INTEGRIERTE KOMMUNALE SPORTENTWICKLUNGSPLANUNG - FÜR DEN BEZIRK REINICKENDORF VON BERLIN
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INTEGRIERTE KOMMUNALE SPORTENTWICKLUNGSPLANUNG FÜR DEN BEZIRK REINICKENDORF VON BERLIN - ZUSAMMENFASSUNG -
2020 Integrierte kommunale Sportentwicklungsplanung für den Bezirk Reinickendorf von Berlin - Zusammenfassung- eine Studie in Auftrag gegeben vom Land Berlin vertreten durch das Bezirksamt Reinickendorf von Berlin Wissenschaftliche Leitung Prof. Dr. Michael Barsuhn, Prof. Dr. Jürgen Rode, Dipl.-Ing. Wolf Ahner Projektleitung M.Sc. Katharina Auerswald 3 Redaktionsleitung Prof. Dr. Michael Barsuhn Projektteam und Autorengruppe Dipl.-Ing. Wolf Ahner, M.Sc. Katharina Auerswald, Prof. Dr. Michael Barsuhn, Prof. Dr. Sil- ke Becker, M.Sc. Adrian Bursch, M.Sc. Kim Gödeke, M.A. Stefanie Krauß, B.A. Johannes Lau, M.Sc. Moritz Linow, Dipl. Sportwiss. Nadine Maurer, M.Sc. Konstantin Heinrich Pape, M.Sc. Christoph Rinne, Prof. Dr. Jürgen Rode, M.Sc. Philipp Schüller, Prof. Dr. Ditmar Wick IMPRESSUM Prozessbegleitende bezirkliche Steuerungsgruppe (AG Sportentwicklungsplanung) Katharina Auerswald, Lutz Bachmann, Michael Barsuhn, Wolfgang Doht, Tobias Dollase, Elke Duda, Elena Friesen, Nathalie Fritsch, Kerstin Gaebel, Nicole Gnuschke, Ilka Grafschmidt, Marius Helmuth-Paland, Frank Hinß, Andreas Hoff-Hörig, Markus Kiehne, Stefan Kolbe, Sabine Kuhnt, Hendrik-Brian Melz, Benjamin Neye, Klaus Raupach, Vincent Rödel, Jens Schäfer, Dietrich Schoof, Heike Sellenthin, Adnan Sugör, Detlef Trappe, Dietmar Ulbrich, Regina Vollbrecht, Thomas Wackermann, Peter Wiese, Rüdiger Zech, Marcin Zygowski Gesamtstädtische Steuerungsrunde Wolf Ahner, Katharina Auerswald, Michael Barsuhn, Mathias Braesel, Kerstin Gae- bel, Ilka Grafschmidt, Torsten Henning, Bernd Holm, David Kozlowski, Fran- ziska Maschler, Klaus Raupach, Erik Schlaaff, Ulrich Schmidt, Eckehard Scholz, Ralf Schönfeld, Anja Seegert, Steffen Senkbeil, Heinz Tibbe, Heike Zuzel Herausgegeben vom Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam, vertreten durch die Part- nerschaftsgesellschaft Prof. Dr. Rode/Prof. Dr. Barsuhn/Dipl.-Ing. Ahner Berlin, September 2021.
2020 INHALTS- VERZEICHNIS 01. AUSGANGSSITUATION/ANLASS Im 21. Jahrhundert stehen Städte und Gemeinden vor der Herausforderung, sich zu an- sprechenden Lebens- und Bewegungsräumen zu entwickeln, um alle ihre Bewohner und Bewohnerinnen im kommunalen Standortwettbewerb mit attraktiven Sportstätten zu bin- den und einen Beitrag zur kommunalen Gesundheitsförderung zu leisten. In der Folge hat sich der Beratungsbedarf innerhalb von Verwaltungen, Politik und Sportverbänden deut- lich erhöht. Auf dieser Grundlage hat der Bezirk Reinickendorf mit Unterstützung des Se- nats einen „Integrierten kommunalen Sportentwicklungsplan“ (ISEP) in Auftrag gegeben. 5 02. ZENTRALE ERGEBNISSE DER BESTANDSAUFNAHMEN UND BEDARFSANALYSEN Eine Integrierte kommunale Sportentwicklungsplanung hat das Ziel, möglichst vie- le kommunale Stakeholder mit ihren Bedarfen einzubeziehen. Für den ISEP im Be- zirk Reinickendorf wurden alle Sportvereine, Schulen und Kindertagesstätten in die Analysen einbezogen. Zur Bedarfsanalyse der Bevölkerung konnte auf die 2017 durch die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport durchgeführ- te Gesamtberliner Sportverhaltensstudie zurückgegriffen werden. Die Ergebnis- se wurden in Bezug zu bundesweit durch das INSPO erhobenen Daten gesetzt. 03. ZENTRALE ERGEBNISSE DER BESTANDS-BEDARFS-BILANZIERUNG Auf Grundlage einer systematischen quantitativen und qualitativen Erfassung aller Sport- hallen und Sportplätze (Sportstättenkataster) wird neben zukünftig zu tätigenden In- vestitionsmaßnahmen eine Bestands-Bedarfs-Bilanzierung erstellt. In diesem Kontext sind sowohl die Sportflächenbedarfe des Vereinssports im Bezirk Reinickendorf und des privat organisierten vereinsungebundenen Sports als auch die Bedarfe des Schul- sports zur Durchführung eines lehrplangerechten Sportunterrichts berücksichtigt. 04. MODELLRPOJEKTE Im Rahmen der Integrierten kommunalen Sportentwicklungsplanung wurden Konzept- ideen für eine standortbezogene und bedarfsgerechte bezirkliche Sportentwicklung in Form von Modellprojekten entwickelt. Die Analysen der Einzelstandorte bieten konkrete Anknüp- fungspunkte für die Umsetzung der Handlungs- und Maßnahmenempfehlungen. Bei den Analysen wurden sowohl bestehende Sportanlagenstandorte im Hinblick auf ihr Entwick- lungspotenzial, aktuelle Schulstandortplanungen als auch Orte für Sport und Bewegung im öffentlichen Raum einbezogen. Begleitet wurde dieser akteursorientierte kooperative Pla- nungsprozess durch eine fachressortübergreifende Steuerungsgruppe (AG Sportentwick- lungsplanung), Gespräche mit Schlüsselakteuren sowie die Beteiligung der Öffentlichkeit. 05. ZENTRALE HANDLUNGS- UND MASSNAHMENEMPFEHLUNGEN Ausgehend von den durchgeführten empirischen Erhebungen und den hieraus abgeleite- ten Herausforderungen und Handlungsbedarfen werden sieben Handlungsfelder (Sportin- frastruktur; Sportgelegenheiten; Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssport; Sportförderung und Sportverwaltung; Bildung und Soziales; Kommunikation, Kooperation und Netzwerke; Modellprojekte) definiert und mit Maßnahmen untersetzt. Dies bildet die Grundlage für eine ressortübergreifende Umsetzung der geplanten Empfehlungen im Sinne einer zu- kunftsorientierten sowie bedarfsgerechten Sportentwicklung für den Bezirk Reinickendorf.
2020 Unsere Gesellschaft befindet sich in einem ste- über die gesamte Lebensspanne. Rein quantita- Die durch den Bezirk Reinickendorf und den Se- tigen Wandel. Dies betrifft auch den Sport, der tiv kann von einer hohen Sportnachfrage ausge- nat beauftragten Leistungen zur Erstellung der aufgrund seiner Schnittmenge mit anderen ge- gangen werden. Die in bundesweiten Vergleichs- Integrierten kommunalen Sportentwicklungs- sellschaftlichen Themenfeldern wie Demografie, studien ermittelten Aktivitätsquoten pendeln planung sehen im Kern folgende Inhalte vor: Gesundheit und Stadtentwicklung zunehmend zwischen 60 und 90 %, ohne dass signifikante 01. an Bedeutung gewinnt. Sport und Bewegung Unterschiede zwischen den alten und neuen Bun- • Bestandsanalysen soziodemografischer respektive Bewegungsmangel sind viel disku- desländern festzustellen sind (vgl. u. a. Barsuhn & und sportbezogener Grunddaten. AUSGANGSSITUATION/ 7 tierte Themen unserer Zeit. Diese Entwicklung Rode, 2017, 2018, 2019; Eckl & Schabert, 2019). • Befragungen wichtiger institutionel- ANLASS steht in engem Zusammenhang mit der Aus- Auch auf infrastruktureller Ebene spiegelt sich ler Sportanbieter zu Aspekten von differenzierung des Sports im Zuge des späten der Wandel des Sports: Zwar spielen nach wie vor Sport und Bewegung (u. a. Sportver- 20. Jahrhunderts, die wiederum eine Folge ge- normierte Sportanlagen, insbesondere für sport- eine, Schulen, Kindertagesstätten). samtgesellschaftlicher Pluralisierungs- und In- liche Wettkämpfe und den Schulsport, eine zent- • Die quantitative und qualitative Er- dividualisierungsprozesse war. Dokumentiert rale Rolle für die Planungen von Kommunen. Der fassung aller Sportanlagen in einem wird dieser Wandel des Sports durch mehrere größte Teil der Sport- und Bewegungsaktivitäten Sportstättenkataster inklusive der hundert durchgeführte kommunale Sportver- findet jedoch inzwischen in informellen Sport- und Ausweisung zukünftiger Sanierungs- haltensstudien binnen der vergangenen Jahre. Bewegungsräumen bzw. auf so genannten Sport- und Modernisierungskosten. Vielfältige neue Sport- und Bewegungsformen, gelegenheiten – d. h. nicht ausschließlich für den • Die Bestands-Bedarfs-Bilanzierung neue Sporträume, diverse Organisations- und An- Sport gebauten Anlagen (Parks, Straßen, öffentli- der Sporthallen und Sportplätze bieterstrukturen sowie veränderte Motive für che Plätze etc.) – statt. nach Orientierungswerten und Leit- sportliche Aktivitäten kennzeichnen diesen Wan- Für eine integrierte Stadt- und Sportentwick- faden des Bundesinstituts für Sport- del. Ein gesundheitsorientierter Lebensstil und lungsplanung ergeben sich hieraus neue He- wissenschaft (BISp-Leitfaden). das Streben nach Fitness bilden heute wichti- rausforderungen, aber zugleich auch Chan- • Die Entwicklung von standortbezo- ge Zielvorstellungen in der Lebensgestaltung für cen, auch in Zusammenhang der Nachnutzung genen und bedarfsgerechten Mo- einen Großteil der Bürger_Innen. Sportliche Ak- des Flughafens Tegel, zukünftig sozialraum- dellprojekten im Rahmen eines ko- tivitäten beschränken sich dabei nicht länger auf und quartiersbezogen innovative Konzep- operativen Planungsprozesses. einzelne Altersgruppen, sondern erstrecken sich te zu entwickeln, um eine nachfragegerech- te Sportstätteninfrastruktur zu schaffen. STEP A STEP B STEP C STEP D Um die Sportsituation im Bezirk Zudem wurden umfassende Be- Die fachliche qualitative und Begleitet und gesteuert wurde der Reinickendorf detailliert zu erfas- darfsanalysen vorgenommen. Die quantitative Bestands- gesamte Planungsprozess durch eine sen, wurden in einem ersten Schritt Datenerhebung fokussierte sich aufnahme der Sportanlagen, das heterogen und intersektoral zusam- umfassende Bestandsaufnahmen auf den vereinsorganisierten Sport ermittelte Sportverhalten der Be- mengesetzte Steuerungsgruppe (AG durchgeführt. Neben soziodemo- (Sportvereinsbefragung und Ana- völkerung sowie die Angebote Sportentwicklungsplanung), mit der grafischen Parametern zur Bevöl- lyse von Mitgliederstatistiken) und Bedarfe des Vereinssports gemeinsam standortbezogene Mo- kerungsentwicklung und weiteren sowie Befragungen von Kinder- im Abgleich mit der Schulsport- dellprojekte sowie Handlungs- und sportbezogenen Daten z. B. zur Ver- tagesstätten und Schulen. Das stättensituation bildeten die Maßnahmenempfehlungen für den einsentwicklung erfolgte eine sys- Sport- und Bewegungsverhalten Grundlage für die anschließen- zukünftigen Planungshorizont von tematische Bestandsaufnahme der der Bevölkerung wurde über die de Bestands-Bedarfs-Bilanzierung, ca. 10 Jahren erarbeitet wurden. Sportanlagen in einem Sportstätten- 2017 durch den Senat durchgeführ- die differenzierte Aussagen zu in- kataster durch zertifizierte Sport- te Gesamtberliner Sportverhaltens- frastrukturellen Über- und Un- anlagenprüfer_Innen des INSPO. studie in die Analyse einbezogen. terausstattungen ermöglicht.
2020 Kooperativer Planungsprozess Beteiligungsphase 1 Beteiligungsphase 2 Beteiligungsphase 3 Ein zentraler Bestandteil der bezirklichen Berliner - Auftaktsitzung der fachressortübergreifen- - Öffentlicher Dialog - 2. Sitzung der fachressortübergreifen- Sportentwicklungsplanungen befasst sich mit der den AG Sportentwicklungsplanung: Work- Um die Bevölkerung im Bezirk aktiv anzuspre- den AG Sportentwicklungsplanung: Work- Ausarbeitung standortbezogener Entwicklungsim- shop zur Identifikation von Potenzialflächen chen und für das Thema Sportentwicklungspla- shop zur Auswahl von Modellstandorten pulse. Beim INSPO wird dies eng begleitet durch Die Auftaktsitzung der AG Sportentwicklungspla- nung zu sensibilisieren, fand am 23. Mai 2019 In der zweiten Sitzung der AG Sportentwicklungs- ein interdisziplinäres Team aus Stadtentwicklungs- nung diente zur Vorstellung des wissenschaftlichen ein Öffentlicher Dialog im Rathaus Reinickendorf planung wurde auf Grundlage der gesammelten und Landschaftsplaner_Innen sowie Sportwissen- Planungsverfahrens sowie der Identifikation ent- statt. Rund 50 sport- und bewegungsinteressierte Hinweise der ersten Sitzung, des öffentlichen 9 schaftler_Innen. Grundlage bilden fachliche Be- wicklungsfähiger Sportstandorte im Bezirk Reini- Personen aus u. a. Zivilgesellschaft, Politik, Ver- Dialogs sowie des Online-Dialogs eine vorläufi- standsaufnahmen inkl. Vor-Ort-Begehungen sowie ckendorf. Wesentliche Datengrundlage bildete die waltung, Sportvereinen, Sportinitiativen, LSB und ge Auswahl der Modellprojekte zur kooperati- kooperative Abstimmungs- und Beteiligungsforma- Vor-Ort-Begehung der Sportanlagen und die Analy- BSB nahmen an der Veranstaltung teil, die Prof. Dr. ven Abstimmung präsentiert. Um Spezifika dar- te. Im Rahmen der Erstellung des Sportentwick- se der Standorte anhand der bekannten Parameter Barsuhn mit einer Einführung zum wissenschaft- zustellen und zu systematisieren, wurden die lungsplans für den Bezirk Reinickendorf wurden durch das INSPO. Diese Bestandsanalyse stellt nicht lichen Planungsverfahren und zu den Bausteinen Standorte anhand von Steckbriefen thematisch eine fachressortübergreifende Steuerungsgruppe nur das Fundament für die Bestands-Bedarfs-Bi- der Bedarfsanalyse eröffnete. Mit seinen einfüh- gegliedert nach „Sportkomplexen“, „Sportanla- (AG Sportentwicklungsplanung), Gespräche mit lanzierung und die Ableitung notwendiger Sanie- renden Worte leitete er direkt in den sogenannten gen“ und „Öffentlicher Raum und Grünflächen“ Schlüsselakteuren (u. a. BSB Reinickendorf, Te- rungskosten dar, sondern liefert darüber hinaus „Marktplatz der Sportentwicklungsplanung“ über. im World-Café-Charakter diskutiert. Die Steue- gelprojekt GmbH, BEGSpo Berlin e. V.) sowie die wichtige Erkenntnisse zur Aufwertung von Sport- Auf diesem konnten sich die Teilnehmenden an den rungsgruppenmitglieder hatten die Möglichkeit, Beteiligung der Öffentlichkeit für die akteursorien- standorten. Ebenso wurden weitere Konzepte und Informationsständen zur Sportstudie Berlin 2017, standortspezifische Anregungen einzubringen. tierte kooperative Bedarfsermittlung eingesetzt. Planungen wie das Soziale Infrastruktur-Konzept den Befragungen der Vereine, Schulen und Kitas Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit dem Öffentlichkeitswirksame Formate wie ein Öffent- (SIKo), das Kleingartenentwicklungskonzept (KEP) sowie zu multifunktionalen Sport- und Bewegungs- Sportamt des Bezirks Reinickendorf war es mög- licher Dialog und die Bereitstellung eines Online- sowie die Daten der Berliner Schulbauoffensive räumen informieren. Ziel war es, den Teilnehmen- lich, weitere Abstimmungen zu den Modell- Dialogs auf der Beteiligungsplattform mein.Berlin. (BSO) im Vorfeld auf potenzielle entwicklungsfä- den die Themen und Inhalte der Fragebögen zu projekten sowie zum Handlungs- und Maßnah- de gaben allen interessierten Berliner_Innen die hige Sport- und Bewegungsflächen analysiert und vermitteln sowie bereits vorliegende Ergebnisse menkatalog trotz der Covid 19-Pandemie auf Möglichkeit, ihre Bedarfe zu äußern. Die prozess- schließlich in der Sitzung zur Diskussion gestellt. der Sportstudie Berlin 2017 zu erläutern. Zudem der Arbeitsebene mit dem Sportamt und dem begleitende Berichterstattung im Sportausschuss Um das breite Spektrum von Sport und Be- wurde an weiteren Stellwänden zur aktiven Betei- Straßen- und Grünflächenamt vorzunehmen. ist ebenso ein wichtiger Teil der kooperativen Be- wegung im Bezirk Reinickendorf abbilden zu ligung eingeladen. Auf gesamtbezirklichen Karten Zudem konnte eine dritte Sitzung der AG Sportent- 1. Einleitung darfsermittlung und wurde zur Präsentation von können, wurden drei Thementische (Sport- konnten die Teilnehmenden von ihnen genutzte Sport- und Bewegungsräume, aktuelle Probleme wicklungsplanung am 21.06.2021 in digitaler Form aktuellen Ergebnissen sowie zum Austausch zu stättenkataster, Aktivplätze, Grünflächen) ge- umgesetzt werden, sodass die kooperative Planung sportpolitischen Themen genutzt. Flankiert wurde bildet, die im Rundlaufverfahren von allen Teil- und Herausforderungen, aktuelle Stärken sowie weitere Ideen für Sport und Bewegung im Bezirk zu einem erfolgreichen Abschluss geführt wurde. der Prozess durch fachressortbezogene Abstim- nehmenden binnen der dreistündigen Sitzung mungen mit der Sportverwaltung, der Abteilung besucht und mit Ideen bereichert wurden. Reinickendorf benennen und räumlich verorten. Neben den empirischen Erhebungen (vgl. Kapitel 2 Stadtentwicklung und dem Bezirkssportbund. Beteiligungsphase 2 „Zentrale Ergebnisse der Bestandsaufnahmen und - Öffentliche Online-Beteiligung auf mein.Berlin.de Bedarfsanalysen“) bildet der kooperative Planungs- Die gewonnenen Erkenntnisse bildeten eine wich- prozess (Sitzungen der AG Sportentwicklungs- tige Grundlage für die Ausarbeitung von Modell- Als ein weiteres Instrument öffentlichkeitswirk- planung, Öffentlicher Dialog, Online Dialog) das projekten. Im Folgenden werden die Formate des samer Beteiligung wurde das vom Land Berlin wesentliche Fundament für die Formulierung be- kooperativen Planungsprozesses dokumentiert betriebene Online-Portal mein.Berlin.de genutzt, zirksspezifischer Handlungs- und Maßnahmenemp- und wesentliche Erkenntnisse zusammengefasst. um ein noch breiteres Spektrum an Sportler_In- fehlungen (vgl. Kapitel 5 „Handlungs- und Maßnah- nen zu erreichen. Zwischen Juni und Juli 2019 menempfehlungen“) sowie die Ausarbeitung von erhielten die Bewohner_Innen im Bezirk Reini- Modellprojekten (vgl. Kapitel 4 „Modellprojekte“). ckendorf die Möglichkeit, Auskünfte zu ihrem Sportverhalten und den favorisierten Sport- und Bewegungsorten sowie Anregungen für mög- liche Verbesserungsvorschläge zu geben. In den Kommentaren spiegeln sich wesentli- che auch in den empirischen Datengrundlagen reflektierte Schwerpunkte wider, wie die Not- wendigkeit zusätzlicher wettkampfgeeigneter Flächenressourcen für den Vereinssport, die integrierte Planung von Schul- und Sportstand- orten, die Aufwertung von vorhandenen Grün- und Parkanlagen sowie die innovative Nutz- barmachung von Flächenressourcen für Sport und Bewegung im Rahmen der Stadtplanung.
2020 SPORT- UND BEWEGUNGSSTUDIE Zeitaufwand für den Sport: Organisation des Sporttreibens Belastungsumfang und -intensität BERLIN 2017 IM VERGLEICH ZU • Sport und Bewegung werden bundes- BUNDESWEIT DURCH DAS INSPO • Von den 83 % der sport- und bewe- weit sowie in Berlin überwiegend ent- gungsaktiven Berliner_Innen betreibt weder privat/individuell, über Sportver- ERHOBENEN DATEN ZUM SPORT- 02. UND BEWEGUNGSVERHALTEN ein Großteil (42 %) drei Aktivitäten. Der eine oder über kommerzielle Sport- und durchschnittliche wöchentliche Zeit- Bewegungsanbieter organisiert. ZENTRALE ERGEBNISSE DER 11 STUDIENKAPITEL 2.1 aufwand beträgt dabei 4,2 Stunden • In Berlin finden 74 % der Sport- und Bewe- BESTANDSAUFNAHMEN UND (vgl. Sportstudie Berlin, 2017, S. 20). gungsaktivitäten vereinsungebunden pri- BEDARFSANALYSEN • Im Rahmen der sozialen Erwünschtheit vat organisiert statt (INSPO-Bundesschnitt Aus der Sportstudie Berlin 2017 der Senatsverwal- ist aber davon auszugehen, dass sich Be- 66 %). Über kommerzielle Sportanbieter tung für Inneres und Sport und der als Vergleichs- fragte als aktiver bezeichnen, als sie es werden 11 % (INSPO-Bundesschnitt 16 %), folie eingesetzten bundesweit durch das INSPO tatsächlich sind. Das INSPO stellt daher über Sportvereine 9 % (INSPO-Bundes- erhobenen repräsentativen Studien zum Sport- Kontrollfragen nach zeitlichen Umfängen schnitt 15 %) organisiert (6 % über sonsti- und Bewegungsverhalten der Bevölkerung las- und Belastungsintensitäten. Hieraus er- ge Anbieter wie Krankenkassen, Betriebe sen sich folgende zentrale Ergebnisse festhalten: gibt sich, dass bundesweit zwar 81 % der etc.; vgl. Sportstudie Berlin, 2017, S. 30). Bevölkerung sport- bzw. bewegungsaktiv Sport- und Bewegungsaktivität Sportmotive und Konflikte durch Sport sind, jedoch bezogen auf die Gesamt- • Die Aktivitätsquote liegt in Berlin bei bevölkerung nur 49 % die von der WHO • Die Gründe für Sport- und Bewegungsaktivitä- 83 % (45 % bewegungsaktiv, 38 % sport- empfohlenen Zeit- und Belastungsumfänge ten sind über alle Zielgruppen hinweg sowohl aktiv). Berlin nimmt damit im Vergleich (150 Minuten pro Woche leicht schwit- in Berlin als auch auf Bundesebene in erster zu anderen Städten eine Spitzenposition zend), durch die gesundheitsrelevante Linie auf die positiven Motive (Wohlbefinden, ein (INSPO-Bundesschnitt 81 %). 17 % der Effekte erzielt werden können, erreichen. Gesundheit, Spaß und Fitness) zurückzufüh- Berliner_Innen bezeichnen sich als inak- Sportvereinsmitglieder erreichen diese ren (vgl. Sportstudie Berlin, 2017, S. 37). tiv (vgl. Sportstudie Berlin, 2017, S. 12). gesundheitsrelevanten Zeit- und Belas- • 72 % der Berliner_Innen fühlen sich „nie“ • Geschlechtsspezifische Unterschiede tungsumfänge wesentlich häufiger als durch das Sporttreiben anderer Personen zeigen sich bzgl. der Aktivitätsquote kaum, Nichtvereinsmitglieder, was die Bedeu- belästigt, nur 3 % „häufig bzw. sehr häu- insgesamt nimmt die Aktivitätsquote tung des Vereinssports für die kommunale fig“ (vgl. Sportstudie Berlin, 2017, S. 37). jedoch mit zunehmendem Alter ab. Gesundheitsförderung unterstreicht. Berliner Sportverhalten im Vergleich (2006-2017) Sportformen und Sportthemenfelder Sportorte • Die Aktivitätsquote stieg im Vergleich zur • In Berlin werden vielfältigste Sport- und • Über die Hälfte der Sport- und Bewe- letzten Berliner Sportverhaltensstudie im Jahr Bewegungsformen ausgeübt: Im Rahmen gungsaktivitäten finden sowohl in Berlin 2006 (vgl. Wopp, 2006) um 11 % auf 83 % an. der Sportstudie 2017 wurden 180 unter- (53 %) als auch im Bundesgebiet (53 % • Im Wesentlichen sind 2006 und 2017 INSPO-Bundesschnitt) auf Frei- und Ver- schiedliche Formen benannt. Diese um- die gleichen Sportformen in den TOP fassen nach dem weitem Sportbegriff kehrsflächen (Straßen/Radwege, Parkwe- 10 vertreten. Auffällig ist dabei ein rela- ge, Grünanlagen, offene Gewässer) statt. neben klassischen Sportarten (Fußball, tiv großer Bedeutungszuwachs des The- Volleyball, Basketball) auch Bewegungs- • Etwa ein Viertel der Sportaktivitäten menfeldes „Gesundheit/Fitness“. formen wie Wandern und Spazierengehen. wird auf öffentlichen bzw. öffentlich • Bei der Wahl der Sportorte gibt es eine • Die TOP 5 Sport- und Bewegungsformen geförderten Sportstätten betrieben leichte Steigerung von „Natur“ und „Straße“ sind in Berlin gemäß Sportstudie 2017 (vgl. Sportstudie Berlin, 2017, S. 24). und ansonsten relativ wenig Änderung. Radfahren, Laufen/Joggen, Fitness/Kraft- • Der Anteil privat organisierter vereins- sport, Schwimmen und Wandern (vgl. ungebundener Aktivitäten hat von 2006 Sportstudie Berlin, 2017, S. 13). Diese Prä- auf 2017 um rund 11 % zugenommen. ferenzen spiegeln sich auch auf Bundes- • Das meistgenannte Motiv des Sport- ebene wider. Im Ausprägungsgrad haben treibens ist sowohl 2006 als auch Radfahren, Spazierengehen und Fitness- 2017 „Gesundheit/Fitness“. sport bundesweit eine höhere Bedeutung.
2020 „Trotz guter Zusammenarbeit mit dem Sport- Angebotsstrukturen „Eine Vereinsentwicklung ist aufgrund der amt, gibt es Probleme durch unser ständiges SPORTVEREINS- In erster Linie prägen der Fußballsport (9.309 Mit- fehlenden Hallen-Ressourcen nicht möglich.“ Wachstum der Mitgliederzahlen und des dadurch entstehenden Platzbedarfes." BEFRAGUNG glieder) sowie der Turn- und Freizeitsport (6.559 Zitat aus der Vereinsbefragung Zitat aus der Vereinsbefragung Mitglieder) die Angebotsstruktur der Sportvereine STUDIENKAPITEL 2.2 im Bezirk Reinickendorf. Weiterhin sind die Sport- 13 arten Tennis, Leichtathletik, Schwimmen, Segeln, Handball und Kanu mit einer Mitgliederzahl von Mitgliederentwicklung z. T. deutlich über 1.000 Fachverbandsmitgliedern und Handicap-Dart für körperlich und kognitiv be- Sportanlagen im Bezirk Reinickendorf sehr beliebt. Mit 42 ver- einträchtigte Menschen. Ein Verein gab an, dass Etwa zwei Drittel der erfolgreich befragten Ver- Im Bezirk Reinickendorf kann für den Unter- das „Fit für Freizeit“-Programm jährlich aktuali- eine (65 %) legen Wert darauf, dass Sportanlagen schiedenen Sportarten weisen die Vereine im Be- suchungszeitraum 2010 bis 2020 ein Zu- siert wird. Dieses beinhaltet nach eigenen Aus- den Wettkampfmaßen entsprechen und zusätz- zirk Reinickendorf eine breite Angebotspalette auf. wachs der Vereinsmitglieder von einem Fünf- sagen spezielle Gesundheitskurse wie z. B. Rü- lich für den vereinsungebundenen privat-orga- tel festgestellt werden (2010: 36.746; 2020: Bei der Analyse der Fachverbandszahlen im Un- cken-Fit, Wirbelsäulengymnastik und Pilates. nisierten Freizeitsport ergänzt bzw. erweitert 44.172). Dabei ist bemerkenswert, dass der tersuchungszeitaum (2010 und 2020) zeigen sich werden (50 %). Darüber hinaus sprechen sich prozentuale Zuwachs an weiblichen Vereins- sportartenspezifisch sehr unterschiedliche Ent- Zielgruppen(-fokus) die Reinickendorfer Sportvereine aber auch für mitgliedern (+23 %) den Zuwachs an männ- wicklungen. Einige Sportarten (z. B. Ju-Jutsu, Die Sportvereine im Bezirk Reinickendorf sprechen kleinräumige Sport- und Bewegungsräume (55 %) lichen Vereinsmitgliedern übersteigt. Der Ge- American Football, Kegeln und Bowling, Casting- mit ihren Angeboten ein erfreulich breites Ziel- - diese sind gerade vor dem Hintergrund des de- samt-Berliner Zuwachs liegt bei 32 %. sport, Basketball) verloren deutlich an Mitglie- gruppenspektrum an. Auffällig ist allerdings die mografischen Wandels besonders wichtig - so- dern, während andere (z. B. Motorsport, Bo- aktuell äußerst geringe Bedeutung von Kindern im wie für eine Öffnung der Sporthallen für den Das Mitgliederwachstum erstreckt sich dabei Babyalter sowie die optimierungsfähige Hinwen- xen, Ringen, Kick-Boxen, Leichtathletik, Karate, Freizeitsport an den Wochenenden aus (53 %). über alle Altersklassen: So sind beispielswei- dung zu den Vorschulkindern. Es ist darauf hin- Schwimmen, Inline- und Rollsport) zum Teil deut- se im Alter der (Klein-)Kinder von 0 bis 6 Jah- zuweisen, dass insbesondere diese Zielgruppen Im Bereich der ungedeckten Anlagen werden liche prozentuale Anstiege verzeichnen können. ren sowie bei den Senior_Innen ab 60 Jahren die Zukunftsfähigkeit der Vereine prägen werden. in Zukunft aus Vereinsperspektive vor allem die stärkere Zuwächse erkennbar, während im Al- Knapp zwei Drittel der Vereine (61 %) sind Ein- Demgegenüber ist die Zuwendung zur Zielgrup- Bedarfe an wettkampftauglichen normierten ter zwischen 15 und 26 Jahren nur ein leich- spartensportvereine, fünf Vereine führen mehr pe Menschen mit Behinderung sehr nachvollzieh- Großspielfeldern mit Kunstrasenbelag, multi- ter prozentualer Anstieg zu verzeichnen ist. als fünf Abteilungen. Dabei reicht das Angebot bar und zu unterstützen. Nicht jedem Verein kann funktionalen (nicht regelkonformen) Außensport- bis zu 20 Sparten. Gerade Mehrspartenverei- es möglich sein, die Zielgruppe der Menschen anlagen für den Freizeitsport sowie kleineren Analog zur Gesamtbevölkerung lässt sich auch ne bzw. Mittel- und Großvereine haben häufig mit Behinderung spezifisch zu berücksichtigen, Leichtathletikanlagen und Freibädern steigen. in der geschlechtsspezifischen Analyse eine ähn- mit ihren vielfältigen, zielgruppenspezifischen wobei eine grundsätzliche Möglichkeit der Teil- Dies lässt darauf schließen, dass die Vereine im liche prozentuale Veränderung der Mitglieder- Angeboten, die oft auch für Nichtvereinsmit- nahme an regulären Sport- und Bewegungsange- Bezirk bei einer qualitativen Aufwertung bzw. zahlen über die verschiedenen Altersklassen glieder als Kursangebote zur Verfügung gestellt boten allerdings wünschenswert ist. Erfreulicher- Umgestaltung von Sportanlagen die Notwen- hinweg feststellen. Bei den Mädchen und Frau- werden, besonders gute Voraussetzungen, um weise ermöglichen ca. zwei Drittel der Vereine digkeit einer verstärkten Öffnung für den ver- en zeigt sich vor allem bei den 0-6-Jährigen und einen „Sport für Alle“ (vgl. Landessportbund Ber- die Teilnahme von Menschen mit Behinderung einsungebundenen Freizeitsport erkennen. den Senior_Innen ein vergleichsweise erhöh- lin e. V., 2020a) anbieten zu können. So ist bspw. am Sportprogramm (60 %). Entscheidende Fak- ter prozentualer Zuwachs, während er bei den Der Bedarf der gedeckten Anlagen wird aus auch das Eröffnen neuer Abteilungen, um auf toren für ausbleibende Angebotserweiterungen 27-40-Jährigen deutlich geringer ausfällt als bei Sicht der Vereine mit Ausnahme der Tennishal- Nachfrageentwicklungen zu reagieren, für Ein- der befragten Sportvereine sind fehlende Übungs- den Männern bzw. der Gesamtbevölkerung. len stark ansteigen. Ein besonderes Augenmerk spartenvereine bzw. Vereine mit geringeren Mit- leiter_Innen mit entsprechender Qualifikation im Trotz steigender Mitgliederzahlen sind Frauen und gliederzahlen ein eher ungewöhnlicher Schritt. Bereich des Behindertensports (44 %) sowie die wird jedoch auf Sport- und Bewegungsräume Mädchen in den Sportvereinen im Bezirk Reini- zu geringe Sportstättenkapazitäten (42 %) res- ohne Normgröße, gut ausgestattete Gymnas- Erfreulicherweise haben in den letzten fünf Jah- tik- sowie Sport- und Fitnessräume gelegt. ckendorf unterrepräsentiert: 39 % der Vereins- pektive barrierefreie Sportstätten (42 %). Wei- ren dennoch 41 % der Sportvereine neue Sport-/ mitglieder sind weiblich, 61 % männlich (Vergleich tere differenzierte Aussagen zum Thema „Inklu- In den freien Antwortfeldern zeigt sich auch, dass Kursangebote in ihr Profil aufgenommen. Gesamt-Berlin: 36 % weiblich, 64 % männlich). sion von Menschen mit Behinderung im Sport“ gerade die kleineren Vereine ohne Wettkampfbe- Dabei variieren die neuen Angebote: Bei einem können der Gesamtstudie entnommen werden. trieb Probleme haben, Hallenzeiten für den Frei- „Mitgliederwerbung wird nur Teil der Vereine handelt es sich um eine Öffnung zeit-, Breiten- und Gesundheitssport zu erhalten. im Rahmen des Erhalts der in neue Altersklassen oder Leistungsstufen (z. B. Im Kontext der Zunahme zivilisatorischer Ge- bestehenden Anzahl an Mit- gliedern betrieben. Mehr ist Reitunterricht für Kindergärten, Gymnastik für sundheitsbeeinträchtigungen ist auch die stei- darüber hinaus nicht möglich Senior_Innen), andere haben neue Sportformen gende Bedeutung von rehasport- und allgemein wegen fehlender Sportstätten!“ in ihr Angebotsspektrum aufgenommen. Erfreu- gesundheitsorientierten Zielgruppen (inklusi- Zitat aus der lich ist dabei die vermehrte Schaffung inklusiver ve der Senior_Innen) gut nachvollziehbar. Vereinsbefragung Angebote. Zu diesen zählen u. a. Rollstuhltennis
2020 v SCHULBEFRAGUNG KINDERTAGESSTÄTTEN- STUDIENKAPITEL 2.3 BEFRAGUNG personellen Ressourcen positiv bewertet, Kritisch STUDIENKAPITEL 2.4 anzumerken sind die Bewertungen zu Sportplatz- kapazitäten, alters- und rückengerechtem Schul- Sportunterricht und außerunterrichtliches mobiliar, Räumen für Ruhe und Entspannung Räumliche und materielle Voraussetzung Selbsteinschätzung der pädagogischen Arbeit 15 Sport- und Bewegungsangebot sowie der Bewegungsfreundlichkeit der Schul- für die Bewegungsförderung im Schwerpunkt Bewegungsförderung höfe. Der Bereich Lehren und Lernen ist mit Aus- Neben den in der Kita zur Verfügung stehenden Aus der Selbsteinschätzung der Leiter_Innen Der Sportunterricht wird in allen beteiligten nahme des lehrplangerechten Sportunterrichts Innen- und Außenflächen nutzt die Mehrheit der der Kindertagesstätten bezogen auf den Teil- Schulen im Bezirk Reinickendorf lehrplange- und der Talentförderung sehr optimierungsfä- Kitas im Bezirk Reinickendorf zusätzlich regelmä- bereich der Bewegungsförderung geht hervor, recht angeboten. 15 der an der Befragung be- hig (v. a. dynamisches Sitzen, fächerübergreifen- ßig externe Bewegungsräume wie Parks/Natur- dass sich die Kinder in nahezu allen Einrichtun- teiligten Schulen (65 %) bieten Möglichkei- de Bewegungsförderung, Sportförderunterricht). erfahrungsräume, Spielplätze, Sporthallen von gen des Bezirks Reinickendorf (94 % kumulier- ten zur sportlichen Betätigung auch außerhalb Der Strukturkomplex Schulmanagement und Schulen und Vereinen, kommunale Freiflächen, te Werte aus trifft voll zu/trifft zu) ausreichend des Sportunterrichts an. Mehr als die Hälfte Kooperationen wird v. a. durch die Kooperation Sportplätze und Schwimmhallen, um ihre Bewe- und vielfältig bewegen können. In 80 % der er- der Schulen kooperiert bereits mit Sportver- mit Sportvereinen dominiert. Positiv hervorzu- gungsmöglichkeiten zu erweitern. 74 % der Kitas folgreich befragten Kitas ist Bewegung als ein einen. Ein Großteil der Schulen hat außerdem heben ist hier die Verfügbarkeit von Steuerungs- geben außerdem an, über einen separaten, gut Schwerpunkt im Konzept der Einrichtung ver- Ideen für weitere Angebote über Kooperatio- teams für Sport und Bewegung bei einem Groß- ausgestatteten Bewegungsraum zu verfügen. ankert. Angeleitete Bewegungsangebote sind nen (z. B. Gymnastik für die Schüler_Innen im teil der Grundschulen. Die Professionalität der bei 68 % der Kitas ein fester Bestandteil des Ganztag, Trampolinturnen, Jugger), gleichzeitig Lehrkräfte ist besonders bei den weiterführenden Angebots- und Leistungsspektrum der Wochenplans. Drei Kitas (Kita Winkelmann/fi- werden aber auch die mangelnden Sporthallen- Schulen positiv hervorzuheben, bei den Grund- Kitas zur Bewegungsförderung bich, Kita Am Südfeld, Kita Hennigsdorfer Stra- kapazitäten als Hinderungsgrund für den weite- schulen ergibt sich hier Entwicklungspotenzial. Die Kitas im Bezirk Reinickendorf bieten ein brei- ße) verstehen sich explizit als „Bewegungskita“. ren Ausbau von Sportangeboten thematisiert. tes Spektrum an Bewegungsaktivitäten an: Es existieren aber auch Entwicklungspotenzia- In einer zusammenfassenden Stärken-Schwä- • In allen befragten Einrichtungen ha- le: Hierzu zählen vor allem ausbaufähige Be- Entwicklungspotenziale chen-Analyse der Strukturmerkmale wird ersicht- ben Kinder mehrmals wöchent- wegungsflächen und -räume sowohl im In- „Bewegungsfreundlicher Schulstrukturen“ lich, dass bewegungsfreundliche Schulstrukturen lich bis täglich die Möglichkeit, auf nen- als auch Außenbereich. So begründen 53 % Im Rahmen der Gesamtstudie finden die Dis- sowohl bei den Grundschulen als auch bei den dem Spielplatz frei zu spielen. der Einrichtungen das geringere Bewegungs- kussion und Einordnung ausgewählter Stand- weiterführenden Schulen ziemlich ausgewogen eingeschätzt werden. Bemerkenswert ist, dass • Kurze angeleitete Bewegungsaktivitäten angebot mit dem Mangel an Bewegungsflä- punkte der Kultusministerkonferenz (2001) zum (90 %) und kleine Bewegungsspiele in der chen im Gebäude bzw. 42 % im Außenbereich. Thema „Bewegungsfreundliche Schule“ Be- sowohl bei den Grundschulen als auch besonders bei den weiterführenden Schulen die Schwächen Gruppe (70 %) finden in einem Großteil Im Vordergrund stehen zudem Fortbildungs- achtung. Die inhaltlichen Bereiche (Struktur- der befragten Kitas regelmäßig statt. angebote und gesundheitsförderliche An- komplexe), nach denen im Online-Fragebo- überwiegend bei jenen Merkmalen auftreten, die gebote für die Erzieher_Innen selbst im Sin- für die „Gute gesunde Schule“ zutreffend sind. • Spaziergänge bzw. Wanderungen gen differenziert wurde, orientieren sich an ne eines ganzheitlichen (betrieblichen) Die Kernprobleme für beide Schultypen sind vor- werden regelmäßig durchgeführt der Idee der „Bewegungsfreundlichen Schu- Gesundheitsmanagements vor dem Hinter- nehmlich die Etablierung einer fächerübergreifen- (einmal in der Woche und häufi- le“ sowie der „Guten gesunden Schule“: grund der gesundheitlichen Belastungen. den Bewegungsförderung (konzeptionell) in Ko- ger in 65 % der Einrichtungen). • Schulsport und Bewegungskonzept operation mit Expert_Innen aus dem Bereich der • Die psychomotorische Förderung ent- Kooperationsbeziehungen und Vernetzun- • Infrastrukturelle Rahmenbedingungen Bewegungsförderung sowie in fehlendem ergo- wicklungsverzögerter Kinder wird gen im Bereich Bewegung und Sport • Lehren und Lernen nomischen Schulmobiliar, Ruheräumen und be- noch nicht in allen Kitas regelmä- Für zielgerichtete und qualitätsgesicherte Sport- • Schulmanagement und Kooperationen wegungsfreundlichen Schulhöfen begründet. ßig durchgeführt: knapp ein Viertel und Bewegungsangebote ist die sozialräumli- • Professionalität der Lehrkräfte Diesbezüglich ist die Politik bzw. Verwal- der Einrichtungen (23 %) bieten die- che Vernetzung der Bildungseinrichtungen, kom- tung gefragt, da neben schulorganisatorischen ses Angebot nie bzw. selten an! munalen Verwaltungen, der Fachverbände und Im Strukturkomplex Schulsport und Bewegungs- Fragen insbesondere infrastrukturelle Her- Vereine und die Kooperation mit Gesundheits- konzept sind schulartübergreifend die Durch- ausforderungen im Hinblick auf Raumgestal- dienstleistern anzustreben. Die Analyse verdeut- führung von Sport- und Bewegungsfesten tung und Ausstattung zu bewältigen sind. licht, dass Kooperationen bislang nur schwach sowie der hohe Anteil von Schulsportarbeits- Grundsätzlich treffen diese Aussagen auch auf ausgeprägt sind. Entscheidend ist jedoch, dass gemeinschaften positiv hervorzuheben. Poten- bundesweite Erhebungen zu, wenngleich im Be- „Wir versuchen an möglichst beinahe die Hälfte der an der Befragung teil- ziale ergeben sich zukünftig im Ausbau von zirk Reinickendorf ein deutlicheres Entwicklungs- vielen Angeboten im Bezirk teil- zunehmen. Über ein regelmäßi- genommenen Kitas ohne Kooperationen Inter- fächerübergreifenden Inhalts- und Methoden- potenzial im Sinne der professionellen pädago- ges "Frühschwimmer"-Angebot esse am Aufbau zukünftiger Kooperationen mit konzepten der Bewegungsförderung. Die infra- gischen Etablierung eines fachübergreifenden würden wir uns sehr freuen und es auch nutzen wollen.“ Sportvereinen bzw. weiteren sozialen Einrichtun- strukturellen Rahmenbedingungen werden ledig- Konzeptes der Bewegungsförderung besteht. gen bekunden. Dieses Interesse sollte von Sei- lich für die Verfügbarkeit von Sporthallen sowie Die detaillierte Analyse der genannten Struktur- Zitat aus der Kitabefragung ten der Bezirksverwaltung unterstützt werden. komplexe sowie Einzelanalysen zu den jeweiligen Schulen können der Gesamtstudie entnommen werden.
2020 Bestands-Bedarfs-Bilanzierung nach Orientierungswerten Orientierungswerte haben die Funktion von fach- Bestand politischen Zielvorgaben, die - vergleichbar mit Sporthallenflächen den Richtwerten für die Grünflächenausstattung von Wohnquartieren - eine angemessene Ausstat- 38.779 m² 03. tung mit Sportflächen benennen. Insoweit wurden ZENTRALE ERGEBNISSE für Berlin je ein Orientierungswert für ungedeck- te Sportanlagen (1,47 m²/EW) und ein Orientierungs- Defizit Sport- Bedarf vereins- hallenflächen DER BESTANDS-BEDARFS- wert für Sporthallen (0,2 m²/EW) vorgeschlagen. Die gedeckten sowie ungedeckten Anlagen weisen ein organisierter Sport -9.751 m² BILANZIERUNG rechnerisches gesamtbezirkliches Defizit auf. Die Aufglie- 40.371 m² STUDIENKAPITEL 4 derung nach Prognoseräumen zeigt, dass bezüglich der gedeckten Anlagen in allen Prognoseräumen ein Mehr- GEDECKTE 17 Bedarf privat orga- bedarf besteht (v. a. Reinickendorf-Ost und Tegel). Glei- ches lässt sich für die ungedeckten Anlagen, mit Ausnah- SPORTANLAGEN nisierter vereinsun- me des Prognoseraums Frohnau-Hermsdorf, festhalten. gebundener Sport 8.159 m² Bestands-Bedarfs-Bilanzierung der Kern- sportanlagen nach dem BISp-Leitfaden Die Bestands-Bedarfs-Bilanzierung der Kernsportan- lagen (Sporthallen und Sportplätze) erfolgt auf Basis Davon Bestand des Leitfadens für die Sportstättenentwicklungspla- wettkampfgeeignete nung des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) Sporthallenflächen als anerkannter wissenschaftlicher Planungsgrund- 11.321 m² Defizit wettkampf- lage. In diesem Kontext werden sowohl die Bedarfe des Vereinssports im Bezirk Reinickendorf als auch die geeignete Sport- Bedarfe des vereinsungebundenen Sports der Bevöl- hallenflächen kerung berücksichtigt. Darüber hinaus werden auch Davon Bedarf -17.366 m² die Bedarfe des Schulsports zur Durchführung eines wettkampfgeeignete lehrplangerechten Sportunterrichts einbezogen. Sporthallenflächen 28.687 m² Regelmaß à 968 m² ent- Im Bezirk Reinickendorf besteht für den vereinsorga- spricht 18 Sporthallen nisierten Sport (40.371 m²) und den privat organisier- ten vereinsungebundenen Sport (8.159 m²) bei einer durchschnittlichen Auslastungsquote von 90 % unter Berücksichtigung der Fußballer bis 14 Jahre (n=2.562) ein rechnerischer Gesamtbedarf an Sporthallenfläche von 48.530 m². Demgegenüber steht ein Ist-Bestand von UNGEDECKTE 38.779 m². Es ergibt sich somit ein Defizit von 9.751 m². Dem Bestand an wettkampfgeeigneten Sporthallen- SPORTANLAGEN Bestand Groß- spielfelder Fußball flächen von 11.321 m² steht ein Bedarf von 28.687 m² gegenüber (vgl. Abb. rechte Seite). Es ergibt sich so- 178.956 m² mit ein Defizit in einer Größenordnung von 17.366 m², was in etwa 18 Zweifeldhallen à 968 m² entspricht. Defizit Groß- Für den vereinsorganisierten Fußballsport stehen im spielfelder Fußball Bezirk Reinickendorf 178.956 m² Spielfeldfläche auf -70.373 m² Großspielfeldern zur Verfügung. Demgegenüber steht ein Gesamtbedarf an 249.330 m² (vgl. Abb. rechte Bedarf Groß- Seite). Hieraus ergibt sich ein Defizit von 70.373 m², spielfelder Fußball was in etwa zehn Großspielfeldern (à 7.140 m² Re- 249.330 m² Regelmaß à 7.140 m² gelmaß) entspricht. Zusätzlich bestehen weitere entspricht 10 GSF Mehrbedarfe für die Sportart Baseball/Softball (De- fizit von 17.212 m² entspricht 1 AE à 14.400 m²).
2020 Bilanzierung Schulsportstätten nach den Vorgaben des Planungshandbuchs Fachraum Sport zur Durchführung Bestand Schul- eines lehrplangerechten Sportunterrichts sporthallenflächen Der Neubau von Schulen folgt in Berlin nach ein- heitlichen schulfachlich-pädagogischen Vorgaben. Nach der schulischen Nutzung stehen Sport- hallen der Nutzung durch Sportvereine zur 35.523 m² In gleicher Weise sollen künftig auch einheitliche Verfügung. Die Planung berücksichtigt des- baufachliche Standards zugrunde liegen. Dadurch Defizit Schul- 19 halb die Erfordernisse des schulischen und lässt sich sicherstellen, dass zeitgemäße und qua- des außerschulischen Sports (vgl. Pla- sporthallenflächen litativ hochwertige Schulbauten für Berlin entste- hen. Die Anforderungen an Schulgebäude haben nungshandbuch Fachraum Sport 2019). -15.957 m² SCHULSPORT Der Bedarf an Außensportanlagen ist in den ent- sich dabei geändert: Schulen sind nicht länger sprechenden Musterfreiflächenprogrammen Bedarf Schul- Halbtagseinrichtungen. Sie haben sich zum ganz- für die jeweilige Schulart festgelegt. Grundla- sporthallenflächen tägigen inklusiven Lern- und Lebensraum entwi- ckelt, in dem Schüler_Innen individuell gefördert gen für die Ausbildung von Freiflächen sowie GEDECKTE 51.480 m² Regelmaß à 968 m² ent- spricht 16 Sporthallen ANLAGEN der Spiel- und Sportplatzflächen sind die „Stan- werden. Der Unterricht im Fach Sport findet größ- dards für den Neubau von Schulen“ im Rah- tenteils in Sporthallen statt. Diese sind fast immer men der Berliner Schulbauoffensive (BSO Bau- mit Trennvorhängen in mehrere Sporthallentei- standards), Abschnitt Außenanlagen (KG500). Insgesamt weisen 15 le zu teilen und werden aufgrund der begrenzten Die Beurteilung der verfügbaren Sportnutzungs- Schulstandorte prioritäre Grundstücksflächen in der Stadt häufig auch als flächen (Sporthallen und Spielfelder) wurde im Defizite bei den gedeckten Doppelsporthallen mit zwei übereinandergestell- Kontext der Vorgaben des Planungshandbuchs ten Hallenräumen errichtet. Die Planungsvorga- Anlagen auf. Fachraum Sport (Januar 2019), des Sportstätten- ben von Sporthallen sind im Planungshandbuch katasters, der Belegungspläne sowie mit Hilfe Fachraum Sport der Berliner Senatsverwaltung für der Schulentwicklungsplanung und dem aktu- Bildung, Jugend und Familie festgehalten. Die not- ellen Musterraumprogramm (aktualisierte Fas- wendigen Flächen der Außensportanlagen wer- sung Juni 2019; Senatsverwaltung für Bildung, den im Musterfreiflächenprogramm der jeweiligen Jugend und Wissenschaft) vorgenommen. Schulart dargestellt. Auf Basis der Stundentafeln, der Rahmenlehrpläne sowie weiterer pädagogi- Im Bereich der gedeckten Schulsportanlagen Bestand Schul- scher Vorgaben wurden für den Neubau von Schu- ergibt sich bei einem Bestand von 35.523 m² spielfelder len Musterraumprogramme entwickelt, um ber- linweit einheitliche Standards zu gewährleisten. und einem Bedarf von 51.480 m² (Bezugs- 235.149 m² größe 968 m² nach Planungshandbuch Fach- Diese beinhalten zu jedem Schultyp Angaben zur raum Sport) ein Defizit an Schulsporthal- standardmäßigen erforderlichen Anzahl und Aus- lenflächen von 15.957 m², was in etwa 16 Bilanz Schul- stattung mit Fachräumen – auch für den Fachraum Sporthallen (Regelmaß 968 m²) entspricht. spielfelder Sport. Weitere Standards sind der DIN 18032 zu entnehmen, die für alle Sporthallen und Sporträu- Bei den ungedeckten Schulsportanlagen wei- +70.483 m² sen acht Schulstandorte prioritäre Defizite auf, me gilt. obwohl die Gesamtbilanzierung durch die Mit- Bedarf Schul- nutzung weiterer bezirklicher Sportanlagen aus- spielfelder geglichen ist. Alle weiterführenden Schulstand- orte benötigen nach Musterfreiflächenprogramm SCHULSPORT 164.666 m² 5.828 m² Spielfeldfläche. Bei einer schrittweisen Reduktion der Schulsportdefizite profitiert auch UNGEDECKTE Grundschulen 1.215 m² der Vereinssport als Mitnutzer der Anlagen. ANLAGEN Weiterführende Schulen 5.828 m² Obwohl die Gesamtbilanz positiv ist, weisen 8 Schulstandorte prioritäre Defizite bei den ungedeckten Anlagen auf.
2020 Innenentwicklungspotenziale auf entwicklungs- Angebote für Sport und Bewegung sportbund und SenInnDS nötig. Das erarbeitete fähigen Sportanlagenstandorten (S. 22-53) im öffentlichen Raum (S. 54-65) Bedarfsprogramm wird von SenBJF geprüft und Grundlage für die Ermittlung von Innenentwick- Sportverhaltensstudien im gesamten Bundesge- nach Kostenprüfung und Genehmigung durch lungspotenzialen auf vorhandenen Sportstand- biet verweisen auf die wachsende Bedeutung des SenSW ZMH an die „Baudienststelle“ als Planungs- orten bilden das Fachliche Sportstättenkataster öffentlichen städtischen Raums als beliebter und grundlage übergeben. Die außerschulischen Mehr- 04. (vgl. „Kapitel 3.1 Fachliches Sportstättenkataster“ stark frequentierter Ort für Sport- und Bewegungs- bedarfe können somit bei der Entwurfsplanung in der Gesamtstudie) sowie der kooperative Pla- aktivitäten (vgl. u. a. Barsuhn & Rode, 2017, 2018, auf Schulstandorten berücksichtigt werden. MODELLPROJEKTE nungsprozess. Durch die Begehung der bezirklichen 2019). Zu diesem Ergebnis kommt auch die im Als kommunale Pflichtaufgabe hat der lehrplan- STUDIENKAPITEL 5 Sportstandorte konnten Erweiterungs-, Umbau- Auftrag der Senatsverwaltung für Inneres und Sport gerechte Sportunterricht und die damit einher- bzw. Sanierungs- und Modernisierungspotenziale durchgeführte Berliner Sportverhaltensstudie (vgl. gehende Sicherstellung der entsprechenden durch die zertifizierten Sportstättenprüfer_Innen Senatsverwaltung für Inneres und Sport, 2018). Sportflächen nach Planungshandbuch Fachraum des INSPO lokalisiert werden. Die identifizierten Im Bezirk Reinickendorf wurden daher in Abstim- Sport sowie Musterfreiflächenprogramm für die Standorte wurden im Rahmen der kooperativen mung mit der bezirklichen Steuerungsgruppe (AG unterschiedlichen Schultypen höchste Priorität. Planung den Mitgliedern der prozessbegleiten- Sportentwicklungsplanung) Grün- und Freiflächen Empfohlen wird, Begleitflächen von Spielfeldern, 21 den AG Sportentwicklungsplanung anhand von untersucht, um an deren Beispiel darzulegen, wie Steckbriefen vorgestellt. Durch die Expertise der diese urbanen wohnungsnahen Sportgelegenheiten Schnittstellen zwischen den Sportfreiflächen, AG-Mitglieder konnten fachressortübergreifende gestaltet werden könnten. Durch eine nutzungsori- Pausenhöfen und sonstigen geeigneten Flächen, Impulse für die Aufwertung von Standorten ein- entierte Planung ist es möglich, öffentlichem Raum neben den üblichen Tischtennisplatten, Street- gebracht werden. Für die Modellstandorte wurden bestimmte Nutzungen zuzuweisen, ohne dass ballkörben etc., mit attraktiven weiteren sport- folgende Aspekte differenziert geprüft und für dadurch Konflikte entstehen oder sich verstärken. und bewegungsgeeigneten Elementen auch für die konzeptionelle Ausarbeitung herangezogen: Im Bezirk Reinickendorf handelt es sich bei diesen außerschulische Zielgruppen auszustatten, u. a.: • Belegung/Auslastung im Trai- beispielhaft bearbeiteten Modellprojekten um den nings- und Spielbetrieb Freizeitpark Tegel, die Greenwichpromenade, die Grünfläche Hermsdorfer Str. 9 - 11, den Steinberg- • Beachvolleyballfelder (auch in freien, • ausgeübte Sportarten/-for- park, den Triftpark sowie den Freizeitpark Lübars. nicht normgebundenen Geometrien) men auf der Sportanlage Bei der Umsetzung müssen die aktuell gültigen • Boulder, Kletterwände, Kletternet- • Schulstandort bzw. Nutzung der bezirk- Regelwerke sowie die baurechtlichen Vorschrif- ze (mit bis zu 2,99 m Höhe), Kletter- lichen Sportanlage für den Schulsport ten der Barrierefreiheit berücksichtigt werden. parcours zwischen Ballfangzäunen • Bauzustandsstufen • Calisthenics-Parcours • Bedarfe gedeckt/ungedeckt • Freigeometrische Kurz-Rundlaufbahnen, Aufgrund der ermittelten Unterversorgung mit Finnbahnen Außerschulischer Sportbedarf im Kontext aktu- • Slackline-Poller, Balancierbalken, gedeckten und ungedeckten Sportanlagen (vgl. Ka- eller Schulstandortplanungen (BSO-Standorte) bodengleiche Trampolinfelder pitel „3 Zentrale Ergebnisse der Bestands-Bedarfs- Bilanzierung“) im Bezirk sind die konzeptionellen Im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive • Skateboard-Pools und Obstacles Überlegungen zudem auf die Reduzierung des De- werden im Bezirk Reinickendorf Schulstand- • Outdoor-Fitnessgeräte fizits ausgelegt. Die konzeptionellen Überlegungen orte erweitert bzw. neugestaltet. Um die Schul- • Temporäre Ausstattungen für z. B. Ra- wurden im April 2021 in einer bezirklichen Abstim- standorte auf weitere Flächenpotenziale für den senboccia, Jugger, Padel, Petanque/ mungsrunde vorgestellt. Die nun vorliegenden Kon- außerschulischen Mehrbedarf zu untersuchen, Boule, Badminton, Volleyball, etc. zeptideen bilden die Grundlage für folgende Mach- wurden die vorhandenen Grundstücksgrößen • Ausstattungsangebote mit beson- barkeitsstudien zur Umsetzung der Modellprojekte. rechnerisch den benötigten Schul- und Sport- Bei der Umsetzung müssen die aktuell gültigen derer Bedeutung für Inklusion flächen für den jeweiligen Schultyp gegenüber- Regelwerke sowie die baurechtlichen Vorschrif- gestellt. Neben den gedeckten und ungedeckten ten der Barrierefreiheit berücksichtigt werden. Sportanlagen wurde mit 10 m² Schulhoffläche pro Kind sowie Vorbehaltsflächen für Neubau- ten (Schulgebäude/Sporthalle) gerechnet. Im Kontext der kooperativen Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Fami- lie (SenBJF) wird empfohlen, im Rahmen der Be- darfsprogrammerstellung die außerschulischen Sportbedarfe im Partizipationsverfahren standort- bezogen einzubringen. Hierzu sind Rücksprachen zwischen Sportamt, Bezirkssportbund, Landes-
2020 2020 SPORTANLAGENSTANDORT OLLENHAUER STRASSE Prognoseraum: Reinickendorf-Ost (Stand 2019), Reinickendorf Ost (Stand 2021) Ollenhauer Straße 64E, 13403 Berlin A Auszug Fachliches Sportstättenkataster: Ungedeckte Sportanlagen: 23 GSF 1 Kunstrasen (BZS 3) Tennisplätze (Pachtvertrag) Funktionsgebäude: FG (BZS 2) Nutzende: Vereinssport (Fußball): BFC Alemannia 1890 e.V., FC Polonia Berlin e.V. 5. Modellprojekte Eigentumsstruktur: Bezirkliche Sportanlage Räumliches Umfeld: Der Sportplatz ist umgeben von Kleingartenanlagen und dem Kienhorstpark und wird nach Norden von der S-Bahntrasse begrenzt. Erreichbarkeit: • 400 m U-Bahnhof, Bushaltestelle Lindauer Allee (U8, 322, N8) • 550 m S-, U-Bahnhof, Bushaltestelle Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik (S25, U8, M21, X21, N8) • 900 m S-Bahnhof Alt-Reinickendorf (S25) Bemerkungen: Der angrenzende Kienhorstpark ist ein Gartendenkmal.
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