Jahres-Bericht zur Mitgliederversammlung 2020 - Anthropoi
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Inhalt Einladung | 3 Bericht des Vorstandes | 4 Mitwirkung | 16 Inklusion | 22 Mitgliederversammlung 2020 | 26 Leipziger Memorandum | 45 Anmeldung | 49 Tagungsort & Ankommen | 51 Impressum Diese Broschüre wurde herausgegeben von: Anthropoi Bundesverband Bundesverband anthroposophisches S ozialwesen e.V. Schloßstraße 9, 61209 Echzell-Bingenheim bundesverband@anthropoi.de | anthropoi.de Titelbild: Maria Hößle-Stix Zeichnungen: Ingeborg Woitsch Redaktion: Claudia Christ und Daniela Steinel Gestaltung: Bianca Bonfert, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart Layout: Daniela Steinel 2|
Einladung Sehr geehrte Damen und Herren, liebe KollegInnen und Freunde, mit Newsletter 12/2020 vom 25. März 2020 hatten wir Sie darüber informiert, dass der ursprünglich für den 11. Juni 2020 geplante Termin der Mitgliederversammlung 2020 wegen der SARS-CoV-2-Pandemie verschoben werden musste und Sie gebeten, den 15. September 2020 als Ersatztermin freizuhalten. Wir laden Sie herzlich zur diesjährigen Mitgliederversammlung des Bundesverbandes anthroposophisches Sozialwesen e.V. in das Anthroposophische Zentrum nach Kassel ein. Termin: 15. September 2020 von 11:00 bis 17:00 Uhr Sitzungsort: Anthroposophisches Zentrum Kassel e.V. Wilhelmshöher Allee 261 | 34131 Kassel In diesem Jahr ist der Ablauf der Mitgliederversammlung wegen der durch die Pandemie bedingten Einschränkungen auf das formal Notwen- dige konzentriert, wie die Wahl des Vorstandes und die Bestätigungen der Neuaufnahmen. Näheres entnehmen Sie bitte diesem Jahres-Bericht zur M itgliederversammlung 2020. Wegen der Abstands- und Hygiene-Auflagen bitten wir deshalb um eine rechtzeitige Anmeldung ausschließlich von den stimmberechtigten VertreterInnen unserer Mitgliedsorganisationen und der zur Bestätigung anstehenden Neuaufnahmen. Das Formular finden Sie auch noch einmal am Ende dieses Berichts-Heftes. Die Abstimmungsunterlagen werden den angemeldeten VertreterInnen am Tagungsort ausgehändigt. Bitte beachten Sie: Aufgrund der Hygiene-Verordnung und des Konzep- tes des Veranstaltungsortes können nur angemeldete Gäste eingelassen werden! Es gelten die jeweils aktuellen Hygiene-Bestimmungen. Die Teilnehmerliste müssen wir eine Woche vor der Veranstaltung an das Tagungshaus übermitteln. Daraus ergibt sich ein Anmeldeschluss am 6. September 2020. Wir freuen uns auf Sie in diesen ungewöhnlichen Zeiten! Mit herzlichen Grüßen für den Vorstand von Anthropoi Bundesverband Ulrike Benkart und Jochen Berghöfer |3
Vorstandsbericht zur Mitgliederversammlung 2020 Von Ulrike Benkart, Jochen Berghöfer, Jens Borgmann, Lothar Dietrich, Hans Gunsch und Holger Wilms Liebe KollegInnen, sehr verehrte Damen und Herren! Vorbemerkung I Worte wie diese finden sich häufig in Vorstandsberichten: Wandel, Veränderung oder Neuausrichtung. Das gehört zum Tagesgeschäft von Vorständen, selbstverständlich auch bei Anthropoi Bundesverband. Fragen der Mitwirkung von Menschen mit Assistenzbedarf in Gremien des Bundesverbandes, Perspektiven 2030, Pa- radigmenwechsel durch gesetzliche Vorgaben wie die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) oder das Bundesteilhabegesetz (BTHG) eint ein gemeinsamer Nenner: Der Anspruch an eine substanzielle Weiterentwick- lung. Für diese Prozesse sind wir in der Regel gerüstet. Wir wissen, wie das hierfür notwendige Handwerkszeug einzusetzen ist und was es braucht, um am Ende erfolgreich zu sein. Hierin unterscheidet sich die Arbeit des Bundesverbandes nicht von der seiner Mitglieder. Für die Herausforderungen hingegen, denen wir seit Mitte März begegnen, gibt es kein Drehbuch und keinen Zu- griff auf Erfahrungswerte. Ein Höchstmaß an Flexibilität, Ausdauer und Geistesgegenwart ist von uns gefordert. Und auch hier unterscheidet sich die Arbeit eines Fachverbandes nicht von der in den Mitgliedsorganisationen. Wir alle sind gefordert uns, in kürzester Zeit neues Fachwissen anzueignen sowie Abläufe und Strukturen anzu- passen. Wir müssen innerhalb extrem eng gesetzter Rahmenbedingungen mit größtmöglicher Kreativität dafür sorgen, dass es allen Beteiligten irgendwie doch einigermaßen gut geht, auch wenn im Grunde wenig gut ist. Gewohnte Tagesabläufe und Tätigkeiten sind weggebrochen, Begegnungen mit Angehörigen sind vom einen auf den anderen Tag nicht mehr erlaubt. Die Physiotherapeutin darf nicht mehr kommen. An manchen Orten dürfen Menschen mit Assistenzbedarf ihren LebensOrt nicht mehr verlassen, und das Gesicht von Bezugspersonen ist mit einem Mund-Nasen-Schutz bedeckt. Über allem schwebt ein Gefühl von großer Verunsicherung, Angst und zuweilen auch Ohnmacht. Da es für diese Situation kein Drehbuch gibt, ist auch kein Ende bekannt. Wir lernen, mit dieser Ungewissheit umzugehen. Und wir lernen auch in schwierigen Zeiten, in Phasen ohne Gewissheit und Perspektive, Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu stärken und zu stabilisieren. Hut ab, dass dies gelungen ist. Darauf können wir stolz sein! |5
Vorbemerkung II Sie alle wissen es: Die Mitgliederversammlung von Anthropoi Bundesverband für das Jahr 2020 sollte im Juni im Rahmen des Kongresses Soziale Zukunft in Bochum stattfinden. Trotz temporär geschaffener gesetzlicher Möglichkeiten, Mitgliederversammlungen in diesem Jahr auch online durchzuführen, halten wir an unserem Ausweichtermin, dem 15. September 2020, in Kassel fest. Im Rahmen dieser Veranstaltung soll der neue Vorstand gewählt werden. Laut Satzung bleibt der alte Vorstand bis zur Neuwahl der NachfolgerInnen im Amt. Die schriftli- che Vorstellung der sieben KandidatInnen liegt Ihnen vor und ist darüber hinaus im internen Bereich von www.anthropoi.de abrufbar. Vorbemerkung III Der vorliegende Bericht des Vorstands ist mehr als ein Bericht über die Aktivitäten des zurückliegenden Jahres. Für fünf von sechs Vorstandsmitglieder markiert er das Ende der persönlichen Amtsperiode, nach vier, acht oder zwölf Jahren. Aus diesem Grund sollen in diesen Bericht sechs O-Töne einfließen in Form von authentischen Blitzlichtern. In den Beiträgen geht es um Themen, Ereignisse oder Entwicklungen, die in den vergangenen vier Jahren, oder gar im Laufe der gesamten Amtsperiode, als herausfordernd, beglückend, wegweisend oder inspirierend erlebt wurden: nicht missen möchte. Gemeinsames Ringen auf der Basis individueller Freiheit ermöglicht eine Kreativi- tät im Denken und Handeln. Was freut mich besonders: Die Konsolidierung der Blitzlicht Hans Gunsch Zusammenarbeit im Fachbereich der Beruflichen Bildung. Gleichwohl bewegt mich auch die Sorge «Zum Ende dieser Amtsperiode werde ich 12 Jahre um die künftige verbindliche Zusammenarbeit von im Anthropoi Bundesvorstand mitgewirkt haben. Mitgliedseinrichtungen und Bildungsstätten. Die Drei unterschiedliche Zusammensetzungen des Bildungsstätten haben nur eine Berechtigung, wenn Bundesvorstands habe ich erlebt. Dreimal konnte ich sie wirklich gewollt werden. Und dieser Wille muss erleben, was es bedeutet, wenn Menschen zusam- sich in konkreten Handlungen zeigen. Wir haben menarbeiten, die dies aus einer eigenen Willensent- hierfür wunderbare Instrumente – einen Bundesver- scheidung heraus tun. Das ist insgesamt eine inspirie- band als Interessengemeinschaft und eine gemeinsa- rende und wunderbar lehrreiche Erfahrung, die ich me Grundlage in der Anthroposophie.» 6|
ermöglicht Perspektivwechsel, führt zur Erweiterung des Horizontes und wird Ausgangspunkt für weitere Entwicklung. Ein beeindruckendes Beispiel war die Erarbeitung der Perspektiven 2030. Eine Jahreszahl, die 2016 noch weit weg erschien. Ein Projekt, was sich ‹damals› eher wie eine Traumvorstellung an- fühlte, um dann nach und nach in vielen Projekten Wirklichkeit zu werden. Verbandsarbeit erfordert Ausdauer. Das trifft auch auf die Aufgabe zu, die von den Mitgliedsorganisationen gewünschten Aktivitäten des Verbandes zu finanzieren. Bei der Suche nach Formen zur Finanzierung der beruflichen Bildung Blitzlicht von Jochen Berghöfer konnte sehr deutlich die innere Arbeit zur Gewin- nung neuer Perspektiven erlebt werden. Die ‹Gleis- «Man kann immer wieder staunend beobachten, wie bauarbeiten› für eine neue Strecke durch die einge- die Gesetze von Entwicklung sich in allen mögli- setzte Kommission bewegt sich im Spannungsfeld chen Aufgabenstellungen des Lebens zeigen: Es ist zwischen Bodenständigkeit und Vision. Es wird kein ein stetiges Wachsen an Wissen und Erfahrungen, endgültiges Ziel geben, nur solide Zwischenhalte.» Blitzlicht von Jens Borgmann «Ein zentrales Thema in meinem Zuständigkeitsbe- reich war weiterhin die Förderung der Mitwirkung von Menschen mit Assistenzbedarf im Bundesver- band. Meine Wahrnehmung ist: Mitwirkung wird immer selbstverständlicher, sei es in Fachbereichen, Regionen, im Anthropoi Beirat, bei Tagungen oder auch bei unserer Zeitschrift Punkt und Kreis. Es gibt in unserem Verband zahlreiche Menschen mit Assistenzbedarf, die aktiv, engagiert und kompetent an dieser Weiterentwicklung mitwirken. Aktuell im Prozess ist die Etablierung der Mitwirkung bei den Fachstellen für Gewaltprävention und im BaSiG-Pro- jekt. Aufgabe bleibt, das Erreichte zu sichern und Werden sich Menschen mit Assistenzbedarf in weiterzuentwickeln. Dazu bedarf es auch weiterhin Zukunft in einem eigenen Verband unter dem Dach finanzieller und personeller Ressourcen. Das Projekt von Anthropoi zusammenfinden? ‹Fachstelle Mitwirkung› konnte bislang nicht um- gesetzt werden. Für den Verbandsrat fehlt ebenfalls Es bleibt also auch für den neuen Vorstand Raum, an noch eine wirklich inklusive Perspektive. diesen Fragen mitzuwirken.» |7
Menschen soziale Herausforderungen. Weil gewohn- te Arbeitsweisen teilweise aus Zeitnot verändert wurden, fiel eine Konsentierung immer wieder mal schwer oder kam nicht zustande. Da gibt es noch viel zu tun. Im Kinder- und Jugendhilfebereich arbeiten die Fachverbände der Erziehungshilfe und der Behin- dertenhilfe gut und vertrauensvoll zusammen, sodass an einer gemeinsamen Sprache und am gemeinsa- men Verständnis der Verschiedenheit der Aufgaben gearbeitet werden konnte, nicht ohne ständig auf die Signale der Gesetzgebung zu achten, die immer wie- der Hoffnung auf eine Inklusive Lösung im SGB Vlll machten. Ob das Vorhaben in dieser Legislatur tatsächlich noch geschafft wird, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Die radikale Änderung der Zusammenarbeit und Kommunikation während der Pandemie fordert erhebliche und neue Anstren- Blitzlicht von Lothar Dietrich gungen, Themen zu bearbeiten und Projekte voran- zubringen. «Wie jedes Jahr ist auch dieses wieder ein besonde- Für mich persönlich gehen 12 Jahre Vorstandstä- res, auf das wir zurückblicken und aus dem wir den tigkeit im Anthropoi Bundesverband zu Ende. An Schwung nach vorne nehmen, um die Arbeit ange- dieser Stelle möchte ich mich bei den Menschen be- messen und innovativ in die Zukunft zu bringen. danken, die mir die Arbeit immer zur Freude haben In der Zusammenarbeit der Fachverbände für Men- werden lassen. Kritische Nachfragen, aktive Unter- schen mit Behinderung gab es durch neue Formen stützung und die große Vielfalt gilt es zu erhalten der Zusammenarbeit mit immer wieder neuen und zu pflegen.» Blitzlicht von Holger Wilms «Die Monate seit der letzten Mitgliederversammlung (MV) – wenn wir uns im Herbst zur diesjährigen MV versammeln, werden es ja weit mehr als die üblichen zwölf sein – waren eine sehr besondere Zeit. Eine Zeit, die sich im Laufe des Jahres ganz anders entwickelt hat, als zunächst gedacht – nicht zuletzt durch Sars-CoV-2, wodurch seit März plötzlich ganz neue Themen und Arbeitsweisen auf die Agenda kamen. Natürlich war die Umsetzung des BTHG ein prägendes Thema. Gerade für mich, der ich ja zunehmend auch in die Aufgabe reingewachsen bin, unseren Verband in Berlin in sozialpolitischen Fra- gestellungen mit zu vertreten. Dabei war mir immer den Angehörigen und mit Anthropoi Selbsthilfe. besonders wichtig, mit unseren Mitgliedern, vor Grundlage dafür war, dass ich als Gast regelhaft an allem aber mit den Menschen mit Assistenzbedarf, den Vorstandssitzungen von Anthropoi Selbsthilfe im Kontakt zu sein, um zu erfahren, wie und bei teilnehmen konnte. Da beide Anthropoi Verbän- welchen Themen wir in deren Sinne Position bezie- de im vergangenen Jahr sowohl personell als auch hen und intervenieren sollen. inhaltlich intensiv in die Zukunft geschaut haben, Ein weiteres Thema, welches mir sehr wichtig ist, habe ich hier meine Rolle vor allem als Mittler und betrifft die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Kommunikator verstanden. Womit ich beim dritten 8|
und zentralen Thema bin: Nicht erst im vergangenen Eines der Ergebnisse: Nun könnte die Zeit gekom- Jahr haben wir innerhalb des Vorstandes intensiv an men sein, einen ersten Schritt nach Berlin zu wa- den Herausforderungen gearbeitet, die innerhalb gen... Dann aber richtete sich innerhalb des Vorstan- der nächsten Wahlperiode durch den anstehenden des auch der Blick in meine Richtung – verbunden Wechsel in der Geschäftsführung unseres Verbandes mit der Frage, ob ich mir nicht vorstellen könne, in auf uns zukommen. Zunächst haben wir identifiziert, der Nachfolge der beiden GeschäftsführerInnen in welche Handlungs- und Gestaltungsspielräume sich die Verantwortung zu gehen. Da dieser Prozess noch durch diesen Wechsel ergeben. offen ist, habe ich mich entschlossen, bei der nun anstehenden Wahl nicht zu kandidieren.» Blitzlicht von Ulrike Benkart «‹Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.› Diesen Zauber habe ich in den vergangenen acht Jahren als Mitglied des Vorstands von Anthropoi Bundesverband immer wieder neu erlebt. In vielen Themen drückte sich eine enorme Vitali- tät und Lebensenergie aus, Neugier für unbekannte Wege, Interesse am wohldosierten Wagnis. Sicher- lich, auch diese gab es, zuweilen runterziehende, ungeliebte Baustellen. Und doch konnte ich jederzeit auf stärkende Elemente zurückgreifen, welche die Be- schäftigung mit komplexen Zusammenhängen, strate- Im September wird ein neuer Vorstand gewählt. Der gisch bedeutsamen Weichenstellungen oder kurzfristig Zauber des Neuanfangs wird uns begleiten – und erforderlichen Entscheidungen leistbar machten. hoffentlich weit darüber hinaus.» Sozial- und gesundheitspoli- tische Aktivitäten «Die Fachverbände für Menschen mit Behinderung verbänden kommt in der Politik niemand vorbei. sehen ihre zentrale Aufgabe in der Wahrung der Die Interessen und Positionen von Anthropoi Bun- Rechte und Interessen von Menschen mit geistiger, desverband werden dabei mit höchster Fachlichkeit, seelischer, körperlicher oder mehrfacher Behinderung mit Engagement, Beharrlichkeit und Fingerspitzen- in einer sich immerfort wandelnden Gesellschaft», so gefühl durch unsere Geschäftsführerin und Justitia- das Selbstverständnis der Fachverbände. rin, Frau Ina Krause-Trapp, eingebracht. Die Reform Anthropoi Bundesverband ist in diesem Zusammen- der Kinder- und Jugendhilfe wurde bis zu ihrem schluss einer von fünf Akteuren, die gemeinsam rund Ausscheiden aus dem Bundesverband durch Frau 90 % aller Dienste und Einrichtungen für Menschen Sina-Sophie Stern begleitet. mit geistiger, seelischer, körperlicher oder mehrfacher Behinderung in Deutschland repräsentieren. Ange- Über viele Jahre hinweg beherrschten sämtliche sichts dieser Zahlen wird schnell klar, an den Fach- Aktivitäten rund um das Bundesteilhabegesetz den |9
Auftritt der Fachverbände. Seit dem Jahreswech- 50 % übernahm Frau Sonja Zausch. Projekt-Koor- sel befindet sich die Umsetzung des Gesetzes auf dinatorin ist Frau May Blombach im Umfang von Länderebene, sodass sich die Fachverbände vermehrt 60 %. Herr Dirk Posse arbeitet auf Honorarbasis im anderen Themen zuwenden. Diskussions- und Posi- BaSiG-Team mit. Kennenlernen, Einarbeitung in die tionspapiere, Stellungnahmen, politische Schreiben überaus komplexe Aufgabenstellung und die Teil- und Medienmitteilungen zu den folgenden Themen nahme an ersten Veranstaltungen zum Erlernen der wurden erstellt: Inklusives SGB VIII und gleich- im Projekt-Design hinterlegten wissenschaftlichen berechtigte Teilhabe für Kinder und Jugendliche Methoden waren für die MitarbeiterInnen die ersten mit Behinderung, Eingliederungshilfe und Pflege, Arbeitsschritte. Zeitnah begann das Team, alle an Behandlungspflege in besonderen Wohnformen, einer Kooperation interessierten Projektpartner zu Soziale Assistenz im Krankenhaus, Stärkung von besuchen und kennenzulernen. intensivpflegerischer Versorgung, Gute Begleitung am Lebensende, Teilhabe von Menschen mit Behin- Wofür BaSiG steht, wurde in zahlreichen Newslet- derung und Migrations- oder Fluchthintergrund, tern beschrieben, dennoch möchten wir hier noch Pränataltest auf Trisomien u.v.a.m. einmal den vollen Projekt-Namen nennen: Beiträge des anthroposophischen Sozialwesens für inklusive Zu Beginn der Corona-Krise machten die Fach- Gemeinwesen. Neben dem Ziel eines substanziellen verbände unmissverständlich darauf aufmerksam, Beitrags für die Entwicklung inklusiver Gemein- dass Menschen mit Behinderung oder psychischer wesen steht die Weiterentwicklung der anthropo- Erkrankung geschützt werden müssen und die Leis- sophischen Teilhabe-Angebote im Sinne inklusiver tungserbringer verlässliche Rahmenbedingungen und Gemeinwesen im Fokus des Projektes. BaSiG nimmt eine gesicherte Finanzierung benötigen. Sie stellten sich dabei zwei existenziellen Fragestellungen an, die damit die Weichen dafür, dass Menschen mit Behin- seit Jahren innerhalb der Gremien und Mitgliedsor- derung in dieser Ausnahmesituation nicht vergessen ganisationen von Anthropoi Bundesverband disku- werden. Die Fachverbände erstellten Corona-Pan- tiert werden. Zum einen ist das die Erarbeitung eines demie-Merkblätter und äußern sich zu diversen Ge- gemeinsamen Inklusionsbegriffs. Was heißt Inklusion setzesvorhaben, die derzeit in Windeseile umgesetzt konkret? Was heißt Inklusion für uns als anthropo- werden, u.a. zum Sozialdienstleister-Einsatzgesetz sophischen Fachverband der Behindertenhilfe? Was (SodEG) und zum aktuellen Konjunkurpaket der ist die Grundaussage, die für Mitgliedsorganisationen Bundesregierung. und Gremien des Bundesverbandes als Leitmotiv die- nen könnte? Eine anspruchsvolle Aufgabenstellung. Informationen zu den Aktivitäten und Veröffentli- chungen der Fachverbände finden Sie auf: Die zweite Frage ist nicht weniger anspruchsvoll: www.diefachverbaende.de Was sind die entscheidenden Mitwirkungsfaktoren der Angebote von Trägern, deren Hintergrund das anthroposophische Menschenbild ist? Wie sähe eine Beschreibung dessen aus? Wie können anthropo- Beiträge des anthroposo- sophische Inhalte in Leitbildern und Konzepten so phischen Sozialwesens für beschrieben werden, dass sie allgemein verständlich und übertragbar sind? Ein wesentlicher Eckpfeiler inklusive Gemeinwesen - der BaSiG-Konzeption ist die aktive Mitarbeit von Menschen mit Assistenzbedarf, welche durch die BaSiG Ausbildung zu «Inklusions-PeerberaterInnen» auf eine fundierte fachliche Basis gestellt wird. Die Zusage für die Förderung über einen Zeitraum von fünf Jahren durch die Aktion Mensch Stiftung Die Auftaktveranstaltung des BaSiG-Projekts war kam im August 2019. Der Startschuss für das Projekt mit rund 100 Gästen für den 9. und 10. März 2020 fiel im Oktober. Mit der Anstellung neuer Mitarbei- in der Sampo-Halle in Bingenheim vorbereitet. Sie terInnen und der Einbeziehung eines Mitarbeiters musste Corona-bedingt kurzfristig abgesagt wer- auf Honorarbasis konnte das BaSiG-Projekt-Team den. So konnte das Grußwort des Vorstands nicht seine Arbeit aufnehmen. Die Leitung des Projekts gehalten werden. Das Projekt-Team wurde nicht hat Frau Dr. Angelika Schade mit einer Vollzeitstelle offiziell willkommen geheißen. Der Aktion Mensch inne, die stellvertretende Leitung im Umfang von Stiftung konnte nicht für das außerordentlich 10 |
große Engagement gedankt werden, auch nicht den Abschließend möchte ich meinen aufrichtigen Dank weiteren Projektpartnerinnen Software AG-Stiftung, an Herrn Peiffer von der Aktion Mensch Stiftung Mahle-Stiftung und Stiftung Lauenstein. richten. Ohne Ihr persönliches Interesse an Anth- Die Zeilen in diesem Vorstandsbericht sind kein ropoi Bundesverband und der daraus folgenden Ersatz für face-to-face-Worte. Und doch bietet dieser Anfrage wäre es nie zu BaSiG gekommen. Und ohne Rahmen jene Ö ffentlichkeit, die das BaSiG-Projekt die umfassende Förderung der Stiftung, für die Sie und seine PartnerInnen verdient haben. Deshalb an stehen, könnte BaSiG ebenso wenig realisiert werden. dieser Stelle Auszüge aus dem nie gehaltenen Gruß- Dafür sage ich ganz herzlich Dankeschön! wort, welches Ulrike Benkart im Namen des Vor- stands halten sollte. Glücklicherweise konnten mit der Software AG-Stif- tung und der Mahle-Stiftung zwei weitere großzügige «Liebe Kolleginnen und Kollegen des BaSiG-Teams, Förderer für BaSiG gewonnen werden. Darüber hin- bitte seht es mir nach, dass meine Worte nur ein aus unterstützt die Stiftung Lauenstein Mitgliedsor- unvollständiges BaSiG-Bild aufzeigen. ganisationen von Anthropoi Bundesverband bei der Antragstellung für Beispielprojekte bei der Aktion BaSiG ist äußerst komplex, herausfordernd und es ist Mensch (e.V.). Auch für dieses eindrucksvolle und natürlich völlig offen, welche Ergebnisse uns in fünf hilfreiche Engagement bedanke ich mich. Jahren vorliegen werden. Mir ist sehr bewusst, welch großer Aufgabe ihr Euch stellt. Aber Ihr seid nicht al- Schließlich möchte ich dem Geschäftsführer von lein. Glücklicherweise habt Ihr Partner. Hier möchte Anthropoi Bundesverband, Herrn Manfred Traut- ich insbesondere die Kooperationspartner erwähnen. wein, danken. Ohne seine unermüdliche Tatkraft, Insgesamt 20 ausgewählte Beispielprojekte (teilwei- seine Beharrlichkeit, Fachlichkeit und seinen Ideen- se zusammengefasst zu Gemeinschaftsprojekten) reichtum bei der Beschreibung der Projektidee und verfolgen gemeinsam mit Euch ein Ziel: Die Beiträge der Beantragung der hierfür notwendigen finanziel- des anthroposophischen Sozialwesens für inklusive len Mittel mit einem Gesamtvolumen in Höhe von Gemeinwesen zu erforschen, zu beschreiben und die 1,43 Mio. € wären wir heute nicht hier.» Ergebnisse in neue, zukunftsweisende, inklusive Teil- habeformen zu überführen, welche wiederum unsere Seitdem hat das Projekt-Team seine Arbeitsweise den Gesellschaft voranbringen werden auf dem Weg zu aktuellen Bedingungen angepasst und sich vornehm- einem für alle erlebbaren, inklusiven Gemeinwesen. lich mit Grundlagenarbeit befasst. Doch die ersten Dass dieses Vorhaben bestmöglich gelingen möge, Schritte im Feld stehen bevor. Auf daraus resultierende dafür wünsche ich Euch als Projekt-Team, Ihnen als Erkenntnisse dürfen wir gespannt sein. (Den Bericht VertreterInnen der Kooperationspartner sowie allen des BaSiG-Teams finden Sie auf Seite Seite 23.) am Projekt Beteiligten alles erdenklich Gute! | 11
Teilhabe-Dialog und Kommission Umlage zur Wirksamkeitsevaluation in der Förderung der beruflichen Eingliederungshilfe Bildung Wie wir wissen, steht das Bundesteilhabegesetz für Auch für die Kommission zur Neustrukturierung der das Ziel, Menschen mit Behinderungen ein selbstbe- Förderung der beruflichen Bildung gilt leider, dass stimmtes Leben zu ermöglichen und ihre volle, wirk- sie Corona-bedingt derzeit auf kleiner Flamme läuft. same und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Die Aufgabe wiederum ist außerordentlich bedeut- Gesellschaft zu fördern. Das Wort wirksam macht sam für die Zukunft der Mitgliedsorganisationen. deutlich, dass der Wirkungskontrolle von Leistungen Die Ermöglichung der Ausbildung der Fachkraft der Eingliederungshilfe zukünftig ein wesentlich der Zukunft, zur Erfüllung der Fachkraftquote und höherer Stellenwert eingeräumt wird. Dies wieder- Erweiterung der Fachlichkeit um anthroposophische um geht nicht ohne die Perspektive Betroffener. Der Grundlagen: Dies sind die wesentlichen Schlagworte. Vorstand von Anthropoi Bundesverband sieht eine Ein großer Wurf ist erforderlich, um für alle Betei- unverzichtbare Notwendigkeit darin, Leistungsbe- ligten bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Weil kein rechtigte zu befähigen, so differenziert und entwick- passender externer Auftragnehmer für die vollstän- lungsorientiert wie möglich, ihre Teilhabebedürfnis- dige Modellentwicklung gefunden werden konnte, se, Wünsche und Kompetenzen wahrzunehmen und wird nun mit dem Personal der Geschäftsstelle, in zu lernen, diese, bis hin zur Wirkungskontrolle im Kooperation mit Fachleuten aus dem Bund der Frei- Gesamtplanverfahren, zu kommunizieren. In diesem en Waldorfschulen und Florian Kollewijn von Chan- Sinne versteht sich das Fachkonzept Teilhabe-Dialog, cen e.G. an der Konkretisierung einer neuen Struktur das im Auftrag von Anthropoi Bundesverband von einer an AbsolventInnen orientierten Förderung der Prof. Dr. Rüdiger Grimm entwickelt wird, als Em- beruflichen Bildung gearbeitet. So werden Modell- powerment-Instrument zur Verbesserung der Selbst- rechnungen erstellt, Studierende und Mitgliedsein- bestimmung und zur aktiven Teilhabegestaltung von richtungen nach ihren Potenzialen und ihrem Bedarf Menschen mit Assistenzbedarf. befragt. Darüber hinaus soll ein externes Rechtsgut- achten für die Gestaltung der Förder-Vereinbarungen Ende 2020 soll das Fachkonzept Teilhabe-Dialog der zwischen Praxis- und Ausbildungseinrichtungen Praxis zur Verfügung stehen. Aufgrund des Coro- sowie Anthropoi Bundesverband erstellt werden. na-Pandemie ist aber noch nicht absehbar, ob die Zwischenergebnisse dieser Untersuchungen sollen in auf die Praxis bezogenen Elemente der Entwicklung der bereits oben genannten außerordentlichen Bun- im Zeitplan umgesetzt werden können. Gleiches deskonferenz am 10. November 2020 in Mannheim gilt für die Evaluationskonzepte «Beziehungsdienst- vorgestellt und diskutiert werden. leistung» und «Qualitätsmanagement Inklusion», die samt einem Thesenpapier zur Wirksamkeit der Beziehungsdienstleistungen des anthroposophi- schen Sozialwesens im Rahmen des Teilprojektes PUNKT UND KREIS «Wirksamkeitsevaluation» von Hans-Ulrich Kretsch- mer und Dr. Michael Ross erstellt wurden und der Als Fachmagazin in hohem Maße anerkannt und als praktischen Erprobung harren. Die hier genannten Format wegweisend, das ist Punkt und Kreis. Die Konzepte sollen am 11. November 2020 im Rahmen Redaktion setzt sich aus MitarbeiterInnen und Vor- einer außerordentlichen Bundeskonferenz der Ge- standsmitgliedern der beiden Verbände Anthropoi Bun- schäftsführerInnen ins Gespräch gebracht werden. desverband und Anthropoi Selbsthilfe zusammen. Ihr gelingt es viermal im Jahr auf hervorragende Weise, ein Wir danken den ProjektpartnerInnen für die bisher informatives, thematisch aktuelles und inklusiv gestalte- erbrachten Leistungen und – auch in diesem Fall der tes Heft herauszugeben. Als Referentin für Öffentlich- Software AG-Stiftung – für die Förderung sowie für keitsarbeit hat Frau Daniela Steinel die Leitung der Re- die überaus flexible und fachkundige Begleitung daktion inne. Punkt und Kreis ist im Berichtszeitraum des Projektes. zu diesen Themen erschienen: Dilemma, Unsere Erde, Vorurteile – Jeder hat sie! und Lebens-Freude. 12 |
Geschäftsstelle In den vergangenen Jahren stand an dieser Stelle die Mitarbeiterinnen des BaSiG-Teams die technischen Überschrift «Organisationsentwicklung». Inhaltlich Voraussetzungen für den Wechsel ins Home-Office passt das Wort weiterhin. Und doch geht es in erster geschaffen. Und nicht nur das. Die Herausforderung, Linie um Menschen in der Geschäftsstelle. Neben das Verbandsgeschehen in den nächsten Monaten Überlegungen für die zukünftige Struktur des Bun- nicht nur durch Videokonferenzen in überschau- desverbandes haben wir uns im zurückliegenden Jahr baren Gruppengrößen zu gewährleisten, sondern regelmäßig wiederkehrend mit Personalfragen be- auch in großen Formaten im Austausch zu sein, fasst. Zu Ende Dezember hat Frau Sina-Sophie Stern, wurde angenommen. Die digitale Durchführung der Referentin für Sozialrecht, Anthropoi Bundesverband Bundeskonferenz der GeschäftsführerInnen im April verlassen. Die Ausschreibung für ihre Nachfolge zeigte: Es geht. brachte leider die Gewissheit, dass auch in diesem Feld ein Fachkräftemangel zu herrschen scheint. So Einen wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung hat konnten wir die Stelle bislang nicht neu besetzen. unser Mitarbeiter Herr Petrus Appel, dessen Stelle zum 1. März 2020 mit Befristung auf 100 % erhöht Im bereits Ende 2018 eingeläuteten Prozess zur werden konnte. Der bisherige Schwerpunkt von Gestaltung des Übergangs auf der Ebene der Ge- Herrn Appel in der Assistenz für Öffentlichkeitsar- schäftsführung zeigte sich im Laufe des Jahres die beit wurde auf sämtliche Corona-bedingten Erforder- Notwendigkeit einer Neubewertung der Gesamtsi- nisse im Bereich EDV erweitert. tuation und damit verbunden einer Anpassung der Planung. Die vakante Stelle im Bereich Sozialrecht spielt hier eine Rolle. Auch hat sich bislang kein pas- sender Büroraum in Berlin angeboten. Gleichzeitig erleben wir durch das BaSiG-Team eine temporäre Ad-hoc Hilfsprojekt Coro- Stärkung des Standorts Bingenheim. Auch Änderun- gen in der persönlichen Planung von Mitarbeitenden na-Virus (SARS-CoV-2) sind zu berücksichtigen. In einem Zwischenschritt Mitgliedsorganisationen jederzeit sachdienlich zu wurde der Voschlag für eine neue Struktur in der informieren und zeitnahe, bedarfsgerechte Unter- Zusammenarbeit der MitarbeiterInnen in der Ge- stützungsangebote zu gewährleisten, war und ist für schäftsstelle entwickelt. Dieser betrifft die Ebene der Anthropoi Bundesverband das erklärte Ziel. Noch Geschäftsführung sowie drei Geschäftsbereiche Recht im April konnte Anthropoi Bundesverband seinen und Sozialpolitik, Finanzen und Projekte sowie Mitgliedsorganisationen dank eines von der Software Öffentlichkeitsarbeit und Bildung, die zukünftig AG-Stiftung und der Stiftung Lauenstein in Höhe der Geschäftsführung nachgeordnet werden sollen. von insgesamt 160.000 € geförderten Hilfsprojekts Auf jener Grundlage wurde zum 1. Januar 2021 die konkrete Unterstützung anbieten, und zwar in Form Stelle eines Geschäftsführers (m/w/d) ausgeschrie- eines zentralen und solidarischen Beschaffungssys- ben. Schlussendlich erfordert auch die Verlängerung tems für persönliche Schutzausrüstung (PSA). Der der Amtsperiode um drei Monate ein Nachjustie- Ausgangspunkt der Idee: Nicht jede Mitgliedsorgani- ren. Manche Weichenstellung, die sinnvollerweise sation soll ein eigenes, umfassendes Notfall-Lager an Aufgabe des neuen Vorstands wäre, muss nun der PSA einrichten. Stattdessen sollen knappe Materiali- amtierende Vorstand weiter im Blick behalten und en dorthin vermittelt werden, wo sie am dringends- ggf. für Teilbereiche Entscheidungen herbeiführen. ten benötigt werden. Als Kooperationspartner für Lagerung und Vertrieb konnte der Ursprung-Han- delsverbund gewonnen werden. Die Koordination Home-Office des Projekts übernahm Frau May Blombach, Mitar- beiterin des BaSiG-Projekt-Teams auf Teilzeitbasis, Auch bei Anthropoi Bundesverband ging es Mit- mit einer vorübergehenden Stellenerhöhung. te März mit der Digitalisierung rasend schnell. Innerhalb von einer Woche waren für sechs Mit- arbeiterInnen der Geschäftsstelle sowie für zwei | 13
SOLVER Unsere Gesellschaft verändert sich. Nicht erst seit regelmäßig an den Sitzungen teil. Die Referentin für Corona. Durch Corona jedoch anders und schneller. Öffentlichkeitsarbeit, Frau Daniela Steinel, nahm Im April nahmen Herr Holger Wilms für Anthropoi themenbezogen an Sitzungen teil. Baden-Württemberg, unterstützt durch Herrn Man- fred Trautwein und Frau May Blombach vom Bun- desverband an einem Hackathon teil, einer digitalen Veranstaltung des Paritätischen Baden-Württemberg Zusammenarbeit mit für «Soziale Arbeit in Zeiten des Corona-Virus». Das Ziel: Probleme und Herausforderungen aus der nahestehenden Verbänden Sozialwirtschaft interdisziplinär in einem 24-Stun- den-Hackathon zu lösen. Das Ergebnis: SOLVER. und Organisationen Dahinter steht die Idee von Netzwerkarbeit, wel- che geprägt ist durch Solidarität und Vertrauen. In • Aktionsbündnis Teilhabeforschung der konkreten Umsetzung geht es um eine zentrale • Anthropoi Selbsthilfe Plattform für Kommunikation, verbunden mit • Anthroposophic Council for Inclusive Social Konzepten und Strategien zum Meistern künftiger Development, Dornach/Schweiz Krisen. Fünf Fachleute, schwerpunktmäßig aus dem • Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland Bereich Organisationsentwicklung, Management • Bund der Freien Waldorfschulen sowie Sozial- und Betriebswirtschaft, haben sich mit unseren Herausforderungen beschäftigt. Ein von der • Dachverband anthroposophische Medizin in GLS-Bank zur Verfügung gestelltes Preisgeld in Höhe Deutschland – DAMiD von 5000 € ging an SOLVER. • Der Paritätische Gesamtverband Herzlichen Glückwunsch! • Deutsches Institut für Menschenrechte Mit dem Preisgeld soll nun die Umsetzung des Pro- – Monitoringstelle UN-BRK jektes von einigen Mitgliedern des Hackathon-Teams • Die Fachverbände für Menschen mit ausgelotet und vorbereitet werden. Behinderung • Europäische Kooperation für anthroposophische Heilpädagogik und Sozialtherapie – ECCE Zahlen und Fakten – • Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners Umfang der Vorstandstätigkeit • Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft – IMEW Zwischen September 2019 und Juni 2020 traf sich • Lauenstein-Sozialfonds der Vorstand wie folgt: • Nikodemus-Werk • Stiftung Lauenstein • 5 Sitzungen mit insgesamt 10 Sitzungstagen • Vereinigung der Waldorfkindergärten • von April bis Juni 2020 fanden alle 2 bis 3 Wochen bis zu 3-stündige Videokonferenzen statt • Teilnahme an diversen Sitzungen und Treffen verschiedener Verbandsgremien (Verbandsrat, Bundeskonferenz der GeschäftsführerInnen, Verwaltungsrat der Arbeitsgemeinschaft Heilpä- dagogischer Schulen, Regionen, Fachbereiche, Fachstellen für Gewaltprävention u.a.) Neben sechs Vorstandsmitgliedern nahmen für die Geschäftsstelle des Bundesverbandes die Geschäfts- führerin und Justitiarin Frau Ina Krause-Trapp und der Geschäftsführer Herr Manfred Trautwein 14 |
Schlussgedanken Wehmut und Dankbarkeit schwingen mit beim Schreiben dieser Zeilen. Mit dem Ende dieser Amtsperiode endet eine Zusammenarbeit, die für uns alle einzigartig, weg- weisend und bereichernd war. Dass dies von uns so erlebt wird, daran haben viele Menschen ihren Anteil. Sie, die sich neben Ihrem Kerngeschäft in Mitgliedsorganisationen regional und überregional engagieren, die Fragen stellen, Antworten suchen, sich nicht auf Erreichtem ausruhen und Herausfor- derungen annehmen. Die Fäden, die Sie auf den Weg bringen, laufen in der Geschäftsstelle von Anthro- poi Bundesverband in Bingenheim zusammen und werden dort von einem herausragend kompetenten, engagierten, ausdauernden und meist optimistisch gestimmten Team aufgenommen, weiterverarbeitet und schließlich uns als Gesellschaft zurückgegeben. Liebe MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle, vielen Dank für alles! Ulrike Benkart Jochen Berghöfer Jens Borgmann Lothar Dietrich Hans Gunsch Holger Wilms Foto: Georg Rothmann | Mitgliederversammlung 2018 | 15
Mitwirkung Foto: Alfred Leuthold | Anthropoi Jahrestagung 2018
Mitwirkung Einfache Sprache Mitwirken, mitgestalten, mitbestimmen, teilhaben. Das sind alles Begriffe, die fallen, wenn es um dieses Thema geht: Teilhabe und Partizipation. Beitrag hören Von Daniela Steinel http://bit.ly/2BJwr2x In einer inklusiven Gesellschaft wäre es ganz normal: Jede und Jeder kann mitwirken, da, wo es sie oder ihn angeht oder betrifft. In einer inklusiven und demokratischen Gesellschaft beteiligt man sich selbst direkt. Oder man wählt andere, die die eigenen Interessen und Anliegen vertreten: Zum Beispiel vertreten gewählte SelbstvertreterInnen die Interessen und Anliegen von Menschen mit Assistenzbedarf. | 17
Noch gibt es diese inklusive Gesellschaft nicht. Aber wir alle sind auf dem Weg dahin. In den letzten Jahren hat sich im Anthropoi Bundesverband viel getan: Menschen mit Assistenzbedarf arbeiten in vielen Bereichen des Bundesverbandes mit. Sie wirken als SelbstvertreterInnen mit. Das ist zum Beispiel in vielen Regional-Konferenzen der Fall. Hier kommen VertreterInnen mit und ohne Assistenzbedarf aus den Einrichtungen einer Region zusammen. Hier gibt es oft eigene Arbeits-Gruppen für Menschen mit Assistenzbedarf. Zum Beispiel in der Regional-Konferenz Bayern. Oder es gibt in einigen Fach-Bereichen eigene Gremien für die Mitwirkung. Das ist zum Beispiel im Fachbereich Arbeitsleben so: Hier gibt es den Anthropoi Werkstatt-Rat. Im Anthropoi Werkstatt-Rat arbeiten gewählte Werkstatt-Räte und Frauen-Beauftrag- te aus den Werkstätten zusammen. Oder es gibt den Anthropoi Beirat. Der Anthropoi Beirat berät die beiden Vorstände von Anthropoi Bundesverband und Anthropoi Selbsthilfe. Der Anthropoi Beirat hat zum Beispiel den Begriff «Menschen mit Assistenzbedarf» empfohlen. Im anthroposophischen Sozialwesen wird dieser Begriff jetzt verwendet. Aber der Anthropoi Beirat ist nicht gewählt! Es sind berufene Beiräte. Berufen heißt, dass die Mitglieder des Beirats ernannt wurden. Das ist für die Beratung nicht wichtig. Man kann auch sehr gut beraten, wenn man berufen wurde. 18 |
Der Anthropoi Beirat hat die beiden Vorstände gut beraten! Menschen mit Assistenzbedarf haben den Anthropoi Beirat nicht selbst gewählt oder berufen. Für die Mitwirkung und Teilhabe ist es aber wichtig, dass die SelbstvertreterInnen von den Menschen mit Assistenzbedarf selbst gewählt oder berufen werden. Nur so können Menschen mit Assistenzbedarf selbst beeinflussen: Wer vertritt unsere Interessen und Anliegen? Und wie vertreten diese gewählten SelbstvertreterInnen unsere Interessen und Anliegen? «Nichts über uns ohne uns!», das sagt Nicole Ascher. Sie ist Trainerin für Frauen-Beauftragte und gewählte Frauen-Beauftragte in der Goldbach-Werkstatt in Nürnberg. Sie ist sehr zufrieden damit, wie sie als Selbstvertreterin im Anthropoi Bundesverband mitwirken kann: «Unsere Interessen werden wahrgenommen und ernstgenommen. Wir werden toll unterstützt.» Toni Munkert ist ihr Kollege vom Werkstatt-Rat. Er lobt: «Man wird so angenommen, wie man ist. Es gibt keine unnötigen Barrieren, um mitzuwirken, wie lesen können oder schreiben können oder sprechen können. Das ist nämlich Ausgrenzung!» Doch sie machen sich auch Sorgen: «Was geschieht eigentlich mit den Menschen, die bisher gar nicht teilnehmen können? Die zum Beispiel nicht zu Versammlungen gehen dürfen, weil sie dafür viel Assistenz brauchen?» Das sind wichtige Fragen der Teilhabe und Mitwirkung! | 19
Menschen mit Assistenzbedarf wollen als SelbstvertreterInnen noch aktiver im Anthropoi Bundesverband mitarbeiten. Sie fordern immer wieder: Anthropoi Bundesverband kann noch inklusiver arbeiten. Deshalb soll es noch mehr Mitwirkung geben. Es soll mehr inklusive Zusammenarbeit geben. Der Vorstand und viele Gremien von Anthropoi Bundesverband möchten das auch. Wichtig dabei ist: Menschen mit Assistenzbedarf gestalten das mit! Und sie wählen ihre SelbstvertreterInnen selbst! Und sie beteiligen sich zu Fragen wie diesen: Wie sollen Mitwirkung und Teilhabe im Anthropoi Bundesverband gestaltet sein? Wie kann man gut inklusiv zusammenarbeiten? Wie kann man viele Menschen daran beteiligen – ganz egal, ob mit oder ohne Assistenzbedarf? Die Verbands-Arbeit soll inklusiver werden. Daran sollen sich alle Interessierten beteiligen können. Der Assistenzbedarf darf dabei keine Barriere sein. Im Bundesverband überlegt man deshalb, weitere Schritte zu gehen: Zum Beispiel könnte der Verbands-Rat inklusiv arbeiten. Zum Beispiel sollten alle SelbstvertreterInnen, die dort mitarbeiten, gewählt sein. Zum Beispiel soll es noch mehr inklusive Gremien im Bundesverband geben. Dafür brauchen viele SelbstvertreterInnen gute Assistenz. Wie kann diese Assistenz gelingen? Dafür ist auch Geld nötig: Für Treffen, für Kurse, für Reisen, für Assistenz. Wo kann das Geld dafür herkommen? 20 |
Fragen über Fragen. Wir haben noch keine fertigen Antworten. Sie können sich dazu Gedanken machen! Sie können hier mitwirken. Es sollen sich alle daran beteiligen können. Deshalb wollen wir Sie über unsere Ideen und Gedanken schon jetzt informieren. Das Ziel ist es, gemeinsam einen inklusiven Bundesverband zu gestalten. Ganz nach dem Motto: Gemeinsam Mensch sein. Dazu brauchen wir Sie! Sie haben Ideen? Sie haben Anregungen? Sie möchten dazu etwas sagen? Sie können uns anrufen: 06035 – 70 59 003 Sie können uns schreiben: redaktion@anthropoi.de Sie können uns eine Nachricht auf Telegram schicken: 0176 – 52 26 97 88 | 21
Inklusion Foto: Alfred Leuthold | Anthropoi Jahrestagung 2018
Bericht an den Vorstand (Oktober 2019 bis Mai 2020) In den Monaten Oktober 2019 bis Januar 2020 Es gab regelmäßige Treffen im engeren Projektteam standen im Projekt «Beiträge des anthroposophischen und mit dem erweiterten Team, zu dem Manfred Sozialwesens für inklusive Gemeinwesen» (BaSiG) Trautwein, Ursula Versteegen und Jacoba Harm zäh- zwei Aufgaben schwerpunktmäßig im Mittelpunkt: len; der Vorstand war in entscheidende Weichenstel- Aufbau des Projektbüros in Bingenheim und Bildung lungen einbezogen, und es fanden überdies einzelne des BaSiG-Teams sowie Auswahl der Praxisorte. Gespräche mit VorstandsvertreterInnen statt. Teambildung Auswahl der Beispielprojekte und Auftragsklärung Auf der KoordinatorInnenstelle (50 %-Stelle) gab es mehrere Veränderungen: Die technischen Vorausset- Für die Auswahl der Praxisorte wurden zusätzliche zungen für diesen Arbeitsplatz und die Notwendig- Informationen eingeholt und umfängliche Reisen keit eigenständiger Reisetätigkeiten stellten für die unternommen, um Gespräche zu führen, Zusam- erste Stelleninhaberin aufgrund ihrer Sehbehinde- menhänge und Haltungen wahrnehmen zu können. rung Hindernisse und Barrieren dar, die sich durch Kriterien der Auswahl wurden diskutiert, um aussa- die nicht umgehend genehmigte Finanzierung einer gefähige Vergleiche anstellen zu können. Assistenz verschärften; eine einvernehmliche Auflö- sung des Vertrags wurde im Januar 2020 vereinbart. Ende Januar wurden dem Vorstand die vom Team in Einer der Bewerber auf die Ausschreibung der Stellen einem strukturierten Auswahlverfahren vorgeschlage- von August 2019 konnte im Anschluss – ohne län- nen Beispielorte vorgestellt. Der Vorstand hat nach gere Vakanz auf der Stelle – gewonnen werden, der Beratung den Vorschlag bestätigt und die Orte über aber nach kurzer Zeit aus persönlichen Gründen auf die Auswahl informiert. Zur Vorbereitung auf die eine Position in Bayern wechselte. Wiederum konnte Auftaktveranstaltung wurde u.a. die Vereinbarung: durch bestehende Kontakte die Stelle umgehend (ab «Was heißt es, BaSiG-Beispielprojekt zu sein? – Rah- 1. März 2020) neu besetzt werden. menbedingungen/Verbindlichkeiten» entwickelt. Parallel zu dieser Entwicklung zeigte sich, dass für Aufgrund der Tatsache, dass die geplante Auftaktver- einen Kollegen die Honorarstelle nicht, wie geplant, anstaltung Anfang März nicht durchgeführt werden zu realisieren war. Auch hier gab es eine einvernehm- konnte, hat sich die Begegnung mit den Menschen liche Vertragsauflösung; die KoordinatorInnenstelle der Beispielorte umgekehrt: Geplant war, die Orte wurde mit diesen Mitteln aufgestockt (nunmehr gemeinsam in Bingenheim zu versammeln und in ver- 60 %-Stelle). Das BaSiG-Team besteht derzeit aus schiedenen Formaten einerseits die Inhalte des Pro- May Blombach (Koordination), Dirk Posse (Ho- jekts näher zu bringen und andererseits das Potenzial norarstelle), Angelika Schade (Projektleitung) und der einzelnen Orte als gemeinschaftliche, miteinan- Sonja Zausch (stellvertretende Projektleitung). der verbundene Kraft sichtbar zu machen. Für die | 23
ProjektbegleiterInnen, die sich vor allem auch als Forschung und Schulungen ProzessbegleiterInnen verstehen, ist es jetzt umso wichtiger, jeden Beispielort zu besuchen und die Das Team setzt sich derzeit besonders mit den Fragen BaSiG-Projektziele direkt vor Ort «einzupflanzen». der Erstellung einer «Baseline» auseinander, was im Austausch mit den Partnerinstitutionen Univation, Herausforderungen Eurasia Learning Institute und Alanus Hochschule geschieht. Die aktuelle Situation der mit der COVID-19-Pan- Die «Baseline» oder «Projektbasislinie» ist sozusagen demie verbundenen Kontaktbeschränkungen erfor- der Startpunkt der Erhebungen im Projekt. Für Be- dert für das Projekt neue Denkbewegungen, Hand- richte, die den Fortschritt des Projektes zeigen sollen, lungsweisen und Beziehungsgestaltungen. werden die Daten/Informationen aus dem Basisplan als Grundlage genommen, um in weiteren Untersu- Dieser Vorgang der angepassten Projektbegleitung chungen in der Mitte der Laufzeit des Projektes und mit seinen Un-/Möglichkeiten findet in und mit den am Ende die erreichten Ergebnisse zu «messen». Ein Beispielorten sehr unterschiedlich statt. Dabei spielen erster «Struktur-Fragebogen» ist entwickelt, mit dem auch Aspekte eine Rolle, die inzwischen deutlicher die Lebenssituation/Lebenslage der Menschen mit an die Oberfläche treten. Assistenzbedarf in den Beispielorten in einem ersten Dazu zählen u.a.: Schritt erhoben werden sollen. Inhaltlich geht es u.a. • Das Tempo des Praxisortes bei der Entwicklung um die Bereiche Wohnen, Arbeiten, Bildungs- und und Umsetzung von Beispielprojekten Kulturangebote, Beteiligungsformen, Mobilität. • die Einbindung von Menschen mit Assistenzbe- Weitere Fragestellungen sind in Arbeit. darf in Entscheidungsprozesse Zu erstellen ist eine Forschungsmatrix, in der sicht- • der Umgang mit Herausforderungen und Krisen bar wird, welche Partnerinstitution an welcher Stelle • die Personalsituation des Projektverlaufs maßgeblich beteiligt ist: Unter- • die Kommunikationsstrukturen und schiedliche Formate wie quantitative Umfragen, • die Routine bei Antragsstellungen für eine Aktionsforschung mit Dialogstudien und «learning Förderung histories» sind zu entwickeln sowie ein Monitoring aufzubauen und Evaluierungen zu planen. Das Team ist mit allen Einrichtungen in Kontakt Mit den Forschungsfragen verbunden sind Fragen, und entwickelt individuelle Verläufe. Bis Ende welche Erhebungsmethode für welche Zielgruppe ge- April hatten sieben Beispielorte einen Förderantrag eignet und zugänglich ist und wie Einschränkungen «Inklusion einfach machen» bei Aktion Mensch e.V. überwunden werden können. Zur Entwicklung der eingereicht; andere Orte arbeiten an umfangreiche- Forschung gibt es aktuell regelmäßig mit allen drei ren Projektanträgen bei Aktion Mensch, EU-An- PartnerInnen Video-Konferenzen. trägen, Anträgen an andere Förderer. Das Angebot der Stiftung Lauenstein zur Anschubfinanzierung Konzepte zu den Schulungen für die PeerberaterIn- wurde bisher schon umfassend genutzt und war nen und die InklusionskoordinatorInnen werden sehr hilfreich. derzeit entworfen. Leitidee ist dabei, dass es für alle Zielgruppen einer neuen Bewusstseins- und Fähig- Die Förderanträge werden (zum Teil) von den keitsentwicklung bedarf, um den Bedürfnissen einer ProzessbegleiterInnen mit Unterstützung des inklusiven Begegnung auf Augen- und Herzhöhe Geschäftsführers angestoßen, unterstützt und mit gerecht werden zu können. den Förderern verhandelt. Diese Arbeit hat eine wichtige Vertiefung in der Auseinandersetzung Veranstaltungen und Webseite mit dem Gesamtprojekt gefördert. So hat auch die Chronologie des Vorgehens einen großen Einfluss An einzelnen Beispielorten ist eine erste sogenann- auf das Ergebnis: Ist es von Anfang an möglich, das te «Inklusive interne Informationsveranstaltung» ganze Feld der inklusiven Gemeinschaft mit den geplant. Im Laufe der Beschäftigung mit den An- beteiligten Kommunen in einem offenen Prozess zu tragsstellungen für Aktion Mensch wurde von den beteiligen? Letzteres versteht das BaSiG-Team als Beispielorten immer wieder betont, dass die gelin- fundamentale Aufgabe. gende Einbindung der Menschen mit Assistenzbedarf eines achtsamen Formates in einem vertrauensvollen 24 |
Rahmen bedarf. Aus diesen Veranstaltungen sowie aus anderen Verfahren können sich PeerberaterIn- nen und InklusionskoordinatorInnen bewusst und selbstbestimmt zur Mitwirkung entscheiden und Verantwortung übernehmen. Die Entwicklung der Webseite ist bereits weiter fort- geschritten und wird vor der großen Sommerpause noch online gehen können. Offene Frage Ob das Projekt im geplanten Zeitstrahl bleiben kann, lässt sich zum derzeitigen Zeitpunkt nicht einschät- zen. Einschränkende Maßnahmen unterschiedli- cher Intensität, wie Abstandsregelungen bis hin zu Betretungsverboten in den Einrichtungen, haben einen Einfluss auf das Projektgeschehen. Da das BaSiG-Projekt auf Teilhabe aller Beteiligten aufbaut, bleibt hier eine Unsicherheit in der Durchführung. Fragen nach vorübergehenden Einsparungen in Corona-Krisenzeiten, um ggf. eine Verlängerung der Projektlaufzeit zu ermöglichen, stehen im Raum. Für das BaSiG-Team, am 4. Juni 2020 Angelika Schade und Sonja Zausch | 25
Mitglieder- versammlung 2020 26 | Foto: Georg Rothmann | Anthropoi Jahrestagung 2018
Tagesordnung zur Mitgliederversammlung 2020 15. September 2020 Ab 10:00 Uhr Ankommen, Eintrag Anwesenheitsliste, Ausgabe der Stimmkarte Block 1 11:00 – 12:30 Uhr TOP 1 Begrüßung TOP 2 Formalien Feststellung der Beschlussfähigkeit Feststellung der Tagesordnung TOP 3 Musikalische Einstimmung und Totengedenken TOP 4 Bestätigung der Neuaufnahmen: Förderverein Raum Helios Gemeinschaft e.V. Heilpädagogische Einrichtung Hof Wallberg gGmbH Tragende Gemeinschaft gGmbH Triskele Wennigsen gGmbH Mitteilung Umbenennung: ALT: Haus Mignon – Heilpädagogisch-therapeutische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des entwicklungsge- störten Kindes gemeinnütziger e.V. Hamburg NEU: Haus Mignon e.V. Mitteilung Rechtsformwechsel: ALT: Camphill Dorfgemeinschaften Rheinland-Pfalz e.V. NEU: Camphill Lebensgemeinschaften Rheinland-Pfalz gGmbH ALT: Heil- und Erziehungsinstitut Sonnenhalde e.V. NEU: Sonnenhalde gGmbH für Menschen mit Assistenzbedarf TOP 5 Bericht des Vorstands PAUSE: 12:30 bis 13:30 Uhr Block 2 13:30 – 15:00 Uhr TOP 5 Fortsetzung Bericht des Vorstands mit Aussprache TOP 6 Bericht des Verbandsrates TOP 7 Bericht aus der sozialpolitischen Arbeit des Bundesverbandes mit Aussprache | 27
TOP 8 Geschäftsbericht 2019 mit Aussprache TOP 9 Annahme des Jahresabschlusses 2019 TOP 10 Entlastung des Vorstands und der Geschäftsführung für das Haushaltsjahr 2019 TOP 11 Vorstellung der Haushaltspläne 2020 & 2021 (gemäß Empfehlung BKGF 2020) TOP 12 Annahme der Haushaltspläne 2020 & 2021 TOP 13 Wahl des Rechnungsprüfers für das Haushaltsjahr 2020 PAUSE: 15:00 bis 15:30 Uhr Block 3 15:30 – 17:00 Uhr TOP 14 Vorstellung der KandidatInnen für die Vorstandswahl 2020 TOP 15 Vorstandswahl 2020 TOP 16 Verabschiedung ausscheidender Vorstandsmitglieder TOP 17 Bekanntgabe der Ergebnisse der Vorstandswahl 2020 TOP 18 Sonstiges TOP 19 Abschluss und Verabschiedung 28 |
Kandidatinnen und Kandidaten zur Vorstandswahl 2020 | 29
Benjamin Andrae Berufsbezeichnung: Erzieher und systemischer Organisationsberater Arbeitsbereich: LebensWerkGemeinschaft gGmbH – Bereich LebensOrte Berlin und Brandenburg (Geschäftsführer) Funktionen im Bundesverband: Mitglied und stellvertretender Sprecher der Regionalkonferenz Berlin und Brandenburg; Mitglied im Verbandsrat Vorgeschlagen durch: Regionalkonferenz Berlin und Brandenburg Kurzvita: Motivation: Geboren 1979 in Schopfheim. Ich habe durch das Zusammenwirken in der Region Seit nunmehr 20 Jahren in Mitgliedseinrichtungen den Anthropoi Bundesverband stets als dynamischen des Verbandes tätig, zunächst mehr als 10 Jahre in und unterstützenden Verband erlebt, der bis in die der Begleitung von Menschen mit Assistenzbedarf konkrete Lebenswirklichkeit der Mitgliedseinrich- im Wohnbereich der LebensOrte der LebensWerk- tungen hinein sinnvolle und notwendige Entwick- Gemeinschaft gGmbH, seit 2011 als sozialtherapeu- lungsimpulse gegeben hat, wie etwa die Implemen- tische Leitung. Von 2013 bis 2020 habe ich zudem tierung der Gewaltprävention als festen Bestandteil als Dozent für Fachpraxis an der Entwicklung der unserer Arbeit. Gerne trage ich dazu bei, dass der Heilerziehungspflegeausbildung der Emil Molt Aka- Verband auch künftig notwendige Entwicklungen demie mitgewirkt. für Menschen mit Assistenzbedarf vorantreibt. Als Mitglied und stellvertretender Regionalsprecher der Regionalkonferenz Berlin und Brandenburg Erklärung zur Kandidatur: konnte ich in den letzten Jahren die Verbandsarbeit in der Region aktiv mitgestalten. Die erfolgreiche Arbeit des Verbandes möchte ich gerne künftig auf neue Weise unterstützen und erkläre daher meine Bereitschaft, mich für ein Vorstandsamt bei der anstehenden Wahl des Vorstandes auf der Mitgliederversammlung im Sommer 2020 zur Verfügung zu stellen. 30 | 30
Sie können auch lesen