Wir leben Substanz - Zinshausmarktbericht Wien |2021 - EHL Immobilien
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Vorwort Nach mehr als einem Jahr Pandemie kann man für den Zinshausmarkt eine eindeutige Bilanz ziehen: Wiener Zinshäuser haben definitiv ge- halten, was sich sicherheitsorientierte Anleger von ihnen versprochen haben, die Erwartungen wurden teilweise sogar übertroffen. Der lang- fristige Preisanstieg setzte sich mit soliden Zuwachsraten fort. Das gegenwärtige Marktumfeld macht Zinshäuser jedenfalls weiter zu höchst interessanten Veranlagungszielen: Hohe Substanzwerte, Mag. Michael Ehlmaier FRICS ein geringes Leerstandsrisiko, ein nicht vermehrbares Produkt an Geschäftsführender Gesellschafter zentralen und immer wertvoller werdenden Standorten sowie die EHL Immobilien GmbH ungebrochene Attraktivität des Altbaus sind Garanten dafür, dass das Investment in Zinshäuser auch in Zukunft so unerschütterlich stabil bleiben wird wie bisher. Nichtsdestoweniger erfordert das komplexe Veranlagungsprodukt Zinshaus ein hohes Maß an Expertise und aktives Management. In der neuen Ausgabe des EHL-Zinshausmarktberichts finden Sie daher auch eine Reihe von Servicebeiträgen unserer Experten aus den Bereichen Baumanagement, Wohnungsvermietung, Vermietung von Einzehandels- flächen und Hausverwaltung. Diese bieten Ihnen wertvolle Anregungen für die Optimierung von Erträgen und die Wertentwicklung Ihres Investments. Zinshäuser bleiben damit auch beim aktuellen Preisniveau hochattrak- tive Veranlagungen. Dass sich gerade jetzt wenige Eigentümer von ihren Objekten trennen, ist nicht überraschend und führte zuletzt trotz starker Nachfrage zu etwas rückläufigem Marktvolumen. Dank seiner langjährigen Kontakte und detaillierten Kenntnisse des aktuellen Marktgeschehens gelingt es unserem erfahrenen Investmentteam dennoch, unseren Kunden einen großen Teil dieser raren Investment- möglichkeiten anzubieten. Ich lade Sie daher herzlich zu einem Ge- spräch mit unseren EHL-Zinshausexperten ein, wie Sie Ihre Chancen auf einem der gegenwärtig attraktivsten Immobilienmärkte perfekt nutzen. Ihr Michael Ehlmaier 3
Auszeichnungen Die EHL-Zinshausspezialisten – Wir stehen für hohe Werte Wir streben danach, die Qualität und Kompetenz in der Immobilienbranche positiv zu beeinflussen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Partnern und Kunden wurde bereits mehrfach innerhalb und außerhalb der Branche mit Auszeichnungen honoriert. Wir stehen für soziales Bewusstsein, das unsere ethische Handlungsweise leitet, und sehen es als unsere Aufgabe, diese Werte als Mitglied der bedeutendsten Immobilienvereinigungen zu etablieren. Austria’s Leading Companies EHL Investment Consulting wurde als bestes Unternehmen in der Kategorie „Unternehmen national über 10 Mio. Euro Umsatz (Wien)“ beim Wettbewerb Austria’s Leading Companies (ALC) ausgezeichnet. EUREB Mit dem Immobilienmarkenaward wurde EHL 2021 bereits zum zehnten Mal als wertvollste Marke Österreichs in der Kategorie „Immobilienmakler“ sowie zum siebenten Mal in Folge in der Kategorie „Asset Manager“ ausgezeichnet. Euromoney EHL wurde vom renommierten Finanzmagazin „EUROMONEY“ be- reits zum sechsten Mal in der Kategorie „Advisors & Consultants“ als Österreichs bester Immobiliendienstleister mit dem Award of Excellence ausgezeichnet. IMMY Mit dem Qualitätspreis der Wiener Wirtschaftskammer wurde EHL insgesamt bereits dreizehn Mal ausgezeichnet, davon neun Mal in Gold und vier Mal in Silber in den Kategorien „Wohnungs- vermittlung“ und „Immobilienverwaltung“. 4
Cäsar Der Cäsar honoriert jährlich herausragende Leistungen in der Immobilienwirtschaft von natürlichen Personen. EHL kann be- reits zehn Cäsar-Auszeichnungen vorweisen – so viele wie kein anderes Unternehmen innerhalb der Immobilienbranche. Leitbetriebe Austria EHL wurde 2020 erneut als österreichischer Leitbetrieb zertifi- ziert. Diesen Titel erhalten nach einem umfassenden Screening vorbildlich geführte Unternehmen, die sich an nachhaltigem Er- folg, Innovation und gesellschaftlicher Verantwortung orientieren. Great Place to Work Die EHL Gruppe wurde 2021 erneut mit dem Great Place to Work Award ausgezeichnet und zählt damit zu Österreichs besten Arbeitgebern. Respekt, wertschätzende Kommunikation und Fairness prägen den Umgang mit Kunden und Mitarbeitern. ÖGNI EHL Immobilien wurde als erster Immobilienberater Öster reichs von der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft ÖGNI mit dem Zertifikat für ethische Unternehmensführung ausgezeichnet. SGS - EN 15733 EHL wurde als erstes Unternehmen Österreichs nach den europaweit geltenden Standards für Dienstleistungen der Immobilienmakler EN 15733 zertifiziert. Dies garantiert, dass alle erhaltenen Informationen bestens geschützt werden. TÜV DIN EN ISO 9001:2015 EHL Immobilien Management ist eines der wenigen erfolgreich zertifizierten Immobilienmanagementunternehmen in Österreich und erfüllt damit den höchsten Standard für unternehmens- interne Qualitätsmanagementsysteme. 5
EHL-Zinshausspezialisten Die EHL-Zinshausspezialisten – Engagement und Kompetenz Das Know-how eines der führenden Immo- biliendienstleister in den Bereichen Markt forschung, Immobilienbewertung, Develop- Karina Schunker MA MRICS ment, Consulting und Wohnungsvermietung Geschäftsführerin sichert Ihnen perfekte Unterstützung bei EHL Wohnen GmbH k.schunker@ehl.at Ihrer Zinshausinvestition. +43 1 512 76 90-400 Mag. Franz Pöltl FRICS Manuel Hacker BA Geschäftsführender Gesellschafter Bereichsleiter Mietwohnungen EHL Investment Consulting GmbH EHL Wohnen GmbH f.poeltl@ehl.at m.hacker@ehl.at + 43 1 512 76 90-300 +43 1 512 76 90-413 Dipl. BW (BA) Markus Mendel MRICS Mag. Mario Schwaiger Geschäftsführer Leitung Einzelhandelsimmobilien EHL Investment Consulting GmbH m.schwaiger@ehl.at m.mendel@ehl.at +43 1 512 76 90-841 +43 1 512 76 90-320 Herwig Michael Peham MRICS Wolfgang Wagner MRICS Leitung Investment Geschäftsführer h.peham@ehl.at EHL Immobilien Bewertung GmbH + 43 1 512 76 90-303 Allg. beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger w.wagner@ehl.at +43 1 512 76 90-753 Verena Lehner MA Yasmin Obojkovits BSc Head of Transaction Advisory Leitung Baumanagement v.lehner@ehl.at y.obojkovits@ehl.at +43 1 512 76 90-310 +43 1 512 76 92-850 Thomas Stix Bruno Schwendinger MA Akademisch geprüfter Geschäftsführer Immobilientreuhänder (TU Wien) EHL Immobilien Management GmbH t.stix@ehl.at b.schwendinger@ehl.at + 43 1 512 76 90-304 + 43 1 512 76 90-864 6
Inhalt Zinhausmarkt Wien Wiener Bezirke im Überblick Vorwort........................................................ S. 03 1. Bezirk Innere Stadt.................................. S. 24 Auszeichnungen...........................................S. 04 2. | 20. Bezirk Leopoldstadt | Brigittenau...... S. 26 EHL-Zinshausspezialisten.............................. S. 06 3. Bezirk Landstraße.................................... S. 28 Inhalt............................................................ S. 07 4. Bezirk Wieden......................................... S. 30 Wiener Zinshausmarkt auf einen Blick........... S. 08 5. Bezirk Margareten.................................. S. 32. Marktentwicklung 2020/21......................... S. 09 6. Bezirk Mariahilf........................................ S. 34 Gesamtwirtschaftliches Umfeld.................... S. 10 7. Bezirk Neubau........................................ S. 36 Markttrends................................................... S. 11 8. Bezirk Josefstadt.................................... S. 38 Baumanagement.......................................... S. 12 9. Bezirk Alsergrund.................................... S. 40 Wohnungsmarkt........................................... S. 13 10. | 11. Bezirk Favoriten | Simmering............ S. 42 Bewertung.................................................... S. 14 12. Bezirk Meidling.......................................S. 44 Hausverwaltung............................................ S. 15 13. | 23. Bezirk Hietzing | Liesing....................S. 46 Gewerbeflächen............................................. S. 16 14. Bezirk Penzing......................................... S. 48 Interview aik-Chef Stephan Hinsche.............. S. 18 15. Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus..................S. 50 Interview Stadträtin Ulli Sima........................ S. 20 16. | 17. Bezirk Ottakring | Hernals................. S. 52 Referenzen................................................... S. 22 18. | 19. Bezirk Währing | Döbling.................... S. 54 21. | 22. Bezirk Floridsdorf | Donaustadt........ S. 56 Datenquellen Die Daten für den EHL-Zinshausmarktbericht wurden, soweit nicht anders angegeben, von der EHL Research-Abteilung erhoben, teilweise unter Verwendung von Grunddaten von IMMOunited. Für die für alle Bezirke angegebenen durchschnittlichen Nettomieten für Wohnungen wurden die Daten von Neuvermietungen im Teilanwendungsbereich des MRG (nach 1945 errichtete Objekte) im Jahr 2020 herangezogen (Erstbezüge und Vermietung von Bestandsflächen). Vor allem coronabedingt konnten nicht alle Zinshaustransaktionen im Jahr 2020 zeitgerecht in Daten- banken erfasst und verarbeitet werden. Insbesondere auf Bezirksebene kann dies mitunter zu erheb- lichen Abweichungen zwischen den verbücherten und den tatsächlich abgewickelten Transaktionen führen. Soweit möglich, wurden die Daten daher auf Basis des eigenen Market Research ergänzt. Weitere wesentliche Daten (demographische Daten, Flächenaufteilung in den Bezirken, Einkommen, Bevölkerungsprognose) wurden von der MA 23 (Wirtschaft, Arbeit und Statistik) der Stadt Wien aus dem Statistischen Jahrbuch der Stadt Wien, Ausgabe 2021, zur Verfügung gestellt. 7
Wiener Zinshausmarkt auf einen Blick Marktvolumen Zinshausmarkt Transaktionsvolumen Anzahl Transaktionen Anzahl Transaktionen in Mio. EUR* Zinshäuser Zinshausanteile 1.500 500 500 1.200 400 400 900 300 300 600 200 200 300 100 100 0 0 0 4 5 6 7 8 9 0 4 5 6 7 8 9 0 4 5 6 7 8 9 0 201 201 201 201 201 201 202 201 201 201 201 201 201 202 201 201 201 201 201 201 202 *Zinshäuser + Zinshausanteile Die verarbeiteten Daten beziehen sich auf die bis 2020 grundbücherlich erfassten Transaktionen (Asset Deals/Share Deals). Abweichungen zu den Vorjahren können sich durch nachträgliche Eintragungen ergeben. Zinshausmarkt nach Käufern Zinshausmarkt nach Transaktionsvolumen pro Objekt 5%• •1% • 4% 6% • 7% 5% 25 % • • 13 % 30 % 11 % 51 % 43 % 18 % • • 33 % 20 % 28 % Fett 2020/Mager 2019 Stiftungen & Private Immo-AGs & Fonds >10 M EUR 4–6 M EUR 1–2 M EUR Projektentwickler Banken & Versicherungen 6–10 M EUR 2–4 M EUR
Marktentwicklung 2020/21 Die Krise findet nicht bei Zinshäusern statt Nach einem starken Jahr präsentiert sich der Wiener Zinshausmarkt in einer überaus robusten Verfassung. Die Nachfrage ist stärker denn je, die Preise sind auf Rekordniveau, der einzige limitierende Faktor für das Marktvolumen ist die mangelnde Bereitschaft der Eigentümer, sich von ihren Objekten zu trennen. Das Thema „Zinshaus und Coronakrise“ ist rasch gilt für die Zahl der Transaktionen, die von ca. 500 abgehandelt: Die Krise findet auf dem Wiener um rund 15 Prozent auf ca. 430 fiel. Die durch- Zinshausmarkt schlicht nicht statt – allenfalls schnittliche Transaktionsgröße stieg (primär wegen indirekt als weiterer Treiber für die bereits seit der steigenden Preise) auf 4,1 Mio. Euro. langem ungebrochene Aufwärtsentwicklung, weil in Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit die Sta- Obwohl der Markt weiterhin von österreichischen bilität des Marktes und der über ihren Substanz- Investoren und hier wiederum vor allem von wert definierte Preis der Objekte von Investoren privaten Käufern (bei größeren Objekten primär sogar noch mehr als sonst geschätzt werden. Stiftungen und Family Offices) dominiert wird, gab es im zweiten Halbjahr 2020 doch eine be- Die hohe langfristige Sicherheit, die Wiener merkenswerte Transaktion, die die nicht diesem Zinshäuser bieten, bei gleichzeitiger Aussicht Grundmuster entsprach und dem Markt lang- auf langfristig sehr niedrige Zinsen und Finanzie- fristig weitere Perspektiven eröffnen kann: Ein rungskosten haben die Wertentwicklung weiter großes Portfolio der CPI mit 10 Objekten wurde beschleunigt. Zwischen 2019 und 2020 sind von der deutschen aik erworben. Erstmals seit die Preise um 20 Prozent gestiegen, wobei die Jahrzehnten stieg damit ein internationaler institu- Zuwächse innerhalb des Gürtels und in ausge- tioneller Investor in nennenswertem Maß ein und wählten attraktiven Wohnlagen der äußeren verschärfte damit die Konkurrenz um die wenigen Bezirke am stärksten ausfielen. Die erzielbaren auf den Markt kommenden Häuser. Mietrenditen spielen bei der Preisfindung nur eine untergeordnete Rolle, entscheidend ist vielmehr der potenziell erzielbare Preis bei einem Abver- kauf der Wohnungen nach Parifizierung. Das Transaktionsvolumen lag 2020 mit 1,4 Mrd. Euro etwas unter dem Niveau von 2019. Gleiches Kaufpreise in EUR/m2 n 3.000–10.000 n 2.500–5.500 n 2.000–4.000 n 1.800–3.800 Quelle: EHL Market Research | Q2 2021 9
Gesamtwirtschaftliches Umfeld Sicherer Kapitalparkplatz mit Perspektiven Der hohe Substanzwert macht Zinshäuser auch bei schwacher Konjunktur risikoresistent, ohne die lang- fristigen Wertsteigerungspotenziale zu beeinträchtigen. Auch im Jahr 2021 zeigt sich auf dem Wiener Zinshausmarkt ein altbekanntes Bild: Für jedes auf den Markt kommende Objekt gibt es eine Vielzahl an Interessenten, es gibt weitaus mehr anlagesuchendes Mag. Franz Pöltl FRICS Kapital als Veranlagungsprodukte. Die Angebotslücke hat sich dabei Geschäftsführender Gesellschafter 2020/21 tendenziell noch verschärft. EHL Investment Consulting GmbH Dafür gibt es mehrere makroökonomische Gründe: l Für Zinshäuser sind wegen der ganz am Substanzwert orientierten Preisbildung und der ohnehin nicht durch den Markt, sondern per Gesetz limitierten laufenden Mieteinnahmen, typische Kon- junkturrisiken wie Leerstände, Zahlungsausfälle oder rückläufige Mietenniveaus nur von untergeordneter Bedeutung. Wenn die laufenden Erträge ohnehin nicht preisbestimmend sind, kann auch eine Stagnation oder sogar ein Rückgang der Mieteinnahmen den Marktwert des Objekts nicht fundamental beeinträchtigen. l Die Niedrigstzinspolitik der EZB, die sich wohl noch jahrelang kaum ändern wird, macht Finanzanlagen wie insbesondere fest- verzinsliche Wertpapiere wenig attraktiv. Für hohe Cashbestände sind mittlerweile Strafzinsen nicht mehr ungewöhnlich, und die Finanzierung des im Allgemeinen recht niedrigen Fremdkapitalan- teils ist insbesondere für Käufer mit hoher persönlicher Bonität (diese ist in der Regel wichtiger als die Projektkennzahlen selbst) äußerst kostengünstig möglich. Für eigenkapitalstarke Investoren sind Zinshäuer daher ein geradezu idealer „Kapitalparkplatz“. Emotion schlägt Gewinnrealisierung: Privatinvestoren verkaufen auch zu Toppreisen nur sehr selten. Ein Spezifikum des Zinshausmarkts ist dabei, dass Angebot und Nachfrage eher langsam durch Preise in Einklang gebracht werden. Ein Hauptgrund ist, dass Zinshausinvestments auch einen bedeutenden emotionalen Aspekt haben: Oft schon seit Generationen in Familien- besitz befindliche Häuser werden auch dann nur selten veräußert, wenn objektiv exzellente Preise geboten werden. Allerdings ist damit zu rech- nen, dass mit fortschreitender Dauer des Booms auch private Eigen- tümer das aktuell sehr hohe Preisniveau für Verkäufe nutzen werden. 10
Markttrends Abverkauf als prima und ultima ratio Die Preisentwicklung bei Zinshäusern und die sinken- de Zahl von Neubau-Eigentumswohnungen machen Parifizierungen noch attraktiver. Der kontinuierliche Anstieg der Marktpreise erfordert vielfach auch eine Adaptierung der Investmentstrategien von Zinshauskäufern: Bei einem Renditenniveau von in der Regel zwischen 1,5 und 2,5 Prozent gewinnt Herwig Michael Peham MRICS die Option, ein Objekt zu parifizieren und danach in Form von Eigentums- Leitung Investment wohnungen abzuverkaufen, weiter an Bedeutung. Das Delta zwischen EHL Investment Consulting GmbH Quadratmeterpreisen beim Kauf des Gesamtobjekts und dem Verkauf der einzelnen Wohnungen ist jedenfalls sehr oft groß genug, um das zu einer sehr ertragsstarken Strategie zu machen. Verstärkt wird dieser Trend einerseits durch staatliche Eingriffe in den Markt, wie zuletzt im April 2021 durch die erneute Aussetzung der Indexierung der Richtwertmieten, die Vermietern ihre Abhängigkeit von unbeeinflussbaren Richtlinien vor Augen führen; andererseits durch den Trend zu Mietwohnungen im Neubau, der auch die alternative Nachfrage und Preise für Altbau-Eigentumswohnungen weiter nach oben treibt. Aus dieser Situation ergeben sich diametral unterschiedliche strate- gische Ansätze, bei denen der Abverkauf entweder die prima oder die ultima ratio des Investments ist: l Möglichst rascher Verkauf der Wohnungen (und damit Realisierung von Gewinnen): Dieser bietet sich vor allem bei Objekten mit Leer- ständen oder überschaubaren Restlaufzeiten von Mietverträgen an. l Langfristiges Investment mit mäßigen, aber beim aktuellen Zins- niveau noch immer gut vertretbaren Renditen: Mit konsequenter Bewirtschaftung (Sanierung, Ausbau, Schaffung von Freiflächen etc.) wird eine nachhaltige Wertsteigerung realisiert, die je nach Inter- essenslage des Investors in näherer oder auch sehr ferner Zukunft durch Wohnungsabverkäufe realisiert werden kann. Dabei ist der Weiterverkauf des optimierten Gesamtobjekts an einen Endinvestor oft eine zusätzliche Option. Wie attraktiv beide Investmentstrategien sind, zeigt sich auch daran, dass sich in jüngster Zeit internationale Investoren auf dem Markt engagiert haben: Die deutsche Immobilien-Kapitalanlagegesellschaft aik (siehe auch Interview mit aik-GF Stephan Hinsche, S. 18-19) hat ein ganzes Portfolio erworben, parallel dazu hat ein chinesischer Private- Equity-Fonds mit Zinshauskäufen in Wien begonnen, bei denen die Strategie aber auf Entwicklung und Abverkauf nach Parifizierung sowie raschere Realisierung von Wertsteigerungspotenzialen ausgerichtet ist. 11
Baumanagement Wenn sich die Handwerker bitten lassen … Der Wohnbauboom sorgt für übervolle Auftragsbücher bei den Gewerken. Die Abwicklung von Bauvorhaben über Generalunternehmer ist oft nicht mehr erste Wahl. Mitten in der Wirtschaftsflaute boomt die Baubranche und hier ganz besonders der Wohnbau. Das führt besonders im Baunebengewerbe zu übervollen Auftragsbüchern, mit der unangenehmen Nebenwirkung, Yasmin Obojkovits, BSc dass es keine Selbstverständlichkeit mehr ist, von einem Handwerks- Leitung Baumanagement betrieb zumindest in angemessener Zeit ein Angebot zu bekommen, geschweige denn, eine Zusage für eine zeitnahe Abwicklung. Für Sanierungen, Um - und Ausbaumaßnahmen bei Zinshäusern stellt das eine beträchtliche Herausforderung dar. Insbesondere die Frage, ob es sinnvoll ist, einen Generalunternehmer (GU) zu beauftragen oder die Gewerke einzeln zu vergeben (EV), ist heute oft anders zu beant- worten als in Phasen mit nicht so vollen Auftragsbüchern. Für einen GU spricht, dass er in der Regel über fixe Geschäftsver- bindungen zu Lieferanten verfügt. Allerdings zeigt sich, dass gute Handwerksbetriebe oft nicht primär mit GUs arbeiten wollen und sich eher auf die etwas lukrativeren Direktvergaben konzentrieren. Doch diese erfordern auch bei mittelgroßen und nicht sonderlich komplexen Bauvorhaben Fachwissen und einige Zeitressourcen beim Bauherren. So nicht beides ohnehin ausreichend vorhanden ist, spricht vieles dafür, dass auch hier der Mittelweg der goldene ist: Wenn die Kostenrisiken ei- nes Bauvorhabens tragbar sind, wird es in vielen Fällen sinnvoll sein, die Gewerke zwar direkt zu vergeben, sich dabei aber von Experten beraten und unterstützen zu lassen. Und zwar keineswegs nur bei der Auswahl der Lieferanten: Genaue Definition des Auftrags, Bauaufsicht und vor allem die Abnahme erfordern unbedingt umfassende Fachkenntnisse. Da diese Beratungskosten für Sonderfachleute für beide Vergabevari- anten anfallen, bei Einzelvergaben jedoch der GU-Zuschlag entfällt, ist die EV wesentlich günstiger. Da man selbst seine Handwerker aussucht, hat man auch mehr Einfluss auf die Ausführungsqualität. Zumindest bei kleineren und mittleren Bauvorhaben ist diese Vorgangsweise daher meistens zielführender. Die angesprochene Expertise können Architek- ten, Baumeister, Zivilingenieure und auch die Baumanagementabteilung von EHL Immobilien bieten – es würde uns natürlich ganz besonders freuen, wenn Sie diese Möglichkeit nutzen. 12
Wohnungsmarkt Wertsteigerung durch neue Freiflächen realisieren Möglichkeiten zur Attraktivierung und Aufwertung von Altbauwohnungen durch zusätzliche Balkone sollten unbedingt genutzt werden. Dass ein paar Quadratmeter Freiraum ganz enorm zur Attraktivität und damit zum Wert einer Wohnung im städtischen Bereich beitragen können, ist beileibe keine neue Erkenntnis; aber die monatelangen Karina Schunker MA MRICS Einschränkungen der Bewegungsfreiheit haben das Thema stärker in Geschäftsführerin den Fokus gerückt als je zuvor. Auch in klassischen Altbaulagen werden Freiflächen immer stärker nachgefragt. Für Zinshausinvestoren ist es daher ein Gebot der Stunde, Möglichkeiten zu prüfen, diese nachträglich zu schaffen. Insbesonde- re dort, wo ausreichend große Innenhöfe vorhanden sind, stehen die Realisierungschancen recht gut. Technisch sind die Produkte mittler- weile sehr ausgereift, es gibt zahlreiche Anbieter, die auch ästhetisch ansprechende Lösungen ermöglichen. Zwar gibt es einige durchaus hohe Hürden – der Balkon darf das Stadtbild nicht stören, sicherheitstechnische Fragen, Einsprüche von Mietern etc. – aber der Aufwand lohnt sich in praktisch jedem Fall. Den Kosten – in der Regel bei guter Bausubstanz 4.000 bis (bei sehr kleinen Balkonen) 6.000 Euro/m2 – steht zumeist eine deutlich höhere Wertsteigerung entgegen. In der Regel kann man von sieben bis zehn Prozent höheren Quadratmeterpreisen ausgehen als in vergleichbaren Wohnungen ohne Freiflächen. Dabei ist die Aufwertung in sehr guten Wohnlagen tendenziell noch größer als in durchschnittlichen. Wohnungspreise in Zentrallagen steigen stärker Aber auch dort, wo derartige Verbesserungen nicht möglich sind, kommt die Entwicklung des Wohnungsmarkts Zinshausinvestoren entgegen, insbesondere, wenn sie die Parifizierung und den Verkauf von Eigentumswohnungen planen. So stiegen die Preise in zentralen Wohnlagen 2020 mit plus 4,5 bis 6,0 Prozent deutlich stärker als in peripheren Lagen. Für heuer rechnen wir mit einem Zuwachs von 3,5 bis 3,75 Prozent und damit mit einem Anstieg von in etwa der doppelten Inflationsrate. Dieser Aufwärtstrend sollte auch längerfris- tig anhalten, da das Interesse an Eigentumswohnungen ungebrochen ist und im Neubau aktuell überwiegend Mietwohnungen angeboten werden. 13
Bewertung Zinshausbewertung: Quadrat- meterpreis löst Rendite ab Im Vollanwendungsbereich des MRG spielt der Ertragswert nur mehr eine untergeordnete Rolle. Die korrekte Bewertung von Immobilien ist durch die Entwicklungen der Jahre 2020/21 noch herausfordernder geworden: Weniger Transaktionen führen zu erhöhten Bewertungsunsicherheiten (auf die in den Gutachten hinzuweisen ist), rechtliche und wirtschaftliche Unsicherheiten rund Wolfgang Wagner MRICS um eingeschränkte Benutzbarkeit, die Nachhaltigkeit von damit ver- Geschäftsführer bundenen Mietreduktionen und Leerständen und vieles mehr haben die EHL Immobilien Bewertung GmbH korrekte Wertermittlung noch komplexer gemacht. Allg. beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger Die Bewertung von Zinshäusern ist in dieser Hinsicht eigentlich eine er- freuliche Ausnahme, vor allem weil die Nachfrage ungebrochen stark und die Anzahl der Transaktionen ausreichend hoch für sichere Bewertungen ist. Von größerer Relevanz für eine korrekte und der Marktentwicklung entsprechende Bewertung von Zinshäusern ist die verstärkte Fortset- zung eines bereits längerfristig zu beobachtenden Trends, dass der Ertragswert völlig in den Hintergrund rückt und der Vergleichswert zum absolut dominanten Bewertungsmaßstab geworden ist. Aus Sicht der Immobilienbewerters stellt sich die Frage des „richtigen“ Bewertungsansatzes für diese Zinshäuser, bzw. Zinshausprojekte immer wieder neu: Wie sehen die relevanten Marktteilnehmer diese Liegen- schaft und wie kann das in Gutachten möglichst genau widergespiegelt werden? Die richtige Antwort auf diese Frage schafft die Basis für eine korrekte Bewertung, und nur dann führt die nachfolgende, detailgenaue Analyse der Liegenschaft zur Ermittlung eines dem Markt entsprechen- den Werts. Nur ein differenzierter und bis auf die Top-Ebene herunterge- brochener Bewertungsansatz ermöglicht, zusammen mit der Bewertung der Entwicklungspotenziale, die Ableitung des Verkehrswerts. So komplex die in der Praxis zum Einsatz kommende Kombination mehrerer Wertermittlungsmethoden ist – ertragsorientierte Verfahren und das Vergleichswertverfahren kommen genauso zum Einsatz wie das Residualwertverfahren –, so einfach ist der gemeinsame Nenner von Zinshausbewertungen: Die laufenden, ja nicht einmal die in den Folgejahren zu erwartenden Mieteinnahmen spielen eine untergeordnete Rolle – was zählt, ist der Preis pro Quadratmeter, da Zinshausinvestoren mittelfristig die Möglichkeit offensteht, das Objekt wertmaximierend zu entwickeln, indem Ausbaupotenziale realisiert werden, parifiziert wird und Eigentumswohnungen verkauft werden. 14
Hausverwaltung Betriebskostenfallen beim Ausbau Führen bauliche Maßnahmen in weiterer Folge zu zusätzlichen Mietkosten, sind diese im Vollanwendungs- bereich des MRG in der Regel vom Vermieter zu tragen. Maßnahmen zur Verbesserung der Substanz und die Schaffung zusätz- licher Flächen in Zinshäusern sind für den Hauseigentümer nicht ohne Tücken. Besondere Beachtung verdient dabei die Frage zusätzlicher Bruno Schwendinger MA Betriebskosten, die in weiterer Folge anfallen können. Geschäftsführer EHL Immobilien Management Als Faustregel gilt, dass zusätzliche Betriebskosten nicht von den Mietern zu tragen sind, sondern beim Vermieter hängenbleiben. Im Vollanwendungsbereich des MRG gilt in dieser Hinsicht auch keine Ver- tragsfreiheit, daher können auch keine rechtswirksamen Vereinbarungen geschlossen werden, die davon abweichen. Einzige große Ausnahme sind Aufzugseinbauten, bei denen diese sehr wohl möglich ist und bei denen der Abschluss eines Vollwartungsvertrags ermöglicht, über diesen auch die Kosten für Reparaturen in den Betriebskosten unterzubringen. Aber das ist, wie gesagt, die Ausnahme. In praktisch allen anderen Fällen gilt das nicht, und zwar selbst dann nicht, wenn zusätzliche Kosten auf die Erfüllung gesetzlicher Vorschriften zurückzuführen sind. Ein an- schauliches Beispiel dafür sind zusätzliche Kosten für den Brandschutz, die etwa bei einem Dachbodenausbau anfallen, wenn durch diesen die Einrichtung einer Druckbelüftung im Stiegenhaus erforderlich wird. Sowohl die Anschaffungskosten als auch die späteren Betriebskosten hat der Eigentümer zu tragen, allenfalls kann der Mieter des DG, das ja nur der Teilanwendung des MRG unterliegt, daran beteiligt werden. Wie problematisch das ist, zeigt sich etwa am Beispiel von Photovoltaikanla- gen, die sowohl wirtschaftlich sinnvoll als auch gesamtgesellschaftlich wünschenswert wären. Auch deren BK würden beim Vermieter bleiben. Hingegen können bei Wohnungen im MRG-Vollanwendungsbereich diese BK selbst dann nicht verlangt werden, wenn sie neu vermietet werden. Eine diesbezügliche Vereinbarung mit dem Mieter könnte von diesem jederzeit angefochten werden. Solange ein Objekt nach MRG vermietet wird, bleiben die Betriebskosten für Verbesserungen im Zinshaus, wie oben ausgeführt, beim Vermieter, und das sollte bei der Kalkulation von Ausbau und Aufwertungsmaßnahmen berücksichtigt werden. Entgehen kann man diesem Risiko letztlich nur, wenn das Objekt parifi- ziert wird. Mit dem Erwerb von Wohnungseigentum wird die Verpflich- tung zur Übernahme anteiliger Betriebskosten mitgekauft, und daher ist auch aus diesem Grund die Wirtschaftlichkeit von Ausbau- und Verbesse- rungsmaßnahmen bei einer Parifzierungsstrategie anders zu bewerten. 15
Gewerbeflächen Neue Chancen für die Erdgeschoßzonen Mit Gewerbeflächen nachhaltig zufriedenstellende Erträge zu erzielen, erfordert Kreativität und Innovation. Ein Überblick über neue Ideen für die seit langem wirtschaftlich herausforderndsten Bereiche der Wiener Zinshäuser. Abseits der gut funktionierenden Einkaufsstra- das Spektrum dessen, was in unmittelbarer Nähe ßen, in denen die Gewerbeflächen bis heute der eigenen Wohnung gesucht wird, gewandelt höhere Erträge als die darüber liegenden Woh- – ein Überblick über Branchen und Alternativnut- nungen bringen, sind in erheblichem Maß auch zungen, für die in Zukunft auch in Nebenlagen längerfristige Leerstände zu registrieren. Umso zusätzliche Flächen benötigen werden: wichtiger ist es, für diese Bereiche innovative Lösungsansätze zu entwickeln. Das teilweise Ver- 1. Selbstbedienungskonzepte schwinden alteingesessener Einzelhändler und Noch sind sie im Stadtbild echte Exoten, aber traditioneller Handwerksbetriebe ist zwar nicht bereits sehr erfolgreich: SB-Konzepte die ganz umkehrbar, doch gibt es in sehr vielen Lagen ohne Personal auskommen und die 24/7 Le- durchaus Möglichkeiten, mit innovativen Konzep- bensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs ten nachhaltig neue Nutzungen zu finden. Grund- anbieten. Geeignet sind Flächen von 30 bis 80 m² sätzlich bleibt der Bedarf an Nahversorgung nicht (manchmal mehr), gesucht werden Nebenlagen nur bestehen, sondern wird in innerstädtischen mit günstigen Mieten, eine auffällige Fassaden- Lagen sogar immer wichtiger. Allerdings hat sich gestaltung sollte möglich sein. Gute Nachfrage in Bestlagen Mag. EHL-Retailspezialist Mario Mario Schwaiger Leitung Schwaiger über den Wandel Einzelhandelsimmobilien der Geschäftsstraßen In den traditionellen Wiener Einkaufsstraßen und Pizza. Im Einzelhandel fällt die starke Nachfrage aufstrebenden, „hippen“ Grätzeln, insbesondere seitens junger kreativer Handelsketten auf, die es in den Bezirken fünf bis neun, ist weiterhin die verstehen, den stationären mit dem Onlinehandel Vermietung der Erdgeschoßflächen an den optimal zu verknüpfen. klassischen Einzelhandel und an die Gastronomie erste Wahl. Doch auch hier ist ein verstärkter Der durch das aktuelle wirtschaftliche Umfeld Wandel zu verzeichnen, und ein wesentlicher Anteil ausgelöste, beschleunigte Wandel bedeutet für der Neuvermietungen wird auf neue Branchen und Vermieter von Gewerbeflächen in den wenigen vor allem auf neue Marktteilnehmer entfallen. starken Einkaufslagen eine Herausforderung und eine Chance: Wer jetzt neue Marktteilnehmer Stark expansiv ist die Gastronomie mit innovati- ansprechen kann, hat gute Chancen, mit einem in- ven Konzepten auch jenseits von Burger und novativen Mietermix langfristig erfolgreich zu sein. 16
2. Basisstationen für Online-Supermärkte Gemeinsam erfolgreich Die Covid-bedingten Beschränkungen haben dem Online-Lebensmittelhandel massiven Auftrieb Wien-3420-Vorstand verschafft. Reine Online-Supermärkte wie Gerhard Schuster über gurkerl.at oder alfies.at benötigen für die rasche Erkenntnisse aus dem Zustellung (in max. 30 Minuten), nahe bei ihren erfolgreichen Erdge- Kunden Lager- und Manipulierflächen ab 300 m². schoßmanagement in Aspern und wie sie 3. Shared-Space-Büroräumlichkeiten sich auf Zinshauslagen Home-Office und die steigende Zahl neuer Selbst- übertragen lassen. ständiger schaffen Bedarf nach kleinen, flexibel nutzbaren Büros in Wohngegenden, insbesondere Hat die gemeinsame Vermarktung der EG-Flächen in guten Lagen mit hohem Anteil von in Bürojobs in der Seestadt Aspern die Erwartungen erfüllt? beschäftigten Personen. Es gibt kaum Leerstand und praktisch keine Zahlungsausfälle. Entscheidend war die Mischung 4. Fitness-Boutiquen kommerzieller und kulturell / sozialer Nutzungen. Auch die die „sportliche Nahversorgung“ gewinnt Dafür haben wir drei Zonen definiert: gemanagte an Bedeutung. Trotz der massiven Einschränkun- Kernzone („rote Zone“), „blaue Zone“ für kom- gen für Fitnessstudios suchen derzeit mehrere plementäre Branchen und die „Impulsräume“ mit Konzepte Flächen von 100 bis 200 m² für branchenbezogenen Mietzinsgestaltungen und der „Fitness-Boutiquen“ für Kunden aus der unmittel- Übernahme von Leerstandsrisken, da die Flächen baren Umgebung. ja auch in der Seestadt verschiedenen Eigentümern gehören. In der Impulszone sind Vereine, Kultur- 5. Gesundheitsdienstleister initiativen und ausgewählte Handwerksbetriebe Für Ordinationen, Physiotherapie, Massage etc. eingemietet, in der Kernzone vereinbaren wir bran- sind Erdgeschoße deutlich besser geeignet als chenbezogene Mieten für Gastronomie, Lebens- umfunktionierte Wohnungen. Für diese Nutzun- mittel- oder Drogeriemärkte. In den kommerziellen gen sind selbst sehr kleine Flächen ab 50 m² „Ergänzungszonen“ nehmen die Bauträger Bedacht geeignet, idealerweise mit eigenem Eingang. auf die ortsüblichen Mietzinse und die Branchenbe- dürfnisse im Handel, beim Handwerk oder Ärzten 6. Tourismus und Kurzfristwohnen und Gesundheitsberufen. Kurzfristiges Wohnen und touristische Nächti- gungsangebote eröffnen besonders in der Nähe Funktioniert dieses Konzept auch bei Zinshäusern? touristischer Hotspots – Innenstadt, Schönbrunn, Grundsätzlich ja, das zeigen Beispiele etwa in Belvedere – interessante Ertragspotenziale. Die Deutschland oder UK. In der Praxis wird es aber rechtlichen Rahmenbedingungen sind aber in nur klappen, wenn die Stadt die Initiative ergreift jedem Einzelfall genau zu prüfen. oder private Initiativen entsprechend unterstützt. Wichtig ist auch eine Einbeziehung des öffentlichen 7. Selfstorage Raums. Da müssen womöglich ein paar Parkplätze Selbst wenn ein Standort tatsächlich nur für aufgegeben werden, um z. B. ein Geschäfts- oder Lagerflächen geeignet sein sollte, können diese Gastronomielokal aus der Fassadenreihe in den in attraktiver Form das Objekt insgesamt auf- Straßenbereich hinein zu erweitern. Aber wenn werten. Selfstorage-Lagerflächen mit digitalen es mit ein wenig finanzieller und viel planerisch/ 24/7-Zutrittssystemen und Abteilen ab einem gestalterischer Unterstützung der Stadt gelingt, Quadratmeter von Konzepten wie z. B. StoreBox zumindest 20 Objekte in einem Gebiet gemeinsam sind äußerst expansiv und suchen nach Flächen zu managen, können alle Eigentümer nachhaltig von ab 100 m² (manchmal bis 500 m²) an guten einem lebendigen Grätzel mit Geschäften, Kleinge- Standorten. werbe und zusätzlichen Arbeitsplätzen profitieren. 17
Interview Klare Rahmenbedingungen und hohe Sicherheit sprechen für Wiener Zinshäuser Die deutsche aik hat als seit vielen Jahren erster institutioneller ausländischer Investor ein großes Zinshausportfolio in Wien erworben. aik-Chef Stephan Hinsche über die Gründe, warum das Investment trotz MRG perfekt ins Port- folio passt. Hinsicht als überaus attraktiven Standort. Neben einem stabilen politischen und sozialen Umfeld punktet die österreichische Hauptstadt vor allem durch ein hervorragendes Angebot an qualitativ hochwertigem Wohnraum. Die gesetzlichen Rah- menbedingungen sind dem deutschen Mietrecht sehr ähnlich, wenngleich der Mieterschutz in Österreich noch umfassender ist. Insbesondere diese Stabilität und die klaren Rahmenbedingun- gen waren ausschlaggebend für die Investitions- entscheidung. Zinshäuser haben in Wien eine lange Tradition und prägen das innerstädtische Stadtbild. Die Kombination aus dem besonderen Charme der Gebäude und den guten Lagen, hat Zinshäuser zu begehrten Mietobjekten werden lassen. Sie bieten somit stabile Mieterträge und erfüllen unseren langfristorientierten Investitionsansatz. © aik Immobilien-Investmentgesellschaft Was hat gerade das CPI-Portfolio für Sie inter- Stephan Hinsche, Sprecher der Geschäftsführung der aik, essant gemacht (Größe des Portfolios, Lage und ist vom Potenzial des Wiener Zinshausmarkts überzeugt. Zustand der Objekte, Kaufpreis …)? Das gesamte Portfolio ist substanziell gesehen sehr homogen und bietet mit dem Mix aus freiem Was hat eine deutsche Pensionskasse dazu und reguliertem Wohnraum über die nächsten bewogen, sich in Österreich gerade auf dem Jahrzehnte ein kontinuierliches und sozialverträg- Wiener Zinshausmarkt mit seinen komple- liches Entwicklungspotenzial. Damit der Standort xen rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Wien nachhaltig bewirtschaftet werden kann, ist teilweise sehr einschränkenden Regelungen zu eine gewisse Größenordnung bei unseren Invest- engagieren? ments unerlässlich. Die wesentlichen Rahmen- Die aik investiert in Wien bereits seit über 15 parameter wie Preis, Lage und Zustand passen Jahren, und wir betrachten Wien in vielerlei ausgesprochen gut in unser Risikoprofil. 18
Haben Sie Investitionen in vergleichbare Immo- bilien auch in anderen Städten bzw. Ländern vorgenommen oder planen Sie dies zumindest? Auf dem deutschen Markt wurden in den vergangenen Jahren ähnliche Investitionen getätigt, und wir werden unser Engagement in Deutschland und Österreich für unseren neuen Gemeinschaftsfonds, aber auch für unsere Be- standsfonds weiter ausbauen. Weiters eruieren wir derzeit die Ausweitung von Wohninvestments auf andere Nachbarländer, in denen wir bereits in Büroimmobilien investiert sind, z. B. in den Niederlanden. Welche Renditeerwartung haben Sie für dieses © CPI Investment? Wir sind an langfristorientierte Investitionen mit Hasengasse 23: Ein Schwerpunkt des aik-Portfolios liegt stabilen Erträgen interessiert und kalkulieren in 1100 Wien. die einzelnen Immobilien mit sehr konservativen Annahmen. Das Zinshaus-Portfolio weist ein Ren- dite-Risiko-Profil aus, dass in die Anlagestrategie Management kontinuierlich realisieren. Derzeit des Fonds hervorragend passt und den Min- ist keine Parifizierung geplant. destanforderungen bei der Rendite entspricht. Wollen Sie im Wiener Zinshausmarkt regelmä- Wollen Sie Ihr Portfolio halten oder ist ein Wei- ßig zukaufen oder war das CPI-Portfolio eine terverkauf von Objekten oder auch Parifizierung Ausnahme? mit nachfolgendem Wohnungsverkauf ebenfalls Wir wollen unser Engagement im Wiener Woh- eine Option? nungsmarkt sukzessive ausbauen und planen Unsere Anlagestrategie ist grundsätzlich lang- über die nächsten Jahre weitere Zukäufe, sowohl fristig orientiert, wir wollen die vorhandenen von Zinshäusern, aber auch von anderen Be- Potenziale des Portfolios durch aktives Asset- stands- und Neubauten. aik Immobilien-Investmentgesellschaft Die aik Immobilien-Investmentgesellschaft mbH (aik) ist ein international operierendes Immobilien- Investmenthaus von Versorgungswerken und der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, das aktuell für 33 institutionelle Investoren arbeitet. Sie verwaltet ein Immobilien-Portfolio von rund 4,3 Mrd. Euro in den Segmenten Wohnen und Gewerbe in Deutschland und im europäischen Ausland. Die aik hat bereits seit über 20 Jahren Wohnimmobilien im Bestand und den Anteil in den letzten Jahren auf über 5.500 Wohneinheiten bzw. 20 Prozent des verwalteten Immobilienvermögens ausgebaut. Derzeit erfolgt die Auflage eines Immobilien-Spezialfonds, der schwerpunktmäßig in Wohnimmobilien in Deutschland und seinen Nachbarländern, u. a. Österreich, investiert. Der Fonds wird überwiegend in Bestandsimmobilien an zukunftsfähigen, wirtschaftlich und demographisch interessanten Standorten investieren und diese langfristig halten. 19
Interview Grüner, kühler und lebendiger Planungsstadträtin Ulli Sima setzt auf möglichst viel Grün in urbanen Zonen, um die Stadt gleichzeitig kühler und lebendiger zu machen. Dazu sollen auch Maßnahmen zur Attraktivierung etwas verschlafener Grätzel beitragen. Frau Stadträtin Sima, wie haben sich mit Ihrer Amtsübernahme die Schwerpunkte und Zielset- zungen der Stadtplanung verschoben? Ich will die Stadtplanung neu denken – die große Herausforderung ist der Klimawandel und die damit verbundenen städtischen Hitzeinseln. Daher ist mein oberstes Ziel, aktive Klimaschutz- maßnahmen zu forcieren und die Stadt zu kühlen. Das Motto lautet: Raus aus Asphalt und Beton und viel mehr kühlendes Grün auf Wiens Plätzen und Straßen. Ich habe bereits etliche Projekte auf den Weg gebracht, wie etwa den neuen Praterstern, den Neuen Markt, die Thaliastraße in meinem Heimatbezirk Ottakring und auch die Zollergasse im 7. Bezirk, dort werden große, 25 Jahre alte XL-Bäume für Schatten sorgen. Überall ist das Ziel: mehr Grünflächen und Cooling-Ele- mente für die dringend notwendige Abkühlung an Hitzetagen. Die Coronakrise hat die Probleme in den inner- städtischen Erdgeschoßen verschärft. Wie kann und wird die Stadt hier gegensteuern (Locke- rung der Nutzungsbestimmungen, Quartiers- management, Möglichkeiten zur Mitnutzung öffentlichen Raums, Förderungen …)? Die Coronakrise hat uns verdeutlicht, wie wichtig der öffentliche Raum für die Menschen in Wien © Arman Rastegar ist. Das Erdgeschoß trägt wesentlich zum Er- scheinungsbild eines Ortes bei. Gibt es hier viele Ulli Sima ist seit Herbst 2020 „Amtsführende Stadträtin Leerstände wirkt das nicht sehr einladend. Als für Innovation, Stadtplanung und Mobilität“. Zu ihrem Ver- Stadt sind wir natürlich an lebendigem öffent- antwortungsbereich zählen unter anderem die für Stadtge- lichen Raum mit attraktiven Grätzeln, in denen staltung und Flächenwidmungen und damit für Zinshäuser sich die Menschen wohl fühlen, sehr interessiert. besonders relevanten Magistratsabteilungen 19 und 21. Daher setzen wir hier Maßnahmen zur Attrak- tivierung – z. B. durch Leerstandvermittlung, 20
und schauen darauf, dass bei Neubauten die Gründerzeitviertel verfügen zwar meist über Erdgeschoße attraktiv gestaltet werden. Im Zuge einen ganz besonderen Charme, sind aber auch unserer Begrünungsmaßnahmen auf den Plätzen dicht besiedelt und haben nur wenige Grün- und Straßen schaffen wir kleine Grünoasen, die räume. In dichtbebauten Gebieten ist es, auf zum entspannten Verweilen einladen. Das sorgt Grund der vielen technischen Einbauten für Gas, für Abkühlung und Entspannung bei den Bewoh- Wasser, Fernwärme, Strom etc., oft nicht möglich, nerInnen und für Attraktivierung des gesamten Bäume zu pflanzen, auch die U-Bahntrassen Grätzels. erschweren Baumpflanzungen. Aus diesem Grund habe ich das Förderprogramm „Raus aus Nachverdichtung kann bekanntlich einen wichti- dem Asphalt“ ins Leben gerufen. Wir versuchen gen Beitrag zur Schaffung von Wohnraum ohne dort, wo Bäume nicht wachsen, in Absprache hohe Infrastrukturkosten und Bodenverbrauch mit den Bezirken Asphaltflächen aufzubrechen leisten. Sollen die Möglichkeiten ausgeweitet und mit unterschiedlichen Pflanzen-Modulen oder auch die bestehenden Möglichkeiten zu begrünen. So entstehen statt Beton- und leichter umsetzbar werden? Asphaltflächen natürliche, kühlende und auch optisch ansprechende Grünflächen, die die Grätzel Wir setzen bei der Stadtentwicklung grundsätz- bunter machen. In der Operngasse im 4. Bezirk lich auf die Nutzung bereits versiegelter Flächen, haben wir das bereits umgesetzt. Maßnahmen der sogenannten brown fields – etwa alter wie diese fördert die Stadt Wien mit dem neuen, Gewerbe- oder Bahnhofareale wie beim Haupt- größten Klima-Förderprogramm in der Geschich- bahnhof oder aktuell beim Nordwestbahnhof. te unserer Stadt. Wir investieren 100 Millionen Nachverdichtung muss immer behutsam unter Euro für nachhaltige Klimawandel-Anpassungs- Einbindung aller AkteurInnen erfolgen, auf die maßnahmen in den Bezirken. Interessen der BewohnerInnen muss geachtet werden. Ganz besonders wichtig ist mir jedenfalls Darüber hinaus fördert die Stadt Wien großflä- in allen Bereichen die Versorgung mit attraktiven chige Fassadenbegrünung auf Privatgebäuden, Grün- und Freiräumen. die aus ökologischer Sicht große Vorteile bringt: Sie wirkt kühlend auf die Innenräume, aber auch Klimaschutz und mehr Grün in der Stadt haben auf das Mikroklima im Umfeld. Als Stadt gehen in Ihrem Programm einen besonders hohen wir mit Pilotprojekten bei den Zentralen von Stellenwert. Welche Maßnahmen planen Sie im Müllabfuhr (MA 48) und Wiener Wasser (MA 31) Bereich des Altbestands und wie sollen diese fi- mit guten Beispiel voran. Das Blütenmeer an der nanziert werden? Schließlich sind die Mieten in Fassade der 48er ist auch optisch eine große den Zinshäusern ja limitiert und liegen deutlich Bereicherung für den Gürtel. unter dem Marktniveau. Preisniveau bei Eigentumswohnungen in Wien (in EUR/m2) 6.000 4.500 3.000 keine Angaben 4.150 | 5.600 4.200 | 5.750 4.300 | 5.800 4.000 | 5.300 4.250 | 5.700 4.600 | 6.150 4.500 | 6.250 3.000 | 4.700 2.700 | 4.150 3.150 | 4.550 4.400 | 6.250 3.350 | 4.900 3.150 | 4.600 3.100 | 4.650 3.200 | 4.600 4.200 | 6.200 4.700 | 7.000 3.000 | 4.400 3.000 | 4.400 3.050 | 4.600 3.150 | 4.300 4.900 | k. A. 1.500 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 Bestand Erstbezug (aus „Freifinanziertem Wohnbau“) Quelle: EHL Market Research | Q2 2021 21
Referenzen | Vermittelte Zinshäuser Kärntner Straße 12, 1010 Wien Schubertring 9-11, 1010 Wien Nutzfläche ca. 3.550 m 2 Nutzfläche ca. 9.445 m2 Dieses 1875 erbaute Eck-Zinshaus punktet nicht nur Der Christinenhof an der Ringstraße, erbaut 1863– 65 durch sein prächtiges Aussehen, sondern auch durch von Ludwig Zettl, ist ein freistehender, frühhistorischer seine exklusive Innenstadtlage. Wohnhof mit architektonisch gestaltetem Innenhof. Hoher Markt 3, 1010 Wien Schönngasse 19, 1020 Wien Nutzfläche ca. 4.580 m 2 Nutzfläche ca. 1.269 m2 Das 1949–50 wiederaufgebaute Zinshaus befindet Attraktives Gründerzeithaus mit reichlich Potenzial, nahe sich an einem der geschichtsträchtigsten Plätze Wiens. der Wirtschaftsuniversität Wien, in beliebter Lage Hier befand sich einst die erste Münzprägestätte. zwischen Grünem Prater und der Donauinsel Wolfgang-Schmälzl-Gasse 4, 1020 Wien Reinprechtsdorfer Straße 74, 1050 Wien Nutzfläche ca. 1.379 m2 Nutzfläche ca. 1.497 m2 Das klassische Zinshaus mit Rohdachboden befindet Umfassende Möglichkeiten zum Ausbau des Dach- sich in zentraler Lage im 2. Bezirk und ist durch die Nähe bodens erlauben bei dem ausgezeichnet gelegenen zum Praterstern verkehrstechnisch bestens angebunden. Objekt künftig eine Nutzfläche von mehr als 2.000 m². 22
Referenzen | Vermittelte Zinshäuser © PicMyPlace Mariahilfer Straße 3, 1060 Wien Bürgerspitalgasse 29, 1060 Wien Nutzfläche ca. 2.772 m 2 Nutzfläche ca. 3.561 m2 Neungeschoßiges Zinshaus aus der späten Gründerzeit, Einzigartiges Dreifronten-Zinshaus in bester innen- direkt an Österreichs längster Einkaufsstraße und in un- städtischer Lage, zwischen Westbahnhof und Innerer mittelbarer Nähe zur Wiener Innenstadt gelegen Mariahilfer Straße gelegen Wickenburggasse 2, 1080 Wien Schwarzspanierstraße 18, 1090 Wien Nutzfläche ca. 1.495 m 2 Nutzfläche ca. 1.250 m2 Das Gründerzeithaus befindet sich in absoluter Bestlage Das Zinshaus in unmittelbarer Nähe zur Votivkirche in unmittelbarer Nähe des Rathauses. Ein Dachboden- befindet sich in einer der begehrtesten Wohnlagen des ausbau erlaubt eine deutliche Steigerung der Nutzfläche. neunten Bezirks. © PicMyPlace Erlgasse 19, 1120 Wien Tiefendorfergasse 4, 1140 Wien Nutzfläche ca. 1.285 m2 Nutzfläche ca. 1.205 m2 In der Nähe der aufstrebenden Meidlinger Hauptstraße Die unmittelbare Nähe zum hochwertigen Neubaupro- gelegen, bietet das in bestem Zustand befindliche Ob- jekt Körnerkaserne sowie beste urbane Infrastruktur jekt erhebliches Mietsteigerungspotenzial. sichern dem Objekt mittelfristig großes Potenzial. 23
INNERE STADT Zinshauspreise 7.000 bis 15.000 EUR/m2 Renditen 0,6 bis 1,60 % Monatsmieten netto in EUR/m2 Wohnungen Ø k. A. Büros 15,0 bis 26,0 Geschäftslokale A-Lagen 100–500 B-Lagen 20–90 1., Innere Stadt Der Zinshausmarkt im ersten Bezirk war besonders stark von der Zurückhal- tung potenzieller Verkäufer im Jahr 2020 geprägt. Die wenigen Transaktionen bestätigten den kontinuierlichen Anstieg des ohnehin hohen Preisniveaus. Investoren im Bereitschaftsmodus länger als üblich dauert. Auch die Eintragung bereits tatsächlich abgeschlossener Verkäufe Zumindest in einer Hinsicht bot der Zinshaus- ins Grundbuch nimmt vielfach einen längeren markt in der Wiener Innenstadt das seit Jahren Zeitraum als gewohnt in Anspruch. gewohnte Bild: Eine ganze Reihe potenzieller Investoren befindet sich gleichsam im Wartemo- Dass auf den ersten Bezirk mit mehr als 100 Mio. dus, bereit, jedes zum Verkauf stehende Objekt Euro dennoch rund sieben Prozent des gesamten umgehend zu prüfen und dafür auch beachtliche Transaktionsvolumens in Wien entfallen sind, ist Preise zu bezahlen – allein es kommt kaum ein darauf zurückzuführen, dass ungewöhnlich viele Haus auf den Markt. Zinshausanteile gehandelt wurden. Großteils betrifft dies Anteilsvereinigungen mit dem Ziel des Käufers, Mehrheitsanteile oder möglichst das „Wenig Bewegung bei Gesamt- alleinige Eigentum an dem Objekt zu erwerben – in objekten, reger Handel mit Anbetracht der wenigen auf den Markt kommenden Zinshausanteilen“ Gesamtobjekte eine naheliegende Strategie, um das Engagement in der Innenstadt auszubauen. Gerade einmal drei Transaktionen für Gesamtob- jekte wurden 2020 ins Grundbuch eingetragen, Das aktuelle Preisniveau von rund 10.000 Euro/m² die prominenteste davon: der Kauf eines Objekts (mit Ausreißern nach oben aufgrund beson- in der Akademiestraße, in sehr guter Lage, nahe derer Konstellationen) ist wegen des starken der Oper, durch einen privaten österreichischen Nachfrageüberhangs gut abgesichert. Eine Investor um netto knapp 30 Mio. Euro. Darüber überdurchschnittliche Preisdynamik ist für hinaus sind einige weitere Großtransaktionen die Lagen rund um den Rudolfsplatz zwischen in weit fortgeschrittenen Verhandlungsstadien, Schottenring und Salzgries zu erwarten. Dieser wobei die Unsicherheiten rund um die Coro- früher etwas weniger beachtete Bezirksteil na-Pandemie und vor allem die damit verbunde- wurde von den Investoren richtiggehend „ent- nen technischen Schwierigkeiten in einigen Fällen deckt“ und zuletzt durch mehrere hochwertige dazu beitragen, dass die Abwicklung deutlich Developments deutlich aufgewertet. 24
Flächenaufteilung Altersgruppen 7% 14 % 19 % 40 % 49 % 11 % 60 % Baulandnutzung (141,6 ha) 0 bis 19 Jahre (2.199) Grünflächen inkl. Gewässer (30,4 ha) 20 bis 64 Jahre (9.702) Verkehrsflächen (114,9 ha) 65 bis 79 Jahre (3.080) 80 Jahre und älter (1.066) Schottenring Schottenring U2 U4 1. Gonzagagasse Schottentor U2 Marc-Aurel-Straße Schwedenplatz U1 U4 Tuchlauben Urania Kohlmarkt Graben U3 Wollzeile U2 U5 Rathaus U1 U3 Stephansplatz U3 1. Landstraße - Wien Mitte U3 U4 Kärntner Straße U2 U3 U5 Volkstheater überdurchschnittliche Preislagen durchschnittliche Preislagen Stadtpark U4 U2 U5 unterdurchschnittliche Preislagen Karlsplatz U1 U2 U4 U5 U-Bahn U5 in Planung Bevölkerungsentwicklung Durchschnittliches Anteil nicht-österreichischer Nettoeinkommen Staatsbürger 2020 16.047 2038 16.927 Ø Wien EUR 23.552,– Ø Wien 30,8 % Veränderung 880 | 5,5 % 1. Bez., EUR 34.567,– +46,8 % 1. Bez., 25,6 % -5,2 % 25
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