Jahresprogramm 2023 NABU Bretten
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Jahresprogramm 2023 N A B U B re t t e n T h e m e n : Termine 2023 | Klimaschutz | Streuobstwiese | Hungergraben Orchideen | Naturschutzjugend | Omas for Future | Vogel des Jahres TheoPrax | Nistkastenaktion ... und vieles mehr!
Getreide aus der Region. Garantiert nicht gespritzt. Natürlich anders. Öffnungszeiten Mühlenladen: Mo - Fr 8 - 12.30 & 14 - 18 Uhr Samstag 8 - 12.30 Uhr
Vorwort Liebe Mitglieder, liebe FreundInnen des NABU Bretten Herbst 2022. Die Liste der Hiobsbotschaften aus dem Umweltschutz wird immer länger. Das für die Klimapolitik zuständige Uno-Sekretariat UNFCCC berichtet, dass die Welt sich auf einem 2,5-Grad-Pfad bis 2100 befindet. Die Weltorganisation für Meteorologie WMO meldet neue Rekord- mengen an Treibhausgasen. Nach einer Umfrage der Forschungs- gruppe Wahlen antworten 77% der Erwachsenen über 18 Jahren auf die Frage, ob es der Welt in den nächsten Jahrzehnten gelingen kann, den Klimawandel wirksam zu bekämpfen mit „Nein“. Extremhitze, Dürre, Feuer, Überschwemmungen, Lawinen, Boden- zerstörung, Wasserknappheit, Starkregen, Waldbrände, Missernten usw. Bis vor nicht allzu langer Zeit wurde die Klimakrise von uns vor allem als etwas begriffen, das weit in der Zukunft liegt, und vor allem arme Menschen in armen Ländern betrifft. Doch nun wird immer deutlicher: Der Klimawandel und dessen Auswirkungen sind auch bei uns angekommen. Weitere Hiobsbotschaften: Weltweites Artensterben, Vermüllung der Meere, Versiegelung des Offenlandes und vieles mehr. Dazu der Krieg in der Ukraine. Bei all diesen bedrückenden Nachrichten könnte man zu dem Schluss kommen, dass die Lage hoff- nungslos ist und man die Arbeit für den Naturschutz gleich einstellen kann. Ich bin aber der Meinung, dass das Bewusstsein für den Naturschutz in vielen Ländern am Wachsen ist und hoffe, dass daraus ein neuer Schub für mehr Anstrengungen für den Naturschutz in der Bevölkerung entsteht. Unser Bundespräsident hat vor kurzem von einem Epochenbruch gesprochen und dass die Friedens- dividende aufgebraucht sei. Die Lage ist sicherlich bedrückend. Vielleicht liegt aber gerade darin eine Chance, die nötigen großen Änderungen jetzt möglichst schnell durchzuführen. Ich hoffe, dass wir in ein paar Jahren auf das Jahr 2022 zurückschauen und es als den Startpunkt in eine neue Zeit in unserer Erinnerung haben. Doch was können wir als NABU-Ortsgruppe gegen die großen Herausforderungen unserer Zeit tun? Damit in Bretten alle Möglichkeiten des Klimaschutzes genutzt werden, haben wir vor einem Jahr einen eigenen Arbeitskreis für Klimaschutz gegründet. Unsere insgesamt neun Arbeitskreise bauen und pflegen Gewässer, mähen Wiesen, schneiden Bäume, betreuen Nistkästen, unterrichten Kinder zu naturpädagogischen Themen, veranstalten Vorträge und Podiumsdiskussionen, informieren über Print- und digitale Medien, verkaufen Sträucher und Bäume, pflanzen diese und vieles mehr. Wenn ich mir unsere Aktionen des Jahres 2022 anschaue, sehe ich beim NABU Bretten trotz der vielen Hiobsbotschaften keine Resignation, sondern ein „Weiter so, gerade jetzt und trotzdem“. Mit freundlichen Grüßen Ihr Norbert Fleischer 1. Vorsitzender NABU Bretten 1
Inhalt & Einladung Vorwort 1 Omas for Future 16 Termine des NABU 2023 4 Südwestumgehung 18 Treffen der Arbeitskreise 5 Naturnahe Gärten 20 Termine der NAJU 2023 6 Nistkasten Aktion mit der E.G.O. 22 Kommunikation im NABU 7 Schwalbenfreundliche Häuser 23 Kontakt zur Verwaltung 8 Orchideen 24 Rückhaltemauer im Hungergraben 9 Klimaschutz 25 Begleitpflanzung Hungergraben 10 Naturschutzjugend Bretten 28 Wasserrückhaltung im Hungergraben 12 Vogel des Jahres: Braunkehlchen 32 Fruchtsträucher 13 Neues von der Streuobstwiese 35 TheoPrax 14 Kontaktdaten 40 Trafostation Dürrenbüchig 15 Einladung zur Jahreshauptversammlung Am Freitag, den 10.02.2023 findet um 19:00 Uhr in der Aula der Sporthalle im Grüner in Bret- ten unsere Jahreshauptversammlung statt. Hierzu sind alle Mitglieder sehr herzlich eingeladen. Folgende Tagesordnungspunkte sind geplant: 1. Begrüßung, Rückblick auf das Jahr 2022 und Ausblick auf das Jahr 2023 2. Bericht des Kassiers 3. Bericht des Kassenprüfers und Entlastung des Kassiers 4. Entlastung des Vorstands 5. Wahlen: Kompletter Vorstand und Kassenprüfer 6. Berichte der Gruppen: AK Jeremias, AK Orchideen, AK Streuobst, AG Wanderfalken, AK Ornis, AK Öffentlichkeitsarbeit, AK NAJU, AK IT, AK Biotoppflege, Kreisverband 7. Mitgliederehrung durch den Vorstand 8. Verschiedenes 9. Vogel des Jahres: Das Braunkehlchen – Vortrag von Eberhard Körner Über eine rege Beteiligung freue ich mich sehr! Norbert Fleischer, 1. Vorsitzender 2 N A B U B re t t e n e . V.
Termine 2023 Datum Beschreibung 6.-8. Jan Mitmach-Aktion: Stunde der Wintervögel Der NABU ruft alle Naturfreunde auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäus- chen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Weitere Infos: www.nabu.de/aktionenundprojekte/stundederwintervoegel/ 18. Jan Vortrag: Strom selber machen – Die neuen Rahmenbedingungen für Solarstrom-Anlagen auf Dächern und Carports Was genau hat die neue Bundesregierung in Berlin auf den Weg gebracht? Welche Pläne wurden vorgestellt und welche Möglichkeiten ergeben sich hieraus für den Bau von Solarstromanlagen und Stromspeichern? ■■ Treffpunkt: VHS-Saal am Marktplatz, 19:00 Uhr ■■ Referent: Dipl.-Ing. (FH) Klaus Schestag ■■ Veranstalter: AK Klimaschutz des NABU Bretten und Initiativkreis EnergieKraichgau e.V. 10. Feb Jahreshauptversammlung NABU Bretten ■■ Treffpunkt: 19:00 Uhr, Aula der Sporthalle im Grüner, Bretten. 22. Feb Vortrag: Unsere Energieversorgung zu 100% durch Erneuerbare – wie kann das funktionieren? Wie genau kann es gelingen, unseren Energiebedarf für Elektrizität, für Heizung, Mobilität und Produktionsprozesse durch erneuerbare zu decken? Es werden Sze- narien vorgestellt, mit denen dieses Ziel erreicht werden kann und die dafür not- wendigen Maßnahmen, die unverzüglich ergriffen werden müssen. ■■ Treffpunkt: VHS-Saal am Marktplatz, 19:00 Uhr ■■ Referent: Dr. Volker Behrens ■■ Veranstalter: AK Klimaschutz des NABU Bretten und Initiativkreis Energie Kraichgau e.V. 12.-14. Mai Mitmach-Aktion: Stunde der Gartenvögel Vögel in der Nähe beobachten, an einer bundesweiten Aktion teilnehmen und dabei tolle Preise gewinnen – all das vereint die „Stunde der Gartenvögel“. Weitere Infos: www.nabu.de/aktionenundprojekte/stundedergartenvoegel/ Anfang Mitmach-Aktion: Insektensommer Juni Im Sommer 2023 geht es in die nächste Runde und Sie können erneut das Sum- men und Brummen in Ihrer Umgebung entdecken und melden. Weitere Infos finden Sie online unter: www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/insektensommer/ Sep Naturerlebnistag der Stadt Bretten Bau von Nistkästen, Spaß und tolle Informationen für die ganze Familie! 4 N A B U B re t t e n e . V.
Arbeitskreise Arbeitskreis Beschreibung Arbeitskreis Der Arbeitskreis (Obstsortenparadies Bretten) trifft sich jeden ersten Montag im Streuobst Monat. ■■ Kontakt: Wolfgang Röder Tel. 01520 5900803, E-Mail: wolf-roeder@gmx.de Arbeitskreis Der Arbeitskreis trifft sich nach Absprache. Orchideen ■■ Exkursionen: Termine werden kurzfristig festgelegt ■■ Kontakt: Sylvia Zischewski Tel.: 07042 9171521, E-Mail: sylvia.zischewski@web.de Arbeitskreis Die Aktiven um Gerhard Fritz sind permanent dabei, auf dem Jeremias, einem Jeremias ehemaligen Baumschulgelände, eine Vielzahl von Biotopen zu errichten. Wer dabei mitmachen möchte wendet sich bitte direkt an Gerhard Fritz. ■■ Kontakt: Gerhard Fritz Tel.: 07252 1438, E-Mail: gerhard@fritz-bretten.de Arbeitskreis Im Arbeitskreis Ornithologie arbeiten mehrere Gruppen zusammen: Die Arbeits- Ornithologie gemeinschaft Wanderfalkenschutz, die Nistkastenbetreuer, sowie die Projekte „Schwalbenfreundliches Haus“, „Lebensraum Kirchturm“ und „Integriertes Moni- toring von Singvogelpopulationen (IMS)“ ■■ Kontakt: Roland Sautter, Tel.: 07252 86117, E-Mail: bente-roland@t-online.de Arbeitskreis Der Arbeitskreis Klimaschutz trifft sich in der Regel jeden 2. Montag im Monat. Klimaschutz Ort & Termin bitte erfragen. ■■ Kontakt: Volker Behrens Tel.: 0178 9833546, E-Mail: behrensvolker@web.de Arbeitskreis Die Aktiven kümmern sich um die Pflege unserer Grundstücke. Biotoppflege ■■ Kontakt: Rolf Ochner Tel.: 07237 7948, E-Mail: rolf.ochner@gmx.de Arbeitskreis IT Wir kümmern uns um die Software, das heißt die Homepage, die Cloud, Facebook und vieles mehr ■■ Kontakt: Robert Hartmann Tel.: 07252 5611044, E-Mail: robert.hartmann2@web.de Arbeitskreis Unser Aufgabengebiet ist die Information über den NABU Bretten und Themen Öffentlich- des Naturschutzes nach Innen und Außen. keitsarbeit ■■ Kontakt: Norbert Fleischer Tel.: 0157 31771738, E-Mail: norbert@fleischer-fam.de Alle Termine werden rechtzeitig auf unserer Webseite www.nabu-bretten.de, über unseren NABU- Newsletter und in der Tages- und Wochenpresse bekanntgegeben. Bei Fragen zu einer unserer Ver- anstaltungen können Sie sich direkt an uns wenden. Weitere Kontaktdaten finden Sie auf Seite 40 in diesem Heft. J a h re s p ro g r a m m 2 0 2 3 5
NAJU Termine Termine des Arbeitskreis NAJU Langeweile? Nicht bei uns! Tolle Erfahrungen, spannende Aktionen, viel Spaß und Natur pur – das und noch vieles mehr bietet der NABU mit der NAJU-Gruppe „Kleine Naturforscher“ für Kinder im Alter ab 6 Jahren an. Unsere Termine in 2023: Datum Thema Betreuer Telefon Nistkasten- und Igelhausbau; Schillerschule Andreas Arlt 0175 2685129 11. Feb Bretten oder Jugendwerkstatt Flehingen Elisabeth Schwarz 0176 21501012 Frühling auf der Streuobstwiese mit Andreas Arlt 0175 2685129 11. Mrz Obstbaumschnitt, Gölshausen Teresa Schüle 0176 28096149 Heike Scharberth 0157 73185720 01. Apr Forschungsanstalt Augustenberg, Durlach Elisabeth Schwarz 0176 21501012 Die Zugvögel sind zurück aus Andreas Arlt 0175 2685129 06. Mai Afrika, Rinklingen Teresa Schüle 0176 28096149 Heike Scharberth 0157 73185720 17. Jun Kräuter und Kräuterküche, Rinklingen Elisabeth Schwarz 0176 21501012 Erich Jahn 0176 43195717 15. Jul Lebensraum Wasser; Jeremias, Bretten Andreas Arlt 0175 2685129 Aug Ferienprogramm der Stadt Bretten Heike Scharberth 0157 73185720 Heike Scharberth 0157 73185720 10. Sep Naturerlebnistag der Stadt Bretten Andreas Arlt 0175 2685129 Heike Scharberth 0157 73185720 14. Okt Der Wald im Herbst Elisabeth Schwarz 0176 21501012 Andreas Arlt 0175 2685129 11. Nov Naturkundemuseum Karlsruhe Teresa Schüle 0176 28096149 Heike Scharberth 0157 73185720 09. Dez Weihnachtsfeier am Lagerfeuer, Gölshausen Elisabeth Schwarz 0176 21501012 ■■ Kontakt: Andreas Arlt, E-Mail: naju@nabu-bretten.de ■■ Uhrzeit & Ort: Wird rechtzeitig vor der Veranstaltung mitgeteilt bzw. auf Anfrage. 6 N A B U B re t t e n e . V.
Hier fehlt NABU noch E-Mails was Kommunikation im NABU Bretten B i t t e u m E - M a i l - A d re s s e n u n s e re r M i t g l i e d e r Unser Ziel ist es, alle Mitglieder die es möchten, Informationen zum NABU Bretten finden Sie ausführlich und regelmäßig über unseren Verein auch im Internet: zu informieren. Hierzu erhalten alle 760 Mitglie- der im Dezember ein Jahresheft mit allen Infor- ■■ Homepage: www.nabu-bretten.de mationen zu den Aktionen des vergangenen und ■■ Facebook: den Planungen für das kommende Jahr. Zudem www.facebook.com/NABUBretten. bekommen alle Mitglieder, deren E-Mailadresse ich habe, nach jeder Vorstandssitzung einen Mit freundlichen Grüßen Newsletter, das heißt 6-mal im Jahr. Falls drin- Norbert Fleischer gende Themen anstehen auch häufiger. 1. Vorsitzender NABU Bretten Unser Problem ist, dass nicht alle Mitglieder bei E-Mail: norbert@fleischer-fam.de der Bundeszentrale des NABU in Berlin ihre E-Mailadresse hinterlegt haben und deshalb kei- nen Newsletter erhalten. Falls Sie also bis jetzt keinen Newsletter bekommen, aber gern infor- miert sein möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an die Bundeszentrale direkt (service@nabu.de) oder senden Sie diese an mich. Ab dann erhalten Sie regelmäßig unsere Newsletter. 7
Kontakt Verwaltung Im Einsatz für Klimaschutz, Umwelt und Natur B re t t e n e r N A B U - Vo r s t a n d b e i J a h re s g e s p r ä c h i m R a t h a u s Von Baumpflanzaktionen über den jüngst eröff- Im Gespräch ging es um ganz lokale Themen wie neten Bienenlehrpfad bis hin zu Infokampagnen Amphibienschutz und Blühstreifen an Ackerflä- zum Klimaschutz: Der Brettener Ortsverband chen, aber auch um das „große Ganze“ rund um des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) Energiewende und Klimaschutz. Bürgermeister setzt sich in vielfältiger Art und Weise für eine Nöltner zählte auf, in wie vielen Bereichen die gute Umwelt ein. Um dieses Engagement weiter Stadtverwaltung hierzu einen Beitrag leistet. Lob zu stärken und Schnittmengen mit der Stadtver- vom NABU gab es für die Einsetzung des Klima- waltung in der gemeinsamen Arbeit zu finden, schutzbeauftragten, mit dem sich der 700 Mit- war der NABU-Vorstand zum Jahresgespräch ins glieder zählende Verein eine gute Zusammenar- Brettener Rathaus gekommen. beit wünscht. „Die gute Zusammenarbeit ist uns wichtig und Vorgetragen wurde auch die Bitte um städtische deshalb ist es mir ein Anliegen, dieses Format Unterstützung bei Projekten, bei denen der Ein- zu pflegen und fortzuführen“, sagte Oberbür- satz größerer Geräte notwendig ist, etwa beim germeister Martin Wolff, nachdem das Jahresge- Thema Wildschutzzäune und Pflanzarbeiten. OB spräch zuletzt zweimal wegen der Corona-Ein- Wolff und Baubetriebshof-Leiter Lipps sagten schränkungen ausfallen musste. hierbei gerne die Unterstützung der Stadt Bret- ten zu. Die beiden NABU-Vorsitzenden Norbert Flei- scher und Bernd Diernberger, der Leiter des „Unsere Diskussionen zeigen, dass wir gedank- Arbeitskreises Klimaschutz, Volker Behrens, lich nah beieinander sind und gemeinsam etwas sowie der Ehrenvorsitzende Gerhard Fritz nutz- bewegen können“, schloss Oberbürgermeister ten die Gelegenheit, sich mit OB Wolff, Bür- Wolff das sehr harmonisch verlaufene Jahresge- germeister Michael Nöltner und den beiden spräch. Amtsleitern Fabian Dickemann (Bauen, Gebäu- Text: Marcel Winter (Stadt Bretten) demanagement, Umwelt) und Stefan Lipps (Bau- betriebshof) auszutauschen. Unter anderem stellte Fleischer das neueste Pro- jekt des Vereins, die umgebaute und neu gestal- tete ehemalige Trafostation in Dürrenbüchig vor, die 2021 an den NABU übergeben worden war und in der künftig Fledermäuse und Vögel leben können. 8 N A B U B re t t e n e . V.
Hier Rückhaltemauer fehlt noch was Die Rückhaltemauer im Hungergraben Als die Rückhaltemauer im Sprantaler Tal erbaut Grasanteil aus dem Abschub von Feldwegen an. war und die ersten Starkregen zu einem Rück- Dieses Material hat die Stadt zur Verstärkung stau führten, floss dabei auch Wasser auf die und Verlängerung des Damms eingebaut. Damit benachbarten Landwirtschaftsflächen. ist hier eine dauerhafte, alle Seiten befriedigende Lösung erreicht. Sofort wurde bei der Verwaltung Protest einge- legt und das Entfernen eines mittig in der Mauer Ein weiterer Punkt war die mangelnde Dichtig- verbauten Betonblocks verlangt. Die Verwaltung keit der Mauer. Die Stadt hatte zwar eine Firma neigte dieser Lösung zu und hatte bereits den mit der Nachbesserung beauftragt, das Ergebnis zum Ausbau vorgesehenen Block markiert. war allerdings nicht vollständig befriedigend. Bernd Diernberger hat mit Dichtschlämme Der Ausbau hätte das Rückhaltevolumen hal- nachgearbeitet und jetzt scheint die Mauer dicht biert und die Mauer nahezu völlig entwertet. Uns zu sein. schien diese Maßnahme angesichts des wenigen, ohnehin bald versickernden Wassers erheblich Was lange währt, wird endlich gut – und so gilt überzogen. unser herzlicher Dank allen, die hier mitgedacht, mitgebaut und so einen dauerhaften Beitrag zur Wir konnten eine Planänderung abstimmen und Wasserrückhaltung geschaffen haben. Marcus Mohr dazu gewinnen, zeitnah, sorgfältig und ohne Schaden anzurichten einen kleinen Text und Bilder: Gerhard Fritz Damm mit Material aus dem Graben auf der Tal- seite aufzuschütten. Beim nächsten starken Regen zeigte sich den- noch erneut ein Wasserübertritt talaufwärts am Ende des Dammes. Günstigerweise fiel bei der Stadt Bretten zeitgleich Erdmaterial mit großem Bernd Diernberger beim Markus Mohr verstärkt Abdichten der Mauer u n d m o d u l l i e r t d e n Wa l l J a h re s p ro g r a m m 2 0 2 3 9
Begleitpflanzung Begleitpflanzung am Hungergraben weitergeführt Nachdem im Sommer 2022 die Neuanpflanzung ■■ Trotz Rückschlag wird nachgepflanzt und der beiden zurückliegenden Jahre am Hunger- die Talaufwertung weitergeführt. graben seitens der mit der Pflege der Gewäs- ■■ Keine Pflanzlöcher mehr mit dem Bagger serrandstreifen beauftragten Firma übersehen sondern mit einem Erdbohrer 25 cm und unglücklicherweise abgemäht worden war, Durchmesser. bedurfte es eines Neuanfangs unter anderen ■■ Jeder Strauch erhält eine Häckseleinfas- Bedingungen. sung damit die noch kleinen Pflanzen nicht überwachsen werden können. Beim Gespräch mit der Verwaltungsspitze wur- ■■ Jeder Strauch bekommt einen Markier- den folgende Punkte besprochen und festgelegt: stab, damit er nicht übersehen werden kann. Mit diesen Überlegungen wurde die Aktion geplant und am 12. November ausgeführt. Im Vorfeld wurde um Mithilfe durch die akti- ven NABU-Mitglieder und ebenso durch den Jugendgemeinderat geworben. Bereits am Donnerstag den 10. November hat Markus Mohr 225 Pflanzlöcher gebohrt. Diese Art der Löcher stellt einen großen technischen Fortschritt gegenüber Baggerlöchern dar. Die eigentliche Pflanzung war so wesentlich leichter Arbeitspause und schneller zu bewältigen. Markus Mohr bohrt die Pflanzlöcher Mitarbeiter der Stadt 10 N A B U B re t t e n e . V.
Hungergraben Solch eine komplexe Aktion kann nur gelingen wenn alle Beteiligten in gutem Einvernehmen zusammen arbeiten. Die Verwaltung, der Bau- hof, der Jugendgemeinderat und unsere NABU- Aktiven waren in diesem Sinne eine wirklich harmonische, erfolgreiche Mannschaft, der wir ganz herzlich danken. Bleibt zu hoffen, dass nicht wieder ein Missgeschick geschieht. Die Vorgeschichte, die anschließenden Absprachen und die verbesserte Ausführung geben Anlass zur Zuversicht. A b o rd n u n g d e s J G R ( v. l . ) : J o e y B e c k e r, Miklós Kopcsándi und Simon Merl. Text & Bilder: Gerhard Fritz Eine Mannschaft von 20 Frauen und Männern war dann am Samstag am Werk – bunt gemischt aus jungen Mitgliedern des Jugendgemeindera- tes und vitalen, deutlich älteren Semestern, alle vereint durch den Wunsch und Willen für die Zukunft ein Zeichen zu setzen und für mehr Natur und Lebensqualität im Kraichgau zu sor- gen. Bereits am darauffolgenden Montag hat der Bauhof der Stadt Bretten die zuvor vereinbarte Häckseleinfassung an die Sträucher gebracht. 11
Wasserrückhaltung Dürre – was kann helfen? Nach nunmehr vier aufeinanderfolgenden, zu der Schnee als Wasserspeicher ist weniger gewor- trockenen Sommern 2018, 2019, 2020 und 2021 den. hat uns 2022 gezeigt, wohin in Zukunft die Reise geht. Fachleute sind sich sicher, dass wir im Som- In dieser Situation stellt sich die Frage, was gegen mer 2022 die neue Normalität des Niederschlags die Dürre zu tun ist? Es ist genau das Gegenteil in Mitteleuropa gesehen haben. dessen, was über lange Zeiträume praktiziert wurde, nämlich möglichst große Flächen trocken Dabei hat die Regenmenge in den letzten Jahren zu legen. Dieses Bemühen ist auch heute noch im nicht abgenommen. Der Niederschlag verteilt Jeremias in Form von Drainagen und Gräben zu sich nur anders aufs Jahr. Weniger im Frühjahr sehen. und Sommer, mehr im Herbst und Winter. Auch Stattdessen ist im Winter die Rückhaltung von möglichst viel Regenwasser, das langsam versi- ckern kann, gefragt. Wassergesättigte Flächen halten einen trockenen Sommer deutlich bes- ser aus und auch die Grundwasserbildung wird gefördert. Die Stadt Bretten hat reagiert und durch den Einbau einer stabilen Rückhaltemauer in den Hungergraben im Sprantaler Tal genau das Rich- tige zur richtigen Zeit getan. Im Jahr 2022 lag der Rückstau bereits zwei Mal auf maximalem Niveau. Dabei sprechen wir von 600 bis 800 m³ Regenwasser, das in gut drei Wochen langsam S o w a s s e r re i c h k a n n d e r J e re m i a s versickert. Zusätzlich gibt es währenddessen im im Februar sein ... gesamten Talabschnitt ein sehr gutes Wasseran- gebot für den Bedarf an der Oberfläche. Wir danken der Stadt, herzlich für diese auf lange Sicht segensreiche Entscheidung. Text und Bilder: Gerhard Fritz ... und so nach S t a r k re g e n i m S p ä t s o m m e r. 12 N A B U B re t t e n e . V.
Fruchtsträucher Mehr Natur in die Stadt! Fruchtsträucher auch 2022 nachgefragt Das Angebot an einheimischen Sträuchern für Die Gesamtbestellung betrug 1.600 Sträucher, die Brettener Bürgerinnen und Bürger und das wovon ca. 200 Stück für die Bepflanzung des Umland war auch 2022 ein voller Erfolg. Hungergrabens verwendet wurden. Nachfolgend die Aufteilung der Gesamtbestel- Damit erbringen unsere Mitbürgerinnen und lung: Mitbürger und die Stadtverwaltung einen wich- tigen Beitrag zur Stabilisierung der Bestände an ■■ Gemeinde Gondelsheim Insekten und Vögeln. 7 Positionen, 73 Sträucher Text: Gerhard Fritz ■■ Kieselbronn Umweltliste Bilder: Bernd Diernberger 26 Positionen, 293 Sträucher ■■ NABU Neulingen 30 Positionen, 154 Sträucher ■■ NABU Bretten mit Umland 63 Positionen, 849 Sträucher S t r ä u c h e r w e rd e n v o r b e re i t e t Die Bestellungen stehen Die Arbeit ist getan z u r A b h o l u n g b e re i t J a h re s p ro g r a m m 2 0 2 3 13
TheoPrax Der NABU Bretten vergibt Aufträge für TheoPrax-Projekte Bewährte Kooperation mit dem ESG Seit einigen Jahren kooperieren der NABU Bret- Im Rahmen dieser Projekte werden Struktur- ten und TheoPrax sehr erfolgreich am Edith- pläne, Zeitpläne und Kostenpläne erstellt. Am Stein-Gymnasium. Der NABU stellt Themen Ende werden die Ergebnisse in mitreißenden bereit, die innerhalb eines Schuljahres von Schü- Präsentationen vorgestellt und ausführlich doku- lerinnen und Schülern nach der Lehr- und Lern- mentiert. Solche Projekte tragen ganz entschei- methode von TheoPrax umgesetzt werden. Die dend dazu bei, den Staffelstab des Naturschutzes Schülergruppen werden fachlich von Mitglie- an die nächste Generation weiterzugeben. dern des NABU betreut, methodisch von Theo- Text und Bilder: Franz Ebert Prax und einer begleitenden Lehrkraft. Im vergangenen Schuljahr 2021/22 gab es drei NABU Gruppen: Thema NABU-Betreuung Schülergruppe Attraktionen im Streuobst- Leticia Montes Mata, Leni Hein, Herr Röder paradies – Fühlkästen Marisol Moreno Bienenlehrpfad an Finia Mohr, Juliane Maus, Herr Reithäusler der Schillerschule Aleyna Dagilmis, Aglaia Vagiaris Herr Klingenfuß Jan Pelzer, Karl Krebs, Automatische Bienentränke Herr Reithäusler Luis Schell, Aron App K l e i n e Ve r s c h n a u f p a u s e i m O b s t s o r t e n - p a r a d i e s . Vo n l i n k s : L e t i c i a M o n t e s M a t a , L e n i H e i n , M a r i s o l M o re n o D e r B i e n e n l e h r p f a d w i rd v o r g e s t e l l t Vo n l i n k s : F i n i a M o h r, J u l i a n e M a u s , A l e y n a D a g i l m i s , A g l a i a Va g i a r i s 14 N A B U B re t t e n e . V.
Trafostation Umbau der Trafostation in Dürrenbüchig G e m e i n s c h a f t s p ro j e k t d e r B ü r g e r v o n D ü r re n b ü c h i g u n d d e m N A B U B re t t e n Im Juni 2021 hatte Bürgermeister Michael Nölt- Wärmekammer für Fledermäuse sowie Nist- ner im Beisein von Ortsvorsteher Frank Kremser möglichkeiten für Dohlen und Turmfalke einge- und seiner Stellvertreterin Elke Schäfer das Tra- baut werden. Im Frühjahr des kommenden Jah- fohaus in Dürrenbüchig an den Vorsitzenden des res wird ein Gerüst aufgestellt und der Trafoturm NABU Bretten, Norbert Fleischer, übergeben. wird von Bürgern aus Dürrenbüchig bemalt. Das Ziel sollte sein, einen Lebensraum für Tiere Weitere geplante Maßnahmen sind Infotafeln, zu schaffen, den Blick für unsere schützenswerte Stelen und Webcams. Natur zu schärfen und das Ortsbild aufzuwerten. Finanzierung Neue Form der Die Finanzierung aller Maßnahmen erfordert Zusammenarbeit viel Geld. Zunächst war an eine Doppellösung Im NABU Bretten gibt es immer eine Fülle von aus Crowdfunding und Großspendern gedacht. Ideen zu neuen Projekten. Diese werden dann Da die Großspenden größer als erwartet ausge- leider oft nicht umgesetzt, da sich zu wenig fallen sind konnte das Crowdfunding entfallen. Aktive melden. Beim Umbau der Trafostation Wir werden die Finanzierung über Crowdfun- sind wir einen neuen Weg gegangen. Wir haben ding aber für zukünftige Projekte prüfen. das Projekt mit dem Ortschaftsrat und den Text: Norbert Fleischer Bürger*innen entwickelt und setzen es jetzt auch Bild: (unbekannt) zusammen um. Unser Schwerpunkt sind der Bau, Kauf und Einbau der Nistkästen. Die Arbei- ten am Gebäude erfolgen durch den Ortschafts- D a s Te a m : ( v o n l i n k s ) M i c h a e l K i e f e r, U l r i k e rat und die Bürgerinnen und Bürger. Unsere K r a u s , J o s e f F re i t a g , E l k e S c h ä f e r, R o l a n d S c h ä f e r, N o r b e r t F l e i s c h e r, F r a n k K re m s e r. erste gemeinsame Aktion war der Besuch beste- E s f e h l e n M a r i n a Vr l j i c a k , A n d re a s T h u m m hender Trafostationen zum Kennlernen und um und Rudi Kühfusz. Anregungen zu schaffen. So fuhren wird im Jahr 2021 nach Ittlingen, Flehingen und Zaberfeld. Geplante Maßnahmen In diesem Jahr ging es um die konkrete Planung und erste Durchführungen. Die Fassade soll mit Tier- und Pflanzenmotiven angemalt werden. Voraussetzung hierzu ist das Ausbessern des Putzes. Um im Inneren Nistkästen montieren zu können wurde bereits eine zusätzliche Zwischen- decke eingezogen. Ein Teil der Nistkästen wird bestellt, ein anderer von den Aktiven des NABU Bretten selbst hergestellt. So sollen im Dach eine J a h re s p ro g r a m m 2 0 2 3 15
Omas for Future Omas for Future Bretten Ein Gastbeitrag Schon kurz nachdem sich der Arbeitskreis Kli- Auch zum ADFC Bretten (Allgemeiner Deut- maschutz des NABU formiert hatte, gründeten scher Fahrradclub, dieser will die Verkehrs- zwei Frauen dieses Arbeitskreises – Bärbel Eick- wende-mit dem Fahrrad im Mittelpunkt) gibt es meier und Cornelia Kühn – die Gruppe „Omas Kontakte. for Future Bretten“. Seither hat sich die Gruppe, der derzeit 10-12 aktive Frauen und Männer der Zusammen mit DAF – Internationaler Freun- Altersgruppe 50+ angehören und die teilweise deskreis Bretten e.V. (fördert den Kontakt zwi- auch Großeltern sind, vielfältig in Bretten einge- schen Zugewanderten und Einheimischen) und bracht und viele Kontakte geknüpft. Die Brette- dem NABU waren wir bei der Filmvorführung ner Gruppe ist eine von bundesweit ca. 70 Regio- von „The Great Green Wall“ im Kinostar Bretten nalgruppen und besteht seit einem Jahr. präsent. Migration durch Klimawandel wird bei einer weiteren Erderwärmung eine immer grö- ßere Rolle spielen. Auch beim interkulturellen Fakten in Kürze „Himmlischen Fest“ der Stadt Bretten ist eine Im Jahr 2019 erfolgte die Gründung des Trä- Mitwirkung im nächsten Jahr angedacht. Hier gervereins „Leben im Einklang mit der Natur könnten wir uns durch einen Infostand, unser e.V.“ durch Cordula Weimann und Dr. Harry Glücksrad und Angebote für das Kinderpro- Lehmann in Leipzig. Kurz darauf entstand die gramm einbringen. erste Ortsgruppe „Omas for Future“ in Leipzig Derzeit prüfen die Mitglieder des Teams „Der mit dem Motto: „Handeln aus Liebe zum Leben“. Grüne Gockel“ Bretten und die „Omas for Future Mit 140 anderen Verbänden ist der Trägerverein Bretten“ gemeinsame Handlungsfelder. Mit dem „Leben im Einklang mit der Natur“ Mitglied der „Grünen Gockel“ können Kirchengemeinden Klima-Allianz, dem breiten gesellschaftlichen ein Zertifikat bekommen, dass sie systematisch, Bündnis für den Klimaschutz. nachvollziehbar und kontinuierlich zu einer Ent- lastung der Umwelt beitragen und dieses Han- Zahlreiche Vernetzungen deln öffentlich machen. Die Brettener Regionalgruppe der „Omas for Gemeinsam mit dem NABU und anderen Orga- Future“ ist natürlich bestens vernetzt mit dem nisationen und Privatpersonen sind wir Bünd- NABU, besonders dem Arbeitskreis Klima- nispartner des Aktionsbündnisses „Klima – schutz. Weitere Kontakte werden zum Initi- Natur – Verkehr“. Das Bündnis setzt sich für den ativkreis Energie Kraichgau (IEK – Vorträge Erhalt der Natur und den respektvollen Umgang und Bildungsarbeit zu erneuerbaren Energien mit den uns überlassenen Ressourcen ein. Den und Energieeffizienz) und zur Bürger-Energie- nachfolgenden Generationen soll eine liebens- Genossenschaft Kraichgau (BEG – Gewinnung und lebenswerte Heimat hinterlassen werden. und Vertrieb von 100% regenerativen sowie regi- Einige Mitglieder der „Omas for Future Bret- onalen Energien) gepflegt. Denn unser gemein- ten“ nehmen an den regelmäßigen Treffen teil sames Ziel ist es, möglichst viele Photovoltaikan- und beteiligten sich mit Infostand, Kaffee und lagen auf die Dächer in Bretten und Umgebung Kuchen sowie Kinderprogramm am 03.10.22 bei zu bringen. der Grillhütte Rinklingen. 16 N A B U B re t t e n e . V.
Omas for Future Exkursionen denen eigene Umweltversprechen an die Natur festgehalten werden. Z.B. „Ich biete auch für Exkursionen führte die Gruppe bereits in den Insekten Wasser oder Blühpflanzen an!“ Diese vom NABU-Mitglied Robert Nagel angelegten Aktion lässt sich auch mit Kindergruppen sehr Krankenhausgarten, zur Solidarischen Land- gut durchführen. wirtschaft von Beate Zonsius im Salzhofen Bret- ten und in die Klimaarena Sinsheim durch. Weitere Aktivitäten sind die Beteiligung am Kli- mastreik in Bruchsal und Karlsruhe, Kontakte mit dem Klimaschutzbeauftragten für Bretten Werben für die gute Sache und Gondelsheim, Andreas Hintz, Mitdisku- Nach dem Besuch der Klimaarena ver- tieren beim Sommerstammtisch mit OB Wolff suchte die Gruppe in einem Schreiben an die sowie Teilnahme am Stadtradeln. Schulleiter*innen von Bretten und Umgebung für einen Besuch der Schulkollegien und für Neue Ideen Ausflüge mit den Schülern nach Sinsheim zu werben. Seit kurzem werben wir für eine neue Idee aus unserer Gruppe: Trinkwasserbrunnen für Bret- Auch den Gemeinderat und den Jugendgemein- ten. derat Bretten versuchten wir bei einer Termin- vereinbarung zum Besuch der Klimaarena und Unser Ziel ist es, zu verantwortungsvollem Han- angebotenen Workshops für Gemeinderats- und deln auf allen Ebenen zu motivieren – für uns Jugendgemeinderatsmitglieder zu unterstützen. alle und für die nachfolgenden Generationen. Ein Kooperationsangebot zum Thema „Fair Dies wollen wir mit Informationen, Gesprächen, Trade Town Bretten“ und Einladung zu unseren aber auch mit Kreativität und Freude angehen. Treffen erging an den Jugendgemeinderat. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit in den kom- Mit Infoständen in der Fußgängerzone brin- menden Monaten wird die Vorbereitung für den gen wir unsere Anliegen in die Öffentlichkeit – Zukunftstag am 22.04.2023 (Tag der Erde) wer- zuletzt am 24.09.2022 zum Energiewendetag mit den. großer Glücksradaktion und Vorstellung unserer Klimabänder. Das sind bunte Stoffbänder auf Wer sich für unsere Arbeit interessiert, kann sich gerne über bretten@omasforfuture.de bei uns melden. Text: Cornelia Kühn Bild: Björn Böttle Logo: Leben im Einklang mit der Natur e.V. Weitere Infos im Internet: ■■ www.klimaarena.de ■■ www.lebenimeinklangmitdernatur.de ■■ www.omasforfuture.de ■■ www.17ziele.de für nachhaltige Ent- Stand am Energiewendetag wicklung am 24.09.2022 in der ■■ www.klimabaender.de B re t t e n e r I n n e n s t a d t J a h re s p ro g r a m m 2 0 2 3 17
Hier fehlt noch was Südwestumgehung Südwestumgehung Bretten N A B U B re t t e n w i rd P a r t n e r d e s „ A k t i o n s b ü n d n i s K l i m a - N a t u r- Ve r k e h r “ Das Regierungspräsidium Karlsruhe plant im würden große landwirtschaftliche Flächen Süden von Bretten eine Umfahrung. Der NABU verloren gehen. Bretten hat deshalb im Jahr 2020, 2021 und 2022 ■■ Im Humus der Ackerflächen werden insgesamt drei Stellungnahmen zur Südwest- große Mengen an CO2 gespeichert. Durch umgehung (SWU) beim Regierungspräsidium die Freilegung des Humus wird dieser Karlsruhe (RP) abgegeben. In allen Dokumenten abgebaut und das CO2 wird freigesetzt. wurden unsere Ansprüche zum Untersuchungs- raum und Untersuchungsumfang bzgl. der Tiere, ■■ Das Biodiversitätsstärkungsgesetz vom Pflanzen und der biologischen Vielfalt aufge- 22. Juli 2020 fordert einen Biotopverbund führt. auf 15 % der Landesfläche bis 2030. Die SWU steht dazu im Widerspruch, da sie den Biotopverbund durchschneidet. Grundsätztliche Position ■■ Die SWU darf nicht isoliert gesehen wer- Als Naturschutzverein setzen wir uns für den den. Durch andere Planungen, wie zum Schutz der Fauna und Flora ein. Das betrifft die Beispiel Planungen für Gewerbe- und einzelnen Individuen, aber auch deren Lebens- Wohngebiete im Regionalplan, entstehen raum. Aus diesem Punkt liegt der Schwerpunkt negative, kumulative Wirkungen auf den unserer Beurteilung der SWU beim Artenschutz. Erhaltungszustand der Fauna und Flora. Im Jahr 2021 haben deshalb Aktive des NABU Bretten Bestandserhebungen v.a. der Vögel und ■■ Die SWU durchschneidet ein FFH-Gebiet Schmetterlinge durchgeführt. (Fauna-Flora-Habitat-Gebiet). Für deren Arten und Lebensraumtypen gilt grund- sätzlich ein Verschlechterungsverbot (§ Kritikpunkte 37 BNatSchG). Der NABU Bretten fordert ■■ Insbesondere die Arten des Offenlandes deshalb eine FFH-Verträglichkeits- bzw. hatten in den letzten Jahrzehnten starke Ausnahmeprüfung. Bestandsrückgänge. Aus diesem Grund ■■ Der NABU fordert die eingehende fordern wir eine Verbesserung deren Prüfung der Ostumfahrung mit Tunnel Lebensräume und keine Versiegelung unterhalb der Scheuerwiesen, um die am durch die SWU. wenigsten umweltschädliche Variante zu ■■ In Baden-Württemberg werden pro ermitteln. Tag 5,4 Hektar Offenland in Wohn-, Gewerbe- und Verkehrsflächen umge- Ausnahmeprüfung wandelt. Durch die SWU würden weitere Flächen verloren gehen. In unserer Stellungnahme vom Juni 2022 hatten wir insbesondere nachgefragt, ob eine Untertun- ■■ Spätestens seit dem Krieg in der Ukraine nelung des FFH-Gebiete zu einer Verschlechte- wissen wir, wie wichtig landwirtschaft- rung des Erhaltungszustands führen kann. Dies liche Flächen für die Produktion von wurde vom RP verneint und deshalb wurde eine Nahrungsmitteln sind. Durch die SWU Vorprüfung, aber keine Verträglichkeitsprüfung 18 N A B U B re t t e n e . V.
Südwestumgehung Hier fehlt noch was durchgeführt. Falls die geplante Untertunnelung Stickstoffberechnung für das FFH-Gebiet nicht nicht möglich sein sollte, sondern in Offenbau- ausreichend war. weise erfolgen muss, gehen wir von einer erheb- lichen Beeinträchtigung des FFH-Gebiets aus. In diesem Fall wäre nach unserer Meinung eine Partner beim „Aktionsbündnis Ausnahmeprüfung nötig. Klima-Natur-Verkehr“ Der Vorstand des NABU Bretten hat auf seiner Gerichtliche Verfahren Vorstandssitzung im Juli beschlossen, dass wir Partner des „Aktionsbündnis Klima-Natur-Ver- Im Jahr 2022 gab es eine Reihe von bemerkens- kehr“ werden. Das Bündnis hat einen offenen werten Urteilen zu Verkehrsprojekten. So hat Brief an das Bundesministerium für Verkehr der Verwaltungsgerichtshof BW den Eilanträ- verfasst, den die Bürger*innen Brettens unter- gen von Naturschutzverbänden gegen den Plan- zeichnen konnten. In dem Brief wird gefordert feststellungsbeschluss für die B10-Umfahrung „die Planungen für den o.g. Straßenneubau ein- von Enzweihingen stattgegeben. Begründung: zustellen und stattdessen den Umstieg auf eine Gefährdung besonders geschützter Tierarten klima- und umweltfreundliche sowie soziale und Eingriff in ein „europarechtlich bedeutsa- Mobilität entschlossen voranbringen.“ Ende des mes Schutzgebiet. In einem anderen Verfahren Jahres wird der Brief mit allen Unterschriften hat das Bundesverwaltungsgericht den Planfest- übergeben. stellungsbeschluss für ein Teilstück der Küsten- autobahn A20 in Niedersachsenden für „rechts- Text: Norbert Fleischer widrig und nicht vollziehbar“ erklärt, da die Bild: RP Karlsruhe Die geplante Südwestumgehung J a h re s p ro g r a m m 2 0 2 3 19
Hier Naturnahe fehlt noch Gärten was Naturnahe Gärten gegen den Klimawandel und seine Folgen Vo r t r a g ü b e r n a t u r n a h e G a r t e n g e s t a l t u n g „Der Klimawandel ist inzwischen in den Köpfen Außerdem beobachte man eine verstärkte Ein- aller angekommen. Nun sind wir alle aufgefor- wanderung von Insekten wie die Blauschwarze dert, etwas gegen die Überhitzung im Sommer Holzbiene aus dem mediterranen Raum und zu tun“, erklärte Bürgermeister Michael Nöltner dem Taubenschwänzchen. Die Frage sei nun, wie bei der Begrüßung zu einem Vortrag über natur- man auf den Klimawandel reagieren solle. „Hier nahe Gartengestaltungen in Zeiten des Klima- helfen weder Mähroboter noch teure Bewässe- wandels, der von Landschaftsarchitekt und Gärt- rungssysteme“, so Weigand. nermeister Frieder Weigand in Bretten gehalten wurde. Weigand war bereits zum dritten Mal in Heimische Pflanzen Bretten, dieser Vortrag unterscheide sich aber von den vorherigen, denn der Klimawandel sei fördern die Artenvielfalt nun fortgeschritten, erklärte der NABU-Vorsit- Ein Trend sei, dem trockenen Klima durch den zende Norbert Fleischer. Inzwischen seien die Anbau exotischer Pflanzen zu begegnen. Dies sei Sommerhitze und der Wassermangel ein drän- aber falsch, denn diese verdrängten die einhei- gendes Thema. mischen Arten und trügen zum Artenverlust von Mit rund 60 Personen war die Veranstaltung, Pflanze und Tier bei. So bestehe eine Wechselbe- die die Stadt Bretten gemeinsam mit der Volks- ziehung zwischen Tieren und Pflanzen, die seit hochschule und dem NABU Bretten in jedem hunderten von Jahren aufeinander eingespielt September anbietet, noch besser besucht als in und voneinander abhängig seien. So ernähr- den Vorjahren. Das ist wohl auch der Tatsache ten sich etwa die Raupen des wunderschönen geschuldet, dass Landschaftsgärtner Weigand Tagpfauenauge-Schmetterlings ausschließlich seinen eineinhalbstündigen Vortrag sehr leben- von Brennnesseln. Deren Population werde dig und unterhaltsam mit vielen Anekdoten und gestört, wenn man jede Brennnessel als Unkraut einer Portion Humor gespickt zu halten ver- betrachte und aus dem Garten entferne. Als mochte. Außerdem erhielten die Besucher*innen weitere Beispiele nannte Weigand die Erdbeere, der Veranstaltung nicht nur wertvolle Tipps, die von Wildbienen und nicht von Honigbie- sondern am Ende direkt eine Liste, über die sie nen bestäubt werde, weil sie ein Frühblüher sei beim NABU heimische Fruchtsträucher bestel- und es zu diesem Zeitpunkt noch keine Honig- len können. bienen gebe. Auch Kirschen würden nicht von Honigbienen, sondern von Ameisen und Fliegen Und so startete Weigand mit den, wie er sagt, bestäubt. „Auch die Imker können uns nicht ret- aktuell größten Herausforderungen für die ten“, so das Fazit von Weigand. Menschheit: dem Klimawandel und dem Bio- diversitätsverlust. So gebe es seit einigen Jahren Deshalb müsse die genetische Vielfalt zwischen unzuverlässige Jahreszeiten, mit langen Trocken- den Arten gewährleistet sein, also die Artenviel- perioden bei gleicher Niederschlagsmenge, dafür falt. Aber auch innerhalb der gleichen Population aber mit viel weniger Regenereignissen. Das gebe es an unterschiedlichen Orten eine Vielfalt heißt, wenn es regnet, dann stark. der Arten, die ein Überleben durch Anpassung ermögliche. 20 N A B U B re t t e n e . V.
Hier fehlt noch Vortrag was Zu guter Letzt gebe es auch innerhalb einer Population immer weniger Insekten. Mitverant- wortlich dafür sei auch ein Rückgang an Struk- turvielfalt wie Schatten, Sonne, Feuchtigkeit und Trockenheit. Stattdessen herrsche Monotonie im Garten und auf den Grünflächen. Im Gegenzug werde Artenvielfalt erhöht, wenn man unter- schiedliches Mikroklima zulasse, etwa vor der Hecke, in der Hecke und hinter der Hecke. Die Lösung seien Pflanzen, die Biodiversität förder- R u n d 6 0 I n t e re s s i e r t e k a m e n z u m Vo r t r a g ten und trockenheitsresistent seien. „Naturnahe Gärten“ von Landschafts- a rc h i t e k t F r i e d e r We i g a n d . Magere Böden – hohe lich sei dazu noch eine Folie unterlegt. „Da lebt Artenvielfalt, nährstoffreiche nichts!“, so Weigand. Böden – geringe Artenvielfalt Der Steingarten (siehe dazu auch die Kiesgär- Das Erfolgsrezept für das Gedeihen heimischer ten von Beth Chatto, der englischen Gartenge- Pflanzen sei ein magerer Boden aus Kiessand, stalterin) hingegen bestehe neben den Pflanzen mit Anteilen aus Lehm und Sand. Magere Böden beispielsweise aus dem so genannten „Vorsieb“, erzeugten eine hohe, nährstoffreiche Böden eine der beim Sieben im Steinbruch anfällt und über- geringe Artenvielfalt, weil sich bei letzterem die dies relativ günstig sei. Der Vorteil von diesem wenigen durchsetzungsfähigen Pflanzen ausbrei- Substrat sei, dass es wenig Nährstoffe habe, die teten. Ein zusätzlicher Vorteil magerer Böden sei, Oberfläche schnell abtrockne und der Sand die dass man diese kaum pflegen müsse. Als Beispiel Feuchtigkeit halte, ohne dass die Pflanzen im nannte er den Natternkopf, der sich sehr gerne Wasser stehen. vermehrt, Lücken besetzt und zugleich Insekten anzieht. Ebenso verhalte es sich mit Karthäuser- nelke und Pechnelke. Man muss den Garten nicht winterfest machen Unterscheidung von Den Garten winterfest zu machen, bedeute im Schottergarten und Steingarten Schwäbischen meist, alles kurz und klein zu schneiden, wegzuputzen und mit Rindenmulch „Als eine der ersten Städte in Baden-Württem- zu füllen. Schlecht für die Biodiversität, sagt der berg hat die Stadt Bretten bereits ab 2014 das Fachmann. Vielmehr solle man noch etwas ste- Anlegen von Schottergärten in ihren Bebau- hen lassen und abgeschnittene Pflanzenstengel ungsplänen untersagt“, erklärte die Leiterin des aufrecht festbinden, damit Insekten darin über- Amtes für Stadtentwicklung und Baurecht, Cor- leben können. Ein Grundsatz ist, nicht dauernd nelia Hausner. Seit dem 01.08.2020 habe auch an den Bäumen zu schneiden. Das Laub könne das Land Baden-Württemberg das Verbot von man zu einem Haufen in der Ecke des Gartens Schottergärten in Vorgärten gesetzlich veran- sammeln und ebenso für Insekten und Tiere kert. Nun gäbe es immer wieder Nachfragen, was liegen lassen. Das habe dieselbe Wirkung wie denn der Unterschied zwischen einem Schotter- ein Komposthaufen, der Lebensraum und Nah- garten und dem klassischen Steingarten sei. Ein rungsangebot sei. Schottergarten habe meist eine Steingröße und sei frei von Lehm- und Sandanteilen. Womög- Foto und Text: Susanne Maske (Stadt Bretten) J a h re s p ro g r a m m 2 0 2 3 21
Hier fehlt noch was Nistkasten-Aktion 50 Nistkästen im Oberderdinger Wald aufgehängt Gemeinschaftsaktion von E.G.O. und NABU Am vergangenen Samstag begrüßte Luisa Schie- scher, dem Vorsitzenden des NABU Bretten, bel, Nachhaltigkeitsexpertin der Elektro-Geräte- alte Bäume, die mit abgeplatzten Rinden oder bau GmbH (E.G.O.), Kolleginnen und Kollegen, Spechthöhlen natürliche Nistmöglichkeiten bie- den Oberderdinger Förster Michael Deschner ten. Michael Deschner erläuterte, welche Maß- und Aktive des NABU Oberderdingen bzw. nahmen er im Oberderdinger Forst durchführt, NABU Bretten auf dem Wanderparkplatz Wil- um die Artenvielfalt zu erhöhen. So werden fenberg bei Großvillars. Die gemeinsame Auf- Habitatbäume nicht gefällt und bei einem Baum gabe war 50 Nistkästen im Wald aufzuhängen, mit Spechthöhlen gilt ebenfalls ein Fällverbot. um den Vögeln und Fledermäusen damit eine Nistmöglichkeit zu geben. Praktischer Naturschutz unter Durch die immer kürzer werdenden Umtriebs- fachmännischer Anleitung zeiten fehlen nach Auskunft von Norbert Flei- Unter der Leitung von Otto Bühler vom NABU S c h a ff e n g e m e i n s a m N i s t m ö g l i c h k e i t f ü r Bretten ging es dann los: 12 Aktive haben 50 Vö g e l u n d F l e d e r m ä u s e : U n t e r s t ü t z e r v o n unterschiedliche Nistkästen für Meisen, Kleiber, E.G.O. und NABU Hohltauben, Waldkauz und Fledermäuse aufge- hängt. Die Vorgaben waren eine Aufhängehöhe von 2,50 m für die Meisen- und Kleibernistkäs- ten, 4 m für die anderen. Mindestabstand 20 m. Das Einflugloch ist idealerweise entgegen der Wetterseite, nach Osten ausgerichtet Drei Teams arbeiteten parallel, so dass nach ca. 3 Stunden die Aktion mit einem gemeinsamen Imbiss abge- schlossen werden konnte. Geplante Aktionen In den kommenden Jahren müssen die Nistkäs- ten einmal im Jahr gereinigt und die Belegung erfasst werden. Otmar Gültlinger vom NABU Oberderdingen bedankte sich am Ende der Aktion bei der E.G.O. für die Übernahme der Kosten für die Nistkäs- ten. Im Januar wird die Zusammenarbeit weiter fortgesetzt – beim Weiden zurückschneiden bei Großvillars. Te a m a r b e i t b e i m A u f h ä n g e n e i n e s Text: Norbert Fleischer Nistkasten für die Hohltaube Bilder: Hanna Walter-König & Norbert Fleischer 22 N A B U B re t t e n e . V.
HierSchwalbenhaus fehlt noch was Schwalbenfreundliche Häuser in Bretten ausgezeichnet Bei einem Blick gen Himmel zeigen sich Bret- tens gefiederte Bewohner: An einigen Gebäu- den in der Stadt haben Schwalben ihre Nester gebaut. Den Einsatz der Bürgerinnen und Bür- ger, die die tierischen Nachbarn tolerieren, hat der NABU Bretten nun mit Urkunden und Pla- ketten als „Schwalbenfreundliches Haus“ hono- riert. Bürgermeister Michael Nöltner dankte bei der Auszeichnung in der Schwandorfstraße dem Naturschutzbund für die Aktion sowie allen Prämierten für ihr Engagement zum Schutz der Schwalben. Text: Gülçin Onat/Stadt Bretten Bilder: Gülçin Onat/Stadt Bretten und Norbert Fleischer U n s e re A k t i v e n : ( v o n l i n k s ) G e r h a rd F r i t z , Bernd Diernberger und Otmar Gültlinger G e m e i n s a m m i t B ü r g e r m e i s t e r M i c h a e l N ö l t n e r ü b e r re i c h t e N A B U - Ve re i n s v o r s i t z e n d e r N o r b e r t F l e i s c h e r d i e U r k u n d e n u n d P l a k e t t e n a n S i l k e B u d d e m e y e r, K a t r i n u n d P e t e r G e r w e c k , R e n a t e O s w a l d u n d A n d re a E g l e v o n d e r F i r m a S ü d b a u . J a h re s p ro g r a m m 2 0 2 3 23
Orchideen Orchideen Arbeitskreis Orchidee des Jahres 2023 Herzblättriges Zweiblatt (Listera Ovata) Diese sehr kleine (5-15 cm) und unscheinbare Orchidee benötigt hohe Luftfeuchtigkeit und gedeiht daher meist in moosigen Nadelwäldern, wo sie fast immer unentdeckt bleibt. O rc h i d e e d e s J a h re s : Herzblättriges Zweiblatt Sie kann z.B. im Schwarzwald gefunden wer- den, gerne in Gemeinschaft mit Sauerklee oder Torfmoos sowie in der Nähe von Bächen. Die Orchidee ist von den klimatischen Veränderun- gen extrem betroffen: intensiver Waldbau und Trockenlegung der Wälder durch Gräben tun ihr Übriges. Die Bestände sind daher sehr stark gefährdet, worauf die Arbeitskreise Heimischer Orchideen Deutschlands mit Ihrer Wahl auf- merksam machen möchten. Exkursion zur Nieferner Heide im Enztal Am 02.06.2022 besuchten wir die Halbtrocken- Bienenragwurz rasen und Magerwiesen des Galgenbergs. Auf dem Weg dorthin retteten wir dutzende Raupen des Tagpfauenauges, die die (unnötige) Mahd des Wegesrandes überlebt hatten und aufgrund der abgemähten und entfernten Brennnesseln dem Hungertod geweiht waren. Einige Hundert Meter weiter setzten wir sie wieder auf ihre Fut- terpflanzen und erklommen den Galgenberg. Man kann hier z.B. Ragwurzarten, Stattliches Knabenkraut und auch wenige Exemplare des Affenknabenkrautes entdecken. Als wir dort waren, war die schöne Bienenragwurz gerade in voller Blüte, das Helmknabenkraut war bereits verblüht. Text: Sylvia Zischewski A ff e n k n a b e n k r a u t Bilder: Karl Treffinger, Sylvia Zischewski 24 N A B U B re t t e n e . V.
Klimaschutz Klimaschutz ist Naturschutz! Packen wir es an! A r b e i t s k re i s K l i m a s c h u t z Im Herbst 2021 hat sich im NABU Bretten der cher Stromerzeugung möglich ist, geht bisher in Arbeitskreis Klimaschutz gegründet – die Bilanz Bretten Jahr für Jahr den Bach runter. in Kürze: durchaus einiges geschafft – und noch viel vor! Mitmacher*innen sind herzlich will- Und bei den Nachbargemeinden sieht es nicht kommen – nicht zuletzt deswegen, weil der Spaß besser aus. Genau hier setzen wir als NABU am gemeinsamen Erreichen unserer Ziele dann Arbeitskreis Klimaschutz an, denn die Erzeu- am besten bestehen bleibt, wenn sich viele ein- gung von sauberem Strom aus erneuerbaren bringen. Energien vermindert die Freisetzung von Koh- lendioxid (CO2) und verlangsamt damit die Aber im Detail – was wollen wir in 2023 konkret Erderhitzung mit all ihren Folgen. Klimaschutz anpacken? ist Naturschutz! Ohne Klimaschutz und erneu- erbare Energien wird der ganze Naturschutz scheitern! Klima schützen und Geld sparen – mit Aber wie packen wir den dringend erforderlichen Ausbau der Erneuerbaren konkret an? Eine gute Photovoltaik-Strom Methode ist das Nachbarschaftstreffen bei Leu- Die Daten des Landkreises Karlsruhe über die ten, die eine Photovoltaik-(PV-)Anlage bereits aktuelle Nutzung der Sonnenenergie in Bretten haben und diese mit ihren guten Erfahrungen sagt eigentlich alles: vom Stromerzeugungspo- im Bekanntenkreis in kleiner Runde vorstellen. tenzial auf Brettens Dächern sind bis jetzt nur Der NABU ist mit einer kleinen Einführung, mit 19,7 % genutzt! Heißt mit anderen Worten: 80 % Expertise für Rückfragen und grundlegenden dessen, was ohne Probleme an umweltfreundli- Hinweisen für eine konkrete Umsetzung dabei. Photovoltaik-(PV-)Potenzialnutzung Bretten (Daten aus: www.solarpotenzial-kreiska.de) J a h re s p ro g r a m m 2 0 2 3 25
Klimaschutz Zwar ist eine individuelle Beratung in diesem Zukunft anpacken 2023 Rahmen nicht möglich, aber durch die Informa- tionen und den Erfahrungsaustausch sind diese – Energiewendemesse Treffen für viele der Anstoß zum Übergang von im Grüner „Ja, so eine eigene PV-Anlage wäre schon prima“ Klimaschutz konkret: Erneuerbare Energien zum „Jetzt packe ich es an“. nutzen – Energieverschwendung abstellen – Je nach Bedürfnis gibt es verschiedene Möglich- umweltgerecht mobil! keiten: Mit diesen Zielsetzungen wird in Bretten am ■■ als einfache PV-Anlage mit viel Einspei- Wochenende 17./18. Juni 2023 eine Messe sung ins öffentliche Stromnetz, oder stattfinden. Ort des Geschehens ist das Hallen- sportzentrum „Im Grüner“. Das Ziel ist, für die ■■ für den Eigenverbrauch optimiert durch breite Öffentlichkeit zwei Tage Informationen, den eigenen Stromspeicher, oder Diskussionen und hilfreiche Kontakte durch ■■ mit zusätzlicher Wallbox für das Elektro- Fachfirmen, örtliche Initiativen und kommunale auto, oder sogar Einrichtungen anzubieten. Getragen vom NABU ■■ alles mit Inselfähigkeit‚ um auch bei Aus- Arbeitskreis, dem Initiativkreis Energie Kraich- fall des öffentlichen Stromnetze unabhän- gau e.V. (IEK) und den Brettener „Omas for gig zu sein. Future“ wird in den Sporthallen im Grüner und im Freigelände zu sehen sein, was unsere Region Wer seine eigene PV-Anlage bei so einem Tref- an Beratung und Produkten zu Photovoltaik und fen vorstellen möchte oder als Interessent mal zu Elektromobilität, zur Wärmedämmung und eine reale Anlage sehen und erklärt bekommen Haussanierung, zu sparsamen Elektrogeräten möchte, meldet sich einfach bei uns. Kontakt und Car-Sharing, zu nachhaltiger Geldanlage siehe unten. und Strombezug aus Erneuerbaren Energien, und vielem mehr zu bieten hat. Gruppen aus den Bereichen Natur- und Umweltschutz, Nachhal- „ M o b i l i t ä t p e r S o n n e – m i t d e r e i g e n e n S o l a r s t ro m a n l a g e , E - A u t o u n d Wa l l - B o x “ – D i p l . - I n g . ( F H ) K l a u s S c h e s t a g i n f o r m i e r t e i m O k t o b e r 2 0 2 2 i m R a h m e n d e r N A B U - I E K - V H S - Vo r t r a g s re i h e 26 N A B U B re t t e n e . V.
Hier fehlt Klimaschutz noch was tigkeit, Ernährung und Mobilität werden über Vortragsreihe an der ihre Arbeit informieren und Möglichkeiten zur Mitarbeit anbieten. Abgerundet wird die Messe VHS Bretten durch ein Vortragsprogramm mit Energiebera- Die Vortragsreihe „Klima schützen – Kosten tenen und weiteren ausgewiesenen Fachleuten sparen – unabhängiger werden – Energiewende sowie mit anregenden Lern- und Spielangeboten selber anpacken!“ wird im Jahr 2023 fortgesetzt. für die ganze Familie. Und ganz wichtig: Infor- Veranstalter sind der NABU Bretten und der mationen der Stadt Bretten, der Brettener Stadt- IEK. werke und der Umwelt- und Energieagentur zum „European Energy Award“ sowie zur „Bret- Termine 2023 tener Klimaschutzstrategie“, bei der mit großen ■■ Mittwoch, 18. Jan. 2023: Vortrag von Dipl. Infrastrukturprojekten für die klimafreundliche Ing. (FH) Klaus Schestag: „Strom selber Zukunft unserer Region beigetragen wird. machen – Die neuen Rahmenbedingun- gen für Solarstromanlagen auf Dächern Unser Ziel: Einen Klimabeirat und Carports“ in Bretten schaffen ■■ Mittwoch, 22. Febr. 2023: Vortrag von Dr. Volker Behrens: „Unsere Energieversor- Wie in vielen anderen Städten, so unser Ziel, gung zu 100% durch Erneuerbare – wie sollte auch in Bretten ein Klimabeirat gegrün- kann das funktionieren?“ det werden, um die Bürgerschaft in den Prozess Beginn ist jeweils 19 Uhr im Vortragsraum der „Bretten klimaneutral bis 2035“ besser einzube- VHS Bretten (Melanchthonstr. 3, direkt am ziehen. Hierzu hat unser Arbeitskreis einen Dis- Marktplatz). Der Eintritt ist frei, eine Anmel- kussionsprozess mit dem Brettener Gemeinderat dung ist nicht erforderlich. begonnen, der 2023 abgeschlossen werden soll. Die Vorstellung ist, dass Vertreter*innen der Bei Fragen steht Ihnen Volker Behrens als Gemeinderatsfraktionen, Beauftragte der Stadt- Ansprechpartner zur Verfügung: verwaltung, Fachinstitutionen und die Bürger- schaft durch fachkundige Bürger*innen (zum E-Mail: BehrensVolker@web.de Beispiel aus dem Naturschutzbereich) gemein- Tel: 0178 9833546 sam an der Zielsetzung „Bretten klimaneutral bis Text & Bild: Volker Behrens 2035“ arbeiten. 27
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