Jan. 2020 - theologie aktuell - KURS IN WIEN FERNKURS SPEZIALKURSE - Die Zeitschrift der THEOLOGISCHEN KURSE - Theologische Kurse

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theologie aktuell
                     Die Zeitschrift der THEOLOGISCHEN KURSE.

                                         KURS IN WIEN
                                         FERNKURS
                                         SPEZIALKURSE
                                         AKADEMIE am DOM

     Jan. 2020
                                         Sommersemester 2020

Heft 03 / 35. Jg. 2019/20
im Fokus: Vom ganzen Leben singen (Huub Oosterhuis)
Jan. 2020 - theologie aktuell - KURS IN WIEN FERNKURS SPEZIALKURSE - Die Zeitschrift der THEOLOGISCHEN KURSE - Theologische Kurse
theologie aktuell                                                                                             02    03
                                                                                                                                                                          THEOLOGISCHE
                                                                                                                                                                          KURSE

                                                                                                                    Editorial – Unbestechliche Worte
                                                                                                                                   Liebe Leserin! Lieber Leser!     Weiters finden Sie in dieser Ausgabe alle
Inhalt                                                                    „Ich steh vor dir mit leeren
                                                                                                                                                                    Spezialkurse und die Studienreisen des er-
                                                                                                                                                                    sten Halbjahres 2020. Beide Reisen nach
                                                                           Händen, Herr“ vielleicht
                                                                                                                                                                    Ravenna sind bereits ausgebucht. Für Süd-
Editorial		                                        Seite 03                kennen Sie dieses Lied, das
                                                                                                                                                                    polen (S. 40) und Armenien-Georgien
                                                                           wie folgt fortsetzt: „fremd
                                                                                                                                                                    (S. 44) gibt es noch freie Plätze (Anmelde-
im Fokus:                                                                  wie dein Name sind mir dei-
                                                                                                                                                                    frist: 31. Jänner 2020).
                                                                           ne Wege …“ (GL 422) Dass
Huub Oosterhuis: Dichter des WORTES		              Seite 04 sich Lieder mit Texten des Niederländers
Cornelis G. Kok                                                                                                                                                                  Ihre Unterstützung
                                                            Huub Oosterhuis (*1933) auch im neu-
                                                            en Gotteslob finden, ist keineswegs selbst-                                                             In diesem Heft dürfen wir Sie wieder um
KURS IN WIEN / FERNKURS                            Seite 14 verständlich. Denn der Studentenpfarrer                                                                 eine Spende bitten – als Druckkostenbei-
Sr. Faustyna KADZIELAWA SFCC im Gespräch                    der Amsterdamer Studentenkirche wur-                                                                    trag für „theologie aktuell“ und als Un-
                                                            de 1969 wegen seiner Ansichten zu poli-                                                                 terstützung im Bereich Öffentlichkeitsar-
Unsere ausgezeichneten Lehrenden 		 Seite 17                tischen Themen und zum Zölibat aus dem                                                                  beit. Wir planen für 2020 eine Optimierung
Predrag BUKOVEC, Piotr KUBASIAK, Christina TRAXLER          Jesuitenorden ausgeschlossen und trat an-                                                               unserer Homepage, um die Präsenz der
                                                            schließend aus der römisch-katholischen                                                                 THEO­LOGISCHE KURSE im Internet deut-
AKADEMIE am DOM                                                                                    Seite 18          Erneuerung liturgischen Betens und Singens
                                                                                                                                                                    lich zu stärken. Mittels Suchmaschinenop-
                                                                                                                                                                    timierung SEO sollen unsere Angebote im
                                                                                                                    Kirche aus. 1970 heiratete er. Dass er sich     Netz besser auffindbar sein – insbesonde-
Spezialkurse WIEN & ÖSTERREICH                                                                     Seite 19         wie kein anderer für die Erneuerung li-         re für Personen, die unsere Institution noch
 Schöpfung. Bibel.Theologie.Kunst (Wien/Tainach) – Wort des lebendigen Gottes (St.                                  turgischen Betens und Singens nach dem          nicht kennen.
 Pölten) – Die Handschriften der Bibel (Wien) – Gebrauchsanweisung Bibel (Graz) –                                   Zweiten Vaticanum verdient gemacht hat,
 Die Messe (Wien) – Bibel.Bild.Kunst (Matrei a. Brenner) – Ein Hauch von Gott (Wien) –                              gab letztlich den Ausschlag, dass in der ka-    Dankbar für Ihr Interesse an unseren Kurs-
 Woher das Leid? (Salzburg) – Die Religionen Asiens (Wien) – Bibelrunden leiten (Graz)                              tholischen Kirche nach wie vor Lieder von       angeboten und für Ihre Verbundenheit mit
– Wiss. Exegese & Spirituelle Lesung (Batschuns) – Der Stephansdom (Wien) – Bibel I.                                Huub Oosterhuis gesungen werden (dür-           den THEOLOGISCHEN KURSEN,
                                                                                                                    fen). Wer möchte auch auf die theologisch-
 Die Tora (Wien) – Basisinfo Christentum (Wien) – Der Koran (Salzburg)                                              spirituell geniale Schlusszeile des „Ich steh
 Studienreisen: Südpolen & Armenien-Georgien                                                                        vor dir“ verzichten: „Du bist mein Atem,
                                                                                                                    wenn ich zu dir bete.“ Schöner und tref-
Impressum: theologie aktuell. Die Zeitung der THEOLOGISCHEN KURSE.                                                  fender lässt sich die Präsenz des dreieinen
Medieninhaber: Erzdiözese Wien & Österreichische Bischofskonferenz, 1010, Wollzeile 2;                              Gottes im Menschen nicht aussagen. Huub         Ihr Erhard Lesacher
Herausgeber: Wiener Theologische Kurse & Institut Fernkurs für theologische Bildung                                 Oosterhuis, dem Autor vieler unbestech-
f.d.I.v.: Mag. Erhard Lesacher; alle 1010, Stephansplatz 3/3 Tel.: +43 1 51552-3703, office@theologischekurse.at;   licher theologischer Worte, ist der Fokus
Grundlegende Richtung:
                                                                                                                    dieses Heftes gewidmet.
Informationsorgan für TeilnehmerInnen, AbsolventInnen und FREUNDE der THEOLOGISCHEN KURSE;
Fotos, wenn nicht anders angegeben: Benjamin Paul und privat;
Druck: Gröbner Druck, Oberwart;
P.b.b. Verlagspostamt: 1010 Wien; Erscheinungsort Wien; DVR: 0029874(012); GZ: 02Z033241 M
www.theologischekurse.at
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theologie aktuell                                                                          04    05
                                                                                                                                                       THEOLOGISCHE
                                                                                                                                                       KURSE

                                                                               Huub Oosterhuis

Cornelis G. Kok                                                                                      In dieser Anfangszeit seiner liturgischen   meinde vom Jesuitenpater und Studenten-
                                                                                                 Dichtung hatte Oosterhuis viele Kontakte        seelsorger Jan van Kilsdonk (1917–2008)
Huub Oosterhuis:                                                                                 mit dem sogenannten „Landvolk“. „Land-          gegründet worden. Im Jahr 1965 wurde
                                                                                                 volk“ ist das Kollektivpseudonym für die        Oosterhuis zum Priester geweiht und mit
Dichter des WORTES                                                                               Dichter des niederländischen protestan-         drei Jesuitenkollegen als Studentenpfarrer
                                                                                                 tischen Gesangbuchs, das in den Sechziger-      in Amsterdam angestellt. Die Ekklesia ent-
                                                                                                 jahren erarbeitet wurde und im Jahr 1973        wickelte sich in den sechziger Jahren durch
                                                                                                 erschien.1 Zu dieser Gruppe gehörte un-         den Beitrag von Oosterhuis und durch die
Anfänge                                                                                          ter anderen der stark biblisch orientierte      Musik des Komponisten Bernard Huijbers
Huub Oosterhuis, im Jahr 1933 in Amster-                                                         Willem Barnard. Oosterhuis wollte damals
                                                                                                                                                   Unmöglich, sich einen Gottesdienst ohne
dam geboren, trat, nachdem er seine Schul-                                                       wohl „eine Garbe in ihrem Kreis“ sein, wie
                                                                                                                                                            Gesang vorzustellen
zeit im Gymnasium beendet hatte, 1952 in       lischen überein, weil die katholische ins-        er später dichtete. Er schrieb seine ers­
den Jesuitenorden ein. Da er damals schon      besondere von der Gregorianik und den             ten Lieder für „römisch-katholische Hei-        (auch Jesuit) rasch zu einer Werkstätte und
als Dichter ziemlich bekannt war, wurde        vielen verschiedenen polyphonen Messen            denkinder, die, nach gutem katholischen         einem Versuchs- und Experimentierfeld,
er 1958 gebeten, ein paar Lieder für die       geprägt war. Zudem war die Sprache der            Brauch, noch nie von der Bibel gehört hat-      nicht nur für das neue geistliche Lied, son-
Abendandachten eines Jesuitenkollegs in        katholischen Liturgie und des liturgischen        ten.“ Er selber hatte damals, wie er sagte,     dern auch für die gesamte nach dem Zwei-
Groningen zu verfassen. An der dortigen        Gesangs Latein.                                   noch „kaum mit der Bibel angefangen“. Die       ten Vatikanum stattfindende Erneuerung
Universität studierte Oosterhuis niederlän-        Das erste eigentliche Kirchenlied von         ersten Gesänge waren vor allem Verdich-         der liturgischen Sprache und der Liturgie in
dische Philologie. Damals gab es keine ka-     Oosterhuis ist Zolang er mensen zijn op aar-      tungen der üblichen sonntäglichen Evan-         den Niederlanden. Aber von Anfang an war
tholischen geistlichen Lieder auf Niederlän-   de. Es steht in deutscher Übertragung im          gelien, wie zum Beispiel das Lied Johannes      das Lied – oder besser gesagt: der Gesang –
disch, abgesehen von einigen äußerst from-                                                       des Täufers (vgl. Kam einst zum Ufer, EG        der wichtigste Gegenstand dieser Erneue-
                                                     Lieder für »römisch-katholische             312). Die ganze Bibel, das ganze Panorama       rung. 1963 sagte Oosterhuis in einem (nie
men Marienliedern und triumphalistischen,
ultramontanistischen „pope-songs“. Ich er-                    Heidenkinder«                      des sogenannten Alten und Neuen Testa-          publizierten) Vortrag: „Es ist unmöglich,
innere mich noch mit Freude an ein Joseph-     (neuen) Gotteslob (Nr. 425) und im Evan-          ments, entfaltete sich erst allmählich vor      sich einen Gottesdienst ohne Gesang vorzu-
Lied, das anfing mit dem schönen Satz: Sint    gelischen Gesangbuch (Nr. 427):                   seinem poeto-theologischen Auge. Aber die-      stellen. Wir brauchen Lieder und Gesänge,
Joseph, gij zaagt de hemel open. Das bedeu-                                                      ses in seinen beiden (!) Teilen von Haus aus    die optimal innerhalb der ganzen Liturgie
                                                Solang es Menschen gibt auf Erden, solang
tete: „Sankt Joseph, du sahst den Himmel        die Erde Früchte trägt, solang bist du uns       jüdische Buch ist eine bleibende, unverän-      des Wortes und des ‚Tisches‘ (der Eucha-
offen“, aber kann, wegen der Doppelbedeu-       allen Vater; wir danken dir für das, was lebt.   derlich große Größe (nicht: unveränder-         ristie) funktionieren können, zum Beispiel
tung des zaagt, auch missverstanden wer-                                                         liche Größe!) in seiner ganzen liturgischen     auch Lieder als eine Art der Erklärung der
den als „Sankt Joseph, du sägst den Himmel     Für seine ersten Lieder verwendete Ooster-        Dichtung.                                       Schriftlesungen.“ Sein Ideal war – und ist
auf“. Eine Tradition, wie sie beispielswei-    huis alte, oft spätmittelalterliche Melo-                                                         noch immer – eine ganz gesungene (nicht
se in Deutschland im katholischen Gesang-      dien aus dem Liederbuch „Ons Nederlands           Amsterdamer Studentenekklesia                   umsungene) Liturgie, so wie es auch einmal
buch „Gotteslob“ dokumentiert ist, gab es      Volkslied“ von J. Pollmann und P. Tiggers.                                                        war: In alten Messbüchern wird die Messe
                                               Die Melodie des auch in Deutschland be-           Seit 1960 verfasst Oosterhuis seine
in Holland nur in den protestantischen Kir-                                                                                                      einfach als cantus, Gesang, bezeichnet. Über
                                               kannten Liedes Wer leben will wie Gott auf        Lieder für die Liturgie der Amsterdamer
chen. Diese protestantische Liedkultur aber                                                                                                      den Inhalt dieser Lieder sagte er im gerade
                                               dieser Erde war zum Beispiel ursprünglich         Studenten­ekklesia. Diese war ebenfalls im
stimmte größtenteils nicht mit der katho-                                                                                                        erwähnten Vortrag:
                                               die eines Liedes über getrockneten Hering.        Jahr 1960 als eine katholische Studentenge-
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                                                                                                                                                       THEOLOGISCHE
                                                                                                                                                       KURSE

    „Wie jeder andere Dichter muss der Ver-       turgie, in (privater und öffentlicher) Fröm-     Inzwischen hatte sich die schöpferische verschiedener Art und Weise gesprochen
 fasser von liturgischen Liedern versuchen,       migkeit und Andacht, und in den letzten          Arbeit von Oosterhuis über die ganze Li- werden: erzählend, flehend, laut und be-
‚den Raum des vollständigen Lebens‘ (ein          Jahrhunderten auch außerhalb der Kirche.         turgie entfaltet: Aus der alten lateinisch- wegt, sachlich informierend: eine Fürbitte
 Wort des holländischen Dichters Lucebert)        Oosterhuis hat in der Amsterdamer Stu-           römischen Liturgie mit einigen niederlän- wird anders gebracht als die Lesung eines
 auszudrücken. Neue Lieder, das heißt: Ge-        dentenekklesia angefangen, die alten Texte       dischen Gesängen entwickelte er allmäh- Evangelientextes, der Segen anders als das
 sang und Liturgie, die das Jetzt, die Stadt,     und Formen abzutauen und wieder flüssig          lich eine neue niederländische Liturgie, die Eröffnungswort.“4
 in der wir leben, Mann, Frau, Geburt, Tod,       zu machen. Denn ohne lebendige Sprache           hier nicht ausführlich beschrieben wer-
 Gutes und Böses thematisieren. Es geht um        kann der Mensch weder leben noch glau-           den kann, die er aber schon 1967 in sei- Konflikte
 Lieder und Liturgie, die in der lebendigen       ben, oder, wie der jüdische Schriftsteller       nem Buch In het voorbijgaan (Im Vorüber-
                                                                                                                                                 Tatsächlich entspricht diese Beschreibung
Volkssprache, in der wir wohnen, verwur-          Bruno Schulz es 1936 besonders tiefgrün-         gehen) so charakterisiert hat:
                                                                                                                                                 noch immer der liturgischen Praxis in der
 zelt sind, die wir sprechen; in der wir fanta-   dig umschrieben hat: „Die Sprache ist ein           „Seit mehreren Jahren entwickelt sich
                                                                                                                                                 Amsterdamer Studentenekklesia, so wie
 sieren und krank sind, Geld verdienen und                                                         ein ganz anderer Typus der liturgischen
                                                       Ohne lebendige Sprache kann der                                                           sie seit mehr als fünfzig Jahren existiert
 lieben – eine Sprache, in der unser ganzer                                                        Feier, die in erster Linie nicht durch den
                                                       Mensch weder leben noch glauben                                                           und blüht. Sie fühlt sich immer noch ka-
 Lebensraum zum Ausdruck kommt. Und                                                                Kult Gottes charakterisiert wird, sondern
                                                                                                                                                 tholisch im Sinne von: allgemein, mit der
 das bedeutet viel mehr als (nur) Niederlän-      metaphysisches Organ des Menschen. Den-          dadurch, dass die Menschen zusammen-
                                                                                                                                                 ganzen Welt verbunden. Allerdings fällt
 disch statt Latein. Es geht um die ganze For-    noch verliert das Wort im Lauf der Zeit sei-     kommen, um etwas zu verkündigen und ei-
                                                                                                                                                 sie seit 1970, aufgrund von Konflikten um
 mensprache unserer Gottesdienste, um die         ne Geschmeidigkeit, festigt sich und hört        nander den Dienst des Wortes zu vermit-
                                                                                                                                                 den Zölibat und weil die liturgischen Er-
 kirchliche Architektur und um alles, was         auf, Leiter neuer Sinngebungen zu sein. Der      teln. Jetzt ist alles, was getan wird, darauf
                                                                                                                                                 neuerungen in der Ekklesia jedes Maß weit
 sich in der Kirche abspielt: die liturgische     Dichter stellt das Leitungsvermögen der
                                                                                                        Konflikt um Erneuerungen, die jedes      überstiegen, jedenfalls jedes römische Maß,
 Musik und die Regie der Feier.“                  Worte durch neue Kurzschlüsse wieder her.
                                                                                                             römische Maß überstiegen            nicht mehr in den Verantwortungsbereich
                                                  Die Poesie gibt den Wörtern ihren Platz
                                                                                                                                                 des Bischofs von Haarlem-Amsterdam. Am
Neue Kurzschlüsse                                 wieder, verbindet sie gemäß ihren alten          gerichtet, dem Wort wieder seine Aussage-
                                                                                                                                                 wichtigsten war natürlich die Sache mit
                                                  Bedeutungen. Beim Dichter erinnert sich          kraft zu verleihen und die Schrift verständ-
Es geht Oosterhuis also um eine Litur-                                                                                                           dem eucharistischen Hochgebet. Ooster-
                                                  das Wort gewissermaßen an seinen wirk-           lich zu machen. Die Rollen sind verteilt: es
gie, die ihre Worte und Taten mindestens                                                                                                         huis hatte im Auftrag der niederländischen
                                                  lichen Sinn, blüht auf, entfaltet sich spontan   ist ein Chor da, der die Gemeinde anführt
ebenso sehr auf die Existenzerfahrung von                                                                                                        Bischöfe den uralten Canon Missae über-
                                                  nach den eigenen Gesetzen und gewinnt            und beim Singen anfeuert, es gibt vielleicht
heute wie auf Inhalt und Stil der Tradition                                                                                                      setzt.5 Dabei bemerkte er, wie mittelalter-
                                                  seine Integrität wieder.“2                       einen Kantor-Chansonnier, es sind Vorle-
abstimmt. Liturgie ist die lebendige Kon-                                                                                                        lich die Sprache und Theologie dieses Ge-
                                                                                                   ser und Musiker da, einer hält die Predigt
frontation zwischen Tradition und Erfah-                                                                                                         bets waren, und er begann Mitte der sech-
                                                  Entwicklungen                                    (der Ortspriester oder eine andere Per-
rung. Aber diese Konfrontation stand fak-                                                                                                        ziger Jahre, verschiedene Versionen eines
                                                                                                   son aus der Gemeinde, die dazu befähigter
tisch wenigstens vierhundert Jahre lang           Im Jahr 1964 erschien die erste Liedsamm-                                                      neuen Hochgebets zu entwerfen, die in der
                                                                                                   und berufener ist), und wieder ein anderer
still – seit dem Tridentinischen Konzil. So-      lung mit dreißig Liedern3 von Oosterhuis,                                                      Liturgie der Amsterdamer Studentenek-
                                                                                                   spricht im Namen aller das eucharistische
wohl Erfahrung als auch Tradition waren           die teilweise auf alten Melodien, teilweise                                                    klesia nicht nur gesprochen, sondern auch
                                                                                                   Hochgebet. Es gibt eine Abwechslung von
jahrhundertelang sozusagen im Latein ein-         auf neue von Bernard Huijbers‘ rekurriert.                                                     im Wechselgesang zwischen Chor und Ge-
                                                                                                   Stimmen, ein Zusammenspiel von Funkti-
gefroren, in mittelalterlicher Liturgie ver-      In kurzer Zeit wurden diese Lieder über-                                                       meinde gesungen wurden. Es war ein Rie-
                                                                                                   onen, eine vielfältige Abwandlung von Aus-
steinert. Das „vollständige Leben“ suchte         all in den Niederlanden gesungen, vorläufig                                                    senerfolg. Inzwischen gibt es etwa drei-
                                                                                                   drucksweisen und Tonarten. Es kann in
inzwischen seinen Weg außerhalb der Li-           aber nur in römisch-katholischen Kirchen.                                                      ßig singbare „Tafelgebete“ („Tischgebete“),
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theologie aktuell                                                                       08     09
                                                                                                                                                     THEOLOGISCHE
                                                                                                                                                     KURSE

von denen etwa zehn auch regelmäßig in         on gespeist, suchte Oosterhuis jetzt nach       das Tun von Gerechtigkeit, – sagt uns die        bot.‘ Blindgänger sind es, die sagen: ‚Es gibt
vielen römisch-katholischen Kirchen ge-        einem neuen Anfang. Er fand ihn wie immer       Bibel und sagt uns das vielleicht am mei-        kein letztes Gericht, keinen ersten Namen.‘
sungen werden. Über diese „Tafelgebete“        in der Bibel, unter anderem in Johannes 1       sten areligiöse, „gottloseste“ Kirchenlied       Und wie gesagt, so getan:
ist liturgisch-theologisch viel mehr zu sa-    („Im Anfang war das Wort“), im Psalm 139        von Oosterhuis:                                  Sie reißen den Weg auf, verwüsten das
gen und zu erläutern. Hier kann ich nur hin-   („Du prüfst mein Herz“) und Psalm 14 (ge-        Nie hörten wir andere Stimmen als die           Land. Keiner, der Rat weiß, keiner, der
zufügen, dass sie heute zum festen Bestand     gen die „Nichtse“). Er lernte die Bibel lesen    unse­ren, nie gab es Hände, die tun, was        Recht tut, niemand. (…)
neuer liturgischer Gesänge in den Nieder-      als ein politisches, skeptisches, mystisches,    Hände nicht tun können, nie andere gott-        Jetzt noch sind sie mächtig den Armen zu
                                                                                                losere Menschen als wir.                        verhöhnen, zuschanden zu machen den
landen und in Flandern gehören.                fragendes Buch, das durch keine Dogma-
                                                                                                Doch es gab Tageslicht alle Tage, was auch      Traum vom eigenen Land – ihn so zu knech-
                                               tik überboten wird. „Gott“ können wir da-
                                                                                                geschah, als ob wir gingen über ein unsicht-    ten, dass er verzweifelt an dieser Vision.
Fragende Theologie                             bei nur „manchmal für einen Augenblick se-
                                                                                                bares Gewebe, über den Abgrund gespannt,        Ich sagt Er, Ich werde ihm Recht tun …8
                                               hen“, und dann auch nur von hinten, so wie
Nach dem Bruch wurde Huub Oosterhuis                                                            das nicht zerriss.
                                               Moses in Exodus 34, wo Gott an ihm vorü-                                                        Immer wieder hat Oosterhuis sich mit den
zum Jesuitenoberen in Rom beordert und                                                          Nie wurde jemand aus der Zeit herausgeho­
                                               bergeht und Seinen Namen in Moses Ge-                                                           Psalmen beschäftigt. Schon 1967 erschien
aus dem Orden entlassen. Der Amsterda-                                                          ben. Aber manchmal, für einen Augenblick,
                                               sicht ruft: „Ich werde da sein, erbarmend,                                                      eine Sammlung von 50 Psalmen, von ihm
mer Studentenekklesia wurde der Miet-                                                           wird Leiden aufgeschoben, oder tragen
                                                                                                Menschen es zusammen. So sollten wir
                                                                                                                                               übersetzt in Zusammenarbeit mit einem
vertrag für die Kapelle des Ignatiusgym-             Die Jahre der Befreiungstheologie,
nasiums gekündigt. Sie fand ein neues Zu-               des politischen Nachtgebets             leben.7                                               Die Bibel lesen als politisches,
hause in der protestantischen Amstelkerk                                                                                                               skeptisches, fragendes Buch
                                               gnädig, langmütig, reich an Liebe, reich an     Die „Gottlosen“
(1970-1985). In den 1970er Jahren suchte
                                               Treue, bewahrend Liebe bis ins tausendste                                                       anderen Dichter und zwei Exegeten. Viele
Oosterhuis mit seiner Gemeinde nach ei-                                                        Es ist sehr wichtig für Oosterhuis, immer wurden von Bernard Huijbers vertont und
                                               Geschlecht“ (Verse 6-7). Nach diesem Na-
ner eigenen Identität. Die anderen Studen-                                                     wieder deutlich zu machen, dass die so- haben die Entwicklung des neuen nieder-
                                               men muss in der Liturgie immer wieder ge-
tenpfarrer waren inzwischen verheiratet,                                                       genannte „Gottlosigkeit“ in der Bibel, von ländischen liturgischen Repertoires in rei-
                                               sucht und gefragt werden, damit er nicht
wie auch er selbst, und/oder entlassen, ei-                                                    der vor allem in den Psalmen die Rede ist, chem Maße geprägt. Zwischen 1995 und
                                               selbstverständlich wird und als Alibi in un-
nige predigten jedoch noch in der Ekkle-                                                       nicht einfach eine negative religiöse Kate- 2010 hat Oosterhuis alle 150 Psalmen aufs
                                               ser religiöses System eingepasst wird. Er
sia. Es waren die Jahre der Befreiungstheo-                                                    gorie andeutet, sondern eine menschliche Neue frei, meistens sehr frei, übersetzt.9 In
                                               muss immer wieder „freigesungen“ werden.
logie, des politischen Nachtgebets. Das alles                                                  Wahl gegen diesen bestimmten Gott und diesen Bearbeitungen werden die Misse-
                                               Oosterhuis hat nie versucht, den Abgrund,
gab es in verschiedenen Formen auch in der                                                     für das Böse: ein sich fraglos Einordnen in täter, Ausbeuter und Vergewaltiger (He-
                                               über den hinweg Gott und Mensch einander
Amsterdamer Studentenekklesia. Ooster-                                                         (politische) Unrechtssysteme, ohne auf die bräisch rasha, also meistens übersetzt als
                                               zurufen, religiös zu überbrücken und so zu
huis’ poetische Theologie wurde fragender,                                                     Folgen – das Unrecht, den Hunger und die „Gottloser“) manchmal angedeutet mit dem
                                               verneinen. Er weiß, hat gehört, dass dieser
fragender noch als zuvor. In seinem Buch                                                       Armut – zu achten. Der Gott der Bibel ent- Begriffspaar „Schuft und Schänder“.
                                               Gott ihn und uns alle immer ruft und bittet,
Zien soms even von 1972 (wörtlich: „Se-                                                        scheidet sich gegen diese „Gottlosen“ (he-
                                               so zu sein wie Er, wie Er sich in Seinem Na-
hen, manchmal für einen Augenblick“)6 fin-                                                     bräisch rasha) und für die Armen. So heißt Lehrhaus
                                               men und Seinen Taten erkennen lässt.
det man eine Mischung von befreiungstheo­                                                      es z.B. in der folgenden Paraphrase von
                                                   Der Abstand zwischen Gott und Mensch
logischen und mystischen Texten, Liedern,                                                      Psalm 14:                                       Lag in den siebziger Jahren der Akzent
                                               kann nur manchmal für einen Augenblick
Gebeten, Sprüchen, Geschichten und klei-                                                         Nichtse, Hohlköpfe, Götzen sind es, leben-    in Oosterhuis‘ Texten und in der Litur-
                                              „gelindert“ werden durch eine „tiefe Dies-
nen Aufsätzen. Waren seine Texte bis da-                                                         de Tote, die sagen: ‚Dein Gott ist kein Gott, gie der Ekklesia auf Politik und Mystik, so
                                               seitigkeit“ (Dietrich Bonhoeffer) – durch
hin aus der großen katholischen Traditi-                                                         sinnlos, schwächlich, ungelenk ist sein Ge-   kam am Ende jenes Jahrzehntes die Fra-
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 ge auf nach einer noch tieferen biblischen     gegründet. Von dort aus wurden viele Bi-         zumerken ist). Der Dichter eines Liedes auf   relle Institute in Amsterdam. Der Rote Hut
 Verwurzelung des Gottesdienstes, nach ei-      belkurse, Lehrhäuser und auch liturgische        die Schrift stammt aus dem (offenbar nicht    war von 1990 bis 2010 auch der Ort, wo die
 ner neuen Lektüre und Auslegung der Bi-        Kurse organisiert. Es wurde eine Werk-           aussterbenden) Geschlecht derer, die wie      Ekklesia ihre wöchentliche Liturgie feierte.
 bel. In den Niederlanden wurde seit dem        schrift herausgegeben und (seit 1995) ein        der erste Psalm sagt, ‚ihre Lust haben am     Im Jahr 2010 bekam Oosterhuis dann von
 Zweiten Weltkrieg an verschiedenen Orten,      Monatsbrief und viele andere Publikati-          Gesetz des Herrn‘, und aus Lust an SEINER     einem reichen Bewunderer ein völlig re-
 vor allem in protestantischen Kreisen, das     onen. Das alles hat sehr fruchtbar auf die       Weisung darüber sinnen und murmeln ta-        noviertes ehemaliges Pfarrhaus ‚De Liefde‘
„Lehrhaus“ als Einrichtung einer langen jü-     Liturgie gewirkt und viele neue biblische        ges und nachts.“13                            (Die Liebe) geschenkt, das er zu ‚De Nieuwe
 dischen Tradition (Beth Hamidrash) prak-       Lieder hervorgebracht. Programmatisch                                                          Liefde‘ umtaufte. Dieses Haus hat sich in-
 tiziert. In der Synagoge wird nicht nur ge-    und beispielhaft dafür ist wohl das Schrift-     Begegnungsort: Die neue Liebe                 zwischen auch zu einem bekannten Begeg-
 feiert, sondern auch ständig gelernt. Denn     lied:                                                                                          nungsort von vielerlei Publikum entwickelt.
                                                                                                 Neben seiner liturgisch-theologischen Ar-
 man soll wissen, was man feiert und wo-         Der Chaos schuf zu Menschenland, der                                                          Die Mitglieder der Amsterdamer Studen-
                                                                                                 beit hat Huub Oosterhuis sich auch im-
 von man singt: Schrift und lebendige Tra-       Menschen hier zusammenband, Er schrieb                                                        tenekklesia feiern dort ihre Gottesdienste.
                                                 sein Wort, gegeben zum Schutz für unser         mer Aufgaben auf dem politischen und
 dition gehören zusammen. In einem Buch
                                                                                                 kulturellen Gebiet gestellt. Und neben sei-
 über die Kirchengeschichte in den Nie-          Leben. Er schrieb uns frei mit eigner Hand.                                                   Oosterhuis in Deutschland
                                                 Schrift, die Menschenursprung schreibt,         nen liturgischen Texten hat er auch immer
 derlanden seit dem zweiten vatikanischen
                                                 Wort, das treu bleibt.                          noch freie Poesie geschrieben und viele Auch in Deutschland haben die Texte und
       Man soll wissen, was man feiert           Das Buch, das jeden Namen nennt, Gesich­        Sammlungen davon herausgegeben. Zu sei- Lieder von Oosterhuis seit Ende der sech-
           und wovon man singt                   ter, Seelen, Menschen kennt, die Liebe, so      nem 80. Geburtstag erscheint sein groß- ziger Jahre großen Einfluss ausgeübt. Sein
                                                 lebendig, die Liebe so vergänglich, die         er Arthur-Roman in dichterischer Form, erstes Büchlein, im Wesentlichen beste-
Konzil, Twee of drie (Zwei oder drei), 1980,
                                                 Wehn, die nie zu Ende gehn. Schrift, die        in dem er den mythischen König Arthur hend aus Gebeten, erschien 1967 unter
schrieb Oosterhuis:
                                                 Menschentage schreibt, Licht, das hell          als eine messianische Gestalt porträtiert. dem Titel Ganz nah ist dein Wort. Es wird
    „Wo Liturgie fehlt, fällt die Gemeinde       bleibt.                                         Oosterhuis war auch politisch tätig, u.a. als noch immer vielerorts verwendet. Seitdem
auseinander: Ohne Bild und Gleichnis und         Sein unvergänglich Testament: dass Er uns       Vorsitzender der Chile-Bewegung, als An- erschienen bis heute noch etwa zehn wei-
Lied verkümmert die Möglichkeit, sich ge-        auch im Tod noch kennt – die Tage, die wir      walt für die unterschiedlichen Linkspar- tere Textsammlungen, zuletzt Ich steh vor
genseitig im Wort der Schrift wiederzuer-        leben, auf Tod hin festgeschrieben, zum         teien und als Fürsprecher für Asylsuchen- Dir (Herder, 2004) und Augen, die mich
kennen. Wo das Lehrhaus als selbststän-          ewig Leben hingelenkt. Schrift, die Men-        de. Zugleich hatte er, schon bevor sie Kö- suchen. Gebete und Meditationen zum Ab-
diges Projekt oder wenigstens als Element        schenzukunft schreibt, Er, der treu bleibt.11   nigin wurde, freundschaftliche, kulturell schied (Herder 2007). Seit den 70er Jah-
im Gottesdienst fehlt, fängt die Liturgie an,
                                               Der Kölner Theologe Alex Stock, der viele         geprägte Beziehungen zu Prinzessin Bea- ren haben sich an verschiedenen Orten
hohl zu klingen.“10
                                               Texte  von Oosterhuis analysiert und kom-         trix und auch zu Prinz Claus von Amsberg. in den deutschsprachigen Ländern klei-
     Die ständig drohende Gefahr jeder Li-
                                                                                                 Am 15. Oktober 2002 hielt er bei dessen ne, aber feste liturgische Oosterhuis-Tra-
turgie, auch jeder „schönen“ Liturgie, auch mentiert hat, schrieb über dieses Lied:
                                                               12

                                              „Hier  ist nur   ein  Stück Poesie, ein kleines    Begräbnis die Predigt. Für all diese Akti- ditionen entwickelt, u.a. in Bremen unter
die der Amsterdamer Studentenekklesia,
                                               Lied zum   Singen,   dem man sich anvertraut,     vitäten gründete Oosterhuis mit Hilfe von der inspirierenden Leitung des Priesters
ist, dass sie auf die Dauer hohl wird, leer,
                                               wenn    man    es  auf   seine eigene Stimme      Gemeindemitgliedern und Ordens-Schwe- Hanns Kessler. Um ihn herum ist 1989 eine
Hall und Widerhall, Schall und Weihrauch.
                                               übernimmt.     Wo   etwas   poetische Form an-    stern (vor allem den Schwestern der Liebe) Gruppe entstanden – mit Annette Rothen-
Um das Element des Lehrhauses zu fördern,
                                               nimmt,   setzt  sich Lust  und Liebe an der be-   eine Reihe von „Häusern“, „wo alles wohnt“, berg-Joerges, Birgitta Kasper-Heuermann
hat Oosterhuis mit einigen anderen im Jahr
                                               sprochenen     Sache   ins Werk  (was den pro-    wie er sie nannte: De Populier, De Balie und und Frans Doevelaar, die aufs Neue ange-
1980 die Stiftung Lehrhaus und Liturgie
                                               saischen Diskursen nicht immer direkt an-         De Rode Hoed, noch immer wichtige kultu- fangen hat, das Werk von Oosterhuis zu
www.theologischekurse.at
theologie aktuell                                                                 12    13
                                                                                                                                                     THEOLOGISCHE
                                                                                                                                                     KURSE

übersetzen, in intensiver Zusammenarbeit der ohne Hinweise auf mögliche Mehr-           dem schufen sie größere liturgische und 7 Rohübersetzung: C. Kok.
mit mir. Auf Anregung von Hanns Kess- stimmigkeit und Begleitungen. Das wurde           oratorische Werke.                         8
                                                                                                                                     Oosterhuis, Huub: Weiter sehen als wir sind,
ler wurde dann in der Kleinen Kirche ne- 2009 nachgeholt mit der Herausgabe von            Im November 2004 erschien eine Freiburg i.Br. 1973; zitiert nach: Ders., Du bist
ben dem Dom in Osnabrück eine Schola mit Du Atem meiner Lieder, hundert ein- und        Sammlung mit etwa 500 Liedern zum er- der Atem und die Glut (s. Anm. 6), 289ff. 9 150
ihrem Dirigenten, Ansgar Schönecker, ge- mehrstimmige Lieder und Gesänge (Herder).      sten Mal in gebundener Buchform.14 Bis psalmen vrij, Utrecht 2011; deutsche Ausgabe:
                                                                                                                                   Herder 2014. 10 Oosterhuis, Huub, Twee of drie.
funden, die bereit und fähig war, die neu Dazu wurden auch alle Partituren geliefert    zu diesem Zeitpunkt war Oosterhuis‘ Lie- Voor en over kritische gemeenten. Nederland-
übersetzten Lieder von Bernard Huijbers und eine CD-Box (Atem meiner Lieder) mit        derschatz immer in einem Ringbuch ge- se kerkgeschiedenis sinds bisschop Bekkers,
und seinen Nachfolgern auf CD aufzuneh- Aufnahmen aller 100 Lieder.                     sammelt und ständig ergänzt worden. Bis Baarn 1980, 107.
men. Seit 1990 sind sechs CDs sowie die                                                 heute sind diesem Oeuvre mindestens 9 150 psalmen vrij, Utrecht 2011; deutsche
weiter unten beschriebene Box erschie- Liedtage                                         150 Lieder und Psalmen (in freier Über- Ausgabe: Herder 2014.
nen. Von den Oosterhuis-Liedern wurden                                                  setzung) hinzugefügt worden. „Solang es 10 Oosterhuis, Huub, Twee of drie. Voor en
                                           Um die Lieder bekannt zu machen, wer-
fünf Gesänge ins Gotteslob (1975) und drei                                              ihn gibt auf Erden“ wird Oosterhuis das over kritische gemeenten. Nederlandse kerkge-
                                           den seit 1992 von Amsterdam aus auch re-
ins Evangelische Gesangbuch (1993) auf-                                                 Schreiben nicht lassen, zum Glück für sei- schiedenis sinds bisschop Bekkers, Baarn 1980,
                                           gelmäßig sogenannte Liedtage organisiert,                                               107.
genommen. Die Aufnahme von Oosterhuis-                                                  ne Leserinnen und Leser.
                                           an denen diese Gesänge unter der Leitung                                                           11
                                                                                                                                                 Übertragung von Frans Doevelaar in: Ooster-
liedern im neuen Gotteslob war lange Zeit
                                           des Komponisten / Dirigenten Tom Lö-                                                               huis, Huub: Wort, das trägt. Biblische Lieder
    Umstrittene Aufnahme von Oosterhuis-   wenthal und des Pianisten Henri Heuvel-      ANMERKUNGEN                                           und Gebete, Düsseldorf 1990, 12.173.
         Liedern im neuen Gotteslob        mans mit Chören, Chormitgliedern und In-
                                                                                        1
                                                                                            Liedboek voor de Kerken, ‘s Gravenhage            12
                                                                                                                                                 U.a.: Stock, Alex: „Veni Sancte Spiritus” – frei
                                           teressierten einen ganzen Tag lang einstu-    1973.                                                übersetzt. Eine poetische Analyse, in: Becker,
umstritten wegen der oben angedeuteten                                                   2
                                                                                            Schulz, Bruno: Das Mythisieren der Wirk-          H. / Kaczinski, R. (Hg.), Liturgie und Dichtung.
                                           diert werden. Inzwischen finden auch in
Konflikte mit der kirchlichen Behörde, sie                                               lichkeit, in: Dutsch, Mikołaj (Hg.), Bruno Schulz,   Ein interdisziplinäres Kompendium II, St. Ot-
                                           Deutschland und in der Schweiz regelmä-
hat sich aber doch, wenn auch sparsam,                                                   Gesammelte Werke, Bd. II, Die Wirklichkeit ist       tilien 1983, 41-66; Ders.: Poetische Dogmatik,
                                           ßig Liedtage statt. Außer dem bereits er-     Schatten des Wortes. Aufsätze und Briefe, Mün-
durchgesetzt (5 Gesänge im gemeinsamen                                                                                                        Paderborn u.a. 1995ff., passim; Ders.: Hier-
                                           wähnten Bernard Huijbers gibt es noch         chen 1992. 3 30 Liederen voor een Nederlandse        hin, Atem. Zur poetischen Theologie von Huub
Teil und weitere in regionalen Eigentei-
                                           zwei weitere Komponisten, die sich inten-     liturgie, Hilversum 1964.                            Oosterhuis, Amsterdam 1994; Ders.: Andacht.
len). Das neue niederländische „Liedbo-
                                           siv mit Oosterhuis’ Texten beschäftigen:      3
                                                                                            30 Liederen voor een Nederlandse liturgie,        Zur poetischen Theologie von Huub Oosterhuis,
ek voor de Kerken“ (2013) zählt neunzig
                                           Antoine Oomen und Tom Löwenthal. Sie          Hilversum 1964.                                      St. Ottilien 2011.
von seinen Liedern. Auch in den deutsch-
                                           haben sehr unterschiedliche Stile. Oomen      4
                                                                                            Oosterhuis, Huub: Im Vorübergehen, Frei-          13
                                                                                                                                                 Hierhin, Atem, 27.
schweizerischen Kirchengesangbüchern
                                           ist Pianist und komponiert reiche und far-    burg i.Br. 1968, 145.147. 5 Die Übertragung          14
                                                                                                                                                 Verzameld Liedboek. Liturgische gezangen
der neunziger Jahre sind verschiedene                                                    von Oosterhuis steht noch immer ‚pontifikal‘
                                           bige Begleitungen zu breiten, oft ‚roman-                                                          op teksten van Huub Oosterhuis, Kampen 2004,
Oosterhuislieder aufgenommen worden (8                                                   mitten im niederländischen Messbuch, dem
                                           tischen’ Melodien. Löwenthal ist oft gril-                                                         980 Seiten.
im katholischen, 3 im reformierten). 1976                                               „Altaarmissaal“ 1978, 985-995.
                                           liger, überraschender und arbeitet mehr
erschien Du bist der Atem meiner Lieder                                                  5
                                                                                            Die Übertragung von Oosterhuis steht noch         Zum Autor: Cornelis G. Kok ist Theologe und
                                           mit unterschiedlichen Instrumenten. Huij-
mit 66 Gesängen von Huub Oosterhuis und                                                  immer ‚pontifikal‘ mitten im niederländischen        Weggefährte von Huub Oosterhuis. Er koordi-
                                           bers, Oomen und Löwenthal komponierten
Bernard Huijbers, übersetzt und heraus-                                                  Messbuch, dem „Altaarmissaal“ 1978, 985-995.         niert das Angebot im Bereich „Lehrhaus und
                                           bis heute ein Oeuvre von mehr als 600 Lie-
gegeben von Peter Pawlowsky (Christo-                                                    6
                                                                                            Übersetzt als: Weiter sehen als wir sind, Frei-   Liturgie“.
                                           dern und Gesängen, Kanons, gesungenen         burg i.Br. 1973, in: Oosterhuis, Huub: Du bist der
phorus-Verlag, Freiburg / Herder, Wien /
                                           Gebeten, Fürbitten und Tafelgebeten. Zu-      Atem und die Glut. Gesammelte Meditationen           Quelle: Liturgie und Kultur 5 (2014/3) 46-56..
Burckhardthaus-Verlag, Gelnhausen), lei-
                                                                                         und Gebete, Freiburg i.Br. 1994, 355–320.
www.theologischekurse.at
Lehrenden-Interview                                                                 14    15
                                                                                                                                                  THEOLOGISCHE
                                                                                                                                                  KURSE

… die subjektive Seite                                                                    Disziplinen bedarf, andererseits darauf
                                                                                          hinweist, dass der Theologie insgesamt
                                                                                                                                           ich gelernt: „Ökumene braucht kühlen
                                                                                                                                           Kopf, brennendes Herz und langen Atem“.

der Dogmatik                                                                              eine spirituelle Dimension eigen sein
                                                                                          sollte. Müsste nicht die Rede über Gott der      Ihre aufregendste Bibelstelle?
                                                                                          Rede mit Gott entspringen?                       Ich werde Sie enttäuschen: Der Satz, der
Sr. Faustyna KADZIELAWA SFCC                                                              Welche Erfahrung bei den THEOLOGISCHEN
                                                                                                                                           mir seit meiner ewigen Profess Kraft gibt,
                                                                                                                                           ist auf den ersten Blick gar nicht aufre-
im Gespräch                                                                               KURSEN haben Sie in guter Erinnerung?            gend. In Joh 15,9b heißt es nämlich: „Bleibt
                                                                                          Ich kann mich an eine exzellente Prüfung         in meiner Liebe!“. Jesus sagt diesen Satz
Wie lange lehren Sie schon bei den THEOLO-                                                erinnern, nach der mir der Prüfungskandi-        in seiner zweiten Abschiedsrede, in der er
                                                                                          dat mitgeteilt hat, er habe – durch die Vorle-   sich selbst „den wahren Weinstock“, sei-
GISCHEN KURSEN und welches Fach tragen
                                                                                          sung angeregt – die „Lectio divina“ anhand       nen Vater „den Winzer“ und seine Jün-
Sie bei den Theologischen Kursen vor?       und geschenkte Leben, das geist-liche Le-                                                      ger „die Reben“ nennt. Die Einladung Jesu
                                                                                          des Matthäusevangeliums re­gel­mäßig ein-
Im Jahr 2011 durfte ich im Rahmen des ben. Spiritualität ist daher primär ein Le-         zuüben begonnen. An diese Sternstunde            zur Einheit mit und in ihm ist das Aufre-
Auf­­baukurses „Orthodoxe Spiritualität“ bensvollzug. „Theologie der Spiritualität“       erinnere ich mich gerne immer dann, wenn         gendste, das mir im Leben widerfahren ist.
zum Thema „Das immerwährende Herzens­ will diesen Lebensvollzug theologisch be-           mein Eifer zu erlahmen droht.
gebet – Theologie und Praxis“ referieren.   denken und systematisch reflektieren.                                                          Welches Buch lesen Sie gerade?
  Meine regelmäßige Lehrtätigkeit bei den                                                 Welche theologische Frage beschäftigt Sie        „Unterredungen mit den Vätern“ des Jo-
THEOLOGISCHEN KURSEN begann im Fe- Was ist Ihnen im Theologischen Kurs in Ih-             zurzeit am intensivsten?                          hannes Cassian in der neuen Übersetzung
bruar/März 2018. Ich wurde gebeten, eine rem Fach besonders wichtig?                      Die beiden zentralen Geheimnisse des christ­      von Gabriele Ziegler. Ich empfehle dieses
Lehrende zu vertreten, die einen zuge- Die Theorie für die persönliche Glaubens­          lichen Glaubens: Trinität und Inkarnation.        Buch allen, die nach dem Ziel und Sinn des
sagten Kurs aus dringlichen Gründen nicht praxis fruchtbar zu machen. Hier darf ich         Ich werde dazu nicht nur durch die Er-          monastischen (= christlichen) Lebens su-
halten konnte. Mittlerweile darf ich auf mich auf das Leitbild des Faches „Theo­          wachsenenbildung, sondern auch durch              chen, die sich dem geistlichen Kampf stel-
zwei Vorlesungsblöcke, vier Prüfungter- logie der Spiritualität“ an der Katholisch-       meine Unterrichtstätigkeit im Gymnasium           len und die Gabe der Unterscheidung der
mine und zwei schriftliche Arbeiten des Theologischen Fakultät der Universität            herausgefordert. Die Frage, die ich mir sel-      Geister ersehnen, die nach dem Ursprung
Wiener Kurses zurückblicken. Hinzu kom- Wien berufen: „So wichtig … eine syste-           ber dabei immer wieder stelle, lautet: „Wie       und dem inneren Zusammenhang der acht
men noch die Prüfungen im Fernkurs, die matische Reflexion ist, das eigentliche           kann ich jemandem das Geheimnis als Ge-           Hauptlaster fragen, schließlich je­nen, die
ich seit März 2019 anbiete. Ich gehöre also Subjekt von Spiritualität und Objekt ei-      heimnis vernünftig näher bringen?“                beten lernen wollen und zwar „ohne Un-
zu den Anfängern unter den Lehrenden ner Theologie des geistlichen Lebens ist                                                               terlass“. Übrigens: Wussten Sie, dass der
der THEOLOGISCHEN KURSE.                    der konkrete Mensch vor dem Angesicht         Von welcher/welchem Theologin/Theologen           Psalmvers 70,2 „Gott, komm mir zu Hil-
                                            Gottes.“ (Leitbild des Faches Theologie der   haben Sie am meisten gelernt?                     fe, HERR, eile mir zu helfen!“ (Vulg. Ps
Welches Fach tragen Sie bei den THEOLOGI­   Spiritualität der Universität Wien)                                                             69,2), der ja die Feier des Stundenge­betes
                                                                                          Von meinen „Doktoreltern“: Univ.-Prof. Dr.
SCHEN Kursen vor?                                                                         Rudolf Prokschi und Univ.-Prof. Dr. Ma-           eröffnet, von den Wüstenvätern empfoh-
Ich habe das Glück, die „Theologie der Spi- Haben Sie selbst beim Lehren im Theologi­     rianne Schlosser. Sie waren für mich wich-        len wurde, „um das unablässige Geden-
ritualität“ vorzutragen – „die subjektive schen Kurs auch neue Einsichten gewonnen?       tige Wegbegleiter und Vorbilder, sowohl           ken an Gott zu bewahren“? (vgl. Coll 10,10)
Seite der Dogmatik“ , wie es einmal Hans Es wird mir immer klarer, dass die Theo­         fachlich als auch menschlich. Von Prof. Ma-       und dass er die ursprüngliche Praxis der
Urs von Balthasar formulierte.              logie der Spiritualität wesentlich eine       rianne Schlosser stammt ja der berühmte           christlichen Meditation nachhaltig ge-
  Im christlichen Kontext bedeutet „Spiri- „Quer­schnittswissenschaft“ ist, die einer-    Satz: „Theologie ist keine Stubentischar-         prägt hat?
tualität“ das vom Geist Gottes erweckte seits der Ergebnisse vieler theologischer         beit“ und von Prof. Rudolf Prokschi habe
www.theologischekurse.at
theologie aktuell                                                                          16    17
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                                                                                                                                                     KURSE
Welche Musik hören Sie gerne?                   Bei den Franziskanerinnen von der christ-
Es gibt zwei Instrumente, die ich beson-        lichen Liebe, denen ich angehöre. Die Nach-
ders gerne höre: Harfe und Querflöte – in       folge Christi im Geist des hl. Franziskus ist
allen Varianten und in jedem – auch mo-         die Erfüllung meiner Kinderträume. Und
dernen – Arrangement.                           wenn es darauf ankäme, wäre Assisi mei-
                                                ne Wahlheimat.
Was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?
                                                Mit wem würden Sie gerne einmal einen            Unsere ausgezeichneten Lehrenden:
Obwohl das Wort „Freizeit“ bei mir inzwi-
schen zu einem Fremdwort verkommen ist,
                                                ganzen Tag verbringen?
                                                Mit meiner Mama, die vor 9 Jahren gestor-
                                                                                                 Piotr Kubasiak – Christina Traxler – Predrag Bukovec
könnte ich mir gut vorstellen, wieder ein-
mal einen Berg zu besteigen und den Him-        ben ist.                                                         Im Herbst dieses Jahres wurden drei Lehrende der THEOLOGISCHEN
mel anzustarren oder ganz im Gegenteil:         Welches Ziel wollen Sie noch erreichen?                          KURSE für Ihre wissenschaftlichen Leistungen geehrt: Den Dissertations-
nach einem Kinobesuch meinen Freunden                                                                            preis der Katholisch-Theologischen Fakultät, verliehen am Dies faculta-
beim guten Essen stundenlang zuzuhören.         Ins Heilige Land pilgern, einige Zeit in der
                                                Einsiedelei „delle Carceri“ bei Assisi ver-                      tis der Universität Wien am Dienstag, 15. Oktober 2019,
Wo fühlen Sie sich kirchlich zu Hause?          bringen und eine neue Fremdsprache lernen.                       haben Dr. Piotr KUBASIAK (Systematische Theologie) aus
                                                Herzlichen Dank für Ihre Antworten!                              un­serem wissenschaftlichen Team und Mag. Dr. Christina
Zur Person:                                                                                                      TRAXLER (Kirchengeschichte), Lehrende im Wiener Theo­
Sr. MMag. Dr. Faustyna KADZIELAWA gehört der Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen                            logischen Kurs, für ihre Dissertationen über Europa und
von der christlichen Liebe („Hartmannschwestern“) an. Sie hat in Wien Fachtheologie und                          Geschichte im Denken von Krzysztof Michalski sowie
Selbständige Religionspädagogik studiert und in den Fächern Ostkirchenkunde und Spiritua-                        zur Auseinandersetzung der Wiener Universität mit dem
lität dissertiert. Von 2006 bis 2011 war sie Assistentin in Ausbildung am Institut für Theolo-                   Hussitismus vom Konstanzer Konzil (1414–1418) bis
gie und Geschichte des Christlichen Ostens an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni-                     zum Beginn des Basler Konzils (1431–1449) erhalten.
versität Wien. Derzeit unterrichtet sie Katholische Religion im Gymnasium Maria Regina (19.
Bezirk). Ihre Forschungsinteressen gelten v. a. den neuesten Entwicklungen im russischen or-                      Mehrfach ausgezeichnet wurde im vergangenen Jahr unser Lehrender
thodoxen Nonnentum, den liturgischen Riten der orthodoxen Nonnenweihe sowie der monas-                            im Wiener Theologischen Kurs und Referent in der AKADEMIE am DOM
tischen Spiritualität in Ost und West.                                                                            Dr. Predrag BUKOVEC, PhD (Liturgiewissenschaft), dem Christoph Kar-
                                                                                                                  dinal Schönborn am 16. November 2019 für seine zweite Doktorarbeit
                                                                                                                 „Mahl und Mähler. Die frühchristliche Eucharistie (1.-3. Jahrhundert) im
  Ihre Spende für die Verbesserung unserer Öffentlichkeitsarbeit                                                  Kontext von frühjüdischer und römisch-hellenistischer Umwelt“ den Kar-
  Mitunter erhalten wir Rückmeldungen wie „Euer tolles Angebot ist viel zu wenig                                  dinal-Innitzer-Förderungspreis der Erzdiözese Wien verliehen hat.
  bekannt!“ oder „Warum macht ihr nicht mehr Werbung?“ – Wir sind davon über-
  zeugt, dass Print-Folder unverzichtbar sind, zugleich merken wir, dass die Präsenz             Wir gratulieren den Geehrten sehr herzlich zu dieser Anerkennung ihrer theologischen
  im Internet immer wichtiger wird. Nicht selten geben neue TeilnehmerInnen an,                  Forschung und wünschen ihnen weiterhin gebührenden Erfolg auf ihrem beruflichen Le-
  ausschließlich durch Recherche im Netz auf unsere Kurse aufmerksam geworden                    bensweg – und hoffen, dass diese Wege sie nicht (für immer) in für uns unerreichbare Fer-
  zu sein. Deshalb möchten wir in die Optimierung unserer Homepage und in SEO =                  ne führen werden! In die Mitfreude mischt sich unser Dank an sie für ihr liebenswürdiges
  search engine optimization, zu Deutsch: Suchmaschinenoptimierung investieren. Das              und fruchtbares Engagement bei den THEOLOGISCHEN KURSEN.
  sind arbeits- und kostenintensive Maßnahmen, die sich aber sicher lohnen werden.
  Wir bitten um einen Druckkostenbeitrag für „theologie aktuell“ sowie einen Beitrag                  Theologie zum Nachhören
  für SEO und die Optimierung unserer Öffentlichkeitsarbeit.
  IBAN: AT48 6000 0000 0176 4008, BIC: BAWAATWW                                                       Ausgewählte Vorträge der AKADEMIE am DOM finden Sie auf unserer Website
  Wir freuen uns, wenn Sie unsere Arbeit unterstützen!                                                unter: www.theologischekurse.at/audiothek
AKADEMIE am DOM                                                              18

                                                                                                 THEOLOGISCHE
                                                                                                 KURSE

AKADEMIE am DOM (Auswahl)
Mittwoch, 22. Jänner 2020, 16.00 – 18.00 Uhr
Die Verschiebung der Grenzen des Sagbaren
Univ.-Prof. i. R. Dr. Ruth WODAK, Universität Wien / Lancaster University

                                                                                                       SPEZIALKURSE
Mittwoch, 22. Jänner 2020, 18.30 - 20.30 Uhr
Die zehn Sefirot und die 22 Buchstaben. Zur Symbolik der Kabbala
Univ.-Prof. Dr. Klaus Samuel DAVIDOWICZ, Universität Wien
Donnerstag, 23. Januar 2020, 18.30 – 20.30 Uhr
Im Anfang war das ... a. Wein, Weib und Gesang im Alten Testament                 Schöpfung. Bibel.Theologie.Kunst (Wien/Tainach)
Dr. Elisabeth BIRNBAUM, Österreichisches Katholisches Bibelwerk
Thomas VOGLER, Akkordeon & Gitarre                                                          Wort des lebendigen Gottes (St. Pölten)
Mittwoch, 29. Jänner 2020, 18.30 – 20.30 Uhr                                                   Die Handschriften der Bibel (Wien)
„Wir haben nichts als die Sprache“. Über den Europäer Stefan Zweig
Univ.-Prof. Dr. Arturo LARCATI, Stefan Zweig Zentrum Salzburg
                                                                                                 Gebrauchsanweisung Bibel (Graz)
Mittwoch, 19. Februar 2020, 18.30 – 20.30 Uhr                                                                     Die Messe (Wien)
Die Bibel in leichter Sprache. Ein Übersetzungsprojekt, das es in sich hat
Dipl. Theol. Dieter BAUER, Katholisches Bibelwerk Stuttgart
                                                                                              Bibel.Bild.Kunst (Matrei am Brenner)
Donnerstag, 12. März 2020, 18.30 – 20.30 Uhr                                                             Ein Hauch von Gott (Wien)
Das Vaterunser. Kurzformel des ganzen Evangeliums                                                       Woher das Leid? (Salzburg)
em. Univ.-Prof. Dr. Josef WEISMAYER, Universität Wien
Donnerstag, 19. März 2020, 18.30 – 20.30 Uhr                                                          Die Religionen Asiens (Wien)
Der feurige Engel. Zur Oper „Der feurige Engel“ von Sergej Prokofjew
Univ.-Prof. Dr. Thomas PRÜGL, Universität Wien
                                                                                                          Bibelrunden leiten (Graz)
Prof. DI Roland GEYER, Intendanz Theater an der Wien                                Wiss. Exegese & Spirituelle Lesung (Batschuns)
Dr. Karin BOHNERT, Chefdramaturgie Theater an der Wien
Mittwoch, 15. April 2020, 18.30 – 20.30 Uhr
                                                                                                          Der Stephansdom (Wien)
Schrei nach Gott. Die Klage als leidsensible Form des Gebets                                                Bibel I. Die Tora (Wien)
Univ.-Prof. Dr. Jan-Heiner TÜCK, Universität Wien
Donnerstag, 16. April 2020, 18.30 – 20.30 Uhr
                                                                                                      Basisinfo Christentum (Wien)
Das Wunder der Wertschätzung                                                               Der Koran – eine Hinführung (Salzburg)
Prim. Univ.-Prof. Dr. med. Reinhard HALLER, Stiftung Maria Ebene, Frastanz
www.theologischekurse.at                                                           Studienreisen: Südpolen & Armenien-Georgien
SPEZIALKURSE WIEN                                                                 20   21
                                                                                                                                          THEOLOGISCHE
                                                                                                                                          KURSE

WIEN, Februar – März 2020

Im Anfang – Weltentstehung
                                                                                       Freitag, 6. März 2020, 15.30 – 20.00 Uhr
und Schöpfung                                                                          Thema:          Schöpfung und Fall des Menschen
Bibel.Theologie.Kunst                                                                                  Exkursion Kunsthistorisches Museum
                                                                                       Führung:        Dr. Elisabeth BIRNBAUM, Österreichisches Katholisches Bibelwerk
Was ist der Mensch? Wie ist die Welt entstanden? Wieso ist sie so, wie sie ist? Und                    Mag. Toni KALKBRENNER, Katholisches Bildungswerk Wien
welche Rolle spielt Gott dabei?
                                                                                       Thema:          Künstlerische Zugänge zum Thema Schöpfung (Literatur und Musik)
Die Bibel gibt in Erzählungen, Hymnen und Psalmen Antworten, die bis heute über-
nommen, abgelehnt, weitergedacht oder umgestaltet werden.
                                                                                       Referentin:     Dr. Elisabeth BIRNBAUM, Österreichisches Katholisches Bibelwerk

Der Spezialkurs bringt die biblische Sicht mit philosophischen und naturwis-
senschaftlichen Zugängen ins Gespräch und gibt Einblicke in die Rezeption der          Samstag, 7. März 2020, 9.00 - 16.00 Uhr
Schöpfungstexte in Kultur und Kunst.                                                   Thema:          Schöpfungstexte des Alten Testaments und ihre altorientalischen
                                                                                                       Parallelen
Freitag, 14. Februar 2020, 15.30 – 20.00 Uhr
                                                                                       Thema:          „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn: Schöpfung ohne Sündenfall
Thema:          Im Anfang war das Wort. Schöpfung im Johannesevangelium
                                                                                       Referentin:     Dr. Elisabeth BIRNBAUM, Österreichisches Katholisches Bibelwerk
Referent:       em. Univ.-Prof. Dr. Martin HASITSCHKA SJ, Universität Innsbruck

Thema:          Im Ende die Antwort.
                Gericht und Neue Schöpfung in der Offenbarung des Johannes             Kursort:        THEOLOGISCHE KURSE, 1010 Wien, Stephansplatz 3
Referent:       ao. Univ.-Prof. Dr. Martin STOWASSER, Universität Wien
                                                                                       Kosten:         160,- / 144,- für Mitglieder der FREUNDE
                                                                                                       (inkl. Unterlagen, exkl. Eintritt in das KHM)
Samstag, 15. Februar 2020, 9.00 - 16.00 Uhr
Thema:          Theologische (und philosophische) Schöpfungskonzepte.                  Anmeldung:      bis spätestens 10.1.20 (begrenzte Teilnehmerzahl!)
                Schöpfungsglaube und Evolutionstheorie                                                 per Anmeldekarte (S. 51) oder online: www.theologischekurse.at
                                                                                                       Mag. Susanne Fischer berät Sie gerne persönlich: 01 51552-3708
Referent:       Univ.-Lekt. Dr. Hubert Philipp WEBER,
                                                                                                       oder: spezialkurse-wien@theologischekurse.at
                Erzbischöfliches Sekretariat Wien
                                                                                       Kurskonzept:    Dr. Elisabeth BIRNBAUM, Mag. Erhard LESACHER
Thema:          Schöpfungskonzepte in den Religionen
Referent:       Univ.-Prof. DDr. Franz WINTER, Universität Graz                        Mitveranstalter: Österreichisches Katholisches Bibelwerk

www.theologischekurse.at
SPEZIALKURSE ÖSTERREICH                                                                           22   23
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                                                                                                                                                            KURSE

ST. PÖLTEN, Februar – März 2020

Wort des lebendigen Gottes                                                                             Samstag, 15. Februar 2020, 9.00 - 16.00 Uhr
Die Bibel im Gottesdienst der Kirche                                                                   Thema:          Eine Theologie der Schriftverkündigung
                                                                                                       Referentin:     Mag. DDr. Ingrid FISCHER, THEOLOGISCHE KURSE

                                                                                                       Thema:          Knackpunkte der revidierten Einheitsübersetzung
Der wichtigste kirchliche Ort der Bibel ist der Gottesdienst. Hier, „in der mit gött-                  Referent:       Mag. Oliver ACHILLES, THEOLOGISCHE KURSE
lichen Worten gesättigten Liturgie“ (2. Vatikanisches Konzil, Dei Verbum 25) begeg-
nen wohl die meisten Menschen der Heiligen Schrift. Deshalb ist die Verwendung
einer neuen Bibelübersetzung im katholischen Gottesdienst, die ab dem ersten                           Samstag, 21. März 2020, 9.00 - 16.00 Uhr
Advent 2018 durch neue Lektionare erfolgt, ein einschneidendes Ereignis.
                                                                                                       Thema:          Spirituelle Zugänge zur Bibel entdecken
 Dieser Spezialkurs nimmt das zum Anlass, um grundsätzlich und praktisch der                           Referentin:     Dr. Elisabeth BIRNBAUM, Österreichisches Katholisches Bibelwerk
 Stellung und dem Stellenwert des Wortes Gottes in den Feiern der Kirche nachzuge-
 hen. Auf diese Weise bietet Ihnen der Kurs einen vertieften und reifen Zugang zum                     Thema:          Die Schönheit des Gotteswortes –
„Tisch des Wortes“.                                                                                                    ästhetische Aspekte des Lektionars
                                                                                                       Referent:       Ass.-Prof. Dr. Michael ZUGMANN,
                                                                                                                       Katholische Privatuniversität Linz

                                                                                                       Kursort:        Bildungshaus St. Hippolyt, 3100 St. Pölten, Eybnerstraße 5
                                                                                                       Kosten:         80,- / 72,- für FREUNDE (inkl. Unterlagen)
                                                                                                       Anmeldung:      bis spätestens 17.1.20 (begrenzte Teilnehmerzahl!)
                                                                                                                       per Anmeldekarte (S. 51) oder online: www.theologischekurse.at
                                                                                                                       Sabine Scherbl berät Sie gerne persönlich: 01 51552-3703
                                                                                                                       oder: fernkurs@theologischekurse.at

                                      Beginn des Matthäus Evangeliums im Evangeliar                    Kurskonzept:    Mag. Oliver ACHILLES, Dr. Elisabeth BIRNBAUM,
                                      Kaiser Heinrich II., Reichenau, Anfang 11. Jh.                                   Mag. DDr. Ingrid FISCHER
                                      Digitalisierung durch die Bayrische Staatsbibliothek, München.   Mitveranstalter: Bildungshaus St. Hippolyt, Österreichisches Katholisches Bibelwerk
                                      daten.digitalesammlungen.de

www.theologischekurse.at
SPEZIALKURSE WIEN                                                                24   25
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WIEN, Februar – März 2020

Die Handschriften der Bibel                                                           Donnerstag, 12. März 2020, 18.30 - 20.30 Uhr
Wie die Texte der Heiligen Schrift auf uns                                            Thema:         Die Schriftrollen vom Toten Meer
gekommen sind                                                                         Referent:      Univ.-Prof. Mag. Dr. Armin LANGE, Universität Wien

                                                                                      Montag, 16. März 2020, 18.30 - 20.30 Uhr
Mehr als eineinhalbtausend Jahre lang wurden die Texte der Bibel von Schreibern       Thema:         Die Bedeutung der Papyri für die neutestamentliche Exegese
handschriftlich kopiert und so ihre Zugänglichkeit gesichert. Grundlage jeder         Referentin:    Ass.-Prof. DDr. Christina M. KREINECKER, Universität Salzburg
Bibelübersetzung ist die umfangreiche Sammlung von Handschriften, die die-
sen langen Zeitraum überlebt haben. In diesem Kurs werden Sie die spannende           Montag, 23. März 2020, 18.30 - 20.30 Uhr
Geschichte der biblischen Textüberlieferung näher kennenlernen und erfahren, wel-
che Bedeutung sie für die Auslegung der Heiligen Schrift hat. Eine Exkursion in das   Thema:         Der älteste lateinische Evangelienkommentar
Papyrusmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek rundet diesen Kurs ab.          Referent:      Dr. Lukas J. DORFBAUER, Universität Salzburg

Freitag, 21. Februar 2020, 15.30 - 20.00 Uhr                                          Montag, 30. März 2020, 18.30 - 20.30 Uhr
Thema:          Schreiber und Kopierer der Bibel                                      Thema:         Die Wiener Papyrussammlung
Thema:          Der masoretische Text                                                 Referent:      Univ.-Prof. Mag. Dr. Bernhard PALME,
Referent:       Mag. Oliver ACHILLES, THEOLOGISCHE KURSE                                             Universität Wien, Papyrussammlung und Papyrusmuseum

Montag, 2. März 2020, 18.30 - 20.30 Uhr
Thema:          Vom Papyrus zur gedruckten Bibel                                      Kursort:       THEOLOGISCHE KURSE, 1010 Wien, Stephansplatz 3
Referent:       Mag. Dr. Hans FÖRSTER, Universität Wien                               Kosten:        140,- / 126,- für Mitglieder der FREUNDE (inkl. Unterlagen)

Montag, 9. März 2020, 18.30 - 20.30 Uhr                                               Anmeldung:     bis spätestens 24.1.20 (begrenzte Teilnehmerzahl!)
                                                                                                     per Anmeldekarte (S. 51) oder online: www.theologischekurse.at
Thema:          Der »Nestle-Aland« und seine Geschichte                                              Mag. Susanne Fischer berät Sie gerne persönlich: 01 51552-3708
Referent:       Mag. Dr. Hans FÖRSTER, Universität Wien                                              oder: spezialkurse-wien@theologischekurse.at
                                                                                      Kurskonzept:   Mag. Oliver ACHILLES

www.theologischekurse.at
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                                                                                                                                              KURSE

TAINACH, Februar 2020

Im Anfang – Weltentstehung
und Schöpfung
                                                                                           Samstag, 29. Februar 2020, 9.00 – 12.30 Uhr
Bibel.Theologie.Kunst
                                                                                           Thema:          Weitere alt- und neutestamentliche Schöpfungstexte
                                                                                           Thema:          Schöpfung in Literatur und Kunst

Was ist der Mensch? Wie ist die Welt entstanden? Wieso ist sie so, wie sie ist? Und        Referentin:     Dr. Elisabeth BIRNBAUM,
welche Rolle spielt Gott dabei?                                                                            Österreichisches Katholisches Bibelwerk

Die Bibel gibt in Erzählungen, Hymnen und Psalmen Antworten, die bis heute über-
nommen, abgelehnt, weitergedacht oder umgestaltet werden.                                  Samstag, 29. Februar 2020, 14.00 – 17.00 Uhr
Der Spezialkurs bringt die biblische Sicht mit philosophischen und naturwis-
                                                                                           Thema:          „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn
senschaftlichen Zugängen ins Gespräch und gibt Einblicke in die Rezeption der
Schöpfungstexte in Kultur und Kunst.                                                       Thema:          Schöpfung und Schöpfungsverantwortung heute

                                                                                           Referentin:     Dr. Elisabeth BIRNBAUM,
Freitag, 28. Februar 2020, 17.00 – 18.30 Uhr                                                               Österreichisches Katholisches Bibelwerk

Thema:          Zur Eigenart biblischer Schöpfungstexte
Referentin:     Dr. Elisabeth BIRNBAUM,                                                    Kursort:        Bildungshaus Sodalitas, 9121 Tainach, Propsteiweg 1
                Österreichisches Katholisches Bibelwerk
                                                                                           Kosten:         90,- / 81,- für Mitglieder der FREUNDE (inklusive Unterlagen)
                                                                                           Anmeldung:      bis spätestens 31.1.20 (begrenzte Teilnehmerzahl!)
Freitag, 28. Februar 2020, 19.30 – 21.00 Uhr                                                               per Anmeldekarte (S. 51) oder online: www.theologischekurse.at
Thema:          Die biblischen Schöpfungserzählungen und ihre altorientalischen                            Sabine Scherbl berät Sie gerne persönlich: 01 51552-3703
                Parallelen                                                                                 oder: fernkurs@theologischekurse.at

Referentin:     Dr. Elisabeth BIRNBAUM,
                                                                                           Kurskonzept:    Dr. Elisabeth BIRNBAUM, Mag. Erhard LESACHER
                Österreichisches Katholisches Bibelwerk                                    Mitveranstalter: Bildungshaus Sodalitas, Tainach

www.theologischekurse.at
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