JAHRESPRESSE GESPRÄCH - Januar 2021 - Berlin.de

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JAHRESPRESSE GESPRÄCH - Januar 2021 - Berlin.de
JAHRESPRESSE
    GESPRÄCH
     26. Januar 2021
JAHRESPRESSE GESPRÄCH - Januar 2021 - Berlin.de
Inhaltsverzeichnis

              Abteilung Stadtentwicklung, Gesundheit, Personal und Finanzen       3
                  Stadtentwicklungsamt                                             3
                  Fachbereich Stadtplanung                                        11

                  Gesundheitsamt                                                  13
                  Beauftragte                                                     14
                  Personal                                                        19

              Abteilung Bürgerdienste und WoAhnen                                 23
                  Amt für Bürgerdienste                                           23

              Abteilung Schule, Sport, Jugend und Familie                         30
                  Jugendamt                                                       30

                  Schul- und Sportamt                                             35

              Abteilung Wirtschaft, Straßen und Grünflächen                       38
                  Leitstelle für Wirtschaftsförderung – ZAK – (Wifö)              38

                  Straßen- und Grünflächenamt                                     40
                  Umwelt- und Naturschutzamt                                      43

                  Ordnungsamt                                                     45

              Abteilung Weiterbildung, Kultur, Soziales und Facility Management   52
                  Amt für Weiterbildung und Kultur                                52

                  Amt für Soziales                                                59
                  Facility Management                                             62

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Bezirksbürgermeisterin
                              und Leiterin der Abteilung
                            Stadtentwicklung, Gesundheit,
                                Personal und Finanzen

                              Dagmar Pohle (DIE LINKE.)

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Abteilung Stadtentwicklung, Gesundheit, Personal
       und Finanzen
       Stadtentwicklungsamt

       Fachbereich Vermessung
       Das Jahr 2020 war aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie in mehrfacher Hinsicht
       herausfordernd für den Fachbereich Vermessung. So hat der Fachbereich Vermessung neben
       seiner originären Aufgabenwahrnehmung zusätzlich das Gesundheitsamt in der Bekämpfung
       der Pandemie durch Bereitstellung von Personalressourcen und Fahrzeugen unterstützt.
       Gleichzeitig waren 2020 wiederholt hohe Antragszahlen im Fachbereich Vermessung zu
       verzeichnen. Die Fallzahlen der meisten Antragsarten für 2020 übertrafen dabei noch die
       Höchststände aus dem Jahr 2019. Beispielhaft wären hier zu nennen die Anträge auf
          • Zusammenstellung von Vermessungsunterlagen für Grenzvermessungen sowie für
            amtliche Lagepläne zum Bauantrag,
          • Übernahme von Grenz- und Gebäudevermessungen in das Liegenschaftskataster oder
          • Grundstücksnummerierungen.
       Allein bei den Auskünften aus dem Liegenschaftskataster war gegenüber 2019 ein leichter
       Rückgang der Antragszahlen um 3,5 Prozent festzustellen, was aber auf die jährlichen
       Schwankungen bei dieser Antragsart zurückgeführt werden kann.
       Trotz pandemiebedingter Einschränkungen im Dienstbetrieb konnten alle eingegangenen
       Anträge in einem für die Antragstellerinnen und -steller zeitlich zufriedenstellenden
       Rahmen abschließend bearbeitet werden.
       Im hoheitlichen Bereich der Übernahme von Grenzvermessungen in das
       Liegenschaftskataster erfolgte die Bearbeitung von 193 Anträgen. Dies sind circa 10 Prozent
       mehr bearbeitete Anträge als im Jahr 2019. Trotz dieser Steigerung und vor dem Hintergrund
       der Pandemie konnte die durchschnittliche Bearbeitungszeit stabil bei circa 6 bis 7 Wochen
       gehalten werden.
       Qualitativ hochwertige Leistungen erbrachte der Fachbereich Vermessung 2020 für die
       bezirklichen Bauvorhaben (Schulen, Turnhallen, Kitas usw.) und leistete somit einen
       wichtigen Beitrag zur Berliner Schulbauoffensive. Es wurden 74 amtliche Lagepläne für die
       jeweiligen Bauanträge gemessen und ausgearbeitet. Dies entspricht einer Steigerung um 64
       Prozent und konnte nur durch die erfolgreiche Wiederbesetzung einer freien Stelle in diesem
       Bereich realisiert werden. Außerdem führte der Fachbereich Vermessung vielfältige
       baubegleitende Vermessungen für die bereits genehmigten und in der Realisierung
       befindlichen Bauvorhaben des Bezirks durch. Für die bereits fertiggestellten Gebäude
       erfolgte die Gebäudevermessung zwecks Erfassung in der amtlichen Flurkarte des
       Liegenschaftskatasters. Außerdem erstellte der Fachbereich Vermessung
       Grunderwerbspläne für die Serviceeinheit Facility Management, Fachbereich
       Objektmanagement, zur Unterstützung der dortigen Grundstücksgeschäftsvorgänge.

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Mit dem Fachwissen im Bereich Grundstückswertermittlung unterstützte der Fachbereich
       Vermessung auch 2020 mehrere Fachämter und Fachbereiche des Bezirksamtes Marzahn-
       Hellersdorf von Berlin in ihrer jeweiligen Aufgabenwahrnehmung durch die Erstellung von
       zahlreichen Verkehrswertgutachten. Zudem erfolgte die Auswertung von circa 770
       Grundstückskaufverträgen, die im Jahr 2020 für Immobilien im Bezirk Marzahn-Hellersdorf
       gegenüber Notarinnen und Notaren abgeschlossen wurden. Die entsprechenden Daten
       werden an den Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Berlin geliefert, dessen
       vorrangige Aufgabe die Schaffung von Transparenz am Immobilienmarkt ist.
       Für die Modernisierung und Digitalisierung des Fachbereichs Vermessung sind für 2020
       insbesondere folgende Schwerpunkte beispielhaft zu nennen:
       Eine berlinweite Arbeitsgruppe, der auch eine Dienstkraft des Fachbereichs Vermessung des
       Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf angehört, entwickelt zurzeit die Grundlagen für ein
       elektronisches Geschäftsbuch für die Berliner Vermessungsverwaltung. Die Software soll ab
       Ende 2021 eingesetzt werden. Der Fachbereich Vermessung des Bezirksamtes Marzahn-
       Hellersdorf setzt berlinweit als einziger bereits eine derartige Software ein und konnte
       aufgrund der dadurch vorhandenen Erfahrungen und Erkenntnisse einen wesentlichen
       Beitrag in dieser Arbeitsgruppe leisten.
       Ein weiteres zeit- und personalintensives Projekt zur Modernisierung und Digitalisierung der
       Arbeitsprozesse des Fachbereichs Vermessung ist die vollständige Digitalisierung und
       Verortung sämtlicher Vermessungsrisse und anderer dazugehöriger Dokumente des
       Liegenschaftskatasters des Bezirks Marzahn-Hellersdorf von Berlin. Diese werden von
       externen Vermessungsbüros zur Durchführung von hoheitlichen Grenzvermessungen benötigt
       und zurzeit noch durch Dienstkräfte des Fachbereichs manuell zusammen- und den
       Vermessungsbüros in Papierform zur Verfügung gestellt (circa 420 Anträge in 2020).
       Zukünftig können diese Unterlagen kurzfristig online von den jeweiligen Vermessungsbüros
       abgerufen werden. Dies bringt einen erheblichen Zeitvorteil mit sich, da dann Grenz- und
       Teilungsvermessungen bedeutend schneller durchgeführt werden können. Dieses Projekt
       leistet somit einen Beitrag zur Beschleunigung von Grundstücksbildungen als Basis für die
       Schaffung von Wohnraum.
       Der Fachbereich Vermessung hat 2020 eine interaktive Bezirkskarte mit den Standorten der
       Ämter und Stadtteilzentren (Karte Öffentliche Einrichtungen) erarbeitet, welche im
       Internetauftritt des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf eingestellt ist. Diese Karte
       ermöglicht es den Bürgerinnen und Bürgern, schnell und unkompliziert die Anlaufstellen
       aller Ämter und Stadtteilzentren des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf von Berlin zu finden.
       In der Karte werden für jeden Standort das Amt bzw. Stadtteilzentrum sowie die Anschrift
       angegeben. Außerdem können die Bürgerinnen und Bürger über eine Verlinkung zum
       Internetauftritt des betreffenden Amtes bzw. Stadtteilzentrums schnell an weiterführende
       Informationen (Sprech- bzw. Öffnungszeiten, digitale Antragsmöglichkeiten, Angebote der
       Stadtteilzentren etc.) gelangen.
       Als Kartengrundlage kann zwischen der Karte 1:5.000 (K5) oder einer Luftbildkarte (aus
       digitalen Orthofotos erstellt) ausgewählt werden.
       Im Bereich der Ausbildung konnte 2020 die im Jahr 2019 geschaffene Stelle für eine/n
       Praxisanleiter/in erfolgreich besetzt werden. Damit wird nicht nur die qualitativ
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hochwertige Ausbildung im Fachbereich Vermessung weiter gestärkt, auch ist es dadurch
       möglich,     zukünftig   das     Angebot   an    Ausbildungsplätzen    für    angehende
       Vermessungstechniker/innen im Fachbereich Vermessung um drei auf dann neun
       Ausbildungsplätze zu erhöhen. Somit leistet der Fachbereich Vermessung einen wichtigen
       Beitrag zur Ausbildungsoffensive und Nachwuchsförderung des Landes Berlin im technischen
       Bereich.

       Fachbereich Bauaufsicht, Wohnungsaufsicht und Denkmalschutz
       Für das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf geht ein weiteres erfolgreiches Jahr im Bereich
       Wohnungsbau zu Ende.

       Baufertigstellungen, Baubeginne und Baugenehmigungen für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf im Jahr 2020

       Mit circa 1.400 errichteten Wohneinheiten im Jahr 2020 ist der Bezirk eine der wichtigsten
       Säulen für den so notwendigen Wohnungsneubau im Land Berlin. Neben den fertiggestellten
       Großprojekten in der Albert-Kuntz-Straße 50-62 (284 WE), in der Ludwig-Renn-Straße 56-64
       (255 WE), in der Lion-Feuchtwanger-Straße 19-21 (215 WE), in der Tangermünder Straße 77-
       89 (156 WE), in der Wuhlestraße 2 (142 WE) und im Kummerower Ring 40 (56 WE) wurden
       wieder mehr als 200 kleine Bauvorhaben im Ein- und Zweifamilien- sowie kleinen
       Mehrfamilienhausbereich errichtet. Während sich die großen Bauvorhaben vorwiegend in die
       bereits bestehenden Großsiedlungsstrukturen von Marzahn und Hellersdorf einfügen,

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befinden sich die kleinen Bauvorhaben mit bis zu zehn Wohneinheiten vornehmlich im
       Siedlungsgebiet.

       Marzahn-Hellersdorf erlebt insgesamt eine Bautätigkeit wie seit 30 Jahren nicht mehr. Seit
       2018 wurden jährlich mehr als 1.000 Wohneinheiten auf den Markt gebracht. Im Rückblick
       auf die vergangenen zehn Jahre ist dieser Fortschritt mehr als beachtlich.

       2020 hat der Bezirk mit dem Zuwachs an circa 1.400 Wohneinheiten erstmals wieder die
       Grenze von 140.000 Wohneinheiten im Gesamtbestand überschritten und seine Gesamtzahl
       an Wohneinheiten um knapp 8.000 seit dem Jahr 2014 erhöht.

       Jahr      2020       2019       2018       2017      2016       2015       2014       2013      2012       2011

       Anzahl    190        173        194        214       221        271        234        197       175        19

                 ca.
       WE                   1.565      1.270      640       368        377        432        274       181        21
                 1.400
       Tabelle 1: Anzahl fertiggestellter Wohneinheiten 2011 bis 2020 nach Anzahl der Baugenehmigungen und Wohneinheiten

       Ein Blick in die nicht allzu ferne Zukunft verrät, dass in den kommenden ein bis drei Jahren
       ebenfalls wieder zahlreiche neue Bauprojekte fertig gebaut werden.

       Seit Ende 2019 sind wöchentlich die Baufortschritte am Gut Hellersdorf zu besichtigen. Mit
       knapp 1.200 Wohneinheiten entsteht auf der ehemaligen Brachfläche zwischen der Zossener
       Straße und dem Havelländer Ring ein neues Wohnquartier. Über das Jahr 2020 hinweg
       ergingen für das Projekt die letzten Baugenehmigungen für circa 700 Wohneinheiten. Im
       Verlauf des Jahres 2020 wurde ebenso in der Karl-Holtz-Straße (439 WE), in der
       Marchwitzastraße 29-31 (237 WE), in der Mittenwalder Straße 10 (173 WE), in der
       Hoyerswerdaer Straße 27-41 (138 WE), in der Mehrower Allee 28-32 (126 WE) und in der
       Alten Hellersdorfer Straße 108 (133 WE) begonnen zu bauen. Hier entstehen jeweils
       Bauvorhaben mit mehr als 100 Wohneinheiten, die das Wohnumfeld nachhaltig prägen
       werden. Insgesamt wurden im Bezirk Marzahn-Hellersdorf im Jahr 2020 mehr als 170
       Bauprojekte begonnen. Diese haben ein Gesamtvolumen von mehr als 3.000 Wohneinheiten.
       Ebenso wie bei den Baufertigstellungen lässt sich hier eine deutliche Steigerung in den
       vergangenen zehn Jahren erkennen.

       Jahr         2020       2019      2018       2017       2016      2015       2014      2013       2012      2011
                                                                                    262
       Anzahl       170        221       206        215        251       248                  232        232       126

                    ca.
       WE                      1.715     1.886      1.790      1.182     435        363       404        315       137
                    3.000
       Tabelle 2: Begonnene Bauvorhaben 2011 bis 2020 nach Anzahl der Baugenehmigungen und Wohneinheiten

       Wie auch bei den Baufertigstellungen lässt sich für die Baubeginne konstatieren, dass sich
       der Schwerpunkt der zu bauenden Wohneinheiten in den beiden Großsiedlungen Marzahn
       und Hellersdorf befindet. Die Großsiedlungen werden damit weiterhin Wachstumstreiber für
       die Schaffung von Wohnraum für die Berliner Bevölkerung bleiben.

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Der Höhepunkt hinsichtlich neu begonnener Bauvorhaben wurde hingegen im
       Siedlungsgebiet überschritten. Sowohl Biesdorf, als auch Kaulsdorf und Mahlsdorf
       verzeichnen für das Jahr 2020 stark bis leicht rückläufige Baubeginnsanzeigen. In Biesdorf
       und Kaulsdorf hat sich die Bautätigkeit gegenüber den vergangenen Jahren mehr als
       halbiert. Quantitativ wurden die meisten kleinen Neubauprojekte in Mahlsdorf begonnen.

       Die Anzahl der eingereichten Bauanträge mit Bezug zum Wohnungsneubau beläuft sich auf
       219. Während das Gut Hellersdorf sich - als Ganzes betrachtet - bereits im Bau befindet und
       daher hier nicht nochmal explizit aufgeführt wird, soll der Blick auf neu eingereichte und
       zukünftige Projekte gerichtet werden. Noch nicht im Baubeginn, jedoch 2020 bereits
       genehmigt, sind die Bauprojekte in der Tangermünder Straße 2 (180 WE), Am Schloßhof 8-
       18 (184 WE) und in der Lion-Feuchtwanger-Straße 63 (124 WE). Bereits als Bauantrag
       eingereicht, jedoch noch nicht im Jahr 2020 genehmigt, sind als zwei weitere wichtige
       Bauvorhaben die Pöhlbergstraße 35 (219 WE) und die Senftenberger Straße 12-22 (150 WE)
       zu nennen. Hier ist davon auszugehen, dass bis zum Frühjahr 2021 die notwendigen
       Baugenehmigungen erteilt werden.

       Jahr      2020       2019       2018       2017      2016       2015       2014         2013   2012   2011

       Anzahl    261        225        237        234       268        253        276          242    245    163

                 ca.
       WE                   1.689      1.837      2.041     1.260      885        412          457    330    175
                 3.500
       Tabelle 3: Anzahl der genehmigten Bauanträge und Wohneinheiten zwischen 2011 bis 2020

       Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf bearbeitet seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau
       um die 250 Bauanträge pro Jahr. Eine deutliche Zunahme gab es in diesem Zeitraum bei der
       Anzahl der genehmigten Wohneinheiten pro Jahr. Mit einer gleichbleibenden Anzahl von
       Baugenehmigungen wurden deutlich mehr Wohnungen genehmigt.

       Städtebauförderung
       Das bundesweit fünfzigste Jahr der Städtebauförderung beginnt mit der Einführung der
       neuen EU-Förderperiode, die von 2021 bis 2027 läuft. Die Titel der einzelnen Teilprogramme
       erhalten hierbei jeweils eine Neubezeichnung: Aus dem Programm Stadtumbau wird
       „Nachhaltige Erneuerung“, aus dem Programm Aktive Zentren wird „Lebendige
       Zentren“ und aus dem Programm Soziale Stadt wird „Sozialer Zusammenhalt“. Im Bezirk
       werden die neuen Fördersäulen sowie weitere Programmsparten zur Verbesserung der
       Lebensbedingungen und zur attraktiven Infrastrukturentwicklung intensiv genutzt.
       Im Jahr 2021 beabsichtigt der Senat, dem Bezirk allein im Programmteil „Nachhaltige
       Erneuerung“ Fördermittel in Höhe von rund 7,1 Mio. Euro für voraussichtlich 17 meist
       investive Maßnahmen zur Verfügung zu stellen. Unter anderem sollen Neubau und
       Aufwertung wichtiger Bildungseinrichtungen (Jugendforscherzentrum Helleum II,
       Schulsportanlage Pusteblume Grundschule) und Spiel- und Grünanlagen (Murtzaner Ring und
       Clara-Zetkin-Park), die Flankierung des Wohnungsneubaus im Gut Hellersdorf (Neubau Kita,
       Stadtplatz) sowie die Gestaltung eines barrierefreien Stadtquartiers (Marzahn Südspitze)
       weiter vorbereitet beziehungsweise umgesetzt werden.

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Quartiersmanagement

       Im vergangenen Jahr wurden die Quartiersmanagementgebiete (QM-Gebiete) in Marzahn-
       NordWest nach 21 Jahren und in der Mehrower Allee nach 15 Jahren Förderung durch die
       Soziale Stadt erfolgreich in die Verstetigung überführt. Aufgrund der Pandemie wurden
       kleinere Abschlussaktionen in den Quartieren umgesetzt. Die Abschlussdokumentationen
       beider QMs können demnächst hier heruntergeladen werden: www.berlin.de/ba-mh/stf.
       Die filmische Aufzeichnung des Abschiedsfestes „Verstetival“ im QM Mehrower Allee ist unter
       diesem Link zu finden: https://vimeo.com/485965719
       Um die aus der Förderung entlassenen Gebiete weiterhin zu unterstützen, wird in beiden
       Gebieten jeweils eine Teilzeitstelle unter dem Projektnamen „Stadtteilkoordination
       plus“ eingesetzt, die bis 2024 zu jeweils 50 Prozent aus dem Bezirkshaushalt und von der
       Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen finanziert wird. Somit werden die
       initiierten Schlüssel- und Leuchtturmprojekte auch weiterhin begleitet und gemeinsam mit
       der engagierten Bewohnerschaft fortgeführt.

       Für das Gebiet Alte Hellersdorfer Straße hat die Senatsverwaltung 2019 eine neue QM-
       Förderkulisse beschlossen. Der ausgewählte Träger Weeber + Partner wird im Frühjahr 2021
       das Quartiersbüro in der Alten Hellersdorfer Straße 146 beziehen. Die Grenzen des neuen
       Gebiets bilden im Norden die Landsberger Chaussee, im Osten die QM-Kulisse Hellersdorfer
       Promenade, im Süden die Eisenacher Straße, im Westen der Landschaftspark Wuhletal. Die
       Wahl eines Quartiersrats und die Erstellung eines integrierten Handlungs- und
       Entwicklungskonzeptes (IHEK) werden die Grundlagen für die Ausgestaltung zukünftiger
       Projekte im QM-Gebiet bilden. Zu den wichtigen Akteuren im Gebiet gehören neben vier
       Schulen und sechs Kitas unter anderem das Haus Babylon und das SOS-Familienzentrum.

       Im bestehenden QM-Gebiet Boulevard Kastanienallee soll im Frühjahr 2021 die Umgestaltung
       der Grün- und Spielflächen auf dem Boulevard beendet werden (Bausumme 600.000 Euro).
       Hierbei handelt es sich um ein gemeinschaftliches, je hälftig finanziertes
       Kooperationsprojekt des QM-Gebiets und der Deutsche Wohnen. Im bestehenden QM-Gebiet
       Hellersdorfer Promenade wächst dank vielfältiger Städtebauförderungsprojekte der
       „Campus Kastanie“ – ein besonderer Bildungsort mit Quartiersschule, Familienzentrum,
       neuer Kita, dem Helleum-Kinder- und bald auch Jugendforscherzentrum - an das
       Wohnungsneubaugebiet Gut Hellersdorf mit zukünftig 1.200 neuen Wohnungen heran und
       bietet so für alle neuen Hellersdorferinnen und Hellersdorfer eine attraktive Lernumgebung.

       Das quartiersübergreifende Netzwerkfonds-Projekt „Da kommt Bewegung ins Quartier“ hat
       zum Ziel, die Themen Bewegungsförderung und Gesundheitsprävention als Teil der
       bezirklichen Gesundheitsstrategie zu verankern. 2021 bis Sommer 2022 stehen das Erstellen
       eines Bewegungsatlas sowie die Ausbildung von Bewegungsnetzwerkerinnen und -
       netzwerkern und Kiezsport-Übungsleiterinnen und -leitern an.

JAHRESPRESSEGESPRÄCH 2021                                                                            8
JAHRESPRESSE GESPRÄCH - Januar 2021 - Berlin.de
Aktives Zentrum Marzahner Promenade

       Am 8. Oktober 2020 wurde der feierliche Abschluss des Förderprogramms Aktives Zentrum
       (AZ) begangen. Von 2008 bis 2020 wurden circa 20,1 Mio. Euro Fördermittel eingesetzt, um
       die Marzahner Promenade als Ortsteil- und Wohngebietszentrum den vielfältig veränderten
       Rahmenbedingungen anzupassen und die Attraktivität dieses Ortes zu erhöhen.
       Bürgerbeteiligungsprozesse und Vernetzungsarbeit begleiteten den gesamten Zeitraum. Vom
       Busbahnhof bis zum Freizeitforum Marzahn (FFM) zeigt sich die 1,2 km lange Marzahner
       Promenade heute modern und barrierefrei. 11,6 Mio. Euro flossen in die Aufwertung des
       öffentlichen Raums mit 45.500 m² Fläche, in sechs neu gestaltete Plätze und zwei
       Spielplätze, 174 neue Sitzgelegenheiten/Bänke (2008 waren es nur 95), 134 neue
       Baumpflanzungen (gegenüber 73 notwendigen Fällungen) sowie in 1.800 m erneuerte
       Leitungen und Kanäle und 62 neue Schächte.
       Über 1,6 Mio. Euro zusätzliche Privatmittel ermöglichten als Kooperationsprojekte mit der
       degewo Highlights wie den „Skywalk“ und die Sanierung des Platzes mit Kunstwerken von
       Hans Ticha. Der Kunst kam aus der Historie heraus eine besondere Rolle zu. Von 2010 bis
       2018 wurden im Ergebnis von jährlichen Wettbewerben 30 temporäre Kunstaktionen
       durchgeführt. Schön gestaltete Dokumentationen sind im Bezirk erhältlich. Das Atrium des
       FFM erhielt 2019 mit der Lichtinstallation „SKRIPT“ von R. Mieth einen neuen Akzent. Aus
       dem Gestaltungskonzept belebt die Leitfarbe Orange den Ort.

       Die energetische Sanierung des FFM, als wichtigste öffentliche Einrichtung an der Marzahner
       Promenade, war und ist noch ein Schwerpunkt der Aufwertung der öffentlichen Infrastruktur.
       Gefördert wurde diese mit 4,7 Mio. Euro aus dem Programm AZ sowie mit 5,8 Mio. Euro aus
       dem Stadtumbau- wie dem Zukunftsinvestitionsprogramm. Die wichtigsten Maßnahmen
       betreffen die Erneuerung der Schwimmbadtechnik, das neue innere Leitsystem, die
       Dachflächen einschließlich Installation einer Photovoltaikanlage und die Begrünung der
       Dachterrasse für öffentliche Nutzung. Die Fertigstellung der neuen Fenster und Fassade wie
       auch die Eröffnung des sanierten Hauses sind für das Frühjahr 2021 geplant.
       Weiterführende Informationen zu den Programmen und zu einzelnen Maßnahmen der
       Städtebauförderung im Bezirk finden Sie unter: www.berlin.de/ba-mh/stf.

       Organisationseinheit Sozialraumorientierte Planungskoordination
       Das Team der Sozialraumorientierten Planungskoordination (SPK) hat 2018 damit begonnen,
       die neun Regionen des Bezirks Marzahn-Hellersdorf genauer zu betrachten. Die Betrachtung
       und Analyse aller Bezirksregionen ist in diesem Jahr erstmalig vollständig.

       In diesem Jahr begeht die Organisationseinheit mit dem sperrigen Namen bereits ihr
       dreijähriges Jubiläum. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Federführung beim
       Projekt zur Stärkung der Berliner Großsiedlungen mit einer Koordination vor Ort und die
       bezirkliche Federführung der Ressortübergreifenden Gemeinschaftsinitiative zur Stärkung
       sozial benachteiligter Gebiete. Gemeinsam mit den Fachämtern und Senatsverwaltungen
       soll noch in diesem Jahr ein gemeinsam abgestimmtes Handlungskonzept für Marzahn-

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Hellersdorf beschlossen werden. In diesem Jahr soll des Weiteren zur Umsetzung der
       Leitlinien für Bürgerbeteiligung ein Büro für Bürgerbeteiligung eröffnet werden.

       Bekannter wurde die SPK im Jahr 2020 durch die erstmalige Durchführung des
       Stadtteilbudgets. Mit Hilfe des Stadtteilbudgets soll ehrenamtliches Engagement gestärkt
       und der Zusammenhalt in den Kiezen gefördert werden. Bürgerinnen und Bürger, soziale
       oder kulturelle Träger und gemeinnützige Vereine können damit eine finanzielle
       Unterstützung für die Umsetzung gemeinnütziger Projektideen im Bezirk erhalten, die den
       nachbarschaftlichen Zusammenhalt stärken oder das Wohnumfeld verschönern. Auch in
       diesem Jahr wird es dazu wieder die Möglichkeit geben.

       In diesem Jahr soll die Weiterführung der Einwohnerversammlungen durch die SPK erfolgen.
       Der Bezirk ist bestrebt, Beteiligung zu fördern und zu ermöglichen. Um eine möglichst breite
       Masse der Bewohnerschaft zu erreichen, sind neue Wege zu gehen. Menschen, die bisher
       nicht erreicht wurden, sollen die Möglichkeit bekommen, sich über neue Formate wie
       digitale Medien an der Entwicklung des Bezirks, insbesondere ihres Wohnumfeldes, zu
       beteiligen.

       Der Austausch zwischen den Bürgerinnen und Bürgern sowie den verschiedenen Akteuren
       aus den lokalen Einrichtungen wird intensiv genutzt, um Ideen auszutauschen und sich
       besser kennen zu lernen. Diese Erkenntnisse werden mit detaillierten fachlichen
       Informationen in einem „Bezirksregionenprofil“ zusammengefasst. Als Ergebnis liegen
       Handlungsempfehlungen vor, mit denen die Entwicklung von lebenswerten sozialen und
       attraktiven Regionen vorangebracht werden kann. Die Bezirksregionenprofile können auf
       der Internetseite der SPK (www.berlin.de/mh-spk) nachgelesen werden. Derzeit arbeitet
       die SPK an der Umsetzung von digitalen Bezirksregionenprofilen und sogenannten
       Kurzprofilen.

       Mit der Beantragung von Mitteln aus dem Förderprogramm FEIN (Förderung Ehrenamtlichen
       Engagements in Nachbarschaften) unterstützt die SPK das Engagement und die Beteiligung
       der Bürgerinnen und Bürger im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Die Pilotprojekte haben sich im
       Bezirk etablieren können. Auch im Jahr 2021 hat die SPK insgesamt acht Pilotprojekte – drei
       Folgeprojekte und fünf neue FEIN-Pilotprojekte – beantragt.

       Das Motto der SPK lautet deshalb auch weiterhin: „Sozialraumorientierte
       Planungskoordination – analysiert, informiert, aktiviert Marzahn-Hellersdorf“.

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Fachbereich Stadtplanung
       Schwerpunkt der Arbeit des Fachbereiches Stadtplanung war auch in 2020 die Vorbereitung
       von Wohnungsbaustandorten zur Deckung des dringend benötigten Wohnraumbedarfs unter
       Berücksichtigung der notwendigen Infrastruktur. Damit wurden vorrangig die
       planungsrechtlichen Voraussetzungen im Rahmen von Bebauungsplänen für Wohnbau- und
       Infrastrukturvorhaben bearbeitet. Gleichzeitig wurde eine Vielzahl von planungsrechtlichen
       Stellungnahmen zu Einzelvorhaben nach geltendem Planungsrecht erteilt.

       Im Gut Biesdorf wird auf der Grundlage des Bebauungsplanes derzeit ein
       Wohnungsbaustandort für insgesamt 518 Wohnungen durch die STADT UND LAND umgesetzt.
       Erste Wohnungen konnten bereits Ende 2020 bezogen werden. Derzeit werden die
       Bauarbeiten abgeschlossen, einschließlich der Freiflächengestaltung. Im Gut Biesdorf
       befindet sich der denkmalgeschützte historische Rinderstall. Hier sind gemeinschaftliche
       Einrichtungen wie das Stadtteilzentrum und eventuell eine Kita beabsichtigt.

       Es liegt weiterhin für das Grundstück Alt-Biesdorf 28 ein Bauantrag für 88 Wohnungen vor.
       Auch dieser Bauantrag berücksichtigt die Zielstellungen des Bebauungsplanes zum Gut
       Biesdorf und wurde im November 2020 genehmigt. Damit wird ein weiterer Baustein auf
       dem Gelände des historischen Gutes in 2021 begonnen.

       Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Fachbereiches Stadtplanung war die Schaffung der
       planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Wohnungsbaustandort Marzahner
       Chaussee/Merler Weg. Auf der Grundlage der Zielstellung des Bebauungsplanverfahrens
       konnte im Dezember 2020 das erste Vorhaben in diesem Bereich genehmigt werden. Mit
       diesem Vorhaben werden 288 Wohnungen einschließlich einem Nahversorger errichtet. Der
       Bebauungsplan für den gesamten Bereich soll im ersten Quartal 2021 festgesetzt werden. In
       Verbindung mit dem Bebauungsplan wurde ein städtebaulicher Vertrag erarbeitet, der die
       Beteiligung des Investors an den erforderlichen Infrastruktureinrichtungen wie Schule, Kita
       und öffentlichen Spielplatz regelt.

       Auf der Grundlage des geltenden Planungsrechtes wurden die Bauvorhaben in der Trusetaler
       Straße und am Karl-Holtz-Platz genehmigt. Dort werden derzeit am Standort Trusetaler
       Straße durch die BONAVA 579 Wohnungen und am Standort Karl-Holtz-Platz durch die degewo
       431 Wohnungen errichtet. Am Standort Trusetaler Straße soll auch ein 21-geschossiges
       Hochhaus errichtet werden, welches entsprechend den städtebaulichen Strukturen der
       Großsiedlung Marzahn den Eingang in das Wohngebiet markiert. Im Sinne der
       Gemeinnützigkeit wird für die Bewohnerinnen und Bewohner eine Begegnungsstätte
       eingerichtet. In der Karl-Holtz-Straße ist neben dem Bau der Wohnungen die Errichtung einer
       privaten Grundschule und einer Kindertagesstätte vorgesehen.

       Innerhalb der Großsiedlung Hellersdorf entsteht im Bereich zwischen der Zossener Straße
       und dem Gut Hellersdorf ein neues Stadtquartier. Mit der Realisierung von
       Wohnungsbauvorhaben ist bereits durch die GESOBAU AG im Jahr 2020 begonnen worden.
       Auf diesen Flächen südlich der Zossener Straße sollen insgesamt circa 1.450 Wohnungen und
       zwei Quartiersgaragen entstehen, darunter ein Anteil förderbarer Wohnungen. Neben neuen

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Erschließungsstraßen ist zur Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung mit sozialer
       Infrastruktur im Rahmen der Entwicklung der Wohnbaufläche auf dem Grundstück
       Havelländer Ring 46 die Errichtung einer Kindertagesstätte entsprechend den getroffenen
       vertraglichen Regelungen geplant.

       Auf den Flächen des historischen Gutes Hellersdorf werden unter Berücksichtigung der
       Anforderungen des Denkmalschutzes sowohl Wohn- als auch gewerbliche Nutzungen
       entstehen. In zentraler Lage des Gutes Hellersdorf wird ein neuer öffentlicher Stadtplatz
       zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität beitragen.

       Zur planungsrechtlichen Sicherung der notwendigen Infrastruktureinrichtungen,
       insbesondere Schulen und Kitas, wurden die laufenden Bebauungsplanverfahren
       weitergeführt.

       Entsprechend den Beschlüssen der BVV wurden ebenfalls die laufenden Bebauungspläne zur
       Sicherung von Kleingartenanlagen weitergeführt. Die Kleingartenanlagen im Bezirk stellen
       einen wesentlichen Bestandteil der bezirklichen Grünflächen dar. In 2020 neu eingeleitet
       wurden die Bebauungspläne für die Kleingartenanlagen „Kressenweg“ und
       „Werbellinbecken“.

       Zur Vorbereitung der qualitativen Verbesserung der bezirklichen Planung wurde in 2020 mit
       der Erarbeitung der Bereichsentwicklungsplanung für Hellersdorf-Nord begonnen. Auf der
       Grundlage einer tiefgehenden Analyse der bestehenden baulichen Nutzung in dieser Region
       sollen nun strategische Ziele der weiteren Entwicklung definiert werden. Neben den
       Entwicklungstendenzen für zukünftigen Wohnungsbau sollen die erforderlichen Flächen für
       den Infrastrukturbedarf bestimmt werden. Wesentliche Teile der Bearbeitung sind die
       Analyse und mögliche Maßnahmen zum Klimawandel, insbesondere die Berücksichtigung von
       klimawirksamen Freiflächen, Luftleitbahnen und der Vermeidung von Barrieren.

       Um die notwendigen Bedarfe hinsichtlich der sozialen Infrastruktur unter Berücksichtigung
       der neuen Wohnungsbaustandorte und der damit verbundenen Bevölkerungsentwicklung
       darstellen und koordinieren zu können, wurde ebenfalls mit der Erarbeitung des sozialen
       Infrastrukturkonzeptes (SIKo) begonnen. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die
       Verifizierung der einzelnen Daten der Fachabteilungen in Vorbereitung auf die digitale
       Verarbeitung dar.

       Als sektorale Bereichsentwicklungsplanung wurde in 2020 die Erarbeitung eines
       Wirtschaftsflächenkonzeptes in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung vorbereitet,
       um langfristig strategische Aussagen zur Entwicklung von Flächenpotenzialen für die
       gewerbliche und wirtschaftliche Nutzung zu erhalten.

       Im Fachbereich Stadtplanung wurden in 2020 530 Anträge auf Negativzeugnis bearbeitet.

       Trotz pandemiebedingten Einschränkungen hat der Fachbereich Stadtplanung sein
       Beratungsangebot in Bezug auf anstehende Bauvorhaben nach telefonischer Rücksprache
       mit privaten Bauherrinnen, Bauherren, Architektinnen und Architekten weiter
       aufrechterhalten.

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Gesundheitsamt
       Das Bezirksamt wurde im Jahr 2020 mit einer besonders großen Herausforderung
       konfrontiert. Wie in ganz Deutschland, Europa und weltweit musste die gesamte Tätigkeit
       dem Ziel der Bekämpfung der Corona-Pandemie untergeordnet werden.
       Die Verantwortung für einen erheblichen Teil dieser Aufgabe trugen und tragen die
       Dienstkräfte des Gesundheitsamtes.
       Sie wurden dabei von 45 Dienstkräften anderer Abteilungen des Bezirksamtes, sechs
       Mitarbeitenden aus Bundesbehörden und 22 Angehörigen der Bundeswehr im turnusmäßigen
       Wechsel unterstützt. Um die Basis der Pandemiebewältigung zu sichern, erhielt das
       Gesundheitsamt auch organisatorische Hilfe durch die Fachabteilungen Facility Management
       (zusätzliche Arbeitsräume; Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten) und Personal
       (kurzfristige Akquise von Personal für die Kontaktpersonennachverfolgung).
       Bis zum 31. Dezember 2020 wurden 4.937 Infektionen mit dem Sars-COVID-19-Virus bei
       Bürgerinnen und Bürgern des Bezirkes gemeldet und alle diese Personen hatten mindestens
       drei Kontakte mit den Dienstkräften der Corona-Bekämpfung:

             •   direkt – bei der Abstrichentnahme anfänglich im Gebäude des Gesundheitsamtes
                 und später in der Turnhalle in der Neuruppiner Straße und bei Hausbesuchen, wenn
                 ein Verlassen der Wohnung nicht angezeigt war,

             •   indirekt – bei Telefongesprächen zur Ermittlung der Kontaktpersonen,

             •   und zur „Kontrolle“ des Befindens während der Quarantänezeit.
       Die Einsatzkräfte der Hotline führten in dieser Zeit weit über 26.000 Gespräche. Ungezählt
       sind die Telefongespräche mit den Kontaktpersonen ersten Grades der Infizierten.
       Die besondere Aufmerksamkeit lag stets auf dem Schutz der besonders gefährdeten
       Bevölkerungsgruppen in den Senioren- und Pflegeeinrichtungen, in den Unterkünften für
       Geflüchtete, in den Krankenhäusern und in den Schulen und Kindergärten.
       Für die Erleichterung des Auffindens infizierter Personen und die Erhöhung der
       Selbstverantwortung der Bürgerinnen und Bürger im Kampf gegen den Virus gab das
       Bezirksamt eine Allgemeinverfügung heraus.

       Neue Leitung des Gesundheitsamtes
       Nach Ausscheiden der ehemaligen Stelleninhaberin in den Ruhestand steht das
       Gesundheitsamt seit September unter der kommissarischen Leitung von Herrn Ramìrez
       Henao (bis dahin Leiter des FB 1 - Kinder- und Jugendgesundheitsdienst).

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Beauftragte

       Integrationsbeauftragter
       Die alle Lebensbereiche umfassende Corona-Pandemie wirkte sich im Jahre 2020 auch auf
       die integrationspolitischen Aktivitäten in Marzahn-Hellersdorf aus. Dies betraf und betrifft
       insbesondere die Migrationssozialarbeit, die vor allem im Zuge des sogenannten
       „Lockdowns“ vor einer enormen Herausforderung stand beziehungsweise nach wie vor steht.
       Denn gerade dort, wo normalerweise der direkte zwischenmenschliche Kontakt besonders
       wichtig ist, um beispielsweise Beratungs- und Begleitungsdienstleistungen von Mensch zu
       Mensch in einer offenen und vertrauensvollen Atmosphäre zu erbringen (wie etwa bei den
       Integrationslotsinnen und Integrationslotsen, der Flüchtlingsrechtsberatung oder dem
       Migrationssozialdienst), wird dies deutlich erschwert oder gänzlich unmöglich gemacht,
       wenn gleichzeitig Abstandsregeln einzuhalten und Masken zu tragen sind.

       Vor dem Hintergrund dieser für alle Menschen – ob mit oder ohne Migrationshintergrund –
       ungewohnten und unkomfortablen Situation – war von Anfang an schnelles Handeln gefragt,
       um das Beste aus dieser außerordentlichen Notlage zu machen: So hat der
       Integrationsbeauftragte etwa verwaltungsintern dafür gesorgt, dass genau dort, wo sich
       üblicherweise auch viele Menschen hinbegeben, die der deutschen Sprache nicht
       ausreichend mächtig sind (z.B. Bürgeramt, Standesamt, Einbürgerungsstelle), diesen
       Zielgruppen über entsprechende Aushänge oder Informationen auf der Webseite des
       Bezirksamtes mehrsprachige Informationen zur Verfügung gestellt werden (z.B. zur
       Inanspruchnahme bestimmter Verwaltungsdienstleistungen). Zuweilen handelt es sich dabei
       auch um Informationen, die aus Gründen des Gesundheits- oder Infektionsschutzes von
       besonderer Relevanz sind (z.B. Quarantäne-Richtlinien). Dadurch hat das Thema
       „Mehrsprachigkeit“ 2020 schlagartig einen signifikanten Bedeutungszuwachs erfahren, was
       sich auch 2021 und darüber hinaus weiter fortsetzen wird. Dies geschieht nicht zuletzt in
       Umsetzung des 2019 seitens des Bezirksamtes verabschiedeten Integrationsprogramms, das
       seit 2020 auch in sechs Fremdsprachen vorliegt. Für Frühjahr 2021 ist außerdem die
       Premiere eines (ebenfalls mehrsprachigen) kleinen Imagefilms vorgesehen, der in
       Zusammenarbeit mit der Migrantenselbstorganisation „Mamis en movimiento e.V.“ entsteht
       und seinen Titel „Nachbarschaftlich verbunden“ mit entsprechenden filmischen Eindrücken
       illustrieren wird.

       Die    ansonsten     sehr    umfangreiche     Gremien-    und     Vernetzungsarbeit   des
       Integrationsbeauftragten ist angesichts der Pandemie entweder auf ein absolut notwendiges
       Minimum reduziert oder gänzlich in den virtuellen Raum verlagert worden (z.B.
       Integrationsbeirat). Erfreulicherweise ist es dennoch gelungen, die lange Tradition der
       „Interkulturellen Tage“ auch 2020 fortzusetzen. Über vierzig Einzelveranstaltungen wurden
       erfolgreich umgesetzt, von denen insbesondere die Auftaktveranstaltung „Schöner leben
       ohne Nazis“ am 5. September 2020 zu nennen ist, an der sich – freilich unter strenger
       Einhaltung der einschlägigen Bestimmungen des Infektionsschutzes – über den Tag verteilt
       über 800 Personen beteiligten, um ein Zeichen für Vielfalt, Demokratie und Toleranz im
       Bezirk zu setzen. Das nächste Demokratiefest ist für den 4. September 2021 geplant.

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Außerdem hat 2020 Marzahn-Hellersdorf als erster und bislang einziger Berliner Bezirk die
       Grundlagen für eine jährliche Integrationsberichterstattung gelegt, die auf einem eigens
       dafür entwickelten „Integrationsmonitoring“ beruht. Das bedeutet, dass anhand
       verschiedener     Indikatoren   mittel-    und   langfristige  Entwicklungen    der   im
       Integrationsprogramm festgelegten integrationspolitischen Anstrengungen faktengestützt
       und transparent nachvollziehbar dargelegt werden können. Der erste Bericht wird
       voraussichtlich im Frühsommer 2021 unter Federführung des Integrationsbeauftragten sowie
       unter externer Begleitung des Modellprojekts „Weltoffene Kommune“ erscheinen. Marzahn-
       Hellersdorf wird 2021 eine von 40 Kommunen deutschlandweit sein, die sich an diesem von
       der Bundesbeauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration geförderten
       Modellprojekt beteiligt, um die eigene langjährige integrationspolitische Arbeit mit
       zusätzlicher Expertise von außen qualitativ noch weiter auszubauen.

       Flüchtlingskoordination
       Die bezirkliche Koordination für Flüchtlingsfragen sah sich im Jahr 2020 vorrangig mit der
       Bewältigung der Herausforderungen konfrontiert, die durch die aktuelle Corona-Pandemie
       unmittelbare Auswirkungen auf Geflüchtete hatten. In Marzahn-Hellersdorf existierten zu
       Beginn des Jahres 2020 insgesamt sieben Gemeinschaftsunterkünfte sowie eine
       Aufnahmeeinrichtung des zuständigen Landesamtes für Flüchtlingsfragen, in der insgesamt
       3.544 Plätze für die Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung stehen.

       Der erste Lockdown im Frühjahr 2020, durch den unter anderem Kitas, Schulen,
       Freizeiteinrichtungen sowie Spielplätze geschlossen wurden, erschwerte die
       Integrationsbemühungen. In den Geflüchtetenunterkünften stehen kein flächendeckendes
       Internet, keine Lernräume und keine Computer bereit, um das „Homeschooling“ für Schule,
       Sprach- und Integrationskurse zu ermöglichen. Viele Geflüchtete verloren ihren Job, unter
       anderem weil Kinderbetreuung nicht gesichert war oder sie in Berufszweigen angestellt
       waren, die von der Krise am stärksten betroffen sind, wie zum Beispiel in Hotels und
       Gaststätten, bei Reinigungsfirmen oder in der Leiharbeit.

       Sprachbarrieren, Besuchsverbote, ausbleibende Initiativen von Ehrenamtlichen oder
       Trägern und diverse Einschränkungen im sozialen Bereich beförderten eine zunehmende
       Isolation, die durch digitale Angebote nur bedingt aufgebrochen werden konnte. Das Team
       des Bezirksamtes bemühte sich um mehrsprachige Informationen und die Etablierung von
       funktionalen Alternativstrukturen (z.B. in der Zusammenarbeit mit Betreibern von
       Sammelunterkünften,        sozialen   Projektträgern,    Leistungsträgern  oder     dem
       Landeseinwanderungsamt).

       Der anhaltende zweite Lockdown ist für geflüchtete Menschen erneut eine große Belastung.
       Insbesondere Kita- und Schulkinder, die durch ihre Eltern nicht gefördert werden können,
       spüren die ausbleibenden Förderangebote, durch die ihr Ankommen in der deutschen
       Gesellschaft erheblich erschwert wird. Der psychosoziale Verbund des Gesundheitsamtes
       meldet, dass die Nachfrage nach psychosozialer Beratung stark in Anspruch genommen wird.

       Eine neue sogenannte „Modulare Unterkunft für Flüchtlinge“ (MUF) am Murtzaner Ring 68
       (Marzahn-Süd) wurde im Juli fertiggestellt. Seit November wurde die Einrichtung unter
       anderem mit geflüchteten Menschen aus dem „Containerdorf“ am Blumberger Damm 163

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(Marzahn-Mitte) belegt, die im Murtzaner Ring 68 in Wohneinheiten mit integrierten Bädern
       und Küchen untergebracht werden können. Das „Containerdorf“ wurde gemäß den
       getroffenen Vereinbarungen geschlossen. Derzeit prüft die zuständige Berliner
       Immobilienmanagement GmbH eine mögliche Nachnutzung der Containerbauten für diverse
       Zwecke.

       Im Juli wurde eine bereits geschlossene „Tempohome“-Einrichtung aus Wohncontainern in
       Biesdorf wieder in Betrieb genommen, zunächst im Sinne einer Entzerrung, um das
       Ansteckungsrisiko in den beengten Sammelunterkünften zu minimieren, ab Dezember 2020
       schließlich als Quarantäneeinrichtung für positiv getestete Personen und Verdachtspersonen
       ersten Grades.

       Für das Jahr 2021 sind weitere qualitative Verbesserungen der Unterbringung geplant,
       beispielsweise in der Aufnahmeeinrichtung am Brebacher Weg 15 (Biesdorf) oder in der
       Gemeinschaftsunterkunft an der Bitterfelder Str. 11 und 13 (Gewerbegebiet Bitterfelder
       Str.). Außerdem werden die sozialen Angebote erweitert, wie durch die Beratung
       kurdischsprachiger oder vietnamesischsprachiger Bürgerinnen und Bürger oder die
       Empowerment-Projekte „Frauentreff Anahita“ (Marzahner Promenade 45) und „LaLoKa“
       (Schneeberger Str. 9).

       Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
       Online-Angebote, Vor-Ort-Beratung und eine neue Handreichung
       Die Corona-Pandemie hat die Gleichstellungsarbeit im Jahr 2020 bestimmt. Der erste
       Frauen-März 2020 mit vielen unterschiedlichen Veranstaltungen anlässlich des
       Internationalen Frauentags am 8. März musste größtenteils abgesagt werden. Seit April 2020
       haben sich die Frauenprojekte im Bezirk auf die neue Situation eingestellt und sich in neue
       Technik eingearbeitet. So sind nicht nur Telefon-, sondern auch Chat- und Online-Beratung
       inzwischen selbstverständlich. Auch Videokonferenzen gehören inzwischen zum Alltag.
       Dennoch ist die Vor-Ort-Beratung nach wie vor ein zentraler Ankerpunkt der Projekte für die
       Bürgerinnen und Bürger des Bezirks. Es gibt eine sehr große Nachfrage nach Beratungen vor
       Ort.

       Zwei neue Projekte konnten sich trotz der Pandemie im Bezirk etablieren: Die
       Beratungsstelle gegen Häusliche Gewalt am Eastgate in Marzahn vom Träger MiM e.V. konnte
       sich trotz des Starts im Lockdown bekannt machen und wird inzwischen verstärkt angefragt.
       Vor allem für gewaltbetroffene Frauen aus Marzahn gibt es hier nun eine wohnortnahe
       Beratungsstelle. Das zweite Projekt „Lesben stärken in Marzahn-Hellersdorf“ vom Träger
       LesLeFam e.V. hat sich über den Frauentreff HellMa und das Frauenzentrum Matilde sehr
       gut im Bezirk etabliert. Die Sichtbarkeit von queerem und lesbischem Leben im Bezirk
       konnte stark verbessert werden - neben dem Hissen der Regenbogenfahne am 12. Mai 2020
       vor dem Rathaus gibt es inzwischen eine offene Gruppe von lesbischen Frauen aus dem
       Bezirk.

JAHRESPRESSEGESPRÄCH 2021                                                                            16
Dem Thema Häusliche Gewalt muss mit der Corona-Pandemie noch mehr Aufmerksamkeit
       gewidmet werden. Familien und Paare sind durch den Lockdown besonders strapaziert. Um
       Auswege aus der Gewalt aufzuzeigen, wurde eine Handreichung veröffentlicht mit dem
       Titel: „Nein zu häuslicher Gewalt! Was kann ich tun? Erste Schritte für Frauen“. Die
       Handreichung ist auf den Webseiten der Gleichstellungsbeauftragten und des
       Frauenzentrums Matilde abrufbar.

       Weitere Informationen bei der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Maja Loeffler (030/
       90293     2050)    oder     unter     www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/politik-und-
       verwaltung/beauftragte/frauen-gleichstellung/.

JAHRESPRESSEGESPRÄCH 2021                                                                          17
Bezirksbeauftragte für Menschen mit Behinderung
       Das Jahr 2020 war geprägt von den Herausforderungen, die sich durch die COVID-19
       Pandemie ergaben. So sahen sich die bezirklichen Träger der Behindertenhilfe mit enormen
       Herausforderungen konfrontiert, die sie auf bemerkenswerte Art und Weise mit großem
       Engagement und beeindruckender Kreativität meisterten und nach wie vor meistern. Ihnen
       sei an dieser Stelle ausdrücklich gedankt.

       Für den Stichtag 31. Dezember 2019 liegen nunmehr Zahlen der schwerbehinderten
       Menschen nach lebensweltlich orientierten Räumen (LOR) der Senatsverwaltung für
       Stadtentwicklung vor.
       Am 31. Dezember 2019 waren 50.784 Menschen mit einer anerkannten Behinderung und
       einem Grad der Behinderung (GdB) zwischen 20 und 100 in Marzahn-Hellersdorf gemeldet.
       Davon waren 32.109 schwerbehindert mit einem GdB ab 50 und in der Regel im Besitz eines
       amtlichen Schwerbehindertenausweises. Der Anteil der schwerbehinderten Menschen an der
       Gesamtbevölkerung von 269.967 Einwohnerinnen und Einwohnern in Marzahn-Hellersdorf
       betrug 11,9 Prozent. Der Anteil aller Menschen mit Behinderung betrug 18,8 Prozent.
       Die Anzahl der Menschen mit Behinderung hat sich somit im Bezirk gegenüber 2018 erneut
       erhöht. Da es sich hierbei um durch das Versorgungsamt Berlin anerkannte behinderte
       Menschen handelt, muss von einer zusätzlichen erheblichen Zahl von hochaltrigen
       Menschen, Kindern oder Eltern mit kleinen Kindern ausgegangen werden, die von einer
       weitestgehend barrierefreien Infrastruktur im Hinblick auf alle relevanten Bereiche des
       gesellschaftlichen Lebens deutlich profitieren können.

       Nicht zuletzt aus diesem Grund wird das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf im Jahr 2021 einen
       Aktions- und Maßnahmenplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention
       erarbeiten mit dem Ziel, kontinuierlich die Lebensbedingungen von Menschen mit
       Behinderung im Bezirk zu verbessern.

       Die Koordinierungsstelle für Inklusion Marzahn-Hellersdorf wird 2021 mit folgenden Zielen
       weitergeführt:
       •   Stärkung der gleichberechtigten Teilhabe und der aktiven Partizipation der Menschen
           mit Behinderung und deren Organisationen am gesellschaftlichen Leben in Marzahn-
           Hellersdorf
       •   Erhöhung der öffentlichen Sichtbarkeit der Anliegen von Menschen mit Behinderung
           durch geeignete Maßnahmen der vernetzten Öffentlichkeitsarbeit in enger Kooperation
           mit der Bezirksverwaltung
       •   Ausbau der Netzwerkarbeit der Träger der Behindertenhilfe in allen Bereichen inklusiver
           Lebenswelten im Bezirk
       •   Inhaltliche   und    organisatorische  Unterstützung    bei     der   Gründung     von
           Behindertenselbsthilfeorganisationen.

JAHRESPRESSEGESPRÄCH 2021                                                                            18
Personal
       Zum Beginn der Wahlperiode 2016 startete die Bezirksverwaltung Marzahn-Hellersdorf mit
       1.706 aktiven Personalfällen. Bis zum 31. Dezember 2020 konnte das Bezirksamt seine
       Personalkapazität um 136 aktive Personalfälle steigern.

       Seit dem 1. Januar 2018 wird in der Bezirksverwaltung eine detaillierte Statistik zu den
       Stellenausschreibungsverfahren geführt. Die Bezirksverwaltung konnte vom 1. Januar 2018
       bis zum 31. Dezember 2020 insgesamt 1.549 Stellenausschreibungsverfahren
       veröffentlichen. Darunter sind 528 erfolgreiche Verfahren, das heißt, die Beendigung
       erfolgte durch Abschluss eines Arbeitsvertrages. Insgesamt 684 endeten zum Beispiel auf
       Grund mangelnder Bewerbungslage leider nicht erfolgreich. Per 19. Januar 2021 laufen
       insgesamt 337 Stellenausschreibungsverfahren, davon 64 in der Form einer
       Dauerausschreibung.

       Der demographische Wandel ist in der Bezirksverwaltung noch nicht abgeschlossen. So
       werden von 2021 bis zum Jahr 2027 weitere 470 Beschäftigte altersbedingt, das heißt durch
       Eintritt in die Rente oder Pension, ihren Dienst bei der Bezirksverwaltung beenden.
       In den letzten vier Jahren unternahm die Bezirksverwaltung eine Vielzahl von Aktivitäten
       um den Personalbestand wieder zu steigern. Ziel dieser Maßnahmen war es, die
       Arbeitsfähigkeit der Bezirksverwaltung zu optimieren, um letztendlich die Dienstleistungen
       für die Bürgerinnen und Bürger in guter Qualität zu erbringen. Das Bezirksamt verstärkte
       insbesondere seit dem Jahr 2017 das Personal-Recruiting. Beispielhaft sind hier zu nennen:

             •   Deckung des zusätzlichen Personalbedarfes der Fachämter durch Aufnahme von
                 zusätzlichen Stellen und Beschäftigungspositionen in den Stellenplan der
                 Bezirksverwaltung
             •   Teilnahme an Berufsmessen
             •   Neuordnung der Plattform für die Stellenausschreibungen
             •   Einbindung der Stellenausschreibungen in das Karriereportal des Landes Berlin
             •   Teilnahme an der Career-Week der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
             •   Ausbau der Zentralen Bewerbungs- und Karrierebüros der Bezirksverwaltung und
                 der Internen Dienste der Fachämter
             •   Erhalt und Ausbau der Ausbildungsplätze der Bezirksverwaltung inklusive
                 Erstellung einer aktuellen Ausbildungsbroschüre
             •   Schaffung von dualen Ausbildungsplätzen für die Studiengänge Soziale Arbeit und
                 Öffentliche Verwaltung in Zusammenarbeit mit den Hochschulen
             •   Bereitstellung von Praktikumsplätzen für Studentinnen und Studenten.

       Das Jahr 2020 war auch im Personalbereich durch die Bewältigung der Auswirkungen der
       Pandemie Covid-19 geprägt. Die Bezirksverwaltung hat zu keiner Zeit die Leistungen für die
       Bürgerinnen     und     Bürger    eingestellt.    Die     Stellenausschreibungs-      und
       Stellenbesetzungsverfahren fanden zu jeder Zeit, unter Einhaltung der gesetzlich
       vorgeschriebenen Hygienebedingungen, statt. Gegenwärtig wird an der Schaffung der

JAHRESPRESSEGESPRÄCH 2021                                                                           19
infrastrukturellen Voraussetzungen gearbeitet, um den Bewerberinnen und Bewerbern
       digitale Auswahlgespräche anbieten zu können.
       Alle Fachämter beteiligten sich in 2020 an dem Aufbau eines zentralen Personalpools,
       welcher die Arbeit des Gesundheitsamtes insbesondere bei der Kontaktnachverfolgung
       unterstützte. Zusätzlich stellte das Bezirksamt bis zum 5. Januar 2021 rund 30 Bürgerinnen
       und Bürger befristet für die Bewältigung der Kontaktnachverfolgung ein. Weitere
       Einstellungen werden folgen. Zudem laufen seit dem zweiten Quartal 2020 vermehrt
       Aktivitäten, um den Dienstkräften der Bezirksverwaltung nicht nur das Modell der
       alternierenden Telearbeit anzubieten, sondern auch das Modell der „Mobilen Arbeit im
       Home-Office“ aufzubauen. Damit verfolgt die Bezirksverwaltung das Ziel, die durch Covid-
       2019 gegebenen falls entstandenen Rückstände bei der Antragsbearbeitung schnellstmöglich
       abzubauen und die Prozesse der Stellenbesetzung noch besser abzusichern.
       Per 5. Januar 2021 sind 299 Stellen in der Bezirksverwaltung vakant und besetzbar. Für das
       Jahr 2021 plant die Bezirksverwaltung die Besetzung dieser vakanten Positionen. Hierzu wird
       es aktiv Personal über das Jobportal des Landes Berlin und weitere externe
       Stellenplattformen sowie Fachkräfteportale rekrutieren.
       Detailinformationen zur altersbedingten Personalfluktuation der Bezirksverwaltung können
       der nachstehenden Grafik entnommen werden.

JAHRESPRESSEGESPRÄCH 2021                                                                            20
Mischen Sie mit - Bürgerhaushalt 2022/2023
       Auch für den Bürgerhaushalt 2022/2023 konnten die Bürgerinnen und Bürger, darunter auch
       Kinder und Jugendliche, Vorschläge für die Haushaltsplanaufstellung einbringen. Wegen der
       Corona-Pandemie wurden keine Vor-Ort-Veranstaltungen in den Stadtteilen durchgeführt.
       Die Einreichung von Vorschlägen unter diesen Umständen erfolgte nur über das Internet und
       ein schriftliches Vorschlagsformular. Im Zeitraum vom 14. September bis 12. Oktober 2020
       wurden 183 Vorschläge zu Themen, die den gesamten Bezirk betreffen, sowie zu regionalen
       Anliegen eingebracht. Doppelt oder mehrfach eingereichte Vorschläge zu gleichen Themen
       wurden zusammengefasst (Mastervorschläge) und die Verwaltung hat die fachlichen
       Stellungnahmen und Kostenschätzungen abgegeben. Am 18. Januar 2021 startete die
       Abstimmung, bei der die Bürgerinnen und Bürger für ihre Favoriten stimmen können.
       Pandemiebedingt findet die Abstimmung ausschließlich über die Internetplattform
       www.mischen-sie-mit.de statt.

       Die haushaltsrelevanten Vorschläge, die bis zum Ende der Abstimmung am 8. Februar 2021
       die meisten Stimmen auf sich vereinigen können, werden dann nach Maßgabe ihrer Rang-
       und Reihenfolge ausgewertet. Entsprechend den Kosten werden sie entweder im Rahmen
       des Bürgerbudgets in den Haushaltsjahren 2022/2023 aufgegriffen oder dem Bezirksamt und
       der Bezirksverordnetenversammlung zur Beratung und Entscheidung übergeben. Das
       Bürgerbudget bietet den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, den tatsächlichen Einsatz
       von bis zu 200.000 Euro je Haushaltsjahr durch Votierung der Vorschläge zu bestimmen.

       Anzeige Vorschlagsphase                      Anzeige Abstimmungsphase

       Ausführliche Informationen zum Bürgerhaushalt finden Sie unter www.mischen-sie-mit.de

JAHRESPRESSEGESPRÄCH 2021                                                                           21
Bezirksstadtrat, stellvertretender
                        Bezirksbürgermeister,
                         Leiter der Abteilung
                     Bürgerdienste und Wohnen

                            Thomas Braun (AfD)

JAHRESPRESSEGESPRÄCH 2021                              22
Abteilung Bürgerdienste und Wohnen
       Amt für Bürgerdienste
       Das Amt für Bürgerdienste besteht aus dem Fachbereich Bürgerämter mit seinen drei
       Bürgeramtsstandorten, dem Fachbereich Standesamt mit dem Standesamt und der
       Einbürgerungsbehörde, dem Fachbereich Wahlen sowie dem Fachbereich Wohnen mit den
       Arbeitsgruppen      Wohngeld/Bildung     und   Teilhabe,   Wohnungswirtschaftliche
       Bescheinigungen/Kataster, Zweckentfremdung und der seit Februar 2020 im Aufbau
       befindlichen Arbeitsgruppe Mietendeckel.

       Der Abbau von pandemiebedingten Bearbeitungsrückständen und die Vorbereitung des
       „Superwahlereignisses“ im Herbst 2021 werden die Tätigkeit sämtlicher Fachbereiche im
       Amt für Bürgerdienste im kommenden Jahr 2021 hauptsächlich prägen.

       Fachbereich Bürgerämter
       In den drei Bürgerämtern des Bezirkes wurden 2020 rund 85.000 Bürgerinnen und Bürger des
       eigenen Bezirkes sowie anderer Bezirke mit über 94.000 Dienstleistungen bedient.

       Darunter waren insbesondere nachgefragt:

             •   26.000 neue Personalausweise und Reisepässe
             •   12.000 Beratungen zu fachübergreifenden Lebenslagen
             •   5.800 Berlinpässe
             •   16.000 Anmeldungen, Abmeldungen und Ummeldungen
             •   12.000 Antragsannahmen, Beglaubigungen und Informationsgespräche.

       Im Vergleich zum Vorjahr ist ein starker Rückgang an Kundinnen und Kunden sowie an
       Dienstleistungen zu verzeichnen. Die Nachfragen zu Terminen konnten bis zum vierten
       Quartal nicht zufriedenstellend erfüllt werden. Die Gründe hierfür sind fast ausnahmslos
       pandemiebedingt.

       Das Herunterfahren des gesellschaftlichen Lebens zur Eindämmung der Ausbreitung des
       Corona-Virus ab Mitte März 2020 wirkte sich nicht nur auf die Terminbearbeitung in den
       Bürgerämtern aus, sondern veränderte deutlich auch die Art der zu erfüllenden Aufgaben.

       So fand in der Zeit vom 17. März bis 24. Juni 2020 eine persönliche Bedienung der
       Bürgerinnen und Bürger lediglich im Bürgeramt Marzahner Promenade im Rahmen einer
       Notfall-Terminsprechstunde statt. Zur Einhaltung der gebotenen Hygiene- und
       Abstandsregelungen war der Dienstbetrieb dabei nur mit reduziertem Personal und im
       Modell der Wechselarbeit möglich.

       Dadurch erfolgte in den letzten Monaten eine erhebliche Verlagerung weg von der
       persönlichen Dienstleistungserbringung hin zur schriftlichen Bearbeitung von Anliegen. Da
       zudem zur Sicherstellung der telefonischen Terminvereinbarung eine bezirkliche Telefon-
       Hotline eingerichtet wurde und gleichzeitig die elektronische Kommunikation via E-Mail
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