INTERVIEW MIT DOMINIQUE TOUSCH - LEITER DER LOGISTIK IN DEUTSCHLAND - DECATHLON Presse

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INTERVIEW MIT DOMINIQUE TOUSCH - LEITER DER LOGISTIK IN DEUTSCHLAND - DECATHLON Presse
INTERVIEW MIT DOMINIQUE TOUSCH
LEITER DER LOGISTIK IN DEUTSCHLAND
INTERVIEW MIT DOMINIQUE TOUSCH - LEITER DER LOGISTIK IN DEUTSCHLAND - DECATHLON Presse
Nicht nur der Retail ist ständig in Bewegung und muss sich dem        Für einen flüssigen Warenkreislauf müssen natürlich die Prozesse
Zahn der Zeit anpassen. Auch die Logistik baut Innovationen aus,      optimal verlaufen. Die deutsche Logistik von DECATHLON sucht
damit DECATHLON in Deutschland erfolgreich und nachhaltig             gezielt nach ­Lösungen, um die Teams vor Ort zu unterstützen und
wachsen kann. Um unseren Service und unsere Ergebnisse weiter         dem Unternehmensziel „Sport for all – all for Sport” gerecht zu
zu verbessern, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um neue Prozesse     werden. Dominique Tousch, als Logistikmanager Deutschlands,
und Tools zu entwickeln und ein stabiles Fundament für die Zu­        hat seine eigene Zukunftsstrategie im Blick und gewährt uns in
kunft von DECATHLON zu schaffen.                                      folgendem Interview Einblicke in seine Pläne.

IM INTERVIEW SPRICHT DOMINIQUE ÜBER MODERNISIERUNGEN UND ZUKUNFTSVISIONEN

TeamMAG: Du bist schon sehr lange Teil der DECATHLON F­ amilie        bereits unterschrieben. Wir h­ aben die Prozesse optimiert und
und hast nicht nur in Deutschland vieles bewegt. Warum hast Du        in neue und moderne ­Arbeitshilfen ­investiert. Stolz bin ich vor
Dich damals für DECATHLON entschieden und was waren Deine             allem auf die Entwicklung der Teams. Ohne unsere sportlichen
bisherigen Stationen auf Deiner „sportlichen" Laufbahn bei uns?       Teams aus der Logistik würde es keine Logistik geben. Dieses
                                                                      Interview gibt mir wieder die Gelegenheit ein großes Lob an
DOMINIQUE: Im Jahr 1987 war ich noch Student, als in Metz             alle Mitarbeiter aus Dortmund und Schwetzingen zu richten
die 42. DECATHLON Filiale eröffnet wurde. Als ­passionierter          und natürlich auch an alle, die noch kommen werden.
Fußballspieler wurde ich als Teilzeitverkäufer für die Tennis-
Abteilung rekrutiert. Meine Hauptaufgabe, neben der Kunden-           TeamMAG: Was fasziniert Dich persönlich an dem Bereich
beratung, war es, die Tennisschläger neu zu spannen. Dieser           ­Logistik und treibt Dich immer wieder für neue Projekte voran?
­Ersteinstieg beim Unternehmen D  ­ ECATHLON war eher ein Zufall.
 Trotz meines Teilzeitvertrags hatte ich recht schnell die Mög­        DOMINIQUE: Als Sportler will man immer mehr. Mehr Tore
 lichkeit, autonom zu handeln und regelmäßig Ent­scheidungen           schießen, schneller laufen, höher springen etc.. Selbst ist man
 zu treffen. Ich hatte vor allem viel Spaß beim K  ­ ontakt mit un-    nie mit seiner eigenen Leistung vollkommen zufrieden, weil
 seren Kunden und war immer sehr stolz, wenn ich den Kunden            man der Meinung ist, dass es eben noch schneller, höher, bess-
 zufrieden stellen konnte. Die Arbeits­atmosphäre und die gute         er geht. So ist es auch in der Logistik. In der Filiale hat man
 Stimmung im Team ­haben mich stark beeindruckt. Aus diesem            einen großen Einfluß auf den Umsatz. In der Logistik jedoch
 Grund habe ich mich nach meinem Studium ganz bewusst für              ist man von den Bestellungen der Filialen abhängig. Man hat
 die Teamleiter-Stelle bei ­DECATHLON beworben. Mein Werde-            keinen direkten Einfluß auf die Menge, die uns erreicht und die
 gang zu Anfang als Teilzeitmitarbeiter in Frankreich zeigt, was       wir zu bearbeiten haben. Nichts­destotrotz ist es jeden Tag eine
 bei DECATHLON möglich ist. Als F­ ilialleiter konnte ich zwei Fil-   ­Challenge, besser als eine/n Tag/Woche/Monat z­ uvor zu sein;
 ialeröffnungen betreuen und ent­wickeln. Danach wechselte ich         wir wollen s­ chneller liefern, wir wollen effizienter a­ rbeiten etc..
 in die Logistik, um ein Lager zu eröffnen und zu leiten. Bevor        Aber was mich vor allem an der ­Logistik ­DECATHLON ­fasziniert:
 ich nach Deutschland zog, a­ rbeitete ich bei D
                                               ­ ECATHLON als Hu-     mit engagierten Teams zu arbeiten. In u­ nserer Logistik findet
 man Ressource Manager für den Südwesten Frankreichs. Hier            man zufriedene Mitarbeiter und sehr viel Energie vor.
 war ich für 35 ­Filialen verantwortlich, was deren Rekrutierun-
 gen und Ausbildung der Mitarbeiter beinhaltete.                      TeamMAG: Welche innovativen Projekte wurden in den letzten
                                                                      Jahren eingeführt?
TeamMAG: Seit wann betreust Du das Projekt der Logistik in
Deutschland und welche Meilensteine haben wir hier in den letz­       DOMINIQUE: Als wir 2013 mit der Logistik in Deutschland an den
ten Jahren erreicht?                                                  Start gegangen sind, mussten wir vor dem Kommissionieren der
                                                                      Artikel lange Kommissionier-Listen mit Etiketten ausdrucken.
DOMINIQUE: Als ich im Jahr 2008 nach Deutschland zog, war             An manchen Tagen auch nicht, wenn der Drucker sich entschied,
es eine meiner Prioritäten, die Logistik in Deutschland über-         heute einfach nicht zu drucken. ­Alles musste sortiert werden,
haupt erstmal aufzubauen und zu etablieren. In zehn Jahren            die Priori­täten definiert werden etc., Es wurde schnell ­chaotisch.
hat sich unglaublich viel getan. Zwei L­ ogistikzentren wurden        Dank der Einführung von Tablets haben wir die Kommissionier-
eröffnet und der Vertrag für das dritte Zentrum in Berlin ist         prozesse für alle einfacher, effizienter und zuverlässiger gestaltet.
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Die Logistik ist eine Kette an Prozessen. Dazu gehören die Waren­        F­örderband aufgebaut, welches den Mitarbeitern vor Ort un-
annahme, die Kommissionierung, die S­ortierung für den Online­            ter die Arme grei­fen wird. In Schwetzingen wird zur Zeit an der
versand, die Verpackung der Onlinebestellungen, die Inventur, die        Optimierung des Retourenprozesses gearbeitet, sodass die re-
Verladung der Ware mit anschließender Versendung und auch die            tournierten Pakete von einer Maschine automatisch geöffnet
Bearbeitung der Retouren. Mit der Einführung der Tablets konnten         werden. Noch spannender sind die Projekte, die für die Zukunft
wir die Prozesse verbessern. Die nächste Herausforderung war es,         geplant sind. Als erstes fällt mir direkt das großartige Projekt
an all den anderen Prozessen zu arbeiten und sie zu optimieren.          „Logistik Berlin“ ein. Dort werden wir im Frühjahr 2020 unseren
                                                                         dritten Logistikstandort eröffnen. An diesem Projekt arbeiten
Um die Arbeit unserer Teams kontinuierlich effizienter zu gestal­        Lutz, Joachim, Pierre, Andrea, Stephane und viele andere aus
ten, wurde ab 2016 entschieden, verstärkt in neue Technologien           verschiedenen Abteilungen. Da DECATHLON weiter wächst, wird
zu ­investieren. „Pokki“ (unsere Pocket Sorter Sortiermaschine)          2019 mehr Lagerkapazität gebraucht, also planen wir in Schwetz-
­sortiert die Online-Bestellungen extrem schnell. „Pakki“ (unsere        ingen und in Dortmund zwei weitere Mezzanine einzubauen und
 B+ Verpackungsmaschine) erlaubt es uns, mühelos schöne Pa-              in die Höhe zu wachsen.
 kete für unsere Kunden zu schaffen. „Bobby“ (unser kleiner Scallog
 Roboter) bringt die Regale zum Mitarbeiter und verhindert lange         TeamMAG: Was ist die Zukunftsvision der Logistik für die
 Laufwege. Zudem ­arbeiten wir ständig an neuen Projekten, mit           ­nächsten 10 Jahren für DECATHLON Deutschland?
 dem Grundgedanken, vor allem unsere Teams bei den Entscheidun-
 gen und Umsetzungen zu involvieren.                                     DOMINIQUE: Wir wollen so schnell wie möglich unser Logistik­
                                                                         netzwerk in Deutschland aufbauen. Wir gehen davon aus,
TeamMAG: Inwiefern spielt die Digitalisierung und Mecha­                 dass wir dafür fünf weitere Logistikstandorte in Deutschland
nisierung h­ ierbei eine Rolle?                                          benötigen. Nach der Eröffnung in Berlin in 2020 werden wir den
                                                                         nächsten Standort zwischen Augsburg und München eröffnen.
DOMINIQUE: Mit der Einführung der Tablets haben wir bereits eine         Dort sind wir schon auf der Suche nach einem Grundstück, bei
Form von Digitalisierung eingeführt und glücklicherweise auf die         welchem wir wieder ­  Eigentümer des Logistikgebäudes sein
großen Mengen an Papier (Kommissionierlisten) verzichten können.         werden. Wir planen mit einer weiteren Eröffnung in 2022 und
                                                                         im Jahr 2024 geht es in Hamburg weiter. Dort werden wir das
Wir möchten zudem, dass jeder Logistiker zu jeder Zeit alle Infor­       „Loch” zwischen Dortmund und Berlin schließen. Seitdem wir
m­ationen zur Verfügung hat. Dementsprechend nutzen wir mehr             unsere Vision bekannt gemacht haben, meldeten sich unsere
Screens an den einzelnen Büros, um die Mitarbeiter über die              Nachbarsländer sofort und zeigten ihr Interesse. Tschechien
­aktuelle Lieferbe­reitschaft und wichtige Themen zu informieren.        möchte z.B. 2020 und 2021 aus Berlin beliefert werden. Schwe-
 Ein Großteil unserer Projekte verfolgt das Ziel, die Prozesse zu ver-   den hat großes Interesse an einer Belieferung aus Hamburg.
 bessern um damit die gesamte Effizienz der Logistik zu steigern. Je
 aufwändiger der Prozess, desto hilfreicher könnte eine ­Technologie     TeamMAG: Wenn die Logistik in weiter Zukunft vollständig auto­­­­
 sein. Betrachten wir den Prozess „Sortierung der Artikel” bei On-       mati­siert wird, verlieren die Mitarbeiter dann ihre Arbeitsplätze?
 linebestellungen. Dies ist ein wichtiger Schlüsselprozess, welcher
 gleichzeitig sehr aufwendig in der Bearbeitung ist, wenn er manuell     DOMINIQUE: Bei dieser Thematik ist das verständlicherweise
 getätigt wird. Mit großem Einfluss auf den Prozess davor (Kom-          eine der häufigsten Fragen. Ich verstehe, dass es diese Angst
 missionieren) und den Prozess d­ anach (Verpackung). Dank der           geben kann, aber ich möchte hiermit die Mitarbeiter beruhigen.
 Einführung von „Pokki“ (Pocket Sorter) haben wir diesen Prozess         Niemand wird sei­nen Arbeitsplatz aufgrund von zunehmender
 und alle darauffolgenden Prozesse be­schleunigen können. Digitali­      Mechanisierung verlieren. Unser Ziel ist mehr Mengen schneller zu
 sierung und Mechanisierung werden in der Zukunft dank u­ nseres         verschicken. Unser Wachstum ist unser Vorteil. Wir müssen Jahr
 Wachstums eine wichtige Rolle spielen. Aber die wichtigsten Rol-        für Jahr mehr Bestellungen bear­beiten können. Und trotz zuneh­
 len werden nach wie vor unsere Mitarbeiter spielen, da sie letztend-    mender Mechanisierung vergrößern wir ständig unsere Teams. Es
 lich täglich die wichtigsten Entscheidungen treffen.                    wird sich noch viel im Bereich der Automatisierung verändern. Wie
                                                                         weit es gehen wird, ist heute schwer zu sagen. Es ist abhängig von
TeamMAG: Welche neuen Projekte stehen in Planung und welche              der Menge, die wir in der Zukunft zu bewältigen haben, von den
­werden davon umgesetzt?                                                 Investitionen, die wir uns leisten können und von der Entwicklung
                                                                         der Technologie. Aber solange wir Tennisschläger, Ski, Fahrräder,
DOMINIQUE: Viele Projekte laufen aktuell gleichzeitig in                 Zelte etc. verkaufen , werden wir unsere Prozesse nicht vollständig
der ­
    Logistik. Zwei Beispiele: In Dortmund wird (endlich) ein             automatisieren können ;-)
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ÜBER DECATHLON
„Sport for all – all for Sport“ - DECATHLON lebt sein sportliches   das ­Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette selbst: Die
Motto wie sonst kaum ein anderes Unternehmen. Von A wie             einzelnen Teams von der Forschung über die Entwicklung und
­Alpinski bis Z wie Zelten werden über 70 verschiedene Sportar-     die Logistik bis zum Verkauf arbeiten dafür jeden Tag Hand in
 ten unter einem Dach bedient. Angefangen vom Einsteiger bis        Hand zusammen und optimieren ständig ihre Prozesse – denn
 zum Profi, vom Einzel- bis zum Teamsportler oder vom kleinen       sie sind alle Sportsfreunde und teilen die gleiche Leidenschaft
 bis zum großen Kind - DECATHLON bietet alles was die Sportler-     für den Sport. Weltweit vertreibt das Unternehmen dadurch mehr
 herzen höher schlagen lässt. Seit nun mehr als 40 Jahren möchte    als 35.000 verschiedene Sportartikel in über 1.000 Filialen in 28
 der französische Sportartikelhersteller und -händler jedem die     Ländern. In Deutschland ist DECATHLON bisher mit über 60 Filia-
 Freude am Sport ermöglichen. Die Grundlage hierfür sind inno-      len und 3.000 Mitarbeitern vertreten. Mit über 10 Mrd. € Umsatz
 vative Sportartikel zu vernünftigen Preisen. Um jeden Tag das      und mehr als 75.000 Mitarbeitern ist DECATHLON damit einer der
 beste Preis-Leistungsverhältnis anbieten zu können, bedient        größten Sportartikelhersteller und -vertreiber der Welt.

                                                                      PRESSEKONTAKT

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