Jahres- und Qualitätsbericht 2016 - Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig - Michels Kliniken
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NEUROLOGISCHES REHABILITATIONSZENTRUM LEIPZIG Jahres- und Qualitätsbericht 2016 Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick
NRZ Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig Sachsenklinik Bad Lausick (li.) und Haus Herrmannsbad (re.) Ambulantes Therapiezentrum Leipzig Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick 3
Inhaltsverzeichnis 1 Klinikstruktur 8 7 Forschungsaktivitäten 41 7.1 Aphasiebehandlung 41 7.2 Studien zum Rehabilitations-Outcome 42 2 Rehabilitationsziele 10 7.3 Neurobiologische Modelle der Wirksamkeit rehabilitativer Interventionen 44 7.4 Prospektive Untersuchungen zum Einfluss rehabilitativer Interventionen bei Schlaganfallpatienten 45 3 Patienten 11 7.5 Neuropsychologische und klinische Psychologie 46 4 Diagnostik 13 8 Fort- und Weiterbildung 48 4.1 Neurophysiologische Untersuchungsmethoden 13 4.2 Ultraschall-Dopplersonographie 14 4.3 Innere Medizin 14 9 Qualitätsmanagement 55 4.4 Röntgendiagnostik 14 4.5 Neuropsychologie 15 4.6 Orthoptische Diagnostik 17 10 Publikationen aus dem NRZ Leipzig 56 4.7 Logopädie / Sprachtherapie / klinische Linguistik 18 10.1 Originalpublikationen 56 4.8 Externe Konsiliaruntersuchungen 18 10.2 Buchbeiträge (Kongressberichte) 60 4.9 Rehabilitationsspezifische Assessment-Instrumente 18 10.3 Lehrbücher 60 10.4 Buchbeiträge (Lehrbücher) 61 10.5 Herausgeberschaften 62 5 Rehabilitationsverlauf und Rehabilitationsergebnis 20 10.6 Testverfahren 63 5.1 Durchgeführte Therapien 20 10.7 Begutachtungen für Fachzeitschriften 63 5.1.1 Neuropsychologie 20 5.1.2 Orthoptik 22 5.1.3 Logopädie / Sprachtherapie / Klinische Linguistik 22 11 Auswärtige Vorträge von Mitarbeitern des NRZ Leipzig 63 5.1.4 Physiotherapie 22 11.1 Prof. Dr. Horst Hummelsheim 63 5.1.5 Sporttherapie (sämtliche Gruppenbehandlungen) 24 11.2 Prof. Dr. Hartwig Woldag 64 5.1.6 Sporttherapie im Bewegungsbad (sämtliche Grupenbehandlungen) 24 11.3 PD Dr. Caroline Renner 64 5.1.7 Ergotherapie 24 11.4 Dr. Hendrik Niemann 64 5.1.8 Physikalische Therapie 25 11.5 Dipl.-Psychologin Antje Busch-Sandmann 64 5.1.9 Sozialdienst 26 5.1.10 Rehabilitative Pflege 27 5.1.11 Ernährungs- und Diätberatung 27 12 Literatur 65 5.1.12 Gesundheitstraining 27 5.2 Rehabilitationsverlauf und -ergebnis 27 5.2.1 ADL-Kompetenz, Grad der Bewusstseinstörung und Motorik 28 Adressen 67 5.2.2 Neuropsychologie 31 5.2.3 Entlassungsort 36 5.2.4 Programm zur Rehabilitation der sensomotorisch beeinträchtigten Hand 37 Impressum 69 5.3 Risikofaktoren 38 6 Das NRZ Leipzig im Urteil der Rehabilitanden 39 4 Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick 5
Geleitwort Liebe Leserin, lieber Leser, Der Jahres- und Qualitätsberichtsbericht 2016 des NRZ Leipzig ist fertiggestellt. Er schaut auf wichtige patien- Regelmäßig werden Qualitätsziele definiert und mit einem präzisen zeitlichen Horizont ihrer Realisierung ver- tenbezogene Prozesse, wie z. B. das Spektrum der Zuweisungsdiagnosen, die Komplexität funktioneller Beein- sehen. Alle Aspekte des Qualitätsmanagements werden von den Mitarbeitern wahrgenommen und zuverlässig trächtigungen unserer Rehabilitanden, den Rehabilitationsverlauf und das Rehabilitationsergebnis. Außerdem umgesetzt. Das QM wird gelebt und von den Mitarbeitern als Bereicherung erlebt. schildert er unser Engagement im Bereich der Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter sowie die wissenschaft- lichen Aktivitäten unserer Arbeitsgruppen. Der Qualitäts- und Jahresbericht ist somit nicht nur in seiner Wir- Am Standort Bad Lausick stehen insgesamt 320 Betten in den Gebieten Neurologie (120), Psychosomatik (100) kung nach außen, sondern auch für unsere Ärzte und alle therapeutischen und pflegerischen Mitarbeiter ein und Orthopädie (100) zur Verfügung. Am Standort Bennewitz verfügt das NRZ Leipzig über 241 Betten. Hin- wichtiger Spiegel unserer wirksamen und wichtigen Arbeit für unsere Patienten. Er unterstreicht die Bedeutung zu kommt das Ambulante Therapiezentrum (ATZ) mit seiner Neurologischen (25 Behandlungsplätze) und sei- des NRZ Leipzig in der Entwicklung und Weiterentwicklung von Rehabilitationskonzepten, als rehabilitati- ner Orthopädischen Abteilung (50 Behandlungsplätze). Das Wachkomazentrum ‚Hannelore-Kohl-Haus‘ sowie onsneurologische Forschungs- und Ausbildungsstätte und als leistungsfähige Einrichtung in der Versorgung die ‚Seniorenresidenz Muldental‘ als Zentrum für neurologiespezifische Pflege ergänzen das Gesamtangebot neurologisch, neuropsychologisch und neurochirurgisch erkrankter Menschen. wirksam. Der vorliegende Bericht beschäftigt sich auch mit den Prozessen in der Neurologischen Abteilung der Sach- Seit seiner Eröffnung im Jahr 1997 zeichnet sich das NRZ Leipzig ebenso wie die Neurologische Abteilung der senklinik Bad Lausick und in der Neurologischen Abteilung unseres Ambulanten Therapiezentrums Leipzig Sachsenklinik Bad Lausick und das ATZ Leipzig durch gute Rehabilitationsergebnisse, hohe Patientenzufrieden- (ATZ). Alle drei Einrichtungen arbeiten rehabilitationsmedizinisch, bei der Fort- und Weiterbildung und organi- heit, Vollbelegung, beachtete wissenschaftliche Ergebnisse und ein gelebtes Qualitätsmanagement aus. Dies satorisch eng zusammen. war auch in 2016 nur möglich durch das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit großer Einsatzbereitschaft, Loyalität und Menschlichkeit bei der Sache sind. Dafür bedanken wir uns auch für 2016 Im Jahre 2014 sind wir mit unseren im Sächsischen Krankenhausplan ausgewiesenen 60 Betten der neurolo- sehr herzlich. gisch-neurochirurgischen Frührehabilitation (Rehabilitationsphase B) in das DRG-basierte Abrechnungssystem gewechselt. Wir blicken auf ein positives drittes DRG-Jahr 2016 zurück. Die Prozess- und Strukturanforderun- gen des OPS 8-552 sind realisiert und werden erfolgreich gelebt. Am 21.04.2016 wurde mit den Krankenkas- sen das Jahresbudget erstmals nach Abschluss der Konvergenzphase verhandelt, die zum 31.12.2015 endete. Die Mitarbeit in rehabilitationsneurologischen und neurologischen Gremien und Kommissionen wichtiger Fach- gesellschaften spielte auch in 2016 eine wichtige Rolle. Allerdings hat Herr Prof. Dr. Hummelsheim nach 19 Jahren der Mitarbeit seinen Sitz in der Weiterbildungskommission der Deutschen Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) zum Herbst 2016 aufgegeben. Weiterhin ist er Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission der Kurt-Josef Michels Prof. Dr. Horst Hummelsheim DGN mit dem Zentralverband der Physiotherapeuten (ZVK), der auch Prof. Woldag angehört, außerdem Mit- Geschäftsfüher Medizinischer Geschäftsführer glied der Leitlinienkommission ‚Pharmakotherapie während der neurologischen Rehabilitation‘ der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR). Außerdem war Herr Prof. Dr. Hummelsheim in 2016 mehrfach als Facharztprüfer bei der Sächsischen Landesärztekammer tätig. Prof. Woldag ist Mitglied der ‚Arbeitsgemein- schaft Neurologische Frührehabilitation‘. Selbstverständlich ging auch in 2016 die wissenschaftliche Arbeit weiter. Die eigene Forschung optimiert unse- re Rehakonzepte, entwickelt die tägliche praktische Rehabilitation weiter und ist maßgebliches Fundament für die führende Position des NRZ Leipzig in der neurologischen Rehalandschaft. Unser Chefarzt Hartwig Woldag, inzwischen Professor an der Fachhochschule für Gesundheit in Gera, hat sich auch in 2016 engagiert um den ‚Masterstudiengang Neurorehabilitation‘ gekümmert, der mit einigen Lehrveranstaltungen auch am NRZ Leipzig stattfindet. Das NRZ Leipzig, die Psychosomatische, die Orthopädische und die Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick und das ATZ Leipzig mit seiner Orthopädischen und Neurologischen Abteilung sind seit 2007 nach der DIN EN ISO 9001:2000 bzw. seit 2009 nach DIN EN ISO 9001:2008 und den Qualitätskriterien der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation (DEGEMED) zertifiziert. Das umfassende, jeweils im Dreijahresrhythmus stattfindende Re-Zertifizierungsaudit am 18., 19. und 20.05.2016 verlief erneut er- folgreich. Neben der rehabilitationsneurologischen Forschung beeinflusst auch das inzwischen bestens in alle Abläufe eingebettete Qualitätsmanagement (QM) unsere täglich Arbeit außerordentlich positiv. Viele Abläufe sind transparent, standardisiert und bewertbar und damit gut optimierbar. 6 Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick 7
Klinikstruktur 1 Klinikstruktur Neben dem Einsatz moderner, sowohl für die invasive als auch die nicht invasive Beatmung geeigneter Beat- mungsmaschinen wurde die bestehende Monitoranlage erweitert, so dass sämtliche Beatmungsparameter am Das NRZ Leipzig ist personell und technisch umfassend ausgestattet, um alle angemeldeten Patienten – unab- Zentralmonitor im Schwesternzimmer zur Verfügung stehen. hängig vom Schweregrad der bestehenden Beeinträchtigungen – kurzfristig aufnehmen und auf hohem Niveau betreuen zu können. Es verfügt über 241 Behandlungsplätze in den Rehabilitationsphasen B, C und D sowie Folgende medizinische und therapeutische Berufsgruppen sind in den Teams des NRZ Leipzig, der Neu- über die Neurologische Abteilung im Ambulanten Therapiezentrum (ATZ) für ganztägig ambulante neurologische rologischen Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick und in der Neurologischen Abteilung des Ambulanten Rehabilitation in Leipzig an der Waldstraße. Damit steht die lückenlose Rehabilitationskette von der Frühphase Therapiezentrums vertreten: über die Mobilisation bis zur sozialen und familiären Wiedereingliederung für Patienten mit neurologischen, neurochirurgischen und neuropsychologischen Erkrankungen zur Verfügung. Hinzu kommt die Neurologische Fachärzte: Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick. 33… für Neurologie 33 NRZ Rehabilitationsphase B (Früh- und Intensivrehabilitation, einschl. 8 Beatmungsplätze): 60 Patienten 33… für Psychiatrie 33 NRZ Rehabilitationsphase C (postprimäre Rehabilitation, Mobilisationsphase): 140 Patienten 33… für Innere Medizin 33 NRZ Rehabilitationsphase D (Neurologisch-neuropsychologische Rehabilitation im Rahmen von 33… für Physikalische und Rehabilitative Medizin Anschlussrehabilitationen und Heilverfahren): 41 Patienten 33… für Anästhesiologie 33 ATZ Ganztägig ambulante Rehabilitation: 25 Patienten 33 Rehabilitationsphase D in der Sachsenklinik Bad Lausick: 120 Patienten Ärztliche Zusatzbezeichnungen: 33 Ambulante Logopädie, Physio- und Ergotherapie am NRZ, in der Sachsenklinik und im Ambulanten Therapiezentrum (ATZ) in der Leipziger Innenstadt. 33 Sozialmedizin 33 Rehabilitationswesen Die interdisziplinäre Betreuung der Patienten ergibt sich aus der Zusammenarbeit von Ärzten für Neurologie, 33 Geriatrie Physikalische und Rehabilitative Medizin, Innere Medizin und Anästhesiologie mit sämtlichen rehabilitationsspe- 33 Verkehrsmedizin zifischen therapeutischen Berufsgruppen. Neben den therapeutisch genutzten Räumlichkeiten stehen Aufent- 33 Internistische Intensivmedizin haltsräume, eine Caféteria, eine Bibliothek, eine Sauna und das Bewegungsbad zur Verfügung. 33 Neurologische Intensivmedizin Eine Reihe neurologischer Erkrankungen kann zu Beatmungspflichtigkeit führen, z. B. ein schwerer Schlaganfall, Therapeutische Bereiche: insbesondere bei Hirnstammbeteiligung, aber auch Erkrankungen des peripheren Nervensystems (u. a. Guil- lain-Barré-Syndrom (GBS)) oder des neuromuskulären Systems (u. a. Myasthenia gravis). Darüber hinaus kann es 33 Neuropsychologie, Psychologie und Psychotherapie bei zunächst nicht neurologisch Erkrankten aufgrund eines schweren, häufig septischen Krankheitsverlaufes zur 33 Orthoptik Beteiligung des peripheren neuromuskulären Systems im Sinne einer Critical-illness-Neuro- oder Myopathie 33 Logopädie kommen. Diese Krankheitsbilder machen häufig ein systematisches Weaning notwendig. Seitens der Intensivab- 33 Sprachheilpädagogik teilungen der Akutkrankenhäuser besteht daher der Wunsch nach einer qualifizierten Weiterversorgung von Pa- 33 Klinische Linguistik tienten mit abgeschlossener akutmedizinischer Behandlung aber fortbestehender Beatmungspflichtigkeit. Dieser 33 Physiotherapie Aufgabe hat sich das NRZ Leipzig durch die Einrichtung von acht Beatmungsplätzen gestellt. Ziel ist ein vollstän- 33 Sporttherapie diges Weaning bei beatmungspflichtigen Patienten. 33 Ergotherapie 33 Heilpädagogik Der Vorteil der Behandlung auf einer Station der neurologischen Rehabilitationsphase B besteht in der vorhan- 33 Sozialarbeit denen therapeutischen Kompetenz in Physio- und Ergotherapie, Logopädie einschließlich Schlucktherapie, aber 33 Sozialpädagogik auch in der therapeutischen Pflege. Die Patienten werden trotz Beatmung in den Sitz und wenn möglich in den 33 Physikalische Therapie Stand mobilisiert, was eine wesentliche Unterstützung des physiologischen Atemmusters bedeutet. Gleichzeitig 33 Ernährungslehre und Diätberatung werden auf diese Weise die Rumpfmuskulatur und die Atemhilfsmuskulatur gekräftigt. Dies wird durch gezielte 33 Krankenpflege, Pflegetherapie Atemtherapie weiter unterstützt. Bevorzugt wird die Methode des diskontinuierlichen Weanings angewandt. Die beatmungsfreien Zeiten werden mit den Therapeuten abgestimmt und zur Therapie genutzt. Parallel zur Physio- Unser Ambulantes Therapiezentrum (ATZ) befindet sich in der Leipziger Innenstadt (Waldstraße 14). Es ist und Ergotherapie bemühen sich erfahrene Logopäden um Kanülenmanagement und Schlucktraining. Sollte das verkehrsgünstig gelegen und leicht zu erreichen. Das ganztägig ambulante Angebot ist in die Gesamtkonzeption Weaning trotz aller Bemühungen nicht erfolgreich sein, so erfolgt die Gewöhnung an ein Heimbeatmungsgerät. des NRZ Leipzig eingebettet. Für die ganztägig ambulante Rehabilitation in Frage kommende Patienten können Im Rahmen des Entlassungsmanagements wird in enger Abstimmung mit Patient und Angehörigen die Hilfsmit- dem Ambulanten Therapiezentrum nach vorheriger Zustimmung des Kostenträgers unmittelbar aus Akutkranken- telversorgung organisiert bzw. ein Pflegeheim mit Beatmungskompetenz gesucht. häusern, aus Rehabilitationseinrichtungen oder von niedergelassenen Ärzten zugewiesen werden. Für die Versorgung der beatmeten Patienten ist eine Fachärztin für Anästhesiologie federführend verantwortlich. Zusätzlich stehen ein intensivmedizinisch erfahrener Internist und zwei Neurologen mit umfangreicher Neuro-ITS Erfahrung zur Verfügung. 8 Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick 9
Rehabilitationsziele Patienten 2 Rehabilitationsziele 33 Verbesserung der Aufmerksamkeit, der Lern- und Gedächtnisfunktionen und der exekutiven Funktionen (Planen und Problemlösen, selbständige Fehlerkontrolle, Selbstwahrnehmung) als Grundlage für die Lebensqualität und Lebensperspektive neurologisch erkrankter Menschen hängen wesentlich von der Qualität Bewältigung verschiedenster alltagspraktischer Anforderungen (z. B. Autofahren) der ihnen zuteil werdenden neurologischen Rehabilitation ab, die damit auch von großer ökonomischer Bedeu- 33 Abwendung der Chronifizierung einer funktionellen Beeinträchtigung und Vermittlung physiologischer tung ist. Neurologische Rehabilitation bemüht sich um die Wiederherstellung, Verbesserung und Stabilisierung Strategien im Umgang mit belastenden Symptomen oder Komplikationen (Spastizität, zerebrales körperlicher, sprachlicher, neuropsychologisch-kognitiver und seelisch-emotionaler Funktionen. Bewähren muss Anfallsleiden etc.) sie sich letztlich bei der Wiederherstellung beeinträchtigter Fähigkeiten, wie z. B. der Mobilität, der Kommunika- 33 Einleitung einer adäquaten Hilfsmittel-, Prothesen- und Orthesenversorgung, Anleitung und Training im tion, der Selbständigkeit bei den Verrichtungen des täglichen Lebens und bei der beruflichen und sozialen Inte- Umgang mit dem Hilfsmittel bzw. der Prothese oder Orthese gration und Teilhabe. 33 Motivierung zu gesundheitsbewusster Lebensführung und Vermittlung der eigenen Rolle bei der Vermeidung von Rezidiv- oder Neuerkrankungen, Anleitung zu eigenständiger Sekundär- Grundlage der Rehabilitation am NRZ Leipzig, in der Neurologischen Abteilung der Sachsenklinik und des ATZ bzw. Tertiärprävention ist ein ganzheitliches bio-psycho-soziales Krankheitsfolgenmodell, das den Patienten als Partner be- 33 Stärkung des Selbstbewusstseins und Vermittlung adäquater Strategien zum Umgang mit einer trachtet. Neben den funktionellen Defiziten werden sein biographischer Lebenshintergrund ebenso berücksich- chronischen Behinderung (Krankheits- bzw. Behinderungsbewältigung) tigt wie Umweltfaktoren und Aspekte, die im Zusammenhang mit Multimorbidität, Risikofaktorenexposition 33 Adäquate Reintegration in Familie, Beruf und soziales Umfeld, einschließlich Beratung und gesundheitsbewusster Lebensführung, Krankheitsbewältigung sowie psychosozialer Belastung stehen. Da- (und ggf. praktische Anleitung) von Bezugspersonen hinsichtlich des Umganges mit dem Patienten mit zielt Rehabilitation im Sinne der ‚Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und und seiner Erkrankung bzw. Beeinträchtigung Gesundheit‘ (ICF) darauf ab, die „funktionale Gesundheit“ eines Menschen zu verbessern oder wiederherzu- 33 Information über der Krankheit oder Behinderung angemessene Freizeitaktivitäten, Vermittlung stellen. Die Folgen einer Erkrankung sollen soweit gemindert werden, dass die körperlichen und geistigen von Kontakten zu Selbsthilfegruppen Funktionen des Betroffenen, seine Aktivitäten und seine Teilhabe an verschiedenen Lebensbereichen möglichst 33 Anregung und Beratung zur behindertengerechten Umgestaltung der Wohnung weitgehend wiederhergestellt werden. 33 Überprüfung der Notwendigkeit und Eignung zu bzw. Einleitung oder rehabilitative Vorbereitung von Maßnahmen der medizinisch-beruflichen Rehabilitation Die aus einer neurologischen Erkrankung resultierenden Störungen sind häufig heterogen und komplex und 33 Einleitung bzw. rehabilitative Vorbereitung von Maßnahmen der stufenweisen Wiedereingliederung betreffen verschiedene Domänen (z. B. Mobilität, Kommunikation, Selbstversorgungskompetenz etc.) oft gleich- 33 Beratung und Unterstützung bei der behindertengerechten Umgestaltung des Arbeitsplatzes. zeitig. Neurologische Rehabilitation erfordert deshalb einen komplexen interprofessionellen therapeuti- schen Ansatz. Die Rehabilitationsziele reichen also von der Wiederherstellung normaler Körperfunktionen bis zur familiären und beruflichen Eingliederung. Das NRZ Leipzig und die Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick Neurowissenschaftliche Erkenntnisse der letzten drei Jahrzehnte haben gezeigt, dass das geschädigte Gehirn sind therapeutisch und diagnostisch uneingeschränkt in der Lage, Patienten aller neurologischen und neuro- erstaunlich „plastisch“ ist. Diese Fähigkeit zur Reorganisation machen sich restitutive Therapieansätze zunutze. chirurgischen Diagnosen mit Beeinträchtigungen jeden Schweregrades aufzunehmen. Auch Patienten mit einer Durch gezielte Stimulation und repetitives Üben gestörter Funktionen wird Funktionswiederherstellung erreicht. oder mehreren internistischen Begleiterkrankungen können aufgenommen werden, da mehrere Internisten Wenn dieser Ansatz nicht zum Erfolg führt, weil z. B. die Schädigung zu groß ist, werden kompensatorische als Oberärzte zum Ärzteteam gehören. Strategien eingesetzt. Dabei werden diejenigen Ressourcen genutzt und ausgebaut, die dem Patienten noch zur Verfügung stehen. Außerdem kommen der Einsatz von Hilfsmitteln und die Modifikation seines häuslichen Die individuellen Rehabilitationspläne zielen auf die Beseitigung bzw. Minderung der Krankheitsfolgen im und / oder beruflichen Umfeldes in Frage. beruflichen und privaten Alltag und helfen zugleich bei der seelischen Bewältigung der Erkrankung. Die psycho- logischen und psychosomatischen Aspekte von Krankheit und Behinderung sind ebenso wie die Betreuung von Die Rehabilitationsziele im Einzelnen: Angehörigen selbstverständlicher Bestandteil unseres Rehabilitationskonzeptes. 33 In der frühen Phase der Rehabilitation: Verbesserung der Wachheit, der Vigilanz, der basalen Reaktions- und Kommunikationsfähigkeit u. a. als Grundlage für weiterführende Therapiemaßnahmen 33 Entwöhnung von künstlicher Ernährung, Aufbau eines sicheren Schluckvorganges 33 Abwendung drohender bzw. Behandlung eingetretener Komplikationen 3 Patienten (z. B. Kontrakturen, schwere Spastizität) 33 Entwöhnung von künstlicher Beatmung Im NRZ Leipzig wurden im Jahr 2016 insgesamt 2.530 Patienten betreut. In der folgenden Tabelle findet sich 33 Schmerzbefreiung, Schmerzverminderung und / oder Schmerzbewältigung bei Vorliegen die Verteilung auf die Reha-Phasen im NRZ Leipzig (einschl. der Neurologischen Abteilung des ATZ Leipzig). chronischer Schmerzen 33 Wiederherstellung bzw. Verbesserung der Hand-, Bein- und Rumpfmotorik mit dem Ziel der Patienten 2016 größtmöglichen Selbständigkeit in der Fortbewegung und in weiteren alltagspraktischen Belangen Reha-Phase B 536 mit oder ohne Hilfsmittel Reha-Phase C 1.149 33 Verbesserung der visuellen Wahrnehmung bei Gesichtsfeldausfällen, Fusionsstörungen und Neglect Reha-Phase D 586 33 Verbesserung der Sprech- und Sprachfunktionen mit dem Ziel, die Kommunikationsfähigkeit so weit wie möglich wiederherzustellen ATZ 259 Insgesamt 2.530 10 Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick 11
Patienten Diagnostik Von den im Jahre 2016 aufgenommenen Patienten waren 60 % Männer und 40 % Frauen. Das mittlere Le- In der folgenden Tabelle finden Sie die mittleren Verweildauern (in Tagen) in den verschiedenen Phasen der bensalter betrug 66 Jahre. Die nachfolgende Tabelle spiegelt die Verteilung der Diagnosen und Nebendiagno- Rehabilitation: sen. Bei gleichrangigen Hauptdiagnosen wurden beide gezählt. Erwartungsgemäß schlägt die Gruppe der gefäßabhängigen Erkrankungen am stärksten zu Buche; unter den Nebendiagnosen sind diejenigen am häu- Gesamtaufenthalts- Aufenthaltsdauer figsten, die mit einem erhöhten Risiko für Gefäßerkrankungen einhergehen. 2016 dauer in Abhängigkeit in der Phase der Aufnahmephase Diagnosen 2016 Patienten Anteil (%) Phase B 55,3 38,9 Hirninfarkt 886 34,8 Phase C 44,0 42,5 Intracerebrale Blutung 127 5,0 Phase D 21,1 21,1 Subarachnoidalblutung 56 2,2 ATZ 26,0 26,0 Schädel-Hirn-Trauma 286 11,2 Hypoxie 31 1,2 Multiple Sklerose 15 0,6 Morbus Parkinson 41 1,6 Parkinson-Syndrom 3 0,1 4 Diagnostik Kopfschmerz 10 0,4 Maligne Hirntumoren 20 0,8 Apparativ-technische diagnostische Methoden werden in der Akutneurologie zur Klärung der zugrunde liegen- Benigne Hirntumoren 30 1,2 den Erkrankung und ihrer Ursachen eingesetzt. Demgegenüber dienen diagnostische Verfahren in der neurolo- gischen Rehabilitation der Dokumentation der funktionellen Auswirkungen einer Erkrankung, der resultierenden Meningitis / Enzephalitis 4 0,2 Fähigkeits- bzw. Teilhabestörungen und des Verlaufs, der Prognoseeinschätzung sowie der Ermittlung verblie- Nervenläsionen 15 0,6 bener Funktionsressourcen, d. h. des Rehabilitationspotentials (rehabilitationsspezifische Diagnostik). Polyneuropathie 259 10,2 Selbstverständlich werden apparativ-technische Untersuchungsmethoden während der Rehabilitation auch zur Radikulärsyndrom 19 0,7 ätiologiebezogenen Diagnostik eingesetzt. Dies gilt insbesondere für die internistische Diagnostik, die v. a. bei Myopathien 34 1,3 unseren Patienten der Rehabilitationsphasen B und C einen großen Stellenwert hat. Auf regelmäßig verwende- ten funktionellen Assessments wird später im Zusammenhang mit Rehabilitationsverlauf und Rehabilitationser- Epilepsien 159 6,2 gebnis nochmals eingegangen werden. Die nachstehenden Tabellen zeigen die verschiedenen apparativ-tech- sonstige 550 21,6 nischen und rehabilitationsspezifischen Untersuchungs-, Assessment- und Dokumentationsmethoden und die Häufigkeit ihres Einsatzes. Nebendiagnosen 2016 Patienten Anteil (%) Diabetes mellitus 507 15,7 4.1 Neurophysiologische Untersuchungsmethoden Fettstoffwechselstörungen 267 8,3 Art der Untersuchung 2016 Phase B Phase C Phase D Gesamt Hypertonie 1.080 33,5 Elektromyographie (EMG), 3 37 20 60 KHK 265 8,2 Elektroneurographie Kardiomyopathie 42 1,3 Visuell evozierte Potentiale (VEP) 18 1 0 19 Akustisch evozierte Potentiale (AEP) 20 4 1 25 Rhythmusstörungen 549 17,0 chronische Somatosensibel evozierte 14 14 5 33 97 3,0 Potentiale (SSEP) Lungenerkrankungen Elektroenzephalographie (EEG) 205 197 34 436 Ulcus doudeni/ventriculi 27 0,8 Transkranielle 0 2 0 2 Arthrosen 57 1,8 Magnetstimulation (TMS) Niereninsuffizienz 269 8,3 0 0 0 0 Biomechanische Messungen Frakturen (Extremitäten) 68 2,1 Orbicularis-Oculi-Reflex 14 1 0 15 12 Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick 13
Diagnostik 4.2 Ultraschall-Dopplersonographie Für die Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick wurden folgende Untersuchungen unter fachärztlicher Federführung des NRZ Leipzig durchgeführt: Art der Untersuchung 2016 Phase B Phase C Phase D ATZ cw Doppler und Art der Untersuchung 2016 0 52 31 0 Duplex extrakraniell Elektromyographie (EMG) / Elektroneurographie 4 pw Doppler transkraniell 1 14 11 0 Somatosensibel evozierte Potentiale (SEP) 0 Visuell evozierte Potentiale (VEP) 1 4.3 Innere Medizin Transkranielle Magnetstimulation 0 Art der Untersuchung 2016 Phase B Phase C Phase D ATZ Elektroenzephalographie (EEG) 0 Internistische Konsiliarunter- Sonographie (abdominell, Schilddrüse) 0 4.905 4.150 560 0 Transthorakale Echokardiographie 0 suchung 2016 Sonographie (Oberbauch) 33 109 5 0 Transösophageal Echokardiographie 0 Sonographie (Schilddrüse) 0 1 0 0 Dopplersonographie peripherer Arterien 0 Sonographie (andere Organe) 38 67 8 0 Dopplersonographie peripheren Venen 0 Transthorakale Echokardiographie 8 34 1 0 Craniale Computertomographie (CCT) 13 Transösophageale Echokardiographie 4 6 0 0 Gastroskopie 0 Gastroskopie 0 0 0 0 Restharnsonographie 0 PEG-Anlage 0 0 0 0 PEG-Entfernung 0 0 0 0 Ruhe-EKG 701 1.058 511 0 4.5 Neuropsychologie Langzeit-EKG 56 95 54 0 Belastungs-EKG 0 0 0 0 Die Beurteilung der neurokognitiven Stärken und Schwächen der Patienten eine notwendige Voraussetzung, Lungenfunktionsprüfung 36 35 6 0 um geeignete neuropsychologische Therapiemaßnahmen zu planen und zum Abschluss der Rehabilitation zu Langzeit-RR-Messung 3 49 22 0 evaluieren. Zudem können mit Hilfe der neuropsychologischen Untersuchung mögliche Auswirkungen neu- Anlage eines suprapubischen ropsychologischer Einschränkungen auf das Alltags- und Berufsleben beurteilt und Patienten entsprechend 0 0 0 0 Dauerkatheters beraten werden. Die Schwere der Krankheitsfolgen und die sensomotorischen sowie sprachlichen Einschrän- Restharnsonographie 20 370 6 0 kungen in den drei Phasen der stationären Rehabilitation machen unterschiedliche Schwerpunktsetzungen Dopplersonographie periphere notwendig. Auch bei der Auswahl der neuropsychologischen Untersuchungsverfahren muss das aktuelle 1 9 1 0 Fähigkeitsniveau der Rehabilitanden berücksichtigt werden. Arterien Dopplersonographie periphere 6 16 1 0 In der Phase B geht es vor allem um die Einschätzung der Ansprechbarkeit, der Orientierung zu Person, Ort Venen und Zeit, der Kommunikationsfähigkeit, der konzentrativen Belastbarkeit und der visuo-perzeptiven Funktio- nen (u. a. Neglect). Die Beurteilung erfolgt in erster Linie mit Hilfe standardisierter Verhaltensproben und 4.4 Röntgendiagnostik Ratingskalen. Die Ansprechbarkeit des Patienten wird klinisch geprüft, während die Orientierung zu Person, Ort und Zeit mit einem hausintern entwickelten Fragebogen (Neuropsychologischer Orientierungs-Test) ein- Art der Phase B Phase C Phase D Gesamt geschätzt und im Verlauf beurteilt werden kann. Um das Sprachverständnis auf basaler Ebene einzuschätzen, Röntgenuntersuchung 2016 muss der Patient auf systematisch abgestufte Aufforderungen reagieren. Bei Verdacht auf eine visuelle Halb- Craniale Computertomographie (CCT) 152 198 28 378 seitenvernachlässigung werden Untertests aus dem Neglect-Test (NET) verwendet. Röntgen Schädel 0 0 0 0 Röntgen Wirbelsäule 4 12 4 20 In den Phasen C und D steht die Untersuchung der Aufmerksamkeits-, der Lern- und Gedächtnis-, der Röntgen Schultergürtel und Arm 13 33 3 49 Exekutivfunktionen und der Raumkognitionen im Vordergrund. In den Phasen kommen dabei unterschiedliche Röntgen Beckengürtel und Bein 15 65 0 80 Testverfahren zum Einsatz. Für Patienten der Phase C muss häufig auf Instrumente aus der Demenzdiagnostik Röntgen Abdomen 1 0 1 2 zurückgegriffen werden (z. B. Addenbrooke’s Cognitive Examination-Revised (ACE-R), Consortium to Establish Röntgen Thorax 199 108 8 315 a Registry for Alzheimer’s Disease (CERAD)). Mit diesen Verfahren werden die kognitiven Funktionen auf ei- nem niedrigen Anforderungsniveau geprüft, so dass eine Überforderung der Patienten vermieden wird. In der Phase D werden schließlich neuropsychologische Standardverfahren verwendet. 14 Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick 15
Diagnostik In der Regel werden folgende Funktions- bzw. Leistungsbereiche untersucht: Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die diagnostischen Leistungen im Jahre 2016, geordnet nach Einrichtung und Phase. • Aufmerksamkeit • Affektiver Status Diagnostische Leistungen NRZ NRZ SAK-N • Lernen und Gedächtnis • Fahreignung ATZ Insgesamt 2016 Phase B / C Phase D Phase D • Exekutive Funktionen • Alltagskompetenz Anamnese / Abschlussgespräch 1.275 407 238 2.799 4.719 • Raumkognition (visuo-perzeptive und • Analyse von Arbeitsplatzanforderungen unter Aufmerksamkeit 789 660 297 1.642 3.388 visuo-konstruktive Funktionen) Berücksichtigung des Fähigkeitsprofils Fahreignungsdiagnostik / Orien- 728 58 218 1.232 2.236 • Visueller Neglect tierung / Lernen u. Gedächtnis • Höhere sprachliche Fähigkeiten Exekutive Funktionen 627 19 40 799 1.485 Raumkognitionen / Neglect / 486 0 79 778 1.343 Gesichtsfeldausfall Ein besonderes Leistungsangebot des NRZ besteht in der Fahreignungsdiagnostik, zu der auch die Durch- Demenz-Screening 162 0 40 0 202 führung einer standardisierten Fahrverhaltensprobe gehört, wenn Patienten die Mindestanforderungen an die Fahrverhaltensprobe 16 29 0 27 72 psychische Leistungsfähigkeit von Kraftfahrern der Gruppe 1 nach den Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreig- Affektiver Status 162 39 40 238 479 nung nicht erfüllen (Bundesanstalt für Straßenwesen, Heft M 115, 2016). Arbeitsplatz: Anforderungs-/ 190 20 19 0 151 Fähigkeitsanalyse Eine detaillierte Auflistung der am NRZ zur Verfügung stehenden Verfahren würde den Rahmen sprengen, so dass Sonstiges 1.479 681 198 1.622 7.960 im Folgenden nur eine Auswahl der am häufigsten verwendeten Tests aufgeführt wird. Neuropsychologische Testverfahren und Ratingverfahren: Anmerkungen: Die Fahreignungsdiagnostik zur Überprüfung der Mindestanforderungen an die psychische Leis- tungsfähigkeit erfolgte gemäß der Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung (Berichte der Bundesanstalt für • Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung • Regensburger Wortflüssigkeitstest Straßenwesen, Heft M 115, 2016). Dabei wurden Aufmerksamkeits- und visuelle Explorationsleistungen erfasst. Version 2.2 / 2.3 bzw. Version Mobilität 1.3 • Ruff Figural Fluency Test Fahrverhaltensproben wurden nur dann durchgeführt, wenn keine medizinischen Gründe gegen das Autofah- (Fahreignungsdiagnostik): ren vorlagen und die Mindestanforderungen an die psychische Leistungsfähigkeit nicht erfüllt waren. Der affek- • Behavioural Assessment of the Dysexecutive - Alertness tive Status wurde in den meisten Fällen klinisch erhoben. Nur wenn standardisierte Fragebögen zum Einsatz Syndrome: kamen, wurde dies als separate Leistung dokumentiert. - Go / NoGo - Schlüsselsuche - Geteilte Aufmerksamkeit - Zootest - Flexibilität • Trail Making Test A & B 4.6 Orthoptische Diagnostik - Visuelles Scanning • Wechsler Adult Intelligence Scale-IV u. a: - Gesichtsfeld Häufige Folgen neurologischer Erkrankungen, insbesondere nach zerebro-vaskulären Insulten sind Gesichtsfeld- - Wortschatztest ausfälle, Skotome, Doppelbilder (u. a. aufgrund von Fusions- und okulomotorischen Störungen) und Störungen - Neglect - Mosaiktest der Kontrastwahrnehmung. Für die diagnostische Abklärung sind im NRZ Leipzig zwei Orthoptisten zur Verfügung, • Neglect Test die sich auf neuroophthalmologische Störungen spezialisiert haben. Für die Untersuchung von Gesichtsfeldaus- • Leistungsprüfsystem 50+ • Wechsler Memory Scale-IV u. a.: fällen kommt ein Oculus Twinfield Perimeter zum Einsatz, mit dem neben der statischen auch die kinetische Peri- - Untertests 3 und 4 - Logisches Gedächtnis I & II metrie durchgeführt werden kann. Letztere ist besonders gut geeignet, bei homonymen Gesichtsfeldausfällen die • Hospital Anxiety & Depression Scale Außengrenzen des intakten Gesichtsfeldes genau zu bestimmen. Mit Hilfe der Blickfeldmessung können zudem - Verbale Paarerkennung I & II • Geriatrische Depressionsskala Therapieverläufe evaluiert werden. Darüber hinaus ist das Gerät auch für therapeutische Zwecke geeignet, da mit • California Verbal Learning Test • Anforderungs- und Fähigkeitsanalyse ihm kompensatorische Blickbewegungen geübt werden können. • Rey Complex Figure Test Leistungen 2016 Visusbestimmung 547 Perimetrie 690 Binokulares Blickfeld 172 Binokularstatus 305 Okulomotorik 521 Exploration und Lesefähigkeit 143 16 Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick 17
Diagnostik 4.7 Logopädie / Sprachtherapie / klinische Linguistik Hirntumoren Motricity Index + Trunk Action Research Arm Barthel-Index Control Test (4-wö- Test (ARAT) (Phase C: wöchentl., SAK-N Art der Diagnostik 2016 Phase B Phase C Phase D ATZ chentl. bzw. bei Aufn. (2-wöchentlich); Phase D: bei Aufnah- Phase D und Entl.); Functional Box-and-Block-Test me und Entlassung) Aphasiediagnostik Ambulation Category (2-wöchentlich) (u. a. A achener Aphasie Test, 107 242 100 78 184 (4-wöchentl. bzw. bei Aphasie Schnelltest) Aufn. und Entl.) ; wenn Kau- und Schluckdiagnostik 478 1.080 77 27 96 FAC=5 10m 'timed Laryngoskopie 9 20 2 0 4 walk test' (2-wöchentl. Dysarthriediagnostik 40 181 110 158 200 bzw. bei Aufn. und Entl.) Polyneuro- Score für das Barthel-Index radikulitis Guillain-Barré-Syn- (Phase C: wöchentl., 4.8 Externe Konsiliaruntersuchungen drom nach Richard Phase D: bei Aufnah- and Hughes (4-wö- me und Entlassung) Für alle im NRZ nicht vertretenen medizinischen Disziplinen wird eine enge Zusammenarbeit mit Konsiliarärz- chentl. bzw. bei ten in der Universitätsklinik Leipzig, dem St. Georg Krankenhaus Leipzig, den Krankenhäusern Grimma und Aufn. und Entl.) Wurzen sowie in freier Praxis gepflegt. Polyneuro- Barthel-Index (Phase pathien C: wöchentlich, Phase D: bei Aufn. und Entl.) 4.9 Rehabilitationsspezifische Assessment-Instrumente Motricity Index + Action Research Arm Schädel- Barthel-Index Hirn-Trauma Trunk Control Test Test (ARAT) (Phase C: wöchentl., In den Bereichen Medizin, Ergotherapie, Physiotherapie und rehabilitative Krankenpflege wird – auch im (4-wöchentlich bzw. (2-wöchentl.); Phase D: bei Aufnah- Rahmen des Qualitätsmanagements – das nachfolgend tabellarisch dargestellte Assessment- und Dokumen- bei Auf. und Entl.); Box-and-Block-Test me und Entlassung) tationsrepertoire regelmäßig eingesetzt. Bei jedem Patienten dient es der Befund-, Verlaufs- und Ergebnisdo- Functional Ambulati- (2-wöchentlich) kumentation des Rehabilitationsprozesses. In Neuropsychologie und Sprachtherapie werden die in den oben on Category (4-wö- stehenden Tabellen genannten Tests verwendet, die an der Diagnose und der resultierenden Funktionsein- chentl. bzw. bei Aufn. schränkung ausgerichtet sind. Die bei der jeweiligen Diagnose verwendeten Assessment-Instrumente erfüllen und Entl.) ; wenn Testgütekriterien, sind (auch international) etabliert und zugleich für den Einsatz im Rehabilitationsalltag FAC=5 10m ‚timed praktikabel. Eine Arbeitsgruppe „Assessments“, bei der Ärzte, Ergo- und Physiotherapeuten mitmachen, ak- walk test‘ (2-wö- tualisiert das Assessmentinstrumentarium des NRZ Leipzig regelmäßig. chent. bzw. bei Aufn. und Entl.) Die folgende Tabelle gibt einen Überblick: Parkinson- Unified Parkinson‘s Northwestern Univer- Barthel-Index (Phase Syndrom disease rating scale sity Disability Scales C: wöchentl., Phase Medizinischer Kranken- Rehabilitative Ergotherapie (UPDRS) (4-wöchentl. (4-wöchentl. bzw. bei D: bei Aufnahme und Dienst gymnastik Pflege bzw. bei Aufn. und Entl.) Aufn. und Entl.) Entlassung) Multiple Assessment of Barthel-Index disability für MS Zusätzlich Koma-Remissions- Frühreha-Barthel- Sklerose (Phase C: wöchentlich, nach Tourtelotte nur bei skala (2-wöchentl.) Index (wöchentl.) Phase D: bei Aufnah- (4-wöchentlich bzw. me und Entlassung) Patienten der bei Aufnahme und Reha-Phase B Entlassung) Schlaganfall NIH Stroke Scale Motricity Index + Trunk Action Research Arm Barthel-Index (4-wöchentl. bzw. bei Control Test (4-wö- Test (ARAT) (Phase C: wöchentl., Aufnahme und chentl. bzw. bei Aufn. (2-wöchentlich); Phase D: bei Aufnah- Entlassung) und Entl.); Functional Box-and-Block-Test me und Entlassung) Ambulation Category (2-wöchentl.) (4-wöchentl. bzw. bei Aufn. und Entl.); wenn FAC=5 10m 'timed walk test' (2-wöchentl. bzw. bei Aufn. und Entl.) 18 Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick 19
Rehabilitationsverlauf und Rehabilitationsergebnis 5 Rehabilitationsverlauf und Rehabilitationsergebnis Häufiger bieten sich jedoch gerade bei Gedächtnisstörungen externale Kompensationsstrategien an, wie z. B. ein Ter- minkalender oder ein Tagebuch. Um einen erfolgreichen Transfer in den Alltag zu erreichen, müssen diese Strategien durch intensives Üben automatisiert und schrittweise in den Alltag überführt werden. Eine weitere Voraussetzung 5.1 Durchgeführte Therapien ist, dass die Kompensationsstrategien den individuellen Bedürfnissen der Patienten angepasst werden. Das setzt wiederum voraus, dass die Patienten sich ihrer Funktionsstörungen und deren Auswirkungen im Alltag bewusst sind Interdisziplinarität und Austausch kennzeichnen die Arbeit des therapeutischen Teams. Dabei wird für jeden und aktiv an einer Behandlung mitarbeiten. In der stationären Rehabilitation geht es deshalb zunächst häufig darum, Patienten ein individueller Rehabilitationsplan erstellt, der im Rahmen der für jede Station wöchentlich statt- dass Patienten durch Erfahrungen im therapeutischen Setting ein Störungsbewusstsein und damit eine entsprechen- findenden Teamkonferenzen nach dem Rehabilitationsverlauf angepasst wird. Die meisten Therapien sind de Therapiemotivation entwickeln. Aus diesem Grund ist die Psychoedukation im Sinne der Beratung und Informa- Einzelbehandlungen, die in Abhängigkeit von den Bedürfnissen und der Belastbarkeit des Patienten durch tionsvermittlung über die Auswirkungen von Hirnschädigungen in dieser Phase von großer Bedeutung. Gruppenbehandlungen ergänzt werden. Die Therapieeinheiten dauern 60, 45 oder 30 Minuten. Für viele Patienten ist die Erkrankung oder das Unfallereignis eine traumatische Lebenserfahrung. Die Folgen sind Natürlich sind auch die Beeinflussung eines gesundheitsgefährdenden Lebensstils und einer defizitären nicht selten Ungewissheit, Sorge, Kontrollverlust und Zukunftsängste. Aus diesem Grund gehört die Begleitung Krankheitsbewältigung maßgebliche Anliegen der Rehabilitation. Mehrfach wöchentlich gibt es Seminare, die der Patienten, aber auch der Familienangehörigen bei ihrer Auseinandersetzung mit der Krankheit und deren zu gesundheitsbewusster Lebensführung und zum adäquaten Umgang mit der Erkrankung bzw. ihren Folgen Auswirkungen zum neuropsychologischen Behandlungsangebot. Diese Arbeit setzt die Kenntnis psychotherapeu- anleiten. Hinzu kommen praktische Schulungen, die u. a. Blutzucker- oder Blutdruckselbstmessung vermitteln. tischer Prinzipien bei der Gesprächsführung und verhaltenstherapeutischer Methoden voraus. Diese Angebote richten sich ausdrücklich auch an Angehörige und zielen darauf ab, den Patienten und seine Angehörigen zu „Experten“ der Erkrankung zu machen. Die Dauer der neuropsychologischen Behandlungseinheiten hängt in der frühen Phase von der Tagesverfassung und der Belastbarkeit der Patienten ab. In den späteren Phasen beträgt die Behandlungseinheit in der Regel 60 Im Anschluss an die ärztliche Aufnahmeuntersuchung durchläuft jeder Patient in allen therapeutischen Berufs- Minuten, während die Dauer der Therapieeinheiten bei den psychologisch-technischen Assistenten 30 Minuten gruppen eine (kurze) Assessmentphase, die dazu dient, das funktionelle Leistungsvermögen, die Motivation beträgt. In der folgenden Tabelle wird für 2016 ein Überblick über die therapeutischen Leistungen in der Neu- und die Leistungsressourcen in motorischer, neuropsychologischer, emotionaler, kommunikativer, beruflicher ropsychologie gegeben. und sozialer Hinsicht zu ermitteln. Selbstverständlich ergeben sich daraus unmittelbare Schlussfolgerungen für die therapeutische Strategie und die Auswahl geeigneter therapeutischer Interventionen. Therapeutische Leistungen NRZ NRZ SAK-N Ins- ATZ 2016 Phase B / C Phase D Phase D gesamt Folgende Einzel- und Gruppenbehandlungen wurden zwischen Januar und Dezember 2016 durchgeführt. Einzeltherapien Falls nicht besonders aufgeführt, handelt es sich stets um Einzelbehandlungen. Hervorzuheben ist der Beitrag Aufmerksamkeit 5.008 3.074 1.584 3.726 13.392 der Krankenpfleger und Krankenschwestern, die im Sinne einer rehabilitativen Pflegetherapie die Aktivitäten Re-Orientierung / Lernen und Gedächtnis 1.377 184 0 272 1.833 und die funktionelle Unabhängigkeit des Patienten wesentlich und nachhaltig fördern. Exekutive Funktionen 1.315 140 20 312 1.787 Raumkognitionen / Neglect / 3.607 917 594 1.334 6.452 Gesichtsfeldausfall 5.1.1 Neuropsychologie Beratung / Begleitung / Krankheitsfolgen 708 369 158 411 1.646 Krisenintervention 101 0 0 108 209 Grundlage unserer Arbeit sind die Leitlinien für Diagnostik und Therapie, die von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie 2012 in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Neuropsychologie zu folgenden neurokognitiven Funk- Angehörigenberatung 223 0 0 0 223 tionsbereichen veröffentlicht wurden (Diener et al., 2012): (1) Aufmerksamkeitsstörungen, (2) Gedächtnisstörungen, Entspannung 0 58 0 0 58 (3) exekutive Dysfunktionen und (4) Störungen der Raumkognitionen (inkl. Neglect) unter Berücksichtigung der Sonstige 40 175 0 0 215 Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) (DIMDI, 2004). Gruppentherapien Kognitive Gruppen 5.321 0 0 0 5.321 Dabei werden in der neuropsychologischen Therapie im Wesentlichen zwei Behandlungsansätze unterschieden. Progressive Muskelrelaxation 283 0 0 2.355 2.638 Beim restitutiven Ansatz soll durch geeignete, meist stimulierende und repetitive Methoden eine neuronale Autogenes Training 384 0 394 864 1.642 Reorganisation innerhalb erhaltener Neuronenpopulationen erreicht werden. Überzeugende Ergebnisse finden Multiple Sklerose Gruppe 0 0 0 281 281 sich in der wissenschaftlichen Literatur vor allem für basale motorische und sensorische Funktionsstörungen. Bei Sonstige Gruppen 314 350 0 972 1.636 den kognitiven Störungen ist die Wirksamkeit dieses Ansatzes noch nicht sicher belegt. Positive Ergebnisse wur- den für die Behandlung spezifischer Aufmerksamkeitsstörungen veröffentlicht (z. B. Sturm et al., 2004). Anmerkungen: Die Gruppentherapien werden phasenübergreifend angeboten, so dass eine getrennte Darstel- lung nach Rehabilitationsphasen nicht möglich war. Für die Phase D sind diese Leistungen zusammen mit den Beim kompensatorischen Ansatz steht die Vermittlung und Einübung von Strategien im Vordergrund, die Phasen B / C dokumentiert. dem Patienten helfen sollen, das Funktionsdefizit auszugleichen. So können z. B. Gesichtsfeldausfälle kompen- siert werden, indem Patienten durch ein Sakkadentraining lernen, ihr Explorationsverhalten zu verbessern. Damit wird zwar nicht das Gesichtsfeld vergrößert, aber durch längere Sakkaden das Blickfeld erweitert. Das gleiche Prinzip wird bei der Therapie der hemianopischen Lesestörung angewendet. Genauso können sprachgebundene Gedächtnisstörungen durch Visualisierungstechniken ausgeglichen werden. 20 Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick 21
Rehabilitationsverlauf und Rehabilitationsergebnis 5.1.2 Orthoptik SAK-N Art der Behandlung 2016 Phase B Phase C Phase D ATZ Phase D In der Orthoptik werden in enger Abstimmung und Kooperation mit der Neuropsychologie Patienten mit ze- Laufbandtraining mit partieller 24 129 2 0 0 rebral bedingten Beeinträchtigungen der visuellen Wahrnehmung und Informationsverarbeitung sowie oku- Gewichtsentlastung lomotorischen Störungen rehabilitativ betreut. Im Vordergrund stehen Gesichtsfelddefekte mit entsprechen- Gangtrainer 155 356 0 0 0 den Explorations- und Lesestörungen und Störungen in der beidäugigen Wahrnehmungsverarbeitung. Vor Hilfsmittelversorgung und -training 18 431 24 13 134 Beginn der Therapien erfolgt die notwendige optische und orthoptische Grundversorgung (z. B. die Brillenver- Repetitives sensomotorisches Handtraining 5 102 3 0 0 ordnung oder die Anpassung von Prismenbrillen bei Doppelbildern). Das Exploration- und Lesetraining wird Behandlung auf neuro-physiologischer Basis 8.080 10.992 933 769 1.482 primär von der psychologisch-technischen Assistentin am Computer durchgeführt. (Bobath, PNF, FBL etc.) Transfertraining 11.614 2.755 0 0 23 Wahrnehmungsschulung (Vibrax) 21 9 0 0 0 Therapeutische Leistungen 2016 Gleichgewichtstraining 48 1.526 198 540 2.380 Prismen- und Okklusionsbehandlung 516 Kontrakturprophylaxe und -behandlung I Sakkaden-, Explorations- und Lesetraining 453 1.309 1.754 0 0 0 (aktive und passive Gelenkmobilisation) Angehörigenberatung 20 Kontrakturprophylaxe und -behandlung II 235 165 0 0 0 Beratung Nachsorgeangebote / Selbsthilfegruppen etc. 335 (Redressionsgipse, Schienen) Kontrakturprophylaxe und -behandlung III 3.181 288 0 0 0 (Lagerung) 5.1.3 Logopädie / Sprachtherapie / klinische Linguistik Manuelle Therapie 2 16 29 16 125 SAK-N Bandscheibenbehandlung 0 1 0 52 48 Art der Behandlung 2016 Phase B Phase C Phase D ATZ Phase D Motomed-Behandlung 8.307 20.413 997 3.659 997 Aphasiebehandlung (einzeln) 1.172 4.857 835 719 1.533 Erigo 105 9 0 0 0 Aphasiebehandlung (in der Gruppe) 259 2.573 430 21 590 Stehtisch-Behandlung 2.457 12.589 107 106 0 Kau- und Schlucktherapie (einzeln) 12.493 3.483 193 337 565 HWS / LWS-Behandlung 0 70 27 108 187 Kau- und Schlucktherapie (in der Gruppe) 0 378 70 0 158 Schwindeltraining 12 12 6 0 51 Stimmstörungen (einzeln bei Dysphonie, Bewegungsbad einzeln 3 75 8 0 194 14 167 44 43 35 KG-Gerät 9 37 497 0 0 Stimmbandlähmung) Dysarthriebehandlung (einzeln) 98 1.554 393 631 980 Posturales Training 92 33 18 0 213 Dysarthriebehandlung (in der Gruppe) 0 1.308 289 5 822 Posturographie 4 5 83 0 0 Kreislauftraining 161 21 0 0 0 Kommunikationstraining (einzeln) 203 0 0 0 0 Heiße Rolle 18 143 0 5 0 Kommunikationstraining (in der Gruppe) 14 543 0 0 111 Kältebehandlung 6 3 2 6 0 Angehörigenberatung (einzeln) 249 105 1 11 0 Atemtherapie 2.284 209 3 0 3 Angehörigenberatung (in der Gruppe) 73 31 0 0 0 Aufnahme- und Abschlusstest 847 2.118 753 457 2.558 Angehörigen / Patientengespräch 287 411 0 1 0 5.1.4 Physiotherapie Physiotherapeutische Gruppenbehandlungen: Physiotherapeutische Einzelbehandlungen: SAK-N Art der Behandlung 2016 Phase B Phase C Phase D ATZ SAK-N Phase D Art der Behandlung 2016 Phase B Phase C Phase D ATZ Phase D Repetitives sensomotorisches Handtraining 0 938 66 213 0 Gangschule, einschl. Training des Hemiparesebehandlung: Hemigruppe I 3 90 49 0 214 4.658 16.239 899 133 1.819 Treppensteigens Hemiparesebehandlung: Hemigruppe II 0 6 639 136 67 Terraintraining 42 2.411 151 127 167 Ataxiebehandlung (Ataxiegruppe I) 3 85 378 0 219 Rollstuhltraining 374 227 0 0 0 Krankengymnastik im Bewegungsbad 0 0 208 0 436 Laufbandtraining ohne partielle Sensomotorische Fußgruppe 0 17 214 231 0 8 179 327 0 1.010 Gewichtsentlastung 22 Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick 23
Rehabilitationsverlauf und Rehabilitationsergebnis Im Rahmen wissenschaftlicher Projekte zur Evaluation physiotherapeutischer Behandlungsmethoden wurden Arbeitstherapie 0 68 35 196 174 zusätzlich folgende Therapien durchgeführt: Handwerkliches Training 113 149 5 3 47 Behandlung auf neurophysiologischer Basis Art der Behandlung 2016 NRZ Leipzig (gesamt) 6.434 1.476 116 61 94 (Bobath, Affolter, Perfetti etc.) Posture Kraft Studie 4 Sonstige funktionsspezifische Einzeltherapie 1.299 5.091 857 647 1.865 EMG Stimulation 0 Anzieh- und Waschtraining 1.409 1.698 14 0 40 Handgruppenstudie 22 ADL-Training 274 1.337 59 69 740 BONT-Studie 0 Wahrnehmungstraining / Sensitraining 25 1.353 961 1.422 42 SomatoSens 6 Kognitives und Orientierungstraining 27 603 147 52 1.416 Testungen/biomechanische Messungen 39 Hilfsmittelversorgung und -training 975 795 19 0 24 Handgruppe 1.106 Angehörigenberatung 107 256 1 0 3 Eingangs- und Abschlusstestung 1.025 1.926 1.108 535 3.990 5.1.5 Sporttherapie (sämtliche Gruppenbehandlungen) Ergotherapeutische Gruppenbehandlung: SAK-N Art der Behandlung 2016 Phase B Phase C Phase D ATZ SAK-N Phase D Art der Behandlung 2016 Phase B Phase C Phase D ATZ Phase D Medizinische Trainingstherapie (MTT) 0 0 3.978 2.978 4.874 Feinmotorik 3 80 198 89 483 Ergometertraining 0 8.205 5.466 3.666 2.318 Schreibtraining 0 36 67 18 0 Laufbandtraining 0 0 1.507 1.897 1.010 Frühstück- und Esstraining 1.242 1.496 0 0 0 Rehabilitative Rückenschule 0 0 0 0 175 Haushaltstraining 0 20 43 0 31 Wirbelsäulengymnastik 0 0 127 144 122 Handwerk 3 126 149 44 674 Behandlung von Bandscheibenbeschwerden 0 0 13 0 55 Arbeitstherapie 0 9 33 146 191 Ataxiebehandlung (Ataxiegruppe II) 0 42 529 422 563 Gedächtnis, Kommunikation 21 65 3 14 375 Fit-Stroke Gruppe 0 0 80 0 102 Sensomotorisches Handtraining 0 270 176 1 217 Wandergruppe (lange Strecke) 0 0 78 0 151 sonstige funktionsspezifische Gruppen 44 865 122 269 0 Wandergruppe (mittlere Strecke) 0 0 88 0 383 Wandergruppe (kurze Strecke) 0 471 315 0 234 Walking 0 0 0 0 78 5.1.8 Physikalische Therapie 5.1.6 Sporttherapie im Bewegungsbad (sämtliche Gruppenbehandlungen) (Angaben für alle Rehabilitationsphasen des NRZ Leipzig, für die Neurologische Abteilung des ATZ Leipzig und die Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick). Physikalische Therapien werden im NRZ Leipzig SAK-N Art der Behandlung 2016 Phase B Phase C Phase D ATZ ganz überwiegend für Patienten der Rehabilitationsphase D eingesetzt. Phase D Wirbelsäulenbehandlung 0 0 151 0 40 Art der Behandlung 2016 NRZ Leipzig ATZ SAK-N Phase D Behandlung von Patienten mit orthopädi- 0 0 114 0 59 Klassische Massage 1.417 513 146 schen Nebendiagnosen Zentrifugalmassage 32 0 0 Behandlung von Patienten mit leichter 0 0 141 0 367 Bürstenmassage 12 0 0 Hemiparese Colonmassage 8 0 0 Lymphdrainage 1.094 12 89 Teilkörperpackung mit Fango / Paraffin 1.190 630 167 5.1.7 Ergotherapie Inhalationen 16 0 0 Ultraschallbehandlung 139 26 155 Ergotherapeutische Einzelbehandlungen: Iontophorese 11 0 0 Ultrareizstrom nach Träbert 0 0 0 SAK-N Art der Behandlung 2016 Phase B Phase C Phase D ATZ Stimulation mit Exponentialstrom 19 55 0 Phase D TENS 40 250 0 Feinmotorik, repetitives sensomotorisches 458 3.660 251 298 1.642 Training 24 Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick Jahresbericht 2016 · Neurologisches Rehabilitationszentrum Leipzig und Neurologische Abteilung der Sachsenklinik Bad Lausick 25
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