur dann zuverlässig züchten, wenn sie gen, die einen gewissen Abstand zueinander brauchen, in größeren Gruppen und nicht paarweise gehalten wer- gehalten werden sollten, damit die Tiere in Paarungs- den. Unser Pärchen Breitmaulnashörner ist zudem wie stimmung kommen. Bei der kleinen Fläche des Heidel- ein Geschwisterpaar aufgewachsen und hatte daher berger Tiergartens wäre für zwei große Freianlagen für keinerlei sexuelles Interesse aneinander. Um eine neu die bewegungsfreudigen Geparde nur Platz gewesen, Zoo aktuell 69 / 2011 11
Zeitschrift rund um den Tiergarten Heidelberg wenn man dafür zahlreiche andere Tierarten abgegeben andere Tierarten zu haben. So können die Trampeltiere hätte. Daher wurde der letzte Gepard bereits 1999 an nach Abgabe der zotteligen Hochlandrinder eine doppelt den Zoo Neuwied abgegeben, wo er in ein großzügiges so große Anlage nutzen. Erst die Gayale und nun die Gehege einziehen konnte. Ponies bewohnen das ehemalige Gehege der schwarzen Camarque-Rinder. Vor 12 Jahren lebten im Zoo Heidelberg zahlreiche Kleinkatzenarten in größtenteils viel zu kleinen Gehegen. Besonders schwer fiel uns sicher der Abschied von un- Auch hier fiel die Entscheidung schwer, welche Arten seren Seehunden, die 2003 an den Zoo Frankfurt abge- man behalten kann, und von welchen man sich trennen geben wurden. Sie waren fester Bestandteil der kom- muss, denn nicht für alle Arten war es aus Platzgründen mentierten Robbenfütterung und begeisterten Besucher und finanziell möglich, neue Gehege zu bauen. sowie Fachkollegen mit Kunststücken. Bengalkatze (Foto: Rose von Selsinsky) So trennten wir uns von den Amurkatzen, Ozelots und Seehunde im August 2003 (Foto: Lothar Teichmann) den Europäischen Wildkatzen. In diesem Jahr ist auch die letzte Bengalkatze gestorben, ihr Gehege wird nun Im Gegensatz zu den Seelöwen werden Seehunde sel- genutzt, um anderen Tierarten mehr Ausweichmöglich- ten trainiert und eine Vorführung mit ihnen gilt immer keiten zu bieten. Auch die Anlagen für die Fenneks und noch als etwas Besonderes. Sie lebten viele Jahre lang Warzenschweine waren viel zu klein und wurden nach in dem kleineren Teil der Robbenanlage, der ursprüng- dem Alterstod der letzten Tiere zusammen gelegt und lich mal als Mutter-Kind Becken für die Mähnenrobben vergrößert. Dort wohnt nun unsere Gruppe Präriehunde. geplant war. Dort gab es keine Möglichkeit für die See- hunde mehrere Flossenschläge an einem Stück zu Die Schottischen Hochlandrinder und die Camarque- schwimmen, an tauchen war in dem nur etwa 1 m tiefen Rinder mussten ebenfalls weichen, um mehr Platz für Becken gar nicht zu denken. Außerdem konnte das klei- 12 Zoo aktuell 69 / 2011
und den Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. ne Becken nicht für die jungen Mähnenrobben genutzt konzept passten, denn der Bereich am Yellowstonesee werden, die in den ersten Wochen nach der Geburt von soll die Tierwelt Nordamerikas zeigen. Vorübergehend der Gruppe getrennt werden müssen. Sie konnten nur im wurde die alte Mähnenwolfanlage mit den Alpakas be- Robbenhaus bleiben, alles in allem eine unbefriedigende setzt, langfristig soll sie für Pumas umgebaut werden. Situation. Als der Zoo Frankfurt ein neues, großes Ge- hege für Seehunde bauen wollte, nutzten wir die Chan- ce, um unsere Seehunde in ein gutes neues Zuhause abgeben zu können. Auch wenn der Abschied Pflegern und Besuchern schwer fiel, den Seehunden geht es nun sicher besser und unsere jungen Mähnenrobben freuen sich, dass sie im alten Seehundbecken nun in Ruhe schwimmen lernen können. Schabrackentapir (Foto: Lothar Teichmann) Mähnenwolf (Foto: Zoo Heidelberg) Sicher werden wir auch in Zukunft die eine oder andere Tierart abgeben müssen, aber es werden auch immer Im April 2007 wurde der letzte Schabrackentapir an den wieder neue Tierarten aufgenommen. Der Tierbestand in Zoo Twycross in England abgegeben. Die Zucht dieser einem Zoo verändert sich ständig, er sollte sich immer bedrohten Tierart funktionierte in Heidelberg einfach den Gegebenheiten, den Möglichkeiten und den verän- nicht, die Unterbringung war nicht ideal. Zu große Um- derten Erkenntnissen zur optimalen Tierhaltung anpas- bauarbeiten wären nötig gewesen, um die Haltung zu sen. Trotzdem sind wir an einem Punkt angelangt, an optimieren. Außerdem musste dringend ein neuer Platz dem wir die Anzahl der unterschiedlichen Arten nicht für unsere Riesenschildkröten gefunden werden. Daher noch mehr verringern möchten. Unsere Besucher sollen entschlossen wir uns, das alte Tapirgehege in eine eine Vielfalt an wunderschönen Tierarten kennen lernen schöne, großzügige Anlage für Riesenschildkröten um- können und auch für die Arterhaltung ist es wichtig, dass zubauen. man den vorhandenen Platz auch für möglichst viele Ähnliche Gründe sprachen für die Abgabe der Mähnen- Tierarten nutzt, immer unter der Bedingung, dass das wölfe. Auch hier verlief die Haltung und Zucht nicht zu- einzelne Tier ausreichend Platz hat und optimal gehalten friedenstellend. Hinzu kam, dass die aus Südamerika wird. stammenden Mähnenwölfe langfristig nicht in das Zoo- Sandra Reichler-Danielowski Zoo aktuell 69 / 2011 13
Zeitschrift rund um den Tiergarten Heidelberg Kinderseite Tierrätsel: 1. Welche Echse kann an der Zimmerdecke laufen, Hallo Kinder, Glattechse, Gecko oder Agame? auf dieser Seite findet Ihr Rätsel, Spiele, Spaß und Interessantes rund um Tiere. 2. Welche Insekten bauen bis 3 m hohe Wohntürme aus einer Art Beton? Tierwitze: 3. Wie unterscheidet man Schnecke und Muschel? Erkundigt sich ein Mann auf der Straße: „Ach bitte, sa- 4. Die Bezeichnung „Eule“ gilt für zwei verschieden gen Sie mir – wenn ich dort vorne links abbiege, ist dort Tiergruppen. Welchen? der Zoo?“ „Also der ist auch dort, wenn Sie nicht abbie- gen!“ 5. Welches Tier heißt auch Bambusbär? „Unser Hund wird immer fauler!“ - „Woran merkst du das?“ - „Früher brachte er mir die Leine, wenn er raus Schlangenwort: wollte, und nun bringt er den Autoschlüssel!“ In der Tabelle müssen die Buchstaben so verbunden werden, dass entlang dieser Schlangenlinie ein sinniges Wort entsteht. Ausmalbild: E F F A C H E N S N E M Wissenwertes: Giganten, wie der Blauwal verschwenden keine Kraft aufs jagen. Sie filtern Plankton aus dem Meer. Das sind winzige tierische und pflanzliche Lebewesen die im Was- ser schweben. Ruhig und gemächlich treiben die Wale dahin und futtern einfach, was so herumschwimmt. Beate Woitke Die Auflösungen befinden sich auf der Seite 19. Chamäleon 14 Zoo aktuell 69 / 2011
und den Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. Beitrittserklärung Beitrittsklasse Hiermit erkläre(n) ich/wir meinen/unseren Beitritt in den ( ) Mitgliedschaft A zu 55,- Euro Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. und die (Einzelmitgliedschaft mit Zugangsrecht in den Zoo) Bereitschaft zur Leistung der Beiträge gemäß der rechts __________________ Geburtstag ____________ gewählten Beitrittsklasse. Der Beitritt ist zu jedem Kalen- dermonat möglich, für das laufende Geschäftsjahr wird je ( ) Mitgliedschaft B zu 85,- Euro Monat 1/12 des Jahresbeitrages fällig. (Familienmitgliedschaft für Paare und deren minderjährige Kinder mit Zugangsrecht in den Zoo) Adresse Name und Geburtstag aller Familienmitglieder : ____________________________________________ __________________ Geburtstag ____________ ____________________________________________ __________________ Geburtstag ____________ ____________________________________________ __________________ Geburtstag ____________ Telekontakte (Telefon, Fax, Email) __________________ Geburtstag ____________ ____________________________________________ ____________________________________________ ( ) Mitgliedschaft C zu 24,- Euro (Jugendmitgliedschaft mit Zugangsrecht in den Zoo) Datum und Unterschrift Hiermit bestätige ich, dass mein Sohn/meine Tochter ___________ _______________________________ __________________ Geburtstag ____________ Zeitgemäß, vorteilhaft und bequem ist die Bezahlung der Mitgliedsbei- Mitglied im Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. träge durch Abbuchung. Sie helfen mit einer freiwilligen Einzugser- werden darf. Die entsprechende Mitgliedsrechung soll an mächtigung Ihnen uns und Kosten zu sparen. Selbstverständlich kön- mich erfolgen. Eltern haften für Ihre Kinder. nen Sie diese Ermächtigung jederzeit widerrufen. Datum und Unterschrift des Erziehungsberechtigten : Girokonto ______________________________________ ____________________________________________ Bankinstitut ____________________________________________ ( ) Mitgliedschaft F zu 35,- Euro (Fördermitgliedschaft ohne Zugangsrecht zum Zoo) Bankleitzahl ____________________________________________ Kontoinhaber Bitte einsenden an : ____________________________________________ Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V, Datum & Unterschrift Postfach 11 03 52, 69072 Heidelberg ____________________________________________ oder per Telefax (0621) 76 24 008. Vielen Dank. Zoo aktuell 69 / 2011 15
Zeitschrift rund um den Tiergarten Heidelberg Waffelbacken 17. 07. 11. lich gedankt! Von der Qualität habe ich mich selbst über- zeugt! Wie heiß es so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, Familie Bartelmus hat sich vollzählig eingebracht: Mit nur schlechte Bekleidung. Diese Philosophie kann man Sebastian habe ich eine auch schon traditionelle Runde auf unser traditionelles Waffelbacken übertragen: Trotz gedreht und Hinweisschilder angebracht. Später haben trüben Wetters gab es keine trübe Laune! In bewährter wir uns – unter Anwendung aggressiver Verkaufstechni- Manier hatten Werner und Ursula Schmitt das nötige ken – an die Verteilung der Lose gemacht. Barbara hat – Material in großer Menge herbeigeschafft und standen wie immer – den besten aller Apfelstreusel geliefert. dann in der Mitte des Produktionsprozesses. Gerd überwachte alles in patriarchalischer Manier. Jür- gen Pföhler und Lothar Teichmann, dessen Eltern ich begrüßen durfte, waren ebenfalls mit von der Partie. In vier Eisen wurden die Waffeln gebacken. Und wer zu Meine Frau Uschi stieß – nach Erledigung anderer Beginn noch die Sorge hatte, es könnten zu viele Waf- Pflichten – auch zu uns und unterstützte uns moralisch feln, oder zu wenige Kunden sein, konnte sich alsbald und praktisch. vom Gegenteil überzeugen: Mit oder ohne Puderzucker, mit oder ohne Kaffee – es bildeten sich sogar kleine Ich bin sicher, es fühlt sich niemand benachteiligt, wenn Warteschlangen. Wie immer konnten wir uns aber auf ich sage: Den Vogel hat Isabel Bartelmus abgeschossen! das Wohlwollen der Besucher verlassen: Manche Bezah- Sie hat einen originellen Plan entwickelt und in die Tat lung wurde zur Spende aufgerundet. Allen Helferinnen umgesetzt, wie eine Population von über siebzig Stoffbä- und Helfern, die die Schmitts bei Herstellung und Ver- ren unterschiedlicher Farbe und Größe in eine Tombola kauf unterstützten, sei herzlich gedankt! Auch den Liefe- eingebracht werden konnten. Die Tiere waren uns lange rantinnen der hausgemachten Kuchen, mit denen wir zuvor „hinterlassen“ worden. Jetzt wurden sie tierärztlich unser Angebot anreichern konnten, sei ganz ausdrück- vorbereitet und mit Nummern versehen. Wer ein Gewinn- 16 Zoo aktuell 69 / 2011
und den Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. los gezogen hatte, konnte sich aus einem Topf eine Nummer ziehen und dann den entsprechenden Bären in Löwenaktion Empfang nehmen. Eine tolle Idee! Nachdem es uns mit Hilfe zahlreicher Spenden gelungen Natürlich kam es uns auf einen gewissen wirtschaftlichen ist, den Bau des Elefantenhauses mit 100.000 € zu för- Ertrag an. Aber ich glaube, liebe Freunde, Sie werden dern, dieses eröffnet und bezogen ist, haben wir zu- mir zustimmen: Ein willkommener Erfolg war auch unser sammen mit dem Zoo Überlegungen angestellt, in wel- Zusammentreffen mit Erzählungen du Erinnerungen. chem Bereich die Unterstützung der Tiergartenfreunde zu einer Verbesserung der Haltungsbedingungen und Ich danke allen Tiergartenfreunden und Gönnern, die zu langfristig zur Förderung des Tier.- und Naturschutzes diesem vielseitigen Erfolg beigetragen haben, sehr herz- weiterhin beitragen kann. lich! Schnell waren wir uns einig, das das Vorhaben des Zoos Dietrich Lorenz. die Löwen Außenanlage zu vergrößern und einer neuen ___________________________________________ Gestaltung zuzuführen ein Thema ist, das auch unseren Mitgliedern am Herzen liegt. Das Projekt stellen wir Ih- nen auf den Seiten 8/9 in dieser Ausgabe der „Zoo aktu- ell“ ausführlich vor. Spenden bitte unter dem Stichwort „Löwen“ an: Verein der Tiergartenfreunde Heidelberg e.V. Sparkasse Heidelberg BLZ: 672 500 20 Kto: 16 128 Das "Löwenkonto" des Vereins der Tiergartenfreunde weist zum Stand 30.07.2011 einen Eingang in Höhe von 2.149,21€ aus. Es gibt noch viel zu tun! Helfen Sie mit ! Eine spannende Aufgabe. Tragen Sie bitte dazu bei, dass wir hier unserem Zoo helfen können möglichst viele neue und aufregende Ideen in der Löwenhaltung zu ver- wirklichen. Bitte Achten sie hierbei auch auf unsere Aushänge im Zoo und auf unsere Homepage im Internet unter www.tiergartenfreunde.de ! erhältlich in Apotheken, Drogerien und Drogerie-Märkten Ihre Tiergartenfreunde Zoo aktuell 69 / 2011 17
Zeitschrift rund um den Tiergarten Heidelberg Kleine Kamelkunde den Kamelen sind nur noch die 3. und 4. Zehe ausgebil- det, mit einer schwielenartigen Sohle aus dickem Binde- gewebe darunter. In Anpassung an die unterschiedlichen Die Unterscheidung der Kamelarten fällt vielen Zoobesu- Lebensräume sind bei den Neuweltkamelen die Zehen chern schwer: Es gibt die Gruppe der Neuweltkamele, zu schmaler und beweglicher, damit sie im felsigen Unter- denen Lama, Alpaka, Guanako und Vikunja zählen. Sie grund des Gebirges besser Halt finden. Altweltkamele leben natürlicherweise in den Hochebenen Südamerikas habe dagegen eine größere Auflagefläche, damit sie im und haben keinen Höcker auf dem Rücken. Die typi- Wüstensand nicht einsinken. schen Altweltkamele haben dagegen ein oder zwei Hö- cker auf dem Rücken. Die Höcker sind keine Wasser- Bekannt sind Kamele für ihre Fähigkeit, lange ohne bzw. speicher, sondern enthalten energiereiche Fettreserven. mit sehr wenig Wasser auszukommen. Um Wasser zu Das einhöckrige Dromedar lebt in den Steppen und Wüs- sparen haben sie verschiedene Mechanismen: Die ver- ten Nordafrikas bis hinein nach Asien. schließbaren Nasenlöcher halten nicht nur den Sand ab, sondern reduzieren auch die Verdunstung durch die Atmung. Der Kot ist sehr trocken und der Urin hoch kon- zentriert, so dass Kamele nur wenig Wasser ausschei- den. Als weitere Anpassung an ihre Umwelt kann die Körpertemperatur ohne Krankheitssymptome in der 0 Nacht absinken und am Tag auf 40 C ansteigen. Ob- wohl sie ähnlich viele Schweißdrüsen wie der Mensch haben, müssen sie dadurch deutlich weniger schwitzen. So können Kamele bis zu 14 Tagen ohne Wasserauf- nahme auskommen und verlieren dabei bis zu 25% ihres Körpergewichts. Bei ausreichendem Wasserangebot wird der Verlust in kürzester Zeit durch Trinken wieder aufgefüllt. Der Mensch macht sich Kamele seit Tausenden von Jahren zu nutzen. Als Widerstandsfähiges Lasttier kann ein Kamel bis 100kg tragen und bis zu 60km während einer Nacht zurücklegen. Aber auch als Lieferant von Milch, Wolle, Brennstoff (der getrocknete Kot) sowie Das Trampeltier ähnelt mit seinen zwei Höckern dem Fleisch und Fell werden die domestizierte Kamele ge- Wildkamel, von dem es nur noch geschätzte 4000 Ex- nutzt. emplare gibt. Trampeltiere leben in den asiatischen Steppen und Wüsten von der Türkei bis nach China und Der Heidelberger Zoo hält seit seiner Gründung 1934 wurden vor ca. 4500 Jahren domestiziert. Kamele. Damals waren es Trampeltiere und Lamas. Die Trampeltiere sind bis heute hier vertreten und züchten Kamele gehören zu den Paarhufern, d.h. die für Säuge- regelmäßig. Statt der Lamas lebt inzwischen als Vertre- tiere typischen fünf Zehen bzw. Finger sind reduziert. Bei 18 Zoo aktuell 69 / 2011
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