Juni/Juli 2020 - Evangelische Landeskirche Anhalts
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Juni/Juli 2020
„Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder.“
(1.Könige 8,39)
Kennen Sie den Spruch: „Ich möchte Salomo bittet Gott, er möge jedem
doch zu gern wissen, was der oder die dieser Menschen geben, wie er es
so über mich denkt.“ Neugier ist eine verdient habe, „wie du sein Herz
Tugend, so sagt man auch, aber will erkennst“, sagt Salomo und er fährt
ich wirklich alles wissen? Manche fort: „Denn du allein kennst das Herz
Gedanken sollten doch besser aller Menschenkinder.“ Salomo weiß:
verborgen bleiben und nicht an die Das, was von einem Menschen
große Glocke gehangen werden. Das sichtbar ist, das kann täuschen. Wie es
ist wirklich manchmal besser so. Dann im Innern eines Menschen aussieht,
gilt das Wort: „Was ich nicht weiß, kann kein Außenstehender wirklich
macht mich nicht heiß.“ Es gibt ein erkennen und ganz durchschauen.
Volkslied, was zu DDR-Zeiten ver- Aber wenn Gott einen Menschen sieht
boten oder zumindest nicht erwünscht und ihn beurteilt, dann spielt für ihn
war, und was aus diesem Grunde doch nicht nur das äußere Tun und Lassen
gern im Verborgenen gesungen und eine Rolle, sondern vor allem das, was
der Text verbreitet wurde. Sicher an Gedanken und Motiven dahinter zu
werden Sie es kennen. „Die Gedanken erkennen ist, das erkennt allein Gott.
sind frei, wer kann sie erraten? Sie flie- Er allein kennt das Herz aller Men-
gen vorbei, wie nächtliche Schatten. schen. Das ist auch für mich tröstlich.
Kein Mensch kann sie wissen, kein In mehrfacher Hinsicht. Manchmal
Jäger erschießen. Ich denke was ich verstehe ich einen Menschen nicht. Ich
will und was mich beglücket. Doch kann nicht begreifen, wie er zu diesem
alles in der Still', und wie es sich oder jenem Verhalten kommt. Ich finde
schicket. Mein Wunsch, mein Begeh- auch im Gespräch keinen Zugang zu
ren, kann niemand verwehren. Denn seinen Gedanken und Motiven. Da hilft
es bleibet dabei: Die Gedanken sind es mir zu wissen: Gott kennt das Herz
frei!“ Kein Mensch kann sie wissen, ja dieses Menschen. Und er kennt es
aber einen gibt`s, der weiß sie, der nicht nur, er kann es auch beein-
kennt sie alle, ganz genau: der flussen. Und schließlich: Gott kennt
allmächtige und allwissende Gott, der auch mein Herz. Er durchschaut mich
kennt sie. Der Monatsspruch für Juni bis in die letzten Tiefen, wahrscheinlich
lautet: „Du allein kennst das Herz aller bis in solche Tiefen, in die ich selbst gar
Menschenkinder.“ (1.Könige 8,39) Das nicht mit meinem Bewusstsein
betet der König Salomo, als er den vordringe. Ich kann ihm nichts
fertigen Tempel in Jerusalem einweiht. vormachen. Ich muss ihm auch nichts
Es geht Salomo darum, dass Men- vormachen. Ich darf wissen: Er liebt
schen in diesem Tempel aus den mich, so wie ich bin.
verschiedensten Anlässen Gott anru-
fen. Das werden meistens Nöte Ihr Kreisoberpfarrer
gewesen sein. Lothar Scholz
Inhaltsverzeichnis
Seite Thema
3 Situationsbericht ‚Corona und Gemeindeleben‘
4 Termin Änderungen im Corona-Sommer
5 Gottesdienste St.Agnus & St.Jakob & Klepzig &
Baasdorf & Elsdorf & Großpaschleben & in den
Pflegeheimen, Juni und Juli
6 Die Arbeit in der Migrationsberatung
7 Corona und das Leben im Kinderheim
8 „Popcorn“ im Corona Modus
9 Kinderkirche in außergewöhnlicher Zeit
10 Andere Zeiten im Ev. Grundschulhort
11 Kita „Guter Hirte“ in Corona-Zeit
12 Osterandacht
13 Käthe Kollwitz zum 75. Todesjahr
14 Südeingang Jakobskirche
15 Überraschung im Hinterhof
16 Buchtipp der Chr. Medienbibliothek
17 Bunte Raupe soll um / Amtshandlung
die Kirche wachsen
18 Kinderseite
Konten: Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld BIC: NOLADE21BTF
St.Jakob Gemeindekonto: IBAN: DE23 8005 3722 0302 0135 12
Baukonto: IBAN: DE70 8005 3722 0302 0040 33
Kirchenmusik: IBAN: DE68 8005 3722 0302 0007 71
St.Agnus Gemeindekonto: IBAN DE71 8005 3722 0302 0184 68
Gemeinde Elsdorf Gemeindekonto: IBAN DE15 8005 3722 0302 0037 62
Baasdorf Gemeindekonto: IBAN:DE50 8005 3722 0302 0098 25
Der Gemeindebote “Evangelisch in Köthen” wird herausgegeben von den
Gemeindekirchenräten der St. Jakobsgemeinde & der St. Agnusgemeinde in Köthen.
Redaktionsschluss für die August-& Septemberausgabe ist der 10.07.2020,
Auflage: 1.000, Satz & Layout: Nicola Hedemann, Druck: Druckerei Hessel, Weißandt-Gölzau
2
Liebe Gemeinde und liebe Leserinnen und Leser des Heftes „Evangelisch in Köthen“
„Das müsste einfach alles aufhören.“ Wir haben angefangen Gottesdienst -
So höre ich es eben beim Einkauf im Impulse aufzunehmen und sie über
kleinen Geschäft gegenüber dem das Internet zu verbreiten. Mehrere
Pfarrhaus. Ein sehnlicher Wunsch hundert Zuschauer haben die
einer Verkäuferin beim Kassieren wöchentlichen Videos angesehen und
ausgesprochen. Wenn alles wie früher uns haben viele positive Rück-
wäre……. Ohne Corona - Virus und meldungen erreicht.
ohne Unsicherheiten und Angst sich Ältere Gemeindeglieder, die meist
anzustecken. Das wäre schön, denke keinen Internetanschluss haben, wur-
ich. Doch die Welt hat sich mit diesem den angerufen. Neben der Osterkarte
Virus, dass sich gefährlich ausbreitet, mit der neuen Taufkerze wurde ein
grundlegend verändert. Grenzen wur- Heft „Lebenszeiten“ für den Kirchen-
den geschlossen, die Schulen und Kin- kreis Köthen gedruckt und verteilt. Die
dertagesstätten sind nur für Notgrup- Hefte für die Geburtstagskinder sind in
pen geöffnet und die Wirtschaft die Briefkästen gesteckt worden. Das
heruntergefahren. Die Politiker lassen Gemeindeleben hat sich grundlegend
sich von Wissenschaftlern beraten und verändert. Die Gemeindegruppen
erlassen dann Regeln und Bestim- konnten sich nicht treffen. Auch die
mungen, die für eine bestimmt Zeit Einrichtungen der St. Jakobskirche
gelten und dann wieder überprüft mussten sich auf die neuen Bestim-
werden. mungen einstellen. Darüber können
Sie sich in den folgenden Beiträgen
Es ist alles anders geworden und wird
informieren.
nicht so schnell aufhören. Das ist
unsere Erfahrung, mit der wir jetzt Diesen Beitrag schreibe ich in den
leben müssen. Es gibt viel zu ersten Maitagen und nun kann es bei
beachten. Abstand und Maskenpflicht aller Vorsicht und auch mit Abstand in
gehören dazu, auch für die Gottes- den Kirchenbänken einen Neuanfang
dienste, die ab Mitte Mai wieder geben. Im Gemeindekirchenrat, der
stattfinden dürfen. sich zu Videokonferenzen trifft, haben
wir über die Hygieneregeln gespro-
Zum Schutz der Gesundheit sind im chen und lange diskutiert, was bei
März von einem Sonntag zum anderen unseren Gottesdiensten zu beachten
die Gottesdienste abgesagt wurden. ist.
Ein Eingriff in die persönlichen Rechte Herzliche Einladung zu den Gottes-
und in die Religionsfreiheit mussten diensten und auch zur Orgelmusik an
wir als Kirche hinnehmen. jedem Dienstag um 11.30 Uhr. Bis zu
Der Sonntag Lätare war der erste 50 Pers. können teilnehmen. Wenn
Sonntag ohne Gemeindegottesdienst. mehr Besucher kommen, werden die
An diesem Sonntag wird im Gottes- Gottesdienste, die auch kürzer sind,
dienst das Ostergras ausgesät. Ostern für die Nächsten wiederholt.
ohne Gottesdienst, das wäre vorher Auf die Begegnung freut sich
nicht vorstellbar gewesen. Ihr Pfarrer Horst Leischner
3
Termin-Änderungen im „Corona-Sommer“
Die ersten Lockerungen der Beschränkungen sind da und dennoch wird
absehbar in diesem Jahr alles anders sein müssen, als wir es gewohnt waren.
Bei den Gottesdiensten sind wir seit dem Sonntag Kantate wieder in einem der
Normalität nahe kommenden Modus. Zwar müssen wir uns zeitlich beschränken
(max. 30 min) und auf Gemeindegesang muss in Kirchgebäuden auch vorerst
noch verzichtet werden, aber wir können in unseren Kirchen wieder regelmäßig
zusammenkommen (Termine dazu siehe nächste Seite).
Coronabedingt finden die üblichen Gottesdienste am 01.06. jeweils 9.30
Veranstaltungen wie: in St.Jakob und St.Agnus
Geburtstagsnachmittage, Die Nacht der Kirchen kann aufgrund
Trauerbewältigung, der zu erwartenden hohen Besucher-
Seniorenkreis, zahl nicht im Modus der letzten Jahre
Hauskreise, stattfinden. Deshalb laden wir in etwas
Seniorengymnastik, abgewandelter Form am 20.06.20 um
Kindergartenkinder singen, 20 Uhr und um 21 Uhr in die St.Agnus-
Kinderchor, und St.Jakobskirche ein. Dort wird
Bachchor, jeweils ein max. 30-minütiger musika-
Jugendchor, lischbesinnlicher Impuls angeboten.
Junge Gemeinde Der Abend endet in beiden Kirchen
im Moment nicht statt. parallel mit einem Abendsegen um
21.30 Uhr.
Für andere Veranstaltungen haben wir Bitte haben Sie dafür Verständnis,
Alternativen gefunden, die sich wie dass wir aus Sicherheitsgründen
folgt darstellen: jeweils nur maximal 50 Personen
gleichzeitig in jede Kirche lassen
Die für Ende Juni geplante Familien- können.
freizeit in Kirchmöser muss in diesem Der Ausflug von „Lebenserfahren im
Jahr ausfallen. Dafür wollen wir am Alter“ am Dienstag, den 23.06.20 wird
Samstag, den 27.06.20 eine Tages- nicht wie geplant in die Kirchen der
Familienaktion anbieten. Die genauen Stadt und das Brauhaus führen,
Details geben wir rechtzeitig bekannt. sondern wir treffen uns um 10.30 Uhr
vor der Orgelmusik zu einer kleinen
Orgelkonzert in der Jakobskirche: Andacht und Begegnung auf Distanz
Sonnabend, 06.06.20, 19.30 Uhr in der St.Jakobskirche.
mit Luisa Rapa
Der Eintritt ist frei Das Gemeindefest von St.Jakob am
07.06.20 muss leider ausfallen. Der
Die Konfirmation am Pfingstsonntag Gottesdienst wird an diesem Tag um
wurde nach intensiven Gesprächen 14 Uhr in der St. Jakobskirche gefeiert.
mit den Konfirmanden und ihren Eltern Anschließend erwartet die Besucher
auf das Pfingstfest 2021 verlegt. eine kleine Überraschung.
4
Unsere Gottesdienste im Juni/Juli
St. Agnus St. Jakob
07.06.Trinitatis 9.30 Uhr 14.00 Uhr
Kollekte: Ortskirche Pfarrer Scholz Pfarrer Leischner
14.06.1.Sonntag 11.00 Uhr 9.30 Uhr
nach Trinitatis Pfarrer Olejnicki Pfarrer Leischner
Kollekte: Kirchenkreis
21.06. 2.Sonntag 9.30 Uhr
nach Trinitatis Pfarrer Scholz
Kollekte: Ortskirche
28.06.3.Sonntag 9.30 Uhr
nach Trinitatis Pfarrer Olejnicki
Kollekte: Diakonie
05.07.4.Sonntag 9.30 Uhr
nach Trinitatis Pfarrer Leischner
Kollekte: Ortskirche
12.07.5.Sonntag 9.30 Uhr
nach Trinitatis Pfarrer Scholz
Kollekte:Ökum. Aus-
landsarbeit
19.07.6.Sonntag 9.30 Uhr
nach Trinitatis Pfarrer Olejnicki
Kollekte: Ortskirche
26.07.7.Sonntag 9.30 Uhr 14.00 Uhr
nach Trinitatis Pfarrer Scholz Pfarrer Olejnicki
Kollekte: Ortskirche
Ökumenischer GD zum
Jakobustag
Gottesdienste in den Pflegeheimen sind zur Zeit nicht möglich.
Sollten es Lockerungen geben, werden die Gottesdienste mit den Heim-
leitungen abgesprochen und es wird in gewohnter Weise dazu eingeladen.
Ebenso gibt es keine Gottesdienste Kirchengemeinde St. Agnus
in Baasdorf, Großpaschleben & Klepzig. GKR 09.06. / 07.07.
Gottesdienste in Elsdorf erfolgen jeweils 19.30 Uhr, Gemeindesaal
nach Absprache, mit Extraeinladung. Kirchengemeinde St. Jakob
Kinderkirche GKR 08.06./06.07.
Vorübergehend in der Aula der Ev. Grund- jeweils 19.30 Uhr, Gemeindesaal
schule (In den Sommerferien findet keine Besuchsdienstkreis
Christenlehre statt!) 29.06. 17.00 Uhr, Pfarramt
1. - 3. Kl. montags 15.00-15.45 Botenausgabe
4. - 6. Kl. montags 16.00-17.00 31.07. 10-12 Uhr, Pfarramt
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Die Arbeit der Migrationsberatung in Zeiten von Corona
Meine tägliche Arbeit ist geprägt durch Mein Eindruck ist dennoch, dass die
den Kontakt zu Menschen. Dieser meisten Familien die Situation gut
findet gewöhnlich direkt in der meistern und sich sehr verantwor-
Beratungsstelle, bei Hausbesuchen tungsbewusst verhalten. Bei den
oder bei unseren Veranstaltungen teilweise sehr beengten Wohnverhält-
statt. nissen und Familien mit bis zu zehn
Ab 16. März war dies in der gewohnten Kindern ist dies bewundernswert.
Form nicht mehr möglich. Die Besonders schmerzlich ist, dass
Räumlichkeiten der Migrations- keinerlei Begegnung in den Gruppen
beratung blieben für die Ratsuchen- stattfinden kann. Die wöchentliche
den geschlossen. Durch einen „Gesprächszeit“ im Jugendzentrum
Aushang an der Tür wurde darauf „Pop Corn“ musste ab 17. März
hingewiesen, dass eine Beratung eingestellt werden. Der Gesprächs-
momentan nur per Telefon, E-Mail kreis „Evangelischer Samowar“ fiel
oder auf dem Postweg möglich ist. seit Ende März aus und auch die
Überraschenderweise wird dies auch Gruppen zur Sprachförderung können
gut genutzt, so dass zu keinem sich nicht treffen.
Moment ein Rückgang der Anfragen Wir versuchen den Kontakt zu den
zu sehen war. Besuchern aufrecht zu erhalten und
Was sich jedoch grundlegend geän- neue Formen zu finden. So besteht ein
dert hat, sind die Anliegen, die enger Kontakt zu den Spätaussied-
angefragt werden. Alles bezüglich der lerfamilien über das Telefon. Ihnen
Pandemie und ihren Auswirkungen werden auch die online-Angebote der
spielt auch in der Beratung eine Rolle. Kirchengemeinde zugeschickt und
Termine müssen abgesagt werden, Grüße und Hinweise in die Briefkästen
Kitas und Schulen können nicht be- verteilt.
sucht werden, es kommt zu Verände- Die Frauen, die sich gewöhnlich zu
rungen an den Arbeitsstellen, der den wöchentlichen Deutschlern-
Familiennachzug wurde ausgesetzt, Sprachgruppen treffen, werden sehr
Ämter, Behörden und Fachdienste kreativ von ihrer ehrenamtlichen
sind nicht wie gewohnt erreichbar. Und Lehrerin mit Materialien zum Lernen
es gibt Ängste und Unsicherheiten. versorgt.
Der fehlende direkte Kontakt führt
dazu, dass alle Kommunikation nur Trotz aller Kreativität und Anpassung
über Sprache erfolgen kann. Das ist freue ich mich darauf, wieder mehr
mit Menschen, die die deutsche direkten Kontakt zu den Menschen
Sprache noch nicht gut beherrschen haben zu dürfen und Beratung von
schwierig und erfordert einen höheren Angesicht zu Angesicht durchzu-
Zeitaufwand. Eine psychosoziale führen.
Beratung ist am Telefon nur bedingt
möglich. Die Auswirkungen werden wir Steffi Grohmann-Louizou
sicher noch spüren.
6CORONA und das Leben
in einem Kinderheim –
- wie muss man sich das denn
eigentlich vorstellen?
Diese Frage ist uns in den letzten 7
Wochen hin und wieder gestellt
worden und beschäftigt uns Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter der ARCHE
jeden Tag aufs Neue.
In unserem Heim leben 20 zum Teil neue Herausforderungen, auch per-
traumatisierte und verhaltensauffällige sonell.
Kinder und Jugendliche, die von einem Was uns aber alle total erstaunt und
Tag auf den anderen nicht nur nicht froh macht ist die Tatsache, dass sich
mehr zur Schule gehen dürfen, trotz der vielen Einschränkungen und
sondern die auch sonst jeglichen Schwierigkeiten ein einigermaßen
Kontakt zu ihren Eltern, Geschwistern, normales Leben und Miteinander unter
Verwandten und Freunden untersagt den Kindern organisieren lässt. Sie
bekommen haben, weil sie sich selbst nehmen viele Dinge inzwischen ganz
und andere nicht gefährden dürfen. selbstverständlich hin und zeigen
Deshalb halten sich alle Bewohner Verständnis auf ihre Weise.
lediglich im Haus und auf dem Und nicht zuletzt sind da noch die
dazugehörigen Grundstück auf. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die
Kontaktsperre heißt das auch für uns, sich tagtäglich diesen besonderen
nur dass diese wesentlich härter ist Arbeitsbedingungen stellen müssen,
und massivere Auswirkungen hat, als deren Nerven zu Drahtseilen wachsen
in einer „normalen Familie“. müssen und die täglich in dem
Kontaktsperre heißt außerdem für uns, Bewusstsein zur Arbeit fahren, sich
dass diese 20 Kids den ganzen Tag oder andere möglicherweise
rund um die Uhr auf engstem Raum anstecken zu können. Wir können bei
miteinander auskommen müssen, unserer Arbeit weder ein Abstands-
egal ob sie sich sympathisch sind oder gebot einhalten noch haben wir die
nicht und natürlich auch ob sie das Möglichkeit 100%ig auszuschließen
wollen oder nicht. uns einer Infektion auszusetzen.
Da muss der Tagesablauf völlig neu Deshalb verdienen nicht nur Verkäu-
organisiert werden. Strukturen ferinnen, Pflegekräfte und LKW-
müssen überdacht werden und es Fahrer meine Hochachtung, sondern
müssen Abwechslung und Höhe- auch in ganz besonderem Maße
punkte organisiert werden. Außerdem Mitarbeitende in einem (in unserem)
kommt noch hinzu, dass viele Schulen Kinderheim. Wir hoffen sehr, bald zu
ein sehr anspruchsvolles Programm einem normalen Leben zurückzu-
an Aufgaben abverlangen, für deren kehren.
Lösungen enorme Motivation und eine – Vielen Dank allen und weiterhin
Engelsgeduld erforderlich sind. Allein Gottes Schutz und Segen –
die Bewältigung des täglichen Schul- Dr. Martin Dreffke
pensums stellt uns immer wieder vor Leiter der ARCHE
7Frau Röttig erledigt momentan alle
„Popcorn“ im Corona-Modus Büroarbeiten die sonst immer etwas
vernachlässigt werden weil die Zeit
Auch uns treffen die einschränkenden fehlt. Sie ordnet, sortiert, heftet ab,
Regelungen der Corona-Pandemie in archiviert und vieles mehr. Und sie hält
erheblichem Maße. Unser Jugend- zumindest telefonisch oder per
zentrum ist seit Montag, dem 9. März Internet Kontakt zu unserem derzeit
dicht. Und die KomBA hat dann Mitte abwesenden Personal.
März die AGH-Maßnahme in unserem Und für mich ist endlich einmal Zeit die
Haus ausgesetzt. Wenn keine Besu- Stunden-und Ablaufpläne für unsere
cher kommen, kann auch nicht mit Präventionsangebote zu ordnen, zu
ihnen und für sie gekocht werden. sortieren aber auch dringend zu
Zeitgleich hat der Verein „Neue Wege aktualisieren. Es ist Zeit benötigte
e.V.“ die Ableister von unentgeltlicher, Arbeitsmaterialien und pädagogische
gemeinnütziger Arbeit zur Aussetzung Beschäftigungsutensilien anzufer-
ihrer Tätigkeit verdonnert. Also sind tigen, zusammenzustellen oder Neue
auch keine Hausmeister da. Unsere anzuschaffen. Wir können im „Dreier-
Schulsozialarbeiter stehen im Home- team“ über neue Projekte nachdenken
Office oder punktuell auch in den und dazu erste Schritte einleiten.
leeren Schulen ihren Schülern in Und dann ist da noch der Antrag an die
Notfällen zur Seite. Frau Röttig, Herr KomBA zur „Ergänzung der Arbeits-
Böttcher und ich sind sozusagen „Die inhalte“ zu stellen. Mit dem wollen wir
letzten Mohikaner“ hier im Popcorn. die Erlaubnis erhalten, dass unsere
Keine Besucher bedeutet allerdings A G H - Te i l n e h m e r M u n d - N a s e n -
nicht Langeweile fürs Personal. Schutzmasken für Grundschulkinder
Thomas Böttcher kümmert sich nähen dürfen. Also kleinere Masken
liebevoll um unser lange geplantes die unserem Nachwuchs nicht aus
Gartenprojekt. Er legt Beete an, sät, dem Gesicht rutschen.
pflanzt, gießt und macht alles was so Am allerliebsten aber würden wir
ein Gärtchen erfordert. Eigentlich wieder lachende Kinder und frozelnde
Arbeiten die gemeinsam mit unseren Jugendliche in unseren Räumen
Kid`s erledigt werden sollten. Aber die haben. Deshalb hoffen wir, dass in
Natur hat ihre Zeiten. Wenn jetzt nichts nicht allzu ferner Zukunft die Tore
in den Boden kommt können sich unseres Jugendzentrums wieder
unsere Popcörner auch nicht küm- geöffnet werden dürfen.
mern wenn wir wieder offen haben. Olaf Schwertfeger
Und wir alle können nichts ernten!
8Kinderkirche in einer außer-
Wie alles in unseren Gemeinden, so
musste unsere wöchentliche Kinder-
kirche wegfallen. Sogar unsere
Freizeit musste ich absagen. Wie
lange das alles sein wird, wusste am
Anfang niemand. Es gab große
Unsicherheiten. Mit meinen Kollegin- Im zweiten Teil werden Daniels
nen und Kollegen im Kirchenkreis und Freunde im Feuerofen durch den
der Landeskirche gab es immer wieder Engel Gottes vor dem Tod bewahrt.
Austausch, wie wir mit dieser Situation Hier war die Aufgabe, sich eine
umgehen und diese meistern. Eines Sequenz der Geschichte herauszu-
war für mich jedoch schnell klar, der suchen und ein Reißbild herzustellen.
Kontakt zu den Kindern und Eltern ist Auf dem Bild von Henrik Twieg (6.
wichtig und darf nicht abreißen. Uns Klasse) ist der Engel Gottes, der die
blieb daher nur die „virtuelle Welt“. Den Freunde Daniels beschützt, zu sehen.
Kindern bestens vertraut. Für mich
eine Notwendigkeit am Arbeitsplatz.
Aber nach einer langen Zeit im Home
Office habe ich mich im Erstellen von
Online Aufgaben und Geschichten
eingearbeitet und auch Spaß daran
entwickelt.
Statt unserer Kinderkirche bekamen
die Kinder wöchentlich eine Geschich-
te von mir, zu der sie arbeiten konnten.
Inhaltlich orientierten sie sich einmal
am Kirchenjahr – Passion und Ostern
– und an der Bibel. Zum Zeitpunkt
meines kleinen Berichtes beschäf-
tigten sich alle mit der Geschichte des
Daniel und seinen Freunden. Diese
Geschichte hatte ich in 3 Abschnitte
aufgeteilt.
Im ersten Teil bekommen Daniel und
seine Freunde andere Namen vom
König Nebukadnezar. Der dritte Teil befasst sich mit Daniel
Die Aufgabe der Kinder war, sich mit und seinen Freunden in der Löwen-
ihrem Namen zu beschäftigen. grube, der wohl bekannteste Teil der
Elisabeth Voigt (1. Klasse) hat Geschichte. Die Kinder erhielten
herausgefunden, was ihr Name diesen erst nach Redaktionsschluss.
bedeutet und ein Bild dazu gestaltet. Daher fehlen die Bildbeispiele.
9gewöhnlichen Zeit “Andere Zeiten“
im Ev.Grundschulhort
Weiterhin gab und gibt es für die Seit dem 16. März 2020 ist unser Hort
Kinder Links zu kleinen Filmen und in aufgrund der Maßnahmen zur Eind-
bestimmten Abständen auch Video-
ämmung von COVID-19 geschlossen.
Kindergottesdienste, ähnlich den
Unsere Erzieherinnen gewährleisten
Gottesdiensten für die Erwachsenen,
an denen wir Gemeindepädago- in dieser schwierigen Zeit eine
ginnen und Gemeindepädagogen des Notbetreuung für die Hortkinder, deren
Kirchenkreises mitgewirkt haben. Das Eltern in systemrelevanten Berufen
war ebenfalls eine neue und interes- arbeiten und sind vom ersten Tag an
sante Erfahrung für meinen Arbeits- bemüht, einen möglichst normalen
bereich, der mir viel Spaß gemacht Hortalltag für die Kinder zu gestalten.
hat. Ob Gesellschaftsspiele, kreative
Eines habe ich jedoch in dieser Angebote oder sportliche Aktivitäten in
außergewöhnlichen Zeit sehr deutlich der Turnhalle, auch während der
gespürt: ich vermisse die manchmal Notbetreuung wird den Kindern unter
quirligen Kinder, ihr Lachen, ihre Einhaltung von Hygienemaßnahmen
klugen Gedanken und das Zusam- und Abstandsregeln Vielfalt geboten,
mensein mit ihnen sehr. soweit es eben geht. Unsere Kinder
Die Kinderkirche wird nun (endlich)
und Erzieherinnen lassen sich aber vor
nach den Pfingstferien wieder statt-
allem eines nicht nehmen: Die gute
finden können. Natürlich mit den
Auflagen, die uns gegeben sind. Aber Laune und die Zuversicht. Irgendwann
nach so langer „Enthaltsamkeit“ ist es werden auch im Evangelischen
wohl das kleinste Übel. Grundschulhort wieder zahlreiche
Bleiben Sie alle behütet und kommen Kinderstimmen das Treppenhaus
Sie gut durch diese Zeit. füllen und bis dahin machen wir
Herzliche Grüße, Beate Siegert gemeinsam das Beste aus der
Situation.
Josephine Wilke
10Kita „Guter Hirte“ in Corona-Zeit
Seitdem am 16. März 2020 alle lautes Kinderlachen, all das fehlt uns
Schulen und Kindertagesstätten auf sehr…
Beschluss der Landesregierung Was sonst zu unserem Alltag gehört ist
geschlossen wurden, hat sich der einfach nicht mehr da und viele Fragen
Arbeitsalltag für uns Erzieher sehr stehen im Raum:
verändert. Wann können wir wieder gemeinsam
Da stellt sich wahrscheinlich für viele spielen? Wann können wir wieder
die Frage, was wir jetzt wohl den gemeinsam lachen?
ganzen Tag so machen?! Wann können wir wieder gemeinsam
In unserer Kita werden Erzieher singen?
benötigt, um Kinder von Eltern, die in Aber eine der wichtigsten Fragen ist:
systemrelevanten Berufen tätig sind, Wann können wir uns wieder so richtig
zu betreuen. Erzieher, die für die nahe sein?
Betreuung nicht eingesetzt werden, Wir hoffen bald!
kümmern sich derzeit um verschie-
dene schriftliche Arbeiten, wie bei- Gott ist unsere Zuversicht und unsere
spielsweise der Bildungs- und Ent- Hoffnung.
wicklungsdokumentation.
Außerdem gestalten sie das Außenge- In diesem Sinne hoffen wir auf ein
lände (Anlegen eines Barfußfades, baldiges Wiedersehen.
Gestaltung der Hochbeete, Bepflan- Gottes Segen für euch und eure
zung und Begrünung im Außenbe- Familien
reich). Auch das Überarbeiten von Eure ErzieherInnen der Kita
Konzeptionen sowie das Planen von
Angeboten und Projekten für die
pädagogische Arbeit stehen im Mittel-
punkt.
Wichtig war uns den Kontakt zu
unseren Kindergartenkindern und
deren Eltern aufrecht zu erhalten.
Einerseits, um ihnen zu zeigen, dass
wir sie vermissen, andererseits um
ihnen etwas Abwechslung nach Hause
zu bringen.
So wurden von einigen Erziehern
kleine Osterüberraschungen zu unse-
ren Kindern nach Hause gebracht, die
dann mit freudigen Gesichtern von
ihnen und ihren Eltern entgegenge-
nommen wurden. Ja, freudige Ge-
sichter, leuchtende Kinderaugen,
11Osterandacht für die Pflegeheime in Köthen 2020 von Pfarrer Martin Kanzler-Stegmann
Liebe Gemeinde,
falls Sie einen Internetzugang haben, haben Sie hier eine Andacht, die ich Ostern
in die Pflegeheime gegeben habe.
https://www.landeskirche-anhalts.de/corona/seelsorge-für-alten-und-
pflegeheime
Vielleicht ist aber auch für Sie oder Ihre (alleinstehenden, isolierten) Angehörigen
oder Nachbarn, die nicht ins Internet kommen, eine willkommene Anregung oder
Abwechselung. Die Andacht besteht aus einem gedanklichen Osterspaziergang
und Gebeten einschließlich Vater unser und Segen. Sie können den Text oder
eine Hör-Form (ein sog. Audio) herunterladen. Auf dem Audio ist der Liedvers mit
Gitarrenbegleitung zu hören.
Viel Freude wünscht Ihnen Ihr Pfarrer Martin Kanzler-Stegmann
Ach Gott, ein kleines Virus
hat unser Leben auf den Kopf gestellt.
Alles ist anders.
Insbesondere im Pflegeheim.
Bis auf die Pflegekräfte kein Hinein und kein Hinaus.
Wenig Bewegung.
Alle Veranstaltungen abgesagt.
Kein Besuch mehr.
Das Leben steht still.
Vor Furcht, vor Ehrfurcht stockt uns der Atem.
Für wie lange, Gott?
Doch du bist da.
Du kommst zu uns.
Du lässt uns nicht allein.
Du bist wie ein Sonnenstrahl, der Gesichter zärtlich berührt und wärmt.
Du löst den Atemstillstand.
Du hauchst uns Leben ein.
Du kannst alles wieder vom Kopf auf die Füße stellen.
Du bist die Auferstehung und das Leben.
In dir bleiben wir Gemeinschaft.
Über alle Grenzen hinweg bleiben wir verbunden
im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
12“Ich sah die Welt mit liebevollen Blicken”
Käthe Kollwitz zum 75. Todesjahr Von Martin Kanzler-Stegmann
Zum 75jährigen Gedenken des
Kriegsendes und der Befreiung zum 8.
Mai möchte ich gerne an die Künstlerin
Käthe Kollwitz erinnern. Geboren am
8. Juli 1867 in Königsberg stirbt sie
kurz vor Ende des letzten Weltkrieges
im Alter von fast 78 Jahren im
sächsischen Moritzburg (s. Abb 1). Ihr
Leben ist von zwei Weltkriegen und
drei Gesellschaftssystemen geprägt.
Als Frau darf sie nicht studieren und
schon gar nicht Künstlerin werden.
Doch ihre Eltern ermöglichen ihr eine
Ausbildung und legen den Grundstock
für ihre zutiefst soziale Gesinnung. Als
sie den sog. Armenarzt Karl Kollwitz
heiratet und mit ihm eine Wohnung mit
Praxis in dem damals neu entstan-
denen Berliner Viertel Prenzlauer Berg
bezieht, lernt Käthe das Elend der
Menschen aus nächster Nähe kennen.
Viele ihrer Motive stammen aus dieser
Zeit. Gespür für die Würde der Menschen.
Bei aller schonungslosen Direktheit im Sie arbeitet fast ausnahmslos in
Ausdruck ist ihren Kunstwerken ein schwarz-weiß. Ihr Zeitgenosse und
“liebevoller Blick” auf menschliches Dichter Gerhard Hauptmann meint
Leid zueigen. Die obige Überschrift einmal: “Da ist nichts Buntes in ihrer
zitiert eine Zeile aus dem Gedicht Kunst, als wenn ihre Kunst Protest
“Einsame Wildniss” ihres Lieblings- dagegen wäre”.
dichters Johann Wolfgang von Im 1. Weltkrieg verliert sie ihren
Goethe. Das zeigt, wie sehr ihr Herz für jüngeren Sohn Peter nur wenige Tage
die gebeutelten Menschen schlägt, die nach seiner Rekrutierung. Ein ein-
sie darstellt. Sie rückt in den Mittel- schneidender Verlust. „Von da an
punkt der Betrachtung, wer sonst datiert für mich das Altsein“, schreibt
gesellschaftlich wenig Beachtung sie ins Tagebuch. Ihr Enkel Peter fällt
findet. Die Menschen, die sie zeichnet, dem 2. Weltkrieg im Jahr 1942 zum
werden für sie “systemrelevant”. Und Opfer.
der Betrachter muss ihren Motiven Neben ihrem sozialen Engagement
voller Respekt und Mitleid für diese gehört ihre ganze Leidenschaft daher
Menschen folgen. Das Leid wird nicht dem Pazifismus. Das ist die Über-
beschönigt, aber Käthe Kollwitz hat ein zeugung, die jede Form von Gewalt
13und Krieg ablehnt. Dieses soziale und
pazifistische Gewissen fließt in ihrem
letzten Werk, die Radierung “Saat-
früchte sollen nicht vermahlen werden”
(1941/42) zusammen . Auf dieser hält
eine Mutter, bei aller Angst und
Ohnmacht, ihre Arme schützend über
ihre Kinder, damit sie kein Kanonenfu-
tter werden. Denn “Saatfrüchte” sollen
aufgehen, wachsen und reifen. Um
Kinder diesen Schutzraum zu gewähr-
leisten, braucht es hartnäckiges,
unberirrtes Tun. Sie sagt: “Der Pazi- In unserer Region erinnern eine
fismus ist eben kein gelassenes Straße im Südosten Köthens und die
Zusehn, sondern Arbeit, harte Arbeit”. Grundschule in Quellendorf an ihr
Ist das nicht ein zeitloses Vermächtnis, Erbe. Im nationalen Gedenken mahnt
das bis hinein in unsere Tage Gültigkeit uns das Denkmal zur deutschen
hat? Teilung, in der Alten Wache “Unter den
So vieles ist in unserer Zeit umstritten. Linden” in Berlin, an die Folgen
In der Pandemie ärgern sich viele unseres Tuns. In Lebensgröße zeigt es
Menschen über Beschneidung von uns eine trauernde Mutter, die ihren
Freiheiten und Grundrechten. Ich gefallenen Sohn in Armen hält.
glaube, wir werden in der Ausein-
Bildnachweis:
andersetzung darum nur Erfolg haben, 1. Porträt: Lebendiges Museum online des
wenn wir mit friedlichen Mitteln Deutschen Historischen Museum, Berlin
gleichermaßen um den Schutz des https://www.dhm.de/lemo/biografie/kaethe-
Lebens wie auch den der Menschen- kollwitz
würde ringen. 2. Radierung “Saatfrüchte sollen nicht
vermahlen werden”: Foto von Martin Kanzler-
Darin ist Käthe Kollwitz für uns in Stegmann aus dem Käthe-Kollwitz-Museum,
vielfacher Hinsicht Vorbild. Berlin
Der Südeingang der St. Jakobskirche
ist in diesen Tagen eingerüstet. Die
feuchten Putzanteile werden entfernt
und nach der Trocknung wird der Putz
wieder angebracht. Die Jakobsfigur
wird auf einem Sockel an der Ostseite
befestigt und das Knoche Epitaph,
dass noch in der Kirche liegt, wird
wieder angebracht. Vorübergehend ist
die Kirche über den Nordeingang zu
erreichen.
14Überraschung im Hinterhof oder: auch die Natur lässt sich etwas einfallen ...
Liebe Bewohnerinnen und Bewohner selbst ansehen, aber, siehe da, in
in den Pflegeheimen, liebe Leserinnen diesem Nest sitzt ein Amselweibchen.
und Leser, liebe Gemeinde, Mit großen Augen schaut sie mich an
leider kann ich an dieser Stelle noch und verfolgt argwöhnisch alle meine
keine Termine für Gottesdienste und Bewegungen, die ich natürlich sofort
Andachten in Ihren Einrichtungen äußerst verlangsame, um sie nicht zu
bekannt geben. Noch brauchen wir erschrecken.
alle Geduld und gute Ideen, um in den
derzeitigen Auflagen Spielräume zu
entdecken, wie wir zueinander
kommen können. Eine Idee ist es,
Ihnen eine Geschichte zu erzählen.
Sie hat sich für meine Familie und mich
in diesen Wochen der Pandemie
sozusagen am Wegesrand aufgetan.
Nämlich in unserem Fahrradunter-
stand zu Hause.
Dazu müssen Sie wissen, dass wir im
Innenhof unseres Mehrfamilienhauses
eine Unterstellmöglichkeit für Fahr-
räder haben. Diese nutzt auch unser Einige Zeit später berichtet meine
Nachbar für sein gutes altes Klapprad. Frau, die immer beim Einstellen ihres
Jahrelang ist er damit einkaufen Fahrrades einen vorsichtigen Blick in
gefahren. Aber altersbedingt lassen den Fahrradkorb wirft, von fünf
seine Kräfte und seine Gesundheit bläulichen Eiern, die diese Amsel
nach, und er schafft es nicht mehr. offensichtlich ausbrütet. Mitten in
Wenn seine Frau und er Hilfe diesen verrückten Tagen, in denen wir
brauchen, findet er diese bei seinen alle wegen dieses geheimnisvollen
Kindern oder bei uns im Haus. Erregers auf viele lieb gewordenen
So steht das Fahrrad bereits eine Dinge in unserem Alltag verzichten
ganze, lange Weile unbenutzt im und aus Rücksichtnahme vor
Fahrradständer im Unterstand. Vorne Gefährdeten und Schwächeren uns
hat es einen Fahrradkorb, der zurücknehmen müssen, scheint sich
unserem Nachbarn viele gute Dienste die Natur, zum Beispiel in Gestalt
beim Einkauf von Getränken und dieser kleinen Vogelfamilie, wieder in
anderen schweren Lebensmitteln den Vordergrund zu trauen. Von
geleistet hat. anderer Stelle wird ja berichtet, dass
Eines Abends jedoch entdeckt meine sogar die Delfine sich wieder in die
Frau in diesem Fahrradkorb ein Nähe von menschlichen Siedlungen
gebautes Nestchen. Wenige Tage bzw. Häfen begeben. Hier sind es
später wollte ich mir diese Kuriosität eben Amseln im Hinterhof.
15Christliche Medienbibliothek
Ausleihe von Büchern u.v.m. sowie Infos über
moderne christliche Medien.
Öffnungszeiten
Mo.-Do. 15.00- 17.00 Uhr
Goethestr.34,
Köthen, Tel. 554782
Steffen und Simone Rogge
“Die diesjährige 125. Allianzkonferenz
können wir nicht wie geplant durch-
führen. Die Jubiläumskonferenz wird
vom 28.07-01.08.21 stattfinden.“
Das Ev. Allianzhaus wurde 1886 von
Anna von Weling(1837-1900) gegrün-
det. Seitdem findet jährlich im Sommer
die "Blankenburger Konferenz" statt,
die in der Blütenzeit bis zu 5.000 meist
jugendliche Teilnehmer zusammen-
Wir stellen fest, auch das Männchen führte; derzeit kommen jährlich etwa
sitzt ab und an auf den Eiern, damit das 2.500 Teilnehmer zur Konferenz. Seit
Weibchen Futter holen und sich 1991 ist das Ev.Allianzhaus Sitz und
stärken kann. Zentrum der Deutschen Ev.Allianz,
Bei weiteren vorsichtigen Beobach- einem Zusammenschluss von evange-
tungen bemerken wir eines Tages, lisch gesinnten Christen aus Ev.Lan-
dass fünf kleine Nachkömmlinge deskirchen, Freikirchen und anderen
geschlüpft sind und ihre gierigen Konfessionen. Neben den großen
kleinen Schnäbel in die Höhe recken. Events in der historischen Konferenz-
Willkommen, kleine Amselchen, in halle gibt es Angebote wie Seminare,
diesem verrückten Leben! Möge es Workshops, Konzerte...
gesegnet sein! Und ihr groß und stark Unser Buchtipp gilt der Gründerin des
und eine Bereicherung in unserem Allianzhauses Anna von Weling. Als
Lebensraum werden! Tochter einer schottischen Hofdame
wächst sie im Schloss Neuwied am
Rhein auf und macht es sich zum
Nun ist das Nest leer, und wir hoffen,
Lebensziel, Christen aus den verschie-
dass die kleinen Piepmätze ganz ohne densten Gruppierungen zusammen-
unsere Einmischung und - unserer zuführen.
Aufmerksamkeit entzogen - flügge Buchtipp: Wie sich der Regen-
geworden und in die große weite Welt bogen spannt - Anna von Weling -
geflogen sind, um nun ihrerseits Gründerin des Allianzhauses
Nachwuchs aufzuziehen. Autorin: Margitta Rosenbaum
Wer weiß, vielleicht dann auch wieder Vielleicht sehen wir uns auf der
in einem Fahrradkorb… nächsten Allianzkonferenz 2021.
Gottes Segen geht weiter!
Ihr Pfarrer Martin Kanzler-Stegmann Simone und Steffen Rogge
16Bunte Raupe soll um die Kirche wachsen
Auf Initiative des Köthener Künstlers Steffen
Fischer hat auch in Köthen das Steineanmalen
begonnen.
Gemeinsam mit der ganzen Familie legten wir
Ende April die ersten Steine aus und forderten die
Köthener auf die Raupe zu verlängern.
Schon nach kurzer Zeit hat die Raupe die ersten
20 m geschafft und sogar der Oberbürgermeister
Bernd Hauschild ließ es sich nicht nehmen
ebenfalls ein paar Steine dazu zu legen.
Eine besondere Kuriosität dabei ist der Back-
stein, den Johanna sehr farbenfroh gestaltet hat.
Der Start der Aktion verlief nicht ganz problemlos,
denn schon nach wenigen Stunden war der Kopf
der Raupe verschwunden.
Aber auch hierbei gab es ein Happy End, denn
der Kopf wurde nach 3 Tagen zurückgelegt.
Offenbar gab es da eine Verwechslung mit den
sogenannten ABI Steinen, bei denen es gerade
darum geht, sie mitzunehmen und woanders
auszulegen. Vielleicht haben auch Sie Lust einen
Stein zu gestalten und die Raupe wachsen zu
lassen. Oder Sie kommen einfach mal so vorbei
und schauen der Raupe beim Wachsen zu.
Kirchlich bestattet Monatsspruch
wurden: Der Engel Juli
Befiehl dem Herrn deine 2020
Wege und hoffe auf ihn, des Herrn
er wird’s wohl machen
Ida Sterger
Psalm 37,5
rührte Elia
mit 87 Jahren an und sprach:
Charlotte Goldacker
mit 96 Jahren Steh auf und iss!
Fritz Schmiedtchen Denn du hast einen
mit 94 Jahren
Marie Luise Kobow weiten Weg vor dir.
mit 83 Jahren 1.Könige 19,7
17Kinderseite
Sommermilch für vier Freunde
Schäle eine Banane, schneide sie klein und gib sie in
einen Mixer. Wasche und zupfe 250 Gramm Erdbeeren,
halbiere sie und gib sie zu den Bananen.
Gieße den Saft einer Zitrone dazu.
Püriere alles. Dann rühre einen
halben Liter Milch und ein Päckchen
Vanillezucker dazu.
18Ev. Pfarrbüro St. Jakob, Ev. Kindergarten "Guter Hirte",
Hallesche Str. 15a, Bärteichpromenade 12b, 55 54 43
Bürozeiten: Mo-Fr 9.00-12.00 Uhr Klaus.Radestock@kircheanhalt.de
Susanne Schimming 21 41 57
Susanne.Schimming@kircheanhalt.de Ev. Kinder- und Jugendheim
"Arche", 21 24 30
Pfarrer Horst Leischner 21 41 46 Bärteichpromenade 12a
privat 21 40 86 Dr. Martin Dreffke
Horst.Leischner@kircheanhalt.de www.arche-kh.de
Pfarrer Martin Olejnicki 21 23 71
Kinder- u. Jugendzentrum
Martin.Olejnicki@kircheanhalt.de
“Pop Corn”, 30 17 772
www.jakobskirche-koethen.de Olaf Schwertfeger
Ev. Pfarrbüro St. Agnus, Bärteichpromenade16
Stiftstraße 11, Fax: 40 56 80 diakonie-jz-popcorn@web.de
Bürozeiten: Begegnungszentrum u.
Di/ Mi/ Fr 8.00 - 12.00 Uhr Beratungsstelle für Migranten
Pfarrer Lothar Scholz 21 20 84 Hallesche Str. 15, 50 96 97
Lothar.Scholz@kircheanhalt.de Steffi Grohmann Louizou
Pfarrer Martin Kanzler-Stegmann meb-grohmann@gmx.de
0172 - 3 92 23 85
martin.kanzler-stegmann@kircheanhalt.de Krankenhausseelsorge
Sr. M. Ansgard Nießner (kath.)
KMD Martina Apitz, 03496-52 281 527
privat 57 10 08 ansgard.niessner@helios-gesundheit.de
martina.apitz@t-online.de
Diakonie Sozialstation 40 51 66
Gemeindepädagogin Hahnemannstift, Springstraße 27
Beate Siegert, privat 70 05 28 Heidrun Brauser
Beate.Siegert@kircheanhalt.de
Beratungsstelle
Jugendreferent für Frauen in Not
Uwe Kretschmann, privat 20 59 811 Edeltraud Krone 30 94 821
Uwe.Kretschmann@kircheanhalt.de
Tagesstätte für seelisch behin-
Küsterin Gesine Korwitz, derte Erwachsene, Springstr. 28
0157- 847 624 36 Kathrin Bahn 41 54 238
Ev. Grundschulhort, 30 93 44
Stiftstraße 12, Liane Geidel Hospizdienst Köthen, 41 54 240
Koordinatorin Christiane Patzer
Ev. Grundschule, 21 46 01 Springstraße 28
Stiftstraße 12, Anja Albrecht Mobil: 0151- 17 60 59 37
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